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          | aa Carion, revolutio 1529:  passim
             | Aa, ana, ist eine Griechische
            Praeposition, so von Hippocrate eingeführet, giebt bey denen
            Medicinischen Recept-Formuln, so mehr als ein Ingrediens erfordern,
            ein gewöhnliches Zeichen ab, und bedeutet, daß die vorhergesetzten
            Species, bey welchen das Gewichte nicht beniehmt, mit denen darauf
            mehr oder weniger folgenden, bis dieser Buchstabe a oder aa nebst
            dem beygesetzten Gewichte gefunden wird, in einerley Maaß, Gewichte
            oder Anzahl genommen werden solle. Dahero auch in der Chymie die
            Redens-Art: anatica portio, so viel als gleiche Theile anzeiget. http://www.zedler-lexikon.de/index.html
            Stichwort: aa |  
          | abellanus ii, 8, 27 | nux Abellana = Haselnuss vgl. Georges: "Abella, ae, f., Stadt in Kampanien, j. Avella vecchia, Verg. Aen. 7, 740. Sil. 8, 543. Corp. inscr. Lat. 10, 136 u. 1208: Plur.-Form Abellae, Charis. 35, 8. - Dav. Abellanus, (in Hdschr. u. Ausgg. auch Avellanus), abellanisch, oppidum, Serv. u. Isid.: bes.
             Abellana nux u. subst. bl. Abellana, ae, f., die Haselnuß als Frucht, u. die Haselnuß = der Haselnußstrauch, der Haselnußbaum, Scriptt. r.r., Plin. u.a.: nucleus, Plin. u. Isid. - Plur. subst., Abellani, orum, m., die Einw. von Abella, die
            Abellaner, Iustin. u.a."
 [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: Abella, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 103 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 12)]
 |  
          | Abraham
            astrologus iii, 19, 49 + iii, 22, 46 | Kaske erklärt
            (Anm. 8 zu iii, 19):  Abraham ibn Ezra (ca. 1089 - 1167) und führt
            dann eine Liste von Werken an. Dabei sei sein "Liber rationum"
            von Pietro d'Abano übersetzt worden
            (Venedig 1507!). |  
          | acetosa Carion, revolutio 1529: 43,3
           | Acetosa,
            Anaxyris, Lapathum sativum acetosum, Oxylapathum, Oxys, oder Oxalis;
            T. Sauerampfer, Säuerling, Ampferkraut, Süring, Sauerlamp;
            Fr. Oseille, Ozelle, Surelle, und von einigen auch Pareille,
            Parelle, oder Patience sauvage genannt. Engl. Sorrel.
            Schwed. Syra. ... Alle Sorten des Sauerampfers vermindern die Wallung des Blutes. Wenn
            man sie unter Suppen von Kresse und Löffelkraut, welche man gegen
            den Scharbock anzurathen pflegt, nimmt, vermehren sie deren Wirkung.
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            - Stichwort: acetosa
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          | Achates iii, 6, 120 | Achates, der
            treue Gefährte des Aeneas (Vergil, Aeneis 1, 312): sprichwörtlich
            für einen guten Kameraden. |  
          | acorus i, 15, 1: "di-acorus"i, 25, 10
 i, 25, 11: "di-acorus"
 | Acorus,
            Acorus verus, sive Calamus aromaticus, Officin. PARK. &
            C. B. Pin. 34. Acorus legitimus. Acorum  latifolium
            CLUS. Calamus aromaticus vulgaris, multis Acorum,  Acorus (Calamus-)
            Roy. Leyd. 6. Adarca. Radix acori. Radix nautica. Radix
            venerea. Radix Singentiana. Piper apium. T. Calmus, Kalmus,
            Ackermann, Ackerwurz, Ankerwurz, wohlriechende Schwerdt=Lilie.
            Engl. Sweet-Rush. Fr. Roseau odorant. Ist eine
            Wasserpflanze, welche in Ansehung der Blätter, dem Schilfe oder der
            Schwerdt=Lilie gleichet, deren mehrere in einer gemeinschaftlichen
            Scheide, Paketweise beisammen stehen. Die Wurzel ist länglicht,
            etwas platt, eines Fingers dick, an der äusserlichen Schale
            gleichsam Gliederweise abgetheilt, knöpficht, zaserig, und lieget
            horizontal auf dem Boden des Wassers. Wenn man die Blätter zwischen
            den Fingern zerreibet, geben sie einen starken gewürzhaften Geruch;
            die Wurzeln aber haben eine noch weit stärkere Kraft. Die Blumen
            sind klein, und stehen ganz nahe, an einem einfachen, walzenförmigen,
            und drey bis vier Zoll langen Stengel, so daß sie eine Art von
            einem Kätzgen oder Schwänzgen bilden. In Ansehung der Natur dieser
            Blumen herrschet unter den geschicktesten Kräuterkundigen eine große
            Verschiedenheit der Meynungen. Einige, als: von Jussieu, und Linné
            nehmen keinen Kelch daran wahr, sondern sechs concave und stumpfe
            Blumenblätter, und bringen diese Pflanze unter die Classe der
            Lilienförmigen. Andere bringen, mit Micheli, den Calmus aus
            der Classe der vielblätterigen Blumen heraus, behaupten, daß die
            Blume Staubfäden habe, und legen ihr einen aus sechs Theilen
            bestehenden Kelch bei. Wir zeigen diese Verschiedenheit der
            Meynungen bloß an, ohne uns weiter darinn einzulaßen. Mitten in
            der Blume befindet sich ein aufgeblasener Eierstock, welcher mit
            sechs Staubfäden umgeben ist, die über die Blumenblätter (oder,
            nach Herrn Micheli, über die Theile des Blumenkelches,)
            hinausreichen, und oben mit dicken gedoppelten Kölblein besetzt
            sind. Aus dem Eierstock wird nachgehends eine kurze dreyeckige
            Capsel, welche drey Zellen hat, in welchen sich eirunde länglichte
            Saamenkörner befinden. Diese Pflanze breitet sich stark aus. Dioscorides hat sie in
            Colchis und Galatien, an den Küsten des schwarzen Meeres, nach
            Osten, gefunden. Sie besitzet aber in dieser Weltgegend, wie man
            sehr lange geglaubt hat, eben keine besonders vorzügliche
            Eigenschaften. Man trifft sie auch gemeiniglich auf der Insul Java
            an, woselbst sie den Nahmen Deryngo führet. In Canada,
            Litthauen und der Tartarei findet sie sich ebenfalls häufig;
            ingleichen in einigen Theilen von England, sonderlich in Norfolk, in
            dem Yare=Fluß, und um Uxbridge in Middlesex. In Holland trifft man
            sie in den Gräben und stehenden Wässern häufig an.
 Es wird dieses eigentlich der gemeine Calmus genannt, zum
            Unterscheide von dem Indianischen Rohr, Acorus oder Calamus
            odoratus Indicus, und verus, welcher in Ost= und
            West=Indien wächst, aber kleiner ist, und lieblicher riechet, als
            der teutsche, und einen angenehmen bittern Gewürz=Geschmack hat.
            Wir bekommen dieses Rohr aus Indien und Egypten, woselbst es Cassabel
            und Bamira genannt wird, beständig trocken, in kleinen, zwey
            bis drey Schuh hohen, und leicht=zerbrechlichen, Bünden. Die
            Indianer würzen ihre Fische und das Fleisch damit. In Aegypten
            gebrauchet man es wider den Husten. In den Apotheken kommt es mit
            unter den Theriak.
 Die Tartarn und Litthauer sollen kein Wasser trinken, sie haben denn
            zuvor diese Wurzel eine Weile darinn liegen laßen, wie Clusius,
            l. 2. rar. plant. hist. c. 1. bezeuget. Daher giebt Simon
            Paulli, im  Class. 3. S. 188, den Rath: Es sollen
            die Soldaten, wenn sie öfters das ungesundeste Wasser trinken müssen,
            diese Wurzel fleißig bei sich tragen, und in ihr Getränk legen.
            Der Saft aus der frischen Wurzel gepreßt, und in die dunkeln Augen
            getröpfelt, machet sie klar; daher sie auch den griechischen Nahmen
            ακορος bekommen. Die
            Wurzel oft gebrannt und mit Essig ausgelöscht, trocknet und
            verzehret das auswachsende Fleisch in den Wunden und Geschwären,
            und schließet es mit der Haut.
 Die in den Apotheken aus dem Calmus bereiteten Lattwergen,
            gebrannten Wässer, Spiritus und Oele, werden in der Medicin viel
            und nützlich gebrauchet.
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            - Stichwort: Acorus
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          | aetites iii, 12, 31Apologia 32
 | aëtites, ae, m. (aetitês), der Adlerstein, ein uns unbekannter Stein, der sich im Neste des Adlers finden soll, Plin. 10, 12 u.ö. Solin. 37, 15. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: aëtites, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 1819 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 217)]
 Adler=Stein,
            Klapper=Stein, L. Aëtites, Lapis aquilae, Fr. Pierre
            d' Aigle, Aëtite, ist ein brauner, grauer oder dunkler Stein,
            insgemein länglich=rund, von unterschiedlicher Größe, welcher
            inwendig in seiner Höhle noch einen Stein, zuweilen auch eine
            thonigte Erde, Sand, oder Wasser, enthält, und daher klappert, wenn
            er geschüttelt wird. Er findet sich hin und wieder auf den Aeckern,
            Bergen, und an Flüssen, wo er wächst, mit nichten aber in
            Adlersnestern, wie der gemeine Mann dafür hält.Dem Adlerstein wird die Kraft zugeschrieben, zu verhüten, daß es
            einer schwangern Frau nicht unrichtig gehe, wenn sie denselben am
            Arme aufgebunden trägt; auch soll er die Geburt befördern können,
            wenn er, währender Geburtsarbeit, auf die Dicke des Beines gebunden
            wird. Andere geben vor, daß er dem Gifte und der Zauberei wehre,
            auch die Diebe offenbare. Allein, es sind lauter Einbildungen, und
            streitet mit der Erfahrung. Das Pulver in eine Wunde gestreuet,
            stillet das Blut.
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            - Stichwort: Adler-Stein, nach Verweis von Aetites
 |  
          | agaricum i, 13, 2i, 20, 9
 ii, 17, 16
 Carion, revolutio 1529: 39,2
             | Ueber den Arzeney=Gebrauch dieses Schwammes bey den
            Alten, findet man bey Breyn
            vollständige Auszüge aus dem Dioscorides,
            der ihn Αγαρικον
            nannte, Paulus von Aegina, Plinius
            und Mesue. Die Abtheilung,
            die sie von ihm, oben erwähnter Maßen, in den männlichen und
            weiblichen Schwamm machten, hat zu unbestimmte Gränzen. Beyde aber
            wurden von ihnen gar sehr geschätzet; ja, sie waren mit seinem
            Gebrauche wirklich zu freygebig, indem sie ihn bey allen Krankheiten
            als ein alterirendes und resolvirendes Arzeney=Mittel anwendeten, in
            welchem Irrthume man mehrere Jahrhunderte beharrete, und dadurch zu
            mancherley Zubereitungen von ihm, die ich weiter unten anzeigen
            werde, Gelegenheit gab. Wirklich besitzt er die ihm zugeschriebene
            purgirende Eigenschaft, wodurch sie Galle und Schleim auszuführen
            suchten. Sein Gebrauch soll die durch den Stuhlgang abgehenden
            Unreinigkeiten weiß färben. Aber nur langsam äussert er seine purgirende Kräfte, und zwar
            nicht ohne Uebelkeit, Erbrechen und Leib=Schmerzen, wenn er zu einem
            halben oder ganzen, oder, nach Einigen, zu 2 Quent genommen wird,
            wovon die Ursache in der Zähigkeit des Harzes zu suchen ist. Man
            hat daher allmählich aufgehört ihn zu gebrauchen, so, daß er jezt
            von Aerzten bey Menschen nicht anders, als in gewissen officinellen
            Zubereitungen von ihm, um den Reiz zu vermehren, angewandt wird. Von
            Vieh=Aerzten wird er als ein Laxir=Mittel, sowohl innerlich als in
            Klystieren, gebraucht. Die Alpen=Bewohner, in deren Nachbarschaft
            dieser Schwamm wächst, haben ihn immer getrocknet im Hause, und
            gebrauchen ihn ohne Unterschied fast in allen Krankheiten, im Breye
            mit Pfeffer vermischt. Als Laxir= oder Brech=Mittel nehmen sie ihn
            mit Oehl, seltener mit Milch, ein; durch ihn treiben sie die kleinen
            Blut=Egel, die sie mit dem Wasser eingeschluckt haben, und die ihnen
            die heftigsten Zufälle erregen, wieder aus.
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            - Stichwort: Lärche/Lärchenschwamm
 |  
          | agnus
            castus Carion, revolutio 1529: 
            43,2
           | Keusch=Baum mit
            gefingerten eingekerbten Blättern, Abrahams=Baum,
            Müllen, Schaf=Mühle, Schaf=Mülbe, Schaf=Mulle,
            Kloster=Pfeffer=Baum, Mönchs=Pfefferbaum, Vitex Tragi
            & Camerar, Vitex foliis angustioribus, cannabis in modum
            dispositis C. B. vulgo Arbor Abrahae, Arborcasta, Agnus folio non
            serrato J. B. Vitex s Salix amerina Matthiol. Vitex. Agnus castus
            foliis digitatis, serratis, spicis verticillatis Linn. ist ein
            niedriges Bäumchen, mit vielen zähen Aesten, welches in Neapel,
            Sicilien, Natolien, und auf den Inseln des Archipelagus, an Bächen
            und sumpfigen Oertern wild wächst, und in seinem Wuchse einige
            Aehnlichkeit mit einer Weide hat; zuweilen aber treibt sein holziger
            Stamm schon unten einige Aeste. ...
 Die Aerzte gebrauchten ehedem die Blätter, Blumen und Beeren. Von
            den seit langer Zeit gerühmten Kräften, welche die Beeren wieder
            die Lust=Seuche haben sollen, ist unter den Aerzten ein großer
            Streit. Einige behaupten, daß dieselben zu Dämpfung der
            Liebes=Begierden und zur Bewahrung der Keuschheit dienlich seyn; sie
            versichern, daß dieselben, man möge sie entweder innerlich
            gebrauchen, oder unter die Betten legen, die Schärfe des Samens und
            die daher entstandene Reitzung in den Geburts=Gliedern mildern, und
            die nächtlichen Vorstellungen im Schlafe vertreiben. Andere
            hingegen behaupten mit Simon Pauli
            das Gegentheil, und daß man vielmehr dadurch zur Liebes=Begierde
            erwecket würde. Vielleicht könnte beydes geschehen, wenn es wahr wäre,
            daß sie zur Stillung der hysterischen Zufälle und der Mutter=Wuth
            bey Frauenspersonen, wie auch bey den krampfigen Zufällen
            hypochondrischer Mannspersonen, nützlich seyn. Der zu Pulver
            geriebene Same wird von 1/2 bis 1 Quent gebraucht, oder man stößt
            4 Qu. Samen in 6 Unzen Wasserlilien=Wasser, und macht eine Emulsion
            daraus. Man macht in den Apotheken auch die Trochiscos de agno
            casto daraus. Wedel preiset
            eben diesen Samen in dem Samen=Flusse an. Das Infusum oder Decoct
            von den Blättern und Spitzen befördert die monathl. Reinigung,
            hebt die Verstopfungen der Eingeweide, reinigt und heilt die
            innerlichen Geschwüre, vornehmlich des männlichen Gliedes.
            Aeusserlich lösen die Blätter und Spitzen die Beulen auf, und
            erweichen die verhärtete Milz. Einige rühmen den Dampf von dem
            Decocte zur Heilung der Geschwulst der Gebärmutter. Man eignet auch
            den Blättern und Samen eine betäubende und schlafmachende Kraft
            zu. Die Blätter sollen, wie Cordus
            berichtet, von gewissen alten Völkern, statt des Hopfens, bey dem
            Brauen des Bieres gebraucht worden seyn. Einige alte Völker
            speiseten sie auch, so wie sie sich der Samen statt des Pfeffers
            bedienten. Bey den neuern Aerzten ist der Gebrauch dieses Gewächses
            ganz abgeschaffet worden.
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            - Stichwort: Keuschbaum
 |  
          | Ala
            Corvi iii, 8, 23 | Ala
            Corvi = Flügel des Raben; dextra - rechter, sinistra - linker. "Dieses alte Sternbild ist mit Crater und Hydra verknüpft. Der
            Rabe bildet südwestlich von Spica ein Trapez
            aus vier Sternen und steht um den 28. März gegen Mitternacht am
            höchsten."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 125
 Wie "Umbilicus
            Andromedae" und "Humerus Equi"
            habe Ficinus dieses Sternbild nicht aus Hermes Trismegistos (Kaske,
            Anm. 1 zu iii, 8). |  
          | Albertus
            Magnus iii, 12, 73iii, 18, 79
 iii, 25, 9
 | Albertus
            Magnus (auch dt.: Albert der Große, in der Zeit: Albert der
            Deutsche, Albert von Lauingen, oft auch fälschlich: Albert von
            Bollstädt) (* um 1200 in Lauingen
            an der Donau; † 15.
            November 1280
            in Köln)
            war der erste große christliche Aristoteliker
            des Mittelalters.
            Am 15.
            Dezember 1931
            wurde er von Papst
            Pius
            XI. heilig
            gesprochen und zum Kirchenlehrer
            ernannt. Albertus Magnus war Polyhistor,
            zugleich Philosoph,
            Naturwissenschaftler,
            Theologe; Dominikaner und Bischof von Regensburg.Sein großes, vielseitiges Wissen verschaffte ihm den Namen Magnus
            (der Große), den Titel Kirchenlehrer
            und den Ehrentitel doctor universalis. Er kannte die antike
            und zeitgenössische Fachliteratur und wollte das Wissen seiner Zeit
            vollständig erfassen und in Lehrbüchern verständlich darlegen.
            Die mehr als 70 handschriftlich verfassten Abhandlungen und Bücher
            ergäben heute etwa 22.000 Druckseiten. Das Albertus-Magnus-Institut
            in Bonn arbeitet seit 1931 an einer kritischen Ausgabe des
            Gesamtwerkes von Albertus Magnus. Von der auf 41 Bände (mit
            unterschiedlicher Teilbandzahl) angelegten Editio Coloniensis
            sind bis 2003 erst 15 Teilbände und ein Ergänzungsband erschienen
            und 8 Teilbände in Vorbereitung. 44 weitere Teilbände sind
            geplant.
 Die wichtigste Folge seiner Arbeit ist die Begründung der
            christlichen Aristotelik,
            damit der Hochscholastik
            und letztendlich der modernen Naturwissenschaft. Bis zu Albertus'
            Wirken waren die Werke von Aristoteles in der christlichen
            Welt wegen ihres heidnischen
            Ursprungs umstritten. Albertus setzte sich auch auf
            kirchenpolitischer Ebene massiv für die Aufnahme der
            aristotelischen Werke in den Kanon christlicher Schulen ein.
 Darüber hinaus gelten einige seiner naturwissenschaftlichen
            Arbeiten im jeweiligen Wissenschaftssektor als bahnbrechend: so die
            erste ausführliche Darstellung der mitteleuropäischen Flora
            und seine geografischen Beschreibungen. Seine Arbeiten zur
            Gesteinskunde stellen den ersten Versuch dar, eine vollständigen
            Systematik für Mineralien zu entwickeln.
 Im Versuch, das naturphilosophische Denken des Aristoteles mit
            dem christlichen Glauben zu vereinbaren, arbeitete er das gesamte
            Wissen seiner Zeit aus Theologie, Philosophie, Medizin und
            Naturwissenschaften durch, ohne es jedoch in einer Systematik
            geschlossen darzustellen; das schaffte erst sein Schüler Thomas
            von Aquin.
 Quelle: Wikipedia:  http://de.wikipedia.org/wiki/Albertus_Magnus
            (Stand: 5. August 2007) |  
          | Albumasar iii, 6, 57iii, 18, 5
 iii, 22, 26
 | Ja'far ibn
            Muhammad Abu Ma'shar al-Balkhi, auch
            genannt Albumasar, AbuMa'shar oder al-Falaki (*
            um 787 in Balkh;
            † 886)
            war ein persischer Mathematiker,
            Astronom
            und Astrologe. Albumasar wurde in der Stadt Balkh in der
            Provinz Khorasan,
            dem damaligen Persien geboren. Er studierte zu Beginn seiner
            Laufbahn als Gelehrter die Lehren Mohammeds
            wandte sich aber zwischen seinem 30. und 40. Lebensjahr der
            Astronomie und der Astrologie zu. Er stellte die Horoskope
            sowohl von Mohammed als auch von Christus.
            Nach seiner Interpretation der Sterne wurde die Welt geschaffen, als
            die sieben (damals bekannten) Planeten in Konjunktion
            im ersten Grad des Sternbildes Widder standen. Für den Untergang
            der Welt stellte er ebenfalls eine Prognose für eine ähnliche
            Konjunktion. Sein Buch Introductorium in astronomiam ist
            einer der arabischen Texte, die philosophische Werke des Aristoteles
            in arabischer Übersetzung überliefert haben. Albumasar war ein sehr produktiver Autor und
            soll über 50 Bücher geschrieben haben. Im mittelalterlichen Europa
            galt er als bedeutendster arabischer Astrologe, mit großen Einfluss
            auf die Genese des mittelalterlichen astrologischen Weltbildes .
            Seine Bücher, die im im 12. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt
            wurden, waren als Manuskripte
            weit verbreitet, wurden aber erst rund zweihundert Jahre später
            gedruckt. Schriften:  
              De magnis conjunctionibus et annorum
                revolutionibus ac eorum profectionibus. Gedruckt in Augsburg
                1489 und in Venedig 1515.
              De judiciis astrorum
              Introductorium in astronomiam.
                Geschrieben in Bagdad 848. Ins Lateinische übers. von Johannes
                Hispaniensis und Hermann von Carinthia. gedruckt in Augsburg
                1489 und in Venedig 1495. (Augsburg
                1489 und Venedig 1515),
              Libri Mysteriorum
              Flores astrologiae. Gedruckt in
                Venedig bei Giovanni Battista Sessa 1500. Quelle: Wikipedia,
            Stichwort Albumasar (Stand 30. Juli 2007) Zu
            Abu Maschar s. auch die Erklärung
            zur Astronomischen Uhr von Stralsund. |  
          | Alchameth iii, 8, 27 | Alchameth
            = Arcturus = alpha Bootis (Zuweisung nach den Behenian
            Stars!) "In der Antike gehörte Arcturus zu den am häufigsten
            beobachteten Sternen. Der griechische Dichter Hesiod berichtete im
            8. Jahrhundert v. Chr. davon. Der Name "Bärenhüter"
            bezieht sich auf den Umstand, dass er Ursa
            Maior und Ursa Minor beständig auf ihrer Bahn um den Nordpol
            folgt. Im Altertum wurde der Stern als Vorbote eines Sturms
            angesehen, in der späteren Astrologie dagegen als Überbringer von Reichtum
            und Ruhm."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 48
 |  
          | Alchindus iii, 21, 7 | Yaqūb
            ibn Isāq al-Kindī, يعقوب
            بن اسحاق
            الكندي,
            latinisiert Alkindus (* um 800
            in Kufa;
            † 873
            in Bagdad)
            war ein arabischer
            Philosoph,
            Wissenschaftler,
            Mathematiker,
            Arzt
            und Musiker. Überdies kommt ihm eine Bedeutung im Bereich
            islamischer Philosophie
            zu, da er in Bagdad
            viele philosophische Schriften (Aristoteles,
            Platon,
            Alexander
            von Aphrosias, Johannes
            Philoponos) aus dem Griechischen ins Arabische übersetzen ließ.
            Besonders Aristoteles' naturphilosophische Schriften waren von
            Einfluss auf al-Kindîs eigenes philosophisches Werk. Kindî
            verfasste mehrere eigenständige Texte, in denen er Gedanken zur
            Beschaffenheit der Welt entwickelte. Berührungspunkte mit der
            Theologie bestehen hierbei durchaus. Seine Abhandlung Über den
            Intellekt wurde über Jahrhunderte in der islamischen Welt und
            auch in Europa in Gelehrtenkreisen breit rezipiert. Wie bereits erwähnt war das philosophische
            Schaffen al-Kindîs vor allem durch seine vielen Übersetzungen,
            welche er in der Regel selbst korrigierte, geprägt. So wandelt sich
            auch sein Werk im Laufe seines Lebens und lässt immer starke
            Anlehnung vor allem an Sokrates
            erkennen, den er als Ideal schätzte und an Aristoteles
            dessen Werke eine starke Stellung in Kindîs Bibliothek
            einnehmen. In seinem Hauptwerk "Über die Erste
            Philosophie" sieht man, wie sehr diese Einflüsse ihn und sein Denken
            gelenkt haben. Es ist in vier Abschnitte geteilt: 
              Im ersten Teil steckt er den Rahmen der
                Untersuchung ab und erklärt, dass die Aufgabe des Philosophen
                die Wahrheitssuche ist, also die Suche nach den Ursachen für Form,
                Materie,
                Bewegung
                und Zweck
                der Dinge (in Anlehnung an Aristoteles'
                "Metaphysik")
              Im zweiten Teil ändert sich die
                Perspektive und Kindî erklärt, dass die Welt endlich
                ist und die Unendlichkeit
                der Welt
                nur eine Potenz
                ist. Er zeigt, dass die Dimensionen
                des Raumes
                endlich sind (in Anlehnung an Aristoteles'
                "Über den Himmel") und dass aber auch die Zeit
                endlich ist (hier geht er einen Schritt weiter) und also einen
                zeitlichen Anfang haben muss (in Anlehnung an Johannes
                Philoponos)
              Im dritten Teil erklärt er die Existenz
                Gottes mit dem Argument, dass die Vielheit der sinnlich
                wahrnehmbaren Dinge auf der Existenz des ursprünglichen Einen
                beruhen (in Anlehnung an den Neuplatoniker
                Proklos)
              Im vierten Teil beschreibt Kindî Gott
                und bedient sich einer negativen
                Theologie
                im Sinne des späten Neuplatonismus
                (in Anlehnung an Proklos),
                der Text wird aber abermals mit einer Wendung beschlossen: Der
                ferne und unbekannte Gott habe unsere Welt nicht von Ewigkeit
                her sondern in der Zeit aus dem Nichts
                bewirkt (in Anlehnung an das religiöse Dogma
                der Schöpfung
                aus dem Nichts) Seine eigentliche Philosophie war zunächst
            einmal immer auf Mathematik
            aufbauend, es finden sich irrwitzige <!> 
            Zahlenspiele
            in seinen Schriften und nach ihm konnte keiner mehr
            "Philosoph" werden, ohne nicht Mathematik
            bzw. Logik
            studiert zu haben. Trotzdem ist die Welt bei ihm ein Werk
            Gottes, dessen Wirken von oben nach unten vermittelt wird: alles Höhere
            wirkt auf das Niedere ein, nicht aber das Verursachte auf seine (über
            ihm auf der Stufe des Seins stehende) Ursache. So entsteht eine
            durchgehende Ursächlichkeit
            in der Welt, deren Erkenntnis
            es ermöglicht, Zukünftiges vorherzusagen. Die Welt besteht aus dem
            (göttlichen) Geiste,
            der (materiellen) Körperwelt
            und der Seele,
            die sich dazwischen befindet. Die menschliche Seele ist von dieser Weltseele
            ein Ausfluss, sie ist daher in ihren Wirkungen an den Körper
            gebunden, ihrem geistigen Wesen nach aber unabhängig. Die Seele ist
            in die Sinnenwelt
            herabgekommen, mit einer Ahnung ihres ursprünglichen Zustands und
            findet sich hier daher nicht heimisch. Erlösung kann die Seele erst
            wieder im Aufstieg in die geistige Welt finden, wo ihr alle
            Bedürfnisse befriedigt werden werden. Dafür muss sie sich aber von
            allen materiellen und körperlichen Begierden befreien, hier finden
            also wieder deutliche islamische Elemente Einzug. Quelle: Wikipedia,
            Stichwort "Al-Kindi", Stand: 8. August 2007 |  
          | Aldebaran iii, 8, 7 | Aldebaran
            = alpha Tauri: "Aldebaran" heißt der Nachfolgende, da er
            den Plejaden - iii, 8, 4 - (und Hyaden) nachfolgt. Er ist das rote
            Auge des Stiers. |  
          | alectorius iii, 15, 37 | alectoria, ae, f. (sc. gemma), ein Edelstein, der im Magen des Hahns ( alektor) gefunden werden soll, Solin, 1, 77; Plur., Plin. 37, 144. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: alectoria, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 2389 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 296)]
 Bei Ficinus also offensichtlich "alectorius" (sc. lapis).
 |  
          | Alexandrus ii, 18, 28 | Alexandros von Tralleis, um 525-605,
            griechischer Arzt; verfaßte ein Werk über Pathologie und Therapie der
            inneren Krankheiten in 12 Büchern, eine Fieberschrift, einen Brief über Eingeweidewürmer und eine
            ophthalmologische Abhandlung. Er wahrte eine für seine Zeit auffallende Selbständigkeit gegenüber den
            Lehren früherer Ärzte, fühlte allerdings auch magische Mittel an. [Lexikon der Antike: Alexandros von Tralleis, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 234 (vgl. LDA, S. 27)]
 |  
          | Algol iii, 8, 3 | Algol =
            beta Persei: "Algol  ... gilt weitgehend als
            dämonischster Stern des Himmels. In der griechischen Mythologie
            stellte er den bösen Blick des abgeschlagenen Medusenhauptes dar,
            der jeden zu Stein verwandelte, der ihn sah. In der hebräischen
            Astrologie verkörperte er den "Kopf des Satans" oder
            Lilith, die erste Gemahlin von Adam, die zu einem Vampir
            wurde." Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 96
 Ficinus' Formulierung "Caput
            Algol" ist also wohl als "Algol, der Kopf" (entweder
            der Medusa oder des Satan) zu verstehen. |  
          | alkekengi Carion, revolutio 1529: 45,4 | Gemeine
            rothe Judenkirschstaude, Judendocke, Judendöckchen, Judendöcklein,
            Judenhütlein, Blasenkirsche, Boberelle, Boborelle,
            Erdkirsche, Mönchskirsche, rother Nachtschatten, Schlutten, rother
            Steinbrech, Steinkirsche, Teufelskirsche, Winterkirsche, Alchakengi,
            Alchechengi, Alkekengi &
            Halicacabum Offic. Στρυχνον
            αλικακαβον Diosc.
            Halieacabum s. Alkekengi vulgare Park. Solanum halicacabum Trag
            Matth. Lob. Solanum vulgare J. B. Solanum vesicarium Dod.
            Solanum bacciferum s. vesicarium C. B. Halicacabum vesicarium
            Camer. Vesicaria Cord. Saxifraga rubra & IV. Brunf.
            Physalis caule simplici annuo, foliis integerrimis geminatis,
            floribus solitariis Dalib. Physalis foliis coniugatis
            cordatis sinuatis caule ramoso Hall. Physalisradice perenni,
            foliis lanceolato-cordatis Royen. Physalis Alkekengi, foliis
            geminis integris acutis, caule herbaceo inferne subramoso Linn.
            Fr. Alkekenge, Baguenaude, Cerise d' outre mer, Coquerelle,
            Coqueret, Vesicaire. Man findet sie in Japan, in Italien, in der
            Schweitz, auch in Deutschland, an schattigen und etwas feuchten
            Orten, an Zäunen und alten Mauern, insonderheit bey Weinbergen,
            wild. Als
            Arzeneymittel pflegt man sie roh, zu 6 bis 12 Stück, oder mit
            Zucker eingemacht, oder in Wein, in dem man 3 bis 4 Beeren
            zerquetscht hat, oder den Saft von ihnen, zu 1 Unze, zu nehmen. Man
            hat sie wirksam wieder die Wassersucht, und als ein den Stein und
            Schleim, woraus der erstere entsteht, treibendes Mittel befunden.
            ...  In den Apotheken werden aus den
            Beeren Küchlein, Trochisci Alkekengi, oder de Halicacabo,
            de Vesicaria, und Diaphyssalidon genannt, gemacht, welche
            wieder das Brennen und Schneiden des Urins, in Nieren=Blasen= und
            Harnröhr=Geschwüren, Eiter= und Blutharnen dienen. Durch ein Quent
            dieser Küchlein, hat Lister den Stein abgetrieben sie sind aber
            eine sehr zusammen gesetzte Arzeney, daß man zweifeln muß, ob man
            wirklich den Beeren diese Eigenschaft zuschreiben kann. Diese
            Schluttenküchlein rühren vom Mesues her. Man hat sie auch mit
            Mohnsaft versetzt. Man destilliert auch ein Wasser von den Beeren,
            welches den Urin treibt, die Nieren, Harngänge und Blase von allem
            Schleim, Sand, Gries und Stein reinigt. Man findet auch in einigen
            Apotheken das Rob oder die Pulpa è baccis,
            desgleichen eine Tinctur oder Essenz daraus, wie auch den spiritum
            ex succo fermentato extractum & destillatum, welche mit dem
            abgezogenen Wasser von gleicher Wirkung sind. Man hat den Rauch der
            auf Kohlen geworfenen Beeren äusserlich gegen Zahn=Schmerzen
            gebraucht, und Leichtgläubige haben sich überredet, als ob aus den
            schmerzhaften und hohlen Zähnen Würmer abgingen, wenn man sich mit
            diesen Beeren räucherte; man hat aber einen Theil des Samens, nähmlich
            den künftigen Keim, welcher mit einer Schnellkraft aus den Samen
            hervor bricht, für Würmer angesehen. 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Judenkirsche |  
          | Alkochodan | Der
            Alkochodan ist der "dator annorum", also der Indikator
            für die Anzahl der Lebensjahre. Quelle: Reisinger,
            S. 81f. |  
          | Almutin | Almutin
            ist der als beherrschend gewertete Planet des Horoskops, der
            "Beherrscher des Horoskops", deshalb auch "victor
            geniturae". Er ist teils der Herrscher des Aszendenten, teils
            der Planet mit den meisten Würden (so Schoener). Nicht immer
            eindeutig zu trennen, d. h. oft synonym gebraucht ist der Begriff
            des "dominus geniturae". Der Almutin bestimmt die Gesamttendenz des Horoskops. Almutin bzw.
            dominus geniturae bestimmen auch die Planetenkindschaft.
 Quelle: Reisinger,
            S. 78f. |  
          | aloe i, 12, 8i, 15, 3
 i, 23, 10
 ii, 7, 21: "rite praeparata"
 | Aloë
            , Aloe, eine ursprüngliche Griechische
            Benennung. ... Die Aloe in den Apotheken ist das Gummi oder der Saft von der
            Ostindischen Aloe. Es giebt dreierlei Gattungen davon: 1) Aloë
            succotrina, soccotrina, oder succo citrino similis, die Succotrinische
            Aloe, Fr. Socotrin, Succotrin, oder, wie Einige, jedoch
            falsch, schreiben: Cicotrin, ist die schönste und beste; sie
            mus schwarz oder braun, auswendig glänzend, und inwendig Citronen=farbig,
            rein, leicht aufzulösen, krümlich, harzig, sehr leicht, bitter vom
            Geschmacke, von einem etwas widerigen Geruche seyn, und, wenn man
            sie zu Pulver reibet, gelb werden. 2) Aloë hepatica, Leber=Aloe,
            Fr. Aloës hépatique, siehet, wenn sie von einander
            gebrochen wird, wie eine Leber aus. Unter dieser und der vorigen ist
            kein anderer Unterscheid, als ihre dunkle Farbe, und daher kann man
            sich auch der einen anstatt der andern bedienen. 3) Aloë
            caballina, Roß=Aloe, Fr. Aloës caballin, diese
            hat weder Saft noch Kraft, und ist viel gröber und erdreicher, als
            die erstern. Man nennet sie Roß=Aloe, weil man sie den Pferden in
            ihren Krankheiten einzugeben pflegt. Sie ist ganz schwarz, dicht und
            schwer. Wenn die Aloe in Kürbissen oder die Leber=Aloe noch frisch
            ist, so siehet sie wie die Roß=Aloe aus, und bekommt nur, wenn sie
            alt wird, die Leber=Farbe; und wenn man sie solange aufhebet, bis
            sie ganz bröcklich wird, so ist sie von der Succotrinischen schwer
            zu unterscheiden.
 ...
 Wenn man die Aloe nach den Regeln der Chymisten zubereiten will, so
            reiniget < Ficinus, i, 12, 8: "rite electa
            atque lota"> man sie, indem man sie in abgezogenen Wässern
            und in Rosen= oder auch in Veilgen=Saft auflöset, sie hernach
            durchseiget und gerinnen läßt. (Man könnte sich an deren Statt
            auch des Borragen= oder Cichorien=Saftes, als guter Leberarzeneien,
            bedienen.) Man nimmt ein halb Pfund der besten Aloe, die man finden
            kann, thut sie in ein Destillirglas mit einem weiten Bauche, und gießet
            anderthalb Pfund Veilgensaft, oder andere Säfte, darüber; alsdenn
            bedeckt man das Glas mit einem blinden Helme, und läßt es 48
            Stunden über in Digestion stehen. Während dieser Zeit löset sich
            die Aloe in diesem Safte auf, und was sie von Unreinigkeiten bei
            sich hat, findet man auf dem Boden. Man gießet das Aufgelösete
            sacht ab, und seiget es durch; alsdenn läßt man es in einer
            verglasurten Schüssel im Marienbade verrauchen, und machet es zu
            einer Masse, woraus man Pillen, sechs oder acht Gran schwer, machen
            kann. Diese Masse heißet Aloës violata, so wie diejenige,
            die von Rosensafte gemacht wird, rosata.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Aloe
 |  
          | althaea ii, 13, 13 | Althaea Sorten: 1.
            Althaea vulgaris. Althaea Dioscoridis & Plinii, C.
            B. P. 315. Althaea, s. Bismalva. Althea. Abiscus. Ebiscus.
            Ibiscus. Hibiscus. Malvaviscus ANGUILL.
            Anadendron. Malva sylvestris prima CAES.
            Malva sylvestris ruralis. T. Althe, Althee, Eibischkraut,
            Eibischwurz, Ibisch, Ibischpappel, Ibischwurz, Heilwurz, Hemisch, Hülfswurz,
            weiße Pappel, Wildpappel.
 ...
 In den Apotheken gebrauchet man die Blätter, Saamen und Wurzel,
            und werden die Blätter mit unter die 5 emollientes
            gerechnet. Die Wurzel und Blätter besänftigen alle scharfe
            Feuchtigkeiten im Leibe; versüßen das Geblüt, lindern und mindern
            allerlei Schmerzen; zertheilen, erweichen und zeitigen allerlei
            Geschwüre, Geschwulsten und Beulen; dienen wider böser Fliegen und
            Spinnen Stiche; schaffen großen Nutzen in Brust= und
            Lungen=Krankheiten, wie auch in Nieren= und Blasen=Beschwerungen.
            Die Wurzel, in Wasser gesotten und getrunken, stillet die rothe
            Ruhr, heilet die verwundeten und abgeschärften Därme, so von der
            Ruhr und andern Reissen im Leibe zernaget und versehret worden; in
            Honigwasser gesotten, heilet sie die Gebrechen der Lungen und Brust.
            Sie treibet auch den Nieren= und Blasen=Stein aus, dienet für
            Brennen und Schneiden des Harns, auch für die Colik, welche vom
            Lendenweh entstanden. Die Blätter gekocht, und davon getrunken,
            verschaffen große Linderung in der kalten Pisse. Die Wurzel gepülvert,
            und mit Bernstein vermengt, treibet den Blasenstein. Ueberhaupt
            werden die Wurzeln als ein bewährtes Mittel wider den Stein
            gelobet; denn, indem sie befeuchten, verhindern sie zugleich, daß
            sich der Stein nicht anlegen kann. Von den Blättern bereitet man
            mit Butter und Honig auch einen Trank, welcher im Paroxysmus der
            Steinbeschwerung vortreffliche Dienste thut. Die Wurzel mit ein
            wenig Zimmet in Wasser gesotten, und davon getrunken, treibet die
            Nachgeburt, und befördert die gebührliche Reinigung nach der
            Geburt. Man gebrauchet auch die Wurzel in Clystieren zur rothen
            Ruhr, als ein sonderbares Mittel, wegen ihrer schmerzstillenden,
            gelind abstergirenden und austrocknenden Kraft. Die Blätter pflegt
            man ein wenig mit Oel zu bestreichen, und auf die vom Feuer oder heißen
            Wasser verbrannten Glieder zu legen. Die Wurzel in Wasser gesotten,
            oder den Saft aus der ganzen Pflanze gepreßt, und auf den Brand
            gelegt, ziehet ebenfalls die Hitze aus; in Milch gesotten, ist sie
            gut zu den Mundgeschwüren; mit Leinsaamen gesotten, und als ein
            Pflaster um den Hals gelegt, erweichet sie die Geschwüre der Kehle;
            in Essig oder Wein gesotten, und warm im Munde gehalten, stillet sie
            das Zahnweh. Es ist auch das Kraut eine sonderliche Arznei zu den
            Schmerzen der Zähne. Aus den Wurzeln werden auch Zahn=Bürstgen
            gemacht, und in Frankreich sehr gebraucht. Die Wurzel mit Gänse=
            oder Schweine=Schmalz zerstoßen, und etwas warm übergelegt,
            lindert das Podagra. Etliche Weiber (schreibet Sim. Paulli) bereiten
            auch von dieser Wurzel und ein wenig Zucker eine Salbe, und curiren
            die aufgesprungenen Brustwarzen damit. Dieselbe hiernächst in
            Wasser gesotten, mit Gänse= oder Schweine=Fett Zäpflein daraus
            gemacht, löschet die entzündete Mutter und Feigwarzen. Der Saame
            erweichet und heilet alle hitzige Geschwüre; ist auch gut den
            geschwollenen Gliedern; stillet den von Hitze entstandenen Husten; löset
            von der Brust ab, wenn man ihn mit Isop oder Süßholz im Wasser
            oder Wein siedet, und davon trinket; in Wein gesotten, mit Baumöl
            vermischt, und damit gewaschen, vertreibet allerhand Mißfarben
            unter den Augen; auch treibet er den Lendenstein; lindert den
            schneidenden und brennenden Urin; getrocknet, darnach klein gestoßen,
            mit Essig gesotten, und sich an der Sonne damit gewaschen, heilet
            die unreine aussätzige Haut; mit Essig gesotten, den Mund damit
            gewaschen, macht gute Zähne, und benimmt die Schmerzen des
            Zahnfleisches. Es wird auch aus dem Saamen und Rosenwasser ein Mucilago
            oder Schleim bereitet, welcher zu den Schrunden der Haut gut ist,
            wider die von der Sonne verbrannte Haut dienet, die Sommersprossen
            wegnimmt, eine schöne klare Haut macht, auch den Schmerz der
            verbrannten Glieder stillet, und in schwerem Zahnen mit gutem Nutzen
            gebraucht wird. Man kochet auch die Wurzel in Wasser, und ziehet
            einen Schleim daraus, welcher wider die Schärfe und Rauhigkeit des
            Halses und Schlundes dienet, die Heiserkeit vertreibet, und mit
            gewundenen oder Penid=Zucker angesüßt und eingenommen, zertheilet
            er den Husten.
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            - Stichwort: Althaea
 |  
          | ambra i, 10, 21 et passim | Ambra,
            Amber, Ambra, Ambar, Ambara, Ambarum, Ambarus, Ambaron.
            Es giebt eine graue, weiße, schwarze, und gelbe Ambra. Die graue Ambra, oder der graue Amber, Ambergries,
            Orientalischer Agtstein, L. Ambra grysea, vera; Ambra odorata;
            Electrum opacum; Electrum opacum tenax LINN.
            Fr. Ambregris, Ambra grise, ist eine Erdharzige (bituminöse)
            trockne, leichte, undurchsichtige, graue Substanz, welche, beim
            Verbrennen, einen für gewisse Personen lieblichen, für andere aber
            widerlichen, Geruch von sich giebt. Sie ist sehr hart. Man findet
            sie in Stücken von verschiedener Größe, auf verschiedenen Meeren
            schwimmend, oder auch an den Ufern des Meeres. Bisweilen trifft man
            Klumpen von 100 Pfund, und schwerer, an. Gemeiniglich sind dieselben
            rund, welches daher kommt, weil sie beständig auf der offenbaren
            See oder an den Ufern herausgetrieben werden. Man findet deren viele
            auf den Indianischen Meeren, unweit den Moluckischen Insuln. Auch
            wird sie öfters an den Africanischen Küsten und einigen andern
            Orten gesammelt. Die Einwohner der Sambalischen Insuln suchen sie
            auf eine gar besondere Art. Sie spühren ihrem Geruche, so wie die
            Jagdhunde dem Wilde, nach. Nach Ungewittern laufen sie an die Ufer,
            und spühren die etwa daselbst befindliche Ambra am Geruche. Es
            giebt gewisse Vögel an dem Strande, welche nach der grauen Ambra
            sehr lüstern sind, begierig darnach suchen, und sie verzehren.
 Ob sich gleich diese Materie an verschiedenen Orten findet, so ist
            sie doch eine seltene und kostbare Specerei. Die Orientalischen Völker
            gebrauchen sie sehr stark. Die Holländische Compagnie in Ostindien
            hatte dem Könige von Tydor ein Stück, so 182 Pfund wog, abgekauft.
            (...)
 Die Lebens=Ambra wird auf folgende Art bereitet. Man wirft in
            ein enges, aber starkes Glas, welches einen sehr langen Hals hat, 3
            Quentgen graue Ambra, 1 Quentgen Bisam, und 2 Quentgen Zucker=Candi;
            hierzu nimmt man 4 Unzen weiße Ambra, macht alles wohl zu Pulver,
            und gießet darüber ungefähr ein Pfund recht feurigen Spiritus
            oder ätherisches Oel aus Wacholderbeeren. Hierzu macht man ein
            besonderes Gefäß zurecht, welches auch einen sehr langen Hals hat.
            Nachdem die Fugen wohl verstopft worden, läßt man die Materie in
            einem warmen Bade oder in Pferdekoth bis zu ihrer völligen Auflösung
            digeriren, welches nach Verlauf von 4 bis 5 Tagen geschiehet.
            Alsdenn seihet man es durch weiße, dünne und in Weingeist
            eingetauchte Leinwand; hernach thut man den Liquor in das enge Glas,
            und vermischet damit 4 Unzen wahrhaften weißen sehr reinen Balsam.
            Sodenn macht man noch das Nebengefäß zurecht, und läßt die
            Materie 4 bis 5 Tage lang circuliren, um sie wohl zu vermischen;
            nach deren Verlauf thut man diesen kostbaren Liquor in eine gläserne
            Flasche, um sich desselben im Nothfall zu bedienen. Er reiniget
            die Masse des Geblüts, die Leber, und die Geschwüre, stärket die
            Nerven, widerstehet der fallenden Sucht, treibet das Gift durch die
            Transpiration weg, hält das Blut=Auswerfen an, reiniget die Nieren
            und die Blase, stärket sie, locket die monathliche Reinigung
            hervor, hebet den weißen Fluß, hindert die Ohnmachten, und
            erfrischet das Herz und das Gehirn. Endlich kann man sagen, daß
            dieser Liquor der wahre Lebens=Balsam ist. Man thut 8 bis 10 Tropfen
            davon in eine Brühe, und 2 Stunden hernach mus man, wie gewöhnlich,
            Nahrung zu sich nehmen. Die Lebens=Ambra, welche mit gleichen
            Theilen von Rautenöl vermischt wird, stärket die Augen, machet sie
            hell, und heilet die meisten ihrer Krankheiten; man reibet bloß den
            Rand und das Obere der Augenlieder, ehe man sich zu Bette leget.
            Wenn man es mit Rautenöl in die Ohren leget, so zerstreuet es das
            Sausen, und bringet das Gehör, sogar wenn es verloren ist, wieder.
            Allein, oder mit Leinöl vermischt, hebet es den Schmerz und die
            Geschwulst der Mastdarm=Zacken, wenn man sie mit diesem Liquor
            streichet, und Baumwolle nebst Leinwand darauf leget. Wenn man
            einige Tropfen davon in die Pomade thut, so erhält sie die Frische
            und Zartheit der Farbe.
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            - Stichwort: Ambra
 |  
          | amidum ii, 5, 29ii, 8, 40: amidus
 ii, 13, 13
 iii, 11, 62
 | Was stark
            ist, das heißt, steif macht, jedoch nur in einigen Fällen. So ist
            die Stärke oder weiße
            Stärke, Amylum, Fr. Amidon, das von seinen
            glutinösen Theilen geschiedene und getrocknete Weitzenmehl, womit
            man, im Wasser aufgelöset, die Wäsche zu stärken, das heißt,
            steif zu machen pflegt. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Stärke
 amylum u. (altlat.) amulum u. (spätlat.) amollum, i, n. (amylon, nicht gemahlen), das Kraftmehl, Amelmehl, die Stärke, amul. b. Cato r.r. 87: amyl. bei Cels. 2, 20. Scrib. 27. Plin. 18, 76: amol. bei Apic. 2, 51 u. 8, 332. Isid. 20, 2, 19.[Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: amylum, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 3304 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 407)]
 |  
          | ammoniacum Carion, revolutio 1529: 44,2f.
           | Ammoniac,
            Ammoniac=Harz, Armoniac, L. Ammoniacum, Gummi Ammoniacum
            oder Armoniacum, Lacryma Agasyllidis oder Ferulae GAL.
            Hammoniacum oder Gutta hammoniaca CORD. Fr. Ammoniac,
            Gomme Ammoniaque, ist ein verhärteter Saft, von mittlerer
            Consistenz zwischen einem Gummi und Harz. Wenn man dieses Gummi
            zwischen den Fingern wälgert, wird es weich und kleberig. Zwischen
            den Zähnen begiebt es sich leicht auseinander, und wird weiß. Es
            hat einen anfänglich süßen, hinterher aber bittern Geschmack. Es
            hat einen weit unangenehmern Geruch, als das Galban=Gummi. Auf glüenden
            Kohlen geräth es in Flamme. Es läßt sich in Weinessig oder warmen
            Wasser auflösen. Dieser harzicht=gummichte Körper befindet sich theils in großen
            Massen, die aus Bröckelchen von unansehnlicher und fast brauner
            Farbe bestehen, welche mit weissen oder braunröthlichen Flecken,
            die bis in die innere Substanz dringen, angefüllt sind; theils
            findet man ihn in dichten und vesten, wie Weihrauch aussehenden, glänzenden,
            und weißen Körnern. Diejenigen, die entweder in= oder auswendig
            eine gelbliche Farbe haben, sind zu alt, und werden von den
            Kaufleuten zu Smyrna weniger geachtet. Das Ammoniac riechet beinahe
            wie Bibergeil oder Opoponax. Wir bekommen es aus Alexandrien in
            Egypten.
 Dieser Saft fließet theils von selbst, theils nach einem gemachten
            Einschnitte, aus einem gewissen Baume, welcher in demjenigen Theile
            von Africa wächst, der Egypten gegen Abend lieget, und heutigen
            Tages das Königreich Barca genannt wird, wo ehemahls der berühmte
            Tempel des Jupiter Ammons stand. Plinius
            nennet den Baum, davon man ihn abzapfet, Metopium. Andere
            hingegen glauben, das Ammoniac komme von keinem Baume, sondern von
            einer Doldentragenden Pflanze, als: der vom Dioscorides
            sogenannten Agasyllis. Man findet in diesem Gummi öfters den
            Saamen der Pflanze selbst, welcher dem Dill sehr gleichkommt, ausser
            daß er größer ist.
 Das Ammoniac äusserlich gebraucht, ist ein kräftig zertheilendes
            und erweichendes Mittel. Um es noch wirksamer zu machen, löset man
            es in Weinessig auf. Man bedienet sich dessen auch innerlich. Aus
            den Versuchen des Herrn Pringle läßt sich vermuthen, daß
            das gemeine Wasser dieses Gummi auflöse, so daß es ihm fast alle
            seine der Fäulniß widerstehende Kraft benimmt.
 ...
 Das Ammoniac hat eine Kraft zu erwärmen, zu zertheilen, zu
            erweichen, zu zeitigen, zu eröffnen, und zu lariren: verdünnert
            den dicken zähen Schleim in allen Theilen des Leibes, der sowohl in
            dem Magen, den Därmen, der Brust, den Lungen, dem Haupte, als
            andern Gliedmaßen, verborgen lieget; erweichet alle Härte; öffnet
            die geschwollene und erhärtete Milz, Leber und Gebährmutter; wird
            in alten Husten, Engbrüstigkeit, Seitenstechen, Schwindsucht,
            kurzen Athem und Stickflüssen mit Nutzen gebraucht; treibet den
            verhaltenen Harn, Stein, die monathliche Reinigung, Geburt und todte
            Frucht; verhütet und tilget die Wassersucht; tödtet, mit Aloe und
            Wermuthsaft versetzt, die Bauchwürmer, und führet sie ab.
 Aeusserlich zertheilet es allerlei harte Beulen und Geschwulsten;
            heilet die Halsgeschwüre, die Kröpfe und verhärtete Milz,
            insonderheit wenn es in Essig aufgelöset wird. In ein Gurgel=Wasser
            gethan, ziehet es die Feuchtigkeit des Gehirns an sich, und wirft
            sie durch den Speichel aus; wird auch unter Augenmittel, das Gesicht
            klar und hell zu machen, gebraucht; ziehet Splitter und Dornen aus
            dem Fleische, und machet Fleisch wachsen, daher es vielen Pflastern
            und Salben zugesetzt wird. Nach dem Berichte des 85 St. der Hannov.
            nützl. Samml. v. J. 1755, ist es ein bewährtes Mittel wider
            die Hühneraugen.
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            - Stichwort: Ammoniac
 |  
          | Amphion Apologia 79 | Amphion und Zethos, lat.
            Amphion und Zethus, in der griechischen Sage Zwillinge. Söhne des Zeus und der
            Antiope. Der kräftigere Zethos widmete sich der Jagd, Amphion besonders der Musik. Unter der Zauberwirkung
            einer ihm von Hermes geschenkten Leier fügten sich beim Spiel des Amphion die Mauern Thebens von selbst
            zusammen. Amphion vermählte sich mit Niobe. Die Brüder ließen Dirke, die ihre Mutter mißhandelt hatte, auf
            einem Stier schleifen. [Lexikon der Antike: Amphion und Zethos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 313 (vgl. LDA, S. 34)]
 |  
          | anacardium i, 25, 5f., dort "anacardinus";
            in 10 dann "anacardium" | Anacardium,
            Anacardus Offic. Anacardium MATTH. C. B. I. B. Oepata Hort.
            Malab. To. 4. Arbor Indica fructu conoide, cortice pulvinato,
            nucleum unicum, nullo ossiculo tectum, claudente, I. RAJ. H. Baladar,
            Balado, Balador, Baladour Arab. Bibo Indor. Pediculus
            Elephantis, Fr. Anacarde, T. Anacardien, Elephanten=
            oder Helffanten=Laus, ist eine schwarzbraune und etwas
            zusammengedrückte Frucht, welche unter einer doppelten Schale einen
            weißen süßlichen Kern, wie ein kleiner Mandelkern oder eine
            Bohne, daher es die Portugiesen Faba de Malacca, oder Malaccana,
            Fr. Feve de Malac, T. Bohne aus Malacca, nennen,) enthält.
            Zwischen diesem Kern und den beiden Schalen wird ein dunkelrother,
            kleberigter und oeligter Saft oder Schleim, dick wie ein Honig,
            gefunden, welcher sehr scharf und brennend ist. Man verfertigte ehemahls ein Honig und eine Latwerge daraus.
 ...
 Die Anacardien führen viel flüchtiges
            Oel und Salz, daher sie den kalten, groben und zähen Schleim,
            welcher im Gehirn, Magen und Därmen vorhanden ist, zertheilen, verdünnen
            und ausführen, das Haupt und den Magen stärken, die Lebensgeister
            ermuntern, und wider viele Haupt=Krankheiten der Alten, als:
            Schlagfluß, Lähmung der Glieder, schwaches Gedächtnis etc.
            dienen. Die Indianer brauchen sie gegen die Engbrüstigkeit und Würmer,
            ingleichen die Kropfe damit zu ätzen und zu brennen. Will man sie
            innerlich einnehmen, so mus man sie zuvor abkochen; jedoch bedienet
            man sich ihrer in der Arzenei in Substanz gar selten, indem, wenn
            man nicht behutsam damit umgehet, sie leichtlich das Blut entzündet.
            Es wird aber in den Apotheken eine Latwerge gemacht, welche man Confectio
            anacardina nennet. Diese wird öfter gebraucht, und
            hat den Ruf, daß sie zu den kalten und feuchten Gebrechen des
            Haupts und Unterleibes dienet, dem schwachen und übeldauenden Magen
            hilft, das Blut reiniget und verdünnet, die Lebensgeister, alle
            Sinne, Vernunft und Gedächtnis stärket, und vor Schlagflussen
            bewahret; daher sie auch Confectio Sapientum & Salomonis
            genennet wird. Sie macht den Menschen lebhaft, von frischer Farbe,
            erwärmet die Adern und das Geblüt; mus aber, weil sie scharf und
            hitzig ist, bei cholerischen, hitzigen und trockenen Personen
            vorsichtig, und nicht eher, als bis sie ein halb Jahr alt ist,
            gebraucht werden; auch mus man bei dem
            Gebrauche sich des Zorns, Trunkenheit, Beischlafs und Arbeit gänzlich
            enthalten. Es wird auch die Frucht, wie auch die Confectio,
            von etlichen  sonderlich wider die Lähmung gebraucht. Im Munde
            gehalten, ist sie sehr nützlich in Lähmung der Zunge; daher sie
            auch Theriaca Paralyseos und Apoplexiae genennet wird.
 Man hat auch das Mel Anacardinum, da man frische Anacardien
            nimmt, und dieselben in Wasser kochet, bis sie einen dunkelrothen
            Honig geben, welcher von dem Wasser abgeschöpft und aufgehoben
            wird. Oder: man läßt die Anacardien in Essig reiben, und sieben
            Tage so stehen; den achten Tag wird es auf die Hälfte eingekocht,
            und durch ein leinen Tüchlein geseiget; die hinterbliebenen Hefen
            trocknet man. In dem Safte aber wird das Honig in richtiger Quantität
            bis zur Dicke eingekocht. Es dienet dieses Anacardien=Honig
            wider die Vergessenheit, schärfet die Sinnen und den Verstand, und
            ist in denen Krankheiten, welche von einem kalten und feuchten
            Gehirn herrühren, dienlich; es nutzet auch den Nerven, und wird
            wider den Schlag, Lähmung und Schlafsucht sehr gerühmt.
            Aeusserlich brauchet man es zu abführenden Clystieren.
 Ferner findet man das Anacardien=Oel, Oleum Anacardii,
            welches entweder aus der Frucht ausgepresset wird, oder von der
            Rinde im Kochen oben schwimmt; es ist aber nicht leichtlich zu
            bekommen. Es vertreibet die Warzen, die dickhäutigen Geschwulsten
            am Hintern, Feigwarzen, Fleischgewächse, Beulen, Kröpfe und faule
            Zähne; ätzet aber die Haut auf, und machet grindig. Dieses Oel,
            oder der zwischen der Rinde und Frucht befindliche und brennende
            Saft, ist öfters schon zusammengeronnen und getrocknet.
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            - Stichwort: Anacardium
 |  
          | Andromachus i, 25, 4iii, 21, 28
 | Zu 
            Andromachus führt Kaske (Anm. 9 zu iii, 21) aus: "Andromachus,
            physician to the Emperor Nero, discovered theriac by adding viper's
            flesh to the antidote of Mithridates." |  
          | anethum Carion, revolutio 1529: 
            42,2
           | Anethum,
            von ανο und θεειν,
            weil es einen sehr geschwinden Wachstum hat; Anethum hortense,
            Anethum (graveolens) fructibus compressis, das gemeine Dillkraut,
            Dill, Dille, Dyl, Till, Ille, Dillen=Kraut, (wiewohl es besser Dollen=
            oder Toll=Kraut heißen mögte, weil es den Kopf gleich
            einnimmt), Garten=Dill, (zum Unterscheide zweier wilden
            Geschlechter, deren C. Bauhin gedenket) Hoch=Kraut, Kümmerling=Kraut
            (weil man mit dem Saamen und Kraute die jungen Kümmerlinge oder
            Cucumern und Gurken einzumachen pflegt). Dieses bekannte Gartengewächs
            wächst an sandigten und an der Sonne liegenden Orten gern unter dem
            Kochkraute, und mus jährlich aus dem Saamen gezielet werden,
            wiewohl es sich auch selbst besaamet, und zuweilen auf dem Felde
            gefunden wird. Die Blühten kommen im Junius, Julius und August
            hervor, und sind gelb. Die Wurzel ist hart, und mit Zasern umgeben.
            Das ganze Gewächs ist dem Fenchel fast gleich; kommt auch, seinen
            Tugenden nach, gutentheils mit dem Fenchel überein; es dampfet aber
            nach dem Haupte, und schadet, allzu oft gebraucht, den Augen;
            lindert sonst, inn= und äusserlich gebraucht, allerlei
            Leibesschmerzen. Die Alten haben es bei Gastmahlen gebraucht, und
            daraus Kränze gemacht, den Schlaf zu befördern. Wenn man es einem,
            der im Schlafe schnarchet oder redet, ihm unwissend unter den Kopf
            leget, so soll er davon aufhören. Es führet viel Salz und Oel,
            trocknet, zertheilet, zeitiget, lindert die Schmerzen, befördert
            die Verdauung, stärket und erwärmet den Magen (sonderlich der
            Saame) und die Mutter, zertheilet die Blähungen, befördert den
            Harn, Stein, und die monathliche Reinigung. Das Decoct davon stillet
            den Schlucken und das Brechen, wie auch den Bauchfluß, und ist den
            venerischen Begierden zuwider, daher schwache Ehemänner sich vor
            dem Dill zu hüten haben. Mit Raute getrunken, treibet er die Mondkälber
            ab. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Anethum
 |  
          | angulus passim | Eigentlich ein
            Winkel, eine Ecke. Auf den Himmelsraum bezogen, einer der vier
            Hauptpunkte: Aszendent, medium coeli, Deszendent, imum coeli, so in iii,
            13, 3; Synonym dazu: "cardo", z. B.  iii, 23,
            37. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen", "plagae"
 |  
          | anisum Carion, revolutio 1529: 45,4
           | Anisum,
            Anesum, Offic. LOB. PARK. I. B herbariis C. B. Foeniculum
            Romanum AVIC. Cuminum dulce Melitens. Glycanisum Cretens.
            Anicetum, Absinthium dulce. Apium Anisum dictum. Gr. Ανισον
            DIOSC. Ανησον HIPP.
            Γλυκανεσον
            ACTVAR. Pimpinella foliis radicalibus trifidis incisis, LINN. Sp.
            Pl. 264. Fr. Anis. T. Anis, Enis. Der Anis hat so viele Eigenschaften und
            Tugenden, daß man ihn in der Arzenei die Seele der Lunge, und das
            Labsal der Eingeweide nennet. Er hat die Oberstelle unter den
            sogenannten vier grössern wärmenden Saamen, und führet den Nahmen
            eines Carminativs, weil er die Blähungen vertreibet. Er ist auch
            zugleich kalten und feuchten Magen sehr zuträglich. Er befördert
            die Verdauung, wenn man ihn nach der Mahlzeit ißt. Er stillet das
            Kurren und Schneiden im Bauche, das Erbrechen, und das Aufsteigen
            oder den Schlucken. Jedermann weiß, wie nützlich dieser Saamen,
            insonderheit der mit Zucker überzogene, des Morgens gegessen, denen
            ist, die mit Schneiden im Magen und in den Gedärmen geplagt sind,
            und denen, welche einen übelriechenden Athem haben, und gern eine
            schöne Farbe haben wollen. Er stillet den Darmfluß und die rohe
            Ruhr, löschet den Durst, scharfet das Gesicht, nach der alten Regel
            der Schola Salernitana: Emandat visum, stomachum emendat anisum,
            machet schlafen, dienet den Milz= und Lungensuchtigen, mehret die
            Milch, und reizet zum Beischlaf. Man infundirt 1 Quentgen davon,
            nebst zwei Quentgen Sennesblattern, und braucht diese Infusion als
            Thee zu Purganzen, wodurch man dem Schneiden abhilft. Er thut auch
            bei den Clystieren das beste, wenn man die Colik stillen, den
            Durchlauf anhalten, und die Winde zertheilen will. Man kochet davon
            2 oder 3 Quentgen mit andern Kräutern. Man kann dergleichen auch in
            die Bäder thun, indem man sie mit den Kräutern, daraus man ein
            Getränke macht, kochen läßt. Einen Rauch von Anis gemacht, und in
            die Nase gelaßen, ist gut zu dem aufgeblasenen und aufgetriebenen
            Antlitz, benimmt das Hauptweh und Schwindel. Gestoßen, und mit
            Rosenöl gemischt, oder mit Rosenöl gekocht, und in die Ohren
            gethan, heilet die ausgebrochenen Ohren, und bringt das verlohrne
            Gehör wieder. Gestoßen, und auf giftige Bisse gelegt, ziehet den
            Gift heraus, und heilet die Wunden. Wenn einem etwas in das Auge
            gefallen wäre, der lege es darauf, wie ein Pflaster, so ziehet es
            heraus. Gepülverten Anis=Saamen in ein Säcklein gethan, in Wein
            warm gemacht, und in die weibliche Schaam gethan, säubert sie von
            allem Unrath. Mit Honig und Ysop vermengt, in Weinessig gesotten,
            und ein Gurgelwasser daraus gemacht, ist gut für Halsgeschwüre.
            Mit Bibergeil genutzt, leget die Geschwulst des Magens und der Gedärme.
            In den Apotheken hat man davon: das destillirte Wasser,
            welches von dem Kraute und Saamen, wenn es bald zeitig ist, gebrannt
            wird, und zu allen oben gemeldeten Beschwerungen dienlich ist; den Spiritus,
            einen Aquavit, ein Oel, die Species de aniso,
            und das Salz, welche alle mit dem Saamen fast gleiche
            Tugenden haben; ein Confect, und überzuckerten Anis,
            eine Confectionem anisi laxativam simphcem, und Anisum
            solutivum solidum, welche in faulen Fiebern und der Wassersucht,
            eine gute Absührung wirken; und endlich Confectionem anisi
            emeticam, welche in langwierigen Fiebern, Milz= Gall= und
            Gelb=Sucht, zum Erbrechen dienet. Das Oel, welches man aus
            dem Anis entweder durch Ausdrückung, oder durch Destillation,
            herausziehet, ist wider die Wind=Colik ganz vortrefflich, und befördert
            bei Engbrüstigen den Auswurf. Das Oel zu bereiten, muß man den
            Anis stoßen, hernach in Wein faulen laßen, alsdenn fein langsam
            und mit gelindem Feuer destilliren, sonst gehet der flüchtige Theil
            im Aufsteigen fort. Bei dem Brennen bekommt man ein milchigt Wasser,
            welches, an die Sonne gesetzt, oben viel Oel giebt, und wenn man den
            Anis etwas lange weichen läßt, erhält man aus 1 Pfund Anis 1 Loth
            Oel. Es hat eine erwärmende und trocknende Kraft. Ein paar Tropfen
            davon in einem Löffel voll Wein, oder warmen Fleischbrühe, nüchtern
            eingenommen, machet einen wohlriechenden Athem, stärket das Haupt,
            vertreibet die Kopfschmerzen, den Schwindel und die schweren Träume;
            ist für den Krampf, fallende Sucht, Schlag, ermüdete Glieder, Blähungen
            und Podagra, gut. Es dienet auch wider die Colik, Keichen, starken
            Husten, und befördert den Auswurf, (sonderlich der Balsamus
            sulphuris anisatus) treibet den Harn, den Nieren= und
            Blasen=Stein, reiniget die Mutter von allem Schleim und Blähungen,
            befördert die Monath=Zeit, und lindert die dabei sich ereignenden
            Schmerzen, trocknet den weißen Fluß der Weiber aus, und die
            Wassersucht; befördert die Geburt; auf die vom Schlage gelähmte
            Zunge gestrichen, bringet die verlohrne Sprache wieder. Das Oel thut
            auch gut in den Geschwulsten, so vom Fallen, Stoßen oder Schlagen,
            herkommen, vornehmlich bei den kleinen Kindern, wenn sie erst gehen
            lernen, und oft Beulen vor die Stirn fallen. In Herzensangst, welche
            von einem sauren Schleime und anderer Unreinigkeit des Magens kommt,
            soll man das Anisöl äusserlich auf den Magen streichen. Die Kisten
            endlich damit bestrichen, verhütet Schaben und Würmer. Man
            bedienet sich auch des Anisöls, indem man etwas weniges davon den
            Tauben unter die Flügel schmieret, als einer Witterung, um die
            Tauben dadurch zu verwahren, daß sie sich nicht zu einer fremden
            Flucht gesellen, und nicht nur bleiben, sondern wohl gar andere mit
            sich bringen. Das Anis=Salz dienet wider das Keichen,
            Wassersucht, Verstopfung und Verhaltung des Harns, und andere
            Nieren= und Blasen=Zufälle, reiniget und stärket den Magen, und
            treibet die Blähungen. Wider diese, und andere Schwachheiten des
            Magens, ist gewißlich nichts besseres, als das Sal volatile
            anisi, welches aus dem unverfälschten Anisöl, durch
            Absonderung des annoch anhangenden wässerigen Theiles, durch ein
            gleichförmiges Salz zubereitet wird.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            
            - Stichwort: Anisum
 |  
          | anthos Carion, revolutio 1529: 
            37,2
           | Anthos ist ein
            Griechisches Wort, und heisset eine Blume, oder Blüthe; Es wird
            aber nicht nur von den Pflantzen, sondern auch von den Mineralien
            gesaget. ... Aufs eigentlichste aber heisset es Roßmarin, und
            besonders dessen Blüthe. http://www.zedler-lexikon.de/index.html
            Stichwort: Anthos
 |  
          | Anticyra ii, 7, 10
           | Antikyra ist ein kleiner
            Ort am Golf von Korinth, etwas südöstlich von Delphi. |  
          | antimonium i, 16, 1 | Antimon oder Spießglanz: "Wie schon oben erwähnt worden, soll nach dem Dioscorides
            der Spießglanz zusammenziehen, und die Schweißlöcher verstopfen;
            ferner soll er kühlen, das wilde Fleisch verhindern, machen, daß
            die Geschwüre heilen, das Blut stillen, und die Geschwüre der
            Augen reinigen. Nach dem Galenus
            soll derselbe eine austrocknende und zusammenziehende Kraft haben,
            und deswegen auch mit denjenigen Mitteln vermischt werden, die man
            bei den Augen gebraucht, und Collyria sicca nennt."
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Spießglanz
 |  
          | Apollonius
            Theaneus iii, 8, 47 et passim | Apollonius Tyaneus
            (aus Tyana), Philosoph und Schwarzkünstler im 1. Jahrh. n. Chr., dessen Leben Philostratus beschrieben hat, Amm. 21, 14, 5. Lact. 5, 3, 7. Augustin. ep. 136, 1 u. 138, 18. Vopisc. Aurel. 24, 3. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: Apollonius, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 4247 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 499)]
 Apollonios von Tyana (griechisch:
            Άπολλώνιος; * um 40;
            † um 120 
            stammte aus der Stadt Tyana
            in Kappadokien
            und war Philosoph in der Tradition des Pythagoras.Die weitaus ausführlichste Quelle über ihn ist eine Biographie,
            die der Sophist Philostratos
            verfasste und im Zeitraum 217/237 vollendete, womit er einen Auftrag
            der damals bereits verstorbenen Kaiserin Julia
            Domna ausführte. Diese Darstellung hat das Bild des Apollonios
            bis in unsere Zeit geprägt. Sie enthält zwar Angaben aus älteren,
            verlorenen Schriften, ist aber romanhaft angelegt, und ihre Glaubwürdigkeit
            wird von der modernen Forschung in vieler Hinsicht bestritten
            (neuerdings auch hinsichtlich der Chronologie; nach Philostratos
            wurde Apollonios ca. 3 v. Chr. geboren und starb unter Kaiser Nerva,
            also 96/98). Eine angebliche Hauptquelle, auf die sich Philostratos
            beruft, das "Tagebuch des Damis", ist frei erfunden.
            Philostratos schildert Apollonios als umherziehenden Prediger und
            Wundertäter, der in Italien, Spanien und Äthiopien tätig war und
            bis nach Babylon und Indien kam. Letzteres wurde in der Antike auch
            über Pythagoras, das Vorbild des Apollonios, erzählt. In
            Wirklichkeit hat Apollonios jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach den
            Osten des Römischen Reichs nie verlassen. Erst Julia Domna, die
            selbst aus dem Osten stammte, wollte ihn und seine Lehren in Rom
            populär machen. Daher gab sie die Biographie in Auftrag, in der
            Apollonios als Weiser mit übernatürlichen Fähigkeiten
            verherrlicht wird. Julias Sohn Kaiser Caracalla
            und ihr Großneffe Kaiser Severus
            Alexander betrieben einen Kult des Apollonios.
 Über die historische Gestalt des Apollonios und seine
            philosophischen Lehren wissen wir wenig Zuverlässiges. Ihm
            zugeschriebene Werke sind teils verloren, teils in ihrer Echtheit
            umstritten. Als glaubwürdig gelten die Berichte, wonach Apollonios
            gemäß der pythagoreischen Tradition gegen die Tieropfer auftrat
            und der Ansicht war, dass Gott durch Gebete und Opfer nicht
            beeinflussbar und an Verehrung durch die Menschen nicht
            interessiert, aber auf geistigem Wege erreichbar sei.
 Artikel "Apollonius von Tyana" aus
            der Wikipedia, Stand 22. Juli 2007:http://de.wikipedia.org/wiki/Apollonius_von_Tyana
 |  
          | aquarius | Tierkreiszeichen
            "Wassermann". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Aratus Apologia 62 | Aratos, lat. Aratus, dt.
            Arat: um 310-245 v. u. Z., griechischer Schriftsteller aus Soloi (Kilikien), aus vornehmer Familie, lebte nach
            Studien in Athen und am Hofe des Antigonos Gonatas in Makedonien und des Antiochos I. in Syrien.
            Sein Hauptwerk ist das im Altertum berühmte Lehrgedicht in 1154 Hexametern »Phainomena«
            (Himmelserscheinungen), eine Beschreibung des Sternhimmels nach der Lehre des Eudoxos von
            Knidos. Arat
            belebte den Stoff durch daran anknüpfende wirkungsvolle Sternsagen und fügte einen Teil über
            Wetterzeichen an (»Semeia«). Das Werk, aus dem des Dichters Vertrautheit mit der stoischen Philosophie deutlich
            wird, hatte ungeheure Nachwirkung (Übersetzung ins Lateinische u. a. von Cicero,
            Germanicus, Avienus) und wurde, vor allem auch im Mittelalter, als
            Schulbuch benutzt. [Lexikon der Antike: Aratos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 493 (vgl. LDA, S. 51-52)]
 |  
          | Arcadicus i, 5, 26 | Der arkadische König
            Euander hatte eine Kolonie in Italien gegründet; sein Sohn Pallas
            kämpft auf Seiten des Aeneas gegen Turnus. Vor dem Zweikampf des
            Pallas mit Turnus, dem Rutulerkönig, halten beide ihre Reden;
            danach begibt sich Pallas aufs Schlachtfeld. Und hier heißt es bei
            Vergil (Aeneis X, 452): "frigidus  Arcadibus coit in praecordia sanguis"
 (kalt fließt das Blut den Arkadern ins Zwerchfell)
 Hier also ein Ausdruck des Schreckens, ist das Verhalten des Bluts
            in De Vita I, 5, 26 Ausdruck der (verneinten) Freude.
 |  
          | Archigenes i, 25, 4
           | Archigenes
            war nach Kaske, Anm. 1 zu i, 25, ein Arzt in Rom zur Zeit Trajans
            (98 - 117). |  
          | Architas iii, 13, 6 | Archytas,
            ae, m.
            (Archytas), aus Tarent, ausgezeichnet durch seinen persönlichen Charakter, sowie als Staatsmann, Feldherr, pythagorëischer Philosoph u. Mathematiker, v. 400-365 v. Chr., Cic. de or. 3, 139. Vitr. 9. praef. 13 sq. Hor. carm. 1, 28, 2. Arnob. 2, 9: Archytas Pythagoreus, Varr. r. r. 1, 1, 8: Archytas Tarentinus, Val. Max. 4, 1. ext. 1. Hieron. ep. 49, 19 extr. (wo Architas geschr.): Nbf. Archyta Tarentinus, Lact. de ira dei 18, 4 (§ 12 Archytas). [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: Archytas, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 4753 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 547)]
 Nach Kaske (Anm. 4 zu iii,13) hat Archytas
            eine mechanische, fliegende Taube gebaut. |  
          | aries | Tierkreiszeichen
            "Widder". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | aristolochia iii, 8, 33 | Aristolochia
            , Radix cava, Fr. Aristoloche, Foterle, oder Foterne,
            Engl. Birthwort, T. Oster=Lucei, Oster=Luzei, Biberwurz,
            Hohlwurz. Die Blume hat keinen Kelch; sie bestehet aus einem
            Blatt, welches ungleich ist. Die Basis ist hohl und kugelförmig;
            nachgehends wird eine walzenförmige Röhre daraus, die sich oben am
            Rande ausbreitet, wo sich der untere Theil wie eine Zunge
            ausstrecket. Sie hat keine Staubfäden, aber sechs Kölblein, die
            unten an der Narbe angewachsen sind. Der länglichrunde eckige
            Eierstock sitzet unter der Blume, und unterstützet eine concave
            kugelförmige Narbe, die in sechs Theile getheilt ist. Aus dem
            Eierstock wird nachgehends ein großes Saamengefäß, welches in der
            Gestallt verschieden ist, und sechs Zellen hat, die mit Saamen
            angefullt sind, wovon der meiste Theil zusammengedrückt ist. Es giebt zwo Haupt=Gattungen, die runde und die lange.
 ...
 In der Haushaltung hat die Osterlucei keinen Nutzen, aber desto mehr
            in der Arzenei; doch ist es auch nur die Wurzel allein, und zwar von
            der rechten, langen, runden, die daselbst genutzt wird. Sie
            gehört mit unter diejenigen Pflanzen, denen die Alten sehr großes
            Lob, wegen ihrer dem Gift widerstehenden Eigenschaften, beilegten.
            Sie wird daher mit zum Theriac gebraucht, und ist vom Apulejus
            dermaßen erhoben worden, daß er von ihr zu sagen pflegte, es könne
            kein Medicus ohne sie jemahls eine glückliche Cur verrichten.
            Besonders ist ihre Kraft in Beförderung der Monathszeit und
            Reinigung der Kindbetterinnen für sehr nachdrücklich gehalten
            worden; woher sie auch den griechischen Nahmen Aristolochia,
            welches soviel als die beste Reinigung bedeutet, (von αριστος
            der beste, und λοχεια die
            Reinigung nach der Geburt) erhalten zu haben scheinet. Indessen mag
            auch diese Wirkung noch so gewiß und nützlich seyn, so wird doch
            in neuern Zeiten solche mehr von Medicastris, als Medicis,
            innerlich gebraucht. Denn Boerhaave hat erfahren, und
            versichert, daß sie die zottige erste Magenhaut verderbe, und den
            Appetit schwäche, wenn sie oft innerlich gebraucht werde, welches
            auch deswegen sehr glaubwürdig ist, da schon Clusius von ihr
            geschrieben, daß sie so scharf, bitter und starkwirkend sey, daß
            die Weine, wo sie häufig wächset, dadurch abstehen; und die
            Erfahrung gelehret, daß sie gern Brechen errege. Man hat daher
            getrachtet, den äusserlichen Gebrauch derselben zu erweitern, und
            dabei erfahren, daß die davon bereiteten Clystiere eben die Wirkung
            gehabt, welche man ihr, wenn sie innerlich gebraucht wird, zu
            Reinigung der Mutter, Beförderung der darinn sich angesetzten Gewächse,
            und der Monathszeit, zuschreibet, so daß auch selbst Würmer
            dadurch abgeführt worden. Es bleibt also der hauptsächlichste und
            größte Nutzen, den uns diese Pflanze darreichet, der Wundarznei
            gewidmet, denn hierselbst ist zur Reinigung und Heilung innerlicher
            und äusserlicher Geschwüre, Wunden und eingewurzelter offener, flüßiger
            Schäden, sonderlich an heimlichen Orten, nicht leicht ein besseres
            Mittel zu finden. Es widerstehet, als ein Pulver eingestreut, der Fäulnis
            aufs kräftigste, trocknet und heilet zugleich. Auch pflegen die
            Pferde=Aerzte sich desselben bei gedruckten Pferden mit Nutzen zu
            bedienen. Es kann auch sehr bequem ein Decoct daraus bereitet, und
            zu Einspritzungen bei Fisteln, oder an Orten, wo man mit der Hand,
            Salben und Pflastern nicht hinkommen kann, mit augenscheinlichem
            Nutzen angewendet werden. Chomel hat auf diese Art die sonst
            so hartnäckigen und bösartigen Geschwüre der goldenen Ader
            vollkommen geheilet, und Herr Ehrhart versichert, von einem
            aus dieser Wurzel, Franzosenholz und Lachenknoblauch bereiteten
            Einspritz=Wasser, sowohl in alten Geschwüren und Schäden, als auch
            in der Zahn= und Mund=Fäule der Kinder, erwünschte Wirkungen
            bemerkt zu haben. Ueberdies bezeuget Hofmann, welcher selbst,
            nebst andern, auch diese Wurzel zu seinem Gicht=Oel (Oleum
            antepilepticum) erwählt hat, daß das Landvolk bei Verwundungen
            insgemein die Blätter dieser Pflanze aufzulegen pflege. Sonst wird
            noch in den Apotheken mit starkem Branntwein aus den
            kleinzerschnittenen Wurzeln eine Essenz gezogen, welche Boerhaave,
            in Eph. N. C. Cent. IV. obs. 86, zu 80 Tropfen täglich
            eingenommen, für das Podagra, Andere aber zu baldiger Consolidation
            und Reinigung der Wunden, anrühmen.
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            - Stichwort: Aristolochia
 |  
          | Arnaldus ii, 7, 3 | Arnaldus de
            Villanova, auch Arnold von Villanova, Arnaud de
            Villeneuve (* um 1235
            bei Valencia,
            Spanien;
            † 1311
            auf See (Schiffbruch)) war ein bedeutender scholastischer
            Arzt, Tempelritter
            und Gelehrter. Er war Arzt des Königs von Aragon und Professor der Universität
            von Montpellier.
 Er entdeckte die Giftigkeit
            von Kohlenmonoxid
            und verwesendem
            Fleisch <wohl Hintergrund von ii, 7, 3>
            und war Verfasser zahlreicher medizinischer Werke, darunter das
            vierbändige "Handbuch der gesamten Medizin" (Breviarium
            practicae).
 Als es 1285 dem Tempelritter,
            Arzt und Gelehrten Arnaldus von Villanova, dem späteren Rektor der
            Universität von Montpellier gelang, nach arabischem Rezept aus Wein
            Alkohol
            zu destillieren, war der vin doux naturel geboren. Denn als
            Arnaldus mit diesem Weingeist
            experimentierte, entdeckte er, dass man damit die Gärung
            abbrechen konnte, dem Wein einen Teil seines natürlichen Zuckers
            erhielt und verhinderte, dass er zu Essig wurde. Mit dieser Methode mutage
            (verstummen lassen; Stoppen der Gärung von Wein durch Zugabe von
            Alkohol oder Schwefeldioxid),
            bescherte er den natursüßen und unverwüstlichen Weinen im
            Mittelalter und noch lange danach beachtlichen Erfolg.
 Quelle: Wikipedia,
            Stichwort "Arnaldus", Stand 31. August 2007 |  
          | artemisia iii, 8, 3 + 9 + 14 + 22 + 25 + 40 | Artemisia,
            Herba sancti Johannis, Herba regia, Fr. Armoise, oder Herbe
            de S. Jean, Engl. Mugwort, T. Beifuß, St. Johannisgürtel,
            Sonnenwendgürtel. Der Ritter Linné
            bringet den Beifuß unter das Geschlecht des Absinthium, wie
            denn auch beide wirklich viel Aehnlichkeit mit einander haben;
            jedoch sind sie auch in einigen Stücken unterschieden; z. E. die
            Blumen des Absinthium sind hängend, die bei der Artemisia
            hingegen nicht; der Mutterkuchen der Saamen ist bei dieser nacket,
            bei jenem aber mit Flocken versehen. Die Blumenknospen sind
            insgemein eirund. Die Artemisia vulgaris major, C. B. Fr. Grande Armoise
            vulgaire, kommt fast in jeder Art von Boden, vornehmlich aber an
            wässerigten Orten, in Gärten, und stehenden Wassern, fort. Die Stängel
            sind beinahe rund, vest, sehr ästig, bald dunkelgrün, bald
            purpurfarbig, und werden zuweilen an 6 Fuß hoch. Eine andere Art
            hat weißgrünliche Stängel; jene heißt der rothe, diese
            der weiße Beifuß. Die Blätter sind ausgeschnitten und
            zerspalten, wie an dem Wermuth, aber viel kleiner, absonderlich
            diejenigen, so um den Stängel sind, oben dunkelgrün, unten aber
            weißlicht, von einem süßlichen ins Säuerliche fallenden
            Geschmack. Die Blumen sind in kleinen runden Knospen, die längs den
            Zweigen wie der Wermuth wachsen, haarigt, weißlicht oder röthlich,
            und wohlriechend; sie kommen im Julius und August zum Vorschein. Die
            Wurzel ist holzigt, Fingers=dick, und zaserig, von einem saßlichen
            und gewürzhaften Geschmack. Sie breiten sich in dem Erdboden sehr
            weit aus, so daß sie, wenn ihnen nicht bald gewehret wird, in
            kurzer Zeit ein großes Stück Landes überziehen können.
 * Der Nahme Artemisia soll, nach Einiger Meinung, von der Artemisia,
            der Gemahlin des Königs Mausolus in Carien, herkommen, weil
            sie diese Pflanze zuerst zum Gebrauche einführte. Nach Andern gebühret
            diese Ehre der Göttin gleichen Nahmens, welche sonst noch gewöhnlicher
            Diana heißt, und soll davon herrühren, weil sie in vielen
            Weiberkrankheiten dienlich ist. Vorher hieß sie Parthenis,
            weil man glaubte, daß ihr eine jungfräuliche Gottheit diesen
            Nahmen gegeben. Der teutsche Nahme Beifuß, so wunderlich er
            auch lautet, und so wenig Aehnlichkeit er mit dem lateinischen hat,
            ist in dem Altertum gegründet, und scheinet von einer besondern
            Glieder=stärkenden Kraft, welche die Aerzte von dieser Pflanze gerühmet
            haben, entstanden zu seyn, indem, wie Plinius saget, die
            Reisenden, welche sie auf die Füße oder Hüften gebunden tragen,
            sich nicht leichtlich müde laufen sollen. Den Nahmen St.
            Johannisgürtel hat sie daher, weil mancher in dem Wahn ist, daß
            er, wenn er mit frischem Beifuß am St. Johannis Abend sich gürte
            und kröne, und nachmahls eben auf denselben Tag die Kränzlein und
            Gürtel mit besondern Sprüchen und Reimen in das Johannis=Feuer
            werfe, alsdenn das ganze Jahr von Gespenst, Krankheit und anderm
            Unglück befreit sey
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Artemisia
 |  
          | ascendens | Aszendent:
            Astrologie: Aufgangspunkt eines Gestirns. Der Aszendent (lat. "das
            Aufsteigende") ist ein Fachbegriff aus der Astrologie.
            Er bezeichnet den zum gegebenen Zeitpunkt und geografischen Ort am
            östlichen Horizont aufgehenden Grad des Tierkreises.
            Gegensatz ist der Deszendent.
 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aszendent_%28Astrologie%29 
            (10. Juli 2007)
 "Aszendent" als
            Ortsbestimmung ist der Osthorizont.Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | aspectus | Zentraler
            Begriff zur Positionsbestimmung der Planeten, d. h. der Relation zu
            anderen Himmelskörpern. Es ist entweder nominal vom "Aspekten (aspectus)" die
            Rede, oder Ficinus formuliert verbal: "A aspicit B", d. h.
            "Körper A betrachtet/ schaut an den Körper B" (synonym:
            "suspicere"); die beiden stehen also in einem bestimmten,
            definierten Winkel zueinander.
 Zum Verständnis des Zusammenhangs s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | auripigmentum iii, 1, 48 | Operment,
            ein aus Auripigmentum verderbtes Wort, ein Arsenikerz zu
            bezeichnen, welches aus Arsenik, Schwefel und Erde besteht, ein blätteriges
            Gewebe und eine gelbe glänzende Farbe hat; Auripigment, bey
            unsern Mineralogen eigentlich gelbes Rauschgelb. Das rothe
            Operment, hat eine hochrothe Zinnoberfarbe, und wird auch rothes
            Rauschgelb, rother Arsenik genannt. Es hat den lateinischen
            Nahmen, so wie den französischen Orpiment, Orpin, von dem
            Gebrauche zum Mahlen, welchen die Mahler davon machen. Die nähere
            Beschreibung dieser Farbenkörper wird man im Art. Rauschgelb
            finden. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Operment, Verweis von "Auripigmentum"
 |  
          | aurum Carion, revolutio 1529: 37,2
           | Es gibt noch
            verschiedene andere Präparate aus dem Golde, als: Goldblumen,
            Flores solis; schweißtreibendes oder Schwitzgold,
            Aurum diaphoreticum; Goldbutter, Butyrum auri; Lebensgold,
            Aurum vitae; verschiedene Goldpulver, Puluis
            solaris; Goldelixiere, Goldtincturen, trinkbares Gold
            oder Trinkgold, Tinctura solis, Aurum potabile, und
            andere mehr, welche Zubereitungen aber
            insgesammt entweder gar keinen, oder doch nur einen sehr geringen
            Nutzen haben, am allerwenigsten aber in dem menschlichen Körper zur
            Gesundheit dienen; indem wider diejenigen, die dem Golde
            ganz besondere medicinische Tugenden und Wirkungen zuschreiben, die
            Erfahrung bezeuget, daß das Gold in eben dem Gewichte, und wie man
            es eingenommen hat, durch den Stuhl wieder weggehe, weil es viel zu
            hart ist, und von der schwachen Säure in dem Leibe unmöglich
            durchdrungen und verdauet werden kann. Nur denjenigen ist es
            dienlich, die zu viel Quecksilber oder Bleyrauch in den Leib
            bekommen haben; da es denn in dem ersten Falle sich mit dem
            Queck=Silber amalgamiret und vermischet; in dem andern Falle aber
            sich, wegen seiner Schwere, an den in dem Körper entstandenen
            Bleyzucker anhängt, und solchergestalt beyde, das Quecksilber so
            wohl, als den Bley=Zucker, mit sich aus dem Leibe nimmt. Die Alchymisten haben geglaubt, und
            zu allen Zeiten gesagt, daß das Gold, deswegen, weil es der Zerstöhrung
            so sehr widersteht, ganz sonderbare Kräfte zur Heilung unzählig
            vieler Krankheiten, und zur Verlängerung des Lebens, besitze; sie
            haben daher in diesem Metalle stark gearbeitet, um Arzeneyen daraus
            zu verfertigen, wovon eine einzige, wenn man demjenigen, der sie
            erfunden hat, solches glauben will, geschickt ist, alle Uebel zu
            heilen. Allein, da die sorgfältigste
            Beobachtung der geschicktesten Aerzte keine von diesen vorgegebenen
            Wunder Kräften bestätigt hat: so wird dieses Metall von wirklichen
            Aerzten nicht viel gebraucht. Dem ungeachtet aber bleibt
            das Vorurtheil mit seiner völligen Kraft bey unzählig vielen
            Leuten, welche wenig Kenntnisse besitzen; und die Pfuscher, welche
            die menschlichen Schwachheiten besser, als jemand, zu nutzen wissen,
            erhalten und bekräftigen noch dieses Vorurtheil, indem sie beständig
            von Goldelixieren, von Goldtincturen, von trinkbarem
            Golde, welche sie allezeit als wundervolle und besondere Arcana
            geben, viel Rühmens machen. Das Gold, wenn es in Substanz
            genommen worden, kann wohl schwerlich eine besondere Wirkung in
            unserm Körper hervor bringen, da es, erwähnter Maßen, gewiß ist,
            daß man das Gold so wieder von sich gibt, wie man es genommen hat; und
            man bedient sich dessen in der Apothekerkunst nur deswegen, um
            gewisse Arzeneyen, vornehmlich Pillen, damit zu überziehen und zu
            verstecken, oder ihnen ein glänzendes und prächtiges Ansehen zu
            ertheilen, welches gewissen Leuten angenehm ist. 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Gold |  
          | aux iii, 2, 22 | 'Aux, augis,
            augem' sunt (sint Ej) nomina synonyma, id est idem significan<tia>,
            et habent 2 significationes. Aux enim in una significatione
            appellatur  locus ille in excentrico,  qui magis elevatur a
            terra; in
            alia significatione aux dicitur arcus ille firmamenti, qui est
            abusque (=?) in directum praedicti augis excentrici. Quelle: Handschrift "Ej = Erfurt WAB CA Q 367, 1r." bei http://www.igl.ku.dk/~fsp/tables/tt-extras/cb-inv.txt
 Hier wird die maximale Elongation
            beschrieben, deshalb ist die Übersetzung von Kaske "apogee"
            nachvollziehbar. (Zusammenhang s. unten: "GLOSSAR") |  
          | Avicenna i, 6, 16 + 19i, 23, 1
 iii, 20, 32
 iii, 21, 29
 | Abu Ali
            al-Husain ibn Sina-e Balkhi (latinisiert Avicenna, persisch
            ابن
            سينا, Ibn Sina; * 980
            in Afschana bei Buchara
            (damals persisches Samanidenreich,
            heute Usbekistan),
            † 1037
            in Hamadan
            (heute Iran),
            war ein persischer
            Arzt, Physiker,
            Philosoph
            und Wissenschaftler.
            Er zählte zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit und
            wird aufgrund seiner philosophischen Arbeit auch von einigen Mystikern
            dem Sufismus
            zugerechnet. George
            Sarton bezeichnete Ibn Sina als „den berühmtesten
            Wissenschaftler des Islam und vielleicht aller Zeiten“. Der Kanon der
            Medizin Der Qanun al-Tibb ist das bei weitem
            größte, berühmteste und wichtigste von Ibn Sinas Werken und
            vereint griechische,
            römische
            und arabische
            Gedanken über die Medizin. Das Werk beinhaltet ungefähr eine
            Million Wörter und ist wie die meisten arabischen
            Bücher mehrfach unterteilt. Die Hauptunterteilung sind die fünf Bücher: 
              Allgemeine Prinzipien (Theorie der
                Medizin)
              Alphabetische
                Auflistung von Medikamenten (Arzneimittel und ihre
                Wirkungsweise)
              Krankheiten,
                die nur spezielle Organe
                betreffen (Pathologie und Therapie)
              Krankheiten, die sich im ganzen Körper
                ausbreiten (Chirurgie und Allgemeinkrankheiten)
              Produktion
                von Heilmitteln
                (Antidotarium) Im Qanun wird beschrieben, dass Tuberkulose
            ansteckend
            ist und dass Krankheiten von Wasser
            und Erde
            übertragen werden können. Er gibt eine wissenschaftliche
            Diagnose
            von Ankylostomiasis (Hakenwurmbefall)
            und beschreibt die Bedingungen von Darmwürmern.
            Der Qanun zeigt die Wichtigkeit von Diäten,
            den Einfluss des Klimas
            und der Umwelt
            auf die Gesundheit
            und den chirurgischen
            Gebrauch von oraler
            Anästhesie.
            Ibn Sina rät Chirurgen,
            Krebs
            in seinen frühesten Stadien zu behandeln und sicherzustellen, dass
            alles kranke Gewebe
            entfernt worden ist. Die Materia Medica („Medizinische
            Materialien“) des Qanun enthalten 760 Medikamente, mit
            Kommentaren zu deren Anwendung und Effektivität. Er empfahl das
            Testen eines neuen Medikaments an Tieren und Menschen vor dem
            allgemeinen Gebrauch. Ibn Sina bemerkte die enge Beziehung zwischen
            Gefühlen
            und dem Körper und spürte, dass Musik
            einen positiven physischen und psychischen Effekt auf Patienten
            hat. Von den vielen psychischen Störungen, die er im Qanun
            beschreibt, ist eine von besonderem Interesse: Liebeskrankheit!
            Wie es heißt, hat Ibn Sina die Krankheit des Prinzen von Gorgan
            diagnostiziert, der krank da lag und dessen Leiden die örtlichen Ärzte
            verwirrte. Ibn Sina bemerkte ein Flattern im Puls
            des Prinzen, als er die Adresse und den Namen seiner Geliebten erwähnte.
            Der große Arzt hatte ein einfaches Heilmittel: Der Kranke sollte
            mit seiner Geliebten vereint werden.Avicenna wird daher auch als Vorbereiter der Psychoanalyse
            und Psychotherapie
            im Mittelalter bezeichnet.
 Der Kanon wurde um die Mitte des 12.
            Jahrhunderts von Gerhard
            von Cremona in Toledo
            ins Lateinische
            übersetzt. Indem Gerhard den Namenszusatz al-raïs mit princeps
            („Fürst“) und im Explicit des Kanons mit rex („König“)
            übersetzte, trug er bei zu der besonders in Italien seit dem 14.
            Jahrhundert verbreiteten Legende, dass Avicenna ein „Fürst
            von Cordoba“ oder von Sevilla gewesen sei, weshalb dieser in
            bildlichen Darstellungen dann oft auch mit Krone und Szepter
            erscheint. Etwa zur gleichen Zeit wie Gerhards Übersetzung entstand
            in Toledo eine dem Erzbischof Johannes
            von Toledo (1151–1166) gewidmete Übersetzung des Kitab
            al-Shifa, die zunächst durch einen in seiner Identität nicht
            sicher bestimmbaren jüdischen Philosophen Ibn Daud oder Avendauth (Avendarith
            israelita philosophus) aus dem Arabischen ins Spanische und dann
            durch Dominicus
            Gundisalvi aus dem Spanischen ins Lateinische übertragen wurde.
            Aus dieser Übersetzung hat besonders das sechste Buch über die
            Seele unter dem Titel Liber sextus naturalium die
            philosophischen Debatten der Scholastik
            seit der zweiten Hälfte des 13.
            Jahrhunderts nachhaltig geprägt. Eine selbständige Übersetzung
            speziell des achten Buches über die Tiere wurde in der Zeit nach
            1220 von Michael
            Scotus in Italien angefertigt und Friedrich
            II. gewidmet: ein in Melfi entstandenes, kaiserlich
            autorisiertes Exemplar ist im Kolophon
            auf den 9. August 1232 datiert. Nicht unter dem Namen Avicennas, sondern mit
            falscher Zuschreibung an Al-Ghazali,
            wurde unter dem Titel Liber Algazelis de summa theoricae
            philosophiae eine Übersetzung des Dānishnāma-e Alā'ī
            verbreitet, die im 12. Jahrhundert in Toledo entstand und in
            der lateinischen Fassung wahrscheinlich auf Dominicus Gundisalvi zurückgeht.
            Unter dem Namen Avicennas kursierte dagegen unter dem Titel Liber
            Avicennae in primis et secundis substantiis et de fluxu entis
            oder auch De intelligentiis eine platonisierende Schrift des
            12. Jahrhunderts, die unter anderem aus Dionysius
            Areopagita, Augustinus
            und Avicenna schöpft und jedenfalls von einem christlichen
            lateinischen Autor, wahrscheinlich Dominicus Gundisalvi, stammt.
            Avicenna zugeschrieben wurde schließlich auch ein Liber de
            causis primis et secundis, der in der Nachfolge des
            pseudo-aristotelischen Liber de causis steht und ebenfalls im
            12. Jahrhundert in Toledo entstand. In der lateinischen Scholastik
            wurde Avicenna damit zu dem – nach Averroes –
            angesehensten Vertreter der islamischen
            Philosophie und Vermittler der aristotelischen Philosophie und
            Naturkunde. Seine Werke wurden nicht nur an den Artistenfakultäten
            und von Theologen wie Thomas
            von Aquin und Johannes
            Duns Scotus, sondern seit dem ausgehenden 13.
            Jahrhundert auch und besonders an den medizinischen Fakultäten,
            und dort dann sowohl unter medizinischen wie auch philosophischen
            Fragestellungen rezipiert, wobei besonders Montpellier
            in Frankreich und Bologna
            in Italien eine Schlüsselrolle spielten. In Montpellier gehörte
            der Kanon seit 1309 (und bis 1557) zum medizinischen
            Pflichtprogramm. In Bologna wurde die Rezeption maßgeblich von Taddeo
            Alderotti († 1295), Professor seit 1260, initiiert,
            dessen Schüler Dino
            del Garbo die Ansätze in Bologna, Siena,
            Padua
            und Florenz
            weiterführte. Dinos Schüler Gentile
            da Foligno wiederum, der vornehmlich in Siena und Perugia
            wirkte, verfasste den ersten annähernd vollständigen lateinischen
            Kommentar des Kanon, ein Unterrichtswerk, das dann bis ins 16.
            Jahrhundert große Wirkung entfaltete. Quelle: Wikipedia,
            Stichwort "Avicenna", Stand 7. August 2007 |  
          | Bacchus prooemium 1 - 8apologia 88
 | Dionysos,
            griechischer Gott der Fruchtbarkeit, später besonders des Weines, auch Bakchos (lat. Bacchus) genannt
            (dem römischen Liber angeglichen);  Sohn des Zeus und der Semele; nach dem Tod der Mutter von Zeus bis zur
            Geburt im Schenkel ausgetragen, <Kern der
            Anspielung im Prooemium> von Semeles Schwester Ino oder von den Nymphen von Nysa gepflegt.
            Auf Naxos vermählte er sich mit Ariadne. Seine Begleiter sind die Satyrn, Silene und Nymphen. -
            Dionysos ist thrakische-phrygischen Ursprungs, die Sagen spiegeln die
            Kämpfe bei der Einführung seines Kultes in Griechenland wider. Er verfolgte und bestrafte seine
            Gegner (Lykurgos, Pentheus), sein Siegeszug führte ihn bis nach Indien. Seine Verehrerinnen, die Mänaden,
            auch Bakchen genannt, feierten ihn in orgiastischem Kult. Der
            orgiastische, ekstatische Zug wurde im offiziellen Kult in Griechenland wesentlich gemildert.
            Dionysos  zu Ehren wurden in Attika die Dionysien, Lenäen und
            Anthesterien gefeiert. Im Mittelpunkt des Kultes stand eine phallische Prozession. Aus dem Kultlied des
            Dionysos, dem Dithyrambos, hat sich allmählich das Drama entwickelt.
            - Dionysos  erscheint in der Literatur und in der Kunst von der Antike an häufig und unterschiedslos als
            Dionysos  oder Bakchos = Bacchus. Liber, altitalischer Gott, dem griechischen Weingott Dionysos
            gleichgesetzt; seine weibliche Entsprechung ist Libera (= Proserpina, die der
            griechischen Kore entspricht). Beide wurden mit Ceres zusammen seit 493 v. u. Z. verehrt.
            Sein Fest, die Liberalia, wurde am 17. März gefeiert. <Für den Sprachliebhaber Ficinus ist "Liber"
            als Homonym zu "liber" - "frei" wichtig.>
 [Lexikon der Antike: Liber, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 3304 (vgl. LDA, S. 
            und 338) und S. 1399, LDA, S. 141: Dionysos]
 |  
          | balsamum
            Judaicum  
           | Der wahre Balsam,
            sonst auch der weiße, ingleichen der syrische, indische,
            ägyptische, und constantinopolitanische, oder auch der Balsam
            von Mecca, von Gilead, und von Groß=Cairo, genannt, L. Balsamum
            verum, Syriacum, Judaicum, Opobalsamum, Balsamelaeum de
            Meccha, oder de Gilead, Fr. le Baume blanc, Baume de
            Iudée, d' Egypte, du Grand-Caire, du Levant, de la Mecque, oder
            de Constantinople. Von allen, die bisher von diesem Balsam
            geschrieben haben, weis kein einziger seine Herkunft recht. Daß er
            von Mecca komme, weis Jedermann, und daß er in der Nähe dieser
            Stadt erzeuget werde, ist eine eben so allgemeine Sage. Wir haben
            Reisebeschreiber, die uns dieses erzählen, und die von den Gärten
            um Mecca herum, in denen die Balsam=Bäume sehr sorgfältig gezogen
            werden, von dem Rechte, das der Türkische Kaiser habe, den besten
            Balsam für sich zu behalten, und von der Wache, die die Türken um
            die Bäume hielten, damit nichts weggebracht werde, viel Redens
            machen. Dieses haben sie alle dem ersten Erfinder dieser Nachricht
            nachgesprochen. Die Geschichte des Balsambaumes verdiente eine Reise
            an den Ort, wo er wächst, wenn solches einem Europäer frei stunde.
            Allein, da dergleichen Reise bisher unmöglich gewesen, und es auch
            künftig bleiben wird, so mus man sich mit den Nachrichten behelfen,
            die man von den glaubwürdigsten Reisenden haben kann, deren
            Religion ihnen diese Reise erlaubt. Es wird dieser Balsam von einigen
            deswegen Balsamum Judaicum genannt, weil er ehemahls in Judäa
            um Jericho gezeuget wurde; durch die Einfälle der Türken aber ist
            der Balsambaum in den dasigen Gegenden theils vernachläßigt,
            theils ausgerissen worden, daß seit der Zeit allda wenig mehr davon
            anzutreffen ist. Die Alten begnügten sich nur an dem Balsam,
            welcher aus der Rinde des Baums, in welchen sie einen Einschnitt
            machten, tröpfelte, und zogen eine sehr geringe Quantität davon.
            Heut zu Tage hat man dessen drei Gattungen. ... Der vornehmste doppelte Gebrauch des
            wahren oder weißen Balsams, ist theils für die Gesundheit, theils
            für die Schönheit. Er macht die Haut weich, und heilet die Finnen
            des Gesichts; deswegen reiben die Damen, wenn sie sich zuvor
            gewaschen haben, die Haut gelind damit; zuvor aber weichen sie ihn
            mit den vier kalten Saamen in ein wenig Oel. Man macht auch eine Art
            von Jungfermilch daraus, indem man ihn in Weingeist oder in
            Ungarischen Wasser auflöset. Man gießet diese Vermischung in viel
            Schnecken= oder Bohnenblüht=Wasser, und wäscht das Gesicht damit.
            Wenn er zu Reinigung des Mundes gebraucht werden soll, nimmt man
            Muscatenöl darunter.Alle gerühmte Wirkungen von dessen innern Gebrauch bei Lungengeschwüren,
            innerlichen Verwundungen, Blutspeien, Magen= und
            Nieren=Beschwerungen, Bauchgrimmen und verlohrnen Appetit, bestehen
            zuverlaßig in bloßen Einbildungen. Er thut, wegen seiner Hitze,
            vielmehr Schaden, als Nutzen, weil er das Blut in starke Wallung
            bringt, und das Uebel ärger macht. In äusserlichen Wunden thut er
            noch etwas Dienste, zumahl wenn er mit andern nicht so hitzigen
            Sachen versetzt wird; diesen Endzweck aber kann man mit weit
            wohlfeilern Mitteln eben so gut erreichen. Man leget ihn auf die
            Wunden, nachdem man sie vorher mit Wein ausgewaschen, und zu Verhütung
            der Narben, wohl zu heften, bedacht gewesen. Er thut gemeiniglich in
            24 Stunden seine unausbleibliche Wirkung. Man hält auch dafür, daß
            er ein Hauptmittel wider die Taubheit sey, und daß er sie curire,
            wenn man 1 oder 2 Tropfen davon in das Ohr laufen läßt. Auch ist
            er zu den Geschwüren gut, wenn man sie vorher mit warmen Wein auswäscht,
            und nachher diesen Balsam darauf leget.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Balsam
 |  
          | bauracis Carion, revolutio 1529: 44,2
           | Borax, Borrax,
            Auricolla, Capistrum auri, Chrysocolla, Gluten auri, Santerna.
            Teutsch Borras, Borres, Schiefer-Grün, Berg-Grün. Ein
            mineralischer Safft, der aus dem Gestein sickert und erhärtet.
            Einige wollen den Borax vor eine Art Salpeter halten, und zwar ohne
            Zweifel darum, weil Nitrum in der Arabischen Sprache Baurac
            heisset, woher das Wort Borax herzukommen scheinet. ... Durch die reinigung wird eine vitriolische Materie von dem Borras
            abgeschieden, die ihn eben also scharff macht, deshalben auch der
            geläuterte Borras viel gelinder, und zur Artzeney bequemer, als der
            natürliche ist. Er hat eine zertheilende und durchdringende Krafft,
            und vermag die Gekröß-Drüslein von allerhand Schleim und Unrath
            zu befreyen, auch die Verhärtung von Leber und Miltz zu zertheilen,
            ingleichen die weibliche Reinigung, Nach-Geburth und Geburth zu
            befördern, besonders, wenn bey einer gewaltsamen Blutstürtzung der
            Mutter ein Abortus fortzutreiben ist. ...
 http://www.zedler-lexikon.de/index.html
            Stichwort: Borax |  
          | been i, 12, 9 et passim | Behen , Been, roth
            und weiße Beenwurzel, Gliedweichwurzel, Wiederstoßwurzel, L. Been
            album & rubrum, sind Wurzeln, welche von dem Berge Libanon und
            andern Orten in Syrien, allwo sie wachsen, trocken zu uns gebracht
            werden. Serapion lib.
            simpl. bezeuget, daß sie allein aus Armenien kämen. Die Wurzel vom weißen Been, ist auswendig aschgrau, inwendig weiß,
            lang, und ungefähr von eines kleinen Fingers Dicke. Sie kommt, an
            Größe, der Wurzel des Süßholzes, oder der rechten Bertramwurz,
            sehr nahe. Anfänglich hat sie fast gar keinen Geschmack, zulezt
            aber läßt sie doch eine ziemliche Bitterkeit zurück. Ammann,
            Hermann und andere Kräuterkenner halten dafür, daß es die Wurzel
            von dem Marienröslein, Lychnis sylvestris oder Papaver spumeum, sey;
            Tournefort aber rechnet die Pflanze unter das Geschlecht der
            Flock=Blume (Jacea). Nach seiner Beschreibung sprosset aus einer
            langen und knotigen Wurzel, welche wenig oder keine Zasern hat, und
            inwendig weiß ist, ein einziger Stängel, einer Elle lang, aus
            dessen unterm Theile Blätter mit langen Stielen wachsen. Diese sind
            groß, lang und stark, und haben noch vier kleinere Blätter,
            einander gegenüber, ansitzend. Die Blätter, welche oben am Stängel
            wachsen, sitzen ohne Stiel an demselben vest. Am Ende des Stängels
            erscheinen die Blumen, welche einen schuppigten gelben Kelch haben,
            und aus vielen zusammengesetzten Blühten bestehen. Die Saamen sind
            mit einem federigten Anhange besetzt.
 Die rothe Beenwurzel kommt in Scheiben zerschnitten und getrocknet,
            fast wie die Jalappa, zu uns. Sie ist auswendig braun, und inwendig
            röthlich. Wenn sie erst aus der Erde kommt, so siehet sie wie eine
            starke Rübe aus, und ist voller Fasern. Sie treibt lange Blätter,
            wie das Limonium. Darzwischen erheben sich die Stängel, welche
            rothe Blumen tragen, deren immer zwo und zwo beisammen stehen, und
            wie eine kleine Grenade aussehen. Die weiße Beenwurzel treibt auch
            wohl solche Blätter, wie die rothe; allein, es stehen unten daran
            noch 4 kleinere Blättchen, von gleicher Gestallt und Farbe, eins
            gegen dem andern über. Die Stängel sind etwa ein paar Fuß hoch, dünn,
            rund und zart, voller Knoten, und zertheilen sich oben in Aeste,
            schmecken etwas scharf, und ein wenig bitter. Die Blumen sind sehr
            schön. Sie bestehen jede aus 5 Blätterchen, wie die Nägeleinblumen,
            und sind jede mit 2 oder 3 Spitzchen versehen, welche, nebst den übrigen,
            an den Blättern gleichsam eine Krone, mitten in der Blume, formiren.
            Ihre Farbe ist nicht einerlei, sondern bald roth, bald grasgrün und
            weiß; bald über und über schneeweiß, bisweilen gelb, bisweilen
            auch weiß, und ins Purpur fallend. In der Mitte findet man
            purpurhafte Fäserchen. Unter der Blume stehet ein länglicher
            Kelch, der eine Hülfe in sich fasset, worinnen die Saamen liegen,
            die fast ganz rund sind, und wie die Lychnissaamen aussehen.
 Der weiße Been ist viel gemeiner, und zur Arzenei gebräuchlicher,
            als der rothe. S. Hrn. D. Martini Naturlexicon.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Behen
 |  
          | bellirica ii, 8, 41ii, 17, 19
 | Beleric,
            also known as the bastard myrobalan, Terminalia bellirica,
            is a large deciduous <= jedes Jahr das Laub abstoßend> tree
            common on plains and lower hills in Southeast
            Asia, where it is also grown as an avenue tree. The leaves
            are about 15 cm long and crowded toward the ends of the branches. It
            is considered a good fodder for cattle. This species is used by some tribes in the Indian
            subcontinent for hallucination
            purposes; they smoke dried kernels.
            Too much of this can cause nausea
            and vomiting. Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Beleric,
            Stand: 22. März 2007 |  
          | benedicta Carion, revolutio 1529: 39,2
           | Benedicten=Wurzel,
            Benedicten=Kraut, Nägeleinwurz, Heil aller Welt, Sanamundkraut,
            Cariofilat, Gariofilat, Garaffel, Nardenwurz, Märzwurz, Hasen=Auge,
            Weinwurz. L. Benedicta, Caryophyllata, Sanamunda,
            Lagophthalmus, Oculus leporis. Fr. Benoite, Gariot.
            Dieser Pflanze hat man den Nahmen Caryophyllata, oder Nägeleinwurz,
            deswegen beigelegt, weil ihre Wurzeln, wenn man dieselben, zumahl im
            ersten Frühling, im Vollmond, aus der Erde nimmt, und zerquetschet,
            oder reibet, einen Geruch wie Gewürznägelein von sich geben. ... Von dem innerlichen und medicinischen Nutzen
            der gemeinen Benedictenwurzel, wird Hr. D. Martini
            in seinem Naturlexicon handeln. Was aber ihren äusserlichen
            und öconomischen Gebrauch betrifft, so macht diese Wurzel, in den
            Gewandkasten oder Kleiderschrank gelegt, die Kleider wohlriechend,
            und vertreibet die Schaben. Wenn ein Wein oder Bier schal geworden,
            und den Geschmack verloren hat, darf man nur Benedictenwurzel darein
            hangen, so kommt es wieder zurecht, und gewinnet einen lieblichen
            Geruch und Geschmack davon. Von dieser Wurzel wird auch ein Kräuterwein
            folgendergestallt gemacht. Man nimmt 6 Loth Benedictenwurzel; 2 Loth
            Alantwurzel, Betonien, Scabiosenkraut, Ehrenpreis und
            Cardobenedictenkraut, von jedem 3 Handvoll; Tausendgüldenkraut und
            Wermuth, von jedem 2 Handvoll; thut dieses alles zusammen in 1/2
            Eimer weißen Wein, und läßt es 14 Tage also stehen, nach welcher
            Zeit man alle Morgen, nüchtern, und bei dem Mittag Essen, ein Gläschen
            davon trinken kann. Dieser Wein ist alten, insonderheit aber solchen
            Leuten, die einen kalten und schlechtverdauenden Magen haben, und
            mit Schwachheit des Haupts, Brustbeschwerung, und Verstopfung der
            Leber beladen sind, sehr nützlich.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Benedicten-Wurzel
 |  
          | beryllus iii, 1, 57iii, 8, 14
 | beryllos od. -us  (berullus), i, c.
            (bêryllos), ein meergrüner indischer Edelstein, der Beryll (bei den Alten auch Name für den Aquamarin u. alle bläulich gefärbten Kristalle), Plin. 37, 76 (berullus). Marcian. dig. 39, 4, 16. § 7. Solin. 52, 61 sqq. Isid. 16, 7, 5. Anthol. Lat. 82, 2 M. (vgl. Isid. 19, 32, 6): als Ringstein, Prop. 4, 7, 9: als Zierat an Gefäßen, Iuven. 5, 38 (Jahn berullus): an einer Rüstung, Iul. Val. 3, 42 (3, 24). - beryllus aëroides
            (bêryllos aeroeidês), der Saphir, Plin. 37, 77. -  Falsch beryllus gemessen bei Prud. psych. 855. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: beryllos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 7081 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 816)]
 |  
          | bezaar iii, 12, 18iii, 13, 4
 iii, 16, 53
 | Bezoar,
            Bezaar, Bezahard, Bezehard, Bazehar, Bezoarstein, Fr. Bezoard
            oder Bezouard, ist ein Stein, der aus dem Leibe
            unterschiedener Thiere in Persien und Ostindien genommen wird, und
            davon allerhand Arten herauskommen, unter welchen aber folgende vier
            am gebräuchlichsten sind, von welchen ich nur das Wesentlichste anführen
            werde, indem man die Umständlichern Nachrichten davon in Hrn. D.
            Martini Naturlexicon zu
            suchen hat. 1. Der orientalische, ostindische, oder morgenländische
            Bezoarstein, L. Lapis Bezoar orientalis, Fr. Bezoard
            oriental. Dieses ist ein sehr zarter, mürber und ganz platter
            glänzender Stein, welcher auswendig dicht und gelind anzufühlen
            ist, von Farbe grünlich, olivenfarbig oder grünschwarz aussiehet,
            inwendig aber aus vielen dünnen und zarten Schalen, so wie die
            Zwiebelschalen über einander gewachsen sind, bestehet, keinen
            sonderlichen Geruch hat, und aus Persien, wie auch aus Ostindien
            gebracht wird, woselbst man dergleichen an unterschiedenen Orten in
            ziemlich großer Menge findet, insonderheit aber aus den Königreichen
            Golconda und Cananor. Er findet sich wie Kugeln von unterschiedener
            Gestallt und Größe; maßen einige so dick, wie eine Nuß, andere
            wie eine Muscate, andere wie eine Haselnuß, etliche rund, etliche
            oval, einige platt und buckeligt sind. Je größer aber ein solcher
            Bezoarstein ist, desto theurer ist er auch, indem ihr Preis nach
            solcher Proportion, wie der Diamanten ihrer, steiget. Die von einer
            Unze werden in Indien für ungefähr 100 Franken, und einer von 4
            1/4 bis zu 2000 Livres verkauft. Ihr Ursprung, und zwar der
            fabelhafte sowohl, da sie, nach der Araber Meinung, in den Augen der
            Hirsche wachsen, als auch der wahre von dem Geißhirsch, Capricerva,
            gehört in die Natur=Geschichte. Weil in Europa diese Bezoarsteine
            in größerer Menge, auch wohl bessern Kaufs, als in Orient selbst,
            zu haben sind: so kann es wohl nicht anders seyn, als daß es
            nothwendig von Betrügern nachgemacht und verfälschet werde, welche
            entweder den Pferdestein,  L. Bezoar equinum, (so
            dem orientalischen Bezoar ganz nahe kommt,) an deren Statt
            verkaufen, oder solche mit gewissen Gummi oder Harzen, welche sie
            mit der Gift=Wurzel (Radix Contravervae) mischen, und auch
            schalenweise auf einander leimen, künstlich und betrüglich
            nachmachen.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Bezoar
 |  
          | bolus ii, 15, 73ii, 17, 21
 Carion, revolutio 1529, 36,3
             | "Und das Wort 'bolus'
            sagt man ferner auch von einer gewissen Formul oder Recept, so im
            Deutschen 'Bissen' heisset, und ein Artzeney=Mittel abgiebet,
            welches härter als eine Latwerge ist, darum aber auch 'Bolus'
            genennet wird, weil es im Munde gar leicht zergehet." 
            Quelle: http://www.zedler-lexikon.de/index.html,
            Stichwort "bolus" = Bd. 4, S. 270f. |  
          | Bonatus,
            Guido Carion, revolutio 1529,
            9,4 + 10,5
           | "Bonatus,
            (Guido) ein Minorite aus Forli, starb an. 1300. Sein
            Tr.<actatus> de Judiciis Astrorum ist zu Venedig und Augsburg
            1491 hernach auch zu Basel 1530 und 1536 gedruckt, und ist 1572
            daselbst unter dem Titel: Auslegung derer Menschlichen
            Geburths-Stunden Teutsch herausgekommen. Er hat auch contra
            Franciscanos lib.<rum> I. geschrieben." Quelle: Zedler
            Bd. 4, S. 303, Stichwort "Bonatus"
 |  
          | borago i, 10, 27i, 19, 5
 ii, 10, 9
 Carion, revolutio 1529, 35,3
             | Borragen, Borretsch,
            Borres, Borgelblumen, Burretsch, Herzblümlein, Herzfreude,
            Wohlgemuth, L. Borrago, Buglossum latifolium, Fr. Borrage,
            Borrache, Bourrache. Der Borrage wird mehr zur Arzenei, als in der Küche, gebraucht.
            Indessen kann man ihn doch mit gutem Nutzen, unter andern Kräutern
            zu den Suppen, und auf andere Weise an den Speisen, gebrauchen; er
            mus aber jung und zart seyn. Man bedienet sich auch seiner Blume,
            wegen ihrer schönen himmelblauen Farbe, zum Salat. Weil die jungen
            Pflänzchen, sonderlich im Mai, viele Aehnlichkeit mit denen von den
            sogenannten Esels= oder wilden Gurken (Cucumis sylvestris;
            Elaterium) haben: so müssen diejenigen, welche beiderlei Gewächse
            in ihren Gärten haben, bei Aufsuchung der jungen Borragen=Pflanzen
            zu Salaten oder zum Kochen, Vorsicht anwenden, daß sie keine
            Eselsgurken=Pflanzen für Borragen ergreifen, indem jene ungemein
            stark purgiren.
 Ausser dem aus den Borragen bereiteten Wasser, und Syrup,
            von deren medicinischen Nutzen, Herrn D.  Martini
            Naturlexicon nachzusehen
            ist, kann ein Hauswirth sich des Borragen=Zuckers oder der Borragen=Conserve
            zu seiner Gesundheit bedienen. Man nimmt, in dieser Absicht, ein
            hohes gleichweites Glas, bestreuet den Boden mit Zucker, leget eine
            Schicht Blumen, ungefähr eines Fingers dick, darauf; alsdenn Zukker,
            und nachher wieder Blumen, und also wechselsweise, bis das Glas voll
            ist, so hat man eine vortreffliche Herzstärkung
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            - Stichwort: Borragen
 |  
          | buglossum i, 10, 27i, 19, 5 + 9
 i, 21, 1
 i, 23, 3 + 18
 ii, 10, 9
 Carion, revolutio 1529, 35,3
             | Gemeine Ochsenzunge. Anchusa
            officinalis, foliis lanceolatis strigosis, spicis secundis
            imbricatis, calycibus quinquepartitis. Linn.
            spec. pl. ed. Willd. T.
            I. P. II. p. 756. Anchusa foliis lanceolatis; spicis imbricatis,
            secundis. Linn. Syst. veg.
            156.  Sp.
            pl. 191. Roth
            Flor. germ. II. 220. Gaertner
            de fr. et sem. pl. I. 322. T. 67. f. 2. Buglossum.
            Schkuhr' s Handb. T. 29.
            Mill.
            Dict. n. I. Ic. t. 72. Oeder.
            Fl. Dan. t. 572. Pollich
            Hist. n. 186. Scop.
            Fl Carn. n. 189. Buglossum
            angustifolium majus, et Bugl. sylvestre
            majus nigrum. C.
            Bauh. pin. 256. Blakw.
            Herb t. 500. Diese Pflanze, welche in den Apotheken ehmahls gebräuchlich
            war, und insgemein den Nahmen Buglossum,
            Ochsenzunge, gemeine oder deutsche Ochsenzunge, führt,
            wächst in ganz Europa an den Wegen, auf altem Schutt, Aeckern und
            ungebauten Feldern wild; sie kommt in einem magern, trockenen und
            steinichten Boden besser fort, als in einem fetten, hat eine
            perennirende Wurzel, und blühet im May. Ihr Stängel ist aufrecht,
            haarig und rauh, oft eines Fingers dick, und einen bis zwey Schuh
            hoch; die Zweige und Blätter stehen wechselsweise. Die Blätter
            sind eyrund=lanzettförmig, sieben bis acht Zoll lang und über
            einen Zoll breit, auf beyden Flächen haarig und rauh, und am Rande
            ein wenig gezähnelt; sie sind ziemlich saftig, und die obern
            ungestielt; die untern aber gegen die Basis zu verschmälert, und
            kurzgestielt. An den Enden des Stängels und der Zweige entspringen
            flache Sträuße von langen, theils wechselsweise, theils gerade
            gegen einander über stehenden, einseitigen, zweyzeiligen, haarigen,
            und am Ende zurückgekrümmten Blumenähren; die Blumen haben ungefähr
            einen halben Zoll im Durchmesser, und sind mit lanzettförmigen,
            haarigen Deckblättchen versehen. Diese Blumen enthalten einen
            reichlichen Necktarsaft, und werden daher von den Bienen sehr
            geliebt; ihre Farbe ist den ersten Tag, da sie sich öffnen, roth,
            wird aber hernach blau, und zwar sehr schön himmelblau. Diese
            Pflanze hat keinen Geruch, und einen süßlichten, schleimichten;
            krautartigen Geschmack; man kann sie im Frühling als Gemüse
            kochen; übrigens wird sie von den mehrsten Hausthieren gern
            gefressen. Börhave hat
            ihren ausgepreßten Saft, als ein kühlendes und gelinde eröffnendes
            Mittel, wider das Seitenstechen, und in großer Menge gegeben, in
            der Melancholie empfohlen. Diese Art heißt übrigens im Deutschen
            auch zwar rothe Ochsenzunge, doch ist sie von der
            eigentlichen rothen Ochsenzunge verschieden. Auch nennt man sie noch
            Hundszunge, Ackermannkraut, Liebäuglein,
            Augenzier.
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            - Stichwort: Ochsenzunge, nach Verweis von "Buglossum"
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          | calamus
            aromaticus iii, 1, 48 | Acorus
            , Acorus verus, sive Calamus aromaticus, Officin.
            PARK. & C. B. Pin. 34. Acorus legitimus. Acorum CAM. TAB.
            latifolium CLUS. Calamus aromaticus vulgaris, multis Acorum, I. B.
            Acorus (Calamus-) Roy. Leyd. 6. Adarca. Radix acori. Radix
            nautica. Radix venerea. Radix Singentiana. Piper apium. T. Calmus,
            Kalmus, Ackermann, Ackerwurz, Ankerwurz, wohlriechende Schwerdt=Lilie.
            Engl. Sweet-Rush. Fr. Roseau odorant. Ist eine
            Wasserpflanze, welche in Ansehung der Blätter, dem Schilfe oder der
            Schwerdt=Lilie gleichet, deren mehrere in einer gemeinschaftlichen
            Scheide, Paketweise beisammen stehen. Die Wurzel ist länglicht,
            etwas platt, eines Fingers dick, an der äusserlichen Schale
            gleichsam Gliederweise abgetheilt, knöpficht, zaserig, und lieget
            horizontal auf dem Boden des Wassers. Wenn man die Blätter zwischen
            den Fingern zerreibet, geben sie einen starken gewürzhaften Geruch;
            die Wurzeln aber haben eine noch weit stärkere Kraft. Die Blumen
            sind klein, und stehen ganz nahe, an einem einfachen, walzenförmigen,
            und drey bis vier Zoll langen Stengel, so daß sie eine Art von
            einem Kätzgen oder Schwänzgen bilden. ... Diese Pflanze breitet sich stark aus. Dioscorides
            hat sie in Colchis und Galatien, an den Küsten des schwarzen
            Meeres, nach Osten, gefunden. Sie besitzet aber in dieser
            Weltgegend, wie man sehr lange geglaubt hat, eben keine besonders
            vorzügliche Eigenschaften. Man trifft sie auch gemeiniglich auf der
            Insul Java an, woselbst sie den Nahmen Deryngo führet. In
            Canada, Litthauen und der Tartarei findet sie sich ebenfalls häufig;
            ingleichen in einigen Theilen von England, sonderlich in Norfolk, in
            dem Yare=Fluß, und um Uxbridge in Middlesex. In Holland trifft man
            sie in den Gräben und stehenden Wässern häufig an. Es wird dieses eigentlich der gemeine
            Calmus genannt, zum Unterscheide von dem Indianischen Rohr,
            Acorus oder Calamus odoratus Indicus, und verus,
            welcher in Ost= und West=Indien wächst, aber kleiner ist, und
            lieblicher riechet, als der teutsche, und einen angenehmen bittern
            Gewürz=Geschmack hat. Wir bekommen dieses Rohr aus Indien und
            Egypten, woselbst es  Cassabel und Bamira genannt
            wird, beständig trocken, in kleinen, zwey bis drey Schuh hohen, und
            leicht=zerbrechlichen, Bünden. Die Indianer würzen ihre Fische und
            das Fleisch damit. In Aegypten gebrauchet man es wider den Husten.
            In den Apotheken kommt es mit unter den Theriak. Die Tartarn und Litthauer sollen kein Wasser
            trinken, sie haben denn zuvor diese Wurzel eine Weile darinn liegen
            laßen, wie Clusius, l. 2. rar. plant. hist. c. 1.
            bezeuget. Daher giebt Simon Paulli, im Quadrip. botan.
            Class. 3. S. 188, den Rath: Es sollen die Soldaten, wenn sie öfters
            das ungesundeste Wasser trinken müssen, diese Wurzel fleißig bei
            sich tragen, und in ihr Getränk legen. Der Saft aus der frischen
            Wurzel gepreßt, und in die dunkeln Augen getröpfelt, machet sie
            klar; daher sie auch den griechischen Nahmen ακορος
            bekommen. Die Wurzel oft gebrannt und mit Essig ausgelöscht,
            trocknet und verzehret das auswachsende Fleisch in den Wunden und
            Geschwären, und schließet es mit der Haut. Die Wurzel wird im September mit Zucker
            eingemacht, oder damit überzogen und candiret, und ist eine fürtreffliche
            Magenstärkung, und sehr gut wider die böse Luft. Man pflegt auch die
            Calmuswurzel trocken einzumachen, auf folgende Art: Man nimmt
            frische Calmuswurzel, schälet die oberste dünne unreine Rinde
            sauber ab, kochet die Wurzeln in Wasser fein weich, dadurch ihnen
            die widrige Bitterkeit vergehet; alsdenn trocknet man sie mit einem
            reinen Tuche wohl ab, und schneidet sie in dünne Scheiben; auch
            kann man sie in einem Siebe, damit die im Kochen eingesogene
            Feuchtigkeit herausgehe, beim Ofen oder an der Luft übertrocknen laßen;
            alsdenn nimmt man geläuterten Zucker, welcher spinnet, (das ist,
            wenn man mit einem Löffel etwas gekochten Zucker nimmt, denselben
            hurtig in der Luft herum schwenket, und der gekochte Zucker in
            Gestallt dünner Fäden davon flieget, das heißt bei dem Zucker spinnen,)
            schüttet die Calmus=Scheiben hinein, und läßt dieselben, unter
            stetem Rühren, damit sie nicht anbrennen, mit dem Zucker so lange
            kochen, bis sich derselbe an dem Rande des Kessels anhänget und
            trocken wird; hernach hebet man es vom Feuer, und rühret es
            solange, bis es erkühlet; schüttet alsdenn den Calmus auf ein
            Brett, und läßt ihn trocknen. Auf diese Art wird auch Alant=
            Bibernell= Wegwart=Wurzel, und dergleichen, eingemachet; nur daß
            diese nicht in Scheiben oder Plätzgen, sondern in lange Stücke,
            geschnitten werden. Die in den Apotheken aus dem Calmus
            bereiteten Lattwergen, gebrannten Wässer, Spiritus und Oele, werden
            in der Medicin viel und nützlich gebrauchet. 
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            - Stichwort: Acorus, Verweis von "calamus aromaticus"  |  
          | camphora i, 10, 20i, 24, 7f.
 ii, 18, 70
 iii, 26, 31
 | Campher,
            L. Camphora, Fr. Camphre, ist eine vegetabilische,
            veste, trockne, zerreibliche, sehr flüchtige, und nach Art der
            wesentlichen Oele entzündbare Substanz, die von einem sehr starken
            und durchdringenden Geruch, bittern und prickelndem Geschmack ist,
            und im Weingeist sich leicht auflöset. Nach den izt genannten
            Eigenschaften, ist der Campher den Harzen völlig ähnlich;
            anderntheils aber ist er von selbigen wesentlich darinn
            unterschieden, daß er, wenn er in verschlossenen Gefäßen dem
            Feuer ausgesetzt wird, sich ganz sublimirt, ohne eine Zerstörung
            seiner Mischung zu leiden, und ohne eine kohlenartige noch andere
            Substanz zurückzulaßen. Der Name dieses Harzes ist morgenländisch.
            Einige leiten ihn von dem Hebr. Copher,
            Andere von dem Arab. Caphur
            ab. Im Deutschen hieß er ehedem auch
            Gaffer.
 Aller Campher kömmt von einem besondern Baum, der auf
            den Inseln Borneo, Sumatra, den japanischen Inseln, und an
            verschiedenen andern Orten in Ostindien und China, sonderlich aber
            auf der Insel Borneo, auf den am Meere gelegenen Bergen, häufig zu
            finden ist, und daher der Campherbaum, L. Arbor camphorae,
            Arbor camphorifera, Laurus Camphora Linn., Fr. Camphrier,
            genennet wird. Dieser Baum, welcher auch bisweilen bei uns in den
            botanischen Gärten gepfleget wird, und in den Morgenländern zum öftern
            zu einer solchen Dicke gelangt, daß ihn kaum 2 Männer umklaftern können,
            gehört, seinem Geschlecht nach, zu den Lorbeerbäumen. Er hat, wenn
            er jung ist, eine glatte, ebene und grünliche Rinde; wenn er aber
            alt wird, so bekömmt diese Rinde Ritzen, und wird aschgrau. Das
            Holz ist weiß; wenn es trocknet, wird es röthlich; ist streifig,
            eines angenehmen Geruches, sehr vest, und wird nebst der Wurzel
            dieses Baumes von den Indianern zu allerhand sauberer Tischlerarbeit
            gebrauchet. Die Blätter kommen mit den gemeinen Lorbeerblättern
            etwas überein, und haben einen starken Camphergeruch. Zwischen
            diesen Blättern und deren Winkeln kommen lange Stiele, einzeln oder
            paarweise, zum Vorschein, auf welchen die Blumen haufenweise sitzen.
            Die darauf folgende Frucht ist rund, kurz, hat beinahe die Gestallt
            einer Eichel, und ebenfalls einen starken Camphergeruch, welcher
            aber noch stärker ist, als der, den die Blätter haben. Das
            Inwendige derselben ist ein weißlicher, öligter Kern, welcher so
            groß, wie der Pfeffer, und gespalten ist. (...)
 In der Arznei hat er, innerlich sowohl als äußerlich gebraucht,
            einen ungemein großen Nutzen. Den innerlichen wird Hr. D.  Martini
            in seinem Naturlexikon,
            umständlich anzeigen. Aeußerlich wird derselbe zu unterschiedenen
            Umschlägen, Augenwassern, Schmink=Mitteln, Pflastern und Salben,
            wider Entzündungen und Hitze, gebraucht. Von dessen nützlichen
            Anwendung in Zahnschmerzen, werde an seinem Orte handeln.
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            - Stichwort: Campher
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          | Canis
            Maior iii, 8, 13iii, 14, 4: "Sirius"!
 | Canis
            Maior, der "Große Hund" = Sirius = alpha Canis Maioris. "Die Hundesymbolik von Canis Maior und seinem hellsten Stern
            Sirius geht mindestens auf das 3. Jahrtausend v. Chr. zurück. Zu dieser
            Zeit war Sirius unter dem Namen Sothis bekannt und Grundlage für
            den ägyptischen Sothiskalender. Sein heliakischer Aufgang (das
            erste kurze Erscheinen kurz vor Sonnenaufgang) fand Mitte Juli statt
            und fiel mit der jährlichen Nilschwemme zusammen."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 52f.
 Seltsamerweise spricht Ficinus den
            Sirius in iii, 14, 4 unter dem Namen "Sirius" an. War er
            in 8, 13 noch "Venereus", so ist er in 14, 4 zum
            Sonnenstern ("stella Solaris") geworden. |  
          | Canis
            Minor iii, 8, 16 | Canis
            Minor, der "Kleine Hund" = Prokyon = alpha Canis Minoris;
            der Name bedeutet "vor dem Hund", weil er Sirius
            vorausgeht. "Für die Mesopotamier war Canis Minor ein Wasserhund, was auch
            die arabische Bezeichnung Al Ghumaisa, "mit wässrigem
            Auge", erklärt; dies passt schließlich auch auf die arabische
            Mythologie, derzufolge es sich bei dem Großen und dem Kleinen Hund
            um zwei Schwestern handelt, von denen eine (Canis Minor) weglief und
            die andere im Stich ließ."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 55
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          | cancer | Tierkreiszeichen
            "Krebs". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
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          | cantharis iii, 1, 49 | Die spanische Fliege, Cantharis
            Offic. Fr. Cantharide, ist eigentlich keine
            Fliege, sondern eine Art von Käfern, und zwar aus demjenigen
            Geschlechte, welches bey dem Ritter Linné
            Meloe, und bey Herrn Sulzer
            Maywurm heißt, weil sich
            diese Thiere im Monath May zeigen. Gemeiniglich wird die spanische
            Fliege mit dem Goldkäfer,
            welcher sich gern auf den Blumen aufhält, verwechselt. Man findet
            die spanischen Fliegen, Meloe vesicatorius Linn.
            am häufigsten in warmen Ländern, vornehmlich in Spanien, daher sie
            ihren deutschen Nahmen erhalten haben; aber auch häufig genug in
            Italien und Frankreich, wie auch in England, Schweden, und selbst in
            Holland; in Deutschland sind sie etwas seltener. Cartheuser
            hält diejenigen, welche bey uns gefunden werden, nur für fremd. Geyer
            sagt, die Canthariden besuchten Deutschland nur bey sehr heißem
            Wetter, und zögen, nach einem Aufenthalte von 3 bis 4 Tagen,
            haufenweise wieder ab. Linné
            hält dieses, der Natur dieses Insects, welches sehr langsam fliegt,
            nicht gemäß, und glaubt, der Irrthum sey daher entstanden, weil es
            nach seiner letzten Verwandlung nur sehr kurze Zeit lebet. Das ist
            gewiß, daß man oft in Deutschland große Schwärme davon zu sehen
            bekommt; aber Geyer behauptet,
            er habe in Deutschland niemahls die Eyer derselben finden können.
            An ihrer Fortpflanzung, vermittelst zwey sich vermischenden
            Geschlechter, ist heutiges Tages kein Zweifel mehr. Cardanus
            glaubte schon ihre Erzeugung aus Eyern. Im vorigen Jahrhundert
            behaupteten noch Viele, mit dem Aristoteles,
            das Insect entstünde aus einem Wurme, ohne die Entstehung dieses
            Wurms zu erklären. ...
 Die spanischen Fliegen werden auch bisweilen innerlich gebraucht;
            wobey man aber wegen ihrer durchdringenden Schärfe sehr vorsichtig
            verfahren muß. Galen sagt,
            wenn sie innerlich ohne Beymischung gegeben würden, so wären sie tödlich.
            Es entstehen davon, sagt Dioscorides:
            brennende Schmerzen im Innersten, ein pechartiger Geschmack im
            Munde, Blutharnen, ruhrartiger blutiger Bauchfluß, Ohnmachten,
            Schwindel, Raserey u. s. w. Auch Plinius
            und Nicander beschreiben sie
            als ein Gift. Unter den römischen Gesetzen befindet sich auch
            eines, welches den Krämern, unter andern Giften, auch verbiethet,
            Canthariden zu verkaufen. Geschichte von den kläglichen Wirkungen
            derselben sind an allen Orten nicht selten. Die Gegengifte, von
            welchen man hier Hülfe erwarten kann, sind eben diejenigen, die bey
            andern scharfen Gisten zu Statten kommen; als: Brechmittel, wenn man
            vermuthen kann, daß die Fliegen noch im Magen sind; wässerichte
            und schleimichte Getränke; fette Fleischbrühe; in gemeinem Wasser
            aufgelöseter Traganth; ein starkes Decoct von Eibisch= Pappel=
            Huflattich=Blumen, oder von Leinsamen; milde Oehle und viele
            Molkenmilch; Honig mit Wasser verdünnt, lau und reichlich
            getrunken; Klystiere von eben denselben Decocten und Oehlen; auf die
            Scham=Gegend gelegte Bähungen; in die Blase eingespritztes Oehl;
            selbst Essig, wle auch Campher zu einigen Granen eingenommen etc.
            Bisweilen bringen die Zugpflaster in den Harnwegen den grausamsten
            Schmerz zuwege, und ziehen Blutharnen nach sich. Sobald man dieses
            gewahr wird, muß man das Pflaster wegnehmen, den Leib mit Oehl
            schmieren, einen erweichenden Umschlag auflegen, und den Kranken
            vielen Brustthee trinken laßen.
 Ungeachtet die Alten die gefährlichen
            Wirkungen des innerlichen Gebrauches der Canthariden kannten, so
            mischten sie doch dieselben ihren harntreibenden Mitteln bey.
            Hippocrates verordnet 3 bis 4 Stück, mit Wasser oder Wein, gegen
            die Wassersucht. Galen, Dioscorides und Paullus, führen sie
            ebenfalls unter den anwendbaren Heilmitteln an. Da man, sie in
            Substanz zu gebrauchen, für allzugefährlich hielt, so hat man
            mancherley Zubereitungen vorgeschlagen. Bartholin empfiehlt die mit
            Weingeist; Willis, die mit tinctura tartari gemachte Tinctur;
            Hofmann räth sie in Oehl zu maceriren; Andere bringen sie in einen
            Balsam, in Extracte, Morsellen u. s. w. Die meisten Erfahrungen vom
            sichern Gebrauche und vortrefflichen Nutzen der mit Campher
            versetzten spanischen Fliegen in allerley Krankheiten der
            Harnwege, hat Grönebeld geliefert. Daß sie den Trieb und
            das Vermögen zum Beyschlaf verstärken, merkt schon Eardan an;
            oft aber ist ein trauriger Ausgang erfolgt, wovon man viele
            schreckliche Geschichte hat. Nach des Ives Bericht gebrauchen die
            Indianer die Cantharidentinctur, zur Erweckung der Wollust, und
            bezahlen sie daher sehr theuer. Die spanischen Fliegen sind mit ein
            Ingrediens des Pulvis antepilepticus Mercurialis. Als auflösende
            und die zähen Feuchtigkeiten auf die Gedärme leitende Mittel, mögen
            sie in einigen Gattungen dieser Krankheit wohl nützliche 
            Dienste leisten. Zacutus Lusitanus hat sie gegen eine fallende
            Sucht, von zurückgehaltenem Urin, mit Nutzen gebraucht, und mit
            1 Scrupel dieser Insecten, in Mandelöhl gegeben, einen Blasenstein
            abgetrieben. 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: cantharis |  
          | Capella,
            bei Ficinus: Hircus iii, 8, 8 | Capella
            = Ziege = alpha Aurigae: "Schon in frühester Zeit wurde dieses
            Sternbild <Auriga/Fuhrmann> in Mesopotamien als Fuhrmann mit
            einer Ziege oder einem Kitz dargestellt. Bei den Griechen war dies
            die Ziege Amaltheia, die Zeus (römisch: Jupiter) säugte." Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 46
 |  
          | capillus Veneris i, 19, 5 Carion, revolutio 1529: 38,2 | Adiantum,
            Adiantum verum, vulgare, magnum oder nigrum; Capillus Veneris
            verus Officin. T. Frauenhaar, Jungfrauenhaar,
            Venushaar, Frauenzopf. Engl. Maiden-hair. Fr. Adiante,
            Capillaire, oder Cheveux de Venus. Dieses Gewächs führt wenig Feuchtigkeit, hingegen viel Oel,
            und auch ziemlich viel Salz bey sich. In den Apotheken hat man ein
            Wasser und einen Syrup davon. Letzterer, oder der berühmte Sirop de
            Capillaire, welcher in Montpellier besonders gut gemacht wird, ist
            in hitzigen Krankheiten der Brust, und scharfen dünnen Flüssen, im
            anhebenden Seitenstechen und Husten, zur Beförderung des Auswurfs,
            und Eröffnung der innerlichen Verstopfung, überaus dienlich.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Venus-Haar, Hinweis auf "Adiantum"
 |  
          | capricornus | Tierkreiszeichen
            "Steinbock". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | carbunculus i, 23, 24iii, 1, 48
 iii, 13, 31
 iii, 14, 24
 iii, 16, 58
 | Rubin,
            Alumen, lapideum rubrum Linn.; Gemma pellucidissima, duritie
            secunda, colore rubro in igne permanente. Wallerius. Lat. Rubinus,
            Franz. Rubis, Engl. Ruby, Ital. Rubino. Der
            Name eines quarzartigen, feurigen, sehr durchsichtigen rothen
            Edelsteines, welcher dem Diamante in der Härte und Seltenheit am nächsten
            kömmt, und daher von Einigen auch rother Diamant, Adamas ruber,
            genannt wird. Er behält nicht nur seine Farbe im Feuer und stehet
            darin fest, sondern die Feile kann ihm auch nichts anhaben. Am
            Stahle giebt er viele Funken und beim Anbruch ist er kristallartig
            und glänzend. Nach den neuern Mineralogen gehört dieser Stein zum
            Sapphir und ist nur eine Abänderung in Hinsicht der Farbe; bloß
            der Spinell mit seinen Abänderungen wird von ihnen als eine eigene
            Gattung angesehen; da aber die Steinhändler, Juweliere etc. ihn
            immer noch als eine besondere Gattung betrachten, und er auch beim
            Publikum nur unter dem Namen Rubin bekannt ist, auch Krünitz
            im Art. Diamant und Edelstein hierher verweiset, so
            will ich ihn von dem Sapphir trennen und hier mit dem Spinell etc.
            abhandeln. Bei den Alten heißt der Rubin Carbunculus, Piropus, Carbo
            und Anthrax. Die Beschreibung, welche sie von dem Karfunkel
            und dessen Arten hinterlaßen haben, ist sehr dunkel und
            unvollkommen, und es bleibt daher sehr wahrscheinlich, daß sie die
            mehresten rothen Edelsteine mit diesem Namen belegt haben. Theophrast
            hält den Karfunkel für unverbrennlich und sagt: daß man
            Siegelsteine aus demselben geschnitten habe. Wenn man ihn gegen die
            Sonne halte, so gleiche er einer glühenden Kohle. Er beschreibt den
            Karfunkel von Milet als einen eckigten Stein; auch findet man ihn
            oft als ein regelmäßiges Sechseck. Hill
            meint, daß dieser beschriebene Stein der Almandines, Alabandines
            oder Alabandicus des Plinius sei. Ferner beschreibt Theophrast
            die Karfunkel von Archomenus, Arcadien und Griechenland nur als
            schlechte Arten; die arcadischen schwärzlich, gleich denen von Chio,
            aus welchen man Spiegel verfertiget habe, die von Trazenes mit weiß
            und purpurfarbigen Adern, die corinthischen dagegen streifigt und
            bleich von Farbe
 Hill hält die arcadischen Karfunkel für Granatarten und die
            trazenischen für den Amendinum, einen in unsrer Zeit wenig
            bekannten und geringen Stein. Nach dem Theophrast sind die guten
            Karfunkel selten und nur an wenigen Orten zu finden, so z. B. nur
            bei Carthago, Massilien (Marseille), in Aegypten, bei den Wasserfällen
            des Nils, bei Siena, nahe bei der Insel Elephantis und in der
            Landschaft Psebes.
 Plinius spricht von indianischen und garamantischen
            Karfunkeln, welche letztere Carchedonii nach der Stadt
            Carthago sind benannt worden. Sie hießen Apyroti, weil sie
            der Gewalt des Feuers widerstehen sollten. Ferner erwähnt er äthiopische
            und alabandische (Aethyopicos und Alabandicos) und
            diejenigen, welche auf den orthosischen Felsen wachsen sollen und
            durch die alabandischen verarbeitet wären. Diese sollen ihre
            Benennung von der ehemaligen Stadt Alabanda in Carien in klein Asien
            erhalten haben. Den alabandischen Stein, welcher zu Mileto gefunden
            werde, beschreibt er im 8 Cap. des 36. Buchs schwarz ins
            Purpurfarbene übergehend, er soll zu Glas geschmolzen und solcher
            Gestalt genutzt worden seyn. Dieser Nachricht zu Folge scheint wohl
            dieser alabandische Stein keine Rubinart zu seyn.
 Plinius theilt die Karfunkel in männliche und weibliche,
            von welchen die ersteren feuriger, die letztern aber angenehmer glänzen
            sollen. Die Amethystizonten hielt man für die besten, weil
            sie in die Farbe des violettfarbigen Amethysts fielen und sollen dem
            Syrtitas oder Sititas, welches soviel als gesättigt
            oder dunkel von Farbe anzeigt, nahe kommen. Calistratus
            gedenkt auch des weißlichen Karfunkels. Lithizontae hießen
            diejenigen indianischen Karfunkel, welche matt und braungelb waren,
            und auch diese scheinen nur Granatarten zu seyn. Nach der Meinung
            des Archelaus waren die Carchedonii klein und schwärzlich,
            erhielten aber durch die Wendung gegen die Sonne einen feurigen
            Glanz, im Schatten sehen sie purpurfarbig, unter freiem Himmel
            brennend aus; auch sollen sie das Siegelwachs schmelzen. Die
            Alabandici wären schwärzlich und unrein und der Carbunculus
            anthracitis (Kohlenkarfunkel) aus Thespratien, gleiche einer glühenden
            Kohle. Diese sollen im Feuer matt werden und mit Wasser benetzt
            ihren Glanz wieder erhalten.
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            - Stichwort: Rubin, nach Verweis
            von "Karbunkel"
 |  
          | Carneades i, 20, 13
           | Karneades aus Kyrene (Nordafrika), 214-129 v. u.
            Z., griechischer Philosoph, Stifter der neuen oder dritten Akademie in Athen, Hauptvertreter der
            akademischen Skepsis. Karneades  untersuchte als erster die Theorie der
            Wahrscheinlichkeit sowie die Frage nach der Möglichkeit des Wissens: Urteile können nur Gültigkeit
            haben, wenn ihre Prämissen gültig sind. Diese hängen aber ihrerseits wieder von der Gültigkeit ihrer eigenen
            Prämissen ab, und so fort bis ins Unendliche. Da Karneades 
            auch die Existenz eines Wahrheitskriteriums leugnete, kam er zu dem Schluß, daß es Wissen nicht geben
            könne, und forderte die Enthaltung von jeglichem Urteil. Das praktische Verhalten solle sich auf die
            Wahrscheinlichkeit stützen, von der es drei Grade gebe, deren höchsten man im Interesse der eigenen Glückseligkeit
            anstreben solle. Karneades  kritisierte Erkenntnistheorie und
            Gottesvorstellungen der Stoa. Mitglied der athenischen Philosophiegesandtschaft in Rom (155), beeindruckte
            dort durch seine Beredsamkeit. [Lexikon der Antike: Karneades, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2791 (vgl. LDA, S. 284)]
 |  
          | caryophyllon i, 10, 21i, 25, 12
 ii, 6, 23
 ii, 9, 11 et passim
 Carion, revolutio 1529: 45,4 | Gemeine, oder Gartennelke.
            Dianthus Caryophyllus, floribus solitariis; squamis
            calycinis ovatis acutis brevissimis, petalis crenatis imberbibus. Dieses ist die gemeine Nelke, welche durch ihre schönen,
            wohlriechenden, mehrentheils gefüllten,  und in einfachen
            sowohl als bunten Farben fast unzählig mannigfaltigen Blumen die
            gewöhnliche und allgemein beliebte Zierde der Gärten und Blumentöpfe
            ausmacht. Sie wächst in Italien, Frankreich, Oesterreich und der
            Schweiz wild; und hat eine perennirende Wurzel. Ihre Gestalt, ihre
            Eigenschaften, die Menge von Varitäten, die man durch die Kultur
            zuwege gebracht hat und noch erzieht, und die Art und Weise solche
            zu erhalten und zu vermehren, werde ich weiter unten in einem
            besondern Abschnitte beschreiben, wo ich zugleich auch von der
            Cultur einiger andrer Nelkenarten, die ich hier nur kurz berühre,
            handeln muß. Wegen ihres vortrefflichen nervenstärkenden Geruchs,
            der an der dunkelrothen Sorte am stärksten ist, und mit den Gewürznelken
            einige Aehnlichkeit hat, aber nur an den frischen Blumen statt
            findet, und durchs Trocknen sich verliert, heißen sie im
            Lateinischen Caryophylli, bey den Italienern Carofoli,
            und bey den Holländern Giroffels oder Nagelbloemen;
            insgemein und gewöhnlicher aber werden sie im Deutschen Nägelein,
            Nelken im Lateinischen Flores Tunicae, von den Holländern
            Anjelieren, von den Engländern Pincks, und von den
            Franzosen Oeillets genannt.  Man bereitet in den Apotheken aus
            ihren Blumen einen herzstärkenden Syrup, und ein destillirtes sehr
            wohlriechendes und erquickendes Wasser.
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            - Stichwort: Nelke=Gewürz
 |  
          | cassia i, 21, 3ii, 13, 13
 Carion, revolutio 1529: 36,2 | Cassien=Rinde, Cassien=Holz, Holz=Cassien,
            L. Cassia lignea, Lignum Cassiae, Fr. Casse en bois, ist eine
            braunrothe und in Röhren gerollte Rinde, die sowohl dem Ansehen,
            als dem Geruch, Geschmack und der Farbe nach, der Zimmetrinde
            gleichet, nur daß sie schwächer von Geruch und Geschmack ist. Sie
            wird auch Mutter=Zimmet, Cinnamomum s. Canella Malabarica, s.
            Javanensis Bauh. genennet. Ausser des schwächern Geruches und
            Geschmackes, unterscheidet sie sich von dem Zimmet auch noch durch
            eine gewisse Klebrigkeit, die man spüret, wenn man sie käuet. Ihre
            Farbe ist zuweilen gelb, und röthlichgelb. Sie kommt vornehmlich
            aus Ceylan, Java und Malabar. Weil sie wohlfeiler eingekaufet wird,
            als der rechte Zimmet; so mengt man sie gemeiniglich unter den
            Zimmet, welches aber ein Betrug ist.  Sie hat eine schweißtreibende
            und magenstärkende Kraft, nur daß sie schwächer ist. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Cassien=Rinde
 casia, ae, f. (kasia), I) ein Baum mit einer wohlriechenden, würzigen Rinde, wahrsch. der wilde od. Mutterzimt (Laurus Cassia, L.), Plaut., Verg., Cels. u.a. (vgl. Voß Verg. georg. 2, 446): casiae rufae fistula, weil die Rinde zu einer Röhre zusammenläuft, Scrib. 36. - II) ein wohlriechendes Staudengewächs, sonst cneoron od.
             thymelaea gen.,  wohlriechender Seidelbast, Zeiland (Daphne Cneorum,
            L.), Verg. u. Plin.; vgl. Voß Verg. ecl. 2, 49.[Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: casia, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 9204 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 1014)]
 Der italiänische oder leinblätterige
            Kellerhals, Thymelaea Dod. Clus. Camerar. & Offic.
            Thymelaea foliis lini C. B. & Tourn. Thymelaea
            monspeliaca J. B. Thymelaea granis gnidii Lob. Coccum
            gnidium, Granum gnidium, Mezereon s. Mezerion, Linum siluestre
            frutescens Quorundam; Daphne sloribus racemosis, foliis
            lineari-lanceolatis acuminatis integris Guett. Daphne foliis
            lanceolatis basi angustioribus racemo nudo terminali Sauv.
            Daphne Gnidium, panicula terminali, foliis lineari-lanceolatis
            acuminatis Linn. bey Cortona Biondella; Fr. Garou
            à feuille de lin, Thymélée de Montpellier, Lin sauvage, Lin bâtard,
            ist in den wärmern Ländern, z. B. in Languedoc, Italien und
            Spanien, einheimisch. Diese Art hält man für
            den wahren Seidelbast. Die Einwohner in der Landschaft Aunis
            nennen diesen Strauch Sain-bois, (Lignum sanum, Gesundheits=Holz,)
            und  die Rinde desselben soll eigentlich statt
            der gewöhnlichen blasenziehenden Mittel gebraucht werden.
            Auch le Roi handelt, in den oben erwähnten Versuchen, eigentlich
            von dieser. Der Stamm wird ungefähr 1 Daumen dick, und 1 1/2
            bis 2 F. hoch, treibt viele Aeste, und ist mit immergrünenden Blättern
            besetzt. Diese gleichen den Lein=Blättern, sind aber etwas größer
            und breiter, und etwas schleimicht oder kleberig anzufühlen. An den
            Enden der Aeste zeigen sich die Blumensträuße. Die Blumen sind
            klein und weiß; jede derselben formirt eine cylindrische Röhre,
            welche in 4 kreutzförmige Ausschnitte getheilt ist. Die Früchte
            sind fast von der Größe der Myrthen=Beeren, aber etwas länger,
            oval, fleischig, saftig, im reifen Zustande korallenroth, und
            enthalten einen länglichen Samen, mit einer schwarzen glänzenden
            Schale, worunter ein weißes Mark liegt, von brennendem Geschmacke.
            Die kleinen Vögel sollen diese Beeren lieben, und die Bauern in
            Spanien derselben sich bedienen jene damit zu fangen.  Die ältern
            Aerzte gebrauchten die Blätter, und insonderheit die Beeren, die wässerigen
            Feuchtigkeiten durch den Stuhlgang abzuführen. Man hält dafür, daß
            die Beeren dieses Strauches die Grana cuidia gewesen seyn,
            welche vom Hippokrates und den alten Griechen öfters gebraucht
            worden sind, welches aber ungewiß ist; denn Andere behaupten, daß
            es Früchte von einer Art Wolfsmilch gewesen seyn.  Dem sey wie ihm
            wolle, diese heftige Mittel sind, wegen der schädlichen
            Beschaffenheit, bey uns fast ganz und gar in Vergessenheit gekommen,
            und zwar um so mehr, da in den neuern Zeiten gelindere und sichere,
            und unserer Natur zuträglichere, Brech= und Purgier=Mittel entdeckt
            worden sind. Heut zu Tage bedienen sich nur noch die Färber des
            Decoctes der Wurzel zum Gelb=Färben.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Keller=Hals
 |  
          | castoreum i, 25, 15ii, 18, 84
 | Bibergeil,
            L. Castoreum, Castorium, Castoris Testiculi, Fr. Castorée,
            Testicules oder Odeur du Biévre, bestehet aus länglicht=runden
            Eicheln oder Säcklein, welche beinahe so groß als ein Ei sind, äusserlich
            braun aussehen, inwendig aber theils mit einer zimmetfarbigen
            Materie, theils mit einer Fettigkeit angefüllt sind, und einen
            scharfen und etwas bittern Geschmack, nebst einem starken und sehr
            widerigen Geruche, haben. Es kommt meistens aus Litthauen über
            Danzig, wiewohl es auch in Deutschland, Frankreich, und andern
            Orten, zu finden ist. Die Alten, welche die rechten Geilen am Biber
            nicht wahrgenommen hatten, immaßen solche gar klein, und an einem
            ziemlich versteckten Orte in den Dünnen liegen, gaben einhellig
            vor: es wäre das Bibergeil nichts anders, als die Geilen oder Hoden
            des Bibers, weswegen es auch Bibergeil genennet worden. Ja,
            viele setzten hinzu, daß, weil das Thier wüßte, daß es deswegen
            von den Jägern aufgesuchet würde, sich solches in der Flucht
            dieselben selbst abbisse, und von sich werfe, damit die Jäger von
            ihm ablaßen mögten. Allein, heut zu Tage wird diese Meinung von
            allen Gelehrten für ein bloßes Mährchen gehalten, weil das
            sogenannte Bibergeil sowohl an dem Weiblein als Männlein zu finden
            ist; ferner, keine Gemeinschaft mit den Geburtsgliedern hat, auch
            ohne diese sogenannte Bibergeile noch die rechten Geilen an dem
            Biber gefunden werden, welche, wie an andern, aus vielen Zäserlein
            bestehen; da hingegen von  den Bläslein, die man Bibergeile
            nennet, nur eine braune, mit etlichen Häutlein vermischte Materie,
            Fett u. d. gl. gefunden werden. Bei den Weiblein sind die Behältnisse
            des Bibergeils so klein, daß sie nicht über 1 Unze wiegen; da
            hingegen die, so sich bei dem Männlein finden, manchmahl auf 1
            Pfund schwer angetroffen worden. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Bibergeil
 |  
          | Cato iii, 21, 13 | M. Porcius
            Censorius, Cato d. Ä., geb. 234 Tusculum, gest. 149 v. u. Z., konservativer römischer
            Staatsmann, nahm an der Schlacht am Trasimenischen See (217) teil und danach an den Kämpfen des Fabius
            Maximus. Er beteiligte sich an dem Feldzug Scipios 204 nach Afrika. 205 war er Quästor, 199 Ädil, 198 Prätor, und 195 warf er als Konsul einen Aufstand in
            Spanien nieder. 191 war er am Sieg Roms über Antiochos III. an den Thermopylen beteiligt. Persönlich einfach lebend und streng gegen sich selbst, trat er gegen die
            griechischen Einflüsse in Rom auf. Als im Jahre 155 v. u. Z. eine Philosophengesandtschaft in Rom
            erschien und Karneades die Wahrscheinlichkeitslehre für das praktische Leben demonstrierte, erschien ihm das
            so gefährlich, daß er die sofortige Abreise der Philosophen veranlaßte. Er suchte die altrömische Sittenstrenge
            zu stärken, führte 184 als Zensor (daher Beiname »Censorius«) eine Luxussteuer ein und ging gegen
            bestechliche Senatoren vor <deshalb in iii, 21, 13: "gravissimus
            ille Cato">. Mit all diesen Maßnahmen glaubte er, die Herrschaft der Römer stabilisieren zu
            können. - Seine Wirtschaftspolitik zielte auf Rentabilität der sich entfaltenden Sklavenwirtschaft auf den
            mittelgroßen Gütern (villae), auf eine intensive Wirtschaftsweise, nachdem er die diesbezüglichen
            Errungenschaften der Karthager an Ort und Stelle studiert und das
            landwirtschaftliche Werk des Karthagers Mago ins Lateinische hatte übersetzen lassen. Er
            erkannte die ökonomische Stärkung Karthagos als Gefahr für Rom und trat im römischen Senat entschieden für die
            Zerstörung dieser Stadt ein. Die stereotype Redewendung Catos »ceterum censeo Carthaginem esse
            delendam« (Im übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden muß) findet sich allerdings in antiken
            Quellen nicht, dafür verschiedene andere Versionen. Catos Wirtschaftslehren spiegeln die zunehmenden
            Ware-Geld-Beziehungen in Rom, die Rolle des Handels- und Wucherkapitals und der Konkurrenz wider.
            Cato gilt als Begründer der lateinischen Prosaliteratur. Seine »Origines« (Gründungsgeschichten) umfaßten die
            Frühgeschichte Roms und der italischen Stämme bis zur Geschichte seiner Zeit in 7 Büchern (nur Fragmente
            erhalten). Einige seiner zahlreichen Reden sind überliefert. Für seinen Sohn verfaßte
            Cato Lehrschriften über Medizin, Rhetorik, Rechtswissenschaft,
            Landwirtschaft und Kriegswesen. Allein sein Werk »De agri cultura« (Über die Landwirtschaft)
            <= das genannte Werk "Re rustica"> ist vollständig
            erhalten. Die »Dicta (Disticha) Catonis« (Handbuch der Vulgärethik) wurde
            Cato fälschlicherweise zugeschrieben; sie sind wohl im 3. Jh. u. Z. entstanden und
            fanden im Mittelalter als Schulbuch weite Verbreitung.  HD
 [Lexikon der Antike: Cato, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1092 (vgl. LDA, S. 114 ff.)]
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          | Cauda
            Capricorni iii, 8, 40 | Cauda
            Capricorni = Schwanz des Steinbocks = Deneb Algedi = delta
            Capricorni "<Algedi oder Giedi> Beide Namen bedeuten
            "Ziege" oder "Steinbock"; ... <Deneb Algedi>
            Der "Schwanz der Ziege" ist der hellste Stern im
            Steinbock. ... Bei den Mesopotamiern markierte der Steinbock den
            Punkt im Jahr, an dem die Sonne am weitesten südlich des Äquators
            stand - die Wintersonnenwende. Die Darstellung als Ziegenfisch ist
            assyrisch-babylonischen Ursprungs und geht möglicherweise auf
            Oannes, den Gott der Weisheit, zurück, der halb Fisch und halb
            Mensch war. Dieses seltsame Wesen tauchte in Gestalt einer
            Meerjungfrau immer wieder im Persischen Golf auf und lehrte die
            Menschen Kunst und Wissenschaften."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 56
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          | Cauda
            Draconis iii, 22, 25
             Carion, Revolutio
            1529 (Caput
            Draconis)
             (iii, 25, 6)
             Carion, Revolutio
            1529 | Cauda
            Draconis = Schwanz des Drachen = absteigender Mondknoten "Die Mondknoten oder Drachenpunkte
            sind die Knoten
            des Erdmondes,
            die Schnittpunkte
            der Mondbahn
            um die Erde mit der Ekliptikebene,
            der mittleren Ebene der Bahn der Erde um die Sonne.  Der aufsteigende Mondknoten ist
            derjenige, bei dem der Mond von der Süd- zur Nordhemisphäre
            der Himmelskugel
            wechselt, den anderen nennt man den absteigenden Mondknoten .
            Die Schnittpunkte liegen auf der Knotenlinie
            im Tierkreis
            einander annähernd gegenüber. Nur in der Nähe eines Durchgangs des Mondes
            durch einen der Knoten – bei gleichzeitigem Voll-
            oder Neumond
            – ist eine Mond-
            bzw. Sonnenfinsternis
            möglich.  
              Von dem Bild des Drachens,
                der die Sonne
                bzw. den Mond verschluckt, leitet sich der alte Ausdruck Drachenpunkt
                (lateinisch
                draco „Drache“) ab: Die Mondknoten waren auch als Drachenkopf
                (Caput draconis, aufsteigender Mondknoten) bzw. Drachenschwanz
                (Cauda draconis, absteigender Mondknoten) bekannt
                und waren von besonderer Bedeutung." Quelle:
            Wikipedia, Stichwort "Mondknoten", Stand 10. August
            2007 (mit etlichen Auslassungen) |  
          | Cauda
            Ursae Maioris iii, 8, 21 | Cauda
            Ursae Maioris = Schwanz des Großen Bären = Polarstern = alpha
            Ursae Minoris Die Zuweisung stammt aus der
            Wikipedia-Seite über "Behenian fixed stars":http://en.wikipedia.org/wiki/Behenian_fixed_stars
            (Stand 21. Juli 2007)
 Dort wird in Tabellenform Ficinus' Kapitel iii, 8, 1 - 42
            zusammengefasst und dieser "Schwanz" mit dem Polarstern
            identifiziert.
 |  
          | chalcidonius iii, 2, 27iii, 8, 40
 iii, 12, 24
 | Chalcedon,
            (sprich Kalcedon) Chalcedonier, Calcedon, Calcedonier, L. Chalcedonius,
            Fr. Calcédoine, ist ein halb=durchsichtiger, etwas trüber,
            wie mit einem Nebel durchzogener Quarz= und Horn=artiger, größtentheils
            weißgrauer Stein, welcher auch dann und wann an andern, wiewohl
            jederzeit gebrochenen, Farben Theil nimmt, und sich sowohl in
            Schichten und Lagen, als auch kieselförmig, findet. Es erzeuget
            sich derselbe in den felsigten und bergigten Gegenden, nesterweise
            und in unförmlichen Stücken; auch wird er häufig als Kiesel
            angetroffen. Es giebt auch einen traubenförmigen, den man im 1 St.
            des III B. des Berl. Magaz.
            S. 30, fgg. beschrieben findet. In allen Chalcedonarten trifft man häufig
            Flecken von verschiedenen Farben, und allerlei Naturspiele, welche
            dann und wann Insecten und andere Bildnisse vorstellen, an. Sowohl
            in dem orientalischen, als europäischen, besonders in dem zweybrücker,
            erzeugen sich Moose, Bäumchen und Landschaften, von gelber,
            brauner, schwarzer, grüner und rother Farbe, von welchen die
            leztern die seltensten sind. Die orientalischen Steine dieser Art,
            werden von einigen Kaufleuten, und besonders von den Engländern, Mockhasteine,
            von andern Mochi, genannt, weil sie in dem Hafen zu Mockha
            eingekauft, und von da nach Europa gebracht werden. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Chalcedon
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          | Chaldaei iii, 9, 38iii, 26, 41ff.
 | Chaldäer: gräzisierter
            semitischer Name eines aramäischen Volksstammes, der 612 v. u. Z. unter
            Nebukadnezar im Bündnis mit den Medern das assyrische Reich zerstörte und das
            neubabylonische Reich gründete. Die medische Priesterkaste der Magier und die Priester der
            Chaldäer galten der Antike als Vertreter der orientalischen Geheimlehren und wurden zum Begriff für Astrologie
            und Magie. Ihnen verdanken z. B. die neuplatonischen »chaldäischen Orakel« den Namen. [Lexikon der Antike: Chaldäer, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1111 (vgl. LDA, S. 116)]
 Zum "ordo Chaldaeorum" s.
            "Astrologische Grundlagen", "ordo Chaldaeus" |  
          | chebula i, 12, 9 et passim | Die großen schwarzbraunen (Myrobalana
            Chebula, oder Helilegi Kebuli) sind fast birnförmig, fünfrippig,
            zehnstreifig, und enthalten unter einem runzlichen, äußerst
            schwarzbrauen, inwendig dunkelrothen, schleimig herbbittern Fleische
            eine runzliche, fächerige Kernnuß. Der drey bis vier Klafter hohe,
            vorzüglich in Decan und Bengalen einheimische Baum hat denen des
            Citroenbaums ähnliche Blätter, und weiße, ährenförmige Blüthen:
            Terminalia Chebula Retz.
            mit eyförmigen, nackten, oben mit zwey Drüsen besetzten Blättern,
            und einfachen Blüthentrauben. s. auch unten: Myrobalanum
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Myrobalanum
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          | chelidonia i, 16, 1iii, 8, 19
 Apologia 31
 | Schöllkraut,
            Chelidonium Linn., eine Pflanzengattung, welche in die erste
            Ordnung der dreizehnten Klasse (Polyandria Monogynia) des Linnéischen
            Pflanzensystems, und zu den mohnartigen Pflanzen gehört.
            Kennzeichen sind viele, dem Fruchtboden einverleibte, Staubfäden,
            ein Staubweg, ein hinfälliger Kelch, und eine schotenartige Frucht. 1) Großes Schöllkraut,
            Schwalbenkraut, Maienkraut, Chelidonium majus, pedunculis
            umbellatis. Linn. Syst. plant. Tom. I. p. 723. Chelidonium
            pedunculis multiflores. Hort. cliff. pag. 201. Chelidonium majus
            vulgare. Bauh. pin. p. 144. Chelidonium majus, folio laciniato.
            Clus. hist. 2. p. 203. Die Wurzel dieser Pflanze ist ästig und
            zaserigt, im frischen Zustande braunroth; getrocknet aber schwarz.
            Die Blätter sitzen auf langen Stielen, sind groß und auf besondere
            Art zusammengesetzt, so daß jedes Blättchen wieder in einige
            Lappen getheilt wird, davon die unteren kleiner sind, das oberste
            aber das größeste ist. Sie sind sämmtlich am Rande weitläuftig
            eingeschnitten und haben eine hellgrüne Farbe. Zwischen den Blättern
            kommen lange Stiele hervor, worauf die gelben, vierblättrigen
            Blumen schirmförmig sitzen. Das Samenbehältniß ist eine runde, dünne
            Schale, 1 1/2 Zoll lang, zweiklappig, aber nur mit einer Kapsel
            versehen. In dieser erst grünen, nachher braunröthlichen Schale
            befinden sich schwarze, glänzende rundliche, glatte und 1/2 Linie
            breite Samen. Man findet diese Pflanze in ganz Europa an altem Gemäuer
            etc. wildwachsend an; in Deutschland an allen trocknen Hügeln,
            aufgeworfenen Graben und auf alten verfallenenen Mauern. Sie wird,
            da sie sehr gemein ist, selten in den Gärten gezogen. Kraut und
            Wurzel sind officinell; jedoch findet man sie in neueren
            Arzneimittellehren noch selten angeführt. Sie geben, so lange sie
            frisch sind, wenn sie verletzt worden, einen safrangelben scharfen
            Saft, der das blaue Papier roth färbt, und haben einen widerlichen
            Geruch, der sich aber im trocknen Zustande verliert. Aeltere
            Chemiker, die diese Pflanze untersucht haben, erhielten aus fünf
            Pfund Schwalbenkrautblättern und Stängeln, welche in einer Retorte
            bestillirt wurden, 1 Pfd. 11 Unzen, 3 Drachmen und 18 Gran klare,
            fast nicht schmeckende und riechende, etwas scharfe, kaum merklich
            saure Feuchtigkeit; 2 Pfd., 13 Unzen und 18 Gran klare, saure, und
            kaum merklich herbe Feuchtigkeit; 1 Unze, 7 Drachmen und 36 Gran
            braunröthliche, etwas salzige, urinöse Feuchtigkeit, 1 Drachme
            festes flüchtiges urinöses Salz, nebst 4 Drachmen und 36 Gran
            dickes Oel. Die in der Retorte übrig gebliebene schwarze Masse wog
            2 Unzen, 7 Drachmen und 18 Gran, welche, nachdem sie gehörig
            kalcinitt worden, 1 Unze, 2 Drachmen und 36 Gran Asche zurückgelassen,
            woraus durchs Auslaugen 6 Drachmen und 27 Gran fixes, bloß
            alkalisches Salz gezogen worden. Der Verlust der Theile hat in der
            Destillation 2 Unzen und 18 Gran, in der Kalcination aber 1 Unze, 4
            Drachmen und 54 Gran betragen.
 Das Schöllkraut innerlich genommen, soll die Verstopfung heben, den
            Urin und Schweiß erregen, die Cachexie und Wassersucht heilen, das
            Fieber und die gelbe Sucht vertreiben. Man verschrieb das Pulver von
            der getrockneten Wurzel zu einer halben bis ganzen Drachme, oder man
            goß auf eine Unze von der frischen Wurzel zwei Pfund Wein, oder
            kochte sie im Wasser und ließ es zu 6 Unzen trinken; von dem
            safranfarbigen Safte aber wurden 3 oder 4 Tropfen in einem Glase
            Wein oder in einer andern bequemen Feuchtigkeit verschrieben. Man
            hielt die Wurzel auch ehemals in bösartigen und pestilenzialischen
            Fiebern für ein vortreffliches schweißtreibendes Mittel, wenn sie
            mit Essig gekocht wird. Wenn man nach dem Tragus
            eine Handvoll von dieser Wurzel nimmt, solche reiniget, in einem
            halben Maaße Rosenessig kocht, hernach durchseiht, 1 1/2
            Drachme Theriak dem Dekocte zusetzt, und eine Schale davon zu
            trinken giebt, so soll es diejenigen, die an der Pest leiden, davon
            befreien; sie müssen aber dabei im Bette liegen und schwitzen
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Schöllkraut, Verweis von Chelidonium
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          | chelidonius iii, 15, 38 | chelidonius, a, um (chelidonios), zur Schwalbe gehörig, Schwalben-,
             lapillus, Schwalbenstein, Plin.: ficus, eine bes. rötliche Gattung, Col. - subst., chelidonia, ae, f. (sc. herba), Schwalbenwurz, Schellkraut, Plin. u.a. (vollst. chelid. herba, Marc. Emp. 8, 2). [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: chelidonius, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 10208 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 1112)]
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          | chrysolithus iii, 1, 48iii, 8, 36
 | Chrysolith,
            L. Chrysolithus, Nitrum quarzosum pellucidum ex flavo viridescens
            Linn. Fr. Chrysolithe, ein Edelstein, der eine grüngelbe
            oder pomeranzenartige Farbe hat, die etwas in das Grüne schielet.
            Von dieser goldgelben Farbe hat er auch den Namen, von dem Griech. χρυσος,
            Gold, und λιθος, ein Stein,
            daher er im Deutschen ehedem auch Goldstein genannt wurde.
            Die Alten verstanden mehrentheils durch Chrysolith den Topas. Er hat
            eine geringe Härte, und wird daher von einer guten Feile
            angegriffen. Er wird, wie die übrigen Edelsteine, wiewohl selten,
            als Kiesel, gefunden. Sowohl seine Härte, als Krystallfigur, wie
            auch sein Verhalten im Feuer, scheinen demselben eine Verwandtschaft
            mit dem Smaragde zu geben. Herrn Quists
            Versuchen zufolge, wurde er durch die Calcination leichter,
            undurchsichtig, weißlich, und behielt nur inwendig ein wenig von
            seiner grünen Farbe. Endlich schmolz er für sich zu einem weißen
            undurchsichtigen Glase. Im Augenblick des Schmelzens giebt er einen
            leuchtenden Schein, wie Alaunerde, lebendiger Kalk und schwerer
            Spath. Mit Borax schmilzt er zu einem weißen klaren Glase. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Chrysolith
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          | cichorium iii, 1, 55iii, 8, 22
 | Cichorien,
            Hindläuft, Sonnenwedel, Wegewart, L. Cichoreum, Cichorium,
            Fr. Chicorée. Ein in vielen Gegenden von Europa wild
            wachsendes, und sonderlich zu unsern Zeiten, wegen seines Gebrauchs
            zum Kaffe, berühmt gewordenes Pflanzengeschlecht. Es giebt wilde
            oder sogenannte Feldcichorien, Cichorium sylvestre, s.
            officinarum, s. agreste, C. B. Cichorium Intybus Linn.
            und Gartencichorien, Cichorium hortense, domesticum, s.
            sativum. Man glaubt insgemein, leztere Sorte unterscheide sich
            von der erstern weiter durch nichts, als daß sie in den Gärten
            gezogen wird. Die meisten botanischen Schriftsteller haben auch
            beyde Sorten mit einander vermenget; allein, der Gartenwegewart,
            welcher in den meisten alten Büchern beschrieben wird, ist nichts
            anders, als die gemeine Endivie,
            von welcher ich an seinem Orte handeln werde. Zwischen beyden
            befindet sich ein wesentlicher Unterschied. Denn, die wilde Cichorie
            hat eine bleibende Wurzel; die andere hingegen ist fast nur eine
            zweyjährige Pflanze; und wenn man den Samen der letztern im Frühjahr
            aussäet, so bringen die Pflanzen in demselben Jahr Blühten und
            Samen, und verderben im Herbst, so daß sie eigentlich nur eine jährliche
            Pflanze genennet werden sollte. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Cichorien
 |  
          | cinnamomum Carion, revolutio 1529: 37,2
            + 45,4
           | Zimmt,
            (Kanel Cinnamomum
            acutum), ächter Zimmt, die braunrothe, süßlich gewürzhafte,
            zähe, auf dem faserige, aus dünnen, glatten, zusammengerollten
            Bruche Stücken bestehende, innere, von ihrer Oberhaut befreite
            Rinde des Zimmtbaumes, als beliebtes Gewürz bekannt, in
            bester Qualität von Ceylon, sonst auch aus China, Cochinchina,
            andern heißen Gegenden Asiens und von den Antillen kommend, vieles
            äther. Oel, Gerbestoff, wenig Schleim enthaltend, wird in der
            Medicin als Analepticum, als blutstillendes Mittel und zur Bereitung
            des Oels benutzt. ... Der gerollte, wie der flache Mutter=Zimmt wird im Handel in 2 Sorten
            unterschieden: in medicinischen,
            cassia lignea medicinalis, der vorzüglich in den
            Apotheken gebraucht wird, dunkelbraun und dicker als die
            Zimmt=Cassia ist, und in Zimmt=Sorte,
            Cassia lignea cinnamomea, von welcher die guten Stücken
            gleiche Farbe und Stärke wie der (ächte?) Zimmt haben, aber nicht
            so stark von Geruch und Geschmack sind; die ordinären Stücke aber
            dunkelbrauner, schwächer von Geschmack und holzig ausfallen. 4) Weißer
            Zimmt, Canell, Cortex canellae albae, stammt von Canella
            alba Murray, einem in Jamaica einheimischen Baume; wird in der
            Medicin gebraucht.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Zimmt
 |  
          | Circe ii, 15, 38 | Kirke, lat.  Circe (davon »bezirzen« = bezaubern), in
            der griechischen Sage die zauberkundige Tochter des Helios, lebte auf der Insel Aiaia an der Westküste
            Mittelasiens (am Vorgebirge Circei). Sie verwandelte die Gefährten des Odysseus in Schweine, wurde aber von
            diesem gezwungen, den Zauber zu lösen <mit der
            Pflanze Moly, auf die Ficinus in ii, 15, 38 Bezug nimmt> . Sie schickte
            Odysseus zur Befragung des Teiresias in den Hades und verkündete ihm danach seine weiteren Schicksale.
            Beider Sohn ist Telegonos. [Lexikon der Antike: Kirke, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2879 (vgl. LDA, S. 294)]
 |  
          | citraria i,  12, 9ii,  8, 29
 ii,  10, 9
 ii, 13, 5 et passim
 | 1. Citronen=Melisse,
            gemeine Melisse, Melissa officinalis, verticillis
            dimidiatis, bracteis oblongis pedicellatis, foliis ovatis acutis
            serratis. Willd. in Spec.
            Plant. Linn. T. III. P. I.
            p. 140. Melissa racemis axillaribus verticillatis: pedicellis
            simplicibus. Linn. Roth,
            Hoffm. und andere. Blackwell herb. T. 27. Schkuhr'
            s Handb. Taf. 165. Kerner'
            s Abbild. Taf. 280. Melissa hortensis. Bauh.
            pin. Apiastrum s. Melissophyllum. Lob. ic. 227. Diese überall in den Gärten häufig vorkommende Arzneypflanze
            wächst auf den Gebirgen in der Schweiz, in Italien, Frankreich,
            Oesterreich, und bey Genf wild. Sie wird insgemein Gartenmelisse,
            Citronenmelisse, Mutterkraut; von den Italienern Cedronella;
            von den Franzosen Citronelle oder Poncytrade; von den
            Engländern Balm oder Baulm oder Baume; von den
            Holländern Confilie de Grein oder Citroenkruid
            genannt. Ihre Wurzel ist perennirend; ihr Stängel ästig, und wird
            zwey bis drey Schuh hoch; die Blätter sind langgestielt, herzförmig=eyrund,
            stumpf, ungleich, grob und stumpf sägenartiggezähnt, auf beyden Flächen
            haarig und ganz weich anzufühlen, bey dritthalb Zoll lang und an
            der Basis fast zwey Zoll breit; die Blumen sind weiß, oder
            bisweilen etwas röthlich.
 Das Kraut, welches in den Apotheken Melissa
            citrina heißt, riecht frisch ungemein lieblich und
            durchdringend als Citronen, nur etwas getrocknet schmeckt es gelinde
            scharf und gewürzhaft. Der wässerichte Aufguß von ihm sieht
            citronengelb aus und schmeckt nicht unangenehm. Einige haben es
            daher auch statt des Chinesischen Thees empfohlen, wovon ich unten
            mehr sagen werde. Der wässerichte Aufguß, zum Extract eingedickt,
            schmeckt aber doch bitterlich und etwas herbe. Mit Weingeiste übergossen
            erhält man zwar mehrere schmeckende, aber wenigere riechende Theile;
            auch erhält man weniger geistiges Extract. Nur sehr wenig ätherisches
            Oehl enthält dies Kraut, das man auch auf keine andere Art, nach
            der gemeinen Meinung nähmlich, als aus einer großen Menge des
            Krauts und abermahliger Destillation des Wassers von ihm erhalten
            kann. Indeß aber soll diese Pflanze, wenn sie schon aufgeblühet,
            bey der Destillation weit mehr Oehl geben, als wenn sie früher
            abgepflückt wird.
 Die Araber haben sie zuerst wegen ihrer, die Nerven erquickenden,
            das Gemüth ermunternden, und die unterdrückten Kräfte wieder
            herstellenden Eigenschaften gebraucht. Viele spätere Aerzte haben
            diese Lobeserhebungen bestätiget, und sie wider den Schwindel,
            schwaches Gedächtniß, Lähmung, Tiefsinn, besonders den Tiefsinn
            der Hypochondristen, in Pulver täglich zu einem Quentchen, ein
            Monat lang, gebrauchen lassen, sie haben sie auch wider die wahre
            Tollheit in einem Aufgusse mit Weingeiste, wider das Herzklopfen in
            der Conserve, und wider andere Krankheiten des Nervensystems
            angewandt. Boerhaave rühmt
            das gehörig von ihr destillirte Wasser wider die Melancholie,
            Hypochondrie, Bleichsucht und Herzklopfen, wenn nähmlich die Zufälle
            mehr durch eine Unordnung in den Lebensgeistern, als durch eine
            angehäufte Krankheitsmaterie entstehen, sehr, und glaubt, daß fast
            keine Arzney hierin mit ihm verglichen werden könne.
 Schon lange kennen die Frauensleute die Abkochung von ihr, als ein
            das Monatliche treibendes Mittel, zu welcher Absicht sie auch noch
            jetzt den Thee von ihr trinken.
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            - Stichwort: Melisse (Citronen=)
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          | coitus | Das
            Zusammengehen zweier Planeten, ihre Konjunktion. Verbal formuliert:
            "coire"; zu den Synonymen und zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen". |  
          | combustio | Die
            "Verbrennung" eines Planeten, d . h. wenn er sich mit
            weniger als 12° Abstand der Sonne nähert. Verbal: Formen von
            "comburere". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Cor
            Leonis iii, 8, 18iii, 14, 14
 | Cor
            Leonis = Löwenherz = Regulus = alpha Leonis. "Der Löwe wird seit den Anfängen der mesopotamischen
            Zivilisation mit der Sonne in Beziehung gesetzt. Die Ägypter
            verbanden den heliakischen Aufgang von Sirius <s. Canis
            Maior> und die Nilschwemme  im Hochsommer mit ihm, da
            diese Ereignisse stattfanden, wenn die Sonne in diesem Sternbild
            stand. Diese Verbindung erklärt, warum griechische und römische
            Architekten häufig einen Löwenkopf an Brunnen und Quellen
            errichteten; auch die ägyptischen Kanalschleusen waren mit
            Löwenköpfen verziert."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 86
 |  
          | Cor
            Scorpionis iii, 8, 30iii, 14, 2
 | Cor
            Scorpionis = Skorpionsherz = Antares = alpha Scorpii "Vor ungefähr 5000 Jahren, zu Beginn der mesopotamischen
            Kultur, markierte der hellste Stern dieses alten Sternbilds, Antares,
            die Position der Sonne im Herbstpunkt. ... Der Skorpion hatte immer
            einen schlechten Ruf. In einigen griechischen Sagen befahl die
            Erdgöttin Gäa dem Skorpion, Orion zu stechen, der danach von
            Äskulap wiederbelebt wurde. Geht der Skorpion im Osten am Himmel
            auf, stirbt Orion im Westen. Geht Orion am Morgen wieder auf, ist er
            auferstanden, und der Skorpion wird von Ophiuchus zertreten."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 105
 |  
          | cordialis ii, 9 ii, 14, 41
 iii, 4, 19 | cardiacus, a, um (kardiakos), den Magen betreffend, morbus, Magenkrankheit, Cels. u.a.: passio, Chalcid. Tim. 224. - v. Pers., am Magen leidend, magenkrank, amicus, Iuven.: equus, bos, Veget. - subst., cardiacus, i, m., der Magenkranke, Cic. u.a. -  Nbf. cordiacus u.
             cordialus u. cordiatus, Gloss. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: cardiacus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 9001 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 996)]
 Anders in iii, 4, 19, wo es dem Kontext nach
            um Herzmittel gehen muss. |  
          | coriandrum i, 11, 15i, 14, 4
 ii, 5, 28
 ii, 6, 23 et passim
 Carion, revolutio 1529: 45,4 | Koriander,
            Coriandrum, Fr. Coriandre, der aromatische und süßlich
            scharfe Same einer Pflanze, welche gleichfalls Koriander
            genannt wird. Der Nahme ist griechischen Ursprunges, und kommt
            eigentlich der Pflanze zu, von Κορις
            eine Wanze, weil die Blätter dieser Pflanze wie Wanzen riechen,
            daher sie auch im Deutschen von Einigen Wanzen=Dill
            genannt wird. In den monseeischen Glossen heißt der Koriander Chullantar.
            (...) Der gehörig ausgetrocknete Same ist, wegen seines wesentlichen
            Oehles, ein gutes Gewürz und ein magenstärkendes Mittel. Er trennt
            die schleimigen Säfte des Magens, und vertreibt das daher
            entstandene Aufstoßen, die Blähungen und die Kolik. Er wird daher
            insonderheit denjenigen angepriesen, welche, wegen Verbindung des
            Magens mit dem Haupte, Kopf=Schmerzen und Schwindel empfinden, daher
            man ihm auch die Benennung Schwindel=Körner
            gegeben hat. Terzagus beym Lanzonus
            empfiehlt wieder das viertägige Fieber einen Aufguß, der aus 1/2
            Unze Samen und 5 Unzen Wein gemacht ist, vor dem Anfalle des Fiebers
            zu nehmen. Der Same hat auch eine etwas zusammenziehende Kraft,
            wodurch er die Verdauung befördert, daher er in Blut=Speyen, allzu
            starker monathl. Reinigung und in Durchfällen, dienlich ist.
            Ueberdieß glaubt man, daß er die Kröpfe zertheile. Aeusserlich
            will man ihn bey Brüchen, die von Blähungen kommen, und zu
            Zertheilung der Entzündung anrathen. Der überzogene
            Same, Confectio seminis coriandri, wird als
            Confect verkauft, und man pflegt ihn gegen die böse Luft zu käuen.
            Man gebraucht den Samen, entweder mit Zucker überzogen, oder zu
            Pulver gestoßen, und vermischt ihn mit andern gewürzhaften
            Mitteln, als: Anieß= und Fenchel=Samen, Muskaten=Nuß, Zimmet,
            langen Pfeffer, Kümmel, u. d. gl. Man braucht ihn zum Rossolis
            de six grains, zu Aqua melissae compos. und zum Pulvere
            digestivo Charas. Der englische wird wegen seiner Größe
            und seines guten Geruches für die beste Sorte gehalten. In den
            Apotheken hat man, ausser dem rohen, und dem überzogenen Koriander,
            auch das Koriander=Oehl, Oleum
            coriandri, ein ätherisches Oehl, welches ganz den gewürzhaften
            Geruch und Geschmack, auch die Heil=Kräfte des Samens concentrirt
            in sich hat, und auf die gewöhnliche Art durch die Destillation,
            aber in geringer Quantität, daraus gewonnen wird.
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            - Stichwort: Koriander
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          | corneola iii, 2, 24 | Carneol,
            Carniol, L. Carneolus, Fr. Cornaline, ein
            halbdurchsichtiger und feiner Hornstein, der unter die
            Halb=Edelgesteine, insbesondere aber unter die Achat=Arten,
            gerechnet wird, und wenn er polirt worden, ziemlich schön und
            kostbar ist. Es giebt, in Ansehung seiner verschiedenen Farben,
            dreierlei Arten. Er ist 1) recht roth, oder roth wie Blut, und etwas
            durchscheinend mit seiner Röthe; dieser ist der beste und
            vortrefflichste unter allen: 2) bleichroth, oder einer nachlaßenden
            Röthe; und 3) gelbroth, wo etwas gelbes aus der Röthe scheint. Die
            erste Art wird in Sardinien, Indien, Aegypten und Arabien, mitten in
            den Felsen, gefunden. Die andern beiden Arten sind in Böhmen und
            Schlesien, imgleichen um den Rheinstrom, in Meissen und andern Ländern,
            in den Sand= und Grieslagen anzutreffen. Man hat auch wohl weiße
            und milchfarbige, worinn einige blaue Flecken sind. Sonst
            unterscheidet man die Carneole ferner, in Ansehung der Oerter ihrer
            Zeugung, in orientalische, Fr. Cornalines orientales, oder Cornalines
            de vieille roche, und occidentalische, europäische oder
            deutsche, Fr. Cornalines occidentales ou de nouvelle roche.
            Die erstern sind die härtesten und durchsichtigsten, und nehmen
            eine schöne Politur, auch sogar, wie ich weiter unten zeigen werde,
            die Emailmahlerei an. Die allerschönsten sind die, welche aus
            Persien, aus den Gegenden um Babylon und vom rothen Meere kommen;
            die sardinischen aber haben den zweiten Rang. Man findet ihrer auch
            bei St. Maria in Albanien, die so wenig, als die indianischen, zu
            verachten sind. Die allerschlechtesten aber sind die aus den
            Gegenden des Rheinstroms, nebst den böhmischen und schlesischen. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Carneol
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          | Cosmus prooemium 9 - 13 | Cosimo de'
            Medici, der geistige
            Vater des Ficinus (s. Biographie) Cosimo der Alte (italienisch: Cosimo
            il Vecchio); seltener auch Cosimo Pater
            patriae (Vater des Vaterlandes); (* 27.
            September 1389
            in Florenz; † 1.
            August 1464
            in Florenz) war der eigentliche Begründer des späteren Einflusses
            seiner Familie, der Medici. Kulturelles
            EngagementCosimo war zwar kein Intellektueller, aber lebhaft an
            kulturellen Dingen interessiert. Dieses Interesse schlug sich in
            seinem umfangreichen Mäzenatentum nieder, mit dem er namhafte Künstler
            und Gelehrte nach Florenz zog, und so zu dem geistigen und künstlerischen
            Glanz der Stadt beitrug. So förderte er z. B. Brunelleschi,
            Michelozzo, Filippo
            Lippi und Donatello.
 1436
            stiftete er das Kloster San
            Marco, das Fra
            Angelico mit meisterhaften Fresken schmückte. Michelozzo
            erweiterte gleichzeitig den Bau. Zum Kloster und der Kirche stiftete
            Cosimo auch eine Bibliothek. 1444
            rief Cosimo mit der Biblioteca
            Medicea Laurenziana die erste für jeden zugängliche Bibliothek
            der Welt ins Leben. Michelozzo gab er den Auftrag, den Palazzo
            Medici zu bauen. Benozzo
            Gozzoli malte die Fresken in der Kapelle des Palazzo Medici. Jahrhundertelang hat man geglaubt, Cosimo
            habe die Florentiner Platonische
            Akademie gegründet und deren Leitung Marsilio
            Ficino übertragen. Moderne Forschung hat dies als Legende
            erwiesen. Cosimo schenkte Ficino ein Landhaus, aber die Florentiner
            „Platonische Akademie“ hat als Institution nicht existiert; es
            handelte sich nur um den Schülerkreis Ficinos, den dieser als die Akademiker
            bezeichnete. Quelle: Wikipedia, Stichwort "Cosimo de
            Medici", Stand 23. August 2007 (wegen Sonderzeichen nicht
            verlinkt); der Verfasser scheint derselbe zu sein, der auch den
            Artikel über Ficinus verantwortet. Auf beiden Seiten wird deutlich
            auf die "Legende" der Florentiner Akademie hingewiesen. |  
          | creta
            marina Carion, revolutio 1529: 45,4
           | Fenchel,
            (Meer=) Bacille, Bacillenkraut, Meer=Bacillen,
            Fenchel=Bacillen, Crithmum maximum Gesn. Dod. &
            Gerard. Crithmum s. Foeniculum maritimum minus C. B.
            Crithmum multis s. Foeniculum marinum J. B. Crithmum
            maritimum, foliis lanceolatis carnosis Linn. Fr. Bacile,
            Perce-pierre, Crête-marine, Criste-marine, eine dem
            Fenchel ähnliche Pflanze, welche an dem Ufer des europäischen
            Meeres, und auf den Felsen an den Seeküsten wild wächfet. Wurzel, Kraut und Samen in Wein oder Wasser
            gekocht, und die durchgeseihete Brühe Morgens und Abends getrunken,
            soll bey Beschwerungen des Nieren= und Blasensteins nützlich seyn. 
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            - Stichwort: Fenchel |  
          | cuscuta i, 19, 5i, 20, 9
 "epi-thymum" ebenda | Flachs=Seide, wilder
            Flachs, Filzkraut, Frauen=Haar, Hopfenseide, Klebe, Kleise,
            Leithaar, Range, Saite, Seide, Seidenkraut, Stolz=Kraut,
            Teufelszwirn, Thymseide, Vogelseide, Nieders. Siden, Sien,
            L. Cuscuta, Cassutha, Cassyta, Angina lini, Podagra lini, Fr.
            Cuscute, Angoute de lin, Goute de lin, Barbe de moine. Es hat die Pflanze vor sich keinen merklichen Geruch und
            Geschmack, erhält aber dergleichen von den Gewächsen, aus welchen
            sie die Nahrung zieht. Die auf dem Thymian wachsende, Epithymum, hat
            zwar dessen Geruch und Kräfte, jedoch in einem viel geringern
            Grade, als der Thymian selbst. Außer diesen Eigenschaften, welche
            die Flachsseide von andern Pflanzen entlehnt, soll dieselbe ihren
            eigenen Nutzen und Wirkung besitzen. Die alten arabischen Aerzte
            rechneten dieselbe unter diejenigen Mittel, welche den Leib gelinde
            eröffnen, welches aber ungegründet ist. Francus
            rühmt den daraus bereiteten Trank in Verstopfung der Eingeweide,
            Gelbsucht, Wassersucht, Schwäche des Magens, und vielen andern
            Krankheiten. Wir können dieses Arzeneymittel billig entbehren, da
            wir viele andere kräftigere besitzen.
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            - Stichwort: Cuscuta
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          | cyperus i, 25, 10, dort: "ciperus" | Cyper=Wurz,
            L. Cyperus, Fr. Souchet, eine wohlriechende und
            aromatisch schmeckende Wurzel, wovon man zwo Sorten hat, die lange
            und die runde. Die lange Cyperwurzel, L. Radix Cyperi longi, Fr. Souchet
            long, ist länglich, dünn, knotig, und in Gelenke zertheilt,
            sieht schwärzlich aus, und hat einen lieblichen, doch scharfen
            aromatischen Geruch und Geschmack. Sie entspringt von einem in
            Italien wild anzutreffenden Gewächse, und wird von Verona zu uns
            gebracht, wiewohl sie besser in Asien und Ostindien zu finden ist.
            Sie ist eine Sorte des Galganths; daher sie auch wilder Galganth
            genennet wird.
 Die runde Cyperwurzel, L. Radix Cyperi rotundi, Fr. Souchet
            rond, ist runder und inwendig weisser, als jene, hat auch einen
            bessern Geruch und Geschmack; hängt anfänglich, wenn sie aus der
            Erde kommt, wie Kugeln aneinander, die man aber zu zerreißen, und
            also stückweise zu verkaufen pflegt. Sie ist fast Ein Gewächs mit
            jener, wächst auch eben da, wo die andere zu finden ist, und kommt
            insonderheit aus Syrien und Aegypten über Holland und England zu
            uns.
 Beyde Wurzeln wollen auf hitzigem Erdreiche gebauet seyn, jedoch
            auch dabey Wasserörter haben. Beyde dienen dem Haupte, Magen und
            Brust, wie sie denn unter mancherley Compositionen, und sonderlich
            unter Haarpulver, genommen werden. Die lange, welche man mit Essig
            heizet, hernach trocknet, und zu Pulver stößt, dienet den
            Parfumirern zu den wohlriechenden romanischen Handschuhen; die runde
            aber wird, weil sie temperirter, als die lange ist, auch zur Arzeney,
            und insonderheit unter die gifttreibenden Mittel gebrauchet. Beyde
            Wurzeln verriechen leicht, wenn sie nicht sorgfältig in Schachteln
            aufbewahret werden; auch werden sie gern, sonderlich die runde,
            wurmstichig.
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            - Stichwort: Cyperus
 |  
          | David
            Bil iii, 26, 42 | Kaske (Anm. 12
            zu iii, 26) hält "Bil" für einen Schreibfehler für
            "David Bilia astrologus"; zu ihm: IBN
            BILIA, DAVID BEN YOM-ṬOBPortuguese philosopher; lived in
            the thirteenth and fourteenth centuries. Steinschneider believes him
            to have been the father of the astronomer Jacob Poel. Ibn
            Bilia was the author of many works, the greater part of which, no
            longer in existence, are known only by quotations. Among them
            were: "Me'or 'Enayim," a commentary on the Pentateuch,
            quoted by Caspi, Levi ben Gershon, and chiefly by the author's
            countryman Samuel Zarza, who often criticized Ibn Bilia's
            interpretations as being too mystical; "Yesodot ha-Maskil,"
            published, with a French translation by S. Klein, in the collection
            "Dibre Ḥakamim," Metz, 1849. In the "Yesodot"
            Ibn Bilia propounded thirteen articles of belief in addition
            to those of Maimonides. These are: (1) The existence of incorporeal
            intellects; (2) The creation of the world; (3) The existence of a
            future life; (4) Emanation of the soul from God; (5) The soul's
            existence through its own substance and its self-consciousness; (6)
            Its existence independent of the body it subsequently occupies;
            (7) Retribution of the soul; (8) Perdition of the souls of the
            wicked; (9) Superiority of the Mosaic law over philosophy; (10) The
            presence of an esoteric as well as an exoteric meaning in Holy
            Scripture; (11) Inadmissibility of emendations of the Torah; (12)
            The reward of the fulfilment of the divine precepts implied in the
            precepts themselves; (13) The inadequacy of ceremonial laws alone
            for the realization of human perfection. These, together with the
            thirteen articles of Maimonides, make twenty-six, the numerical
            value of the Tetragrammaton.
 Quelle: Jewish
            Encyclopedia, Stichwort Ibn Bilia (Stand 18. August 2007) |  
          | Democritus i, 5, 5i, 6, 16
 ii, 8, 19
 | Demokritos aus Abdera, dt. Demokrit, 460-371 v. u.
            Z., griechischer Philosoph, Hauptvertreter der antiken Atomistik und der Philosophenschule von
            Abdera, das damals eine reiche Handelsstadt mit hoher Kultur war; Schüler des
            Leukippos; Repräsentant demokratischer Kräfte. Er unternahm weite Reisen, hinterließ
            eine Fülle philosophischer und naturwissenschaftlicher Schriften und war von enzyklopädischer Gelehrsamkeit. Von
            seinen Werken sind nur Fragmente erhalten. - Nach Demokrit besteht die Welt aus den Atomen und dem ebenso real
            existierenden Leeren, das die Voraussetzung dafür ist, daß die Atome überhaupt vereinzelt existieren (ohne
            die Leere gäbe es keine Zwischenräume), sich bewegen, untereinander verbinden und voneinander trennen
            und eine bestimmte Lage zueinander einnehmen können. Die rein quantitativen Zustände, Verhältnisse
            und Bewegungen der Atome sind Ursache und Grund der qualitativ vielfältigen und bewegten
            Erscheinungswelt. Demokrit
            unterscheidet Eigenschaften, die den Dingen an sich zukommen (Größe, Gestalt, Masse,
            Bewegung, Härte), und solche, die sich aus deren Wechselwirkungen mit unseren Sinnesorganen
            ergeben (Farben, Helligkeit, Töne, Geschmack, Geruch usw.). Die
            Erscheinungswelt wird durch die sinnliche Wahrnehmung erfaßt. Die Dinge wirken durch
            Ausflüsse, die Eidola (Bildchen), auf die Sinnesorgane und dadurch schließlich auf die Feueratome der Seele
            ein. Die so entstehenden Wahrnehmungen über die Erscheinungswelt bilden den Ausgangspunkt für das
            Denken, das allein in der Lage ist, zur Erkenntnis der atomaren Struktur der Welt vorzudringen.
            Demokrit
            versuchte so, den Zusammenhang zwischen der sinnlichen und der höheren, rationalen Stufe der Erkenntnis zu
            fassen. Nach Demokrit
            sind auch die biologischen Erscheinungen und sogar das Denken materiell und aus bestimmten
            Atomen, Atomverbindungen und -bewegungen zu erklären. Die Seele z.
            B. besteht aus feinen, glatten und runden Atomen gleich denen des Feuers. Da sie die
            beweglichsten Atome sind, können sie den ganzen menschlichen Körper durchdringen und so die
            Lebensprozesse bewirken. Die Atome beeinflussen einander durch Druck und Stoß.
 Alles geschieht mit fatalistischer und mechanischer Notwendigkeit, auch die Entstehung der
            Welten (durch Aufeinanderstoßen der unterschiedlich schnell fallenden Atome im leeren Raum und der
            daraus resultierenden Wirbelbewegungen), deren es unzählige, in verschiedensten Entwicklungsstadien
            befindliche gibt, oder der organischen Wesen.
 Demokrits Philosophie ist ein Markstein in der Geschichte des Atheismus.
            Demokrit trat gegen die Volksreligion auf; die Götter waren für
            ihn nur Verkörperung von Naturerscheinungen oder menschlicher Eigenschaften - so Zeus eine solche der
            Sonne und Athena der menschlichen Vernunft. Auf dem Gebiet der Logik scheint
            Demokrit besonders
            inhaltliche Bestimmungen gegeben und solche Fragen wie die der Induktion,
            der Analogie und der Hypothese untersucht zu haben. Aristoteles bezeichnet
            Demokrit jedenfalls als seinen Vorläufer auf diesem Feld. Auf ästhetischem Gebiet war
            Demokrit Verfechter eines naiven Realismus, der in der Kunst eine
            Nachahmung der Natur sieht.
 Seine ethischen Auffassungen sind eng mit seiner erkenntnistheoretischen und
            atomistischen Grundhaltung verbunden. Wie die Wahrnehmung entstammt auch die Lust der Sinneserregung. Das wahre
            Glück, die Eudämonie, die Zweck und Maß des Menschenlebens sein soll, kann jedoch nicht aus äußeren
            Gütern und sinnlicher Befriedigung erwachsen, sondern nur aus der sanften, leichten Bewegung der
            Feueratome, welche die rechte Einsicht gestattet. Nach antiker Überlieferung hat
            Demokrit auch eine Fülle von Arbeiten zur
            Mathematik geschrieben, z. B. über mathematische Musiktheorie und über Perspektive. Von diesen Schriften ist
            nur ein Fragment erhalten geblieben, in dem Demokrit
            auf Grund seiner atomistischen Auffassung (wahrscheinlich durch die Methode der Schichtzerlegung) als erster
            den Rauminhalt von Pyramide und Kegel anzugeben, allerdings noch nicht streng zu beweisen vermochte. -
 Die Auffassungen Demokrits stellen den Höhepunkt des
            materialistischen und naturwissenschaftlichen Denkens der Antike dar und haben auf die Nachwelt, u. a. auf Epikur,
            Lukrez, Gassendi, Galilei, Leibniz und die moderne Atomphysik, großen und nachhaltigen Einfluß
            ausgeübt. Die Doktordissertation von Karl Marx (1840/41) hat die »Differenz der
            demokritischen und epikureischen Naturphilosophie« zum Gegenstand.                      Gu
 [Lexikon der Antike: Demokritos, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1319 (vgl. LDA, S. 133 ff.)]
 |  
          | deprimere | Einen
            Planeten "herunterdrücken", d. h. einen Zeitpunkt
            abwarten, in dem der Planet seine Erniedrigung, jedenfalls keine
            "dignitas",
            "Vorzugsstellung" hat. |  
          | diabuglossatum i, 23, 31 | Diabuglossat
            Arzneimittel
            auf der Basis von Ochsenzunge CP
            70 V
            156 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(4_3_2004_19_11_14).html
 Nur:
            der Link funktioniert nicht recht (Stand 14. Februar 2007).
 |  
          | diacameron Carion, revolutio 1529: 37,2
           | Arznei auf der Basis von
            Datteln. Quelle: M. Nieves Sánchez González
            de Herrero, Nombres
            Medievales de Medicamentos Compuestos, S. 84 DIACAMERON,
            Medicamentum ducens hominem de morte ad vitam. |  
          | diacatholicon i, 21, 1 Carion, revolutio 1529: 36,2
             | Diacatholicon
             eine abführende Latwerge CP
            82 V
            150 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(4_3_2004_19_11_14).html
 Nur:
            der Link funktioniert nicht recht (Stand 14. Februar 2007).
 |  
          | diacitoniten i, 17, 6 | Diacitonit unbekannte
            Arzneizusammensetzung V
            144 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(4_3_2004_19_11_14).html
 Nur:
            der Link funktioniert nicht recht (Stand 12. Februar 2007).
 <Identisch mit dem unten
            genannten "Dia-cydonion"?> |  
          | diacoloquintis i, 25, 4 | Diacoloquintis Arzneimittel
            auf der Basis von Koloquinten, gegen Koliken verabreicht  V
            158 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(4_3_2004_19_11_14).html
 Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 26. Februar 2007).
 Coloquinthe,
            Coloquinthenapfel, L. Colocynthis, Fr. Coloquinte,
            ist eine dicke, runde und einer Faust große Frucht, welche eine weiße,
            lederichte Haut, und ein sehr leichtes schwammichtes Mark, von einem
            überaus bittern, widrigen, ja abscheulichen Geschmack hat, so, daß
            auch denen, die damit nur umgehen, alles bitter schmeckt und riecht.
            In solchem Marke sind viel Fächlein, in welchen kleine, platte
            Samenkerne liegen, die so dick wie Melonenkörner, jedoch viel kürzer,
            fleischiger und härter sind, und von Farbe gelblich und weiß
            aussehen. Diese Früchte, welche wegen ihres überaus bittern
            Geschmacks, und wegen des Erbrechens und Purgierens, so sie
            verursachen, auch Teufels=Aepfel, oder Teufels=Köpfe
            genannt werden, kommen, in Kisten gepackt, sonderlich von
            Alexandrien in Aegypten, imgleichen von Aleppo, dem wüsten Arabien,
            und andern Orten im Orient, über Massilien und andere Seehäfen
            nach Europa, nachdem sie von ihrer äußern grüngelben Schale zuvor
            gesäubert worden. Das Gewächs selbst, welches diese Früchte
            erzeugt, ist eine Art von wilden Kürbissen, und wird daher auch wilder
            oder Wildkürbiß, bitterer Kürbiß, Cucurbita sylvestris,
            Cucurbita amara, Cucumerula amara, Colocynthis fructu rotundo major Bauh.
            Cucumis colocynthis foliis multifidis, pomis globosis glabris Linn.
            genannt. Es treibt einen Haufen Stengel oder Ranken, welche lang
            sind, und, wie die Gurken, auf der Erde herum kriechen. Die Blätter
            wachsen einzeln, an ziemlich langen Stielen, stehen weit von
            einander, sind breit und sehr tief eingeschnitten, rauch und rauh,
            vornehmlich untenher, und mit vielen weißen Tüpflein gezeichnet.
            Die Blühten sind bleichgelb, und nicht gar zu groß. Sie sind, wie
            bey den Kürbissen, zweyerley Art, sitzen auf einem ganzen, und von
            oben fünfmal eingeschnittenen Kelch; einige davon tragen keine
            Frucht, andere aber sitzen auf derselben, welche gemeiniglich im
            Herbste zur Zeitigung gelangt, weshalb sie auch in Europa niemals
            recht zur Vollkommenheit kömmt, ob man schon das Kraut auch hier in
            den Gärten aufbringen kann.Die Alten haben die Coloquinthen unter viele Purgiermittel, die man
            in den Apotheken annoch bereitet, als ein Hauptstück vermenget, wie
            Hr. D. Martini in seinem
            Naturlexikon zeigen wird.
            Ich habe es hier bloß mit ihrem öconomischen und mechanischen
            Gebrauch zu thun.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Coloquinthe
 |  
          | diacydonion ii, 5, 28 Carion, revolutio 1529: 36,2
             | "Diacydonium, ist
            eine Magen=stärckende Artzeney aus Quitten=Safft bereitet. Quelle: http://www.zedler-lexikon.de/index.html,
            Stichwort: Diacydonium
 |  
          | diagalanga Carion, revolutio 1529: 37,2
           | Arznei auf der Basis von
            Galgant. |  
          | diairis Carion, revolutio 1529: 39,2
           | Arznei auf der Basis von
            Iris. |  
          | diamarenatum i, 17, 6 | Diamarenat
             Arzneimittel
            auf der Basis von Kirschen Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(27_10_2003_13_07_53).html
 Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 12. Februar 2007).
 |  
          | diamargariton Carion, revolutio 1529: 37,2
           | Arznei auf der Basis von
            Perlen, nach Fund in "Google-Buchsuche" vor allem eine
            Medizin für Frauen: "used to help to deliver the
            placenta". Quelle: Michael
            J. O'Dowd: The
            history of medications for women: materia medica woman |  
          | diambra i, 15, 1i, 25, 11
 Carion, revolutio 1529: 37,2
             | Diambra
             Arzneimittel
            auf der Basis von Ambra V
            142.158 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(4_3_2004_19_11_14).html
 Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 26. Februar 2007).
 |  
          | diamuscum i, 23, 13 + 31 Carion, revolutio 1529: 37,2
            + 
             | Diamuscum
              Arzneimittel
            auf der Basis von Moschus V
            154f. Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(4_3_2004_19_11_14).html
 Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 14. Februar 2007).
 |  
          | dianthus Carion, revolutio 1529: 37,2
           | Gemeine,
            oder Gartennelke. Dianthus Caryophyllus, floribus
            solitariis; squamis calycinis ovatis acutis brevissimis, petalis
            crenatis imberbibus. Dieses ist die gemeine Nelke, welche
            durch ihre schönen, wohlriechenden, mehrentheils gefüllten, und in
            einfachen sowohl als bunten Farben fast unzählig mannigfaltigen
            Blumen die gewöhnliche und allgemein beliebte Zierde der Gärten
            und Blumentöpfe ausmacht. Sie wächst in Italien, Frankreich,
            Oesterreich und der Schweiz wild; und hat eine perennirende Wurzel.
            Ihre Gestalt, ihre Eigenschaften, die Menge von Varitäten, die man
            durch die Kultur zuwege gebracht hat und noch erzieht, und die Art
            und Weise solche zu erhalten und zu vermehren, werde ich weiter
            unten in einem besondern Abschnitte beschreiben, wo ich zugleich
            auch von der Cultur einiger andrer Nelkenarten, die ich hier nur
            kurz berühre, handeln muß. Wegen ihres vortrefflichen nervenstärkenden
            Geruchs, der an der dunkelrothen Sorte am stärksten ist, und mit
            den Gewürznelken einige Aehnlichkeit hat, aber nur an den frischen
            Blumen statt findet, und durchs Trocknen sich verliert, heißen sie
            im Lateinischen Caryophylli, bey den Italienern Carofoli,
            und bey den Holländern Giroffels oder Nagelbloemen;
            insgemein und gewöhnlicher aber werden sie im Deutschen Nägelein,
            Nelken im Lateinischen Flores Tunicae, von den Holländern
            Anjelieren, von den Engländern Pincks, und von den
            Franzosen Oeillets genannt. Man bereitet in den Apotheken
            aus ihren Blumen einen herzstärkenden Syrup, und ein destillirtes
            sehr wohlriechendes und erquickendes Wasser. 
            
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            
            - Stichwort: Nelke |  
          | diaphoenicon Carion, revolutio 1529: 36,2("dyafinicon")
 | "Diaphoenicon, eine
            Artzeney in denen Apothecken, so aus Datteln bereitet wird."
            (Zedler) |  
          | diaprunis i, 23, 33 | Diaprunis
             Arzneimittel
            auf der Basis von Pflaumen CP
            71.85f. V
            156 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(4_3_2004_19_11_14).html
 Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 14. Februar 2007).
 |  
          | diarhodon Carion, revolutio 1529: 37,2("Dyaroden")
 | Arznei auf der Basis von
            Rosen. |  
          | diasena i, 21, 1 | Diasena
            
            s. auch Heilpflanzen,
            Senneskassie (Cassia acutifolia)  Arzneimittel
            auf der Basis der Senneskassie Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(27_10_2003_13_07_53).html
 Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 14. Februar 2007).
 Sennen=Cassia,
            Sennet=oder Sennesblätterstrauch,
            Sennetstrauch, Senesstrauch, Senetstrauch, Senesbaum, Cassia
            Senna Linn.; Griech. Σευα; Arab. Abalzemen;
            Fr. Senne; eine Pflanzenart, welche zur Gattung Cassia
            Linn., Senna Tournef, gehört, und von der Krünitz
            unter Cassien,
            Th. 7, S. 705,
            nur die Fistel=oder Fistul=Cassie,
            Cassia Fistula, angeführt hat, ohne über die ganze
            zahlreiche Gattung der Cassien
            etwas zu bemerken, da unter diesem (Cassien)
            Namen, doch alle Arten der Gattung hätten angeführt und
            beschrieben werden sollen, oder doch wenigstens, unter welchem Namen
            man die hier nicht angeführten Arten in der Encyklopädie zu suchen
            habe. Krünitz Plan war späterhin
            ganze Pflanzen=Gattungen zusammen zu fassen, jedoch wich er auch da
            noch bei einzelnen ausgezeichneten, für die Oekonomie, Technologie
            oder die Medicin wichtigen, Arten ab, und beschrieb sie besonders
            unter ihrem viel gekannten Namen, und diese Gattung gehört noch den
            ersten Bänden dieses Werks an, wo der Plan noch nicht fest begründet,
            also noch schwankend war; daher wird die ganze Gattung unter Cassie,
            im Supplement, zu suchen
            seyn, hier aber die einzelne oben angeführte Art, wenn gleich
            diejenigen Arten dieser Gattung, deren Blätter nur aus wenigen
            Paaren kleinerer Blätter bestehen, Sennen,
            genannt werden.Die Sennen=Cassie, Cassia
            Senna, foliis trijugis quadrijugis vel sexjugis subovatis. Hort.
            cliff. 159. Mat. med. 200. Senna Alexandrina s. foliis acutis. Bauh.
            pin. 397. β Senna Italica s. foliis obtusis. Bauh. pin. 397.
            Diese staudenartige Pflanze, welche die in den Apotheken gebräuchliche
            Senne oder Sennesblätter,
            Folia Sennae, liefert, wächst in Aegypten, Arabien, Syrien,
            und Persien; aber auch in Italien und im südlichen Frankreich, der
            Provence, wird sie mit Glück gebauet. Die Stauden oder Stängel
            dieser Sommerpflanze sind holzig, 3 bis 4 Fuß hoch und haben zähe
            Zweige. Die Blätter stehen wechselweise, sind gefiedert und
            bestehen aus drei, vier bis sechs Paar blaßgrüne, stumpfe oder
            spitzige Lappen, die keinen Zoll lang und mit gelben, glatten
            Stielen an dem gemeinschaftlichen Blattstiele befestigt sind. Die
            Blattansätze stehen ab. Die Blumen sind gelb, mit rothen Adern
            durchzogen, und wachsen in einfachen Trauben an den Enden der
            Zweige. Auf sie folgen kurze, eyrundlängliche, sichelförmige,
            glatte, flachgedrückte bis 2 Zoll lange Hülsen, welche vier bis
            sechs Samen, in der Größe der Traubenkerne, von brauner oder
            aschgrauer Farbe enthalten. Die Sennesblätter, mit spitzigen Blättchen,
            die aus der Levante kommen, werden den andern Sorten im
            Medicinischen Gebrauche vorgezogen.
 Ueberhaupt kommen verschiedene Arten von Sennesblättern in den
            Handel, als die Alexandrinischen
            Sennesblätter, Folia Sennae Alexandrinae, welche Art
            vorzüglich um Alexandrien wächst, und für die beste gehalten
            wird; die Tripolitanischen,
            die im Reiche Tripolis gewonnen werden, und etwas schlechter sind;
            die Mochanischen, die bei
            Mocca in Arabien gewonnen werden, die Italienischen und die Französischen;
            s. weiter unten, unter Handel mit
            Sennesblättern. Die Hauptanwendung dieser Blätter ist in
            der Arzneikunst. Die
            alten Griechen und Lateiner haben die Sennesblätter nicht gekannt;
            indessen ziehen Einige dieses in Zweifel, und gründen denselben auf
            einige Ausleger des Mesue,
            die bei der Dekoction der Sennesblätter den Galen
            anführen, und daher wollen sie, daß dieser Letztere und Dioscorides
            sie gekannt haben; allein man findet bei diesen beiden
            Schriftstellern die Sennesblätter nicht erwähnt. Es ist auch nicht
            das erste Mal, daß sich die Araber auf das Zeugniß der Griechen
            falsch berufen. Auch Ruellius
            verwechselt die Sennesblätter mit der Colutea Theophrasti,
            welchen Irrthum jedoch Matthiolus
            hinlänglich widerlegt hat. Averrhoes
            versichert, daß die Sennesblätter eine neue, den Alten ganz
            unbekannte Pflanze seien. Man hat daher den Gebrauch der genannten
            Blätter den Arabern zu danken. Serapio
            erwähnt derselben zuerst; dann Mesue.
            Unter den jüngern Griechen hat Actuarius
            ihrer zuerst gedacht und ihre Kräfte beschrieben.
 In der Medizin kommen die Fruchthülsen,
            Foliculi Sennae, und die Blätter,
            Folia Sennae, vor. Die Sennesblätter
            haben eine ausnehmende Kraft zu purgieren, und es ist kein
            Purgiermittel, dessen Gebrauch häufiger, gewöhnlicher und nützlicher
            wäre; jedoch geschieht das Purgieren oft mit Bauchgrimmen. Die
            Schriftsteller sind nicht einerlei Meinung über die Eigenschaften
            der Sennesblätter, und über das, was sie ausführen. Nach dem Actuarius
            sollen sie die Galle und den zähen Schleim abführen, welches
            jedoch Averrhoes leugnet. Mesue
            will, daß sie die Melancholie und die Galle aus allen Eingeweiden
            abführen; nach dem Jakob Sylvius,
            einem Pariser Arzte, soll sie die wässerichten Feuchtigkeiten abführen,
            und nach diesen verschiedenen Meinungen nrtheilt Rolfincius,
            daß die Sennesblätter diejenige Feuchtigkeit abführen, welche überflüssig
            und der Natur beschwerlich sind. Nach Fernelius
            sollen sie ein besonderes Hülfsmittel in langwierigen und
            eingewurzelten Uebeln seyn, die von Unreinigkeit oder einer alten
            Verstopfung der Eingeweide entstanden, als in schleichenden und
            eingewurzelten Fiebern, in der Melancholie, fallenden Sucht,
            Krätze, und verschiedenen Aussätzen und Unreinigkeiten. Neuere
            Aerzte empfehlen sie bei Unreinigkeiten erster Wege, nur nicht in
            Fieberhitze und bei Entzündung. Die Gabe ist in Pulverform, zu 1/2
            bis ganzem Quentchen; im Absud zu 2 Quentchen bis 1 Loth; Beides der
            Blätter, wie der Fruchthülsen. Die Infusion oder das Dekoct der
            Sennesblätter, wenn es nicht zu lange beim Feuer gestanden, soll
            besser, als die Pulverform seyn. Die älteren Aerzte vermischten die
            Sennesblätter mit magenstärkenden Arzeneien, als mit Ingber,
            Zimmet, oder mit solchen Mitteln, welche lindern und die
            Unreinigkeiten, ohne Bauchgrimmen abführen, als fette Fleischbrühen,
            Pflaumen, rothe Brustbeeren, Rosinen, blaue Veilchen, Althäawurzel,
            Engelsüß; oder Blähungen vertreibende Mittel, als Anis, Fenchel,
            Coriander, Weinsteinsalz etc. Neuere Aerzte nehmen Manna,
            Tamarinden, Rhabarber, Weinstein, Citronensaft, als Mischungen; und
            in Latwergen mit geläutertem Zucker oder Honig.
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            - Stichwort: Sennen=Cassia
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          | diaysopum Carion, revolutio 1529: 40,3
           | Arznei auf der Basis von Ysop. |  
          | dictamnus iii, 12, 33 | dictamnum, i, n. u. dictamnus, i, f. (diktamnon u. -os), Diptam, ein Kraut, das die Kraft haben soll, Pfeile herauszuziehen, nach dem Berge Dikte aus Kreta ben. (Origanum Dictamnum, L.), Plin. 8, 97; 25, 92 sqq.; 26, 79. Ladewig Verg. Aen. 12, 412. Val. Max. 1, 8. ext. 18. Solin. 19, 15: Form. -us, Cic. de nat. deor. 2, 126. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: dictamnum, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 17970 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 2137)]
 Diptam,
            L. Dictamnus, Dictamnum, Fr. Dictame, Dictamne. Unter
            diesem Namen findet man in den Officinen und bey den Specereyhändlern
            unterschiedene Arten von Blättern, welche auch durch Beynamen von
            einander unterschieden werden, als da sind vornehmlich: der
            cretische, der weiße, und der Bastard= oder falsche Diptam, unter
            welchen aber der cretische den Vorzug hat.1. Cretischer oder Candischer Diptam, Dictamnus
            creticus Bauh. Dictamnum cretense Camerar. Origanum
            Dictamnus Linn ist eine perennirende Pflanze, welche auf
            dem Berg Ida, in Candien, wild wächset, und zur Arzeney gebraucht
            wird. Die Wurzeln sind dünn, zaserig und braun. Die Stengel sind
            haarig, werden ungefähr 9 Zoll hoch, haben eine purpurrothe Farbe,
            und treiben neben an der Seite, paarweise, kleine Zweige. Dieselben
            sind mit runden, dicken, wolligten Blättern besetzt, die sehr weiß
            sind. Die Blumen wachsen in lockern blätterigen Häuptern, welche
            purpurfarbig sind, und sich unterwärts neigen. Sie blühet im
            Junius und Julius, und bey warmer Witterung wird der Same öfters im
            Herbst reif.
 ...
 Die ganze Pflanze hat einen durchdringenden aromatischen Geruch, und
            scharfen Geschmack; denn sie enthält viel wesentliches Salz und
            Oehl, widersteht allem Gifte und bösartigen Krankheiten, und wird
            daher zum Theriak, Mithridat und vielen andern Gegengiften genommen.
            Man pflegt aber auch, an ihrer Statt, wenn sie nicht zu haben wäre,
            den gemeinen Polen zu nehmen.
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            - Stichwort: Diptam
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          | dignitas | Die
            "Würde" eines Planeten, d. h. wenn ein Planet eine
            besonders günstige Stelle im Zodiakus einnimmt, er also z. B. in seinem
            Haus ist oder seine Erhöhung hat, also: "Vorzugsstellung". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Dioscorides iii, 15, 37 | Dioskurides Pedanios aus Anazarbos (in Kilikien), 2. Hälfte
            des 1. Jh. u. Z., griechischer Arzt in Rom. Seine Schrift »Über Arzneistoffe« war das Mittelalter hindurch, z.
            T. mit Illustrationen versehen, die auf antike Vorbilder zurückgehen,
             das Standardlehrbuch der Pharmakologie. Dioskurides verfaßte weiterhin eine kleinere
            Abhandlung »Über einfache Heilmittel«. [Lexikon der Antike: Dioskurides, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1405 (vgl. LDA, S. 142)]
 |  
          | domicilium | Das
            "Haus" eines Planeten, d. h. das dem Planeten zugeordnete
            Zodion; synonym: "domus", "aedes", "mansio",
            "habitaculum"  und "sedes"; die Häuser
            (und ihre Synonyme) listet Ficinus in iii,
            9 auf. "domus"
            in i, 7, 31 synonym
            zu "plaga"! Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | doronicum ii, 9, 11ii, 13, 5
 ii, 18, 67
 iii, 1, 59
 | Gemsen=Wurz,
            Gemswurz, Gemsenkraut, Doronicum
            Linn. eine, mit dem Fallkraute (Arnica) nahe
            verwandte, Pflanze mit verwachsenen Staubbeuteln, fruchtbaren
            Zwittern und fruchtbaren Weibchen, welche auf den höchsten Felsen,
            dem Wohnsitze der Gemsen, angetroffen wird. Das herzblätterige Gemsenkraut, Kraft=Wurzel, Schwindelkraut,
            Schwindelwurz, Doronicum maius Offic. Doronicum
            maximum, foliis caulem amplexantibus C. B. Doronicum
            romanorum Blackw. Doronicum pardalianches, foliis cordatis
            obtusis denticulatis, radicalibus petiolatis, caulinis
            amplexicaulibus Linn. ist perennirend, und wächst auf
            den ungarischen, wallisischen, schweitzerischen und schwäbischen
            Alpen wild. Die Wurzel ist dick, fleischig und knotig, und treibt
            starke fleischerne Fasern, welche tief in die Erde gehen. Die Blätter
            sind wollicht, herzförmig, stumpf, und am Rande eingekerbt. Die an
            der Wurzel sitzenden haben lange, breite, gleichsam geflügelte
            Stiele; diejenigen aber, welche wechselsweise an dem rauchen, 2 bis
            3 Fuß hohen, in wenig Aeste getheilten Stängel stehen, haben
            keinen Stiel, sondern sitzen platt auf. Die gelben Blumen
            erscheinen, im August, einzeln auf den Spitzen der Blätter. Die
            Wurzel krümmt sich zuweilen, und nimmt eine verschiedene Gestalt
            an, daher man auch eine besondere Abänderung angemerkt hat, bey
            welcher die Wurzel den Scorpionen ähnlich seyn soll, Doronicum
            radice Scorpii C. B.
 Die Wurzel hat einen süßlichen, dabey aber etwas
            bitterlichen, anziehenden Geschmack, und soll besondere Wirkungen in
            dem Schwindel, auch, in Vermischung mit andern, in der fallenden
            Sucht äußern. Ob dieselbe giftig, oder ob sie vielmehr ein
            Gegengift sey, ist ehedem viel gestritten worden.
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            - Stichwort: Gemsenwurz, nach Verweis von "Doronicum"
 |  
          | Drachenpunkt | s. Cauda
            Draconis |  
          | Draco | Sternbild
            "Drachen", in das der Kleine Bär ("Ursa Minor")
            mit dem Polarstern hineinragt. S. auch oben bei Cauda
            Draconis. |  
          | draconites iii, 14, 3
             | Dra|ko|nit
            der; -s, -e <zu drakonitisch; vgl. ...it>: Drachenstein,
            Versteinerung mit sternförmigen Zeichnungen. Quelle: Duden,
            Fremdwörterlexikon (online)
 |  
          | dracontea iii, 8, 14 | Drachenwurz.
            1. An einigen Orten ein Name der gelben Wasserlilie, oder
            Wasserschwertel, Iris Pseudacorus Linn.; siehe unter Lilie. 2. Ein Zwiebelgewächs, dessen glatter hoher Stängel mit
            rothen Pünctchen besäet ist, so daß er einer Schlangenhaut
            gleicht, Natterwurz, Schlangenkraut, Dracunculus Tourn.
            Dracontium Linn. Dracontia, Serpentaria Ich habe davon
            bereits unter dem Art. Arum, No. 8, im II Th. S.
            473, f. gehandelt, und sind die hier angefuhrten Namen dort noch
            beyzufügen.
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            - Stichwort: Drachenwurz, Verweis von "Dracontia"
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          | ebur (rasura eburis)
 Carion, revolutio 1529: 37,2
           | Außerdem aber wird das Elfenbein
            auch noch zu verschiedenen andern Sachen gebraucht, und auf
            vielerley Art zubereitet. Das geraspelte Elfenbein, L. Ebur
            raspatum, Rasura eboris, Fr. Rapure oder Rasure
            d' ivoire, welches man entweder aus ganzen Stücken Elfenbein
            zubereitet, oder von den Kammmachern, Beindrechslern, und andern
            oberwähnten in Elfenbein arbeitenden Handwerkern, die beym Zersägen
            und Drechseln abfallenden Späne oder Abgänge dazu kaufet, wird,
            (außerdem, daß es zu Streusand gebraucht werden kann) insonderheit
            von den Aerzten und Apothekern, nicht allein so, wie es ist, zu
            verschiedenen Ptisanen, sondern auch, um daraus einen Spiritus und
            ein flüchtiges Salz zu bereiten, welche unter den Namen Spiritus
            eboris und Sal volatile eboris in den Apotheken vorhanden
            sind und in verschiedenen Krankheiten gebraucht werden,
            angewandt. Auch wird aus dem Elfenbein, vermittelst der Calcination,
            das gebrannte Elfenbein, L Ebur ustum, Spodium. Fr. Spode,
            verfertigt, welches, wenn es aufrichtig, und nicht mit gebrannten
            Rinds= oder Hundsknochen, wie zum öftern geschieht, verfälscht
            oder untermischt ist, in= und auswendig weiß aussehen, schwer und
            leicht zu zerbrechen seyn, auch keinen übeln Geruch haben muß, da
            es denn bey verschiedenen Krankheiten von gutem Nutzen ist. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Elfenbein
 |  
          | eclipsis iii, 6, 71 | Bei
            Ficinus: "eclyptica" (z. B. iii, 6, 71), eigentlich
            "das Nachlassen", d. h. das Verschwinden eines
            Himmelskörpers hinter dem anderen, meist als Sonnenfinsternis
            bekannt. Eklipsis ist der Extremfall der Konjunktion und gehört
            damit zum Problembereich der Kombination der Himmelskörper. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | electuarium i, 23ii, 8, 26
 Carion, revolutio 1529: 37,2
             | Die Latwerge (teilweise
            auch der Latwerg), regional auch Lattwerg, Lattwersch,
            Latweje, Latschmiere, Leckschmiere, Leckmerich, Laksem, Laxem,
            Powidl oder Powidlo genannt, bezeichnet ein stark eingekochtes Mus,
            meist aus Zwetschgen
            oder Pflaumen,
            bisweilen aber auch aus völlig anderen Früchten wie Schlehe,
            Wacholder
            oder Hagebutte.
            Es existieren zahlreiche regionale Varianten der Latwerge und
            ebensoviele Schreibweisen. Latwerge wird sowohl als Brotaufstrich
            als auch zum Süßen von Quarkspeisen
            und anderen Desserts
            verwendet. In Österreich wird die dort übliche Variante der
            Zwetschgen-Latwerge (Powidl)
            häufig zu oder in Mehlspeisen
            gegessen.
 Die Zubereitung von Latwergen befindet sich in Deutschland auf dem Rückzug,
            da beim Einkochen von Früchten zunehmend vitaminschonend kurze
            Kochzeiten bevorzugt werden.
 Latwerge von lateinisch Electuarium bezeichnet ursprünglich
            eine Arzneimischung in Form eines steifen Breis zur oralen
            Einnahme, bestehend aus Pulvern und weichen oder flüssigen
            Komponenten (oft Sirup,
            Honig
            oder Mus).
 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Latwerge
            (Stand: 14. Februar 2007)
 |  
          | Elpheia iii, 8, 30 | Elpheia, nach
            Ficinus evtl. identisch mit Cornea =  Alphecca = alpha Coronae
            Borealis |  
          | emblica i, 12, 9 et passim | Die aschfarbigen (Myrobalana
            emblica, Arab. Amlegi) sind fast rund, sechskantig, etwas
            über einen halben Zoll dick, schwärzlich aschfarbig, und enthalten
            unter einem zähen schärflichherben Fleische eine sechseckig
            dreyzellige, leichte, hellfarbige Kernnuß. Doch findet man sie auch
            in schwärzlichen Stücken. Der hohe Baum, der sie trägt, ist Phyllanthus
            Emblica L.. (Zorn pl.
            med. tab. 347.) mit gefiederten, blüthentragenden Blättern,
            baumartigem Stängel, und beerenartiger Frucht, auf Malabar, Zeylon
            u. s. w. einheimisch. s. auch unten: Myrobalanum!
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Myrobalanum
 |  
          | Empedocles iii, 6, 68 | Empedokles aus Akragas, um 495-435 v. u. Z.,
            griechischer Philosoph, der nach der Legende durch einen freiwilligen Sprung in den Krater des Ätna, in
            Wirklichkeit aber wahrscheinlich in der Peloponnes starb. Nach dem Sturz der Tyrannenherrschaft in Akragas
            lehnte er die ihm angebotene Königswürde ab und wirkte dort an der Spitze der
            demokratischen Bewegung. Von seinen Anhängern fast göttlich verehrt, zog er als
            Arzt, Priester und Wundertäter umher. Empedokles  befaßte sich mit Astronomie, Kosmologie, Mathematik,
            Physiologie, Psychologie, Zoogonie; Fragmente sind von seinen Hauptschriften »Über die Natur« und »Reinigungen« erhalten. Die Schrift »Über die Natur« enthält
            seine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Wurzeln aller Dinge sind nach
            Empedokles Feuer, Wasser, Luft und Erde. Sie
            sind ewig, unveränderlich, unerschaffen, unzerstörbar und können nicht ineinander übergehen, sondern sich
            nur mechanisch miteinander vermischen. Damit wurde Empedokles
            Schöpfer der klassischen Lehre von den Elementen, und er hat dadurch dem
            wissenschaftlichen Begriff des Elements vorgearbeitet. Die Erscheinungen entstehen
            und vergehen durch Verbindung und Trennung der Elementteilchen. Die Verbindung bewirkt die Liebe,
            die Trennung der Haß. Liebe und Haß sind deshalb universelle, ewige Triebkräfte und stellen einen ersten
            Ausdruck der Erkenntnis des Gegensatzpaares Anziehung und Abstoßung dar. Materie und Energie
            existieren nicht getrennt voneinander. Der Weltprozeß ist eine ständige Bewegung zwischen den Extremen
            der völligen Mischung (Alleinherrschaft der Liebe) und der völligen Trennung (Alleinherrschaft des
            Hasses). Die Einzeldinge, darunter auch die Menschen, können nur auf den Zwischenstufen existieren. Die
            Vielfalt der Welt ist das Ergebnis der verschiedensten Mischungsproportionen zwischen den Elementen. Es
            bilden sich unter den Lebewesen zunächst völlig zufällige Gebilde heraus; aber nur die bleiben erhalten,
            die sich als zweckmäßig erweisen.
 Empedokles nimmt auch einige Erkenntnisse moderner
            biologischer Theorien vorweg. Auch die Naturerscheinungen, wie Tag und Nacht, die
            Jahreszeiten, das Mond- und Sonnenlicht, versuchte Empedokles 
            ohne Zuhilfenahme göttlicher Kräfte zu erklären. Auf
            erkenntnistheoretischem Gebiet ging Empedokles
            davon aus, daß den verschiedenen Sinnesorganen unterschiedliche Poren
            eigen sind, in die nur genauso geformte und gleich große materielle Absonderungen der äußeren Dinge
            eindringen und damit die Empfindung hervorrufen; Gleiches wird also nur durch Gleiches erkannt, z.B.
            die Sonne nur durch die sonnenhaften Augen, wie es Goethe später ausdrückte. In den »Reinigungen« oder
            »Entsühnungen« treten religiöse Elemente hervor. Empedokles
            vertritt die Seelenwanderungslehre. Wer sich mit Schuld beladen hat, muß dreimal zehntausend Horen
            hindurch in verschiedenen Gestalten umherirren. Bezeugt ist von Empedokles
            die Umdeutung von Volksgottheiten in Naturerscheinungen. Orphisch-pythagoreische Einflüsse spielen in diesem Teil seiner Anschauungen eine 
            große Rolle. - Empedokles' Gestalt und Werk haben auf die
            Nachwelt Wirkung ausgeübt und Dichter, u. a. Goethe, Hölderlin und Brecht, angeregt.                       Gu
 [Lexikon der Antike: Empedokles, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1550 (vgl. LDA, S. 156 ff.)]
 |  
          | endivia Carion, revolutio 1529: 
            43,2 | Endivie,
            L. Endivia, Intybus, Intybum, ist eigentlich eine zahme oder
            gute Art der Wegewarte oder Cichorie, und eins der bekanntesten
            Gartengewächse, welches einen guten Salat abgiebt. Man
            unterscheidet sie in Sommer= und Winter=Endivien. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Endivie
 |  
          | erigere | Einen
            Planeten "aufrichten", d. h. einen Zeitpunkt abwarten, in
            dem der Planet seine "dignitas",
            "Vorzugsstellung" hat. |  
          | euchimus ii, 5, 1 | Unter dem Stichwort
            "euchymus" führt Georges an: euchymus, a, um (eychymos), wohlschmeckend, panis, Plin. Val. 5, 3.
 [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: euchymus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 21039 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 2475)]
 |  
          | eupatorium ii, 13, 11iii, 1, 55
 iii, 26, 59
 | Agrimonia,
            Eupatorium vulgare, & LINN. Eupatorium verum, Eupatorium veterum,
            Eupatorium DIOSCOR. & aliorum Graecorum, Eupatorium Graecum,
            Hepatorium, Hepatitis, Lappula nepatica, Marmorella, Concordia,
            Volucrum majus; Fr. Agrimoine, Aigremoine, Eupatoire; T. Odermennige,
            Adermennige, Adermenge, Adermening, Adlermenig, Agermenig,
            Agermennige, Agrimonie, Agrimonienkraut, Bruchwurz, Heil aller Welt,
            Königskraut, Leberklette, Ottermennige, Steinwurzel. Die
            gemeine, oder in der Medicin gebräuchliche Odermennige, Agrimonia
            (Eupatoria) foliis caulinis pinnatis, impari petiolato, fructibus
            hispidis, LINN. H. C. 179, hat einen bleich=grünen, und mit
            langen Haaren besetzten, Stengel. ... Weder die Blätter, noch Blumen, haben einen Geruch, aber doch die
            Wurzeln im Frühling in etwas; gleichwohl werden nicht diese,
            sondern nur allein die Blätter in der Medicin gebraucht. Das Kraut
            hat eine zusammenziehende Kraft, und wird daher auch mit unter die
            Wundkräuter gezählt, und wider Bauch= und Blut=Flüsse, bei Schwäche
            der Eingeweide, insbesondere aber auch wider Leber=Verstopfung und
            Verhärtung von Chomel aus eigener Erfahrung angepriesen. Der
            Gebrauch ist gewöhnlich nur wie Thee, und es wird nicht leicht eine
            alte Composition von Wund=Trank, Brust= oder Kräuter=Thee zu finden
            seyn, wo die Odermenge nicht darunter wäre; wie man sie denn auch
            unter dem berühmten Schweizer=Thee ganz deutlich wahrnimmt. Das grüne
            Kraut zerstoßen, und auf giftige Bisse und Stiche gelegt, stillet
            den Schmerz, und heilet dieselben. Es heilet auch den Krebs, und
            andere faule flüßige Schäden und Geschwäre. Das grüne Kraut mit
            Essig zerstoßen und aufgelegt, vertreibet die Warzen und Hühneraugen.
            Es ist auch gut gegen die Krätze; in Lauge gesotten, und das Haupt
            damit gewaschen, tödtet die Nisse und Läuse. Einige wollen, daß
            dies Kraut, am Halse gehangen, oder übergelegt, zu den Kröpfen
            dienen soll. Ein Fußbad von dem Kraut bereitet, ziehet die Müdigkeit
            aus den Füßen, und heilet die erfrornen Gliedmaßen. In Wein oder
            Essig gesotten, und als ein Breiumschlag warm auf das Geschöß
            gelegt, ist gut in der Geschwulst und Entzündung der Hoden. Der
            Saame oder das Kraut gepülvert, davon ein halbes Quentgen mit
            rothem Weine auf die Nacht eingenommen, dienet denen, so das Wasser
            im Schlafe nicht halten können. In den Apotheken hat man von der
            Odermenge ein destillirtes Wasser, Syrup, Conserve, Extract, und
            Salz, welche wider die Verstopfung der Leber und Milz, Gelb= und
            Wassersucht, Blutflüsse, Harnwinde und den Stein dienen, auch die Würmer
            im Leibe tödten. Nach des Cardinal Peter Bembus
            Versicherung, ist zur Ausführung des Nierensandes kein besser
            Mittel, als das Odermennig=Wasser.
 Eupatorium > Agrimonia
 |  
          | euphrasia i, 16, 10 | Euphrasia,,
            Euphragia, Fr. Eufraise, D. Augentrost, ein
            Pflanzengeschlecht, von welchem nur der drey vornehmsten Arten, nähmlich
            der weißen, rothen und gelben, gedenke. Der weiße, gemeine oder officinelle Augentrost, Euphrasia
            officinarum C. B. Euphrasia vulgaris Lonic. Euphrasia
            ramosa pratensis flore albo Besler. Euphrasia minor Dillen.
            Euphrasia foliis ovatis acute dentatis Hall. Euphrasia
            officinalis, foliis ovatis lineatis argute dentatis Linn.
            ist in Europa auf trockenen Wiesen, Triften und in Wäldern, zu
            finden, wo er vom Heumonath bis in den Herbstmonath blühet.
            ...  Der Geschmack der Blätter ist gelind zusammenziehend,
            etwas bitter, auch, wie Hr. Prof. Gleditsch
            an gibt, nicht ganz ohne einige versteckte Schärfe. Man gebrauchte
            diese Pflanze ehedem häufig bey Augenkrankheiten, und zwar sowohl
            das abgezogene Wasser, als auch den ausgepreßten Saft, daher sie
            auch den Nahmen Augentrost, Augenkraut, oder Augendienst,
            Ophthalmica, Planta ocularis, bekommen hat. In neuern Zeiten
            ist dieselbe ganz außer Gebrauch gekommen, und man kann sie
            leichtlich entbehren, da sie nur in dem Falle, wenn schleimichte
            Feuchtigkeiten in dem Auge sich zeigen, nützlich befunden worden.
            Der Gebrauch kann auch wohl schädlich seyn, da dieselbe von
            hitziger Beschaffenheit ist. Das Kraut mit Wein abgekocht, und auf
            die Augen gelegt, hat dem berühmten Lobel
            das Gesicht beynahe völlig geraubet. Sonst wird diese Pflanze von
            Einigen auch Hirnkraut genannt, weil man sie ehedem sehr in
            Krankheiten des Haupts rühmte. Ihre Blumen geben den Bienen etwas
            Stoff zu Honig.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Euphrasia
 |  
          | exaltatio | Die
            "Erhöhung" eines Planeten. Neben den "Häusern"
            führt eine zweite Kombination von Zodia mit den Planeten zur
            Vorstellung von Erhöhung oder Erniedrigung, d. h. zu jeweiligen
            Punkten innerhalb des Zodiakus, an denen die Planeten besonders
            wirksam (oder unwirksam: Erniedrigung) sind. Ficinus listet die
            "exaltationes" im Kapitel
            9 auf. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | facies | Nach 
            iii, 1, 24  Bezeichnung der Dekane, d. h. eines Drittels (10°) eines
            Zodions.  Die Zuweisung der Planeten zu den facies erfolgt bei
            Ficinus in  iii, 9, 36 -
            41. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | feniculum Carion, revolutio 1529: 45,4 | Fenchel,
            (Gemeiner deutscher) Frauenfenchel, Foeniculum
            vulgare Offic. Foeniculum vulgare germanicum C. B.
            & Tourn. Foeniculum s. Marathrum vulgatius Lobel.
            Anethum Foeniculum Linn. Fr. Fenouil commun, wächst
            in Frankreich und der Schweitz wild; bey uns wird er auf den Feldern
            und in den Gärten erzogen. Von dieser Sorte des Fenchels findet
            man die Wurzel und den Samen in den Apotheken; jedoch führen die
            Apotheker und einige Droguisten auch das Kraut, ja wohl die obersten
            Blumen. Die Wurzel wird unter die fünf größern eröffnenden
            Wurzeln gezählet, und ist sowohl eingemacht, als uneingemacht, zu
            haben. Aeußerlich zertheilen dieselben, wie auch das Kraut und der
            Same, Pflaster=weise übergelegt, die vom Stossen oder Schlagen
            entstandenen blauen Mähler und Beulen. Sie heilen auch die
            geschwollenen Brüste der Weiber, und zertheilen die Knoten in
            denselben. Es widerstehet auch die Wurzel allem Gifte, und das
            Decoct davon wird sonderlich wider den Rauch des Queck=Silbers
            angepriesen, wenn ihn nähmlich die Goldarbeiter beym Vergolden mit
            dem Athem in sich gezogen. Die Samen sind noch kräftiger,
            als die Wurzeln, und werden daher vorzüglich gebrauchet. Sie waren
            in vorigen Zeiten ein gewöhnliches Gewürz, und wurden bey
            mancherley Speisen gebrauchet; jetzt aber bedienen sich ihrer fast
            allein die Aerzte. Außer den getrockneten Samen, hat man in den
            Apotheken ein abgezogenes kräftiges Wasser, und ein Oehl, welches
            in der Kälte gerinnet. Diese zubereitete Mittel sowohl, als der
            ganze Same mit Zucker überzogen, (welcher letztere von den Zuckerbäckern
            und Confitüriers gar öfters unter dem Nahmen des überzogenen
            Anises verkaufet, und sonst auch von den Specereyhändlern und
            Materialisten geführet wird,) oder mit Wasser gelind abgekocht,
            werden in vielerley Krankheiten gerühmet. Es kann davon sonderlich
            der Magen gestärket, die Blähungen abgetrieben, die Schärfe der Säfte
            verbessert, und der Auswurf der schleimigen Feuchtigkeiten durch die
            Brust befördert werden. Der Fenchel soll auch sonderlich die Augen
            stärken; man pflegt deswegen den Samen zu kauen, um den Hauch aus
            dem Munde in die Augen zu blasen, oder mit dem abgezogenen Wasser
            angefeuchtete Leinwandläppchen auf die Augen zu legen, oder ein
            besonderes Augenwasser aus den Stängeln des Fenchels zu
            verfertigen. Die markigen Stängel werden ausgehöhlet, mit gestoßenem
            Zuckercandis angefüllet, die Oeffnung wieder mit Wachs
            verschlossen, und in den Keller aufgehänget, da denn nach und nach
            einige Feuchtigkeit heraus tröpfelt, und mit solcher entweder
            allein, oder mit Rosenwasser vermischt, pflegt man die Augen zu
            benetzen. Daß durch die Blätter und Samen die Milch bey den Säugenden
            vermehret, der Stein in den Nieren aufgelöset, und der Biß von
            tollen Hunden geheilet werde, ist wohl eben so ungewiß, als daß
            die ganze Pflanze, in Suppen oder Brühen abgekocht, die fetten Körper
            mager machen könne. Nach einer in den Ephem. Nat. Cur. Cent 7
            und 8 befindlichen Beobachtung, hat der Same als Toback geschmaucht,
            wider hartnäckiges halbseitiges Kopfweh sich vieles Lob erworben.
            Die Dolden mit den halpreifen Samen, werden zum Einmachen der
            kleinen Gurken erwählet Uebrigens ist der Fenchel den Bienen ein überaus
            angenehmes Gewächs. Auch gibt man Fenchel mit Honig, trächtigen Kühen,
            wenn ihnen Blut abgehet, und man besorget, daß sie verwerfen möchten,
            auf Brod ein. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Fenchel |  
          | figura | Nach 
            iii, 1, 20 Bezeichnung eines Zodions, also synonym mit "signum". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 Im dritten Buch (Kapitel ) kann dann
            "figura" und "imago" auch ein Amulett
            bezeichnen. |  
          | finis | "finis"
            ist Gebiet; synonym dazu ist "terminus": iii, 9, 19; der
            ganze Zodiakus wird praktisch in zwei Ebenen noch einmal aufgeteilt:
            in der einen Ebene teilen sich Sol (Leo bis Capricornus) und Luna (Aquarius
            bis Cancer) die Zodia auf, auf der anderen Ebene werden den anderen
            fünf Planeten immer bestimmte Gradbereiche eines Zodions als "finis/terminus"
            ("Gebiet") zugewiesen. Das ganze System erklärt
            Ficinus in: iii, 9, 20 - 31. |  
          | Firmicus
            Maternus iii, 23, 32 | Firmicus Maternus Iunior, Iulius, gest. nicht vor
            348, Rhetor aus Syrakus (Sizilien). Vor seinem Übertritt zum Christentum ließ er spätestens 337 eine
            neuplatonisch orientierte Darstellung der Astrologie erscheinen: »Matheseos libri VIII« (Acht Bücher über
            Astrologie). Von religionsgeschichtlicher Bedeutung ist seine Kampfschrift »De errore profanarum
            religionum« (Über den Irrtum der heidnischen Religion, vollendet etwa 346-348), die ihn als Christen ausweist. [Lexikon der Antike: Firmicus Maternus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1834 (vgl. LDA, S. 181)]
 |  
          | fumus terrae i, 16, 4iii, 8, 36
 | Erd=Rauch ein Kraut, welches an sich zwar sehr klein und gering (weswegen
            es auch von den meisten unter die Classe des Unkrauts gerechnet
            wird,) an Kraft und Wirkung aber sehr groß zu nennen ist. Es führt
            dasselbe auch folgende Benennungen: Ackerraute, Alprauch,
            Erdkraut, Feldkraut, Feldrauch, Feldraute, Grünwurzel,
            Katzenkerbel, Krätzheil, Nonnenkraut, Taubenkerbel, Taubenkropf,
            L. Capnoides, Capnos, Fumaria, Fumus terrae.
 Die letzte Hälfte des Namens
                Erdrauch  scheint
                aus Raute  verderbt
                zu seyn, der die Pflanze am Geschmacke gleichet, nur daß sie
                niedriger wächset. Nach Anderer Meynung ist der Name daher
                entstanden, weil der ausgepreßte Saft davon, wenn er in die
                Augen getröpfelt wird, dieselben eben so stark beißt und Thränen
                auspreßt, als gewöhnlich sonst der Rauch zu thun pflegt.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Erdrauch
 <Krünitz'
            Etymologie stimmt wohl nicht, da die griechischen und lateinischen
            Bestandteile (kapnos, fumus) auch "Rauch" ergeben.> |  
          | galanga Carion, revolutio 1529: 37,2("Dyagalange")
 | Galgant,
            Galgan, L. Galanga, Fr. Galangue, ist eine Wurzel,
            welche aus Indien und Syrien, über Alexandrien zu uns gebracht
            wird. Man hat in den Apotheken zweyerley Arten mit diesem Nahmen
            belegt, und zum Unterschiede eine die große, die andere die kleine
            genannt. Es sind dieselben aber nicht nur in Ansehung der Größe
            und Stärke unterschieden, sondern werden auch von zwo ganz
            verschiedenen Pflanzen genommen. Die kleine Galgantwurzel, Galanga
            minor, tenuis, s. indica, Radix galangae minoris, kommt von
            einer Pflanze, welche beym Rumph
            schlechtweg Galanga, beym Ritter Linné
            aber Maranta Galanga, culmo simplici heißt, und in sumpfigen
            Gegenden Indiens wächst. Die in den Apotheken aufbehaltene Wurzel
            ist ungefähr eines kleinen Fingers dick, höckerig, knotig,
            krummgebogen, gleichsam ästig, und mit Zirkelstreifen durchzogen,
            auswendig braun, inwendig röthlich, von einem angenehmen gewürzhaften
            Geruch, und einem scharfen gewürzhaften, etwas bittern, beißenden,
            und, wie der Pfeffer oder Ingber, die Kehle brennenden Geschmack. Als Arzeney rechnet man sie vorzüglich unter
            die stärkenden Mittel, und gebraucht sie bey geschwächter
            Verdauung, Blähungen, Leibschmerzen, Schwindel, auch zu Beförderung
            der monathlichen Reinigung. Da aber ihr Gebrauch das Geblüt in
            Wallung setzt, dürfen nur Phlegmatische sich ihrer bedienen. Man
            kann sie in Pulver von 10 bis 15 Gran geben, oder lieber die Essenzen
            gebrauchen, welche aus dieser Wurzel und andern Gewürzen
            verfertiget werden, als: die Ess. carminativa Wedelii, und
            das Elixir vitrioli Mynsichti. In den Apotheken hat man auch
            die Species Diagalangae, welche, wie die Wurzel
            selbst, in kalten Gebrechen des Leibes nützlich gebraucht werden,
            das saure Aufstoßen und die groben Blähungen wegschaffen, einen
            wohlriechenden lieblichen Athem machen, u. s. w.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Galgant
 |  
          | Galienus ii, 11, 15iii, 20, 32
 iii, 21, 29 et passim
 Apologia 26
 | Galenos, dt. Galen, geb. 129 Pergamon, gest. um 200
            u. Z. Rom (?), griechischer Arzt, Sohn eines Mathematikers und Architekten, 157-161 Gladiatorenarzt in
            Pergamon, praktizierte anschließend mit kurzen Unterbrechungen in Rom und war seit 169 Leibarzt am
            röm. Kaiserhof. Galen war der letzte große Repräsentant der wissenschaftlichen Medizin in der Antike. Er vertrat
            medizinisch und philosophisch einen eklektischen Standpunkt, erkannte jedoch unter seinen Vorgängern nur
            Hippokrates uneingeschränkt als ärztliche Autorität an,
            während er sich in philosophischer Hinsicht hauptsächlich Aristoteles anschloß. In seinen zahlreichen
            medizinischen Schriften, die zum großen Teil erhalten sind, faßte Galen
            das gesamte bisher angesammelte medizinische Wissen zusammen und bereicherte es hauptsächlich in der
            Anatomie, Physiologie, Pathologie und Pharmakologie durch eigene Forschungen. Er verfaßte
            Kommentare zu allen von ihm für echt gehaltenen
            Hippokratesschriften, in denen er sich um eine Synthese zwischen der
            hippokratischen Medizin und der seiner Zeit bemühte. Das von Galen
            idealisierte Hippokratesbild wurde für den Hippokratismus in der ausgehenden Antike
            und im Mittelalter bestimmend. In seinen philosophischen und logischen Schriften, die zum größten Teil
            verlorengegangen sind, betont Galen die Notwendigkeit der
            wechselseitigen Durchdringung von Philosophie und Medizin. Die Schriften
            Galens erfreuten sich bereits im 4. Jh. einer außerordentlichen Wertschätzung und dienten
            auch in byzantinischer Zeit als Hauptquelle für medizinische Handbücher. Die
            galenische Medizin, z. T. auf dem Umweg über die Araber überliefert, behauptete sich bis in die
            Renaissance hinein als maßgebende Lehre.             Ko
 [Lexikon der Antike: Galenos, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1905 (vgl. LDA, S. 189 ff.)]
 |  
          | gemini | Tierkreiszeichen
            "Zwillinge". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | genista Carion, revolutio 1529: 45,4 
           | Geniste
            [die], Lat. Genista, Fr. Gênet.
            Mit diesem Nahmen, welcher im gem. Leben sehr verunstaltet wird,
            indem er bald der Ginster, Genster, Ginst, Genst, Gälster,
            Gelster, Gester, Gast, Gäst, Gaister, Gemst, Galstern, Gurst u.
            s. f. lautet, werden verschiedene Pflanzen oder Staudengewächse,
            welche eine Menge langer dünner Stängel, wie Ruthen treiben, nach
            den Geschlechtskennzeichen aber nicht gänzlich mit einander übereinkommen,
            beleget. Tournefort hat vier Geschlechter aus selbigen gemacht,
            davon die Neuern drey behalten, und das vierte mit untergeschoben
            haben. Es sind diese: 1) Genista, Geniste; 2) Spartium,
            Pfriemenkraut, mit welchem Genistella zu vereinigen,
            und 3) das zusammengesetzte Genista Spartium. Hr. v. Linné
            hat diese Nahmen theils verändert, theils ohne Ursachen
            verwechselt. Die Genista des Tournefort nennt er Spartium;
            das Spartium, Genista; und das Genista-Spartium, Vlex.
            Weil die Unterscheidungszeichen zwischen diesen Geschlechtern nicht
            von besonderer Wichtigkeit sind, und im Deutschen einerley Nahme
            Arten von verschiedenen Geschlechtern gegeben, auch einzele Arten
            mit ganz besondern Nahmen beleget worden, werde ich hier alle drey
            Geschlechter zugleich anführen, und nach Anleitung der
            verschiedenen lateinischen Nahmen, um auch im Deutschen bestimmter
            zu reden, das eine Geschlecht Pfriemenkraut, das andere Geniste,
            und das dritte Stechgeniste nennen. Alle drey gehören zu
            denjenigen, welche schmetterlingsförmige Blumen mit 10 verwachsenen
            Staubfäden, und eine einfächerige zweyklappige Hülse tragen. Das besenartige Pfriemenkraut,
            Besen=Kraut, Brahme, Brahmen, Brahmkraut, Brohmen, Brom,
            Frauenschüchel, Frauenschuh, Gäst, Gast, Gelster, Ginst, Ginster,
            Ginstpfriemenkraut, Grünitz, Grinitsch, Grinsche, Grinz, Grünling,
            Grünspan (wegen der hochgrünen Farbe seiner Ruthen), Hasenbrahm,
            Hasengeil, Hasenheide, Heidepfriemen, Kühschoten, Pfingstblume,
            Pfingstpfriemen, Pfriemenholz, Rehheide, Rehkraut, Schachkraut,
            Stechpfriemen, Wildholz, Witschen, Genista angulosa &
            scoparia C. B. Genista angulosa trifolia J. B.
            Cytiso-Genista scoparia vulgaris flore luteo Tourn. Spartium
            scoparium, foliis ternatis solitariisque, ramis inermibus angulatis Linn.
            Fr. Genêt commun oder ordinaire, Genêt à balai,
            oder schlechtweg Genêt, Engl. common green broom;
            wächst in ganz Europa, den nördlichsten Theil ausgenommen, an
            sandigen Oertern wild. Bey uns trifft man es in den Heiden,
            insonderheit in Fichten= und Eichwäldern, auch in den Feldern, an
            unbebaueten Oertern und niedrigen Bergen, auch zuweilen im bessern
            Grunde an. Es wird
            diese Art, statt der Färbergeniste, öfters in den Apotheken
            erwählet. Die Blumen mit Zucker eingemacht, erregen Brechen,
            befördern den Stuhlgang, und treiben den Urin. Auch die
            grünen Aeste und obern Spitzen davon treiben den Urin. Mead
            bemerkt, es sey jemand von der Wassersucht, nachdem das Wasser
            dreymahl abgezapfet worden, mit 1 Nößel eines Trankes von den
            grünen Gipfeln dieses Strauches curirt worden, die man mit einem
            Löffel voll Senf vermenget, und dem Kranken früh und Abends davon
            eingegeben. Die Samen werden von Einigen zum Futter für das Vieh,
            von Andern aber, wie Kaffebohnen gebrannt, statt dieser empfohlen.
            Das Genistensalz wird gemeiniglich auch daraus bereitet. Es
            soll selbiges auch stärker, als andere Laugen=Salze, den Urin
            treiben, und dem Geschmacke nach von der Wachholderlauge und andern
            unterschieden seyn. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            
            - Stichwort: Geniste |  
          | Gentilis
            Fulginas i, 20, 19 | Gentile da Foligno,
            lateinisch Gentilis Fulgineus, Gentilis de Fulgineo, Gentilis
            Fulginas, Beiname Speculator (*1280/1290
            in Foligno,
            † 18.
            Juni 1348
            in Perugia),
            italienischer Arzt, Mediziner und Naturphilosoph. Mehr bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Gentile_da_Foligno
            (Stand 13. Februar 2007)
 |  
          | GLOSSAR Quelle:Ej =
            Erfurt WAB CA Q 367, 1r.
 | (CbA.C12:)
            //Ej,25r// Ad liberum cursum planetarum, id est tabulas astronomiae, accedere
            cupientibus in primis necessarium est investigare,
 quid sit radix
            planetae,
 quid excentricus,
 quid aux,
 quid argumentum,
 quid medius
            motus planetae,
 quid verus locus,
 quid centrum,
 quid aequatio,
 quid
            directio,
 quid retrogradatio,
 quid statio,
 quid draco,
 quid latitudo
            planetae,
 quid annus,
 quid mensis,
 quid dies,
 quid hora,
 quid
            fractio horae, //Ej,25v//
 quid anni collecti,
 quid anni expansi;
 quid longitudo et latitudo civitatis, super quam compositae sunt
            tabulae istae;
 quae ratio annorum, per quos investigantur loca
            planetarum;
 quid initium eorum.
 Radix igitur cuiuslibet planetae,
            quae in principio tabulae cuiuslibet planetae praemittitur, nihil
            aliud est quam locus firmamenti in quo erat ille planeta ista hora,
            qua fuit initium tabularum. -
 Et sciendum quod quilibet planeta
            movetur (m(od)o (et) Ej) in quodam circulo, qui ambit terram
            circumquaque, cuius centrum ex una parte est elevatum super terram.
            Et inde appellatur circulus iste 'excentricus', quasi extra centrum
            mundi, quod est terra, elevatur. Quaelibet planeta habet unum
            circulum qui vocatur excentricus. -
 Epicyclus dicitur ab 'epi', quod
            est 'supra', et circulo, quasi 'supra circulum', eo quod centrum
            epicycli semper portatur in circumferentia excentrici, planeta vero
            semper deportatur in circumferentia epicycli.
 'Aux, augis, augem'
            sunt (sint Ej) nomina synonyma, id est idem significan<tia>,
            et habent 2 significationes. Aux enim in una significatione
            appellatur locus ille in excentrico, qui magis elevatur a terra; in
            alia significatione aux dicitur arcus ille firmamenti, qui est
            abusque (=?) in directum praedicti augis excentrici. -
 Medius motus
            sive cursus solis est arcus firmamenti ab initio arietis usque ad
            terminum lineae ductae a centro excentrici per corpus solis ad
            firmamentum. -
 Medius motus aliorum planetarum est arcus firmamenti
            ab initio arietis ad terminum lineae ductae a centro excentrici per
            centrum epicycli ad firmamentum. -
 Verus locus solis et omnium
            aliorum planetarum est arcus firmamenti ab initio arietis usque ad
            terminum lineae ductae a terra per corpus ipsius planetae ad
            firmamentum. -
 Argumentum solis est arcus firmamenti ab auge usque
            ad lineam medii motus. -
 Argumentum in aliis planetis est arcus
            epicycli ab auge epicycli ad planetam. -
 Centrum in aliis planetis 
            est arcus firmamenti ab auge excentrici usque ad lineam medii motus.
            -  Aequatio est linea quae est inter (!) medii motus et lineam veri
            loci. -
 Directus est planeta in superiori parte sive medietate
            epicycli, retrogradus in inferiori, stationalis in 2 contactis
            epicycli <et> excentrici. -
 Draco caput et caudam habere
            dicitur. Caput et cauda draconis nihil aliud sunt quam
            intersectiones quae fiunt a circulo solis in circulis aliorum (-arum
            Ej) planetarum. Circulus enim solis recte est in medio latitudinis
            zodiaci, sed circuli omnium aliorum planetarum declinantur hinc inde
            a medio illo, ita quod 2 fiunt sectiones ab illis circulis et
            circulo solis in locis illis, ubi fiunt in directo unius ad alterum.
            Una illarum sectionum dicitur caput draconis, et alia dicitur cauda:
            illa dicitur cauda (!), a qua recedens planeta transit ad partem
            //Ej,26r// septentrionalem a circulo solis sive a medio latitudinis
            zodiaci; illa sectio dicitur cauda, ad quam <cum> devenerit
            planeta, exinde transit ad partem septentrionalem (!) ab illo medio.
            -
 Altitudo (!) planetae est distantia eius ab illo medio.
 Annorum
            alius solaris, alius lunaris.  Annus solaris est spatium quo sol
            a<b> aliquo puncto zodiaci recedens ad illud idem revertitur,
            quod contingit fieri in 365 diebus et 6 horis parum minus. Illae 6
            horae in 4 annis collectae et servatae in 4'o anno unum diem
            integrum constituunt, qui dies Februario attribuitur, eo quod
            pauciores dies habeat mensis ille, et fit annus ille bissextilis; et
            dicitur bissextus eo quod 6 Kalendas Martii 2 dies continuos habemus
            super eandem litteram. In anno 4'o illud 'parum minus' ab
            ecclesiasticis non est observatum, et ideo talis iam moverat (=?)
            error in ecclesia quod solstitium hiemale, quod est in tempore
            nativitatis Christi, fuit in ipsa die nativitatis Christi, nunc
            temporis est per 10 dies et plus ante nativitatem Christi. Idem dico
            de solstitio et aequinoctiis aestival(is) et omnibus festis
            sanctorum. Unde, si mundus duraturus est per 16 milia annorum, erit
            natalis domini in aestate, natalis vero Iohannis baptistae in hieme.
            -  Annus lunaris est illud spatium quo luna, a sole recedens, ad
            ipsum sol(em) .12. revertitur; quod contingit fieri in 354 diebus et
            8 horis et 48 fractionibus horarum; et de illis 8 horis et 48
            fractionibus nunc in 3'o, nunc in 2'o unus dies efficitur anno.
            Latini annum solarem in 12 partes inaequales, quod est secundum
            libitum eorum, diviserunt, quas menses appellaverunt. Dies anni
            lunaris si in 12 partes diviserit (!), contingit unicuique portioni
            29 dies et dimid() .2. (=?), dimid() dies binatim sumpti 6 dies
            integros reddunt per totum, qui dies 6 mensibus 12 in (!) 13
            distribuuntur. Primus enim mensis lunaris 30 continet dies, alius
            29, alius 30, alius 29, et sic usque ad finem. -
 Hebdomada est
            spatium 7 dierum. -
 Dierum alius naturalis, alius artificialis.  Dies
            naturalis est spatium 24 horarum, qui est revolutio ab aliqua parte
            mundi ad eandem.  Dies artificialis est spatium praesentiae solis
            super terram. Nox est spatium absentiae solis super terram. -
 Horarum similiter alia naturalis, alia artificialis.  Naturalis est
            spatium revolutionis 15 graduum firmamenti.  Hora arti(ficialis) est
            .12. pars diei artificialis, et est quandoque maiior, quandoque
            minor; sed una hora diei cum una hora noctis fiunt duas (!) horas
            naturales.
 Anni collecti dicuntur quia multis annis colliguntur
            cursus planetarum, et de cursu illo fit linea una.
 Anni expansi
            dicuntur eo quod expanduntur unus post alium successive. -
 Latitudo
            cuiusque civitatis vel loci 2'us modis accipitur, scilicet in terra
            et in firmamento.
 Latitudo civitatis in //Ej,26v// terra est
            distantia illius civitatis ab isto loco qui recte est sun
            aequinoctiali.
 Latitudo civitatis in firmamento est distantia zenith
            illius civitatis ab aequinoctiali.
 Zenith civitatis est punctus ille
            firmamenti qui est supra caput. -
 Longitudo civitatis est distantia
            ipsius ab occidente Arim civitatis Indiae, quae recte sita est sub
            aequinoctiali, super quam civitatem Ptolomaeus composuit.
 Civitas,
            super quam constitutae sunt tabulae istae quas habemus, est  Toletum
            (Tholoti Ej). Latitudo Toleti est 39 graduum et 54 minutorum.
            Longitudo Toleti est 28 graduum et 30 minutorum. Diem suum incipiunt
            in meridie.
 |  
          | granum i, 20, 6i, 23, 18 et passim
 Carion, revolutio 1529: 45,4
             | Gran,
            (das) L. Granum, Fr. Grain, eine Art eines kleinen
            Gewichtes, welches besonders in den Apotheken üblich ist, und den
            20ten Theil eines Skrupels, oder den 60ten Theil eines Quentleins,
            oder den 480ten Theil einer Unze, (ungefähr die Schwere eines
            trocknen Pfefferkornes) beträgt; aus dem Lat. Granum, weil
            man die Schwere eines Gerstenkornes zur ersten Bestimmung
            dieses Gewichtes annahm. Es muß das Gran von einem mittelmäßig dicken, gut ausgewachsenen,
            und nicht allzu trocknen Gerstenkorne verstanden werden. Da
            aber dieses in seiner Dicke und Schwere sehr von einander abweicht,
            so wählt man lieber solche Körner, welche einem wahren und am
            wenigsten abwechselnden Gran am Gewichte gleich sind, dergleichen
            man in dem Hanfsamen, welcher frisch und völlig ist, finden wird.
            Denn ein Hanfkorn wiegt just ein halbes Gran, so daß man ihrer 2 zu
            einem richtigen Gran, deren 20 auf einen Skrupel gehen, haben muß;
            und also 40 Hanfkörner eigentlich so viel, als das Gewicht wägen,
            welches den dritten Theil eines Quentleins beträgt.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Gran 3.
 |  
          | Gratia iii, 5iii, 7, 10
 | Vor allem im Plural:
            Gratiae, auch ausdrücklich: "Gratiae coelestes". Nach iii, 5 sind die drei Grazien die Planeten Sol, Jupiter
            und Venus. |  
          | haematites iii, 15, 32 | Blut=Stein,
            L. Haematites, Lapis haematites, Lapis sanguineus, Fr. Pierre
            sanguinaire, oder Sanguine, Pierre hematite, ist ein
            harter, dichter und schwerer Stein, der aus lauter Nadeln und langen
            Streifen besteht, und gemeiniglich eine braunröthliche Farbe hat,
            welche, je zärter man den Stein reibt, immer röther und röther,
            ja endlich wie ein Blut wird. Er hat auch entweder davon, daß er,
            wenn er auf Wunden gestreuet oder innerlich eingenommten wird, die
            Kraft haben soll, das Bluten zu stillen, oder von seiner Farbe, den
            Nahmen. Er ist nichts anders, als eine gar reine Eisen=Miner; denn
            man kann aus demselben Eisen und Stahl durch das Feuer erzwingen.
            Man hat ihn von verschiedenen Arten. Man findet ihn in Africa,
            Spanien, Böhmen, Schlesien und Sachsen, dunkelroth, (und dieser
            wird der schwarze genannt) zuweilen Purpur= und zuweilen auch
            Eisen=farbig. Der beste kommt von Compostel, aus Spanien, ist rein,
            schwer, hart und dicht, hat schöne braunrothe Spieße, und
            auswendig schwärzliche Linien und Streife; inwendig sieht er dem
            Zinnober gleich. Ausser dem rechten und wahren Blutstein, hat man
            auch einige Bastarde, mit welchen er oft verfälschet wird, worunter
            der sogenannte Glaskopf und Braunstein zu rechnen. Aus
            England aber kommt eine gewisse Art Blutstein, welche von der ersten
            darinn unterschieden ist, daß sie gar keine Spieße hat, auch nicht
            so hart ist, indem sie sich gar leichtlich, wie Kreide, zu Stücklein
            schneiden läßt, daher man ihr auch den Namen rothe Kreide,
            Fr. Crayon rouge, beigelegt hat. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Blut-Stein, Verweis von Haematites
 |  
          | Haly ii, 18, 86iii, 6, 118
 | Haly
            Abenrudian, "Hali ibn Ridwan", (998 - 1061 oder 1069):
            Kaske, Anm. 11 zu ii, 18 Zu Haly s.  die Informationen
            über die Astronomische Uhr von Stralsund. |  
          | hamech i, 21, 2 | 670 Albarello. Majolika.
            Kleisterblaue Glasur mit abgestufter blauer Bemalung. Doppelbauchige
            Form mit kleinem abgesetztem Stand und halslosem Lippenrand.
            Umlaufend schattierte Blattranken. In der Mitte eingerollte
            Schriftkartusche: CONF(EZIONE) HAMECH.=Abführmittel.
            (Best.). Wohl Venedig, 17.Jh. (46826) Farbtafel 19 (400,-) Quelle: http://www.leo-spik.de/Archiv/608/apo.html
            (Eine Seite, die alte Arzneigefäße anbietet; Stand  14.2.07) Nach Zedler, Bd. 6, S. 490: eine
            Arzneimittelmischung, deren Bestandteile dort aufgeführt sind; am
            Ende heißt es: "Sie führet die Galle und saltzigen Schleim
            aus; dahero sie wieder alle Unreinigkeit der Haut, Krätze, Krebs
            und alle melancholische Krankheiten mit Nutzen zu gebrauchen."Quelle: http://www.zedler-lexikon.de/suchen/suchergebnisse.html?suchmodus=standard
            "Hamech"
 |  
          | hectica ii, 11, 6 | Schwindsucht,
            Quiensucht, Auszehrung, Phthisis,
            Hectica; Fr. Phthisie,
            diejenige Krankheit, welche in einer Abmagerung oder Abzehrung des
            ganzen Körpers besteht, und endlich mit dem Erlöschen der Lebenskräfte,
            also mit dem Tode endiget. Sie ist eine der traurigsten Krankheiten,
            weil der Körper dabei an Umfang, Lebhaftigkeit und Kräften allmählig
            abnimmt, und der Kranke so zu sagen seinen Tod vor Augen sieht. Das Fieber, hectische Fieber,
            Febris hectica, welches diese Krankheit begleitet, ist ein schleichendes
            und hat den Typus eines täglichen remittirenden Fiebers, welches
            aber zweimal an jedem Tage anfällt.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Schwindsucht.
 |  
          | helioselinon iii, 15, 5 | Kaske (Anm. 1 zu iii, 15)
            verweist zwar auf Proklos, De sacrificio, schweigt sich aber sonst
            über diesen Stein aus. Dem Namen nach heißt er
            "Sonnen-Mond", nach der Beschreibung von Ficinus an der
            Stelle scheint sich um einen ringförmigen Einschluss zu handeln,
            aber hier versagen auch die alten Lexika, die nur mit "Helioselinon"
            als "Sellerie" weiterhelfen, aber darum handelt es sich
            hier sicher nicht. |  
          | helleborus ii, 7, 10ii, 17, 3
 iii, 2, 33
 | Niesewurz.
            Diesen Nahmen führen verschiedene Pflanzengattungen, vorzüglich Helleborus,
            Veratrum und Serapias Linn.
            Da die Beschreibung der beyden ersteren in den Art. Helleborus
            und Germer hierher gewiesen ist, so muß ich folgendes darüber
            bemerken. ...
 2. Schwarze Niesewurz, schwarze Christwurz. Helleborus niger,
            scapo subbifloro, subnudo; foliis pedatis. Linn.
            Helleborus niger, flore roseo
 ...
 Alle Theile dieser Pflanze sind sowohl frisch, als getrocknet ohne
            einigen Geruch, aber von einem scharfen und ekelhaften Geschmack,
            der sich jedoch durchs Trocknen, und noch mehr durch langes
            Aufbewahren um vieles vermindert. Ihre Wurzel ist als ein mit
            Heftigkeit purgirendes und die monathliche Reinigung treibendes
            Mittel gebräuchlich; und man gibt sie entweder in Substanz oder im
            Decoct, und in weinichtem oder wässerigen Aufguß, oder ein davon
            zubereitetes Extract; auch das durch die Destillation davon
            abgezogene Wasser ist scharf, und purgirt. Ueber ihre eigenthümlichen
            Kräfte sind die Aerzte nicht recht einig, und das aus dem Grunde,
            weil man alles, was die Alten von der Niesewurz behaupten, von
            dieser verstehen wollte, da Hippokrates
            doch gar nicht diese, sondern eine andere Art, nähmlich Helleborus
            orientalis meint. Scopoli
            in seiner Flor. Carniol. ed. I. p. 556 schreibt über die
            schwarze Niesewurz folgendes: „Hippokrates
            hat seine Niesewurz, so oft er davon Meldung thut, unter die schärfsten
            Purgirmittel gezählt; und daß die unsrige die nähmliche Kraft
            habe, lehrt fast die tägliche Erfahrung. Bey unsern Leuten ist die
            gehörige Dosis von der gepülverten Wurzel zwanzig bis vierzig
            Gran; von dem mit reinem Wasser bereiteten Extract derselben hat man
            an zehn Gran genug, wenn solches aber mit Schwefelgeist oder andern
            Säuren bereitet wird, so muß man eine größere Dosin geben, und
            bekommt davon eher Bauchschmerzen. Ein Klystier von dem Decoct von
            einer halben Unze dieser Wurzel ist bey einer Lähmung von mehrerem
            Nutzen, als die Coloquinte und andere Mittel. Die Bauern heilen ihre
            kranken Ochsen, indem sie ihnen ein Stückchen von der frischen
            Wurzel unter die Haut stecken, wodurch eine große Geschwulst und
            Ausfluß einer Menge Eiters entsteht. Doch ist in der Niesewurzel
            noch etwas besonderes, das in der That schädlich seyn kann. Denn
            ich gab einst einem frischen und vollkommen gesunden Mädchen dreyßig
            Gran von der gepülverten Wurzel; hierauf bekam sie nur zwey Stuhlgänge
            ohne Schmerzen, worauf aber eine gewisse Unempfindlichkeit und ungewöhnliche
            Steifigkeit der Glieder folgte, die jedoch auf den Gebrauch
            dienlicher Mittel vorüberging. Sollte dies etwa die schon längst
            vom Hippokrates
            wahrgenommene Eigenschaft der Niesewurz, Krämpfungen zu
            verursachen, seyn?”
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Helleborus > Niesewurz.
 |  
          | hepatica ii, 13, 11iii, 1, 55
 | Leber=Kraut,
            ein Nahme verschiedener Pflanzen, welche in Leber=Krankheiten,
            besonders aber in Verstopfung derselben, von vorzüglicher Wirkung
            seyn sollen. ...
 Edel Leberkraut, Leber=Klee, Hepatica nobilis s. trifolia Parkins.
            & Offic. Trifolium hepaticum, s. indiuisum; Trifolium
            hepaticum flore simplici C. B. Epimedium Cordi.
            Trinitas herba Matthiol. Anguillar Cord. Gesn. Caesalp. C. Durunt.
            Hall. (weil die Blätter in drey Lappen abgetheilt sind,) Anemone
            hepatica, foliis trilobis integerrimis Linn. Fr. Hepatique
            des Fleuristes, oder beile Hepatique. Die Pflanze wächst
            in Deutschland, an schattigen Orten, in Heiden und unter Sträuchen.
 ...
 Die Gestalt und Farbe der Blätter, wenn sie zu verwelken anfangen,
            hat den ältern Aerzten Anlaß gegeben, dieser Pflanze besondere Kräfte
            in den Krankheiten der Leber zu zuschreiben; von den neuern Aerzten
            aber werden sie nur selten verordnet: doch kann man ihnen eine
            gelinde zusammenziehende Kraft nicht absprechen. Ehemahls hielt man
            das Kraut für ein die erschlafften Eingeweide, besonders die Leber,
            Nieren und Urinblase stärkendes Mittel; auch hält man es wirksam
            wider Blutharnen und Blutspenen. Einige, wie Joh. Bauhin meldet, rühmen
            die Pflanze als wundheilend, wenn man sie sowohl äusserlich
            auflegt, als auch innerlich einnimmt; sie preisen sie auch bey
            Darm=Brüchen an, wenn man einen halben Löffel voll von diesem
            Pulver mit herbem Weine einnimmt. Man kocht auch die ganze Pflanze
            in eben dergleichen Wein, und läßt das Decoct bey Entzündung des
            Zäpfchens und des Halses gebrauchen. Tragus versichert, daß, wenn
            man diese Pflanze in Wein kocht und trinkt, dieselbe alsdann die
            Leber von der Verstopfung befreye, und vornehmlich denen zuträglich
            sey, welche der venerischen Wollust sehr ergeben sind, und daß sie,
            wenn sie aufgelegt wird, die Entzündung hebe und die Schmerzen
            lindere. Eben diese Kräfte schreibt er dem destillirten Wasser zu.
            Einige versichern, daß das mit Zucker bereitete Extract bey Brüchen
            der Kinder sehr dienlich sey. Das Regen=Wasser, in welchem man, 3
            oder 4 Mahl solche Blätter cohobiret, wird eine vortreffliche
            Schminke, welche, wie Sim. Pauli erzählt, die vornehmen
            Frauenzimmer, wenn die Sonne sie verbrannt hat, sehr zu suchen
            pflegen, um mit derselben die Haut wieder weiß zu machen. Boerhaave
            preiset das Kraut besonders als ein heilsames Mittel in dem Tripper,
            der von einer Erschlaffung entsteht. Die Gothländer sollen durch
            ein Decoct des Krautes die Hypochondrie curiren.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Hepatica > Leber=Kraut
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          | Heraclitus i, 5, 51 | Herakleitos aus Ephesos, dt. Heraklit, um 544 - um
            483 v. u. Z., griechischer Philosoph aus adligem Priestergeschlecht, lebte in Ephesos. Wegen seiner tiefen
            Gedanken die er oft in dunklen Worten und Bildern ausdrückte, erhielt er den Beinamen »der Dunkle«. Im öffentlichen Leben war
            Heraklit Gegner der Volksmassen (der
            »Vielen«) und der demokratischen Partei. Seine philosophischen Auffassungen waren gegen die überkommene
            Volksreligion gerichtet und von aristokratischem Selbstbewußtsein getragen. Von seiner Schrift »Über die Natur«
            sind nur Fragmente erhalten. Heraklit
            sah als wesentliches Charakteristikum der Welt die ständige Bewegtheit, den
            Fluß der Dinge, den Wechsel, wahrscheinlich später in dem Satz »Panta rhei« (alles fließt)
            zusammengefaßt. Im Gegensatz zu den ersten Naturphilosophen, die nach einem bleibenden Urstoff suchten, erkannte
            Heraklit nur den Wechsel an sich an. Das Feuer war für ihn
            kein ruhender Urstoff, sondern die Inkarnation der Verwandlung selbst. Seine ständige Bewegtheit war
            ihm sinnfälliger Ausdruck der Weltbewegtheit überhaupt. Aus dem Feuer hatten sich das Wasser und
            dann Erde und Luft entwickelt, den gleichen Weg gingen die »Elemente« zum Feuer zurück, ewig
            wechselnd, aber nach den unvergänglichen Gesetzen des »Logos«, des Weltgesetzes. Logos und Urfeuer
            identifiziert Heraklit
            häufig. Seine Logoslehre ist materialistisch und nicht idealistisch aufzufassen. Alles Geschehen
            beruhe auf Gegensätzen (»Der Krieg ist der Vater aller Dinge«). Gleichzeitig seien die verschiedenen
            und gegensätzlichen Dinge und Erscheinungen durch die Harmonie einander verbunden. Die Harmonie
            entstehe nicht aus gleichartigen, sondern aus entgegengesetzten Erscheinungen, so wie die Harmonie der
            Musik nicht aus gleichen, sondern aus verschiedenen Tönen. Heraklit
            lehrte die Ewigkeit der Welt. Es finden sich bei ihm auch
            erkenntnistheoretische Reflexionen. Auf die Aussage der Sinnesorgane sei wenig Verlaß,
            obwohl auf sie nicht verzichtet werden dürfe. Die Tiefe und Prägnanz seiner
            dialektischen und materialistischen Gedanken waren die Ursache dafür, daß sich die Nachwelt
            (u. a. die Stoa, Hegel, Goethe, Lassalle) häufig mit seiner Lehre und Person beschäftigte.                     Gu [Lexikon der Antike: Herakleitos, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2328 (vgl. LDA, S. 240 ff.)]
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          | Hermaphroditus iii, 26, 26 | Hermaphroditos, lat.
            Hermaphroditus, in der griechischen Sage der schöne Sohn des Gottes Hermes und der
            Aphrodite. Als die Nymphe der Quelle Salmakis bei Halikarnassos bei ihm keine Gegenliebe fand, wurde
            sie, als Hermaphroditos in ihrer Quelle badete, auf ihren Wunsch
            mit ihm zu einem zweigeschlechtlichen Wesen vereinigt; daher die Bezeichnung
            Hermaphroditos für Zwitter.
            Zweigeschlechtliche Wesen standen griechischen Vorstellungen wahrscheinlich ferner als Geschlechtsverwandlungen. Das
            Aufkommen androgyner Vorstellungen erfolgte vermutlich nicht unbeeinflußt vom Orient. Bilder des
            Hermaphroditos wurden im 4. Jh. v. u. Z. im Hause verehrt, im
            attischen Alopeke befand sich ein Heiligtum des Hermaphroditos. [Lexikon der Antike: Hermaphroditos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2341 (vgl. LDA, S. 241)]
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          | Hermes
            Trismegistos lateinische Version: Mercurius!,so in iii, 13, 7
 iii, 26, 36 et passim
 | Hermes Trismegistos
            [griech., »dreimalgroßer Hermes«]. Die Funktion des griechischen Gottes Hermes als
            Psychopompos und seine Funktion als Gott der Redekunst und der Schulen waren vermutlich für ägyptischen
            Mystiker im 2. Jh. u. Z. der Anlaß, ihn mit dem ägyptischen Gott der Weisheit und Magie
            Thot(h) zu identifizieren. Seine Offenbarungen bilden das Corpus
            hermeticum, die Hermetica. [Lexikon der Antike: Hermes Trismegistos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2347 (vgl. LDA, S. 242)]
 Nach iii, 13, 7 hieß auch dessen
            Großvater "Hermes".
 Thot(h) [griechisch <ägyptisch], ägyptischer Gott der Weisheit
            und des Schrifttums, für den Wandel des Mondes verantwortlich gemacht, in Gestalt eines Ibis oder
            Pavians. Thot führte nach ägyptischer Vorstellung den Toten vor das Gericht, notierte dessen Ergebnis und geleitete
            nach Zeugnissen der Jahrhunderte um unsere Zeitrechnung den gerechtfertigten Toten auch zu
            Osiris. Deshalb setzten ihn die Griechen dem Hermes Psychopompos
            gleich; da er im Ägyptischen auch das Beiwort »der dreimalgroße« trägt, verbanden sie ihn auch
            mit Hermes trismegistos.[Lexikon der Antike: Thot(h, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 5764 (vgl. LDA, S. 593)]
 Hermetica: Sammlung von mystischen Schriften ägyptischer,
            griechischer und jüdisch-christlicher Herkunft, die durch einen
            neupythagoreischen und neuplatonischen Reduktionsprozeß als Corpus Hermeticum,
            d. h. als Offenbarung des  Hermes Trismegistos, zusammengefaßt wurde. Stilistisch und
            inhaltlich gleichen die einzelnen Schriften den zumeist dialogartig abgefaßten
            gnostischen Offenbarungsschriften aus Nag Hammâdi.[Lexikon der Antike: Hermetica, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2348 (vgl. LDA, S. 242)]
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          | Hesiodus ii, 7, 15 | Hesiodos, dt. Hesiod, um 700 v. u. Z., der erste
            historisch faßbare griechische bzw. europäische Dichter; sein Vater
            stammte aus Kyme (Kleinasien) und siedelte nach Askra (Boiotien) über. Dort lebte
            Hesiod
            als Hirt und freier Bauer in bescheidenen Verhältnissen. Ungunst der
            Natur und der Druck des übermächtigen Adels beeinflußten sein Leben, sein Bruder Perses betrog ihn um
            sein Erbe. Hesiod
            wirkte als Rhapsode und hatte einen Preis in Chalkis (Euboia) errungen. Für seine
            Dichtung übernahm er Form (epischer Hexameter) und Sprache des
            homerischen Heldenepos.
 Die »Theogonia« (Götterabstammung) deutet die Welt durch den Mythos. Im Proömium spricht
            Hesiod
            wiederum erstmalig von seiner Sendung und legitimiert sein Dichtertum in der
            Schilderung seiner Dichterweihe durch die Musen auf dem Helikon. Das Werk berichtet von der Weltentstehung
            aus dem Chaos, gibt Göttergenealogien und stellt die Abfolge von drei Götterdynastien dar
            (Sukzessionsmythos), deren letzte durch die sinnvolle Ordnung des Zeus vertreten ist. Umstritten ist der Umfang, in dem
            Hesiod
            von orientalischen (hethitischen) Mythen beeinflußt wurde, ebenso sein Anteil an der Systematisierung der Götterwelt.
 In dem später verfaßten Lehrgedicht »Werke und Tage« führte Hesiod
            die subjektive Aussage in die epische Dichtung ein. Er wendet sich an seinen Bruder Perses
            und an die ungerechten Richter und rühmt den Wert ehrlicher bäuerlicher Arbeit. Seinem aus den
            gesellschaftlichen Gegensätzen seiner Zeit erwachsenen Pessimismus, der
            in der Lehre von der Verschlechterung der Welt in den fünf Zeitaltern und in der ersten Fabel der Antike
            vom Habicht und der Nachtigall deutlich wird, steht der Glaube an die Verwirklichung des Rechts
            gegenüber. Persönliche Ratschläge, allgemeine Lebensregeln und -weisheiten, ein Bauernkalender und
            mythologische Einlagen sind in archaischer Buntheit assoziativ miteinander verbunden.
 Weitere Hesiod
            zugeschriebene Werke sind nur in Fragmenten erhalten oder gehören einer späteren Zeit an,
            z. B. die »Aspis« (»Schild« des Herakles), die sog. »Ehoien«, ein Katalog von
            Frauen, die Stamm-Mütter von Adelsgeschlechtern wurden. In der nach
            Hesiod entstandenen Legende vom Wettkampf
            zwischen Homer und Hesiod
            erhält Hesiod
            als der Sänger der Arbeit vor Homer den Kampfpreis zugesprochen (von
            Brecht aufgegriffen). Hesiod
            als der Begründer der Gattung des Lehrgedichtes wirkte als Vorbild und Muster
            der späteren didaktischer Dichtung.                                 Be
 [Lexikon der Antike: Hesiodos, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2379 (vgl. LDA, S. 245 ff.)]
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          | Hiarchas iii, 3, 21iii, 8, 47
 | Hiarchas
            = Iarchas. Zu ihm führt Zedler aus: "Iarchas war der gelehrteste unter
            denen Indianischen Philosophis oder Brachmanen. Insonderheit war er
            ein unvergleichlicher Stern-Kündiger, gleichwie Hieronymus
            berichtet, und zugleich erzählet, daß Apollonius Thyanaeus in
            Ost-Indien gereiset sey, ihn zu sehen, da er ihn denn auf einem
            goldenen Stuhle sitzend, und seine Schüler in der Stern-Kunst
            unterweisend angetroffen habe. Philostratus meldet, daß Iarchas
            Apollonium mit 7 Ringen beschencket, welchen er die Nahmen derer 7
            Planeten gegeben, damit er auf einen jeglichen in der Woche einen
            besonderen tragen mögte, welche Ringe mit einer Magischen und
            wunderthätigen Krafft begabet gewesen."
 Quelle: Zedler
            online
 |  
          | hieralogodion i, 20, 15i, 25, 3
 | Hieralogodion
            (Hiera Logadii) eine abführende Latwerge V
            150 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(15_10_2004_10_43_25).html
             Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 12. Februar 2007).
 |  
          | hiera
            picra i, 13, 1 "Galieni" | Habichts=Kraut,
            Accipitrina, Hieracium, Fr. Herbe à l' épervier,
            Engl. Hawkweed, ein Pflanzengeschlecht mit zusammengesetzten
            Blumen. Hr. von Linné hat 31
            Arten bestimmt, und selbige unter drey Abtheilungen gebracht. Solche
            haben entweder einen nackten einblümigen, oder nackten vielblümigen,
            oder einen blätterigen Stängel. Ich bemerke davon nur einige. 1. Das kriechende, einblümige
            Habichtskraut, Ducatenröschen, gelbes Mäuseöhrchen, Nagel=Kraut,
            Auricula muris, Pilosella Offic. Pilosella maior repens
            hirsuta; Hispidula; Hieracium Pilosella, foliis inregerrimis ouatis
            subtus tomentosis, stolonibus repentibus, scapo vnifloro, Fr. Oreille
            de souris, wächst in ganz Europa auf trockenen Weiden, Hügeln,
            und in Heiden wild, und blühet häufig und lange. Aus der zaserigen
            Wurzel treiben Schößlinge oder Stängel, welche auf der Erde
            hinkriechen, und mit eyförmigen, völlig ganzen, oberwärts grünen
            und haarichten, unterwärts weißwollichten, einander gegen uber
            gestellten Blättern besetzt sind, auch an den Knoten neue Wurzeln
            schlagen, wodurch sich die Pflanze sehr vermehrt. Außer diesen
            treibt auch die Wurzel einfache und nackte Stängel, welche sich mit
            einer einzigen, schwefelgelben, unterwärts aber röthlichen, Blume
            endigen, deren Kelch schwärzlich, rauh, und gemeiniglich mit weißem
            Puder bestreuet ist. Die Pflanze ist bitter und trocknend, und
            wurde ehedem als ein Wundmittel gerühmt, und besonders in
            Brust=Krankheiten, Bauch= und Blutflüssen, auch bey der Gelb= und
            Wassersucht, und den Brüchen der Kinder angepriesen. Jetzt ist sie
            ganz außer Gebrauch gesetzt, und man kann sie füglich entbehren.
            Der Landmann muß solche aber kennen, indem sie, wegen ihrer
            adstringirenden Eigenschaft, insonderheit den Schafen schädlich
            seyn, und hartnäckige Verstopfungen des Leibes verursachen kann;
            daher erfahrne Schäfer ihre Schafe an solche Orte, wo die Pflanze häufig
            wächst, nicht zu treiben pflegen.
 Die Benennung Habichtskraut hat sie daher bekommen, weil der
            große Haufe mit dem Plinius
            glaubt, daß der Habicht damit seine Augen schärfe, wenn sie ihm im
            Alter dunkel werden.
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            - Stichwort: Hieracium, Verweis nach Habichts-Kraut
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          | hierobotanum i, 10, 26 | Von den Namen des
            Eisenkrauts. Das erst Geschlecht des Eisenkrauts oder
            Eiserichs/ welches PLINIUS erstlich VERBENAM MAREM, dem unsere Kräutler
            nachgefolget/ und es Eisenkraut das Männlein genannt haben/ wird
            Lateinisch genannt/ PERISTERIUM, VERBENACA
            RECTA, TRIGONIUM, JUNONIS LACRYMA, MUSTELAE SANGUIS, MERCURII
            SANGUIS, CRISTA GALLINACEA, FERRA, FERRARIA, EXUPERA MATRICALIS,
            herba sagminalis, panchromum, und von AETIO, HERBA VENERIS. Von
            PLUTARCHO und APULEJO, aristerium, von PLIN. I. 2. C. 18. PROBATICA,
            von Hermolao barbaro, verminaca. Von den Kräutlern und unsern
            Aertzten und Apotheckern/ VERBENA, verbena rectis, verbena mas,
            berbena. columbina, columbaria, und HERBA COLUMBARIS. Hochteutsch/
            Eisenkraut/ Eisenrich/ Eisern/ Eisenhart/ Isenkraut/ Isenhart/ Isern/
            Isenrich/ und Taubenkraut.
 II. Das ander Geschlecht/ welches wir das
            Weiblein nennen/ wird Lateinisch genannt/
            Verbenaca altera, verbenaca supina, hierobotane,
            hierobotanum, columbina, supina, chamaelycus, apulejo
            chamaelygus, curitis, phersephonium, colum jovis, dichromum,
            callesis, hipporisum, cincinalis, demetria, erigenium, vertipedium,
            herba sacra, und von PYTHAGORA, ERYSISCEPTRUM. Hochteutsch/
            Eisenkraut Weiblein/ Hispanisch Eisenkraut/ Welsch Eisenkraut und
            klein Eisenkraut/ das ist/ VERBENA MINOR/ und VERBENA HISPANICA.
 Quelle: http://www.kraeuter.ch/_texte/eisenkraut.htm
 Eisenkraut ,
            Eisenhart, L. Verbena, Fr. Verveine, ein
            Pflanzengeschlecht, wovon Miller 18
            Sorten anführt. Ich gedenke hier nur des officinellen gemeinen
            Eisenkrauts, Verbena communis, flore coeruleo, C. B.
            Verbena (officinalis) tetrandra, spicis filiformibus paniculatis,
            foliis multifido-laciniatis, caule solitario Linn.
            welches man an den Mauern und Wegen findet. Es wächst aus einer
            zasichten und etwas bittern Wurzel, in viereckige, bräunliche
            Stengel, über 1 Elle hoch; hat längliche tief gekerbte auf beyden
            Seiten rauhe Blätter, und trägt in der Spitze bleichblaue Blümchen,
            deren Blüthzeit fast bis in den November währet.Diese Pflanze war im Alterthum sehr berühmt, und ward zu magischen
            Künsten und allerley Aberglauben gemißbraucht; anjetzt aber ist
            dieselbe in der Haushaltung sowohl, als Arzeneywissenschaft, nur von
            sehr geringen Ruf und Nutzen, wenn man dasjenige wegläßt, was von
            dem Fabelhaften noch übrig geblieben ist, und worunter die Kraft,
            allzufrühe Geburten zu verhüten, und die zeitige zu befördern,
            hauptsächlich gehört. Den Namen Eisenkraut oder Isenkraut,
            hat sie nicht sowohl von der ihrem Safte angedichteten Kraft, das
            Eisen zu härten, sondern vielmehr von der Göttinn Isis, der sie
            geheiligt war, erhalten; und da von den Egyptern die Isis als eine Göttinn
            der Geburt verehret ward, so hat der Aberglaube daher Gelegenheit
            genommen, dem Isenkraut jene gute Eigenschaft für Schwangere
            anzudichten. Wenn man das Kraut in ein Taubenhaus leget, sollen sich
            die Tauben darin gern aufhalten, und fremde mit sich bringen, daher
            es auch Taubenkraut, L. Columbaris, Columbina, Fr. Colombines,
            genannt wird. Uebrigens ist sie eins der besten Wundkräuter, und
            wird auch wider den Stein, und zur bequemen Zeit wider kalte Fieber,
            gepriesen. Durch die Erfahrung hat Forest
            gelernt, daß das Eiserkraut wider periodisches Kopfweh, die
            schleunigste Hülfe verschaffe wenn es frisch zerquetscht äußerlich
            übergeschlagen wird. Als ein Amulet soll es wider die Kröpfe
            dienen. In den Apotheken hat man das destillirte Eisenkrautwasser,
            welches ein gutes Augenwasser ist.
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            - Stichwort: Eisenkraut
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          | Hippocrates i, prooemium 9iii, 20, 32
 Apologia 26
 | Hippokrates, lat. Hippocrates, dt. Hippokrates:
            Hippokrates von Kos, geb. um 460, gest. 370 v. u. Z. Larisa
            (?; Thessalien), griechischer Arzt aus einer alten Arztfamilie, die ihren Stammbaum auf den Heilgott Asklepios
            zurückführte. Er gehörte als Begründer der wissenschaftlichen Medizin zu den bedeutendsten Ärzten der
            Antike; um seine Person bildeten sich zahlreiche Legenden. Von den 58 zum Corpus Hippocraticum zusammengefaßten Schriften, die Lehrgut verschiedener
            medizinischer Schulen enthalten, kann nicht eine einzige mit Sicherheit
            Hippokrates als Verfasser zugewiesen werden.
            Sie wurden in der Zeit vom 5. Jh. v. u. Z. bis zum 1. Jh. u. Z. verfaßt, die meisten stammen jedoch aus dem
            5./4. Jh. v. u. Z. Mit der hippokratischen Medizin vollzog sich die Abkehr von religiösmagischen Vorstellungen und
            die Hinwendung zu einer durch die ionische Naturphilosophie vorgezeichneten rationalen Erklärung aller die
            Gesundheit und Krankheit des Menschen betreffenden Vorgänge. Krankheiten galten nicht mehr als
            gottgesandt (»Über die heilige Krankheit«), sondern als durch erklärbare Ursachen,
            z. B. Umwelteinflüsse, bedingt (»Über Luft, Wasser und Ortslagen«). Die
            Gesundheit beruhte nach hippokratischer Lehre auf der richtigen Mischung der 4 Körpersäfte Blut, Schleim, gelber
            und schwarzer Galle (Humoralbiologie; »Über die Natur des Menschen«), die gestörte Mischung
            bedeutete Krankheit (Humoralpathologie), in deren Verlauf durch einen Kochungsprozeß die richtige Mischung
            (d. h. die Gesundheit) wiederhergestellt wurde. Ihre Aufgabe sahen die
            hippokratischen Ärzte darin, im Krankheitsfall das im menschlichen Organismus begründete
            Streben nach Wiederherstellung der Gesundheit (Physis) zu unterstützen.
 Genaue Beobachtung am Krankenbett und das Eingehen auf die individuelle Physis jedes Patienten leisteten ihnen hierbei wertvolle Hilfe
            (»Prognostikon«). Ihre therapeutischen Maßnahmen beschränkten sich
            im wesentlichen auf diätetische und naturheilkundliche Verordnungen. In der Chirurgie wurden
            insbesondere knochenchirurgische Eingriffe vorgenommen.  Die
            hippokratische Säftelehre beherrschte die medizinischen Vorstellungen der ganzen Antike und des Mittelalters und wirkte
            in leicht modifizierter Form bis in das 19. Jh. hinein.  <Das
            gilt natürlich auch für Ficinus.> Die ethisch hochstehende Haltung der
            hippokratischen Ärzte gegenüber dem Patienten, die z. T. noch heute
            die Grundlage des ärztlichen Handelns bildet, kommt im sog. Eid des
            Hippokrates zum Ausdruck.                          Ko
 [Lexikon der Antike: Hippokrates, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2425 (vgl. LDA, S. 249 ff.)]
 |  
          | Humerus
            Equi iii, 8, 42 | (H)Umerus
            Equi = Pferdeschulter = Algenib = gamma Pegasi "Der Stern, der übersetzt "Seite" heißt, liegt in
            der südöstlichen Ecke des Sternenvierecks. Er verweist auf den
            Frühlingspunkt, der ungefähr 15° südlich von Algenib
            liegt."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 94
 |  
          | hyacinthus i, 10, 25i, 23, 24
 ii, 14, 43
 ii, 15, 59
 iii, 1, 57
 iii, 12, 18 + 29
 | Hyacinth,
            (der) aus dem Griech. υακινθος,
            und Lat. Hyacinthus, Holl. Hyacinth, Fr. Hyacinte (oder
            etymologischer Hyacinthe), der Lyncur der Alten, bey den
            Neuern, ein hochgelber, in das Rothe spielender, oder braungelber,
            und zuweilen nur gelblicher, oder blaßgelber, quarzartiger,
            mehrentheils sechseckiger und durchsichtiger, im Anbruch glänzender
            Edelstein, welcher, wiewohl er am Stahl Feuer gibt, doch an Härte
            und Schwere dem Diamant, Rubin, Sapphir und Topas weicht, und im
            Feuer mit einem Zusatze (in sehr starkem Feuer auch ohne Zusatz)
            schmilzt, und seine Farbe verliert. Linné
            rechnet ihn unter die Zahl der zu seinem Salpetergeschlechte (Nitrum)
            gehörigen Krystallflüsse (Quarzflüsse, oder gefärbten Krystalle,
            Nitrum Fluor,) und bezeichnet ihn also: Nitrum lapidosum
            quarzosum octecaëdrum purpureo-fulvum. Den Nahmen Hyacinth
            soll er daher erhalten haben, weil einige unter ihnen die Farbe der
            Blume gleiches Nahmens hätten. Man könnte freylich dawider manches
            einwenden; allein, es stand doch wohl demjenigen, der einen Stein
            zuerst entdeckte, frey, demselben einen Nahmen von einem Körper zu
            geben, bey welchem er einige Aehnlichkeit zu finden glaubte. Einige
            nennen diesen Edelstein auch den Goldstein,
            und sehen dabey auf seine rothgelbe Farbe. Die alten Aerzte dichteten dem Hyacinth vorzüglich herzstärkende
            und dem Gifte widerstehende Kräfte an, und er wurde unter allen
            Edelsteinen am häufigsten gebraucht.  (vgl.
            lib. ii, cap. 14) Man macht daraus eine Tinctur
            oder Essenz, und, mit andern kostbaren Simplicien, eine Latwerge,
            welche Confectio de hyacintho heißt, und besonders bey den
            Franzosen im Gebrauche ist. Der Hyacinth ist aber eben so unkräftig,
            und, zu einem groben Pulver gestoßen, eben so schädlich, als ein
            jeder anderer Edelstein: auch sind die erwähnter Maßen daraus
            bereitete Tinctur und Latwerge unnütze Arzeneyen, welche von vernünftigen
            Aerzten nicht mehr verordnet werden.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Hyacinth
 |  
          | Hyleg | Hyleg
            ist der "dominus vitae", als "dator vitae" der
            Lebens- und Kraftspender des Geborenen. Er gibt Aufschluss darüber,
            wie es um die Lebenskraft des jeweiligen Menschen bestellt ist.
            Reisinger führt die verschiedenen Berechnungsmethoden an, vermerkt
            auch, dass Martin Peigius mehr als vier Seiten seines Handbuchs
            benötigt, um alle Methoden zu beschreiben, wie man den Hyleg finden
            kann. Im Kern scheint die Berechnung darauf hinauszulaufen, dass der
            Hyleg des Mannes die Sonne und der der Frau der Mond ist, wenn diese
            jeweils "hylegialisch" stehen - und das tun sie, wenn sie
            im VII., IX., X. oder XI. Haus stehen. Dafür zitiert Reisinger in
            Anmerkung 154 Schoener: "Loca in quibus et non alijs contingit
            electio Hylech, sunt medium coeli, Ascendens, Vndecima <domus>,
            Septima, Nona, quinque gradus ante initium domus, et 25 mox
            sequentes." ("Orte, an denen allein die Wahl des Hyleg
            gelingt, sind Medium Coeli, der Aszendent, das 11., 7. und 9.
            Haus,  5 Grad vor Hausbeginn und die gleich 25
            folgenden.") - Reisinger setzt also das Medium Coeli mit dem X.
            Haus gleich. Quelle: Reisinger,
            S. 80f. |  
          | hyoscyamus iii, 8, 24 | hyoscyamus (-os), i, m. u. hyoscyamum, i, n.
            (hyskyamos), das Bilsenkraut, Nom. -amus, Plin. 25, 35. Marc. Emp. 30: Nom. -amos, Veget. mul. 3, 12, 5. Ps. Apul. herb. 5: Nom. -amum, Cels. 2, 33 u. 3, 18. - verderbte Nbf.
             iusquiamus, Plin. Val. 1, 14 extr. u. 1, 58. Dynam. 2, 10. Pallad. 1, 35, 5 vulg. (Schneider ohne Not hyosc.). [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: hyoscyamus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 26781 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 3102)]
 Bilsenkraut,
            Rasewurzel, Rindswurzel, Sau=Bohne, Schlafkraut, Schweinsbohne,
            Teufels=Augen, Tollkraut, Zigeunerkraut, L. Hyoscyamus,
            Jusquiamus, Dens caballinus Faba suilla s. porcina, Herba
            Apollinaris, Herba canicularis. Fr. Jusquiame. Engl. Henbane.1. Das gemeine schwarze Bilsenkraut, Hyoscyamus
            vulgaris vel niger, C. B. P. Hyoscyamus (niger) foliis
            amplexicaulibus sinuatis, floribus sessilibus. LINN. Hort. Cliff.
            56. Es ist dieses eine zweijährige Pflanze mit laugen
            fleischigten Wurzeln, welche tief in den Erdboden dringen, und
            verschiedene große weiche Blätter treiben, die am Rande tief
            eingeschnitten sind, und sich auf dem Boden ausbreiten. Im folgenden
            Frühling kommen die Stängel heraus, die ungefähr 2 Schuh hoch
            werden, und mit eben so gestallteten, aber kleinern Blättern
            besetzt sind, welche die Stängel mit ihrer Basis umfassen. Der
            obere Theil des Stängels ist mit Blättern besetzt, die auf einer
            Seite in einer doppelten Reihe stehen, und wechselsweise dicht an
            den Stängeln sitzen; dieselben haben eine dunkle purpurrothe Farbe
            mit einem schwarzen Boden. Auf sie folgen rundliche Capseln, die in
            dem Kelch sitzen. Sie öffnen sich oben mit einem Deckel, und haben
            2 Fächer, welche mit kleinen unordentlichen Saamen angefüllt sind.
 Diese Art Bilsen wächst bei uns, und in den meisten Theilen von
            Europa, wild. Sie blühet im Mai und Junius. Nicht nur der Same und
            das Kraut, oder die Theile der Pflanze, welche über der Erde
            stehen, sondern auch die Wurzeln, und mithin die ganze Pflanze,
            haben eine schädliche Wirkung, deren Anzeige um soviel nöthiger
            ist, je näher diese Pflanze neben den Wohnstätten der Landleute,
            an den Hügeln und alten Misthaufen, und an den Wegen und Straßen,
            wo Menschen und Vieh oft wandeln, wächst. Schon der sumpfig
            moosige, recht ekelhaft widerliche Geruch, läßt ihren narcotischen,
            dumm= und Schlaf=machenden Schwefel, womit sie angefüllt ist, und
            welcher so reichlich davon ausdünstet, noch in der Ferne argwohnen;
            die viele betrübte Zufälle aber, welche auf deren Genuß erfolget,
            und wovon alle Sammlungen der medicinischen Geschichten angefüllt
            sind, bezeugen aufs gewisseste, daß ihr Schlaf, den sie bringt,
            noch gefährlicher und stärker sey, als der, so vom Opium herrührt,
            oder wenigstens die Folge ihres Gebrauchs gewisser schädlich sey,
            als jenes. Hr. von Haller, in
            der Enumerat. plantar. Helveticar. S. 513, f. meldet, daß,
            als er zu Leiden gewesen, ein Student, der zugleich mit ihm bei dem
            großen Boerhaave gehört, alle Arten von vegetabilischen
            Gifte habe vertragen können, und den Sturmhut, die Apocyna,
            die Beeren der Wolfskirsche etc. zur Lust und ohne Schaden genossen
            habe; doch sey er endlich von dem Genusse des Bilsenkrauts seines
            Verstandes beraubt, und an dem einen Schenkel gelähmet worden,
            davon ihn Boerhaave wiederhergestellt habe. Von einem andern
            Studenten, welcher sich ebenfalls den Samen des weißen Bilsenkrauts
            angewöhnt hatte, und endlich gar zu 25 Gran auf einmahl einzunehmen
            wagte, meldet Hamilton, daß er
            dadurch eine Unempfindlichkeit, schwachen Puls, Zittern der Sennen,
            und andere Zufälle sich zugezogen, welche jedoch durch ein
            Brechmittel wieder gehoben worden.
 Hat sich aber dieses bei Personen zutragen können, die des Gifts
            gewohnt waren, wieviel kräftiger mus und wird nicht die Wirkung bei
            Ungewohnten seyn! Matthiolus
            berichtet, daß er selbst Zeuge von der Wirkung des Bilsensamens an
            einigen Kindern, die sie gegessen hatten, gewesen sey, welche dermaßen
            von Sinnen kamen, daß die Aeltern und Nachbaren, nach der
            Unwissenheit der damaligen Zeiten, glaubten, sie wären behext. Parkinson,
            im Theatr. botan. S. 364, erzählt den Zufall eines seiner
            Freunde. Dieser hatte die Wurzel des Bilsenkrauts gegessen, welche
            aus Unvorsichtigkeit mit einigen Pastinacwurzeln in einer Suppe
            gekocht worden war. Er ward kurz darauf mit einem unerträglichen
            Durst, gänzlicher Verstopfung des Urins, und schwindeligten Zufällen,
            welche sein Gesicht sehr angriffen, befallen. Im Wepfer,de
            cicuta aquat. Cap. 18, finden wir eine Nachricht von einer
            ganzen Gesellschaft, welche bei einer Abendmahlzeit allerlei
            convulsivische Bewegungen bekam, da sie die Wurzel des Bilsenkrauts,
            die aus Versehen unter der Hindläuft= (Cichorien=) Wurzel gekocht
            worden war, doch sparsam, gegessen hatte. Im Jahre 1729, wurden, wie
            Miller, in seinem Gärtn.
            Lex. unter dem Art. Hyoscyamus, berichtet,
            3 Kinder vergiftet, weil sie die Samen von diesem Kraute bei dem
            Hofe zu Tottenham gegessen hatten. Zwei derselben schliefen 2 Tage
            und 2 Nächte, ehe sie aufwachten, und man konnte sie kaum wieder zu
            sich bringen; das dritte aber, welches älter und stärker war, kam
            besser davon. Die philosophischen
            Transactionenenthalten einen Auszug eines Briefes von D.
            Patouillat, worinn eine
            Nachricht von 9 Personen enthalten ist, welche nach dem Genusse der
            Bilsenwurzel, die man für Pastinac gehalten hatte, alle Zufälle
            einer Vergiftung bekamen, mit dem Unterscheide, daß einige
            sprachlos waren, und kein anderes Zeichen des Lebens von sich gaben,
            als starke Convulsionen, Verdrehungen der Lippen, und das sogenannte
            sardonische Lachen. Die Augen lagen ihnen allen starr vor dem Kopfe,
            und der Mund war auf beiden Seiten rückwerts gezerrt. Andere hatten
            alle diese Zufälle zugleich. Borellus
            gedenkt eines Bauern, welcher mit seinen Leuten die Bilsenwurzel
            unter den Rüben gegessen, und dadurch nebst seiner ganzen Familie
            in einen solchen Wahnwitz verfallen, daß sie sich wie die Affen
            aufgeführt. Noch mehr wird die Stärke dieser Wirkung dadurch klar,
            daß selbst Geschichten aufgezeichnet sind, wo schon der äusserliche
            Gebrauch, als Ueberschlag oder Rauch, Wahnsinn verursachet hat; ja,
            was noch merkwürdiger, Boerhaave
            in eigener Person, nebst seinem Freund, der ihm in der Arbeit half,
            wie berauscht wurde, da sie nur ein Pflaster daraus bereiten
            wollten.
 Das beste Gegengift wider diese Pflanze, ist ein schnell erregtes
            Erbrechen, und Theriac nebst Rauten=Salz in warmer Milch
            eingenommen. Nach Hrn. D. Unzers
            Rath, im 32 St. des Arztes,
            kann man sich mit Essig oder Citronensaft, eben so wie nach dem Genuß
            giftiger Schwämme, curiren.
 
            
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Bilsenkraut |  
          | hypericum iii, 14, 34: "perforata" | Das gemeine, gefleckte
            Johanniskraut, Hypericum vulgare C. B. & Off.
            Hypericum vulgare, s. Perforata, caule
            rotundo, foliis glabris J. B. Hypericum vel Androsaemum
            Perforata Gesn. Hypericum Perforata, Fuga
            daemonum Theod. Hypericum caule terete alato
            ramosissimo, foliis ouatis perforatis de Hall. Hypericum
            floribus trigynis, caule annuo, foliis obrusis punctatis Eiusd.
            Hypericum perfoliatum Mill. Hypericum
            perforatum, floribus trigynis, caule ancipiti, foliis obtusis
            pellucido-punctatis L. Fr. Herbe de la S. Jean,
            Millepertuis, Engl. St. John' s wort, Holl. Sint-Janskruid.
            Die lateinische Benennung Hypericum ist aus dem Griech. υπερικον,
            welches so viel als υπερ
            εικονας heissen soll, weil
            dieses Gewächs vor Alters, und auch wohl heut zu Tage noch, für
            Gespenster und Erscheinungen gut befunden worden ist; oder, wie es
            Andere erklären wollen, weil diese ganze schöne Pflanze nur mit
            Lust und Vergnügen anzusehen ist. Sanct Johanniskraut, oder Johannispflanze,
            heißt sie deswegen, weil sie um und von Johannis an blühend
            gefunden wird. Ausser diesen gewöhnlichen Nahmen, hat diese Pflanze
            noch sehr viele andere Benennungen, welche ihr theils wegen ihrer
            Wirkung, theils auch aus Aberglauben beygeleget worden sind. Sie
            wird nähmlich Androsaemum minus, aus dem Griech. Ανηρ,
            ein Mann, und αιμα, Blut, Sanguis
            hominis, St Johannisblut, genannt, weil ihre Blüthe und
            Samen, besonders wenn man sie mit den Fingern zerreibet oder
            quetschet, einen blutrothen Saft von sich geben; oder für
            diejenigen, welche alles Wunderbare und Abergläubige lieben, weil
            diese Pflanze aus des enthaupteten Johannis Blute gewachsen seyn
            soll. Sie führt auch den griech. Nahmen Chamaepitys, d. i. humilis
            pinus, weil ihr Same einen Geruch, wie das Fichten=Harz, von
            sich gibt. Bisweilen wird sie auch unter der Benennung Herba
            solis, und Ruta solis perforata gefunden, weil ihre Blüthe
            gold= und sonnenfarbig ist, und ihre Blätter einige Aehnlichkeit
            mit Rautenblättern haben, und, wenn man sie gegen die Sonne oder
            das Licht hält, wie punctiert und mit Nadeln durchstochen aussehen;
            daher auch die französische Benennung Mille-pertuis
            entstanden ist. Sie wird Erdhopfen, Feldhopfen, oder Waldhopfen
            genannt, weil sie dem Hopfen gleicht, aber nur niedrig wächst und
            an der Erde bleibt. Sie heißt Scherneckel, wild Gartheil,
            Hartheil oder Harthau, Hexenkraut, Jageteufel (im Nieders.
            Jagedüwel,) Teufelsflucht (Fuga
            daemonum), Teufelsraub, weil man zuversichtlich
            geglaubt hat, daß sie die bösen Geister und Gespenster vertreibe. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Johannis-Kraut, Verweis von "Hypericum"
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          | hysopus ii, 12, 10 Carion, revolutio 1529: 38,2 | Isopp, im
            gem. Leben Eisop, Ispe, Eisewig,
            Joseple, Isopra, Söppel, Sopli, L. Hyssopus, Hysopum,
            Ital. Hyssopo, Fr. Hysope, Hyssope, Ysoppe, Engl. Hyssop,
            Holl. Hysop, Ysop, Gr. υσσωπος,
            bey dem Strycker Ysop,
            ein Pflanzengeschlecht, welches wir mit seinem Nahmen aus wärmern Ländern
            erhalten haben,... ...
 Der gemeine oder Apotheker=Isopp, Hyssopus Arabum Pen. Lob. &
            Gerard. Hyssopus communis Anguillar. & Dod. Hyssopus flore
            coeruleo Besl. Hyssopus hortensis Fuchs. Hyssopus officinarum
            coerulea s. spicata C. Bauh. Hyssopus satiua Cord. & Dalech.
            Hyssopus spicis secundis Royen Hyssopus vulagris Gesn. Dod. &
            Clus. Hyssopus vulgaris angustifolius, flore caeruleo J. Bauh.
            Hyssopus foliis linearibus punctatis, verticillis in spicas
            continuatis Hall. Hyssopus officinalis, spicis secundis, foliis
            lanceolatis Linn. Fr. l' hyssope commun, Engl. common
            Hyssop, wächst in Oestreich auf den niedrigen Alpen, und in
            Sibirien, wild; man zieht ihn auch in den Gärten.
 ...
 Zur Speise wird der Isopp wenig gebraucht; man kann aber die Blätter
            klein geschnitten, mit Fleisch und Zugemüsen, statt des Gewürzes
            kochen; insonderheit essen Einige dieselben gern bey frischen
            Bohnen. In der Arzeneykunst gebraucht man die Blätter
            und Blumen. Beyde haben einen
            starken balsamischen Geruch, und einen bittern, scharfen und gewürzbaften
            Geschmack. In den Apotheken hat man davon das Wasser,
            den Zucker, Saft, Extract, die Essenz
            und das Oehl. Durch Weingeist
            lassen sich ihre Kräfte besser extrahiren, als durch Wasser. Das
            spirituose Extract schmeckt etwas bitter und scharf, das wässerige
            aber bitterlich, herbe, und etwas salzig. Das von ihnen destillierte
            Wasser hat den Geruch des Krautes; auch geht zugleich ein Oehl mit
            über. Nach dem Zeugnisse des Lewis, in seiner Materia medica,
            S. 317, geben 6 Pfund frisches Kraut fast 1 Unze wesentliches Oehl.
            Das Oehl ist anfangs gelblich, und wird nachher bräunlich. Die Blätter
            und Blumen kommen, in Ansehhung der Kräfte, mit andern
            einheimischen Gewürzen überein; sie stärken nähmlich die festen
            Theile, zertheilen die flüssigen, und befördern deren Bewegung.
            Sie stärken das Haupt und die Nerven, befördern die Verdauung, und
            treiben die Blähungen. Insonderheit rühmt man dieselben in
            denjenigen Zufällen der Lunge, welche von einem zähen, schleimigen
            Wesen entstehen, dessen Auflösung und Auswurf dadurch befördert
            werden kann.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Isopp
 |  
          | Iamblichus iii, 6, 33iii, 13, 14
 iii, 21, 30
 | Iamblichos von Chalkis/Syrien, griech. Philosoph, um 280 -
            um 330. Er gründete die syrische Schule des Neuplatonismus, den er mit
            orientalischen Göttervorstellungen verschmolz und zu einem religiös-philosophischen System im
            Gegensatz zum Christentum auszubauen suchte. Er nahm ein Urprinzip an, das dem Ureinen Plotins noch
            vorangeht. [Lexikon der Antike: Iamblichos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2534 (vgl. LDA, S. 260)]
 |  
          | inula ii, 8, 37iii, 11, 62
 | Enula,
            Enula campana, Helenium, Inula Offic. Inula Helenium Linn.
            Aster omnium maximus, Helenium dictus Tourn. Fr. Aunée,
            Enule, Enule-campane. D. Alant, Helenenkraut. Den Namen Helenium soll diese Pflanze von der Helenen=Insel
            haben, von welcher sie zuerst nach Europa gebracht worden ist, und
            aus diesem lateinischen Nahmen soll auch der deutsche Nahme Alant
            entstanden seyn. Innla, quam rustici Alam vocant,
            herba est radice aromatica, odoris summi cum leni acrimonia,
            heißt es aber schon bey dem Papias,
            der lange vorher lebte, ehe die St. Helenen=Insel 1502 von den
            Portugiesen entdeckt wurde.
 Die Beschreibung dieser Pflanze habe ich, der ersten Einrichtung
            dieses Werkes nach, gegenwärtig unter der lateinischen Benennung
            nachzuhohlen.
 Der Alant wächst in verschiedenen Gegenden Deutschlandes, an
            feuchten schattigen Orten und auf fetten Wiesen, wild, wird aber
            auch wegen des herrlichen Nutzens der Wurzel, theils zur Arzeney für
            Menschen und Vieh, theils zu andern Absichten, in Gärten gepflanzet.
 
            
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: enula |  
          | Iolaus Apologia 82 | Iolaos, lat. Iolaus, in der griech. Sage treuer
            Waffengefährte seines Onkels Herakles, der nach dessen Tod auch dessen Kinder, den Herakleiden, beistand.      Be [Lexikon der Antike: Iolaos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2632 (vgl. LDA, S. 268)]
 |  
          | iris Carion, revolutio 1529: 39,2
           | Deutscher
            Schwertel, Deutsche Schwertlilie, blaue Iris, Iris
            germanica, corollis barbatis, caule soliis longiore multifloro,
            floribus inferioribus pedunculatis.  Iris vulgaris germanica
            seu sylvestris. Man findet diesen Schwertel in Deutschland und
            in der Schweitz auf Anhöhen, vorzüglich aber in unsern Gärten.
            Die Blätter sind schwertförmig platt und breit, der Blumenschaft
            ist länger, als die Blätter, und vielblumig, die Blumenblätter
            sind theils blau mit purpurfarbigen Adern durchzogen, theils
            niedergebeugt, etwas bleicher und mit einem gelben Barte bezeichnet;
            im Ganzen blüht diese Irisart aber dunkelviolett im Mai und Junius.
            Sie nimmt in der Kultur mit jeder Erdart vorlieb, und bedarf viel
            Feuchtigkeit; s. auch am Schluß dieses Artikels. In den Apotheken
            gebraucht man davon die Wurzel, Radix Iridis s. Ireos
            nostratis, welche eine purgirende Eigenschaft besitzt, nämlich
            der ausgepreßte Saft derselben. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Schwertel
 |  
          | Isis iii, 13, 8iii, 15, 7
 | Isis [griech., < ägypt.], ägyptische Muttergottheit in
            menschlicher Gestalt, in altägyptischer Zeit fast immer mit einem Schriftzeichen ihres Namens, dem hohen
            Thron, auf dem Kopf dargestellt, in hellenistischer Zeit häufig mit Kuhgehörn und Mondscheibe. Im Osirismythos war sie die Schwestergemahlin des Osiris,  die
            seinen Leichnam vor Seth zu retten und schützen sucht. Von Osiris empfing sie nach dessen
            Wiederbelebung Horos. Sie wurde mit vielen anderen Göttinnen verbunden, übernahm von Hathor das Kuhgehörn
            und die Sonnenscheibe. In den letzten Jahrhunderten v. u. Z. war der ägyptische Hauptkultort Philae. Die
            Anziehungskraft dieser Göttin, die menschliches Schicksal erlitt, war so groß, daß sie über Ägypten hinaus im
            gesamten römischen Imperium wirkte. Dadurch wurde aber so viel Neues mit ihr verbunden, daß die
            hellenistische Isis kaum noch etwas mit der altägyptischen zu tun hat.
            Sie nahm Züge der Tyche, der Demeter und Hekate auf und verschmolz mit Kybele. Sie war seit dem 4. Jh. v.
            u. Z. Mittelpunkt einer Mysterienreligion, von der Apuleius berichtet. Ihr zugesellt wurde
            Sarapis. In Rom wurde ihre Gemeinde zuerst verfolgt, erst Caligula errichtete ihr unter dem Namen
            Isis Campensis einen Tempel.                                                       EFr
 [Lexikon der Antike: Isis, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2660 (vgl. LDA, S. 271 ff.)]
 |  
          | Iudaeus i, 25, 4ii, 9, 21
 | Eigentlich nur:
            "der Jude"; bei Ficinus (nach Kaske, Anm. 2 zu i, 25)
            Isaac Judaeus oder Israeli (etwa 832 - etwa 932). |  
          | iuleb i, 17, 7i, 20, 19 + 21
 ii, 10, 12 et passim
 Carion, revolutio 1529: 38,
            3 | Julepp, L. Julapium,
            Julepus, Ital. Giuleppe, Fr. und Engl. Julep, ein
            ursprünglich arabisches Wort, einen aus gebranntem (oder auch
            gemeinem) Wasser und einem angenehm schmeckenden Syrupp oder Safte
            zusammen gesetzten Trank zu bezeichnen, welcher vornehmlich zur Kühlung
            und Erquickung eines Kranken verordnet wird, ein Kühltrank. Juleppe sind das Gegentheil von dem Hippokraß  und bestehen
            aus einer Vermischung von Wasser, Zucker und einigen Säften, welche
            theils zur Kühlung, theils zur Herzstärkung, wie auch zur Beförderung
            des Schlafes, dienen. Es werden aber die mancherley Juleppe theils
            gesotten, theils auch ungesotten, nur mit einander zusammen
            gegossen. Jene halten sich länger, als diese. Sie sind insgemein
            weit dünner, als die gemeinen Säfte, und also von denselben
            dadurch zu unterscheiden. Die Säfte sind von Johannisbeeren,
            Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Maulbeeren, Rosen, Violen etc. Das
            Wasser kann entweder ein mit Rosen, oder andern Species,
            abgezogenes, oder auch nur reines Brunnen=Wasser seyn. Letzteres
            pflegt man bisweilen vorher mit einer Handvoll roher Gerste oder
            Hafer, auch getrockneten unreifen Weintrauben, oder mit einem Stückchen
            gerösteter Brodrinde, einigen weißen Pfefferkörnern und grob
            gestoßenem Koriander, oder etwas Zimmet, abzusieden. Gemeiniglich
            rechnet man auf 1 Maß oder Quart Wasser, 6 Loth von dem Safte, und
            so viel Zucker, als eines Jeden Appetit verlangt, oder die
            Gesundheit verstattet. Will man, wenn nicht schon unreife
            Weintrauben mit dem Wasser abgesotten worden sind, den Trank etwas säuerlich
            haben, so kann man 4 bis 5 Tropfen Vitriol=Spiritus in 1 Quart
            hinein fallen lassen. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Julepp
 |  
          | lacca iii, 2, 20 | Lack,
            (der) *L. Lacca, Fr. Lacque, Laque nennt man
            verschiedene Sachen, die zur Färberey, Mahlerey, Arzeney und zur
            Verfertigung des Siegel=Lackes dienen, und deren einige durch die
            Natur, andere durch die Kunst hervorgebracht werden. I. Zu denjenigen Lacken, welche die Natur hervorbringt,
            gehört:
 1. Das Lack=Gummi, Gummi=Lack, L. Lacca, Lacca Arabum,
            Gummi Lacca, Cajulacca, Fr. Gomme-lacque, Gomme Laque,
            ein hartes, doch leicht zu zerbrechendes, helles, durchsichtiges, an
            Farbe den rothen Myrrhen fast ähnliches, animalisches Gummi, oder
            vielmehr Harz, welches aus Bengalen, Malabar, Pegu, und andern
            ostindischen Gegenden kommt, und (nicht, wie insgemein gemeldet
            worden ist, von großen indianischen Fliegen, oder rothen geflügelten
            Ameisen, sondern) von einer Art der Schild=Läuse, Coccus Linn.
            welche die Natur=Forscher nun für das System unter dem Nahmen Coccus
            Lacca aufgenommen haben, und welche dasselbe aus dem Safte der Bäume
            sauget, und in Zellen bildet, zusammen getragen wird.
 In dieser Bedeutung ist das Wort Lack unstreitig morgenländischen
            Ursprunges, indem dieses rothe Harz im Arabischen Lach, und
            im Persischen Lac heißt, woher das mittlere Lat. Laca,
            welches schon im 14ten Jahrh. vorkommt, das Ital. Lacca, das
            Franz. Lacque und Span. Laccra, stammen. Es scheint,
            daß man nachmahls eine jede rothe, und endlich in weiterer
            Bedeutung eine jede Farbe Lack genannt habe.
 Das Gummi Lack kennt man unter diesem Nahmen seit den Zeiten
            des Kaisers Hadrian in Europa, denn Arian, beschreibt es unter den
            indianischen Waren, welche auf dem rothen Meere verhandelt wurden.
            Die arabischen Aerzte kannten es unter dem Nahmen Loc Sumutri,
            vermuthlich, weil es in Sumatra erhandelt wurde.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Lack, nach Verweis von "Lacca"
 |  
          | lamia iii, 21, 5 | lamia, ae, f. (lamia), I) gew. Plur. lamiae, schöne gespensterhafte Frauen, die durch allerlei Blendwerk Kinder, bes. aber schöne Jünglinge an sich lockten, ihnen das Blut aussaugten und ihr Fleisch genossen, Vampire,
            Unholdinnen (!), Hor. de art. poët. 340. Apul. met. 1, 17 u. 5, 11: lamiae turres, Ammenmärchen, Tert. adv. Valent. 3: cubavit Lamia, Vulg. Ierem. 34, 14. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: 1. lamia, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 31808 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 547)]
 |  
          | Landinus Apologia 79 | Christoforo
            Landino (* 1424
            in Pratovecchio,
            Casentino,
            Provinz Arezzo;
            † 24.
            September 1498
            (umstritten), Borgo
            alla Collina, Casentino), auch lateinisch Christophorus
            Landinus und Cristoforo di Bartolomeo Landino, war ein italienischer
            Humanist
            und Dichter,
            Lehrer der Rhetorik und der Poetik, Staatskanzler der Republik
            Florenz. Leben Er widmete sich in Volterra
            und seiner Vaterstadt den klassischen Studien, übernahm 1457 die
            Professur der Poesie und Beredsamkeit in Florenz. Er wurde gefördert
            von Piero
            de Medici, der Landino die Erziehung seines 1449 und 1453
            geborenen Söhne Lorenzo
            de Medici und Giuliano
            I. de Medici anvertraute. Er erhielt später die Sekretärstelle
            der Florentiner Signorie. Seit 1497 vom öffentlichen Leben zurückgezogen,
            starb er 1504 in Prato Vecchio. Er war Lehrer bekannter Persönlichkeiten
            wie Angelo
            Poliziano (1454-1494) und Marsilio
            Ficino (1433-1499). Die Hauptwerke Landinos sind seine „Disputationes
            Camaldulenses“ (Flor. 1475, Straßb. 1508) und sein umfassender
            Kommentar zu Dantes „Divina
            Commedia“, wodurch er die Dante-Studien in Italien wesentlich
            förderte. Die Florentiner Signorie schenkte ihm dafür ein in Borgo
            alla Collina auf dem Wall gelegenes Turmhaus, wo er begraben liegt.
            Außerdem hinterließ Landino Kommentare zu Horaz
            und Vergil,
            lateinische Gedichte, eine Übersetzung von Plinius
            „Naturgeschichte“. Quelle: Wikipedia,
            Stichwort "Landino", Stand 20. August 2007 |  
          | lapis
            Armenus i, 20, 9 + 15iii, 19, 28
 | Lapis armenus,
            also known as Armenian stone or lapis stellatus, in natural
            history, is a kind of precious
            stone, nearly resembling the lapis
            lazuli, except that it is softer, and instead of veins of gold,
            is intermixed with green. Herman
            Boerhaave believed it rather to rank among semi-metals,
            and supposed it was composed of both metal and earth. He added that
            it only differs from lazuli in degree of maturity, and that both of
            them seem to contain arsenic. It has been found in Tirol,
            Hungary,
            and Transylvania,
            and used both in mosaic
            work, to make the blue color azure,
            and as a treatment of melancholia.
            (Dazu Hinweis auf Robert Burton) Quelle: (englische) Wikipedia, Stichwort
            "lapis Armenus", Stand 6. August 2007, allerdings mit
            dem Hinweis, die Informationen müssten überarbeitet werden. |  
          | lapis
            Judaicus Carion, revolutio 1529: 45,4 | Juden=Steine,
            Lapides iudaici, Olivensteine, Stein=Keile, im g. L. länglich
            runde Steine in Gestalt der Oliven, mit einem Stiele, welche
            eigentlich versteinerte Stacheln der Seeigel sind. Die langen dünnen
            versteinerten Stacheln, welche den Nadeln gleichen, werden Seenadeln
            genannt. Sie haben den Nahmen daher, weil man sie zuerst in Palästina
            gefunden hat, von da sie als eine große Seltenheit von den
            Reisenden mit nach Europa gebracht wurden. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Judenstein
   |  
          | lapis
            lazulus i, 20, 9 + 15i, 23, 10
 iii, 2, 24
 iii, 19, 27
 | Lasur=Stein, Lazur,
            in der höhern Schreib=Art Azur, Lazuli, Lazur=Stein, L. Lapis
            Lazuli, Fr. Pierre d' azur, l' Azur, Lazul, Lazur, Pierre
            azurée Verd d' Azur, ein jaspißartiger Stein, welcher blau,
            mehrentheils aber mit weißen oder
            goldfarbigen Flecken eingesprengt ist, und aus welchem das
            unter dem Nahmen Ultramarin bekannte prächtige Blau bereitet wird.
            Er kommt aus dem Gebirge der bucharischen Tatarey, welches von der
            caspischen See ab östlich streicht vornehmlich aus Kalab und
            Budukschu; von da kommt er nach Ost=Indien, und von Ost=Indien nach
            Europa; auch bringen ihn die Bucharen, in Brocken, welche ein Pfund
            und darüber schwer sind, nach Orenburg, wiewohl jetzt nicht mehr so
            viel, als ehemahls. Der ächte Lasur=Stein, welcher
            in Asia und Afrika gefunden, und von daher nach Europa gebracht
            wird, wird der orientalische, auch, weil er seine schöne
            blaue Farbe im Feuer behält, und in demselben weiter nichts, als
            seine eingesprengten gelben Flecken, verliert, der feuerbeständige
            Lasur=Stein, L. Lapis Lazuli fixus; derjenige hingegen,
            den man in verschiedenen Ländern und an verschiedenen Orten in
            Europa, insonderheit in  Italien, Ungarn, Böhmen, Deutschland,
            Frankreich und England, findet, der occidentalische, und,
            weil er im Feuer seine blaue Farbe in Grün verändert, der nicht
            feuerbeständige Lasur=Stein, L. Lapis Lazuli non fixus,
            genannt. ...
 Obgleich die alten Nahmen der Edelsteine noch
            nicht mit hinlänglicher Genauigkeit untersucht, und noch nicht mit
            der größten möglichen Zuverläßigkeit bestimmt sind, so läßt
            sich darunter doch der Lasur erkennen. Der Ritter Michaelis
            bemerkt, daß die Alten unsern heutigen Lasur=Stein auch Sapphir zu
            nennen pflegten, unter welchem Nahmen er auch bey dem Plinius
            vorkommt, und dieser Meinung sind Mehrere beygetreten.
 Diese Meinung, daß der Sapphir der Alten
            unser Lasur sey, hat Hr. Hofr. Beckmann3)
            gewisser gemacht, als sie bisher gewesen ist. Er führt deshalb
            folgende Beweise:
 „Der Sapphir der Griechen und Lateiner hatte erstlich eine
            himmelblaue Farbe, die etwas ins Violette schielte, oder in Purpur
            siel, zuweilen auch sehr dunkel, fast schwärzlich, blau war.
            Zweytens war dieser Stein undurchsichtig. Drittens
            hatte er viele Goldpuncte oder goldgelbe Flecke, wiewohl
            man ihn höher schätzte, wenn er derselben nicht viele hatte.
            Viertens ward er geschnitten, aber wenn er nicht ganz rein war,
            sondern fremde härtere Theile eingemischt hatte, so war er dazu
            nicht tauglich. Fünftens scheint man so große Stücke dieser
            Stein=Art gehabt zu haben; daß man ihn zu eingelegten oder
            musivischen Arbeiten brauchen konnte. Sechstens ward er oft mit
            Kupferblau, mit kupferhaltigen Erzen, Steinen und Erden verwechselt
            oder verglichen. Siebentens schrieb man ihm solche medicinische
            Wirkungen zu, welche nur ein Kupferkalk haben kann. Achtens brach er
            zwischen andern Stein=Arten, wie Dionysius
            andeutet.
 Daß ein Stein von diesen
            Eigenschaften nicht der Sapphir unserer
            Juwelirer seyn kann, ist außer allem Zweifel. Unser ächter
            Sapphir macht nicht in andern Berg=Arten Adern aus, sondern er kommt
            im Sande in einzelnen kleinen Krystallen vor, welche, so viel man
            weis, in der Bildung den Diamanten ähnlich sind, wiewohl sie
            zuweilen mehr säulenförmig seyn sollen, und vielleicht sind die
            wahren Sapphire nichts anders als blaue Diamanten. Allemahl sind
            sie, wie die übrigen Edelsteine, ganz durchsichtig; niemahls
            haben sie Goldpuncte zwischen sich; ihr Blau fällt mehr
            oder weniger in das sammetartige Blau, ist oft sehr blaß, und zieht
            nur selten ganz wenig auf Violett. Das Sapphirpulver verhält sich
            wie fein zerriebenes Glas, zeigt keine Spur von Kupfer, ist weiß,
            und kann auf keine Weise eine blaue Mahlerfarbe abgeben, oder mit
            Bergblau verwechselt werden. Die Frage, ob denn die Alten unsern
            Sapphir gekannt haben, ob er vielleicht zu ihren Amethysten oder
            Hyacinthen gehört, will ich hier nicht untersuchen; aber lieber möchte
            ich sie verneinen, als bejahen. Wenigstens wird der Beweis allemahl
            zweifelhaft bleiben. Fällt es doch so gar schwer zu bestimmen, ob
            jeder neuer Mineralog, der Sapphir nennt, auch den ächten Stein
            dieses Nahmens gekannt oder gemeint hat? 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Lasur-Stein nach Verweis von Lapis Lazuli |  
          | lapis
            spongiae Carion, revolutio 1529: 45,4 | Lapis Spongiae,
            Cysteolithos, Songites, Teutsch Schwamm-Stein, Frantzösisch Pierre
            d' Éponge, ist ein Stein, etwa so dick als ene Mandel, und gantz
            voll kleiner Löcher, schwammicht, leicht zu zerreiben, aschfarbig
            und weiß. Er findet sich in dicken Schwämmen. Er
            wird wieder die Kröpfe innerlich gebrauchet, soll auch gut wieder
            die Würmer derer kleinen Kinder seyn, den Nieren- und Blasen-Stein
            zermalmen. ... Es steht aber zu befürchten, daß dieser
            Stein diejenigen, die in dem Leibe wachsen, viel eher grösser und
            zunehmen machen dürffte, als dieselbigen vermindern. http://www.zedler-lexikon.de/
            Stichwort: Lapis Spongiae
 |  
          | Laurentius prooemium 19 - 30i, prooemium 3f.
 iii, prooemium 12
 | Lorenzo de'
            Medici, Gönner des Ficinus und Adressat seines Werks "De
            vita triplici", s. Proömium Lorenzo de’ Medici (* 1.
            Januar 1449
            in Florenz,
            † 8.
            April 1492
            in Villa Careggi,
            Florenz),
            genannt der Prächtige; oft auch il Magnifico, war ein
            italienischer
            Politiker
            und Stadtherr von Florenz
            aus dem Geschlecht der Medici. Die Förderung der
            schönen KünsteDen Beinamen il Magnifico (der Prächtige) erhielt
            Lorenzo durch seine ausgeprägte Förderung der schönen Künste:
            Literatur, Malerei, Skulpturen und Architektur. Zu seinen Protegés
            zählten unter anderem Sandro
            Botticelli und Michelangelo
            Buonarotti. Unter seiner Herrschaft wurde Florenz die wichtigste
            Stadt der Künste während der Renaissance.
            Die von Cosimo gegründete Platonische
            Akademie von Florenz (in Anlehnung an die 529
            von Kaiser Justinian
            I. geschlossene Platonische Akademie in Athen)
            wuchs unter der Ägide Lorenzos zur wichtigsten philosophischen
            Schule der Renaissance, die wesentlich dazu beitrug, dass der
            wiederentdeckte Platonismus
            (die Lehre Platons;
            vor allem aber setzte man sich mit dem Neuplatonismus
            auseinander) sich in Italien und Europa verbreiten konnte und somit
            den Niedergang der Scholastik
            – die ihrerseits stark durch die Lehre Aristoteles'
            (Aristotelismus) geprägt war – in die Wege leitete. So lehrten in
            Florenz unter anderem Giovanni
            Aurispa und Marsilio
            Ficino. Aber Lorenzo förderte und beschützte nicht nur Künstler,
            er selber hatte genaue Kenntnisse in der Architektur und Literatur.
            Er verfasste Poesie
            in der Landessprache, die Zeugnis legten für seine große Begabung
            auf diesem Gebiet.
 Quelle: Wikipedia, Stichwort "Lorenzo
            de' Medici", Stand 23. August 2007 (wegen Sonderzeichen nicht
            verlinkt); der Verfasser scheint nicht derselbe zu sein, der auch
            den Artikel über Cosimo und Ficinus verantwortet. Hier wird die
            "Legende" der Florentiner Akademie noch referiert. |  
          | Laurentius
            Florentinus iii, 19, 32 | Lorenzo della Volpaia Lorenzo della Volpaia (Florence,
            1446 - 1512) was an architect, joiner, goldsmith and mathematician,
            but above all a clockmaker, and the founder of the della Volpaia
            family of clockmakers and scientific instrument makers. As an
            architect we know that he participated in the competition for the
            facade of S. Maria del Fiore in Florence
            in 1491. As a clockmaker, he gained honour and fame with the
            construction of the planetary clock commissioned by Lorenzo the
            Magnificent as a gift for Mattia Corvino, but later donated to the
            Signoria to be placed in the clock room of the Palazzo Vecchio.
            The clock was restored in 1560 by his grandson Girolamo. Lorenzo,
            probably a friend of Leonardo da Vinci, who was cited in his son
            Benvenuto's notebook, participated in discussions on the doors of
            Santo Spirito and on the placing of the David. Like Giuliano da
            Sangallo, he suggested that it should be placed in the Loggia dei
            Signori. His workshop in via degli Albertinelli, later renamed via
            dell'Oriuolo, was inherited and directed by his sons for the whole
            of the century. Quelle: "EPACT",
            Stichwort "Lorenzo della Volpaia |  
          | leo | Tierkreiszeichen
            "Löwe". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | leticia
            Galieni Carion, revolutio 1529: 37,2 | Ein einziger
            brauchbarer Hinweis, da weder bei Krünitz noch bei Zedler direkt etwas zu
            finden, in der Google-Buchsuche: Boec van
            medicinen in dietsche Von
            Willem F. Daems,Thomas (de Cantimpré)Dort heißt
            es: "<146>   Van heten electuarien, hoe si ghenoemt
            sijn"
 "Item cuminta alexandrina. ... Item leticia
            Galieni. ..."
 Bei
            Zedler findet sich zu "Confectio
            Laetificans Galeni." nach der Aufzählung der vielen
            Bestandteile folgende Beurteilung:"Sie nutzet dem Hertzen, Magen und Leber, stärcket die gantze
            Natur, hilfft zur Dauung, macht aufgereimt und freudig, eine
            schöne, frische gesunde Farbe, guten wohlrüchenden Athem,
            stärcket und erquicket, bringet die verfallenen Kräffte wieder,
            und vertreibet die Melancholey."
 |  
          | liberantis Carion, revolutio 1529: 37,2 | Hinter dem "electuarium
            liberantis Galieni" verbirgt sich wohl die
            "Confectio Liberantis D.A.", die Zedler nach der
            Aufzählung der Bestandteile folgendermaßen beurteilt: "Diese wird in vielen Kranckheiten, als in der Pest, gifftigen,
            ansteckenden Seuchen nützlich seyn; denn es schützet diese
            Artzeney das Hertz vor Gifft, treibet Schweiß, und ist
            praeservative und curative gut. Kan Manns- und Weibs-Personen,
            Großen und Kleinen, eingegeben werden."
 |  
          | libra | Tierkreiszeichen
            "Waage". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | liquiritia i, 10, 18i, 19, 5 et passim
 Carion, revolutio 1529: 38,3 | Lakritze, (die) in
            einigen Gegenden ein Nahme des Süßholz=Baumes,
            Glycyrrhiza Linn., welcher auch Lakritzen=Baum
            und Lakritzen=Holz genannt wird. Daher der Lakritzen=Saft,
            der aus der Wurzel gekochte Saft. Im Schwed. Lakrits, im Holländ.
            Lakeresse, im Engl. Licorish, im Franz. Liquirisse,
            Reglisse, im Ital. Ligoritia, im mittlern Lat. Liquiritia,
            im Böhm. Likorice, alle aus dem Griech. und Lat. Glycyrrhiza,
            welches eine süße Wurzel bedeutet. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Lakritze, Verweis von Liquiritia
 |  
          | lohoch Carion, revolutio 1529: 41,1f
           | "CAPUT XXVII. DE LOHOCH SEU ECLEGMATIBUS"
 Quelle: "Specificatio Oder Verzeichnüs
            Sowohl der Chymischen als Galenischen Artzneyen/ die in Jhrer
            Churfürstlichen Durchleuchtigkeit zu Sachssen HoffApotheken zu
            Dreßden mit höchsten fleiß praeparirt vnd zufinden sein.
            Dreßden/ Gedruckt durch Gimel Bergen/ Churf. Durchl. zu Sachssen
            Hoffbuchdruckern. Im
            1633. Jahr." ecligma, atis, n. (ekleigma), eine Arznei, die man auf der Zunge zergehen läßt, bes. als Abführungsmittel, eine Latwerge (bei spät. Ärzten auch rein lat. electarium), Plin. 21, 154 u.a. - Dass. ecligmatium, ii, n., Demin. (ekleigmation), Th. Prisc. 2, 17.[Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: ecligma, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 19609 (vgl. Georges-LDHW Bd. 1, S. 2331)]
 |  
          | lucinium ii, 3, 9 | Georges führt das
            Stichwort nicht auf. Im Netz wurde ich bei folgender Adresse
            fündig: http://www.thelatinlibrary.com/inscriptions.html
 Dort werden Wandinschriften, auch
            aus Rom genannt; die Inschrift 233 lautet folgendermaßen:"233: coh(ors) VII vig(ilum) Gordiani d.n. | (centuria)
            Marcelliani Egrilii Rufiniani | subaciariam tu[t]a fecit | cur(ante)
            Aurelium Agripinum optione oleu, || sebacia, | lucinium, |lucernas
            | ad porta, |ad pompas. || Sempronianuns p.n.?"
 Dem Kontext nach geht es um die Besorgung
            von Leuchtmitteln: Öl, Talglichter, "lucinium", Lampen;
            deshalb nehme ich an, dass Ficinus an ii, 3, 9 mit dem
            "id est" nur die lateinische Übersetzung von "ellychnium",
            eben "lucinium" (= Docht) anführt. |  
          | macia | Anagallis,
            Fr. Mouron, Engl. Pimpernel, T. Gauchheil. Bei
            den Pflanzen dieses Geschlechts ist der Kelch fortwährend, und in fünf
            spitzige Abschnitte getheilt, welche hohl sind. Die Blume bestehet
            aus einem Blatt, welches sich ausbreitet, und am Rande in fünf
            Theile zerschnitten ist. Sie hat fünf aufrecht stehende Staubfäden,
            die kürzer als die Blumenblätter, und mit einzelnen Kölblein
            gezieret sind. In der Mitte befindet sich ein kugelförmiger (sphärischer)
            Eierstock, auf dem ein zarter eingebogner Griffel mit einer stumpfen
            Narbe stehet. Aus dem Eierstock wird nachgehends ein rundes
            Saamengehäuse mit einer einzigen Zelle, welche sich horizontal öffnet,
            und worinn verschiedene eckige Saamenkörner befindlich sind. Haupt=Sorten. 1. Anagallis phoeniceo flore, 
            Anagallis mas. Aeritis. Corallina & Podagrica herba AEGINETAE
            Corchorus THEOPHR. Anagallis phoenicea mas LOB. I. B. mas MATTH. DOD.
            TRAG. FUCHS. terrestris mas THAL. Molochia SERAP. Anagallis punicea,
            russea, purpurea, Nicteritis, Sapana, Macia,
            Zeliaurus, Masitypos, Sanguis oculi. Anagallis (arvensis) foliis
            indivisis, caule procumbente. LINN. Sp. Plant. 148. Fr. Mouron
            mâle, oder à fleur rouge; an einigen Orten auch Menuet
            rouge, Menuchon rouge, Moron, Morgenille. T. Roth Gauchheil,
            Gauchheil=Männlein, Gauchheil mit rothen Blumen, lichtrothes
            Gauchheil, Corallenblümlein. Diese Sorte ist auf den Feldern
            sehr gemein. Es ist eine jährliche Pflanze. Ihre Stengel sind
            eckig, und liegen mehr oder weniger auf der Erde herum. Man findet
            deren mit zwei, drei und vier Blättern, welche in Einer Reihe um
            den Stängel herum stehen. Diese Blätter sind klein, dunkelgrün,
            ziemlich regulair=oval, endigen sich in eine Spitze, und sind ohne
            Stiel. Die Blumen kommen im Mai hervor, und folgen nach einander bis
            zum Eintritt des Winters. Bei trockenem Wetter öffnen sie sich; und
            wenn es regnen will, pflegen sie sich zu schließen. Ihr Roth ist
            matt, der Kelch grün, und jede Abtheilung desselben weiß eingefaßt.
 ...
 Gebrauch. Das rothe Gauchheil gehört unter die
            adstringirenden Wundkräuter. Man bedienet sich des Saftes dieser
            Pflanze, oder des daraus destillirten Wassers, wider den Biß wütender
            Hunde, und zwar sowohl inn= als äusserlich. Aus eben dem Grunde
            pflegen auch die Jäger ihre vom Wilde gebissene Hunde damit zu
            verbinden.
 Das blaue Gauchheil wird in allen Fällen mit gleichem Nutzen,
            anstatt des rothen, gebraucht.
 Das Gauchheil ist eine Pflanze, welche bey unsern Vorfahren
            sehr bekannt gewesen, und von den Arzneigelehrten jeziger Zeit allzu
            sehr verachtet worden ist. Die Ursache der Benennung Anagallis,
            welche aus dem Griechischen herkommt, und man bereits beim Hippocrates
            findet, wie denn auch Dioscorides, und sowohl die
            griechischen als lateinischen Schriftsteller von der Materia
            medica dieselbe beibehalten haben, werde ich unten anführen.
            Man hält sie insgemein für den Corchorus Theophrasti,
            wiewohl fast alle neuere Kräuterkundige unter dem Corchorus
            die Melochia P. Alpini verstehen. Im Teutschen heißet
            diese Pflanze, wegen ihrer Kraft wider die Melancholie, Gauchheil,
            Gauchblumen, Gochheil, Geckenheil, (Salus stultorum oder fatuorum),
            Narrenheil, Vernunftkraut, Verstandkraut; wegen ihrer Wirkung
            in der Raserei, Wuthkraut; wegen ihrer Heilsamkeit in den
            Wunden, Grundheil, Heilkraut, Heil aller Welt; weil sie nach
            ihrer äusserlichen Beschaffenheit einigen Arten der Alsine
            nahe kommt, rother Meier, rothe Meure oder Miere, rother Hühnerdarm,
            Hahnentritt, rother Mäusedarm; weil die Canarienvögel und
            andere kleine Vögel den Saamen davon sehr gern fressen, und gewöhnlich
            in Italien damit gefüttert werden, Vogelkraut, Zeisigkraut;
            und weil es den ganzen Sommer über, bis auf das Fest des H.
            Collmanns blühet, Collmarkraut.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Anagallis, Verweis von "Gauch=Heil"
 |  
          | macis i, 11, 2ii, 9, 11
 ii, 13, 4
 Carion, revolutio 1529: 35,4 | Muskatennuß,
            der Kern in den Früchten der Muskatenbäume, besonders der oben,
            beschriebenen ersten Art. Da diese sogenannten Nüsse sehr häufig
            zu verschiedenem Behufe gebraucht werden, so will ich hier noch
            verschiedene Nachrichten, besonders von der Art, wie sie in den
            Handel kommen, hinzufügen. Die Früchte selbst sind anfangs grün, und runzlicht, hernach
            nehmen sie eine goldgelbe Farbe an. Die auswendige Schale ist wie
            das Grüne an unsern Wallnüssen. Diese äußere umschließt eine
            andere gespaltene, harte und gelbe Schale, woran auswendig die Macis=
            oder Muskatenblüte strichweise anliegt, inwendig aber der Kern oder
            die so genannte Nuß enthalten ist. Wenn die Frucht nun die gehörige
            Reife hat, so springt die äußerste weiche Schale auf. Alsdann
            sammelt man die Blüte ab, zerbricht die darunter befindliche harte
            Schale, und liest auch die Nüsse besonders ab. Diese letztern
            werden von den Insulanern in Kalkwasser gewaschen, damit sie vor dem
            Wurmstich sicher seyen. Nachdem die Nüsse auf der Stelle in
            Kalkwasser eingeweicht, und die Blumen getrocknet worden sind,
            werden von dem letztern Artikel 3 Sorten gemacht. Klimmfolie
            heißt man die Blumen, welche von abgepflückten Nüssen abgenommen
            werden. Kaappfolie, die von abgefallenen und aufgeklaubten Nüssen.
            Gruis= oder Stofffolie, die von halbreifen Nüssen
            abgepflückt sind. Diese Sorte hier gilt nur die Hälfte dessen, was
            die andern gelten.
 ...
 Die Macis oder Muskatblüte,
            auch Folie genannt, wird in lichte oder weiße, und in braune
            oder ordinaire, sortirt. Jene gilt 12 bis 15 Procent höher im Preis
            als diese. Sie ist in Tonnen oder Quarten, und wird netto Thara
            gehandelt. Die Kompagnie gibt 2 Procent Sconto für baare Bezahlung,
            und setzt ein Promille für die Armen zu. Das Kaveling besteht in
            600 bis 700 Pfund.
 ...
 Die Muskatenblüthe oder Blumen, Macis, wenn sie electa,
            oder finissima seyn soll, muß grob von Blumen, schön gelb,
            schärfer vom Geschmack als die Nuß, und von der braunen, welche
            schlecht ist, ausgelesen seyn. Sowohl die Blüthe als die Nüsse
            werden auf gleiche Bedingung mit acht und zwey Drittel, oder
            dreyzehn pr. Cent Rabat in Hamburg verkauft, und mit Bankogelde
            bezahlt. Das Muskatenöhl, welches sowohl aus den Nüssen,
            als der Blüthe bereitet wird, kommt entweder aus Indien in porzellänen
            Töpfen, oder man macht es bey uns theils in Pressen, theils durch
            Destilliren. Es hat eine große Kraft, die Glieder des Leibes zu stärken,
            und wird daher in der Medicin vielfältig, besonders zum Grunde
            aller wohlriechenden Balsame gebraucht. Ferner hat man in den
            Apotheken das Muskaten=Confect, Muskatenwasser und Muskatensalz.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Muskatennuß
 |  
          | Maecenas i, prooemium, 3f | Maecenas, C. Cilnius, gest. 8 v. u. Z., reicher römischer
            Ritter aus vornehmem etruskischem Adelsgeschlecht aus Arretium, lebte als Privatmann, führte aber
            gelegentlich mit großem Geschick für den befreundeten Kaiser Augustus, an den er sich schon früh angeschlossen
            hatte, politische Missionen durch, z. B. Vertragsschluß von Brundisium 40 und von Tarent 37 mit M.
            Antonius; 31/30 war er Stellvertreter Oktavians in Rom während dessen Abwesenheit.
             Hervorragende Bedeutung hatte er als großer Förderer junger Dichter
            (Vergil, Horaz, Properz), die er um sich scharte, materiell sicherstellte und deren
            literarische Tätigkeit er anregend beeinflußte, wobei er sie unermüdlich darauf lenkte,
            Augustus und seine politische Neuordnung dichterisch zu feiern.  Der Name des
            Maecenas wurde typisch für einen
            Gönner von Kunst und Literatur (Mäzen = Kunstfreund, freigebiger Gönner).
            <Hintergrund für Ficinus' Lob des Lorenzo im
            Proömium des ersten Buchs.> Die eigenen literarischen
            Versuche des Meacenas sind von zweifelhaftem Wert. [Lexikon der Antike: Maecenas, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 3423 (vgl. LDA, S. 349)]
 |  
          | malvaticum ii, 8, 18ii, 15, 67
 ii, 17, 12
 | Nach Zedler: "Malvasier,
            lateinisch Vinum Malvaticum, Pramnium, frantzösisch
            Malvoisie. Ein edler Wein, so aus Candia gebracht wird." Quelle: http://www.zedler-lexikon.de/index.html,
            Stichwort "malvaticum"
 Malvasier,
            oder der Malvasier Wein, ein süßer Wein, welcher um die
            Stadt Napoli di Malvasia auf der Halbinsel Morea wächst. Dieser
            Wein wird zwar aus allerhand Specereien nachgekünstelt; er hält
            aber am Feuer die Probe nicht, und ist folglich wegen des Zusatzes
            der Mineralien mehr schädlich als nützlich. In Provence, wird der
            Malvasier aus Muskatenwein nachgemacht, welchen sie kochen, und bis
            auf den dritten Theil einsieden lassen. Einige hängen ein Säckchen
            mit Gewürznelken, Galgant und Ingber in einen andern süssen Wein,
            und verkaufen ihn hernach als Malvasierwein.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Malvasier
 |  
          | mandragora iii, 2, 33iii, 8, 9 + 25 + 40
 | Mandragora,
            eine Pflanze, die man gewöhnlich Alraun nennt, die aber zu
            der Gattung Tollkraut, Atropa Linn.,
            gehört, und unter Tollkraut auch beschrieben werden wird. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Mandragora
 Tollkraut,
            eine Benennung verschiedener betäubender Gewächse oder Pflanzen;
            so führt diesen Namen: der
            ausdauernde Lolch, Lolium perenne, s. Th. 80, S.
            263 u. f.; der gefleckte
            Schierling, Cicuta maculata, s. unter Schierling,
            Th. 142, S. 522 u. f.; die
            gemeine Wolfskirsche, Atropa bella Donna Linn., und
            mehrere andere Arten dieser Pflanzengattung; s. unter Wolfskirsche,
            in W.; der Stechapfel, Datura
            Stramonium, s. diesen Artikel, Th. 171, S. 83 u. f.; das
            Bilsenkraut, Hyrsciamus Linn., welches auch tolle
            Bilse genannt wird etc. etc.(!) ;
            s. auch Tollbeerehttp://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Tollkraut
 |  
          | manna i, 21, 3ii, 13, 13
 iii, 11, 63
 | Manna,
            das, im Plur. ungebräuchlich, ein aus dem Hebr. Man
            entlehntes Wort, verschiedene vegetabilische Süßigkeiten zu
            bezeichnen, welche aus den Rinden gewisser Bäume und Stauden
            dringen. ...
 Das oder die Manna der Apotheken oder Calabrische Manna;
            Manna s. Manna Calabrina, Manna officinalis, ist der
            verhärtete süße Saft einiger Arten des Aeschenbaumes, und wird
            vorzüglich aus dem südlichen Italien, aus Sicilien, Calabrien etc.
            etc. zu uns gebracht.
 ...
 Es ist aber die Manna ein herrliches
            Purgirmittel, das sanft und hinlänglich ohne Durst, Hitze oder
            andere Beschwerlichkeiten diese Wirkung leistet. Sie kann daher
            jedem Alter, auch den zartesten Kindern, Schwangern und bey allen
            Temperamenten angewandt werden. Bey hitzigen Fiebern und unter
            diesen den entzündlichen Fiebern, ist sie um so anpassender, da sie
            durch ihre Säure kühlt, der Fäulniß widersteht, durch ihre
            gelinde, seifenartige Eigenschaft resolvirt, und durch ihre
            schleimichten Theile die Schärfe einwickelt. Statt aller andern
            Purgirmittel dient sie, wegen ihrer Süßigkeit, bey Kindern, da man
            sie ihnen sehr bequem, ja ohne daß sie es wissen, geben kann. Sie
            ist besonders wider Husten, Heiserkeit, Brustbeschwerden vom
            Schleime oder Entzündung und Katarrh wirksam, in diesen Zufällen
            nähmlich,
            löst sie gelinde den festsitzenden Schleim auf, daß er durch mäßiges
            Räuspern kann ausgeworfen werden, sie umwickelt die scharfen Reize,
            überzieht die angefreßnen Theile, erschlafft die gespannten
            Fibern, mildert krampfhafte Zusammenziehungen, zieht sanft die Säfte
            ab, und führt die die Gedärme reizenden Unreinigkeiten, die die
            Krankheiten entweder erregen oder unterhalten, aus.
 Zur Mäßigung des Eiterfiebers, das entweder bey zusammenfließenden
            oder zusammenhängenden, oder auch nicht zusammenfließenden, aber häufigen
            Pocken eintritt, und den gefährlichsten Zeitpunkt dieser Krankheit
            ausmacht, sind zeitig genommene gelinde abführende Mittel, wohin
            die Manna gehört, die besten.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Manna
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          | marathrum i, 13, 2: "marathri, id est
            feniculi"et passim
 ii, 9, 27f.
 Apologia 31
 | marathrum (marathum u.
            maratum), i, n. (maratron), Fenchel, rein lat. feniculum (Anethum
            foeniculum, L.), Plin. 8, 99; 20, 110; 21, 54 (marathum); 30, 27 (maratum):
            poet. Akk. Plur. marathros, Ov. medic. fac. 91. - Dav. marathrites (marathites),
            ae, m. (maratrites sc. oinos), Fenchelwein, Colum. 12, 35 in. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: marathrum, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 34249 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 810)]
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          | marcassita iii, 2, 20 + 25 + 27 | Markasit,
            der, Marcasita, Franz. Marcassite, eine
            unbestimmte Benennung, welche mehreren Arten von Mineralien
            beygelegt wird. Am häufigsten ist es ein krystallinisch gebildeter
            Schwefelkies, welcher aus einem mit Eisen gesättigten Schwefel
            besteht, besonders die würfeligen, glänzenden Arten desselben.
            Schwefelkiese, so fern sie in goldhaltigen Gebirgen brechen, und
            goldhaltig sind, werden Gold=Markasite genannt. In den
            tyrolischen Bergwerken nennt man einen jeden goldfarbigen Kies Markasit.
            Das weiweitere sehe man in den Artikeln Schwefelkies und
            Wismuth. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Markasit
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          | marisca i, 22, 3 | Als Mariske (f., Plural
            Marisken), Analfalte, -läppchen oder -karunkel
            bezeichnet man eine Hautfalte im Bereich des Afters,
            die in der Regel als Restzustand einer Hämorrhoidalthrombose
            zu sehen ist. Bei der Inspektion
            und Palpation
            finden sich schmerzfreie, weiche Hautläppchen oder -falten vor, die
            sich beim Pressen
            nicht mit Blut füllen.
 Marisken, die keine Beschwerden bereiten, bedürfen keiner Therapie.
            Größere Marisken können die Analhygiene
            erschweren und damit evtl. zu Juckreiz oder einem Analekzem
            führen und werden deshalb in Lokalanästhesie
            abgetragen.
            Da auch größere offene Wunden im Analbereich in der Regel
            problemlos ausheilen, ist ein Wundverschluss mittels Naht
            nicht angezeigt. Bei sachgerechter Durchführung sollten auch
            Verletzungen des Schließmuskels
            sicher zu vermeiden sein.
 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mariske
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          | matrisilva iii, 8, 11 | Matrisylva,
            ein alter Nahme der Asperula odorata Linn.,
            s. unter Waldmeister http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Matrisylva
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          | Medea ii, 17, 6iii, 20, 2
 | Medeia, lat. Medea, in der
            griechischen Sage die zauberkundige Tochter des Königs Aietes von Kolchis. Von
            Liebe zu Iason erfüllt, half sie diesem durch eine zauberkräftige Salbe bei der Bewältigung der von Aietes
            für die Gewinnung des Goldenen Vlieses gestellten Aufgaben und schläferte den das Vlies bewachenden
            Drachen ein. Nach dem Raub des Vlieses floh sie mit Iason und den Argonauten. Um den Vater, der sie
            verfolgte, aufzuhalten, tötete sie ihren Bruder Apsyrtos und zerstreute seine Glieder. Auf der Heimfahrt
            vermählte sie sich mit Iason. Als sie wegen des von ihr verschuldeten Todes des
            Pelias <Hintergrund von ii, 17, 6>
            von Iolkos fliehen mußten, gingen sie nach Korinth. Dort warb Iason um
            Kreons Tochter Glauke (oder Krëusa). Aus Rache tötete Medea diese und Kreon sowie ihre beiden eigenen
            Kinder, die sie Iason geboren hatte, und entfloh auf einem mit Drachen bespannten Wagen zu Aigeus
            nach Athen. [Lexikon der Antike: Medeia, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 3561 (vgl. LDA, S. 363)]
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          | medium
            coeli | "medium
            coeli" oder "medium coelum": die Himmelsmitte. Die
            eine betrifft die Halbkugel über uns, dort ist es der Zenit, die
            andere die unter uns, dort ist die Himmelsmitte der Nadir. Zu den Fixpunkten und Himmelsörtern s. "Astrologische
            Grundlagen", Abschnitt "plagae".
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          | mellilotus Carion, revolutio 1529: 44,2 | Deutscher
            Stein=Klee, gemeiner gelber Stein=Klee, Bären=Klee, goldener Klee,
            Meliloten, Meloten=Klee, officineller Meliloten=Klee, Trifolium
            odoratum primum Dod. & Thal. Melilotus vulgaris
            officinarum Germaniae C. B. Tourn. Trifolium odoratum, s.
            Melilotus vulgaris flore luteo J. B. Melilotus germanica J.
            B. Melilotus vulgaris Parkins. Raj. Melilotus germanica Gerard.
            Lotus urbana Matthiol. Trifolium Melilotus officinalis,
            leguminibus racemosis nudis dispermis rugosis acutis, caule erecto Linn.
            Fr. Melilot, Mirlirot, Engl. Melilot, wächst in ganz
            Europa, und auch in Aegypten, in mancherley Boden, auf den Feldern,
            Hecken, und an den Wegen, wild. Diese
            Pflanze löset gelinde auf, digerirt, erweicht, und stillt die
            Schmerzen; wird aber innerlich jetzt fast gar nicht gebraucht.
            Zuweilen verschreiben noch Einige von den blühenden
            Meliloten=Spitzen eine Handvoll, welche sie mit gleichen Theilen
            Kamillen=Blumen in 2 Pf. gemeinem Wasser kochen, und bey Entzündungen
            des Unterleibes, wie auch bey Stein= und rheumatischen Schmerzen
            gebrauchen lassen. Michaelis, in den Notis ad Schroederum,
            lobt das Decoct der Meliloten=Blumen in dem weißen Flusse ganz
            besonders, und preiset es zum Trinken an. 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Klee |  
          | mentastrum Carion, revolutio 1529: 44,2 | mentastrum, i, n. (menta), die wilde Minze, Cels. 5, 27, 7; 6, 9. p. 247, 17 D. Colum. 11, 3, 37. Plin. 14, 105; 19, 150; 20, 144 sqq. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: mentastrum, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 34962 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 881)]
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          | Mesue i, 13, 1 et passim | Johannes
            Mesue, Sohn eines Kalifen zu Damaskus, um
            1160 bekannt. Soll zwei Bücher "De medicamentorum purgancium
            delectu, castigatione et usu" geschrieben haben. Quelle: http://www.zedler-lexikon.de/index.html
 |  
          | milium
            solis Carion, revolutio 1529: 45,4
           | Die Meer=
            Perl= oder Stein=Hirse, Stein=Same, Lithospermum
            Tourn. & Linn. Fr. Grémil, Herbe aux
            perles, eine Gattung Pflanzen, mit fünf kurzen Staubfäden,
            einem stumpfen doppelten Staubwege, rauhen Blättern, und vier eyförmigen,
            steinharten, glatten oder runzeligen Samenkörnern. Linné
            gibt 7 Arten an, von welchen ich aber nur 3 anführen werde. 1. Die kleinblumige Steinhirse
            mit glatten Samen; große aufrecht stehende oder gerade
            Perl=Hirse mit kleinen gelben Blumen; Marienthränen, Meergries,
            Perlkraut, Sonnenhirse, weißer Steinbrech, Vogelhirse,
            Lithospermum erectum offic. Lithospermum maius erectum C.
            B. Lithospermum s. Milium solis J.
            B. Lithospermum primum Anguillar. Lithospermum aruense Theod.
            Lithospermum minus Matthiol. Dodou. Gesu. Lob. Durant. Dalech.
            et Gerard. Lithospermum commune Gesn. Lithospermum
            legitimum Clus. Lithospermum sativum Fuchs.
            Lithospermum vulgare minus Camerar. Lithospermum erectum
            vulgare, flore ochroleuco Moris. Lithospermum alterum
            fruticosum Thal. Lithospermum caule erecto ramosissimo,
            floribus calycem vix superantibus Hall. Lithospermum foliis
            subtus neruosis, floribus in alis foliorum exeuntibus Ejusd.
            Lithospermum officinale, seminibus laeuibus, corollis calycem vix
            superantibus, foliis lanceolatis Linn. wächst hin und
            wieder in ganz Europa, an ungebauten Orten, Wegen, Aeckern, in
            feuchten und sandigen Gründen, zwischen Hecken und Gesträuchen.
            Die lange, starke, einfache, röthliche, und mehrere Jahre dauernde
            Wurzel treibt 2 bis 3 gerade, rundliche, etwas rauhe Stängel,
            welche 1 bis 2 Schuh hoch werden, und nach dem Gipfel zu in Zweige
            abgetheilt sind. Die langen schwarzgrünen Blätter, welche etwas
            schmähler als die Olivenblätter sind, stehen wechselweise, sind
            ungestielt, lanzettförmig, spitzig, völlig ganz, mit borstigen
            Haaren versehen, und rauh anzufühlen. Die Blumen zeigen sich im May
            und Jun. einzeln am Winkel der Blätter auf ganz kurzen Stielen, und
            stellen eine einseitige Aehre vor; der Kelch ist haaricht; das
            Blumenblatt nicht viel größer, als dieser, weiß oder gelblich,
            und oben an der Röhre sitzen 5 stumpfe, eingekerbte Schuppen,
            welche die Staubbeutel bedecken. Die Samen sind weiß, sehr hart, an
            Größe der Hirse und an Gestalt kleinen Perlen gleichend, glänzend,
            und ohne allen Geschmack; sie sind gegen den Herbst reif; anstatt 4
            aber kommen gemeiniglich nur 2 zur Reife. Sie geben ein ziemlich
            gutes Mehl, woraus Brod gebacken werden kann. Die
            Aerzte der ältern Zeiten haben die Samen als ein harntreibendes und
            steinzermalmendes Mittel, in verschiedenen Zufällen der Harnwege,
            auch zu Beförderung der Geburt, und in dem täglichen Fieber, mit
            Wasser oder Wein abgesotten, gerühmt; da aber diese Wirkungen durch
            die Erfahrung nicht bestätigt worden, sind sie ganz außer Gebrauch
            gekommen; doch vermuthet Hr. v. Haller, daß die junge
            Pflanze eine betäubende Kraft besitze, und, dem Geruche nach, mit
            der Hundszunge übereinkomme. 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Hirse |  
          | Minerva i, 1, 12 + 14ii, 3: ausführlich
 ii, 15, 38
 Apologia, 6
 | Athena, lat. Athene, auch
             Pallas  <so in ii, 3, 7> (das »Mädchen«) Athene,
            griechische jungfräuliche Göttin (Athene
            Parthenos; ihr Tempel in Athen: Parthenon), Tochter des Zeus, der die mit
            Athene schwangere Metis verschlang.
            Athenes Geburt erfolgte, indem Hephaistos den Kopf des Zeus
            mit dem Beil spaltete, worauf die Göttin Athene
            gerüstet heraussprang (dargestellt im Ostgiebel des Parthenon). Für
            Athene ist
            vorgriechischer Ursprung nachzuweisen versucht worden; ihr kriegerischer Charakter (Rüstung:
            Helm, Lanze, Schild <Hintergrund von ii, 15,
            38> , Aigis) wird von einer bronzezeitlichen Schlachtengöttin und Burgherrin abgeleitet, ein
            Erbe, an das die frühgriechische Athene
            anknüpft. Als Schutzherrin Athens behauptete sie sich im Kampf gegen
            Poseidon und stiftete den Ölbaum <ii, 3, 1:
            "Minerva interim olivifera"> (dargestellt im Westgiebel des Parthenon). Sie schirmte auch andere
            Städte als Athene
            Polias (z. B. Priene) und wurde als die Siegbringende verehrt (z. B. Pergamon). Die streitbare
            Göttin nahm am Gigantenkampf <Anspielung
            darauf in Apologia 6> teil und war die hilfreiche Schützerin vieler
            griechischer Helden (Diomedes, Odysseus, Herakles). Als Göttin der Kunstfertigkeit erfand sie zahlreiche handwerkliche Künste und schützte
            sie;  als Göttin der Weisheit und des Verstandes waren ihr die Wissenschaften anvertraut
            (Athenestandbild aus
            der pergamenischen Bibliothek). Sie lehrte den Gebrauch von Pferd und Wagen (als Spezialistin des alten
            Wagenkampfes), Schiffsbau (Argonauten), unterwies die Frauen im Spinnen und Weben (Arachne), erfand
            die Flöte (Marsyas) und setzte einen Gerichtshof auf dem Areopag ein. Die Funktionen der Göttin
            spiegeln den gesellschaftlichen und sozialen Status ihrer Verehrer wider. So ist sie offenbar unter Peisistratos in
            Athen Stadtgöttin geworden, die sich auch der Handwerker und der einzelnen Gewerbe annahm. Die
            Athene des perikleischen Athen vollzieht die Wandlung zur
            Friedensgöttin (z. B. Standbild der Athene
            Lemnia). Eule (Beiname Glaukopis, »Eulenäugige«), Schlange und  Ölbaum waren ihr heilig. Ihr entspricht die römische
            Minerva.
 [Lexikon der Antike: Athena, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 683 (vgl. LDA, S. 72 ff.)]
 Minerva, römische Göttin der Künste und Fertigkeiten,
            Herrin des Handwerks, unter deren Schutz Handwerker, Lehrer, Künstler und Ärzte standen
            (griechische Athena). 207 v. u. Z. erhielten die Dichter und
            Schauspieler das Versammlungsrecht in einem Tempel auf dem Aventin. Mit Jupiter und Juno wurde
            Minerva in der kapitolinischen Göttertrias auf dem Kapitol in Rom verehrt.
             In Kunst und Literatur der Zeit nach der Antike wurden die Namen
            Minerva und Athena in der Regel unterschiedslos verwendet.[Lexikon der Antike: Minerva, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 3691 (vgl. LDA, S. 375)]
 |  
          | minutum iii, 6, 71 | Minute,
            ein 60-stel eines Grades. |  
          | mithridatum i, 12, 5 | Mithridat,
            der, eine sehr alte, aus vielen Kräutern und andern Mitteln
            zusammen gesetzte Arzeney wider das Gift, sowohl bey Menschen als
            Thieren; und in weiterer Bedeutung oft eine jede wider das Gift kräftige
            Arzeney. Von dem vom Pompejus
            besiegten Könige von Pontus, Mithridates,
            welcher sich mit der Kenntniß der einfachen Arzneymittel, besonders
            aber der Gifte und Gegengifte beschäfftigte, und durch eine häufige
            Genießung einer solchen Arzeney alle Arten des Giftes ohne Schaden
            soll haben ertragen können. Quintus
            Serenus, ein Arzt des 4ten Jahrhunderts, setzt die
            aufgefundene Original=Composition sehr herunter; Galen,
            Aetius, Seribon und andere haben die Vorschrift aufbehalten;
            und die Formeln der neueren sind aus so unzähligen und öfters ganz
            widersinnigen Dingen zusammen gesetzt, daß der klügere Arzt dieses
            Opiat gar nicht mehr braucht. Um das vorstehende noch mehr zu bestätigen und zugleich den Glauben
            an die heilsame Wirkung dieses Opiates zu untergraben, füge ich
            hier noch eine Stelle aus Unzer' s
            Arzt hinzu.
 Unter den gemeinen Hausarzneyen, die seit uralten Zeiten in
            jedermanns Händen sind, kann wohl der Theriak und Mithridat
            oben an stehn, und um deswillen halte ich es für nützlich, meinen
            Lesern einmal zu sagen, was sie von dieser Arzney zu hoffen haben.
            Unter den neuesten Schriftstellern hat Herr D. Heberdeen
            dieselbe wohl am ausführlichsten beurtheilt, und ich werde mich
            hier seiner Gelehrsamkeit bedienen.
 Der König Mithridates hielt sich selbst für den vollkommensten
            Kenner der Kräfte aller einfachen Arzneyen. Seine Schmeichler bestärkten
            ihn in seinem Wahne, und die Geschichtschreiber rühmen ihn als
            einen zweyten Salomon. Allein der Begriff von seiner Weisheit
            verringert sich sehr, wenn man bedenkt, wie wenig Gelegenheit und Hülfsmittel
            er zu dergleichen Untersuchungen haben konnte. Pompejus, der durch
            das Gerücht einen hohen Begriff von seinen Geheimnissen erhalten
            hatte, bemächtigte sich, nach erfochtenem Siege, der Schriften
            dieses Prinzen, mußte aber selbst über seine Leichtgläubigkeit
            lachen, als er, statt der Geheimnisse, nur ein paar schlechte
            Recepte fand. Wahrscheinlicher Weise suchten schon damals gewisse
            Leute von den Vorurtheilen der Menschen zu profitiren, und sich
            durch einen versteckten Betrug zu bereichern. Man machte alsobald zu
            Rom unter dem Titel eines Gegengifts vom Mithridates, das unter
            seinen Papieren gefunden worden wäre, eine prächtige
            Zusammensetzung bekannt, dergleichen noch heut zu Tage gemein sind,
            woran aber wohl Mithridates den wenigsten Antheil gehabt hatte.
            Plutarch, der sonst alle Kleinigkeiten von Schriften dieses Königs
            angemerkt hat, gedenkt zwar in der That dieses Mittels nicht,
            vermuthlich weil es ihm an gehörigen Zeugnissen gemangelt. Allein
            dagegen lehrt uns doch Q. Serenus Sammonicus, daß, ungeachtet der
            verschiedenen Zubereitungen des Mithridats, die einzige im Kabinette
            des Königs gefundene Waare diejenige gemeine Composition sey, die
            aus zwanzig Rautenblättern, ein wenig Salze, zweyen Nüssen und so
            viel getrockneten Feigen bestanden. Dies war nun das Mittel, das
            allen Giften vorbeugen sollte; und wenn man des Morgens eine Dosin
            davon einnahm, so entkräftete dieses die Gewalt aller Gifte am
            folgenden Tage, wie Galenus anführt. Das Beyspiel des ersten
            Erfinders ward zum Beweise gegeben. Er hatte sich dessen so häufig
            bedient, daß er kein giftiges Kraut mehr finden konnte, das ihm im
            Nothfalle das Leben nehmen wollte.
 Hierdurch erlangte dieses Mittel einen solchen Ruhm, daß römische
            Kaiser es mit eignen Händen zubereiteten, die Aerzte des Alterthums
            es zu verbessern suchten, und eine Menge von Büchern und
            nachgeahmten Compositionen daraus entstanden.  Andromachus, Nerons
            Arzt, nahm große Veränderungen damit vor. Er ließ den Scink
            heraus, that die Vipern hinzu, und verminderte das Opium. Das Kind
            mußte einen neuen Namen haben. Er nennte es
            Γαληνη bis es zu Trajans Zeiten,
            entweder wegen der Vipern, die darin waren, oder wegen seiner Tugend
            wider ihre Bisse, Theriak genannt wurde. Unter diesem Namen
            ist es noch bekannt, und gleichwohl machen unsre Apotheker noch den
            ursprünglichen Mithridat nach einem Recepte des Damocrates in
            Jambischen Versen, welches man im Galen findet.
 Es liegt nichts daran, ob Mithridates der wahre Erfinder dieser
            Zusammensetzung sey, da man nunmehr weiß, daß es kein so
            herrliches Gegengift ist, als man zu einer Zeit glaubte, da man die
            Gifte schlecht, und also die Gegengifte nothwendig noch schlechter
            kannte. Was die Unwissenheit und große Liebe zum Leben angefangen
            hatte, trieb der hitzige Geschmack des Volks an allem, was wunderbar
            ist, noch höher. Wenn ein vornehmer Mann an seltnen Zufällen
            starb, so war gewiß eine Stiefmutter, ein Nachfolger, oder sonst
            jemand Schuld daran. Die List bekräftigte diese Fabeln, und schrieb
            den Tod umgebrachter Personen einem Gifte zu, das der Erblaßte
            immer bey sich getragen und heimlich genommen haben mußte.
            Hierdurch wurden die nähern Untersuchungen der Sache und der Haß
            des Volks hintertrieben. Vermuthlich ist der Redner Demosthenes auf
            diese Weise umgekommen; denn die Umstände von seiner Vergiftung
            werden so verschiedentlich, und ihre Wirkung mit der Wirkung damals
            bekannter Gifte so wenig übereinstimmig erzählt, daß man nichts
            anders glauben kann. Dem Hannibal und andern mag es wohl nicht
            besser ergangen seyn. Dergestalt häuften sich die Gifte immer mehr
            an, und vermehrten also auch die Gegengifte. Starb jemand von einem
            unkräftigen Gifte nicht, so mußte ihn nothwendig ein andres
            erhalten haben.
 Der Mithridat ist die allerseltsamste Vereinigung von Gegengiften,
            die man sich nur vorstellen kann. Ohne hier Vorwürfe zu
            wiederhohlen, welche schon tausendmal aus vernünftigen Gründen
            dagegen gemacht worden sind, kann bloß die Erfahrung allein dieser
            Panacee, welche sogar allein zukünftigen Uebeln vorbeugen sollte,
            alle ihre Ehre benehmen, indem sie sie mit zu dem gemeinen Haufen
            der schweißtreibenden Arzneyen hinunter setzt, welchen Namen viele
            führen, die wenig oder gar keine Tugenden haben. Seit fast zwey
            tausend Jahren, da er gebraucht worden, weiß man dem Mithridat
            keine bessere Wirkung zuzuschreiben. Der Kaiser Antonin fiel davon
            in eine gefährliche Schlafsucht, und Mithridates selbst hätte gewiß
            seines Todes wegen nicht in Verlegenheit kommen sollen, wenn nur
            sein Gift kräftig genug gewesen wäre, jeden andern, der keinen
            Mithridat gegessen hätte, hinzuopfern. Allen Giften, deren wir heut
            zu Tage so viel mehrere kennen, widersteht der Mithridat nicht
            besser, als das Opium; und wer es darauf wagen wollte, würde mit
            jenem Charlatan einerley Schicksal haben, der, nach Wepfers
            Berichte, ungeachtet des gepriesenen Gegengifts, so er zu sich nahm,
            dennoch an dem eingenommenen Arsenik sterben mußte, wieder das es
            nicht helfen konnte.
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            - Stichwort: Mithridat
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          | mumia ii, 13, 16 | Mumie Der ächten ägyptischen Mumie von starkem aber nicht widrigem
            Geruche, welche rein, schön, leicht und schwarz, aber nicht glänzend,
            dabey bitter von Geschmack ist, legen einige verschiedene heilende
            Kräfte bey. Man rühmt sie sehr, das geronnene Geblüt und die
            Geschwulst zu zertheilen, und sie soll nicht bloß vermöge ihrer
            bituminösen und balsamischen Theile, sondern auch vermöge des flüchtigen
            Salzes wirken. Die Dosis ist eine halbe Drachme bis zu zwey Scrupeln.
            Die Tinctur, welche daraus gemacht wird, besitzt die balsamischen
            Eigenschaften der Mumie; man gibt sie von 12 bis 24 Tropfen. Beym
            Einkaufe müssen die Droguisten und Apotheker darauf sehen, daß sie
            große Stücke, die Fleisch haben, und keine bloße Knochen sind,
            bekommen, und die, wenn man etwas davon auf Kohlen wirft, zwar
            stark, aber nicht nach Pech riechen. Je schöner und balsamischer
            der Geruch ist, desto höher schätzt man die Waare. Hat aber jene
            Vermuthung, daß die mehrsten käuflichen Mumien nur von gewinnsüchtigen
            Leuten, sey es in Aegypten oder anderwärts, von schlechten
            Materialien nachgemacht werden, ihre Richtigkeit: so sollte man
            billig diese elende Waare wenigstens aus der Arzeney, wo man wohl
            bessere Mittel hat, auf deren Aechtheit man sich verlassen kann,
            schlechterdings verbannen, und solche nur den Mahlern überlassen,
            die sie mit Oehl oder einem andern Firniß gerieben und angemacht,
            zu allerley braunen Schattirungen gebrauchen, weil sie die Umbra übertreffen
            soll. Sie kommt als Arzneymittel ohnehin aber immer mehr außer
            Gebrauch.
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            - Stichwort: Mumie
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          | muscus i, 10,21 et passim Carion, revolutio 1529: 37,2
             | Bisam,
            Biesam, Biesen, Bisem, L. Moschus, Fr. Mose, ist
            eine schwarzgraue, oder etwas braune, grummelichte Materie, wie
            geronnenes Geblüt anzusehen, eines scharfen und etwas bittern
            Geschmacks, aber sehr starken und angenehmen Geruchs, den jedoch
            nicht alle Leute, und besonders viele Frauenzimmer nicht, vertragen
            können. Sie wird in braunhaarichten Beuteln, worinn sie entweder
            gewachsen oder eingenähet worden, aus China, Persien und Ostindien
            zu uns gebracht. Von der Art und Gestallt des Thieres, von welchem
            der Bisam kommt, als auch dem Ursprunge des Bisams in denselben,
            werden sehr ungleiche Meinungen geheget, worüber Hr. D. Martini,
            in seinem Naturlexicon,
            das gehörige Licht verbreiten wird, so wie ich auch, was den
            innerlichen Gebrauch des Bisams betrifft, eben dahin verweise. Der
            eigentlichen Absicht meines Werkes gemäß, beschäftige ich mich
            bloß mit der oeconomischen, mercantilischen und Kunst=Geschichte
            des Bisams. (...) Wieviel herrliche und kostbare Galanterien und Rauchwerke die Parfümirer
            von dem Bisam machen, ist Jedermann bekannt, indem nicht allein
            allerhand Leder, Leinwand, und andere dergleichen Waaren, damit
            wohlriechend gemacht werden, sondern auch die rohen Bücher, wenn
            das Planirwasser nur mit 1 Gran vermischet wird, von dem Buchbinder
            dadurch können parfümiret werden. Man mus aber zu dergleichen
            Sachen nicht zuviel Bisam nehmen, weil es sonst gar zu stark und
            widrig riechen würde.
 Die Köche nehmen ihn bisweilen unter die Gelées. Wer
            dergleichen Speisen genüßet, mus sich vor Wein=Debauchen hüten,
            sonst verfällt er, statt der vermeinten Stärkung, in große
            Leibes=Schwachheit und Kopfweh.
 Vor übelriechenden Athem, laßen sich aus dem Bisam auf
            folgende Art Kugeln verfertigen. Man nimmt Zuckercand, und
            schön weiß Mehl, von jedem 8 Loth; ferner Bisam und Ambra, von
            jedem 5 Gran. Leztere 2 Ingredientien läßt man in einem Mörser
            mit Rosenwasser zerschmelzen, worunter man das Gelbe von einem Ei rühren
            kann; sodenn mus man die 2 andern Species, wenn man sie vorher zu
            zartem Pulver zerrieben hat, nach und nach darunter mischen, damit
            es einen Teig abgebe. Von diesem Teig werden Kugeln gemacht, und in
            einer Marcipanpfanne gebacken. Man nimmt bei Gelegenheit ein solches
            Kügelchen in den Mund, und läßt es zergehen.
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            - Stichwort: Bisam
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          | myrobalanum i, 11, 12 et passim | Myrobalane,
            Myrobalana, Myrobalanorum quinque species, sind ostindische,
            fleischig trockene Früchte, welche eine Kernnuß enthalten, und von
            den Arabern als Laxiermittel dem Arzneyvorrathe aufgedrungen worden
            sind; mit der größten Unwahrscheinlichkeit werden sie von einem
            und demselben Baume hergeleitet. Es ist unbegreiflich, wie man diese fünf verschiedenen Früchte
            zusammen als ein einzelnes Arzneymittel gebrauchen konnte, denn man
            verschrieb sie fast immer zusammen; seltner die großen
            schwarzbraunen, oder die gelben allein. Auch ist es noch gar nicht
            ausgemacht, welche unter ihnen laxirende Kräfte haben, und welche
            nicht. Die aschfarbigen und die indianischen scheinen am wenigsten
            davon zu besitzen. Man lobt zugleich ihre anstringirende Kraft,
            welche aber unter ihnen hat hierin den Vorzug?
 Man hat sie als eine nicht schwächende Laxanz im Aufgusse
            angewendet, wo man zugleich stärken wollte, in Bauchflüssen, der
            Ruhr u. s. w. Im Absude sollen sie wirksamer den Leib eröffnen, roh
            aber als Pulver und geröstet bloß anhalten. Man kann sie
            entbehren.
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            - Stichwort: Myrobalane
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          | nardus bzw. spica nardi
 ii, 13, 4 + 8iii, 1, 48
 iii, 26, 59
 | 2. Das nardische
            Bartgras, Andropogon Nardus, paniculae ramis
            supradecompositis proliferis Linn. wächst in Ostindien,
            und hat die Größe des gemeinen Rohres. Aus dem Winkel der obern Blätter
            kommen auf der platten Seite des Halmes zwey Blumenstiele, deren
            einer kürzer, der andere länger ist. Beyde, insonderheit der
            kurze, treiben andere und neue Stiele, und in der ganzen Rispe
            befinden sich viele Blättchen, welche eine Aehnlichkeit mit den
            Kelch=Blättern des Habers haben. Es unterscheidet sich also dieses
            von den übrigen Arten des Bartgrases durch die zusammengesetzten
            und sprossenden Aeste der Blumen=Rispe. Nach der Meinung der Neuern,
            ist diese Pflanze, oder vielmehr deren Wurzel, die indianische
            Spike=Narde, Spica Nardi, oder Nardus
            Indica, welche ehedem in großem Rufe und Gebrauche
            gewesen, auch noch jetzt bey den Morgenländern stark gebraucht, von
            unsern Aerzten aber fast gar nicht geachtet wird. Ob es zwar nicht
            mit Gewißheit zu behaupten ist, daß diese Narde die Wurzel von
            diesem Bartgrase sey, so will ich solche doch hier kurz erwähnen.
            Die indianische Spike=Narde ist eine haarichte Wurzel, oder vielmehr
            ein langer und dicker haarichter, und aus den aderichten Fäserchen
            der Blätter in einander verwickelter Kopf der Wurzel, an Farbe röthlich
            wie Eisenrost, oder braunroth; von einem angenehmen gewürzhaften,
            scharfen, etwas bittern Geschmack, und von einem lieblichen Geruch.
            Die Wurzel, woran dieser Kopf steht, ist eines Fingers dick und
            dunkelroth, fest, aber leicht zu zerbrechen. Manchmahl findet man
            zwischen den haarichten Fäserchen noch ganze Blätter, die weißlich
            aussehen, und wie Binsen gestaltet sind. Man findet in den Apotheken
            zweyerley Arten dieser Wurzel, welche aber nur durch die Länge und
            Farbe der Fasern von einander unterschieden sind. Die längere ist röther.
            An Kräften sind sie einander gleich. Sie gehören zu den gewürzhaften
            Arzeneyen, und können mit der Cyper= und Galgant=Wurzel füglich
            verglichen werden. Da nun diese besser und frischer zu haben sind,
            wird die Nardenwurzel selten gebraucht. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Nardus Indica > nardisches Bartgras
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          | nenufar i, 24, 7 Carion, revolutio 1529: 38,2 | Nenuphar,
            Nenufar, der franz. Nahme der Seerose,  Nymphaea Linn. Weiße Seeblume, weiße Seerose, weißer Seemulm, weiße
            Wasserlilie, Wasserblume, Nymphaea alba, foliis cordatis
            integerrimis, calyce quadrifido.  Nymphaea calice tetraphyllo,
            coralla multiplici.  Nymphaea alba major. Nymphaea candida.
            Papaver aquaticum; Rhopalon, clavus seu digitus veneris; clava sine
            radix Herculis, alga palustris. Fr. Le Nenuphar, ou Nenufar blanc;
            Blanc d' eau; Lis d' étang, Volet, Plateau à fleur blanche.
 Diese Pflanze war ehemals in der
            Medizin sehr im Gebrauch. Man hatte davon in den Apotheken die
            Wurzeln, Blätter, Blumen und Samen. Der Saft der Wurzel, die unter
            dem Namen der Wasserlilienwurzel, (Radix Nymphaeae albae,
            Nenaphoris) bekannt ist, färbt das Lakmuspapier roth. In der
            Untersuchung auf chemischem Wege giebt sie Pflanzensäure, Oel und
            etwas weniges flüchtiges Salz. Man brauchte die Wurzel gewöhnlich
            zu kühlenden Ptisanen in allen den Fällen, wo eine heftige
            Cirkulation des Blutes und eine Aufregung der Lebensgeister zu dämpfen
            war. Man hatte in den Apotheken ein destillirtes Seeblumenwasser;
            ferner bereitete man daraus einen Syrub, eine Conserve
            und ein Oel durch die Infusion und durchs Kochen. Das
            destillirte Wasser diente zu Juleppen und kühlenden Tränken, zu 3
            bis 6 Unzen nach Vorschrift. Der aus den Blumenblättern bereitete
            Syrub ist schlafmachend, und wurde unter eben die Arzneien genommen,
            und von 1/2 bis 1 Unze gegeben. Die Conserve wurde die Pulver in
            Opiaten etc. einzunehmen gebraucht. Das Oel aus den Seeblumen hat
            schmerzstillende und besänftigende Eigenschaften, man wandte es
            daher in Fiebern, die mit Delirien verbunden sind, an, indem man dem
            Kranken die Schläfe damit einrieb, wodurch er sich erleichtert fühlte.
            Der Seeblumenhonig wurde zu erweichenden und kühlenden Klystieren
            von 2 bis zu 3 Unzen genommen. Man bereitete ihn aus den
            Blumenkelchen und Staubgefäßen, welche zur Infusion, womit der
            Syrub bereitet wird, nicht genommen wurden. Man machte aus der
            Seeblumenwurzel auch eine kühlende Ptisane auf folgende Weise. Man
            nahm vom besten gereinigten und gewaschenen Hafer, 2 Unzen;
            geraspelte frische Seeblumenwurzel, 1 Unze, und ließ Alles in 3
            Pfund Wasser bis zur Hälfte einkochen; dann that man eine Drachme
            Salpeterkügelchen dazu. Das Durchgeseihete dient zum gewöhnlichen
            Getränke. Man benutzte nun diese Pflanze mit ihren Theilen noch zu
            Juleppen, Emulsionen, Latwergen etc.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Nenuphar
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          | nepita iii, 8, 40 | Nepten,
            der Nahme der Pflanzengattung Nepeta Linn.,
            die sonst auch Katzenkraut und Katzenmünze heißt.
            Sie gehört in die erste Ordnung der 14ten Classe des Linnè'schen
            Pflanzensystems, Didynamia Gymnospermia, und hat folgende
            Kennzeichen: Der mittlere Lappen der unteren Lippe der Blumenkrone
            ist gekerbt; der Schlund ist an den Seiten zurück geschlagen; die
            Staubfäden stehen nahe beysammen. Willdenow
            zählt jetzt 27 Arten dieser Gattung; da von den mehrsten derselben
            aber nichts merkwürdiges bekannt ist, so werde ich hier nur einige
            anführen. 1. Katzen=Nepten, gemeine Katzenmünze.
            Nepeta Cataria, floribus spicatis, verticillis
            subpedicellatis, foliis petiolatis cordatis dentato-serratis. Linn.
            Sp pl. ed. Willd. T. III.
            P. I. p. 49. Mentha cataria vulgaris et major. Bauh.
            pin 228. Cataria herba. Dod.
            pempt. 99. β) Mentha cataria minor. Bauh.
            pin. 228. Nepeta (minor) floribus spicatis, spicis interruptis,
            verticillis pedicellatis, foliis subcordatis serratis petiolatis. Mill.
            dict. no. 2.Diese Pflanze wächst in Virginien und ganz Europa an den Wegen,
            Hecken, Mauern, und andern ungebauten Orten wild; und blühet im
            Julius und August. Sie wird insgemein Nepeta oder Mentha
            Cataria, Katzenmünze, oder Katzenkraut, von den
            Franzosen Herbe aux Chats, von den Engländern Neppe
            oder Catmint, und von den Holländern Nept oder Kattekruid
            genannt. Sie treibt aus einer perennirenden Wurzel, zwey bis vier
            Schuh hohe Stängel, mit aufrechten oder armförmig ausgebreiteten
            Zweigen, und ziemlich langgestielten, ungefähr zwey Zoll langen,
            herzförmig=eyrunden, ein wenig zugespitzten, etwas rundlichten Blättern,
            die, insonderheit auf der untern Fläche mit weich anzufühlenden,
            weißlichten Haaren bekleidet sind. Die Stängel und Zweige endigen
            sich mit Aehren, die aus kurzgestielten Wirteln zusammengesetzt
            sind, von denen die unteren immer weiter von einander entfernt
            stehen, als die oberen; die Blumen sind weiß, und haben inwendig,
            vornehmlich am Schlunde und der Unterlippe, rothe Düpfelchen, und
            am Rande der Unterlippe sind ungefähr zehn spitzige Kerben.
 Die ganze Pflanze hat einen besondern balsamischen Geruch, welcher
            vielen nicht unangenehm, und einigermaßen dem Geruch der Melisse ähnlich
            ist; und einen scharfen, hitzigen, bittern Geschmack. Sie dienet in
            der Arzneykunst als ein auflösendes Mittel in langwierigen und
            schleimichten Krankheiten der Brust und des Unterleibes, vornehmlich
            in Blähungen, Mutterbeschwerden und wider die Würmer, indem sie
            neben der auflösenden auch eine nervenstärkende und
            krampfstillende Wirkung hat; sie treibt auch den Urin und die
            monathliche Reinigung. Die Katzen gehen ihr um ihres besondern
            Geruchs willen eben so sehr nach, als dem Marum verum, und
            gebärden sich sehr wunderlich dabey, vornehmlich wenn sie verwelkt
            ist, daher sie öfters von ihnen verderbt wird, indem man sie kaum
            davon abhalten kann; nach Ray' s
            und Miller' s Beobachtungen
            aber sollen sie vornehmlich nur die wilden, oder diejenigen, welche
            in die Gärten versetzt worden, zu Grunde richten; diejenigen
            hingegen, welche aus dem Samen gezogen worden oder wo viele Pflanzen
            nahe beysammen stehen, nicht so leicht anrühren.
 
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            - Stichwort: Nepten, Verweis von Nepeta |  
          | ocimum ii, 13, 5ii, 18, 32
 iii, 26, 32
 | Basilien,
            Basilienkraut, Basilg, Basilgen, Basilgram, Basilik, Braunsilge, Grünkraut,
            Hirnkraut, Königskraut, L. Basilicum, Herba basilica, Herba
            regia, Ocimum, Ocymum, Fr. Basilic, ist ein kleines
            wohlriechendes Kraut, von dem man 8 bis 10 Arten rechnet; es giebt
            aber deren nur 6, welche von einander recht unterschieden sind; die
            andern sind bloß Varietäten. ...
 Diese Pflanze hat auch in der Arzenei ihren Nutzen. Sie ist gut für
            das Haupt und die Brust, und herzstärkend. Ihre wie Thee gekochten
            Blätter und Blühten lindern die Kopfschmerzen, und zertheilen die
            Flüsse an demselben. Wenn sie durre sind, macht man ein Pulver
            daraus, welches man mit andern aromatischen und auf eben die Art
            zubereiteten Kräutern vermischet. Und dieses ist eben das Pulver,
            welches man das Haupt=Pulver nennet, und wie den Tabak
            schnupfet, um das Gehirn zu reinigen, und welches auch viele wässerige
            Feuchtigkeit abführet, vornehmlich, wenn man nüchtern etliche
            Prisen davon gebrauchet. Der Saame in Wein getrunken, giebt eine
            gute Herzstärkung. Das Kraut führet viel kräftiges Oel und flüchtiges
            Salz bei sich. In den Apotheken brauchet man die Blätter und den
            Saamen. Es hat überhaupt dieses Kraut eine Kraft zu wärmen, zu
            trocknen, zu zertheilen, zu eröffnen, und zu reinigen. Ist gut für
            den Schwindel und Ohnmacht, erwärmet den kalten schwachen Magen,
            befördert die Dauung, reiniget die Brust und Lunge von allem zähen
            Schleim, leichtert den kurzen und schweren Athem, und benimmt den
            alten Husten, mehret die Milch in den Brüsten, erwärmet und
            reiniget die kalte Mutter, befördert den Monathfluß und die
            Geburt. Von Einigen ist angemerkt worden, daß die Frauen, so
            Basilienwurzeln und Schwalbenfedern in den Handen halten, wenn sie
            in Kindesnöthen arbeiten, leicht und ohne Schmerzen gebahren. Des
            Krautes Saft soll das Niesen stillen. Mit 3 oder 4 Gran Campher
            vermischt, stillet das Nasenbluten. Das Kraut mit dem Saamen zerstoßen,
            und auf die Warzen und Elsteraugen gelegt, ziehet sie mit der Wurzel
            heraus. Der Saame ist ein herrliches Mittel in der Bräune, Mundfäule,
            Schrunden der Lefzen, Brustwarzen und heimlichen Glieder.
            Diejenigen, welche sehr zu Kopfschmerzen geneigt sind, müssen sich
            dieses Krautes enthalten, und nicht allzu oft daran riechen; es soll
            auch das Gesicht schwächen. Eine gleiche Wirkung hat auch der Wein,
            dem man mit dieser Pflanze einen Muscatellergeruch verschaffen
            wollen.
 In etlichen Apotheken hat man von der Basilik das Wasser, das Oel,
            und den Balsam vom Oel. Das Wasser, so aus der blühenden
            Pflanze destillirt wird, stärket das Haupt und Herz, reiniget die
            Brust, befördert den Auswurf, und vertreibet das Keichen, treibet
            den Harn und die Monathzeit, tödtet und treibet die Würmer aus,
            und kommt in allen mit dem Kraute überein. Das Oel kommt mit
            in den Schlagbalsam; ist auch sehr geschickt, die Lebensgeister
            wieder zu erwecken, und die Bewegung derer Säfte, aus welcher das
            Blut bestehet, wieder herzustellen. Der Balsam ist wider die
            Ohnmachten, Hauptweh und kalte Flüsse dienlich.
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            - Stichwort: Ocimum > Basilien
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          | olibanum ii, 9, 11 | Weihrauch
            (Olibanum oder Thus),
            ist der an der Luft erhärtete harzige Saft von Boswellia serrata
            Colebrooki, einem Baume Ostindiens. Besteht aus rundlichen,
            getropften, zum Theil knolligen oder traubenförmigen Stücken von
            der Größe einer Bohne bis zu der einer Wallnuß, die
            durchscheinend, blaßgelb, mit einem weißen Staube bedeckt, auf dem
            Bruche matt und splitterig, trocken, spröde, leicht zerbrechlich
            sind. Geschmack etwas scharf bitterlich, Geruch etwas süßlich
            balsamisch, harzig, terpentinartig. Specifische Gewicht 1,221.
            Brennt am Lichte mit schön weißer Flamme und verbreitet auf glühenden
            Kohlen einen starken angenehmen Geruch. Giebt mit Wasser gerieben
            eine milchige Flüssigkeit. Besteht aus Harz, Gummi und etwas ätherischem
            Oel. Eine schlechtere Sorte besteht aus größeren, gewöhnlich
            zusammengeklebten, nicht so trockenen, unreinen Stücken und heißt
            im Handel Olibanum in Sortis. Eine Verfälschung mit gemeinem
            Fichtenharz erkennt man an der dunklen, mehr rothbraunen Farbe und
            an dem unangenehmen Harzgeruche, wenn es auf Kohlen gestreut wird.
            Der Weihrauch dient nur zum Räuchern. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Weihrauch
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          | opportunus passim | "opportunus",
            sein Adverb "opportune" und das (seltene) Substativ "opportunitas"
            bezeichnen einen für Ficinus wichtigen Sachverhalt, nämlich dass
            der astrologisch richtige Zeitpunkt gewählt wird; ich übersetze
            deshalb mit "zeitrichtig", weil "rechtzeitig",
            "günstig" die Besonderheit nicht ausdrückt. Erste Stelle mit dieser Bedeutung ist wohl
            i, 13, 4.
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          | oppositio iii, 10, 20 | "oppositio"
            oder "aspectus oppositus": Opposition, d. h. die
            Diagonalstellung durch den Himmelsmittelpunkt (geozentrisch durch
            die Erde, heliozentrisch durch die Sonne). Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
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          | ordo
            Chaldaeorum iii, 9, 38 | "Reihenfolge
            der Chaldäer": Die kanonische Reihenfolge der Planeten gemäß
            dem geozentrischen Weltbild: Luna - Merkur - Venus - Sol - Mars -
            Jupiter - Saturn. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
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          | Origenes iii, 21, 7 | Origenes
            (in manchen älteren Quellen auch als Origines oder Horigenes
            bezeichnet) (* 185
            in Alexandria;
            † 254
            in Tyros,
            heute im Libanon,
            oder 253
            in Caesarea
            Maritima) war ein umstrittener Kirchenschriftsteller,
            christlicher
            Gelehrter und Theologe.
            Über das Leben des Origenes berichtet unter anderen der
            Kirchenhistoriker Eusebius
            von Caesarea. Origenes, ausgebildet in der Schule des Clemens
            von Alexandria und durch seinen Vater, war im Wesentlichen Platoniker
            mit gelegentlichen Spuren der Stoa.
            Er hatte demzufolge deutliche idealistische
            Anschauungen und erachtete alles Zeitliche und Materielle als
            bedeutungslos und gleichgültig; die einzigen realen und ewigen
            Dinge seien hingegen in der Idee
            beschlossen. Er sah folglich in Gott die ideale Mitte der geistigen
            und ewigen Welt, Gott, der reine Grund, dessen schöpferische Mächte
            die Welt ins Sein gerufen hätten mit der Materie als lediglich
            notwendiges Substrat. Ebenso platonisch ist die Lehre, dass jene
            Seele, die zur Erkenntnis des höchsten Grundes in der Lage ist,
            aber gefangen im Körper in dieser Welt, nach dem Tod in den göttlichen
            Bereich steigt, nachdem sie zuvor durch das Feuer gereinigt worden
            ist. Auf seiner Suche, das System der griechischen
            Gedankenwelt mit dem Christentum zu verbinden, fand Origenes seine
            Vorgänger sowohl im platonisierenden Philo
            von Alexandria als auch in der Gnosis. Seine Exegese unterschied
            sich im Prinzip nicht von der des Herakleon, aber im Kanon des neuen
            Testaments und in der Tradition der Kirche verfügte Origenes über
            ein Kriterium, das ihn von den Extremen der gnostischen Exegese
            fernhielt. Dennoch finden sich viele gnostische und
            hellenistische Ansichten in seinem Werk. So akzeptierte er die
            Dreiteilung des Menschen in Körper (soma), Seele (psyche) und Geist
            (pneuma). Er übertrug das auf die heiligen Schriften, die wörtlich,
            moralisch und mystisch aufzufassen seien. Seele und Geist seien beim
            Menschen präexistent, d.h. schon vor der Geburt seiend. Diese Präexistenz-Lehre
            sorgte bis zum Mittelalter immer wieder für Zündstoff. Heutige Reinkarnationisten
            werten das als Beleg für einen später unterdrückten Glauben an
            Wiedergeburt im Juden- und Christentum Quelle: Wikipedia,
            Stichwort Origenes, Stand 8. August 2007 |  
          | Orpheus iii, 21, 10iii, 26, 20
 | Orpheus, lat. Orpheus,
            mythischer Sänger der Griechen. Sohn der Muse Kalliope und des Flußgottes Oiagros
            (oder Apollons), aus Thrakien. Mit seinem alles bezaubernden Gesang und Kitharaspiel bewegte er
            sogar Tiere und Pflanzen. Er führte den Dionysoskult ein und nahm an der Fahrt der Argonauten teil. Als
            seine Frau Eurydike durch Aristaios' Schuld an einem Schlangenbiß gestorben war, stieg
            Orpheus in die
            Unterwelt hinab und rührte mit seiner Musik deren Herrscher, daß sie die Tote zur Erde entließen. Als
            sich Orpheus wider das Gebot nach der ihm folgenden
            Eurydike umdrehte, mußte sie auf immer ins Totenreich zurückkehren. Zum Frauenfeind geworden, wurde er
            später von thrakischen Frauen zerrissen, oder Dionysos hetzte die Mänaden auf ihn, weil
            Orpheus Helios-Apollon
            mehr verehrte als ihn. Die umhergestreuten Glieder wurden von den Musen gesammelt und bestattet, das
            Haupt schwamm zur Insel Lesbos. Die Orphik galt als Orpheus' Lehre. [Lexikon der Antike: Orpheus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4111 (vgl. LDA, S. 416-417)]
 |  
          | os
            de corde cervi Carion, revolutio 1529: 37,2
           | Das Herzbein
            des Hirsches, das Hirschbein, Hirschherzbein, oder Hirschkreutz,
            L. Os de corde cerui, Fr. Os du coeur de cerf, Croix de
            cerf, ist ein fast dreyeckiger oder kreutzförmiger beinharter
            Knorpel, welcher aus der Zusammentretung der Pulsadern am Grunde des
            Herzens entsteht. Es wird nur bey ganz alten Hirschen gefunden; denn
            bey jüngern ist es nur ein ungestalter Knorpel. Es wird von den
            Abergläubigen in der Arzeney als ein kräftiges Mittel wider
            allerhand giftige Krankheiten, hysterische Zufälle etc. gerühmt,
            und dem Bezoar gleich geschätzt. Am Halse getragen, soll es ein bewährtes
            Mittel für Herzklopfen seyn. Da man dergleichen Herzbein auch
            zuweilen bey dem Ochsen findet, so muß man, wofern daran gelegen
            ist, daß man das wahre Hirschbein bekomme, bey dem Einkaufe
            dasjenige erwählen, welches mittelmäßig groß und recht weiß
            ist, und sich vorsehen, daß man nicht das Bein aus dem Herzen des
            Ochsen bekomme; welches man vermeiden kann, wenn man auf die Größe
            und Gestalt Achtung gibt, indem das Bein aus dem Herzen des Ochsen
            größer ist, als das Hirschherzbein, und dieses eine mehr
            dreyeckige Gestalt hat, als jenes.
 |  
          | Osiris iii, 13, 8iii, 15, 7
 | Osiris [griech. < ägypt.], ägyptischer Toten- und
            Fruchtbarkeitsgott, eng mit der theologischen Ausdeutung des äyptischen Königsdogmas verbunden, dargestellt als
            Mensch mit mumienförmigem Körper und Herrschaftsinsignien. Das ursprüngliche Wirkungs- und
            Bedeutungsfeld ist nicht mehr zu ergründen. Die ältesten königlichen Totentexte in den Pyramiden sagen aus, daß
            sich der König spätestens seit der Mitte des 3. Jahrt. v. u. Z. im Tode in
            Osiris verwandelte, später glaubte man es auch vom Privatmann, der mit allen
            erforderlichen Riten begraben war. Der Osiris-Mythos ist im Zusammenhang erst bei Plutarch überliefert, in Einzelzügen
            aber bereits in den Pyramidentexten zu erkennen: Osiris war Kulturheros und König in Ägypten, verlor durch
            die List seines Bruders Seth sein Leben, wurde von seiner Schwestergemahlin Isis wiederbelebt, zeugte
            mit ihr den Horos, der seinen Vater an Seth rächte und die Herrschaft in Ägypten von einem Göttergericht übertragen bekam.
            Osiris wurde Herrscher der Toten. Er wurde von den Griechen dem Dionysos
            gleichgesetzt, lebte aber auch in der Form des Sarapis weiter und wurde so zusammen mit Isis in der
            Mittelmeerwelt verehrt. - Im Textbuch zur »Zauberflöte« von Schikaneder sind ägypt. Motive verarbeitet, die
            offensichtlich nach der Antike in den Lehren der Freimaurer wiederbelebt wurden.                                EFr [Lexikon der Antike: Osiris, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4114 (vgl. LDA, S. 417 ff.)]
 |  
          | oxymel/oxysacharum i, 13, 2: oxy-meli, 17, 4: oxy-saccharum
 | In den Apotheken wird das Honig
            sowohl an sich selbst, als mit verschiedenen Kräutern und Blumen
            versetzt, auf mancherley Art zubereitet. Man macht z. B. daraus mit
            Rosmarinblüthe, das so genannte Rosmarinhonig, Mel
            anthosatum; mit Bingelkraut=Safte, das Bingelkrauthonig, Mel
            mercuriale; mit Rosen, das Rosenhonig, Mel rosarum;
            mit Seeblumen, das Seeblumenhonig, Mel nenupharinum;
            mit Veilchen, das Veilchenhonig, Mel violarum;
            imgleichen ein gebranntes Honigwasser, ein Honigöhl,
            einen Honiggeist, eine Honigtinctur u. s. f.
            Ueberhaupt verfertigten die Alten, weil der Zucker weit später
            entdeckt wurde, alle ihre Säfte (Syrupi) mit Honig, von
            denen nur noch wenige in den Apotheken angetroffen werden. Ein in
            Wasser aufgelösetes, und zur gehörigen Dicke eingekochtes Honig,
            nannten sie Wasserhonig, Gr. und L. Hydromel. Wenn man
            aber das Honig in reinem Wein=Essig, oder solchem, worin Pflanzen
            infundirt gewesen waren, aufgelöset, und hernach bis zur gehörigen
            Consistenz abgeraucht hatte, so hieß dieses Essighonig, Gr.
            und L. Oxymel. Man nimmt 1 Pfund
            geläutertes Honig, und 1/2 Pf. recht scharfen Weinessig, und läßt
            dieses über schwachem Feuer unter beständigem Umrühren ganz
            gelinde aufwallen, bis sich das Honig ganz genau mit dem Essige
            vermischt hat. Dieses Oxymel ist in vielen Umständen dem Honige
            selbst vorzuziehen, welches letztere, allein genommen, manchen Magen
            Blähungen verursachet. An diesem Oxymel aber hat man ein für
            alle Naturen passendes, unvergleichliches, schweiß= und
            urintreibendes, auch schleimzertheilendes Mittel. Man nimmt es
            zu 1 Eß=Löffel voll, entweder allein, oder in einem Glase Wasser. Das Honig besitzt etwas balsamisches, es trocknet und führt alle überflüssige
            Feuchtigkeiten ab, es widersteht der Fäulniß, treibt den Urin, löset
            den zähen Schleim auf, purgiert gelinde, stärkt den Magen,
            vertheilt die Geschwulst, heilet die Halsschäden, dient wider
            Husten und Lungenverstopfungen, kurzen Athem, und andere Zufälle.
            Wenn der Landmann sich bey seiner schweren Arbeit innerlich Schaden
            gethan hat, daß er Blut auswirft, so ist Honig sein erstes, und
            mehrentheils glückliches, Hülfsmittel. Die Zeitbücher sind voll
            von Beyspielen, daß Personen, welche fleißig Honig gebraucht, ein
            hohes Alter erreicht haben. Athenäus
            erzählt vom Democrit, welcher
            sehr alt geworden, daß er demjenigen, der ihn fragte, wie man ein
            hohes Alter erreichen könnte, geantwortet habe: Exteriora oleo,
            interiora melle irriga, (d. i. Gebrauche auswendig Oehl, und
            inwendig Honig!) Eben dergleichen Beyspiel erzählt Plinius,
            B. 22, C. 24, vom Pollio Romulus,
            bey welchem, als er über 100 Jahr alt war, der Kaiser Augustus
            einst als ein Gast einkehrte; und als ihn der Kaiser fragte, durch
            was für Mittel er seine Leibes= und Gemüthskräfte so lange Zeit
            bewahret hätte, antwortete er: intus mulso, foris oleo.
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            - Stichwort: Honig
 |  
          | paeonia i, 20, 9ii, 13, 4
 iii, 12, 23
 iii, 14, 20
 | Päonie, Paeonia
            Linn., eine
            Pflanzengattung, von welcher besonders eine Art, die Paeonia
            officinalis L. sehr bekannt und in den Gärten sehr gemein ist.
            Die Blume dieser Gattung hat fünf kleine, ungleiche, bleibende,
            rundliche, hohle Kelchblättchen; fünf große, rundliche, hohle
            Blumenblättchen; sehr viele kurze, haarförmige Staubfäden mit großen
            aufrechten Staubbeuteln; und meistens zwey Fruchtknoten mit stumpfen
            Narben ohne Griffel. Sie hinterläßt zwey eyrundlängliche,
            filzige, einfächerige, einschalige Kapseln mit vielen Samen. 1. Gemeine Päonie. Paeonia officinalis, foliis
            decompositis nudis, foliolis lobatis, lobis lato-lanceolatis,
            capsulis rectiusculis tomentosis. Linn.
            Spec. pl. ed. Willd. Tom.
            II. P. II. p. 1221. Retz. obs. III. p. 35. Paeonia foliolis oblongis.
            Linn. Syst. veg. p. 417.
            Sp. pl. 747. Hort. Cliff. 212. Hort. Ups. 149. Mat. med. n. 267. Sauv.
            Monsp. 307. Gouan. Monsp.
            258. Ger. Prov. 382. Scop.
            Fl. Carn. n. 650. Hall.
            Hist. n. 1187. α. Paeonia communis s. foemina. C. Bauh.
            pin. 323. Paeonia femina. Fuchs.
            hist. 202. Lob. Ic. 682. Dod.
            pempt 149. Blakw. Herb. t.
            65.
 Diese Pflanze wächst in den südlichen Ländern von Europa in
            bergichten Wäldern wild; kommt aber auch sowohl in den nördlichen
            als mittleren Ländern, wo man sie sehr häufig zur Zierde in den Gärten
            zieht, überall sehr gut und in freyer Luft fort. Sie blühet ungefähr
            im May oder Junius; und wird insgemein Pfingstrose, Gichtrose, Königsblume:
            von den Franzosen Pivoine, von den Engländern Peiony,
            von den Holländern Peonie oder Mastbloem, und von den
            Spaniern Rosa del Monte genannt. Ihre Wurzel ist perennirend,
            und besteht entweder aus vielen durch Fasern an einander hangenden
            Knollen, oder aus einem dicken Knopf, welcher verschiedene Aeste von
            sich gibt. Ihr dicker ästiger Stängel wächst aufrecht, ungefähr
            zwey bis dritthalb Schuh hoch, und ist mit etlichen wenigen großen,
            zweyfach gefiederten Blättern besetzt, die aus ungestielten, an dem
            gemeinschaftlichen Stiel herablaufenden, länglichten oder lanzenförmigen,
            theils einfachen, theils in Lappen zerspaltenen hell= oder glänzend
            dunkelgrünen Blättchen bestehen. Am Ende der Zweige entspringen
            große, meistens gefüllte, und insgemein dunkelrothe, selten weiße,
            fleischfarbige, oder roth= und weißbunte Blumen, welche
            gemeiniglich zwey, bisweilen aber auch drey oder vier Fruchtknoten
            haben, und sowohl durch ihre Größe, als Farbe und Gestalt ein sehr
            schönes Ansehen machen. Alle Theile dieser Pflanze haben einen
            widrigen, narkotischen Geruch, und einen süßlichten, schleimigen,
            etwas scharfen und gelinde zusammenziehenden Geschmack. Man rühmte
            ehemahls den innerlichen Gebrauch der Wurzel und Blumen wider Gicht
            und die fallende Sucht; theils aber, weil sie durchs Trocknen und
            Kochen ihre wirksamen Bestandtheile gänzlich verliert, theils auch,
            weil in solchen Krankheiten narkotischen Mittel bisweilen unnütze
            oder gar schädlich sind, ist ihr Gebrauch heut zu Tage seltener
            worden. Durchs Kochen gibt die Wurzel eine schleimige und mehlige
            Substanz, die sich zur Stärke benutzen läßt, wie die Kartoffeln;
            die Samen sollen Erbrechen machen, und purgiren.
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            - Stichwort: Päonie
 |  
          | Pallas | siehe Minerva |  
          | pantaura iii, 13, 31iii, 14, 24
 iii, 15, 9
 iii, 16, 58
 | Pantherstein,
            ein Nahme, welchen einige dem Jaspis geben, weil er bisweilen fast
            eben so gefleckt ist, als ein Panther. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Pantherstein
 "Prae omnibus
            autem
            solaris est lapis, quem invenisse fertur Apollonius, nomine pantaura,
            qui alios lapides ad se trahit quemadmodum magnes ferrum, contra
            omnia venena efficacissimus, ab aliis pantherus
            dictus, quia pantherae animali maculoso adsimilatur; ideo etiam panthocras
            dicitur, quia omnes colores continet; Aaron illum evanthum
            nuncupat." (Vor allem aber ist der Stein sonnenmäßig, den
            Apollonius angeblich gefunden hat, der andere Steine so anzieht wie
            ein Magnet Eisen, äußerst wirksam gegen alle Gifte, von anderen
            "Pantherus" genannt, weil er dem gefleckten Panther
            ähnelt; deshalb heißt er auch "Panthocras", weil er alle
            Farben enthält; Aaron nennt ihn "Eyanthus".)Heinrich Agrippa von Nettesheim, De occulta philosophia i, 23
 Quelle:
            Bivio
 |  
          | pars
            fortunae Carion, Revolutio
            1529 | Die "pars
            fortunae" ist einer der Lospunkte, die man erhält, indem man
            den Gradabstand zweier Planeten vom Aszendenten abträgt. pars fortunae: Abstand von Sonne und Mond,
 pars amoris: Abstand von Mars und Venus,
 pars mortis: Abstand von Saturn und Mars.
 Quelle: Reisinger,
            S. 67f. |  
          | passula i, 10, 28i, 11, 10
 i, 19, 5 et passim
 | pandere - zum Trocknen ausbreiten; uva passa - Rosine |  
          | pentaphyllon iii, 12, 40 | pentapetes, is, n. (pentapetes) u. pentaphyllon, i, n. (pentapyllon), das Fünfblatt, Fünffingerkraut (Potentilla, L.), rein lat. quinquefolium, Plin. 25, 109. Ps. Apul. herb. 2. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: pentapetes, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 41009 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 1557)]
 Das kriechende fünfblätterige
            Finger=Kraut, Potentilla reptans Linn. Es wächset
            in ganz Europa an Wegen, an sonnenreichen Orten und auf Thongrund
            wild. Seine Wurzel ist beständig. Sein Stängel kriecht längst der
            Erde, und schlägt hin und wieder Wurzeln. Seine Blätter sitzen auf
            langen Stielen, und bestehen aus 5, zuweilen aus 7 zottigen und sägenartig
            gezahnten Blättern, davon die äußersten die kleinsten, das
            mittlere aber am größten ist. Seine gelbe wohlriechende Blumen
            zeigen sich im Brach= und Heu=Monath auf langen Stielen, und haben
            meistens 20 Staubfäden. Es hat keinen Geruch, die Blume
            ausgenommen, aber einen herben Geschmack, und eine trocknende
            zusammenziehende Eigenschaft, welche der Wurzel und ihrer Rinde
            besonders eigen ist. Man hat diese daher in verschiedenen
            Krankheiten, und wo mäßig zusammenziehende Mittel Nutzen schaffen
            können, mit Vortheil, vorzüglich in Wunden, in Bauch= und Blut=Flüssen,
            in einer Schlaffheit der Theile des innern Mundes, auch in kalten
            Fiebern, unter verschiedenen Gestalten gebraucht: und Andere haben
            sie in der Gelbsucht, in der Schwindsucht und in dem Podagra
            empfohlen. In Ellis Werke von
            der Schafzucht, wird das Fünffingerkraut zur Cur
            verschiedener Zufälle bey Schafen und Lämmern gerühmt.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Finger-Kraut
 |  
          | Perseus iii, 16, 65 | Perseus,
            lat. Perseus: Sohn des Zeus und der Danaë, mit seiner Mutter von seinem Großvater Akrisios in einem Kasten auf
            dem Meer ausgesetzt und an der Insel Seriphos von Diktys gerettet, erhielt er von Polydektes den Auftrag,
            das Haupt der Medusa zu holen. Geschützt von Athena und Hermes, gelang es
            Perseus mit Hilfe der Graien, von den Nymphen Tarnkappe, Flügelschuhe und
            Ranzen zu erhalten. Er enthauptete die Sterbliche der drei Gorgonen,
            Medusa, wobei er sich, um ihren versteinernden Blick zu meiden, eines Spiegels bediente.
            <Hintergrund von iii, 16, 55> Auf dem Rückweg befreite er Andromeda von einem Ungeheuer, das er tötete oder mit dem Haupt der
            Medusa versteinerte. Er kehrte mit Andromeda als seiner Frau zurück, gab Diktys die Herrschaft über Seriphos
            und begab sich mit Danaë und Andromeda nach Argos. Er tötete ungewollt im Kampfspiel seinen
            Großvater Akrisios und wurde Herrscher über Argos. Das Medusahaupt übergab er Athena, die es auf
            ihrem Brustpanzer trug. [Lexikon der Antike: Perseus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4343 (vgl. LDA, S. 439)]
 In  iii, 16, 65 spricht Ficinus vom Sternbild
            Perseus. |  
          | petroselinum Carion, revolutio 1529: 
             45,4
           | Petersilie,
            im gemeinen Leben Petersilje, ein bekanntes Gartengewächs,
            das sowohl wegen seiner Wurzel als seines Krautes gebauet wird, Apium
            Petroselinum Linn.; im
            Oberdeutschen Peterlein, Peterle, Peterling, im Nieders. nur Silk,
            im mittleren Latein Petrisellum, im Franz. Persil, im
            Engl. Parsly, im Ital. Peterselino und verderbt Perasemelo,
            welche alle aus dem Lat. Petroselinum entlehnt sind, welchen
            Nahmen es schon bey dem Plinius
            führt. Im Deutschen wird es auch Garteneppich genannt, weil
            die Gattung Apium überhaupt den Nahmen Eppich hat.
            Daher Petersilienwurzel, Petersiliensamen, Petersilienkraut,
            Petersilienfleisch, mit dem Kraute oder den Wurzeln der
            Petersilie gekochtes Fleisch, im Oberdeutschen Peterleinsfleisch
            u. s. w. -- Eine Art Eppich, welche bey uns an den Quellen wild wächset,
            und von welcher die Sellerie, nach der Behauptung der
            mehrsten Botaniker, eine Abart ist, wird wegen ihres starken Geruchs
            auch stark riechende Petersilie (Apium graveolens Linn.)
            ingleichen Wasserpetersilie genannt, welche letztern Nahmen
            bey einigen auch der Wassereppich, Sium latifolium Linn.,
            bekommt. Die Bergpetersilie ist eine Art der Hirschwurz, Athamantha
            Cervaria Linn. In
            einigen Gegenden heißt auch die Gleiße, Aethusa Linn.,
            wilde Petersilie, Hundspetersilie und Petersilienschierling;
            so wie die Pastinake im Oberdeutschen auch wälsche
            Petersilie genannt wird. Die ganze Pflanze ist gelinde
            aromatisch, und hat eine eröffnende und harntreibende Kraft; die
            Wurzel hat einen süßen Geschmack, und ist weniger aromatisch, als
            das Kraut und die Samen. Man gebraucht die Wurzeln und das Kraut
            vornähmlich in der Küche zu allerhand Speisen und zu Suppen;
            epileptischen Personen aber ist der Genuß dieser Pflanze nach
            verschiedenen Beobachtungen schädlich. Auch den Papagayen und
            andern Vögeln ist sie ein Gift. Zur näheren Kenntniß der obigen
            Spielarten, die für die Küche wichtig sind, will ich hier nun noch
            des bekannten englischen Gärtner Miller'
            s Erfahrungen hersetzen. Die erste Sorte, sagt er, ist der
            gemeine Peterlein, welcher insgemein zum Küchengebrauch gebauet
            wird. Dieses ist eben die Sorte, welche nach der Vorschrift des
            Collegii der Aerzte, unter dem Nahmen Petroselinum, zur
            Arzeney genommen werden muß; denn wenn das Apium
            verschrieben wird, so ist allemahl der Wasserpeterlein, Apium
            graveolens darunter zu verstehen. 
            
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Petersilie |  
          | Petrus
            Aponensis i, 23, 14 ii, 18, 84 et passim
 | Pietro d'Abano (* 1250
            zu Abano
            bei Padua;
            † 1316)
            war ein Arzt,
            Philosoph
            und Astrologe.
            Er eignete sich in Konstantinopel eine umfassende Kenntnis der
            griechischen Sprache und Gelehrsamkeit an und wurde dann Lehrer an
            der Universität
            Padua, wo er durch das Anschließen an Averroës
            und die Neuplatoniker
            mit der Kirche in Widerspruch geriet und in einen Inquisitionsprozess
            verwickelt wurde, vor dessen Beendigung er noch 1316
            im Gefängnis starb. Die berühmteste seiner Schriften ist „Conciliator
            differentiarum quae inter philosophos et medicos versantur“ (Mant.
            1472; Vened. 1476 u. öfter; Bas. 1535). Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Pietro_d%27Abano
 |  
          | phalangium iii, 21, 75
           | phalangium od. -ion,  ii, n.
            (phalaggion), I) eine Art giftiger Spinnen, Cels. 5, 27, 9. Plin. 11, 79 u. 85 u.a. - Nbf. phalangius, Veget. mul. 5, 76, 1 u. 78, 1. Isid. orig. 14, 6, 16. - Nbf. phalangio, Pelagon. veterin. 20 (282 Ihm). - II) eine Pflanze = phalangitis, Plin. 27, 124. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: phalangium, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 42333 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 1678-1679)]
 |  
          | philipendula Carion, revolutio 1529: 45,4
           | Filipendula,
            Filipendula. Offic. et Matth. J. B. Filipendula vulgaris C.B.
            Oenanthe Lob. Fuchs. Saxifraga rubra Tab. Filipendula vulgaris an
            Molon Plinii C. B. Pit. Tournef. Frantz. Filipendule, Teutsch Filipendel-Wurtz,
            von denen knotigten Wurtzel, welche gleichsam am einem filo, oder
            faden, hangen, Rothen-Stein-Bruch, weil die Wurtzeln und Blumen vor
            deren Eröffnung roth sind, und den Stein brechen. ... Auch dienet
            es 4. oder 5. Loth genommen, wieder beygebrachten Gifft, und
            hat in Nieren- und Blasen-Stein seinen guten Nutzen. http://www.zedler-lexikon.de/
            Stichwort: Pimpernell |  
          | Philostratus iii, 8, 47iii, 21, 73
 | Flavius Philostratos oder Philostratos
            der Ältere ist der bekannteste von vier als Philostratos von
            Lemnos bekannten griechischen Sophisten
            aus einer lemnischen
            Familie im 2.
            und 3.
            Jahrhundert n. Chr. Flavius Philostratos wirkte um 200
            n. Chr. unter Septimius
            Severus in Rom. Von ihm stammen die meisten Schriften, die unter
            dem Namen Philostratos überliefert wurden. Darunter sind der
            Heroicus,
            eine Sagengeschichte, in der die Schlangeninsel
            als Schauplatz dient, seine bekannte Beschreibung antiker Gemälde,
            die Eikones
            und eine Abhandlung über Gymnastik. Des weiteren ist er bekannt für
            seine Biographie
            über Apollonius
            von Tyana und seine erotischen Briefe an einen siebzehnjährigen
            Jüngling.
 Die Eikones wurden später von seinem Enkel weitergeführt,
            der ebenfalls Philostratos hieß.
 Artikel "Flavius Philostratos" aus
            der Wikipedia, Stand 22. Juli 2007:http://de.wikipedia.org/wiki/Philostratus
 |  
          | philtrum iii, 21, 3 | philtrum, i, n. (philtron), ein Liebestrank, Ov. art. am. 2, 106. Iuven. 6, 620. Laev. fr. 10 M. (b. Apul. apol. 30 extr.). Hygin. fab. 34. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: philtrum, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 42472 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 1689)]
 |  
          | Phoebus/Phoebeus | Durch die Gleichsetzung Sol =
            Phoibos (Apollon) sind die Substantive Sol und Phoebus und die
            Adjektive Solaris und Phoebeus synonym. Mehr zum mythologischen
            Hintergrund, s. dort. |  
          | Picus iii, 19, 18iii, 22, 52
 Apologia 87
 | Giovanni Pico (Conte) della
            Mirandola (* 24.
            Februar 1463
            in Mirandola;
            † 17.
            November 1494
            in Florenz)
            war ein italienischer Humanist
            und Philosoph der Renaissance. Pico della Mirandola entstammte dem fürstlichen
            Adel Norditaliens. Der Stammsitz der Familie war Mirandola in der
            Emilia Romagna. Mit ungewöhnlicher Lernfähigkeit begabt, begann
            Pico della Mirandola bereits im Alter von 14 Jahren mit dem Studium
            des kanonischen Rechtes in Bologna.
            Hiervon unbefriedigt, wandte er sich nach dem Tode der Mutter 1478,
            der ihn ökonomisch völlig unabhängig machte, der Philosophie zu,
            die er in ihrer aristotelisch-scholastischen
            Form in Ferrara
            und Padua
            studierte. Hier machte er sich ebenfalls mit jüdischer und
            arabischer Tradition vertraut, was durch die bereits damals bezeugte
            Gegenwart jüdischer Lehrer an den norditalienischen Universitäten
            erleichtert wurde. 1484 ging Pico della Mirandola nach Florenz,
            dem Zentrum des humanistischen
            Geisteslebens, wo unter Förderung der Medici-Familie
            Marsilio
            Ficino eine erneuerte »Platonische
            Akademie« leitete, deren Tätigkeit sich in Übersetzungen
            platonischer
            Dialoge und hermetischer
            Schriften der Spätantike, philosophischen Gesprächen und
            schließlich philosophisch-theologischen Werken manifestierte, in
            denen die tiefe Einheit christlicher und platonischer Lehre
            vertreten wurde (Marsilio Ficino, Theologia Platonica).
            Pico, der über das Lateinische und Griechische hinaus noch Hebräisch,
            Aramäisch und Arabisch beherrschte, wurde zu einem der führenden
            Teilnehmer der philosophischen Gespräche der »platonischen
            Akademie«. Er suchte nicht nur Plato und das Christentum, sondern
            darüber hinaus Plato und Aristoteles
            (das frühe 15. Jahrhundert kannte bittere Polemiken zwischen Platonikern
            und Aristotelikern) sowie die christliche, die altorientalische, die
            jüdische und die islamische Tradition zu harmonisieren. Pico della
            Mirandola war in besonderer Weise davon überzeugt, dass die
            innersten Geheimnisse der jüdischen esoterischen Lehre der Kabbala
            auf das Christentum hinwiesen, allerdings auf ein geläutertes,
            vertieftes und erweitertes Christentum, zu dessen Vorkämpfer er
            sich machen wollte. 1486 veröffentlichte er 900 Thesen zu
            theologischen und philosophischen Fragen, zu deren Diskussion er
            alle Gelehrten Europas nach Rom zusammenrufen wollte. Die Einleitung
            zu diesem gewaltigen Thesenkatalog, die Oratio, die posthum
            unter dem Titel De dignitate hominis (Über die Würde des
            Menschen) veröffentlicht wurde, wurde zu einem der besonders in späterer
            Zeit berühmtesten Texte der philosophischen Kultur des
            italienischen Humanismus; in ihr betonte Pico della Mirandola die
            Freiheit des Menschen und seine von Gott verliehene Fähigkeit, zur
            Schau der tiefsten Geheimnisse des Universums aufzusteigen. - Papst Innozenz
            VIII. ließ jedoch 13 (von 900!) der Thesen Picos als häretisch
            erklären, worauf Pico nach Frankreich fliehen musste, dort aber auf
            Betreiben päpstlicher Agenten verhaftet wurde. Durch die Fürsprache
            Lorenzo
            de Medicis freigelassen, kehrte er nach Florenz zurück; 1493
            sprach ein neuer Papst (Alexander
            VI.) Pico frei. Pico verfasste in Florenz eine Apologia
            und eine Neudeutung der biblischen Schöpfungsberichte (Heptaplus),
            lebte aber sehr zurückgezogen und resignierte teilweise
            hinsichtlich früherer Bestrebungen, das Christentum für andere
            Religionen und Philosophien zu öffnen, da er den großen Einfluss
            dogmatischer Kräfte innerhalb der Kirche erkannte. Eine Biographie Picos, die von seinem Neffen Gian Francesco stammt,
            stellt Pico in seinen späten Jahren als Parteigänger des Predigers
            Savonarola
            dar, der in Florenz das Volk gegen die milde, aber weltlich
            orientierte und prachtliebende Herrschaft der Medici aufwiegelte und
            einen fundamentalistischen Gottesstaat errichten wollte, was ihm
            zeitweilig dann auch gelang. Der Neffe selbst war ein fanatischer
            Anhänger Savonarolas, und seine Darstellung Picos ist offenbar
            tendenziös. Tatsächlich widersprachen Savonarolas Ansichten über
            das Christentum und dessen Verhältnis zur Philosophie fundamental
            den Positionen Picos, der nie auch nur ein Wort seiner früheren
            Werke zurücknahm. 1494 starb Pico della Mirandola im Alter von 31
            Jahren in Florenz, sein Grab befindet sich in der dortigen Kirche S.
            Marco.
 Quelle: Wikipedia, Stichwort "Giovanni
            Pico della Mirandola", Stand 6. August 2007 |  
          | pinucleatus ii, 8, 25 | Georges führt zum Stichwort
            "nucleatus" auf: nucleatus, a, um (nucleus), mit dem Kern versehen, unausgekernt, uva passa, Scrib. Larg. 233: Damascena (pruna), Apic. 8, 368.
 [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: nucleatus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 37717 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 1208)]
 Dem Kontext nach - es ist ja hier (Buch II,
            Kap. 8, ) von "Pinienkernen" die Rede - kann es sich nur
            um eine Zusammenziehung etwa von "pinu" + ""nucleatus"
            handeln. |  
          | pisces | Tierkreiszeichen
            "Fische". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | pitisso ii, 3, 9 | Georges führt zum Stichwort
            "pytisso" auf: "pytisso, are (pytizo), ausspritzen, bes. Wein durch die Lippen, um seinen Geschmack zu prüfen, ihn zu kosten, Ter. heaut. 457 (Fleckeisen schreibt pytisando). Vgl. Diom. 423, 1 u. (pitisso geschr.) 426, 11."
 [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: pytisso, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 46491 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 2109)]
 Dem Kontext nach kann dieses "pitissare"
            bei Ficinus eigentlich nur bedeuten: "den Wein in kleinsten
            Mengen verbrauchen", im Gegensatz zum normalen "ebibere"
            - austrinken. |  
          | plaga | Eigentlich eine
            Gegend, ein Bezirk. Im astrologischen Zusammenhang wird der
            Himmelsraum in 12 plagae, also 12 Himmelsörter, eingeteilt; sie
            beginnen am Osthorizont und steigen dann erst nach Norden ab. In i,
            7, 31 und seiner Beschreibung der plagae in (iii, 10, 8 -
            12) verwendet Ficinus die
            Bezeichnung "ora" und  "domus". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Plinius iii, 11, 29 | Plinius, d. Ä., C. P. Secundus, geb. 23/24 Novum Comum
            (Como) in Oberitalien, gest. 24. 8. 79 während einer Hilfsaktion beim Vesuvausbruch als
            Flottenkommandant in Misenum, römischer Staatsbeamter, Offizier,
            Historiker und Schriftsteller, stand in enger Verbindung zum flavischen Herrscherhaus. Von seiner umfangreichen
            schriftstellerischen Tätigkeit ist nur seine »Naturalis historia« (Naturkunde) erhalten, ein gewaltiges
            Sammelwerk enzyklopädischen Charakters in 37 Büchern. Im 1. Buch gibt Plinius ein Verzeichnis der behandelten Themen und der benutzten römischen und
            griechischen Autoren (knapp 400). Das 2. Buch behandelt die allgemeine
            mathematisch-physikalische Geographie, Buch 3-6 die Länderkunde nach Kontinenten (Europa, Afrika, Asien), Buch 7
            den Menschen, Buch 8 bis 11 die Tiere, Buch 12-19 die Pflanzen, Buch 20-27 die Heilmittel aus
            pflanzlichen, Buch 28-32 aus tierischen Stoffen, Buch 33-37 Metalle und Steine, worin bildende Kunst, Künstler und
            Kunstwerke eingeschlossen sind. Plinius stellt in dem Riesenwerk das gesamte
            naturkundliche Wissen seiner Zeit zusammen, wobei er auch eigene Erlebnisse und
            Beobachtungen einbezieht, i. allg. aber ohne eigene Forschung, gelegentlich auch kritiklos,
            und das ihm in Büchern vorliegende Material sorgfältig zum Zwecke der
            Allgemeinbildung zusammenfaßt. Seine (verlorenen) Geschichtswerke (über die Germanenkriege und
            Zeitgeschichte wohl ab 31 u. Z.) hat Tacitus benutzt.    Be
 [Lexikon der Antike: Plinius, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4533 (vgl. LDA, S. 457 ff.)]
 |  
          | plisarchoticon i, 15, 1i, 25, 11
 | Plisarchoticon eine
            Arzneizusammensetzung V
            142.158 Quelle: http://ka13pr10.phil.uni-sb.de/florence/export/rerum(15_10_2004_10_43_25).html
             Nur: der Link funktioniert nicht recht (Stand 26. Februar 2007).
 |  
          | Plotinus re vera: passim | Plotinos, dt.
            Plotin, geb. 204 Lykopolis (Ägypten),
            gest. 270 Minturnae (Kampanien), griechischer Philosoph und eigentlicher Begründer des Neuplatonismus, ging 232
            nach Alexandreia, wo er Schüler des Ammonios Sakkas wurde. Nach der Beteiligung am
            persischen Feldzug des Gordianus gründete er 244 in Rom seine eigene
            Schule. Plotin
            plante die Errichtung einer Philosophenstadt Platonopolis, deren Bürger nach den Gesetzen
            Platons leben sollten. Aber trotz der Hochschätzung Plotins durch Kaiser
            Gallienus, dessen Religionspolitik
            wohl Plotins Sympathie fand, scheiterte dieses Projekt. - Plotins Lehrvorträge wurden von seinem Schüler
            Porphyrios bearbeitet und in 6 Enneaden herausgegeben.
 Plotins Philosophie verstärkte den platonischen Dualismus zwischen Ideenreich und
            wirklicher Welt, obwohl eine Umdeutung des Platonismus bereits in der Alten
            Akademie begonnen hatte. Plotin
            löste die platonische Lehre von der Wirkung oder Teilhabe der Ideen in den Dingen
            (Methexis) auf. Nach Plotin
            besteht der Grund der Welt in einem Urwesen (Proton) oder dem Einen
            (Hen), das außerweltlich und mit begrifflichen Bestimmungen nicht zu fassen ist. Das Hervorgebrachte (Welt, Dinge,
            Vielfalt) ist zwar eine Folge der Ausstrahlung (Emanation) des Urwesens, jedoch nur dessen schwacher
            Abglanz und vom Hervorbringenden deshalb grundsätzlich verschieden. Damit fallen bei
            Plotin das sog.
            intelligible (göttliche) Reich und das Reich der Erscheinungen (irdisches Reich) prinzipiell auseinander. Das
            letztere ist nur ein Schattenbild des ersteren. Jedoch ist die Emanation und ihr Ergebnis, die
            sinnliche Welt, nach Plotin
            notwendig. Damit zeigt er optimistische Tendenzen und lehnt den
            gnostischen Pessimismus strikt ab. Das erste Produkt des Urwesens ist der Nus (Denken und zugleich
            höchstes Sein). Dieser strahlt eine noch zum intelligiblen Reich gehörige Seele aus, diese wiederum eine
            zweite Seele, die Plotin
            Natur nennt. Die Materie ist nicht nur das niedrigste Produkt und der Abfall des
            Urwesens, sondern auch Ursache der Vielheit und Unvollkommenheit des Irdischen. Sie ist darüber hinaus das
            Urböse. Die Hauptaufgabe des Menschen ist daher die Lossagung von allem Materiellen und vom Körper. Diese Reinigung (Katharsis) schließt alle
            Tugenden ein und soll die Seele für ihre eigentliche Tätigkeit, das Denken, frei machen. Letztes und höchstes Ziel
            der Seelentätigkeit ist die mystische Versenkung (Ekstasis) in die Gottheit.
 Auf dieser Grundlage hat Plotin
            eine Ästhetik entworfen, die die Schönheit als die Beherrschung des Stoffes durch die Idee definiert.
            Gegenstand der Kunst sind die Ideen, deren bloße Abbilder die Objekte sind. Der Idealismus
            Plotins wirkte
            zunächst nachhaltig auf die frühe christliche Philosophie ein. Außerdem machte die Bestimmungslosigkeit des
            Proton Plotin zu einem frühen Vertreter der sog.
            negativen Theologie. Die Gleichsetzung von Denken und höchstem Sein durch
            Plotin lebte bis in die
            Transzendentalphilosphie der klassischen dt. Philosophie (Schelling,
            Hegel) nach. Plotins Ästhetik hat die ästhetischen
            Anschauungen der Renaissance und später besonders Goethes und Schellings stark
            beeinflußt.                                  FrJo
 [Lexikon der Antike: Plotinos, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4538 (vgl.
            LDA, S. 457 ff.)]
 |  
          | Plutarchus i, 1, 10ii, 1, 8
 | Plutarchos, lat.
            Plutarchus, dt. Plutarch, geb. um 46 Chaironeia (Boiotien), gest. nach 119,
            griechischer Schriftsteller aus einer alteingesessenen, wohlhabenden
            Familie. Nach dem Studium in Athen war er in seiner Vaterstadt Archon und gleichzeitig Priester in Delphi.
            Reisen, u. a. nach Ägypten und Italien, z. T. in politischer Mission, galten gleichzeitig auch Vorträgen und
            Begegnungen mit bedeutenden Männern seiner Zeit (u. a. mit den Kaisern Trajan und Hadrian); in einem
            großen Freundeskreis widmete er sich gepflegter Geselligkeit und der
            wissenschaftlichen oder populärwissenschaftlichen Erörterung von Fragen verschiedenster
            Lebensbereiche. Seine Schriften spiegeln dieses rege geistige Leben wider. Aus dem Unterricht für die
            eigenen und die Kinder wohlhabender Mitbürger entwickelte sich eine Art Privatakademie, an der
            Plutarchos lehrend wirkte. Von Plutarchos' reicher schriftstellerischer Tätigkeit ist
            nur ein Teil überliefert (von rund 250 ihm zugeschriebenen Titeln etwa ein Drittel). In den 46 »Bioi
            paralleloi« (Parallelbiographien) stellt Plutarchos
            23 Paare von je einem berühmten Griechen und einem berühmten Römer zusammen. Außerdem sind 4 alleinstehende
            Biographien überliefert. Plutarchos will nicht Historiograph
            sein, sondern, von peripatetischer Lehre beeinflußt, die Wechselwirkung zwischen Wesen und Handeln seiner
            Helden darstellen, wobei Güte und psychologisches Feingefühl gelegentlich ein
            unhistorisches positives Bild zeichnen.
 Eine zweite große Gruppe von Schriften wird unter dem nur für einen Teil zutreffenden Titel
            »Ethika« (lat. »Moralia«, Moral. Schriften) zusammengefaßt. Sie behandeln
            philosophische Themen, wobei Plutarchos der Ethik große Bedeutung zumißt
            (populärwissenschaftliche Schriften über Familienleben, Erziehung,
            Freundschaft, Charakterfehler und ihre Behebung). Als Anhänger der
            platonischen Philosophie schreibt er gegen Epikur und die Stoa, in den
            politischen Schriften gibt er als loyaler Untertan des Römerreiches
            Empfehlungen für kluges Verhalten. Literarhistorische, physikalische,
            medizinische, rhetorische, musikgeschichtliche und theologische Schriften zeigen
            Plutarchos' weitgespanntes Interesse und
            universale Bildung, erweisen ihn jedoch auch als Nachschaffenden ohne eigene Forschung und Originalität
            im Denken. Trotzdem ist er als Quelle unschätzbar, z. B. seine Schrift über den
            Isis-und-Osiris-Glauben. Plutarchos bedient sich verschiedener
            literarischer Formen, z. B. des Dialogs, der Diatribenform, des Briefs u. a.
            Plutarchos' Schriften, bes. seinen Parallelbiographien, war eine überaus
            reiche Nachwirkung vor allem seit dem Humanismus in allen Ländern beschieden (Montaigne,
            Shakespeare, dt. Klassiker), seine Biographien vermittelten weithin die gängigen Kenntnisse über die antike
            Geschichte.                                                                  Be
 [Lexikon der Antike: Plutarchos, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4541 (vgl. LDA, S. 458 ff.)]
 |  
          | Politianus Apologia 81 | Angelo
            Poliziano, eigentlich Angiolo Ambrogini,(lat. Angelus
            Politianus, Politianus; Angiolo Poliziani; Angeli
            Politiani; Angelus Ambrogini; dt. auch kurz Politian)
            (* 14.
            Juli 1454
            in Montepulciano;
            † 29.
            September 1494
            in Florenz)
            war ein italienischer Humanist
            und Dichter der Renaissance.
            Seine Werke waren maßgeblich für die Entstehung des humanistischen
            Latein. Poliziano wurde in Florenz erzogen und war
            dann als Kanzler und Erzieher
            der Söhne des Florentiner Staatsmannes Lorenzos
            de Medici tätig. Poliziano wendete sich ab 1477
            fast ausschließlich klassischen Studien zu. 1480
            erhielt er den Lehrstuhl der griechischen
            und lateinischen
            Literatur
            an der Universität
            Florenz. Sein hervorragender Ruf zog Studenten aus ganz Italien
            und anderen europäischen Ländern an; zu seinen Hörern zählten Michelangelo,
            Johannes
            Reuchlin und die englischen Humanisten Thomas
            Linacre und William
            Grocyn. 1485
            wurde er Kanonikus der Kathedrale zu Florenz. Quelle: Wikipedia,
            Stichwort "Polizian", Stand 20 August 2007 |  
          | polypodium i, 19, 5i, 20, 9
 i, 21, 5
 | Diese Art ist durch ganz Europa zu Hause. Sie soll,
            wie Houttuyn  vermuthet,
            eigentlich diejenige Art seyn, welche dieser ganzen Gattung den
            Nahmen gegeben hat, und zwar, weil die Blätter derselben gewissen
            Thieren mit vielen Füßen ähnlich sind. Die ältern Botaniker
            schienen eher diese Benennung von den vielen an der Wurzel sitzenden
            Zasern abzuleiten. Hat auch diese Ableitung weniger gesuchtes, so
            scheint sie dennoch deswegen, weil aus dieser Ursache sonst sehr
            vielen andern Gewächsen eben diese Benennung zukommen könnte, viel
            zu allgemein zu seyn. Der französische Nahme Polypode, so
            wie der englische Polypody, sind vollkommen von der
            lateinischen und griechischen Benennung Polypodium entlehnt.
            Im deutschen sind die beyden Benennungen Engelsüß und wildes
            Süßholz die gewöhnlichsten und bekanntesten. Im holländischen
            sind die Nahmen Baumfarn oder Eichenfarn, weil diese
            Art öfters an Eichenstämmen sitzt, nicht unbekannt. Man trifft sie
            in den Niederlanden, so wie in unsern deutschen Gegenden an Wällen,
            ausgefahrnen Wegen in den Gehölzen und Waldungen, auf alten
            Weidenstöcken, so wie an den Wurzeln der Eichen an. In Schweden
            findet man sie als ein sehr gemeines Gewächs in Felsenritzen,
            weshalb man sie dort Stensôta zu nennen pflegt. Nach von Haller's Zeugniß trifft man sie in der Schweiz sehr oft auf alten
            Mauern, und deren Ritzen, so wie in den Spalten der Bäume an. Die ältern Aerzte haben der Wurzel dieses Tüpfelfarns, die an sich
            süß, scharf und bitterlich ist, schon eine abführende Kraft
            zugeschrieben, allein wenn selbige eine solche Wirkung äußern
            sollte, so mußte er gerade an Eichenbäumen wachsen. Aus diesem
            Grunde führt selbiger noch in einigen Apotheken den Nahmen Polypodium
            quercinum. Es gab aber Aerzte, die gerade deswegen, wenn diese
            Art auf oder an Eichenbäumen wuchs, an dieser Wirkung zweifelten,
            und vermutheten, es möchten von diesem Baume anhaltende Kräfte mit
            in die eigentliche Pflanze, von der man sich, nur in diesem
            Betrachte, abführende Wirkungen versprach, übergehen; auch fehlte
            es nicht an Aerzten, die diese Wirkung gar nicht erfolgen sahen, und
            die Wurzel alsdann vollkommen kraftlos befanden. Dessen ungeachtet
            hat man selbiger besänftigende, abführende und auflösende Kräfte
            zugeschrieben, und behauptet, sie nicht selten mit dem besten
            Erfolge in Decocten, wider Verstopfungen im Unterleib, so wie wieder
            gichtische Anfälle angewendet zu haben. Ja einige haben ihr sogar
            besondere Heilkräfte wider den Wahnsinn und die Tollheit zueignen
            wollen, sich aber den Beweis davon erschweret.
 Man besitzt in den Apotheken verschiedene zusammen gesetzte Mittel,
            welchen als ein Hauptingredienz diese Wurzel beygemischt wird: es
            scheint aber vielleicht eben deswegen die Wirkung derselben nicht
            die sicherste zu seyn, weil nicht selten so viele andere Mittel noch
            beygemischt sind, die, wofern auch eine Wirkung erfolgt, nicht mit
            Zuverlässigkeit angeben lassen, welchem man alsdann diese Wirkung
            zu verdanken habe. Einfacher sind noch die Conserve und der Syrup,
            ungeachtet ihre vorzügliche Wirkung von den noch beygesetzten
            Purgiermitteln hergeleitet werden mag.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: polypodium
 |  
          | Porphyrius ii, 6, 10iii, 13, 13
 iii, 23, 31
 | Porphyrios, geb. um 233
            Tyrus, gest. um 300 Rom,
            griechischer Philosoph, Schüler und Biograph Plotins, Vertreter des Neuplatonismus.
            Er verbreitete und kommentierte Plotins Lehren. Seine Schriften,
            darunter 15 Bücher gegen die Christen, sind größtenteils verloren. Seine
            »Eisagoge«,
            d. h. Einführung (in die Kategorienlehre des Aristoteles), bot - in der Übersetzung des Boëthius - den Anlaß für das Ausbrechen
            des mittelalterlichen Universalienstreits. [Lexikon der Antike: Porphyrios, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4604 (vgl.
            LDA, S. 464)]
 |  
          | portulaca i, 24, 11 Carion, revolutio 1529: 43,2 | Portulak,
            ursprünglich eine Pflanze, welche bey uns in Gärten gebauet, und
            als Salat gegessen wird Portulaca oleracea Linn.; dann der
            Gattungsnahme für Portulaca Linn.
            überhaupt, welches eine in die erste Ordnung der elften Classe, Dodecandria
            Monogynia, gehörige Pflanzengattung ist. Gemeiner Portulak, Kohlportulak. Portulaca oleracea,
            foliis cuneiformibus; floribus sessilibus.
 Diese Pflanze, welche auch Burzelkraut, Bürzelkraut,
            Bürgelkraut,
            im Oberdeutschen Grensel, im Italienischen Porcellana
            und Portulaca genannt wird, wächst in Ostindien, Amerika,
            und auch in den gemäßigten südlichen Ländern von Europa wild;
            und blühet im Julius und August. Sie ist ein Sommergewächs, sehr
            saftig, und ganz glatt; hat einen niederliegenden, sehr ästigen,
            ungefähr einer Hand breit hohen Stengel, dessen Zweige, vornehmlich
            gegen die Enden zu, mit ungestielten keilförmigen, stumpfen, ungezähnten,
            glänzend hellgrünen Blättern besetzt sind, in deren Winkeln die
            kleinen glänzendgelben Blumen einzeln oder in Büschelchen
            beysammen sitzen. In den Gärten gezogen, wird sie größer und
            saftiger, und bekömmt breitere Blätter, als die wildwachsende. Sie
            ist so saftig, daß ein Pfund der frischen Pflanze durchs Auspressen
            fast eben so viel Saft gibt. Man gebraucht sie in der Küche, und
            genießt sie sowohl gekocht, als Gemüse, als auch ungekocht, als
            Salat. In der Arzneykunst ist sie als ein kühlendes und
            linderndes Mittel innerlich in verschiedenen von Schärfe herrührenden
            Krankheiten der Brust und Harnwege, und im hitzigen Scharbock, äußerlich
            aber wider gebrannte Schäden dienlich.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Portulak
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          | prasius iii, 8, 9 | Prasem,
            Praser,  lat. Prasius, Prasitis, Prasma, oder Plasma.
            Ital. Gemma prasina, Chrysopleron a Boodt.
            Chrysolithus colore viridi porrino. Wall.
            Achates pellucidus nebulosus viridescens. Wall.
            Basaltes spathosus colore viridi eminentiori. Cronst.
            franz. Prase, Racine d' Emeraude, Prime d' Emeraude, ist ein
            Edelstein von etwas dunkler lauchgrüner Farbe, der gegen das Licht
            gehalten etwas  in das Feuergelbe spielt. Man leitet dieß Wort
            gemeiniglich von dem griechischen Wort
            πρασοσ her, welches den Knoblauch
            anzeigt, weil die Farbe dieses Steins der Farbe des Lauchs gleichet.
            Aldrovand setzt dieses noch
            hinzu, man könnte dieses Wort Praser auch von dem griechischen
            Worte πρσιζω herleiten, welches grünen
            bedeutet, etenim lapis hic sagt er, in natalibus talem
            sibi acquirit viriditatem, quae porrorum caudis, eorundem succu non
            est absimilis. Er sagt, daß andre lieber zu einer Pflanze ihre
            Zuflucht nehmen möchten, welche bey den Griechen
            πρασιος heiße, und welche dem Marrubio
            der Lateiner beykomme, welche eben die Farbe des Prasems habe. Man
            gibt auch diesem Steine den Nahmen Smaragdmutter, weil sich
            zuweilen, aber nicht allezeit, darin Smaragde finden. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Prasem, Verweis von Prasius
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          | Proculus passim | Proklos, geb. 412 Konstantinopel, gest. 485 Athen,
            griechischer Philosoph. Proklos brachte die neuplatonische 
            Philosophie zur letzten Blüte und zum systematischen Abschluß. Er stellte den von Plotin und
             Iamblichos entwickelten Idealismus in
            triadischer Form dar. Nach Proklos ist die Quelle allen Seins das
            plotinische Urwesen (Proton), das jenseits des Denkens und Seins steht. Die Entwicklung des
            Seins aus dem Urwesen betrachtet Proklos unter drei Gesichtspunkten: 1. das Sein des Hervorgebrachten im Urwesen (Mone),
 2. sein Heraustreten aus ihm (Proodos),
 3. seine Rückkehr zu ihm (Epistrophe).
 Da sich diese Momente auf jeder Stufe des Hervorgebrachten wiederholen, gewinnt
            Proklos' System pantheistischen Charakter. Nach Proklos fließt aus dem Urwesen der
            Bereich des Geistes (Nus), der in die Sphären des Intelligiblen (Sein), des Intellektuell-Intelligiblen (Leben)
            und des Intellektuellen (Denken) zerlegt wird. Die beiden ersten Sphären teilt
            Proklos wiederum in Triaden, wobei Materie (gemeinsam mit dem Begrenzten und
            Gemischten) aus der ersten Triade des Intelligiblen folgen soll. Im Gegensatz zu Plotin betrachtet
            Proklos Materie als ethisch wertfrei. Erkenntnis ist nach Proklos nur
            durch göttliche Offenbarung möglich. In seinem System, das die Emanationsstufen theologisiert, sind mit der
            Vorliebe des Proklos für chaldäische Orakel theurgische, zum Seelenheil führende Lehren enthalten. Sein
            philosophisches Hauptwerk »Theologische Elementarlehre« wurde für die
            Scholastik bedeutsam; bekannt wurden seine Kommentare zu Platon, Aristoteles, Euklid, Homer und
            Hesiod sowie seine Hymnen an verschiedene, philosophisch verstandene Gottheiten.
            Proklos' Philosophie wirkte stark nach durch den vielgelesenen Pseudo-Dionysios
            Areopagita, der die Kategorien des Proklos in den christlichen Glauben umdeutete, und durch das »Buch der
            Ursachen« (Liber de causis), das eine Proklos-Kompilation darstellt und lange Aristoteles zugeschrieben wurde. -
            Hegels Berufung auf die triad. Dialektik des Proklos bei der Entfaltung seiner Welt aus der Gottheit
            (Verharren, Hervorgehen und Zurückstreben) ist erwiesen.                                                                            FrJo
 [Lexikon der Antike: Proklos, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4672 (vgl. LDA, S. 471 ff.)]
 |  
          | Prometheus iii, 13, 9 | Prometheus,
            lat. Prometheus, in der griechischen Sage der»vorher bedenkende« Sohn des Titanen Iapetos und
            der Klymene, Bruder von Atlas, Epimetheus und Menoitios, erschuf nach einem Teil der Überlieferung die
            Menschen aus Lehm, betrog Zeus im Interesse der Menschen beim Opfer.
            <Hintergrund von iii, 13,
            9> Zeus durchschaute den Betrug und enthielt deshalb den Menschen das Feuer vor.
            Prometheus stahl es vom Himmel und brachte es den Menschen, ermöglichte damit Handwerk und Künste. Dafür
            schickte Zeus zur Strafe Pandora zu den Menschen. Prometheus wurde an den Kaukasus angeschmiedet, wo
            ihm ein Adler am Tage die nachts ständig nachwachsende Leber abfraß, bis schließlich Herakles den
            Adler mit Zeus' Willen tötete. In den »Theogonia« Hesiods erscheint
            Prometheus als trotziger Frevler gegen Zeus, während Aischylos ihn als Schöpfer und Wohltäter
            der Menschen, der sich gegen Zeus auflehnt, gestaltete. In Athen wurde
            Prometheus besonders von den Töpfern verehrt; ihm zu Ehren fanden an den Prometheia Fackelläufe
            statt. - Tat und Schicksal des Prometheus wurden im Mittelalter nicht beachtet;
             von der Renaissance ab <!>
            wurde in der Literatur der Prometheusstoff unter verschiedenen Aspekten
            künstlerisch gestaltet. Prometheus wurde zum Symbol des menschlichen Fortschritts, der
            schöpferischen Kräfte im Menschen, der Feuerraub symbolisierte den Glauben an
            Wissenschaft und Zukunft (Drama von Calderón, Aufklärung). ... Be [Lexikon der Antike: Prometheus, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4681 (vgl. LDA, S. 472 ff.)]
 |  
          | Psellus iii, 13, 11 | Nach
            Zedler war Michael Psellus ein berühmter griechischer
            "Gottes-Gelehrter, Artzt und Historienschreiber im 11.
            Jahrhundert", aufgrund seiner Studien sei er für den
            gelehrtesten Mann seiner Zeit gehalten worden, habe auch den
            Beinamen "philographotatos" (~ der Schreibwütigste)
            erhalten. Er sei auch bei der Thronbesteigung des Kaisers Michael
            Dukas, des Nachfolgers von Konstantin Dukas, beteiligt gewesen, habe
            aber, als Michael sein Amt abgeben musste, seine Ehrenämter
            verloren und in ein Kloster gehen müssen. Nach Kaske (Anm. 7 zu
            iii, 13) bezieht sich Ficinus auf des Psellus Werk "Expositio
            in oracula chaldaica". Quelle: Zedlers
            Universal-Lexikon, Stichwort "Psellus (Michael)"
 |  
          | Ptolemaeus passim | Ptolemaios, Klaudios, lat. Claudius Ptolemaeus, dt.
            Ptolemäus, nach 83 - nach 161, stammte aus dem mittelägypt. Ptolemais und wirkte in
            Alexandreia. Er war der bedeutendste Astronom der Antike, ferner Astrologe, Mathematiker und Geograph. Er faßte die früheren Arbeiten griechischer Astronomen in einer »Großen Zusammenstellung«
            (Megale oder Megiste syntaxis) zusammen, die von arabischen Mathematikern
            Almagest genannt wurde. Ptolemaios beschreibt das geozentrische
            Weltsystem, das erst durch das von Kopernikus 1543 aufgestellte
            heliozentrische Planetensystem abgelöst wurde. Nach Ptolemaios steht die Erde im Mittelpunkt, die Planeten
            und die Sonne umkreisen die Erde.
 Zur Erklärung der beobachteten Planetenbahnen übernahm Ptolemaios  von
            Apollonios von Perge die Vorstellung epizyklischer Planetenbahnen (s.
            Epizykeltheorie). Die von Ptolemaios verwendeten mathematischen Hilfsmittel bestehen in einer
            durchgearbeiteten Sehnentrigonometrie; sie werden im Almagest entwickelt, darin ferner eine Sehnentafel.
 Von Ptolemaios stammen ferner eine »Optik« (lat. Übersetzung erhalten), eine »Geographie« sowie das im Mittelalter sehr
            häufig übersetzte und benutzte astrologische Werk »Tetrabiblos«. Die »Harmonik« stellt die gelehrteste und
            geschlossenste Zusammenfassung des antiken Musikwissens dar mit erschöpfender Behandlung der
            Akustik und Monochordlehre, der Intervall-, Tetrachord- und Tonartentheorie, schließlich der
            astronomisch-musikalischen Analogien. Auf streng zahlenhafter Grundlage
            übt Ptolemaios  Kritik an der aristoxenischen Festlegung der
            Intervalle und Tonarten nach dem Gehör, aber auch an den Berechnungen der
            Pythagoreer. Ptolemaios' Musiktheorie war von Einfluß auf die des Mittelalters.
 In seiner »Einführung in die Geographie« (Geographike hyphegesis, 8 Bücher) steht
            Ptolemaios ebenso wie in seinem großen astronomisch-mathematischen Werk in der Tradition
            Hipparchos' und gibt etwa 8000 Ortsbestimmungen nach geographischer Breite und Länge (wie bei seinem Vorgänger
            Marinos von Tyros Meridian 0° bei den Kanarischen Inseln), die seine Weltkarte zu rekonstruieren erlaubten.
            (Aus der Spätantike sind eine allgemeine und 26 Einzelkarten erhalten.)
            Ptolemaios' Kegelprojektion (Vorgänger Mercators!) ist ein Fortschritt gegenüber der
            Zylinderprojektion des Marinos von Tyros. Ptolemaios' Karte reicht von den
            Kanarischen Inseln und Island im W bis nach Ostasien im O, China soll aber ebenso wie Afrika mit
            einem großen unbekannten Erdteil im S (Australien) in Verbindung stehen. Der
            Indische Ozean gilt also als großes Binnenmeer. Skandinavien war für
            Ptolemaios eine Insel, das Asowsche Meer und auch Ceylon wurden viel zu groß vorgestellt. Den Erdumfang berechnete
            Ptolemaios wie Poseidonios und Marinos von Tyros auf 180000 Stadien (richtiger Eratosthenes und Hipparchos von
            Nikaia 250000 bzw. 252000 Stadien). Ptolemaios wirkte stark auf die
            wissenschaftliche Geographie der Renaissance ein.                                                                        Wu
 [Lexikon der Antike: Ptolemaios, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4736 (vgl. LDA, S. 479 ff.)]
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          | pulegium iii, 8, 16 | Poley=Münze. Mentha Pulegium,
            floribus verticillatis, foliis ovatis obtusis subcrenatis, caulibus
            subteretibus repentibus, staminibus corolla longioribus. Linn.
            l. c. p. 82. Pulegium latifolium. Bauh.
            pin. 222. Diese Pflanze wächst, die nördlichsten Theile
            ausgenommen, in ganz Europa an sumpfigen und öftern
            Ueberschwemmungen ausgesetzten Orten wild, und wird auch häufig in
            den Gärten gezogen, weil man sie sowohl in der Küche, als
            Arzeneykunst gebraucht. Sie wird der gemeine oder breitblätterige
            Poley; von den Franzosen Pouliot, und von den Engländern
            Penny Royal oder Pudding Grass genannt. Sie hat eine
            perennirende Wurzel, und treibt auf dem Boden liegende, an den
            Gelenken wurzelnde Stängel, wodurch sie sich sehr stark vermehrt
            und ausbreitet. Die Blätter sind ungestielt, und die Blumen röthlich.
            Sie hat einen besondern starken aromatischen Geruch, und einen sehr
            scharfen, hitzigen bitterlichen Geschmack; man braucht sie in der
            Arzeneykunst vornehmlich als ein kräftiges auflösendes und stärkendes
            Mittel in Brust= und Mutterkrankheiten; in Magenkrankheiten ist sie
            wegen ihres unangenehmeren Geruchs und Geschmacks nicht so tauglich,
            als die oben gemeldeten Arten dieser Gattung. Ihre Blumen geben den
            Bienen Stoff zu Honig. Der Nahme Pulegium (von Pulex)
            soll daher kommen, weil man die Flöhe damit vertreiben kann, wenn
            man sie entweder anzündet und damit räuchert, oder Büschlein
            davon in die Betten legt, und solche alle Wochen erneuert. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Müntze (20), Verweis von Pulegium
 puleium, i, n. u. pulegium, ii, n. (blêchôn), der Polei, das
             Flöhkraut (Mentha pulegium, L.), eine wohlriechende Pflanze, a) Form puleium, Cic. de div. 2, 33. Colum. 12, 7, 1 u.a. Sen. contr. 7. praef. § 3. Mart. 12, 32, 19. Plin. 2, 108. Pallad. 12, 22, 1. Ser. Samm. 18 u. 599. Arnob. 7, 16. Apic. 4, 179. - bildl., ad cuius rutam puleio mihi tui sermonis utendum est, der rauhen Sprache des Mannes gegenüber muß ich deine sanfte Tonart in Anwendung bringen, Cic. ep. 16, 23, 2. - b) Form -egium, Cels. 2, 32 u. 33 D. Plin. Val. 1, 1. fol. 165 (a), 23.[Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: puleium, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 46153 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 2075)]
 |  
          | Pythagoras passim | Pythagoras, lat. Pythagoras, von Samos,
            griechischer Philosoph um 540-500 v. u. Z., Begründer der pythagoreischen Schule; angeblich Schüler des Pherekydes
            und beeinflußt von Anaximandros. Obwohl an Pythagoras'
            historischer Existenz nicht gezweifelt werden kann, sind über ihn kaum sichere Nachrichten vorhanden. Er verließ
            seine samische Heimat, weil er die Regierung des Tyrannen Polykrates ablehnte. Reisen nach Ägypten und
            Babylon sind nicht ausgeschlossen. Im unteritalischen Kroton fand er eine zweite Heimat. Dort gründete er seine
            Schule, eine religiös-ethische Gemeinschaft. Schon zu Lebzeiten wurde
            Pythagoras fast wie ein Gott verehrt. Nach
            seinem Tode entstanden über ihn viele Legenden. Die Grenze zwischen dem geistigen Eigentum des
            Pythagoras und
            seiner Schüler - z. B. auf mathematischem und musiktheoretischem Gebiet - kann nicht mehr genau bestimmt werden.
            Pythagoras war der erste Vertreter des
            philosophischen Idealismus in der griechischen Philosophie. Der Satz des
            Pythagoras (Im
            rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Kathetenquadrate gleich dem Hypotenusenquadrat) war schon weit
            vor Pythagoras
            in der babylonischen Mathematik bekannt, andererseits ist die Zahlenlehre erst nach
            Pythagoras in seiner Schule
            entwickelt worden. [Lexikon der Antike: Pythagoras, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4768 (vgl. LDA, S. 483)]
 |  
          | quadratura iii, 7, 6 | Quadratur,
            im astrologischen Zusammenhang der Tetragonalaspekt, "aspectus
            quadratus". Bei den Mondphasen liegt die erste Quadratur (Ausgangspunkt der
            Zählung) beim Neumond (novilunium), die erste genannte Quadratur (quadratura
            prima) ist der zunehmende Halbmond, die eigentlich dritte Quadratur
            (altera quadratura) ist der abnehmende Halbmond. (s. iii, 7, 8)
 Zum Zusammenhang (auch bildliche
            Darstellung des Tetragonalaspekts) s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Quintilianus i, 1, 10 | Quintilianus, M. Fabius, geb. um 35 Calagurris
            (Spanien), gest. um 96, röm. Redner, erster staatlich besoldeter Lehrer der Rhetorik in Rom, lebte seit 68
            unter Domitian als Erzieher am Hofe. Sein Alterswerk, die »Institutio oratoria« (Unterweisung in der
            Redekunst) in 12 Büchern, die zugleich ein umfassendes erzieherisches Anliegen hat, behandelt, mit der
            elementaren Ausbildung beginnend, systematisch das gesamte Gebiet der Rhetorik.
            Quintilianus sah in Cicero das Vorbild des Redners und Stilisten und die Verkörperung
            seines Bildungsideals und stellte eine natürlich gestaltete Sprache dem zeitgenössischen, gekünstelten Modestil des
            Asianismus gegenüber. Das durch reiche persönliche Erfahrung Quintilianus' wertvolle Werk hat stark auf die
            Humanisten gewirkt und stellte die Grundlage für den noch bis in die neuere Zeit hinein wirksamen
            Ciceronianismus dar. Das 10. Buch des Werkes bietet einen Abriß der griechischen und römischen Literaturgeschichte mit
            abgewogenen Charakteristiken und feiner Kritik. Verloren ist von Quintilianus' Werken u. a. »De causis corruptae
            eloquentiae« (Von den Ursachen des Verfalls der Beredsamkeit). Zwei unter
            Quintilianus' Namen überlieferte »Declamationes« stammen wohl aus dessen Schule. [Lexikon der Antike: Quintilianus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 4789 (vgl. LDA, S. 485)]
 |  
          | Rasis i, 23, 1i, 25, 6: "filius Zachariae"
 iii, 12, 32
 | Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya
            al-Razi, Muḥammad b.Zakariyā al-Rāzī
            (* um 864
            in Ray
            in der Nähe des heutigen Teheran,
            Persien
            (heute Iran);
            † 930
            in Ray) war ein bedeutender persischer
            Arzt, Naturwissenschaftler,
            Philosoph
            und Schriftsteller. Er ist auch als Al-Razi, Ar-Razi, Ibn Zakaria (Zakariya) oder - latinisiert
            - als Rhazes oder Rasis bekannt.
 Rhazes war ein begnadeter Schriftsteller, der sich mit 183 Veröffentlichungen
            (Bücher oder Textbeiträge) auf den verschiedensten Gebieten der Wissenschaft
            und Philosophie
            hervor tat.
 Neben Abu Ali al-Hussein Ibn Abdallah Ibn Sina (latinisiert: Avicenna)
            gilt er als der bedeutendste Arzt vermutlich nicht nur des orientalischen
            Mittelalters.
            Unter anderem strukturierte und übersetzte er das riesige Werk Galens
            und schuf daraus einen Lehrplan
            für das Studium der Medizin, der über Jahrhunderte Gültigkeit
            hatte. Darüber hinaus beschreibt er detailliert die Pocken
            und Masern.
            Auch andere Erkrankungen wie Blinddarmentzündung oder Krämpfe während
            der Schwangerschaft werden von ihm dokumentiert. Ferner veröffentlicht
            er ein Verzeichnis der wichtigsten Heilmittel.
 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Razi
            (Stand: 14. Februar 2007)
 |  
          | recipere | "aufnehmen",
            synonym dazu: "suscipere". Ein Planet kann als Gast bei
            einem anderen aufgenommen werden, wenn er sich im "Haus"
            des anderen Planeten befindet. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | retrogradus Carion, Revolutio
            1529 | retrograd Als rechtläufig oder prograd (lat.
            pro = für, vor, vorwärts, gradus = Schritt)
            bezeichnet man Objekte, die in einem rotierenden System der
            Hauptrotationsrichtung folgen. Entgegengesetzt umlaufende bzw.
            rotierende Objekte bezeichnet man als rückläufig oder retrograd
            (lat. retro = zurück, rückwärts).
 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtl%C3%A4ufig  
            (10. Juli 2007) |  
          | rosina Carion, revolutio 1529: 38,2
           | Man gebraucht
            die Corinthen bei uns nicht nur in der Haushaltung zu verschiedenen
            Speisen, sondern auch in den Apotheken zur Medicin. Sie besitzen
            eine die Schärfe der Säfte mildernde Eigenschaft. Man verschreibt
            sie bis zu einer Unze auf jedes Pfund Wasser. Die Rosinen trocken
            und in großer Menge gegessen, sind den Zähnen nicht dienlich; der
            zähe, leimigte Theil derselben hängt sich leicht an und die Säure
            verdirbt die Glasur; auch erzeugen sie, so wohlthätig sie auch
            aufgelöst auf die Säfte wirken, trocken häufig genossen große
            Schärfe im Geblüt, welches ich aus eigener Erfahrung bezeugen
            kann. ... Die großen Rosinen werden in der Haushaltung gleich den kleinen zu
            verschiedenen Speisen gethan, besonders stark werden sie aber von
            Kuchenbäckern und Conditorn verbraucht. In der Medicin sind sie
            auch nicht unwichtig, obgleich sie jetzt nicht mehr so häufig als
            ehemals angewendet werden. Sie haben die Eigenschaft der Feigen und
            dienen daher bei allen Brust= und Lungenbeschwerden, indem sie den zähen
            Schleim zum Auswurf geschickt machen; auch wider die Strangurie. In
            Menge genossen, befördern sie den Stuhlgang, laxiren auch förmlich.
            Auch werden sie bei Kindern statt der Seifzäpfchen zur
            Erleichterung des Stuhlgangs angewendet. Man macht zu diesem Behuf
            die Kerne heraus, taucht die Rosinen in Oel und bringt oder schiebt
            sie sanft in den After. Auch zu Aufgüssen und Abkochungen werden
            sie ausgekernt gebraucht.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Rosinen
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          | rosmarinus iii, 8, 31: rorimarinus | Rosmarin,
            Rosmarinus, der Name einer Pflanzengattung, die in die erste
            Ordnung der zweiten Klasse (Diandria Monogynia) des Linnéischen
            Pflanzensystems gehört und folgenden Charakter hat: die Blume hat
            einen zweilippigen Kelch, die Oberlippe ist ungetheilt, die
            Blumenkrone ungleich, rachenförmig; die Oberlippe ist zweitheilig,
            die Unterlippe dreispaltig, der mittlere Lappen länger, die Staubfäden
            sind lang, gekrümmt, einfach und mit einem Zahne versehen. In Deutschland wird diese Gattung überall Rosmarin, in
            Frankreich Romarin, in England Rosemary, in Schweden Rosmarin,
            in Dänemark Rossmarin, in Spanien Romero, und in
            Italien Rosmarino, Ramerino genannt.
 In der Medicin wird der Rosmarin, der einen gewürzhaften,
            scharfen und bittern Geschmack hat und viel Oel und wesentliches
            oder flüchtiges Salz enthält, sowohl innerlich, als äusserlich
            wegen seiner trocknenden, zertheilenden und zusammenziebenden
            Eigenschaften gebraucht. Die eigentliche Kraft des Rosmarins steckt
            in den Blättern, nicht in den Blüthen der Blumen, die fast gar
            keinen Geruch und Geschmack haben, daher werden auch erstere vorzüglich
            zum medicinischen Gebrauch genommen. Innerlich stärkt er das
            Gedächtniß und dient wider die Epilepsie, Mutterbeschwerden,
            Verstopfungen der Leber und Milz, die von dicken und verschleimten Säften
            herrühren. Besonders wirksam zeigt er sich auf die Nerven, indem er
            sie reizt und erquickt, daher wird er auch bei Nervenschwächen
            verordnet, um den geschwächten und erschlaften Ton der Fasern
            wieder herzustellen. Das Wasser, worin Rosmarinblätter und Blumen
            die Nacht über macerirt worden, stärkt das Gedächtniß und
            Gesicht und dient wider die Gelbsucht und den weißen Fluß. Mit
            Wein gekocht und eine Zeitlang getrunken, dient er in verschiedenen
            Nervenzufällen, die von schleimigten Säften herrühren, als ein
            sehr wirksames Mittel; so auch, wenn man dieser Infusion Honig
            zusetzt, gegen Brustbeschwerden, besonders wider Engbrüstigkeit.
            Das aus den Blüthen des Rosmarin' s bereitete ungarische Wasser
            ist ein gutes Mittel in Ohnmachten, Schwindel, Hysterischen und
            Hypochondrischen Zufällen; es wird zu 2 bis 3 Drachinen oder einem
            Löffel voll davon in einem Glase Wasser verordnet.
 Aeußerlich dienen die Blätter des Rosmarins in Wein die Nerven und
            Gelenke zu stärken und dem Brande Einhalt zu thun. Hr. Doctor
            Honnein führt in den Ephemer. Nat. curios. Dec. 2 ann. 8. p.
            121. an: daß ein seit langer Zeit mit einem rheumatischen
            Schmerz in der Gegend des Schwanzbeins behafteter Mensch durch das
            drei= bis viermalige Reiben mit einer Salbe, die aus dem
            wesentlichen Rosmarinöl gemacht worden, davon befreit wurde. Wenn
            man von der Infusion der Rosmarinblätter mit Wein in den Mund nimmt
            und an den kranken Zahn hält, so stillt es sogleich die Schmerzen;
            auch einige Tropfen des Saftes dieser Blätter in den hohlen Zahn
            getröpfelt, thut noch bessere Dienste. Man bedient sich dieser
            Infusion auch zum Gurgeln, wenn sich der Zapfen gesenkt hat oder
            gefallen ist. Das Räuchern mit Rosmarin verbessert die durch
            schlimme Ausdünstungen verpestete Luft; dieserhalb wurde er auch
            vormals mit Wachholderbeeren stark in den Lazarethen angewendet, um
            die Luft zu reinigen.
 Unter den Zubereitungen aus den Blättern
            und Blüthen des Rosmarins in den Apotheken gehört:1) Das Rosmarinöl, Oleum Rosmarini, Oleum Anthos,
            welches aus den Blättern und Blüthen dieses Gewächses durch die
            Destillation gewonnen wird; es hat eine weißgelbliche Farbe und
            einen sehr strengen Geruch, der mit der Zeit dem des Kamphers gleich
            kommt. In der Dosis von 5 bis 6 Tropfen genommen, soll es das dreitägige
            Fieber vertreiben; auch wider die Blähungen und zur Beförderung
            der Transpiration und Vertreibung des Schwindels sollen einige
            Tropfen davon vortreffliche Dienste leisten.
 2) Das Rosmarinwasser, Aqua Anthos, welches auch auf
            dem Wege der Destillation aus den Blättern und Blüthen erhalten
            wird. Es zeigt sich sehr wirksam bei Augenschmerzen, wenn man einige
            Tropfen davon in die Augen tröpfelt.
 3) Der Rosmaringeist, Spiritus Rorismarini, Spiritus
            Anthos, auch ungarisches Wasser, Aqua Regina Hungaria
            genannt, wird aus den Blättern und Blüthen mittelst des
            Weingeistes durch die Destillation gezogen. Die Wirkung desselben,
            s. oben S. 304.
 4) Rosmarinconserve, Conserva florum anthos, wird aus
            den Blumen des Rosmarins mit Hinzusetzung von weißem Zucker
            bereitet. Man hat davon eine weiche und eine trockne Conserve. Sie
            ist besonders magen=, herz= und hauptstärkend und wird in der Dosis
            von einer Drachme bis zu einer halben Unze gegeben.
 5) Der Rosmarinhonig, Mel Anthosatum, wird aus den Blättern
            des Rosmarins, welche in Wasser gekocht werden und welchem Extract
            man im Kochen Honig beimischt, bereitet. Er wurde ehemals in Vapeurs
            und Windkoliken von einer bis zu drei Unzen gegeben, auch zu
            Klystiren genommen.
 6) Das Rosmarinsalz, Sal Anthos, der
            Rosmarinbalsam, Balsamum Anthos, und die Rosmarin=Species,
            Species Dianthos, kommen jetzt nicht mehr, wenigstens sehr
            selten, in den Apotheken vor, so auch der Rosmarinwein, Vinum
            Anthos, welcher ehemals zu äußerlichen Umschlägen, besonders
            bei Geschwulsten und Quetschungen, häufig angewendet wurde und sehr
            berühmt war. Die Bereitung geschieht auf folgende Weise: Man nehme
            die Spitzen der Blüthen des Rosmarin, Salbey, Lavendel, Wohlgemuth,
            Thymian und Lorbeerblätter von jedem eine halbe Unze, Salmiak zwei
            Drachmen und guten rothen Wein vier Pfund und lasse es in einem
            verdeckten Gefäße über heißer Asche gut digeriren; dann
            durchgegossen. Man tauchte leinene Tücher in diesen warmen Wein und
            legte sie auf die kranken Theile, welches nach Maßgabe der
            Verletzung oft wiederholt werden mußte.
 
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            - Stichwort: Rosmarin |  
          | ruta Carion, revolutio 1529: 44,2
           | Raute,
            der Nahme einer Pflanze, Ruta Linn.
            Diese Gattung mit zehn Staubfäden und einem einfachen Staubweg hat
            einen in fünf Stücke zertheilten Blumenkelch, und fünf Blumenblättchen,
            welche hohl sind; den Fruchtknoten umgibt ein erhabener mit zehn
            Punkten oder Saftgrübchen durchstochener Fruchtboden, um welchen
            die Staubfäden herumstehen; auf die Blumen folgt eine fünflappige
            und fünffächerige Kapsel mit vielen Samen. Es sind sieben Arten
            bekannt, bey deren einigen zuweilen der fünfte Theil von der Anzahl
            der Blumentheile fehlt. 1) gemeine oder starkriechende
            Raute. Ruta graveolens, foliis supra decompositis;
            foliolis oblongis, terminali obovato, petalis integerrimis. Willd.
            spec. plant. Tom. II. p. 542. Ruta foliis decompositis; floribus
            lateralibus quadrifidis. Linn....
 Dieses Gewächs hat einen starken, den meisten Personen
            unangenehmen Geruch, und einen scharfen, bitterlichen Geschmack, und
            gibt durch die Destillation ein ätherisches Oehl, das in der Kälte
            sich verdicket; beydes aber, der Geruch und Geschmack, gehen durch
            das Trocknen größtentheils und fast gänzlich verloren, da
            hingegen die frischen Blätter, wenn man sie zerquetscht auf die
            Haut legt, einige Röthe und Entzündung auf derselben erregen können.
            In der Arzneykunst sind vornähmlich die Blätter und Samen eingeführt
            worden, und sie besitzen vermöge der angeführten Eigenschaften in
            ihrem frischen Zustande allerdings erwärmende, der Fäulniß
            widerstehende, schweißtreibende und nervenstärkende Kräfte, und
            wurden daher von den ältern Aerzten innerlich wider faulende und bösartige
            Fieber, wider die fallende Krankheit, Verstopfungen der Mutter,
            hysterische Zufälle, und wider die Bauchwürmer sehr gerühmet;
            heut zu Tage aber ist ihr Gebrauch ziemlich aus der Mode gekommen.
            Das destillirte Oehl und Wasser, der frisch ausgepreßte Saft, die
            geistige Tinktur und die Conserve scheinen die besten Zubereitungen
            zu seyn, wie auch ein mit ihren Kräften wohl imprägnirter Essig.
            Auch wird sie wegen ihrer starken antiseptischen Kraft nicht ohne
            Grund äußerlich zu Hemmung des kalten Brandes, und von einigen in
            Krebsschäden empfohlen.
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            - Stichwort: Raute
 |  
          | sabina,
            hier savina iii, 8, 14 | Säbenbaum,
            luniperus Sabina Linn., Franz. Sabine, Savinier, eine
            Art des Wachholders, der in den südlichen Gegenden einheimisch ist;
            s. Wachholder, in W. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Säbenbaum, Verweis von "Sabina"
 |  
          | sagittarius | Tierkreiszeichen
            "Schütze". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Samuel
            astrologus iii, 22, 46iii, 26, 42
 | Nach
            Kaske (Anm. 12 zu iii, 26) ist der Astrologe Samuel nicht
            identifiziert. |  
          | sandalum i, 10, 8 et passim Carion, revolutio 1529: 45,4 | Sandel,
            Santel, Sandelholz, Santalholz, Lignum santalum, eine
            harte und schwere Holzart, von der es eine rothe,
            gelbe und weiße Sorte giebt. Nutzen
            und Gebrauch des rothen Sandelholzes. In der Medizin
            wurde das rothe Sandelholz ehemals als ein gelinde zusammenziehendes
            Mittel benutzt. Die Meinung der älteren Aerzte über die
            Eigenschaften und Wirkungen dieses Mittels waren getheilt; Einige
            rechneten dieses Holz unter die kühlenden oder die Wallung des
            Blutes dämpfenden Mittel, Andere hingegen zählen dasselbe zu den
            erhitzenden. Caspar Hoffmann
            tadelt diejenigen Aerzte, welche das Sandelholz, und die daraus
            bereiteten Arzneyen der Kühlung wegen verordnen. Die meisten Aerzte
            schrieben demselben eine einschneidende, verdünnende, anziehende
            und zugleich roborirende Kraft zu; es soll das Herz stärken, die
            Verstopfung der Leber heben und die Festigkeit der Eingeweide
            wiederherstellen oder vermehren. Riverius
            rühmt das Dekoct der Sandelhölzer als ein vortreffliches Mittel,
            nicht nur eine beginnende Schwindsucht zu heilen, sondern auch in
            Salzflüssen, besonders in solchen, deren Materie dünn ist; ferner
            versichert dieser Schriftsteller, daß dieses Dekoct in langwierigen
            Blutflüssen, so von der Hitze des Blutes herrühren, Wunder thue.Das Dekoct des rothen Sandelholzes wird eben so, wie das des
            Franzosenholzes bereitet. Die Dosis ist bis zu 2 Drachmen, im Dekoct
            aber bis zu einer halben Unze. Die Bereitung des Dekocts geschah auf
            folgende Weise:
 2 Unzen klein geschnittenes rothes Sandelholz werden in 1 Pfund
            Wasser vier und zwanzig Stunden lang eingeweicht und dann bis zur
            Verminderung des Dritttheils gekocht, und daraus ein Dekoct zum gewöhnlichen
            Getränk bereitet. -- Man nehme von geraspeltem rothem Sandelholze
            eine Unze, koche es in zwei Pfund klaren Wassers bis zur
            Verminderung der Hälfte Zu dem Durchgeseiheten thue man zwei Unzen
            Granatäpfelsyrup. Dieses Dekoct wurde in Blutflüssen und
            Verstopfungen der Leber gebraucht. -- In hitzigen Fiebern brauchte
            man das rothe Sandelholz äußerlich zu Umschlägen, um die
            Kopfschmerzen zu lindern. Man nehme eine Unze rothes
            Sandelholzpulver, eine halbe Unze gekrümeltes Brod und Rosenessig,
            so viel, als hinreichend ist, und daraus ein Cataplasma gemacht; man
            thue dazu eine halbe Unze Spiritus vini camphorat. und lege
            es auf die Stirne, in Kopfschmerzen, die von einem hitzigen Fieber
            entstehen. In neuerer Zeit ist dieses Holz ganz aus der Heilkunst
            verdrängt worden; nur wird es von den Aerzten noch zum Tingiren der
            Arzeneien gebraucht.
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            - Stichwort: Sandel
 |  
          | sanguis
            hirci Carion, revolutio 1529: 45,4
           | Das Bocks-Blut,
            Lateinisch Sanguis Hircinus, Frantzösisch Bouqvain, so auch dürre
            in denen Apothecken gefunden wird, treibet den Schweiß, eröffnet,
            zertheilet, ist gut wieder den Gifft, dahero es nicht nur der
            gemeine Man, sondern auch sehr viel gelehrte Medici, zu Zertheilung
            des geronnenen Geblüts, wieder Seiten-Stechen, geschwollene Hälse,
            zum Stein, Beförderung des Harns, der weiblichen Reinigung u,
            derfleichen sehr rühmen. ... Es wird von einem Scrupel, biß auf
            zwey Qwentlein auf einmahl gegeben. ... Und damit dieses Blut eine
            größere Kraft gegen den Stein gewinne, so naähren einige die
            Böcke eine Zeitlang mit Stein-treibenden Kräutern, als maur-Rauten
            und dergleichen.  
           |  
          | satureia iii, 8, 36 | Saturey,
            Pfefferkraut, Satureja Linn., eine Pflanzengattung,
            welche in die erste Ordnung der vierzehnten Klasse (Didynamia
            Gymnospermia) des Linnéischen
            Pflanzensystems gehört und folgende Gattungskennzeichen hat: Der
            Kelch ist gestreift und mit fünf pfriemenförmigen Zähnen
            versehen. Die Krone ist röhrig, zweilippig, die Oberlippe eben,
            gerade, ein wenig eingeschnitten, die Unterlippe größer,
            dreilappig, mit stumpfen Lappen, davon der mittlere Lappen am größten
            ist. Die Staubfäden stehen entfernt und sind nach der Oberlippe
            gebogen. 1) Gemeine Saturey, Sommer=Saturey,
            Zatrey, gemeines Pfefferkraut, kleines Sommer=Pfefferkraut,
            Sergenkraut, Bohnenkölle, Kölle, Gartenkölle, Bohnenkraut,
            Gartenysop, Kunel. Satureja hortensis, pedunculis bifloris.
            Vir. cliff. p. 87. Hort. ups, p. 101. Mat. Med. 284. Roy. lugdb.
            324. Sauv. monsp. 142. Thymus erectus annuus, foliis
            lanceolatolinearibus. Hort. cliff. p. 306. Satureja hortensis. Bauh.
            pin. p. 218. Satureja altera. Cam. epit. p. 481. Engl. Common
            summer Savory, Garden Savory. Fr. Sariette, Sardée, Savorée.
            Ital. Thimbra, Coniella, Peverella, Savoreggia. Schwed. Kyndel.
            Dän. Sar=Könnel.
 ...
 Gebrauch der Saturey
            in der Medizin, der Oekonomie
            und den Gewerben. Ehemals
            wurde der Saturey wegen ihres scharfen und angenehmen Geschmacks und
            durchdringenden aromatischen Geruchs in der Arzneikunst eine erwärmende
            und zertheilende Kraft zugeschrieben. Man verordnete sie in
            schwachen Magen und als eine besondere Würze den armen Leuten,
            welche grobe, zähe, stark blähende Speisen, als die Hülsenfrüchte
            etc., genießen; daher nannte sie Tragus
            die Würze der armen Leute. Die Infusion
            dieser Pflanze soll den Auswurf der schleimigten und zähen Säfte,
            die bisweilen die Lungengefäße verstopfen, befördern, und
            dieserhalb mit Nutzen in Anfällen des feuchten Asthma und im
            schleimigten Husten der Kinder gebraucht worden seyn. Bei uns in
            Deutschland vermischt man die Saturey hin und wieder mit dem
            Sauerkraut, um solches lange gut zu erhalten; man muß aber nicht zu
            starken Gebrauch davon machen, weil sie das Blut und die Säfte sehr
            in Bewegung bringt. Man will zuweilen gesehen haben, daß sie
            Blutspeien und Blutharnen verursacht hat, wenn man sie zur Beförderung
            des Monatlichen und bei verhaltenem Urin innerlich nehmen ließ.
 Auch zum äußerlichen
            Gebrauch wurde sie angewendet. So spritzte man das Dekoct der
            Saturey in die Ohren wider die Schlafsucht und um die Kranken aus
            der Ohnmacht zu erwecken. Ferner zum Gurgeln wider die Erschlaffung
            des Zapfens und Entzündung der Mandeln, die von einer lymphatischen
            Geschwulst herrühren. Läßt man den Dampf dieses Dekocts durch
            einen Trichter in die Ohren, so vertreibt er das Sausen und Brausen
            derselben. Das aus der Pflanze gepreßte Oel, auch die Essenz
            daraus, soll ein vortreffliches Mittel gegen Zahnschmerzen seyn,
            wenn diese nämlich von cariösen Zähnen herrühren; man tropft
            dann einige Tropfen auf Baumwolle und legt solche in den hohlen
            Zahn. -- In der Oekonomie
            oder Haushaltung wird die
            Saturey, wenn sie noch jung ist, unter die Salatkräuter genommen,
            und getrocknet dient sie als Gewürz an allerhand Speisen, wo sie
            sehr oft die schlimmen Eigenschaften gewisser Nahrungsmittel
            verbessert. -- In den Gewerben
            kann man sie in der Färbekunst
            zum Gelbfärben gebrauchen. Sie giebt zwar keine so schöne gesättigte
            Farbe, als der Wau oder die
            Gaude (Reseda luteoa
            L.), allein man kann sie doch zu verschiedenen Mischungen
            anwenden, besonders zu den grünen. Auch kann man sie zu den gelben
            Decken von der gröbsten Wolle und zu den wohlfeilsten Zeugen
            nehmen. Die Saturey, welche man aufbewahren will, muß nach gehöriger
            Reife eingesammelt werden, welches beim schnellen Gebrauch nicht so
            nöthig ist.
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            - Stichwort: Saturey
 |  
          | saxifraga Carion, revolutio 1529: 45,4
           | Tragoselinum minus,
            Pit. Tournefort. Pimpinella saxifraga minor, C. B. Raji Hist.
            Pimpinella saxifraga hircina minor, Park. Saxifragia minor,
            Dod. Saxifragia hircina minor, Pimpinella crispa, Trag. J. B.
            Bipinella, sive saxifraga minor, Ger. enac. ... Das kleine ist das gemeinste, und wird zu der Artzney am
            dienlichsten geachtet: es werden davon die Wurtzel, das Kraut und
            der Saamen gebrauchet. Sie eröffnen, reinigen, treiben den
            Schweiß, sind gut zu Wunden, dienen, den
            Nieren- und Blasenstein zu zermalmen, widerstehen dem
            Giffte und den bösen Feuchtigkeiten in dem Leibe, heben die
            Verstopffung, treiben den Harn und der Weiber Reinigung, wenn sie
            abgesotten oder als ein Pulver gebrauchet werden. In den Apothecken
            findet man vornemlich die Wurtzel, so eine herrliche Deutsche
            Theriackswurtzel ist: sie hat einen sehr scharffen Geschmack,
            wärmet, trocknet, öffnet, reiniget, zühet ein wenig zusammen und
            heilet: thut nicht allein dem Giffte hefftigen Widerstand, sondern
            bewahret auch den Menschen für gifftiger Ansteckung zur Zeit der
            Pest, des Morgens nüchtern in den Mund genommen und gekäuet, oder
            auch ein Stücklein davon gegessen; derowegen sie zu vielen
            Gegengifften gethan wird. ... Die Wurtzel
            treibet ferner den Schweiß und Urin, stillet die Harnwinde und das
            Grimmen im Leibe, und führet den Blasen-
            und Nierenstein ab: mildert die Zahnschmertzen,
            zertheilet das geronnene Blut im Leibe, heilet
            die Verwundungen, so vom Steine zu kommen pflegen ...
 http://www.zedler-lexikon.de/
            Stichwort: Pimpernell |  
          | scabiosa ii, 12, 10 | Scabiose,
            Scabiosa, Linn.,
            eine Pflanzengattung, welche in die erste Ordnung der vierten Klasse
            (Tetrandria Monogynia)
            des Linnéischen
            Pflanzensystems gehört, und folgenden Charakter hat: der
            gemeinschaftliche Kelch ist vielblättrig, der besondere doppelt,
            der äußere gezähnt, der innere tief getheilt. Die Krönchen sind
            röhrig 4 -- 5 spaltig, oft ungleich, strahlend. Der Staubfäden
            sind vier und ein Griffel. Der Fruchtboden ist mit Spreublättchen
            besetzt; der Fruchtknoten steht unter der Blume. Bei einige Arten
            ist der gemeinschaftliche Kelch einblättrig, mehr oder weniger tief
            eingeschnitten, und der Fruchtboden bei Scabiosa arvensis,
            auch wohl noch bei einigen Arten, statt der Spreublättchen mit
            Haaren besetzt. ...
 Die gemeine Scabiose variirt überhaupt nach der Verschiedenheit des
            Standortes in Rücksicht der Größe, der Blätterform und der
            Gestalt und Färbung der Blumenköpfe. Die Pflanze ist officinell,
            und wurde ehemals in der Medizin häufig als ein gift= und schweißtreibendes,
            auch eröffendes und abstergirendes Mittel innerlich angewendet. Der
            Saft oder das recht warm getrunkene Dekoct dieser Pflanze wurde
            Personen beim schleimigen Uriniren, oder bei Geschwüren in den
            inneren Theilen verordnet; auch im Seitenstechen und hartnäckigten
            Husten, besonders in letzterem, soll es vortreffliche Dienste thun,
            die Materie in Menge lösen und die Lungen davon befreien. Man
            bereitet auch aus dem Safte dieser Pflanze einen Syrub (Scabiosensyrub),
            der wider die Krankheiten der Haut gute Dienste leisten soll, man muß
            aber zu gleicher Zeit die äußerlichen Theile mit dem Dekocte
            dieser Pflanze waschen; man thut dann zu 1 1/2 Pfund dieses
            Dekocts drei Löffel voll Kampferspiritus, und seihet es durch
            Leinewand, um den Kampfer davon zu scheiden, der sich auf der Oberfläche
            der Flüssigkeit sammelt. Dieses Dekoct soll gut seyn wider die
            Flechten und Schwinden der Haut, sie müssen aber einen Monat lang
            damit gewaschen werden, und während dieser Zeit muß man sich des
            Scabiosen=Syrubs bedienen; man wäscht auch die Wunden damit. Nach Tabernämontanus
            soll der Scabiosensaft, mit ein wenig Kampfer und Borax vermischt,
            die meisten Flecken, die man oft auf der Hornhaut des Auges
            wahrnimmt, wegnehmen. Fallopius
            und Valleriola versichern,
            diese Pflanze sei eines der besten Mittel wider Geschwüre und
            Pestbeulen. Der Letztere bediente sich folgenden Mittels mit großem
            Nutzen: Scabiosensaft, Chamillen und wilde Ringelblumen, von jedem
            eine Unze; alten Theriak, vier Skrupel, Küchensalz eine Drachme,
            und zwei Eydotter; alles gut vermischt, und eine Salbe daraus
            gemacht, die man auf Pestbeulen legt, nachdem diese vorher
            scarificirt worden. Garidell,
            welcher sich dieses Mittels auf Treu und Glauben des Valleriola
            bedient hat, sagt, er habe die gute Wirkung desselben aus eigener
            Erfahrung erkannt.
 Von den Blättern und Blumen wurde ein Wasser destillirt, welches
            man gemeiniglich mit Cardobenediktenwasser zu drei bis vier Unzen in
            schweißtreibenden und herzstärkenden Tränkchen, in Pocken, Masern
            und bösartigen Fiebern verordnete; den Schweiß zu treiben, und die
            Vapeurs niederzuschlagen, gab man eine Drachme Theriak und einen
            Gran Laudanum zu sechs Unzen Scabiosenwasser, Löffelweise; auch
            bediente man sich in diesen Krankheiten des Saftes dieser Pflanze,
            zu drei bis sechs Unzen; wenn der Kranke schwitzen soll, so
            vermischt man eine Drachme Theriak und einen halben Skrupel Kampfer
            damit. Nach einer älteren Pharmacop. Parisiens. kommen die
            Scabiosenblätter zum Syrupo Consolidae majoris und zur Aqua
            lactis alexiteria. Das destillirte Scabiosenwasser wurde zu der Pasta
            Althaeae und der Saft zum Unguento contra scabiem
            genommen.
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            - Stichwort: Scabiosa 2
 |  
          | scolopendrion ii, 13, 12 | Milzkraut,
            der Nahme verschiedener Kräuter. ...
 2. Hirschzungen=Milzkraut oder Streiffarn,
            Hirschzunge, Asplenium Scolopendrium,
            frondibus simplicibus cordato-lingulatis integerrimis, stipitibus
            hirsutis Linn. Lingua
            cervina officinarum. C. Bauh.
            Phyltitis. Cam. epit.
            Abarten sind vorzüglich folgende: β) Krauser
            Hirschzungen=Streiffarn; Phyllitis crispa. J. Bauh.
            hist. 3. p. 757. γ) Wellenförmiger Hirschzungen=Streiffarn;
            Phyllitis s. Lingua cervina maxima, undulato folio auriculato per
            basin. Pluk. phyt. 243. f.
            1. δ) Hirschzungen=Streiffarn mit einem Stachel am Ende der
            Blattrippe; Lingua cervina medio folio nervo in aculeum abeunte. Moris.
            hist. 3. p. 557. f. 14. Tab. 1. f. 9. ε) Vielspaltiger
            Hirschzungen=Streiffarn; Lingua cervina multifido folio. C. Bauh.
            pin. p. 353. ζ) Krauser und vielspaltiger
            Hirschzungen=Streiffarn; Phyllitis s. lingua cervina crispa, folio
            multifido, ramosa. Pluk.
            phyt. 248. f. 2.
 ...
 Als Arzneymittel kannten und bedienten sich dessen schon unsere ältesten
            Aerzte. Noch in unsern gegenwärtigen Zeiten rühmt man den Gebrauch
            desselben bey Wunden an, die durch Fallen, Quetschen oder Stoßen
            veranlaßt worden sind. Man verordnet es auch zuweilen als ein auflösendes
            Mittel. Ganz besondere Wirkungen will man auch wider die
            Hypochondrie von demselben erfahren haben. Eigentlich aber schreibt
            man ihm zusammenziehende Kräfte zu. Von Geschmack ist es widerlich
            und zusammenziehend, so daß, wenn ein Blatt davon gekauet wird, der
            Speichel ungewöhnlich häufig zufließt. Aus diesem Grunde ist es
            vielleicht als Wundmittel äußerlich anwendbar. Die Italiener legen
            es auch auf gebrannte Schäden auf. Mit Wein abgezogen soll es sich
            wider den giftigen Schlangenbiß würksam erwiesen haben. Daß es
            auch im Pulver aus dem getrockneten Kraut, in dünnem Bier, oder als
            Conserve von frischen Blättern bereitet, bey Herzklopfen,
            Mutterbeschwernissen, und Zuckungen sich als ein sehr wirksames
            Mittel erprobt habe, versichert uns Rai.
 ...
 4. Officinelles Milzkraut, Ceterach, Asplenium Ceterach,
            frondibus pinnatifidis, lobis alternis confluentibus obtusis. Linn.
            Asplenium s. Ceterach. C. Bauh.
            Ceterach officinarum. C. Bauh.,
            Blakwell herb. T. 216. Bolt.
            Fil. t 12. Hoffmann' s
            Magazin der Botanik IX. f. 8. Die Blätter sind in Querstücke
            getheilt, deren stumpfe Lappen wechselsweise zusammen fließen.
 Diese Art ist das eigentliche Milzkraut,
            oder Asplenium der Apotheken, welches daselbst so wie in den
            Arzneybüchern, alter und neuer, den schon von den ältesten
            Botanisten angegebenen Nahmen Ceterach Scolopendria führt.
            Der letztere Nahme scheint ziemlich gesucht, und von einer
            Aehnlichkeit der Blätter mit dem bekannten Insecte Scolopendra
            hergenommen zu seyn. Es wächst selbiges auf ähnlichen Plätzen,
            gleich der Hirschzunge, und ist ursprünglich in dem südlichen
            Antheil von Europa zu Hause; in den nördlichern Gegenden desselben
            aber wächst es nicht, zum wenigsten nicht häufig. Es ist ein sehr
            artiges Gewächs, wächst mit Blättern von bleygrüner Farbe heran,
            die ungefähr einen halben Schuh hoch werden, keine Stiele haben, an
            den Rändern mit rundlichen Federstücken oder Lappen buchtig ausgehöhlt,
            und unterwärts ganz mit den Fructificationen, die eine braune Farbe
            haben, besetzt sind.
 Man rechnet diesen Streiffarn, so wie die oben beschriebene
            Hirschzunge, mit unter die fünf Haarkräuter, die als auflösende
            Mittel bekannt sind, und von den Aerzten in dieser Absicht
            angewendet werden, wiewohl in älteren Zeiten mehr als gegenwärtig.
            Eben diese Art kommt mit unter den bekannten Syrup capillaire.
            Man eignet diesem Farnkraute ganz besondere Heilkräfte wider die
            Milzsucht oder Hypochondrie zu, welche Entdeckung man den alten
            griechischen Aerzten verdankt, die von dieser Krankheit sehr oft
            heimgesucht wurden. Die Tugend desselben besteht in einer gelinde
            auflösenden und abführenden Eigenschaft. Die Cur der Griechen
            dauerte funfzig Tage lang, und die glückliche Genesung schlug
            selten fehl.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Scolopendrion > Hirsch=Zunge > Milzkraut
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          | scorpio/scorpius | Tierkreiszeichen
            "Skorpion". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
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          | selinitis iii, 15, 3 | Marien=Glas
            oder Frauenglas, darunter verstand man vor Zeiten den Gypsspath
            oder Selenit, der auch Fraueneis, Mondstein und
            Spiegelstein heißt; als aber am Ende des 17ten Jahrhunderts
            das so genannte russische Glas, welches eine Art Glimmer ist,
            bekannt wurde, und man dieses anfänglich für eine vorzügliche Art
            des Marien= oder Frauenglases hielte: so legte man
            diesem den Nahmen Marien=Glas oder russisches Marien=Glas
            bey, unter welchem Nahmen es auch noch am bekanntesten ist. Was nun den Gypsspath anlangt, so ist dessen nähere
            Beschreibung im Art. Fraueneis, Th. 14, S. 798. nach Selenit
            verwiesen. Die Beschreibung des russischen Glases, welche man
            unter Glimmer suchen möchte, hat mein Vorgänger Krünitz
            daselbst (Th. 19, S. 76) aber bis zu diesem Artikel
            aufgespart, weshalb hier von diesem merkwürdigen und nützlichen
            Minerale das nöthige gesagt werden muß.
 Die Nahmen, die das Marienglas bey verschiedenen Schriftstellern führt,
            sind außer den schon bemerkten, folgende: Frauenglas,
            Spiegelstein, Glinzerspath, Jungfernglas, Sibirisches Glas, reiner
            Glimmer aus parallelen Scheiben, Braunglas. Argyrolithos.
            Vitrum moscoviticum, rhutenicum, russicum. Lapis glacialis, Mariae.
            Mica membranacea pellucidissima, flexilis, alba, Waller.
            Mica membranacea fiffilis, flexilis, pellucida, hyalina, Linn.
            Mica fissilis membranis diaphanis, latis tenuissimis flexibilibus, Carth.
            Argilla vitrum moscoviticum. Mica rhutenica, Scopoli.
            Engl. Moscovy Glas. Franz. Verre de Moscovie. Russ. Ssliuda.
            -- Dieses Mineral ist gewöhnlich weiß, zuweilen schwärzlich
            und rauchgrau, braun, gelb und grünlich, in das Saftgrüne übergehend,
            gesärbt. Es ist äußerlich wenig glänzend, inwendig aber stark glänzend,
            und zwar von einem metallischen Glanze. Auf dem Bruche zeigt es große
            Blätter und es springt in scheibenförmige Bruchstücke. Es ist
            durchscheinend, auch durchsichtig, elastisch biegsam und leicht
            zersprengbar und giebt, wenn man mit Eisen darauf ritzet, einen weißen
            Strich. An der freyen Luft bekommt es nach und nach trübe Flecken.
            Die Säuren wirken auf das rohe Glas nicht, aber wenn es mit
            Laugensalzen geschmolzen, in Wasser aufgelöset, und aus dem Wasser
            wieder nieder geschlagen worden ist, löset es sich in allen Säuren
            auf, und macht mit der Vitriolsäure Alaun.
 -- Das übrige, was von dem Marienglase zu bemerken ist, kann ich
            den Lesern der Encyklopädie nicht besser sagen, als wenn ich hier
            einen Aufsatz des Herrn Hofrath Beckmann'
            s in Göttingen, in seiner Vorbereitung zur Waarenkunde, II
            B. II St. Göttingen 1800. 8. S. 233 -- 250. einrücke, da er
            diesen Gegenstand nach seiner ausgebreiteten Belesenheit so erschöpft
            hat, daß man zu unserem Zwecke nichts mehr hinzu setzen kann.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Marien-Glas nach Verweis von Selenit
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          | semen
            melonum Carion, revolutio 1529: 
            45,4 | Melonen-Saame,
            Melonen-Kerne, Melonum semen, wird spät im Herbst ausgewaschen,
            fleißig getrocknet, und welcher schon weiß und schwer in der Hand,
            oder im Wasser ist, derselbe ist voller Kern: wenn aber der Kern alt
            ist, so schmecket er rantzigt. Es wird des Jahres ein grosses davon
            verschicket. Der beste kommt aus Moscau, und wird unter die vier
            grosse kühlende Saamen in den Apothecken gezehlet, und zu den
            Lactaden oder Milchen, so mehrentheils vor die Krancken, in hitzigen
            Fiebern, in Entzündung der Leber, Nieren und Blasen, und in der
            Schwindsucht, verschrieben werden, mehrentheils gebraucht. ... Der
            Melonen-Saamen wird zu den Emulsionibus und Mandel-Milchen
            gebraucht. Die aus solchen Kernen mit Rosen-Wasser gemachte Milch
            dienet wider den Husten, Schwind- und Lungensucht, wie auch wider
            die Brunst des Harns. Der Saame mit Zucker eingemachet, stillet die
            Nieren-Wehe, und befördert den Harn. http://www.zedler-lexikon.de/
            : Stichwort: Melonen-Saame |  
          | senna i, 19, 5i, 20, 9
 | Senna alexandrina
            ist eine Pflanzenart aus der Gattung Senna
            in der Unterfamilie
            der Johannisbrotgewächse.
            Es ist ein in Afrika
            und Arabien
            beheimateter Strauch.
            Sennes- oder Sennablätter (folia sennae) waren als mildes Abführmittel
            im 19. Jahrhundert allgemein bekannt. Die darin enthältenen
            Wirkstoffe werden Sennoside
            genannt. Ein Auszug aus den Blättern, Sennatin / Sennatinum, kam
            auch unter die Haut, ins Bindegewebe
            gespritzt zur Anwendung. Die Sennesfrüchte haben eine ähnliche,
            allerdings mildere Wirkung. http://de.wikipedia.org/wiki/Senna_alexandrina 
            (Stand 12. Februar 2007)
 |  
          | Serapion i, 6, 19ii, 11, 15
 iii, 12, 29 + 32
 iii, 16, 52
 | Zu i,
            6, 19 bemerkt Kaske (Anm. 6 zu i, 6): "This Serapion is
            Serapion the Elder (9th century), Practica Johannis Serapionis
            dicta Breviarium ..." Serapion der
            Jüngere, 12. Jh.: Liber aggregatus in medicinis simplicibusQuelle: Kaske, Anm. 7 zu iii, 12
 |  
          | Serapis iii, 18, 20 | Sarapis,  Serapis [griech. < ägypt., »Osiris-Apis«],
            Fruchtbarkeits-, Unterwelts-, Meeres- und Heilgott, dargestellt als Mensch mit einem Getreidescheffel auf
            dem Kopf. Sein Kult wurde von Ptolemaios I. in Alexandreia eingeführt und
            besonders gefördert. Er ließ ein Kultbild des Zeus aus Sinope (Kleinasien) bringen,
            das den ägyptischen Namen des mit dem Stiergott Apis verbundenen Totengottes Osiris erhielt. Als Hauptgott
            der Hafenstadt Alexandreia wurde er von den Seeleuten angerufen, von Imhotep (griech. Imuthes), dem
            Heilgott von Memphis, übernahm Sarapis die Funktion des Heilgottes. Zusammen mit Isis wurde sein Kult über
            die ganze Mittelmeerwelt verbreitet. [Lexikon der Antike: Sarapis, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 5034 (vgl. LDA, S. 515)]
 |  
          | sericum i, 20, 6i, 23, 2 + 5 + 18 + 24
 ii, 14, 43
 Carion, revolutio 1529: 42,3 | Seide,
            Griech. σηρικη. Lat. Sericum,
            Fr. Soie, Ital. Seta, Engl. und Schwed. Silk,
            ist das Gespiunst des Seidenwurmes
            oder der Seidenraupe,
            welche aus Asien nach Europa unter der Regierung des Kaisers Justinian,
            im Jahre 555 gekommen. Der Schmetterling, ein Nachtfalter, der nach
            der Verpuppung der Raupe aus dem Cocon hervorkommt, wird Seidenspinner,
            Phalaena Bombyx mori Linn., genannt. Ehe wir nun weiter in
            der Beschreibung der Seidenraupenzucht
            und des Seidenbaues
            fortfahren, wird es nöthig seyn, erst eine kurze
            Geschichte dieses merkwürdigen Industrie=Zweiges, der sich
            jetzt wieder mit erneuerter Thätigkeit über ganz Deutschland zu
            verbreiten anfängt, vorangehen zu lassen. Das Vaterland des
            Seidenbaues oder der Seidenraupenzucht ist Mittel=Asien und ein
            Theil Süd=Asiens, besonders wird er in den Reichen China,
            Japan, Persien und Indien
            betrieben, wo der weiße Maulbeerbaum, von dessen Blättern sich die
            Seidenraupe nährt, wild angetroffen wird. Der nördliche Theil von
            China, etwa über den 35sten Grad hinaus, soll nach älteren
            Schriftstellern das Verdienst haben, die Wiege der Seidenraupenzucht
            oder des Seidenbaues gewesen zu seyn. Es war nämlich das von den
            Scythen bevölkerte östliche Ende Asiens, in dem nördlichen Theile
            des jetzigen China und in der jetzigen Mongolei, welches die Alten Serika,
            die Hauptstadt davon Sera,
            und das die Landschaft bewohnende Volk Serer
            nannten, daher erhielt auch die Seide bei den Römern den Namen Sericum,
            und die seidenen Kleider wurden Serica genannt. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Seide (dort sehr ausführlich!)
 |  
          | Serpens/Serpentarius iii, 14, 3 | Die
            Sternbilder "Schlange" und "Schlangenträger",
            letzteres bekannter unter dem Namen "Ophiuchus"; der
            Schlangenträger hält die Schlange, deren Teile links und rechts
            von ihm herunterfallen. Ophiuchus befindet sich oberhalb des
            Skorpion mit seinem Hauptstern Antares. |  
          | serpentaria iii, 14, 3iii, 15, 32
 | Schlangenkraut,
            eine Benennung des officinellen
            Ehrenpreis, auch Grundheil,
            Viehwurz, Wundkraut etc. genannt, Veronica officinalis
            Linn., s. Ehrenpreis,
            Th. 10, S. 192. Das gemeine
            Schlangenkraut,
            Arum Dracunculus, s. unter Arum,
            Th. 2, S. 473. -- Wasser=Schlangenkraut,
            Calla palustris Linn., s. Klappenkraut.
            Th. 39, http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Schlangenkraut, nach verweis von Serpentaria
 Arum ,
            Aron, Offic. Barba Aaron oder Aronis, Alimum, Dracontia
            minor, Gicherum, Gigarum, Jarum, Jarus, Luph planum MESVE. Lupha
            DIOSC. Pes vituli, Serpentaria minor.
            Fr. Aron, Cheval-Bayard, Chevalet, Chou à la Serpente,
            Contre-feu, Cornet, Epileste, Fuseau, Grand Claujol, Herbe à Prêtre,
            Langue de boeuf, la Marquette, Mourride, Pain de lievre, Pied de
            veau, Pileste, Pilon, Thoureux. Engl. Wake Robin, oder Cuckow
            Pint. T. Aron, Aronwurz, Aronstab, Fieberwurzel, Teutscher
            Ingwer, Kalbfuß, Magenwurzel, Pfaffenpint, Zehrwurz. Die Blume
            hat eine längliche Scheide, welche wie ein Esels=Ohr gestalltet,
            unten zugeschlossen, in der Mitte zusammengedrückt, und inwendig
            gefärbt ist. Sie hat einen einzelnen Stängel, Lat. Spadix,
            der oben auf dem Gipfel wie eine Käule gestalltet, und kürzer ist,
            als die Scheide, auf welcher die Eierstöcke befindlich sind. Sie
            hat weder Blumenblätter, noch Staubfäden, sondern viele viereckige
            Kölblein, welche dicht an dem Eierstock sitzen; zwischen selbigen
            stehet eine doppelte Reihe von Haaren, welche an dem Stängel
            hangen. Der obere Theil des Stängels ist mit vielen eirunden Eierstöcken
            umgeben, die keine Griffel, sondern nur bärtige Narben haben. Aus
            den Eierstöcken werden nachgehends kugelförmige Beeren, mit einer
            einzigen Zelle, worinnen runde Saamen eingeschlossen sind.Sorten. 1. Arum vulgare, die gemeine Aronswurz.
 ...
 Es läßt sich daher aus dem, was anizt von den Bestandtheilen
            dieser Wurzel gesagt worden, wenn auch gleich die Erfahrung davon
            nicht so zahlreich wäre, als sie ist, schon mit ziemlicher Gewißheit
            abnehmen, was ihre Wirkung sey. Diese ist, in alten sowohl als
            neuern Zeiten, eröffnend, zertheilend, reinigend, und die Säure dämpfend,
            befunden worden. Sie kann deswegen in sehr
            vielerlei Krankheiten mit Nutzen gebraucht werden; doch
            verdienet sie in denenjenigen, die von zähen Schleim und daher rührenden
            Verstopfungen entspringen, am meisten Lob; wie sie denn in kalten,
            sonderlich Quartan=Fiebern, Engbrüstigkeit, Bleichsucht, Auszehrung
            von verstopften Drüsen, und Zertheilung des vom Fallen oder
            Schlagen geronnenen Geblüts, sich vorzüglich wirksam bewiesen hat;
            auch leistet sie sehr gute Hülfe bei sauern und schleimigten
            Unreinigkeiten des Magens, als worinn sie eine doppelte Wirkung hat,
            da, nebst der Zertheilung des Schleims mittelst der scharfen
            Salztheile, auch zugleich durch die kreidenhafte Substanz das Saure
            gebrochen wird, wie denn das bekannte Birkmannische Pulver größtentheils
            hieraus bestehet. Desgleichen scheinet sie frisch eine laxirende
            Eigenschaft zu haben, indem Plutarch berichtet, daß die Bären,
            nach dem langen Winterschlaf, zuerst die Aronwurz aufsuchen, um der
            Leibesverstopfung, welche sie sich durch den langen Schlaf
            zugezogen, damit abzuhelfen; und Tournefort meldet, daß ein
            gewisser Arzt in der Provence, Antonius Constantin, eine
            Laxir=Lattwerge aus dem Marke derselben verfertiget, welche er in
            cachectischen Krankheiten mit dem besten Erfolg gebrauchte.
 In der Wundarznei verdienet diese Pflanze, besonders die frische
            Wurzel davon, unter den Reinigungsmitteln alter Schäden und Geschwüre
            ebenfalls eine Stelle; wie denn auch Paul Hermann die
            frischen Blätter zu den bösartigen um sich fressenden Geschwüren,
            Andere aber das mit Speichel zu einem dünnen Brei angemachte Pulver
            für die Flechten dienlich erachten. Das abgezogene Wasser
            detergiret und reiniget das Gesicht. Cäsalpin sagt, daß man
            sich dieses Wassers in Italien bediene, um die Flecken der Haut zu
            vertreiben, und daß man daraus ein Weißes bereite, welches dem
            Bleiweiß ähnlich wäre. Dies ist gleichsam eine Art von Faecula,
            die auch vom Matthiolus als ein Schönheitsmittel sehr hoch
            gehalten wird.
 8. Arum (Dracunculus)
            foliis pedatis, foliolis lanceolatis integerrimis aequantibus
            spatham spadice longiorem, LIN. Sp. Prod. Leyd. 7. Dracunculus
            polyphyllus, C. B. P. 195. Das gemeine Schlangenkraut. Diese
            Sorte wird zur Arznei gebraucht, und  wächst in den
            meisten südlichen Theilen von Europa wild. Sie hat eine große
            knolligte, fleischige Wurzel, welche im Frühjahr einen aufrecht
            stehenden Stängel treibet, der ungefähr 3 Schuh hoch wird, und wie
            der Bauch einer Schlange gefleckt ist. Oben am Gipfel bekommt er Blätter,
            die in verschiedene schmale Abschnitte, fast bis an den Fuß hinab,
            zerschnitten sind, und sich wie eine Hand ausbreiten. Oben an dem
            Gipfel des Stängels kommt die Blume zum Vorschein, die wie die Blühte
            der gemeinen Aronswurz gestalltet ist, eine sehr lange, dunkel
            purpurrothe, aufrechtstehende Scheide hat, mit einem eben so gefärbten
            großen Stempfel, so daß sie, wenn sie im Flor stehet, kein
            unangenehmes Ansehen hat. Die Blume aber hat einen so starken
            Geruch, wie von einem Aas, daß wenige Personen solchen vertragen können.
            Aus diesem Grunde hat man sie auch aus den meisten Gärten
            verbannet. Diese Pflanze ist sehr dauerhaft, und kommt daher in
            jedem Lande und in jeder Lage wohl fort, vermehret sich auch durch
            die Sprößlinge aus den Wurzeln gar sehr. Im Herbst, wenn die Blätter
            abfallen, ist die beste Zeit, sie zu versetzen. Sie blühet im
            Junius oder Julius, und ihre Stängel verwelken im September.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Arum
 |  
          | serpentinus iii, 14, 3
             | Zur Steinform
            "Serpentin" führt Krünitz unter anderem aus: Seine Farben sind verschiedene Schattirungen
            von Grün, Gelb, Roth, Grau, Braun, Blau; gewöhnlich machen ein
            oder zwei Farben den Grund aus, und eine oder mehrere bilden Flecken
            und Adern. Da man nun zwischen diesen
            Zeichnungen und den Flecken einer Schlangenhaut Aehnlichkeit zu
            finden glaubte, so hat man dieses Fossil Serpentinstein genannt.
            Die gewöhnlichste Farbe ist ein blau= oder gelbliches Grün, und in
            diesem finden sich verschiedene Flecken, als Schattirung vorzüglich
            ein dunkles Blau oder Grau, welches sich dem Schwarzen nähert. Rosenthal
            giebt die Farben des Serpentinsteins in dem von ihm fortgesetzten Jacobsonschen
            technologischen Wörterbuche, 7. Th., S. 340, wie folgt an. Am gewöhnlichsten
            findet man ihn dunkel=, schwärzlich=, lauch= und olivengrün,
            selten schwefelgelb, zuweilen Blut=, Karmin= und pfirsichblütroth,
            desgleichen bläulich= und grünlichgrau. Diese Farben kommen aber
            niemals in einem Stücke allein, sondern immer zwei, drei, auch
            mehrere zugleich vor, und gewöhnlich macht eine oder zwei derselben
            den Grund aus, und in diese sind wieder eine oder mehrere als
            Flecken, Streifen, Adern, Punkte etc. gleichsam hineingezeichnet. In
            solchen Zeichnungen findet man, außer den bereits angezeigten, auch
            öfters die schwarze, selten aber die scharlachrothe, karmoisinrothe
            und zeisiggrüne Farbe. Dieses Fossil bricht häufig in Sachsen an
            verschiedenen Orten, z. B. in Limbach, Waldheim, Hohenstein,
            Waldenburg, vorzüglich aber bei dem Städtchen Zöblitz, nicht fern
            von Marienberg, wo in einer daselbst angelegten Fabrik aus diesen
            Steinen schöne Sachen verfertiget, oder gedrehet werden. Ueberhaupt
            sind die meisten Einwohner des Städtchens Serpentinsteindrechsler.
            Es giebt unter ihnen geschickte Meister von Geschmack, die schöne
            ausgelegte Arbeit verfertigen. Der Handel mit dieser Waare wird weit
            und breit getrieben. Der Limbacher und Waldheimer Serpentinstein ist
            zum Theil schöner, als der Zöblitzer, und nimmt eine glänzendere
            Politur an; seiner mehreren Härte wegen, ist er aber schwerer zu
            verarbeiten. Ein gewisser Justus
            Rabe entdeckte diesen Stein in dem Jahre 1546. Die Brüche
            dieses Steines liegen nicht zusammen, auch ist derselbe, wie schon
            oben angeführt worden, nicht von einerlei Farbe. Gemeiniglich ist
            er grün mit schwarzen Flecken, wie auch schon oben, erwähnt
            worden. Diese Art soll der eigentliche Ophites
            der Alten seyn; dann kommt der graue mit braunen Flecken und
            Granaten vor; dann gelblich und weiß, mit Flecken und Adern (Fephria),
            und dann weiß und braun. Der schönste und kostbarste ist derjenige
            mit zinnoberrothen Flecken. Im offenen Feuer wird er blaß und
            hernach braun. Man findet dieses Fossil ferner im Königsgrätzer
            Kreis in Böhmen, um Frankenstein in Schlesien, in Ungarn, und in
            vielen andern Gegenden.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Serpentin
 |  
          | sextilis | sc.
            aspectus. "sextili aspicere" - "im Hexagonalaspekt
            betrachten", d. h. es sind die 60°-Punkte im Kreis besetzt. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | signum | Ein
            Tierkreiszeichen, ein Zodion. Zur Einteilung der Zodia in feurige,
            erdige, luftige und wässrige s.
            "Astrologische
            Grundlagen". |  
          | sine
            quibus i, 13, 4 | "sine quibus" -
            "ohne die" - seltsamer Name von Pillen (i, 13, 4) |  
          | Spica iii, 8, 25 | Spica =
            Ähre = alpha Virginis "Der "Stachel" der Jungfrau repräsentiert die
            Kornähre in ihrer linken Hand ... Die Wüstenaraber nannten ihn
            auch Azimech, von Al Simak, der "Wehrlose" oder
            "Unbewaffnete", den die umliegenden Sterne
            vernachlässigen. ... Bereits in der assyrisch- babylonischen Kultur
            wurde die Jungfrau so beschrieben wie heute. Das Sternbild galt
            immer als weiblich und wurde mit dem Spannungsverhältnis zwischen
            Fruchtbarkeit und Reinheit assoziiert - Elemente, die in ihren
            Legenden verschmelzen. Die Babylonier verbanden sie mit der Göttin
            Ischtar (auch Aschtoreth oder Astarte)."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 114f.
 |  
          | spodium ii, 9, 6ii, 13, 11
 ii, 14, 43
 iii, 1, 55
 iii, 26, 59
 | spodium, ii, n. (spodion), I) Asche, Plin. 23, 76. - II)
            Metallasche, Ofenbruch, Plin. 34, 170 u. 172. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: spodium, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 52710 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 2769)]
 Alle Metalle, bis auf Gold, Silber
            und Platina, werden im Feuer beym Zutritt der Luft verkalkt. Man
            unterscheidet daher jene, welche durch das Feuer nicht verkalkt
            werden, durch den Nahmen der edlen Metalle (Metalla
            nobilia) von den übrigen, welche unedle (Metalla
            ignobilia) genannt werden.Die Kalke der Metalle haben sowohl nach dem Unterschiede der
            Metalle, als nach dem Grade der bey der Verkalkung angewandten
            Hitze, verschiedene Farben, und führen deswegen auch wohl
            verschiedene Nahmen. So heißen einige gelbe, röthliche oder braune
            Safrane (Croci), die weißen oder grauen aber Metallasche
            (Cinis).
 Die metallischen Kalke haben alle wegen ihres losen und lockern
            Zusammenhanges ein geringeres eigenthümliches Gewicht, als die
            regulinischen Metalle, woraus sie entstanden sind. Die Kalke der flüchtigen
            Metalle sind viel feuerbeständiger, als die Metalle selbst: und
            alle erfordern zum Schmelzen eine weit größere Hitze, als ihre
            Metalle.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Metallasche
 |  
          | stannum iii, 2, 20iii, 18, 8
 | Stagnol,
            s. Stanniol. Nach Adelung
            soll Stagnol richtiger seyn,
            als Stanniol oder Staniol,
            weil es nicht aus dem Lateinischen von Stannum,
            sondern aus dem Italienischen von Stagno, Zinn, herkomme,
            also Stagnuolo, Blattzinn
            oder Stagnol. Hier irrt
            vielleicht Adelung; denn
            aller Vermuthung nach ist das Stanniolschlagen keine Italienische
            Erfindung, sondern eine Deutsche, und so möchte es denn wohl von
            dem Lateinischen Stannum, Zinn, hergeleitet worden
            seyn. Ein Mehreres hierüber wird unter Stanniol
            vorkommen. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Stagnol
 |  
          | stechas i, 20, 9 | Stechaskraut,
            Stöchaskraut, Stöchas, Stoechas
            Tournef., Lavendula Stoechas. Linn., eine Benennung des welschen
            Lavendels, und des federartigen
            zopfigen Lavendels oder Stöchas;
            s. unter Lavendel,
            Th. 66, S. 561
            u. f. Auch eine Benennung des gemeinen
            Ruhrkrautes, Gnaphalium Stoechas, s. Th. 128, S.
            641. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Stechas-Kraut
 |  
          | stoechas
            arabica Carion, revolutio 1529: 
            42,2
           | Die arabische Stöchas,
            der wälsche Lavendel, ganzblätterige zopfige Lavendel, römischer
            oder großer wälscher und fremder Kümmel oder Thymian,
            Στιχας Diosc.
            Στοιχας Galen. Lavandula
            Stoechas foliis lanceolato-linearibus integerrimis, spicis comosis Linn.
            Stoechas arabica officin.
            Fr. Lavande d' Espagne, Steca, Stoechados; Ital. Stechade;
            Engl. common Stoechas, or French Lavender, or Stikadore.
            Nicht Arabien, sondern das südliche Europa, ist sein Vaterland. Diese Pflanze ist gleichfalls
            wirksam, denn ihre Blätter, zwischen den Fingern zerrieben, riechen
            nach Campher. Die Blumen aber, oder vielmehr die ganzen Aehren,
            werden nur zum Gebrauch gesammelt; sie
            haben einen angenehmen, starken, gewürzhaften Geruch, und
            bitterlich heißen Geschmack. In der Destillation geben
            sie ein reichliches stark riechendes Oehl, und wenn ihnen dieß
            genommen ist, so bleibt ein bitterliches, etwas zusammenziehendes
            Extract zurück. Bey den neuern Aerzten ist die Pflanze nicht im
            Gebrauch, weil man ihre Blumen alt und verdorben findet, und den
            Lavendel wohlfeiler und kräftiger haben kann. Sie werden noch zum Syrupo
            de Stoechade Fernel., zur Hiera diacolocynthidos,
            zur Theriaca Andromachi senioris, zum Mithridatio Damocratis,
            zum Unguento martiato, und zum Emplastro de ranis,
            genommen. 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Lavendel |  
          | stypticus i, 11, 11ii, 18, 11 et passim
 | stypticus (stipticus), a, um (styptikos), verstopfend, medicamenta, quae styptica vocant, Plin.: Armeniaca st., Gargil.: natura st., Plin.: st. vis, Macr.: st. vinum, von saurem Geschmacke, Pallad. - subst., stypticum, i, n., ein zusammenziehendes Mittel, Pelagon. veterin. 11 (§ 200 Ihm) u. 16 (§ 256 Ihm [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: stypticus, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 53373 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 2834)]
 |  
          | syncopis iii, 12, 34 | syncopo, avi, are (syncope), in Ohnmacht fallen, ohnmächtig werden, Veget. mul. 2, 25, 1. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: syncopo, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 55134 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 2993)]
 |  
          | Synesius iii, 1, 15iii, 21, 7
 iii, 26, 17
 | Synesios von Kyrene, 370/75-413/14,
            griechischer Philosoph; stammte aus einer vornehmen heidnischen Großgrundbesitzerfamilie, studierte an der
            alexandrinischen Schule des Neuplatonismus unter Hypatia, machte sich um seine Vaterstadt verdient und wurde, obwohl
            noch nicht getauft, 410 zum Bischof von Ptolemais (Libyen) gewählt. Zu seinen Schriften, die eine
            Mischung christlicher mit vor allem neuplatonischen Elementen darstellen, gehören »Dion Chrysostomos oder
            über seine Lebensweise« und seine Hymnen. Er ist ein Zeuge einer Koexistenz von Christen und Heiden
            in einer Übergangszeit. [Lexikon der Antike: Synesios, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 5572 (vgl. LDA, S. 573)]
 |  
          | syrupus
            liquiritiae Carion, revolutio 1529: 38,2
           | Gemeines
            Süßholz, Süßholzwurzel, Lakritzenholz, Glycyrrhiza
            glabra, leguminibus glabris, stipulis nullis.  Glycyrrhiza
            siliquosa et Germanica.  Glycyrrhiza vulgaris. Glycyrrhiza
            leguminibus glabris.  Fr. Reglisse; Engl. Common
            Liquorice. Diese Pflanze hat eine perennirende, sehr lange,
            kriechende, zähe Wurzel, etwa von der Dicke eines kleinen Fingers
            bis zur Dicke eines Daumens; in einem guten Boden und in einer
            warmen Lage wird sie manchmal stärker und auch länger. Sie ist
            rund, inwendig gelb, auswendig gelbbraun, im trockenen Zustande
            runzlich, und besitzt einen sehr süßen und schleimigen Geschmack. Außer dem genannten gereinigten Safte
            liefern die Apotheken noch Süßholzpasten,
            Pasta Liquiritiae, eine Abkochung der Wurzel mit Arabischem
            Gummi und Zucker. Man nimmt in einigen Apotheken den Absund vom Süßholze
            und macht sie wie die Pasta Altheae. Man rührt sie nicht um,
            und setzt kein Eyweiß hinzu, weshalb sie hell, durchsichtig und
            gelblicht ist. Weiße auch gelbe Süßholzstöckchen, Bacilli de
            liquir. alb. s. citrini, weiße
            Brustkuchen, Trochisci becchici albi, dergleichen gelbe
            und schwarze, Trochisci
            becchici flavi et nigri, Süßholzsyrub,
            Syrupus Liquiritiae, der auf die gewöhnliche Art
            bereitet wird. -- Die Benutzung dieser Süßholzwurzel, die in den
            Apotheken Glycyrrhiza, Liquiritia, Dulcis radix genannt wird,
            ist daher sehr mannigfaltig. In den Apotheken
            ist der Zuckerstoff der Wurzel der wirkende Theil. Man benutzt
            denselben unter Tisanen und Tränken des Geschmackes halber, und
            giebt 1 Quint bis 1 Loth der gestoßenen Wurzeln mit Arabischem
            Gummi den Husten zu mildern. Die Anwendung zur Bestreuung der Pillen
            ist gut; denn sie ändert die Wirkung anderer Körper nicht. Die Trochisci
            Liquiritiae benutzt man als Paliativmittel bei Husten.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Süßholz
 |  
          | tamarix Carion, revolutio 1529: 
            43,2
           | Die Deutsche
            Tamariske, Tamarix
            Germanica, floribus decandris. Linn. Syst. veg. p. 244. Spec. plant.
            p. 387. Tamarix fruticosa, folio crassiore s. Germanica. C. Bauh.
            pin. p. 485. Myrica Pannonica. Clus. Pann. p. 27. Ic. 29. Tamarix
            Germanica floribus decandris, spicis terminalibus, foliis sessilibus
            lineari-lanceolatis. Pallas ross. t. 80. Sch. t. 85. Kerner
            t. 742. Fr. Tamaris, Tamarix d' Allemagne; Engl. German
            Tamarisk. Dieser kleine Baum oder Strauch, der niedriger, als
            der vorhergehende wächst, hat eine Wurzel von der Größe eines
            Schenkels, mit einer dicken und sehr bittern Rinde bedeckt, die
            entweder einen oder viele röthliche Stengel treibt, entweder als
            Baum, oder als Strauch. Das äußere Ansehen des ganzen Gewächses
            kommt übrigens mit dem vorhergehenden überein, nur sind seine Blätter
            von einer etwas gröbern Struktur, stehen dichter, und haben eine
            meergrüne Farbe und einen zusammenziehenden Geschmack. Die fünfblättrigen
            Blumen stehen auf Stielchen, die mit langen Deckblättchen besetzt
            sind, und haben zehn wechselsweise längere und kürzere, an der
            Basis mit einander verwachsene Staubfäden, und sind etwas größer,
            als bei der vorhergehenden. Die Farbe der Blumen ist blaß
            purpurroth. In allen übrigen Eigenschaften, als Früchten, Samen
            etc., ist dieses Gewächs dem vorigen, wie schon oben in dem Aeußern
            bemerkt worden, ganz gleich. Dieser Tamariskenstrauch liebt einen
            feuchten, fetten und steinigen Boden, und wird gemeiniglich an den
            Ufern der Flüsse, Bäche und Seen angetroffen. Man findet ihn an
            sumpfigen Stellen am Rhein, bei Straßburg, Landau, in der Schweiz,
            bei Genf, an der Donau im Oesterreichischen, in Ungarn, dann in
            einigen Theilen von Deutschland, und auch in den mittägigen Ländern
            von Europa; ferner auf den Gebirgen von Taurien und auf dem
            Caucasus. Die Rinde dieses Strauches wurde
            auf gleiche Weise, wie die des vorhergehenden, in der Medizin
            angewendet, besonders gegen die Fehler der Milz. Dioscorides
            bediente sich in dieser Absicht des Dekokts der Blätter, und Plinius
            des Saftes davon mit Wein vermischt; allein diese Kräfte auf die
            Milz haben sich nicht bestätiget. Ferner sollte ein Dekokt der
            Tamariskenrinde oder des Holzes wider die Krankheiten der Haut
            vortrefflich seyn, als wider das Jucken, die Flechten und Schwinden,
            die Krätze und den Aussatz; es soll die innern Feuchtigkeiten,
            welche diesen Uebeln Nahrung geben, häufig durch den Urin abführen.
            Auch gegen die Siphilis oder die Venerischen Krankheiten wendet man
            dieses Holz statt des Franzosenholzes an, und man will gute
            Wirkungen davon gesehen haben. In Norwegen gebrauchen die Einwohner
            einen Trank von seinen Zweigen wider die Räude, und thun solche
            auch zuweilen statt des Hopfens unter das Bier. -- Aus dem Holze
            dieses Baumes machte man Tassen, Becher und andere Geräthschaften,
            bloß um dem Hineingegossenen von dem Holze die heilende Kraft
            anzueignen. Auch die Frucht dieses Strauches wird von den Färbern
            anstatt der Galläpfel zur schwarzen Farbe benutzt. 
            
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Tamariske |  
          | taurus | Tierkreiszeichen
            "Stier". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Thebit iii, 8, 43iii, 18, 80
 | Abu'l
            Hasan Thabit ibn Qurra' ibn Marwan al-Sabi al-Harrani (* 826 
            <bei Kaske: 834> in Harran,
            Türkei
            – † 18.
            Februar 901
            in Bagdad,
            Irak) (Arabisch:
            ثابت بن قرة
            بن مروان) war ein
            syrischer Mathematiker,
            Astronom,
            Astrologe,
            Magier,
            Physiker,
            Mediziner
            und Philosoph,
            der in Europa unter der latinisierten Form des Namens Thebit
            bekannt ist. Thabit ibn Qurra gehörte den Sabiern
            von Harran an, den Anhängern alter mesopotamischer
            Gestirnsreligionen. Unter Berufung auf die Suren 2:62 und 6:69 des Korans
            waren sie als Buchreligion
            geduldet. Sie befassten sich intensiv mit Astronomie/Astrologie,
            Magie und Mathematik. Hermes
            Trismegistos betrachteten sie als Propheten. Es ist daher nicht
            verwunderlich, dass Thabit sich mit allen Zweigen von Wissenschaft,
            Esoterik und Philosophie befasste, da er Alles als eine Einheit sah.
            Sein hermetisches Werk De Imaginibus hatte großen Einfluss
            im Mittelalter und der Renaissance. Anfang des Artikels "Thabit ibn
            Qurra" der Wikipedia, Stand 22. Juli 2007:http://de.wikipedia.org/wiki/Thebit
 In
            iii, 18, 80 spricht Ficinus von "Benthorad"; das sei
            eigentlich die Angabe seines Vaternamens "Ibn Qurra"
            (Kaske in Anm. 29 zu iii,18).  |  
          | Theodotion i, 25, 4
           | Kaske
            (Anm. 1 zu i, 25) sagt zu Theodotion: "Th., a
            Hellenistic physician, was better known for his eye-salves (Celsus
            6.6) than for his hiera." |  
          | theriaca i, 12, 2i, 25, 13
 | Theriak, Theriaca, Fr.
            Theriaque, eine ehemals berühmte Arzney in Form einer Latwerge,
            welche auch als ein Gegengift angepriesen wurde, und dessen
            Zusammensetzung sich von Andromachus
            von Creta, einem Leibarzte des Kaisers Nero,
            herschreibt, welcher die Zusammensetzung in einem besondern
            Gedichte, das uns Galen
            aufbehalten, beschrieben hat. Diese Mischung besteht aus fast
            siebzig Heilmitteln, von denen einige ganz unwirksam, andere
            sich unter einander ganz entgegengesetzt sind, so, daß sie sich in
            der Wirkung aufheben. Diese Arzneymittel wurden gepulvert, und mit
            Honig zu einer Latwerge gemacht. Der gesuchteste war derjenige, der
            von seinem Erfinder: Theriaca Andromachi hieß, und der auch zu Rom
            von den Jesuiten bereitet, und, mit einem besonderen Privilegium
            versehen, verkauft und verschickt wurde. Nächst diesem war der
            Venetianische Theriak im Rufe; dann verfertigte man ihn in
            Frankreich, besonders in Montpellier, und in den Apotheken vieler Städte
            von Deutschland und Holland. Er wird in blechernen Büchsen von
            einem ganzen, halben und Viertelpfunde, die zum Zeichen die Madonna,
            einen Straußvogel etc. führen, in den Handel gebracht, ist aber in
            neuester Zeit wenig mehr im Gebrauche, und hat das Ansehen verloren,
            in welchem er ehemals stand, so, daß er mit gewissen
            Feierlichkeiten von den Apothekern, in Beiseyn der
            Magistratspersonen des Orts, zusammengesetzt werden mußte. Die
            Anwendung dieses Arzneymittels in der Zeit seines Rufes war gegen
            viele Uebel, besonders gegen genossenes Gift und wider die Pest;
            dann bei den Masern, Blattern,  Faulfiebern, der Schlafsucht,
            Epilepsie, beim Schlage; auch in Brusttränken. Man gab ihn in
            Scorzoneren=, Kardobenedikten= oder in einem andern kräftigen
            Wasser, von einem Drittel= bis zu einem ganzen Quentchen, auch darüber,
            nach der Constitution des Kranken und der Heftigkeit des Uebels. Aeußerlich
            wurde er gegen die Pestbeulen und andere Auswüchse und Schäden
            empfohlen, und den Kindern zur Vertreibung der Würmer über den
            Nabel und Bauch pflasterweise gelegt. Man suchte auch die
            Zusammensetzung des Theriaks auf mancherlei Weise zu verbessern, und
            so entstanden der himmlische
            Theriak, Theriaca coelestis, die Theriakessenz
            und der Theriakextrakt,
            Essentia et Extractum Theriacae, das Theriakwasser,
            Fr. Eau thériacale, der Theriakessig,
            Vinaigre thériacal, welche letztere Mischungen von Montpellier
            kommen, und dann der Rosoglio di Triacca von Udine und Triest. Nach
            dem Marsilius Ficinus
            soll nichts heilsamer für alte Leute seyn, um ihre Glieder zu erwärmen,
            und das Gehirn zu stärken, als der Theriak. Man soll,
            hierauf bezogen, ihn von 20 bis 30 Gran im Herbste und Winter
            zweimal, im Frühlinge und Sommer aber nur einmal wöchentlich, mit
            einem wenig Wein etc., und bei warmer Jahreszeit mit etwas
            Rosenwasser des Morgens sechs Stunden vor dem Mittagsessen
            einnehmen, aber den Tag über, bei diesem Gebrauche, keine hitzigen
            Speisen und Getränke genießen. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Theriak
 |  
          | Thomas iii, 8, 53iii, 26, 50
 | Thomas Aquinas = Thomas
            von Aquin Thomas von Aquin (* um 1225
            auf Schloss Roccasecca bei Aquino
            in Italien; † 7.
            März 1274
            in Fossanova;
            auch Thomas Aquinas oder Tommaso d'Aquino) gilt als
            einer der wirkmächtigsten Philosophen
            und Theologen
            der Geschichte. Der Italiener
            gehört zu den bedeutendsten katholischen
            Kirchenlehrern
            und ist seiner Wirkungsgeschichte nach ein Hauptvertreter der
            Philosophie des hohen Mittelalters,
            d. h. der Scholastik.
            Er hinterließ ein sehr umfangreiches Werk, das etwa im Neuthomismus
            und der Neuscholastik
            bis in die heutige Zeit nachwirkt. Von der römisch-katholischen
            Kirche wird er als Heiliger
            verehrt. Anfang des ausführlichen Artikels in der
            Wikipedia zu Thomas von Aquin (Stand 22. Juli 2007):http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_von_Aquin
 |  
          | Timaeus iii, 26, 2 | Timaios, 356(?)-260(?) v. u. Z.,
            westgriechischer Historiker aus Tauromenion auf Sizilien, lebte 50 Jahre in
            Athen und schrieb eine Geschichte Siziliens und Unteritaliens mit
            geographischen Schilderungen bis 272 (Tod des Pyrrhos), vielleicht sogar bis 264 (Ausbruch
            des 1. Punischen Krieges), Sicherung der chronologischen und der
            ethnographisch-geographischen Grundlagen der Historiographie durch die Einführung der
            Olympiadenrechnung gehört zu seinen Verdiensten; seine Schwäche liegt in der Übernahme von Heroensagen in den
            Geschichtsbereich und der Überbetonung rhetorischer Stilmittel. Timaios versuchte, Römertum und Griechentum
            synkretistisch zu verbinden. In seiner Geschichtsauffassung war Timaios 
            nicht frei von metaphysischen Deutungen des historischen Geschehens. Diodor benutzte das vielgelesene Werk
            als Quelle. (Timaios  ist mit dem Pythagoreer aus Lokroi gleichen Namens, nach dem Platon einen seiner
            bekanntesten Dialoge benannte, nicht identisch.) [Lexikon der Antike: Timaios, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 5797 (vgl.
            LDA, S. 595-596)]
 |  
          | titimallum iii, 8, 11 | [77] Titimallum vocabulum
            sumpsit,
            quod comam foliorum ad radium solis circumacta convertat. Nam Graeci
            solem "titana" vocant, "mallon" comam; ex quo
            confectum est, ut titimallum diceretur. Huius species septem
            diversis in locis nascentes. Quelle: Isidorus Hispalensis Etymologiarum libri XX
 http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost07/Isidorus/isi_et17.html
 Der Beschreibung bei Isidor nach wohl die
            folgende Sonnenwende (nur
            problematisch, dass Ficinus bald danach "Heliotrop"
            ausdrücklich anführt: iii, 8, 16): Europäische
            Sonnenwende, Europäischer Skorpionsschwanz, Europäische
            Krebsblume, Heliotropium Europaeum, foliis ovatis
            integerrimis tomentosis rugosis, spicis conjugatis Linn. Hort. ups.
            33. Heliotropium Europaeum, foliis ovatis integerrimis, spicis
            conjunctis. Hort. clifl. 45. Roy. Ingdb. 404. Heliotropium majus
            dioscoridis. Bauh. pin. 253. Heliotropium Officinalis. Verrucaria
            scorpioides, Advers. Lobel. 101. Fr. Herbe aux verrues.
            Die Wurzel dieser Sonnenwende, welche im südlichen Europa
            wildwachsend angetroffen wird, ist einfach, dünn, holzicht und
            hart, der Stengel ist 9 Zoll und darüber lang, voller schwammigten
            Marks, dabei rund, ästig, ein wenig behaart und äußerlich grünlichweiß.
            Die Blätter wachsen, wie bei dem vorhergehenden, an den Zweigen und
            Aesten, und auf den Aesten selbst; sie sind länglichrund, eben so
            gefärbt wie die Stengel, haarig und wollig. Die Blumen wachsen an
            den Spitzen der Zweige und Aeste, sind gleich einem Skorpionschwanze
            zurückgebogen und stehen in gleicher Ordnung nebeneinander; sie
            sind nur klein, weiß, einblättericht und trichterförmig; ihr
            Mittelpunkt ist runzlich oder faltig, und am Rande sind sie, wie die
            Blumen der vorhergehenden Art, in zehn wechselsweise ungleiche
            Theile gespalten. Der Kelch ist mit einer Wolle bedeckt, und der
            Samen sind vier, die auf der einen Seite eckig, auf der andern aber
            erhaben, kurz und aschgrau sind. Man findet diese Pflanze auch in
            der Umgegend von Paris wildwachsend. Diese Art verlangt eine gleiche
            Behandlung mit der vorhergehenden, nur ist sie dauerhafter. Man
            gebrauchte sie ehemals in der Medizin und zählte sie zu den
            officinellen Pflanzen. Die Blätter haben einen bitteren Geschmack,
            und der daraus gepreßte Saft färbt das blaue Lakmuspapier nicht.
            Bei der chemischen Zerlegung der Pflanze fand man ein
            ammoniakalisches Salz, ein sehr scharfes dickes Oel und viele erdige
            Theile. Das Oel glich einem Syrup an Consistenz. Da die ganze
            Pflanze eine beitzende Eigenschaft besitzt, so gebrauchte man sie
            ehemals in siphylitischen Krankheiten, um die Warzen an gewissen
            Theilen des Körpers wie mit dem Höllensteine, Lapis infernalis.
            wegzubeitzen. Auch fand sie Anwendung im Krebse, fressenden Geschwüren
            und gegen die Kröpfe. J. Rajus
            pries die mit Rosenöl gestoßenen Blätter, auf den Kopf gelegt,
            gegen Kopfschmerzen an. Nach demselben Schriftsteller soll das
            Dekoct von den Blättern, wenn es mit Kümmel getrunken wird, die
            Nierensteine forttreiben, und die Würmer in den Gedärmen tödten
            etc. Der Same dieser Pflanze soll in drei und viertägigen Fiebern
            gute Dienste thun, wenn man ihn gepülvert oder zerquetscht mit
            etwas Wasser nimmt. Die Blätter wurden auch als Purgiermittel
            gebraucht, man machte einen Absund davon und nahm ihn in kleinen
            Dosen zu sich, Es soll besonders den phlegmatischen Naturen sehr
            dienlich seyn, auch den Gallsüchtlgen. Jetzt ist diese Pflanze, wie
            schon oben angeführt worden, aus den Apotheken verdrängt worden.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Sonnenwende
 |  
          | trinus | sc.
            aspectus. "trino aspicere" - "im Trigonalaspekt
            betrachten", d. h. es sind die 120°-Punkte im Kreis besetzt. Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | triphera i, 16, 8i, 21, 1: "Persica"
 ii, 8, 41f.
 | Schmucklos, aus gebranntem und
            glasiertem Ton (H. 19 cm, Dm. 11 cm) mit Deckel, wird der ehemalige
            Inhalt mit »Trifera mag[na]« angegeben. <Abgebildet ist
            ein Gefäß zur Aufbewahrung von Arznei.> Dabei handelt es sich um eine jener Zubereitungen, die in der ersten
            Ausgabe der Pharmacopoeia Augustana von 1564 unter den so genannten
            »Confectiones Opiatae« neben Theriak, Mithridat etc. aufscheinen.
 Unter den über 20 Bestandteilen der Trifera (auch Triphera oder
            Tryphera) magna befanden sich neben dem Opium auch noch
            Bilsenkrautsamen und Mandragorarinde, also stark wirkende
            Arzneidrogen. Dass neben den gewünschten Wirkungen (u.a. gegen
            Magenschmerzen, bei Frauenleiden) auch unerwünschte Nebenwirkungen
            auftreten konnten, war bekannt. So erwähnt die Augsburger Pharmakopöe
            von 1597, dass derartige Zubereitungen, die so genannten »Compositiones
            narcoticae«, bei häufigem Gebrauch zu einem »Stupor« führen würden.
            Als Ursache des Stupors, worunter man eine körperliche und geistige
            Erstarrung verstand und bei welcher der Patient nicht mehr zu
            eigenen Willensleistungen fähig war, galt die Opium, Bilsenkraut
            und Mandragora zugeschriebene Qualität der »Kälte«.
 Quelle: http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2002/01/serie/serie01_2002noti.html
 |  
          | triplicitas | "triplicitas"
            ("Triplizität") ist eigentlich Dreifachheit,
            "Dreifaltigkeit". In  iii, 9, 15 - 18 erklärt Ficinus den Begriff selbst; demnach wird
            damit eine günstige Stellung eines Planeten bezeichnet, wenn er
            jeweils in einem definierten Zodion steht. Durch den Trigonalaspekt
            kommen dann auch die beiden anderen Zodia, die zur selben Gruppe
            gehören, zum Tragen.
 Zum Zusammenhang, besonders zu den Aspekten und der Zuordnung der Zodia
            zu den Elementen s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Trismegistos iii, 13, 7iii, 26: passim
 | Hermes Trismegistos
            [griech., »dreimalgroßer Hermes«]. Die Funktion des griech. Gottes Hermes als
            Psychopompos und seine Funktion als Gott der Redekunst und der Schulen waren vermutlich für ägyptische
            Mystiker im 2. Jh. u. Z. der Anlaß, ihn mit dem ägyptischen Gott der Weisheit und Magie
            (Thot(h)) zu identifizieren. Seine Offenbarungen bilden das Corpus
            hermeticum, die Hermetica. [Lexikon der Antike: Hermes Trismegistos, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2347 (vgl.
            LDA, S. 242)]
 Weiteres s. oben unter Hermes
            Trismegistos. |  
          | trochiscus i, 13, 2i, 20, 9
 ii, 17, 3 et passim
 Carion, revolutio 1529: 43,1
            + 3 | Trochiscus,
            Trochisci, Trochisques, Kügelchen;
            Pastillen, auch Abführungspillen;
            ... Die Trochisci oder Trochisken,
            wie sie in den Apotheken vorzukommen pflegen, sind ein Gemenge von
            Pulvern und schleimigen klebrigen Substanzen, denen man nicht bloß
            die Gestalt von Kügelchen giebt, wie eigentlich der Griechische
            Name Trochiscus (Kügelchen) andeutet, sondern auch andere
            Gestalten, z. B. platte, pyramidenförmige, dreieckige, würfelförmige,
            haferkörnartige, rautenförmige etc. Wenn nämlich die Masse,
            woraus man sie bereitet noch weich ist, so giebt man ihr die angeführten
            Gestalten durch Formen, die man in den Teig drückt, sie also
            gleichsam aussticht. Man wählt diese Gestalten, um gewisse
            Arzneymittel auf eine solche Art verschreiben zu können, daß man
            sie nach und nach im Munde zergehen lassen und so von da allmählig
            in den Magen bringen kann. Man hat einfache und zusammengesetzte.
            Sie kommen mit den Pillen überein, unterscheiden sich nur in der
            Gestalt und in der Wirkung. So macht man z. B. vor Cachou= oder
            Japanische Erde Trochisken mit Veilchenwurz. Man nimmt pulverisirte
            Japanische Erde 2 Unzen, Süßholzextrakt und pulverisirte
            Florentinische Veilchenwurzel, von jedem 1 1/2 Quentchen,
            pulverisirten Zucker 12 Unzen. Man macht daraus mit einer hinlänglichen
            Menge Gummi Tragantschleims, mit Wasser bereitet, eine Masse, die
            man, wie oben gedacht worden, in kleine Trochisken eintheilt. Diese
            Trochisken sind magenstärkend und zusammenziehend. Man hat nun noch
            Purgirtrochisken, Trochisken für äußerliche Schäden etc.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Trochiscus
 |  
          | turbit Carion, revolutio 1529: 
            39,2
           | Turbite, Turbit,
            Turpet Turbithwurtzel, weißer Turbith, Alexandrinischer Turbith,
            Lat. Turpethum, Turbid, Turbith, Turbet; Turbethum, Turbedon,
            Turpethum album, Turpetum, Turpethum Vegetabile, Turpethum
            orientale, Turpethum Alexandrinum, ist eine lange Wurtzel, des
            Fingers dicke und hartzig auswendig grau und braun, inwendig,
            weißlicht oder aschengrau. ... Die Turbith führet viel Oel und wesentliches Saltz, reiniget allen
            Schleim von unten aus, macht aber Schneiden in den Därmen. Sie wird
            zur Wassersucht, Schlage und Lähmung der Glieder, wie auch zur
            Schlafsucht gebrauchet. Wegen ihrer
            mächtig purgirenden Eigenschafft haben die Medici folgendes
            Sprüchwort: Was der Lerchenschwamm nicht durchtreibet, das greifet
            die Turbith an, und was diese nicht thut, das thun doch die
            Coloquinthen. Die Turbith ist sehr hitzig und scharf, und
            hat eine sonderbare Eigenschafft, nicht allein die dünnen und
            schleimigen, sondern auch die dicken und zähen Feuchtigkeiten aus
            den weit entlegenen Orten oder Gliedern zu ziehen, und durch den
            Stuhlgang abzuführen; daher sie von vielen in langwierigen
            Krankheiten, Quartanfiebern, Gicht, Podagra, Wassersucht,
            Venusseuche, Tödtung und Austreibung der Würmer, und in der
            Krätze, da eine schwache Reinigungsartzney nichts gewürcket,
            gebrauchet wird. ...
 http://www.zedler-lexikon.de/index.html
            Stichwort: Turbith |  
          | tutia i, 16, 5 | Tutia, Ofenbruch,
            Ofencadmia, Tutia s. Tutia Alexandrina, Cadmia, Nihil
            griseum, ein Produkt des Zinkerzes. Wenn nämlich die Zinkerze
            im offenen Feuer behandelt werden, so legt sich ein Theil Zink, der
            sich oxidirt hat, und als Rauch aufsteigt, an den Ecken der Oefen
            an, und läßt eine Kruste, einen Ueberzug, welche mehr oder weniger
            rein ist; derjenige Zinkkalk der sich sehr hoch oben angesetzt hat,
            ist weiß und mehlig, und wird Zinkmehl
            oder Zinkweiß, auch weißes
            Nichts oder weißer Galmey
            (Nihil album) genannt, der aber häufig beim Verkaufe mit weißer
            Thonerde oder Kalkerde verfälscht wird. Was sich nun tiefer
            unten angesetzt hat, besitzt eine graue Farbe, und wird nun Tutia
            oder Ofenbruch genannt. Man
            erhält sie auch in der Gestalt einer schwarzgrauen gebogenen Rinde,
            die im Bruche eine gelbliche Farbe hat, aus dem Ofen der Rothgießer
            beim Messingschmelzen, wo sie sich an die Walzen anhängt, welche
            deshalb in dem Ofen aufgestellt worden, damit der Dampf sich anlegen
            kann. Man brachte sie ehemals aus Alexandrien; auch soll sie oftmals
            ein künstliches Gemisch seyn. - Die Tutia
            kommt in den Apotheken vor, und wird zu Salben; dann auch gegen die
            Würmer etc. benutzt. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Tutia
 |  
          | Umbilicus
            Andromedae iii, 8, 2 | Umbilicus
            Andromedae = "Nabel der Andromeda" = Alpheratz oder Sirrah
            = früher: delta Pegasi, jetzt alpha Andromedae "Die beiden gebräuchlichen Bezeichnungen leiten sich vom
            arabischen Al Surrat al Faras "Pferdenabel" ab, da man
            diesen Stern einst Pegasus zuordnete. Von Ptolemäus übernahmen die
            Araber jedoch die Bezeichnung Al Ras al Mar'ah as Musalsalah, was
            "Kopf der angeketteten Frau" bedeutet."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 38
 Von Ficinus der Liste des Hermes
            Trismegistos wie Ala Corvi und Humerus
            Equi hinzugefügt, bei Agrippa von Nettesheim belegt (Kaske,
            Anm. 1 zu iii, 8). |  
          | verbena iii, 12, 37 | Celsus versteht unter verbenae eine gewisse Klasse von Pflanzen, die eine zusammenziehende, zurücktreibende Wirkung haben, u. rechnet dazu den Ölbaum, die Zypresse, den Myrten- u.
            Mastixbaum, die Tamariske, den Hartriegel, Rosen, Lorbeeren, Brombeeren, Efeu und Granatäpfel, s.
            Cels. 2, 33. p. 73, 17 D.; vgl. 8, 10. no. 7. p. 351, 6 D. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: verbena, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 59213 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 3415)]
 Verbena
            (Verb. Linn.), ist eine Pflanzengattung aus der natürlichen
            Familie der Lippenblüthler, Verbeneae Reichenb., Vitices Juss.,
            Müllen, Ok., 14. Klasse, 2. Ordnung Linn. Arten
            derselben sind: Verbena officinalis, Eisenkraut; es hat
            blaßrothe,
            ährenständige Blüthen, und wächst häufig an Wegrändern; verbena
            chamaedrifolia, mit scharlachrother Blüthe, ist in Südamerika
            zu Hause und bildet bei uns eine Zierpflanze; verbena supina,
            wächst im südlichen Europa, und ist, wie einige Gelehrte meinen,
            mit Wahrscheinlichkeit für diejenige Pflanze zu halten, welche nach
            der Beschreibung des Plinius
            von den Römern als ein heiliges Kraut betrachtet, und immer auf dem
            Altare Gott Jupiters liegen mußte. Desgleichen sollen es Zweige
            derselben Pflanze gewesen sein, welche zum Zeichen friedlicher
            Gesinnung, bei feierlichen Gesandtschaften von einem Priester in
            feierlicher Procession vorangetragen wurde, wie denn auch dieser
            Priester Verbenarius hieß.http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Verbena
 |  
          | vernaceus ii, 15, 67 | Vernaccio,
            1) im Weinhandel, ein guter
            Italienischer Wein, der in vielen Italienischen Provinzen, z. B. im
            Genuesischen, Toscanischen; auch in Sardinien und in Calabrien
            bereitet wird. -- 2) In der Pomologie,
            sehr schöne großbeerige, schwarzblaue Weintrauben, von einem süßen,
            gewürzhaften Geschmacke, welche im September reifen. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Vernaccio
 |  
          | Vesta iii, 16, 6 | Hestia, lat. Hestia, Tochter des Kronos und der Rhea,
            jungfräuliche griechische Göttin des Herdfeuers und des
            Familienherdes, der zugleich der Kultplatz der Familie war. Ihr opferte man am Herd etwas von der
            Mahlzeit. Sie war zugleich die Göttin des Staatsherdes. Ihr entspricht die römische
            Vesta. [Lexikon der Antike: Hestia, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 2385 (vgl. LDA, S. 246)]
 Vesta, röm. Göttin des Staatsherdes
            (griech. Hestia); ihr Rundtempel, die Aedes Vestae, stand am Forum
            Romanum. <Hintergrund von iii,
            16, 6> Darin befand sich der Herd mit dem ewigen Feuer, das die Vestalinnen hüten mußten. Im
            Vestafeuer erblickte man ein Unterpfand für das Heil des römischen Staates. Die Penaten und
            Vesta gehörten im Kult zusammen. [Lexikon der Antike: Vesta, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 6030 (vgl. LDA, S. 619)]
 |  
          | virgo | Tierkreiszeichen
            "Jungfrau". Zum Zusammenhang s. "Astrologische
            Grundlagen".
 |  
          | Vultur
            Cadens iii, 8, 35 | Vultur
            Cadens = Stürzender Geier = Wega = alpha Lyrae "Der Name heißt arabisch "herabstürzender
            Raubvogel/Adler", da auch die Araber der indischen Vorstellung
            von einem Vogel mit halb geschlossenen Flügeln folgten <und
            nicht der einer Leier>."
 Quelle: Geoffrey Cornelius, "Was Sternbilder erzählen",
            Stuttgart (Kosmos) 1997, S. 89
 |  
          | xylon
            aloe Carion, revolutio 1529, 35,5
            + 45,4
           | Das seit dem Altertum in Indien,
            Ägypten, Israel und Arabien geschätzte ätherische Öl hat möglicherweise
            eine pheromonartige Wirkung. Das Holz, Agallochon oder Xyloaloe
            (Aloeholz) genannt, wird von Pedanios Dioskurides gegen
            Schlaffheit, Schwäche und Hitze des Magens empfohlen, sowie bei
            Seiten- und Leberschmerzen, Dysenterie oder Leibschneiden
            (DIOSKURIDES I,21). Es ist identisch mit dem ahloth der Hebräer,
            das im Hohelied 4,14 und im Psalm 45,9 genannt wird. Bei Plinius heißt
            es Tarum und war eines der wertvollsten Räuchermittel. In China ist
            es spätestens seit dem 4. Jh. bekannt. Quelle: wikipedia vom 1.5.10: http://de.wikipedia.org/wiki/Aloeholz
 |  
          | zedoaria ii, 9, 11 + 15iii, 12, 37
 | Zedoaria
            (Zittwerwurzel), fr. Zédoaire,
            engl. Zedoary. Man belegt mit diesem Namen die knollige und
            fleischige Wurzel der Kaempfera rotunda, einer in Indien
            einheimischen Pflanze, die in die Familie der Amoneen gehört. Im
            Handel unterscheidet man zweierlei Art, die runde und die lange
            Zittwer. Rad. Zedoariae rotundae et longae, die aber alle
            beide einer und derselben botanischen Art angehören. Die runde
            Zittwer, die seltener ist, kommt in halbrunden, auf einer Seite
            ebenen, auf der andern convexen Stücken vor; diese Stücken sind
            graulich, größer und an einem Ende rund, an dem entgegengesetzten
            Ende zugespitzt: auf der convexen Fläche bemerkt man den Ursprung
            der abgeschnittenen Wurzelfasern. Die Consistenz der Zittwer ist
            hart; ihr Bruch kompakt, ihr Geruch ziemlich aromatisch und ihr
            Geschmack scharf und stechend. Die lange Zittwer, die man weit häufiger
            im Handel findet, besteht aus langen, dreieckigen Stücken, deren äußere
            Fläche convex und mit runzeligen Warzen versehen ist, während ihre
            beiden innern Flächen eben sind. Man sieht, daß sie von einer
            knolligen, runden, in vier Stücke zerschnittenen Wurzel kommen, während
            die runde Zittwer blos in zwei Stücke zerschnitten ist. Der
            ausnehmend scharfe Geschmack der Zittwer rührt von der Gegenwart
            eines eigenthümlichen flüchtigen, blaugrünlichen Oeles her. Diese
            Wurzel ist ein ausnehmend stimulirendes Mittel, welches, wie der
            Ingwer, die Curcumä und die Blockzwitter, welches Pflanzen aus der
            nämlichen Familie sind, wirkt. Man wendet sie daher auch selten
            allein an. Sie bildet noch einen Bestandtheil mancher alten
            pharmaceutischen Präparate, z. B. des Philonium romanum. http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Zedoaria
 |  
          | zinziber i, 9, 11i, 17, 3
 i, 25, 9
 ii, 8, 28
 iii, 12, 34 et passim
 Carion, revolutio 1529, 45,4
             | zingiber, eris, n. (ziggiberis), Ingwer (Amomum Zingiber, L.), Cels. 5, 23, 3. Pallad. 11, 20, 2. - Vulg. Nbf. gingiber, Apic. 1, 29 u. 2, 50. Cael. Aur. de morb. chron. 4, 7, 99. - griech. Form zingiberi od. zinpiberi, n. indecl., Plin. 12, 28. Marcian. dig. 39, 4, 16. § 7. [Lateinisch-deutsches Handwörterbuch: zingiber, S. 1. Digitale Bibliothek Band 69: Georges: Lateinisch-deutsches Wörterbuch, S. 60529 (vgl. Georges-LDHW Bd. 2, S. 3573-3574)]
 Ingber
            , oder, wie es gemeiniglich ausgesprochen wird, Ingwer,
            L. Gingiber, Zingiber, Zingibel, Zinziber, die getrocknete
            scharfe Wurzel einer Art des Cardamoms, welche sowohl in den
            Apotheken, als auch in den Küchen an die Speisen gebraucht wird.
            Die Pflanze wächset ursprünglich in Ost=Indien, woher auch ihr
            Nahme stammet, welcher schon im Griech. Ζιγγιβερι,
            und, mit Verwechselung des Zisch= und Gaumenlautes, Διγγιβερι
            heißt. In den gemeinen Mundarten Oberdeutschlandes heißt diese
            Wurzel Ginfer, Imber, Ymper, in Niedersachsen Engeber,
            Ingeber, Engvaar, Gemwere, im Holländ. Ghenaber, Gember,
            im Engl. Ginger, im Dän. Ingefer, im Fr. Gingembre,
            Zinzembre, im Arab. Gingibil, auf der Insel Ceylon Inguru. Man kann den Ingber unter die besten
            Gewürze rechnen, und er wird, weil auch die Speisen davon einen
            guten Geschmack bekommen, in den Küchen an die meisten Gerichte,
            entweder ganz, oder gestoßen, sehr häufig gebraucht. Er erwärmt
            und stärkt den Magen und die Gedärme, und befördert die
            Verdauung, treibt die Blähungen ab, erhitzt das Blut, und ist den
            mit schleimigen und stockenden Säften begabten Personen auf
            mancherley Weise zuträglich; hagere, trockene, vollblütige und
            gallenreiche Körper hingegen müssen ihn vorsichtig gebrauchen. Ob
            der frische oder getrocknete Ingber schärfer und hitziger sey,
            scheint noch ungewiß zu seyn. Die Indianer pflegen den frischen
            Ingber, wie andere Küchenwurzeln zu nutzen, wie sie ihn denn, nebst
            andern Kräutern, mit Salz, Essig und Oehl vermengen, und wie einen
            Salat genießen. Die Indianer bedienen sich auch desselben, um der
            natürlichen Unschmackhaftigkeit des Reißes, welcher ihre gewöhnliche
            Nahrung ist, abzuhelfen. Dieses mit andern vermischte Gewürz gibt
            denen Speisen, woran es gethan wird, einen starken Geschmack,
            welcher den Fremden sehr mißfällt. Unterdessen sind diejenigen
            Europäer, die ohne Vermögen nach Asien kommen, gezwungen, sich
            daran zu gewöhnen. Die andern gewöhnen sich daran aus Gefälligkeit
            für ihre Weiber, welche mehrentheils aus dem Lande gebürtig sind.
            Hier ist es den Männern, so wie an andern Orten auch, leichter, die
            Neigungen und Schwachheiten der Weibsleute anzunehmen, als diese
            davon abzubringen. Vielleicht verlangt auch das Klima diese
            Lebensart. Der Ingber hat demnach, bey dem diätetischen
            Gebrauche, auch zugleich als Arzeney seinen Nutzen. In den Apotheken
            werden aus demselben die Species dinzingiberis, ein Oehl, ein
            Extract und ein Salz bereitet. 1 lb Ingber pflegt 1 Quent ätherisches
            Oehl zu geben. Das Elixir vitrioli Mynsichti, Elixir vitae
            Matthioli, Pulvis stomachicus Birckmanni, und andere dergleichen
            in den Apotheken aufbewahrte Mittel, haben einen großen Theil ihres
            Ansehens dem Ingber zu verdanken. Die Species stärken den
            Magen und vertreiben die Blähungen. Das Oehl, innerlich
            gebraucht, stärkt und reinigt, nach Khunrath's Zeugnisse, das
            Gehirn, den Magen und alle Eingeweide, heilet Brust und Lunge, und
            wehrt dem Gifte und Steine; äusserlich in die Nasenlöcher gezogen,
            reinigt es das Gehirn; auf die Schläfe gestrichen, befördert es
            den Schlaf, heilet die Gebrechen der Augen, des Mundes und des
            Halses, und zertheilt die geronnene Milch in den Brüsten. Das Extract
            und Salz sind vortreffliche schweißtreibende Mittel in viertägigen
            Fiebern und allen Krankheiten, die aus einem verdickten Geblüte
            entstehen. 
            http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Ingber |  
          | ziziphus ii, 12, 10 | Ziziphus,
            Judendorn, fr. jujubien;
            eine Pflanzengattung aus der Petandrie digynia L., und aus
            der natürlichen Familie der Rhamneen, welche zu Merkmalen
            einen ausgebreiteten fünftheiligen Kelch, fünf nebst den Blumenblättern
            um die peryginische den Fruchtknoten umgebende Scheibe eingefügte
            Staubfäden; zwei Narben und eine Frucht, welche ein zweifächriges
            Nüschen enthält, hat. Der gemeine Judendorn, Ziziphus vulgaris, fr. jujubien
            officinale ist ein funfzehn bis zwanzig Fuß hoher Strauch,
            welcher ursprünglich im Orient und besonders in Syrien einheimisch
            ist, gegenwärtig aber in den südlichen Gegenden Europa' s
            kultivirt wird und naturalisirt worden ist. Er ist von seiner Basis
            an ästig und hat an seinen Aesten kleine grüne, fadenförmige
            Zweige, die sich jährlich erneuern und Blätter und Blüthen
            treiben. Die Frucht, welche für den Arzt der beachtenswertheste
            Theil ist und welchen man in der Pharmacie Brustbeeren,
            Jujubae, fr. Jujubes, jujubis nennt, ist eine eirunde,
            röthliche, glatte Steinfrucht, von der Größe einer Olive, die
            einen knochenartigen Kern mit zwei einsamigen Fächern enthält. Die
            Brustbeeren bestehen im frischen Zustande aus einem weißlichen,
            etwas schwammigen Parenchym, von einem süßen und etwas säuerlichen
            Geschmack durch das Trocknen erlangt dieser Parenchym einen weinigen
            und zuckrigen Geschmack Die Brustbeeren werden, sowie die Datteln,
            die Feigen und die trocknen Trauben unter die Präparate für
            Brustaffectionen, oder unter die Bechica gerechnet, d. h. sie
            liefern dem Wasser durch die Abkochung einen schleimigen und
            zuckrigen Stoff, welcher ihren Gebrauch insbesondere bei Entzündung
            der Bronchien empfehlenswerth macht. Sie könnten wegen ihrer
            erweichenden Eigenschaften auch in allen anderen Fällen von Reizung
            angewendet werden.
 http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
            - Stichwort: Ziziphus
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          | Zoroaster iii, 1, 15iii, 13, 10
 iii, 21, 8
 | Zarathustra [iran.], griech. Zoroaster oder auch
            Zoroastres, altiranischer Priester und Prophet, der im 1. Drittel des 1. Jahrt. v. u. Z. lebte. Er stammt aus einer
            Priesterfamilie und begann mit einer Reformation des polytheistischen
            altiranischen Kultes, die in einem dualistisch geprägten Monotheismus endete, als dessen Begründer
            und Prophet er gilt. Er predigte ein eschatologisches
            Geschichtsbild, an dessen Ende der Lichtgott Ahura Mazda über den Abgott der Finsternis triumphiert
            und in einem großen Gericht die Läuterung der Seelen bewirkt. Zarathustra vertritt das
            positivistische Weltverständnis einer Bauernkultur. Sein System (der Zoroastrismus
            wurde früher auch Parsismus genannt) wurde die Staatsreligion der Sasaniden und prägte Judentum,
            Christentum, Hellenismus und Gnosis. Für die Griechen war er Vorbild des großen Weisen, Magier und
            Philosophen. F. Nietzsche benutzte nur den Namen des Z. für sein Buch »Also sprach Zarathustra«.  WBe [Lexikon der Antike: Zarathustra, S. 1. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 6203 (vgl. LDA, S. 639)]
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