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Michel-Nummer 740

Amazone

Mosaiken von Paphos

Dieses Mosaik mit der Darstellung einer Amazone stammt aus dem Haus des Orpheus, einem der schönen mosaikgeschmückten Häuser von Paphos.


Amazonen: in der griechischen Sage kriegerisches, eroberungslustiges Frauenvolk in Kleinasien. Die Amazonen duldeten Männer nur, um ihr Geschlecht fortzupflanzen. Ihr Name wurde fälschlich als »brustlos« gedeutet, da sie angeblich zwecks besserer Bogenführung die rechte Brust verstümmelten. Herakles zog gegen ihr Land, um den Gürtel der Hippolyte zu holen (Darstellung des Kampfes auf der Kleophrades-Schale in Paris). Theseus raubte auf einem Feldzug gegen die Amazonen ihre Königin (Darstellung auf der Amphora des Myson im Louvre). Aus Rache fielen die Amazonen in Attika ein, wurden jedoch in Athen besiegt. Die Amazonen kämpften auf trojanischer Seite im Trojanischen Krieg. Dabei wurde ihre Königin Penthesileia von Achilleus getötet (Darstellung auf der Penthesileia-Schale in München). Die Amazonensagen gründen sich wahrscheinlich auf historische Auseinandersetzungen mit mutterrechtlichen Stämmen der niedergehenden Urgesellschaft.
Quelle: Lexikon der Antike: Amazonen, S. 2 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 294 (vgl. LDA, S. 33 ff.) (Abkürzungen aufgelöst.)

Die auf dieser Briefmarke abgebildete Amazone steht neben ihrem Pferd, das sie an den Zügeln hält; in ihrer Rechten befindet sich eine Doppelaxt.
Auf die Herkunft der Amazonen aus Kleinasien deutet ihre phrygische Mütze hin.