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Weltkulturerbe Troodoskirchen

6. STAVROS TOU AYIASMATI, PLATANISTASA

Bei dieser Kirche handelt es sich um die Hl.-Kreuz-Kirche von Agiasmati (Timios Stavros tou Agiasmati); sie liegt etwa 5 km außerhalb des Dorfes Platanistasa im Osten des Troodosgebirges. Der Name leitet sich (s. Schneider S. 204) von der kleinasiatischen Stadt Agiasmati ab. Einwohner von dort seien nach dem Fall von Konstantinopel (1453) geflohen und hätten hier ein Kloster gegründet. Der Bau der Kirche stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts. Philip Goul hat die Kirche Ende des 15. Jahrhunderts ausgemalt; aufgrund der erhaltenen Wochentagsangabe erschließt man das Jahr 1494.

Die Briefmarke stellt die Heiligen Antonius und Sabbas dar. Diese beiden Heiligen sind ein Ausschnitt eines großen Freskos der Südwand, das stehende Heilige zeigt. 
Der Heilige Antonius lebte im 3. und 4. Jahrhundert nach Christus in der Wüste in Ägypten; er fasste Einsiedler zu Einsiedlergemeinschaften zusammen, stand auch im Briefwechsel mit Kaiser Konstantin und seinen Söhnen und wird als asketischer Greis (s. hier links) dargestellt. Über den Heiligen Sabbas ist (mir/dem Westen?) nichts bekannt.

 

Wie die meisten dieser schönen Kirchen ist auch die Heilig-Kreuz-Kirche von Agiasmati normalerweise verschlossen. Zur Besichtigung muss man sich an geeigneter Stelle um den Schlüssel bemühen. Der Wächter fährt dann mit, ist vielleicht schon mit seinem Moped aus Platanistasa hinaus und die steile Straße zum Kirchlein hochgefahren. Neben seiner Schlüsselgewalt ist er auch für das Dieselaggregat zuständig, damit die Touristen etwas von der schönen Kirche sehen können: Eine Stromleitung hierher gibt es (Stand 2002) noch nicht. So wird die Einsamkeit während des Besuchs von Motorengebrumm gestört. Man kommt auf der Straße etwas oberhalb der Kirche (s. Bild) an, nimmt zunächst ihren Scheunencharakter wahr und steigt dann in einer Kurve hinunter.

Diese Innenaufnahme (nach Nordwesten) zeigt schön den Aufbau der Innenwände: In der unteren Zone befinden sich die Heiligendarstellungen (hier groß der Heilige Mammas, auf einem Löwen reitend), darüber läuft das Band der Darstellungen des Lebens Jesu, hier im Westen sieht man oberhalb des Bandes mit den kleineren Szenen eine größere Kreuzigungsdarstellung.

       

Eines der genannten kleineren Bilder ist diese schöne Weihnachtsdarstellung, die Grundlage der Weihnachtsmarken von 1972 geworden ist.
Im Zentrum ruht Maria und schaut versunken auf ihr Kind, das stark umwickelt in einer sargähnlichen Krippe liegt. Vor der Krippe, im Bild darunter, wird das Jesuskind von zwei Frauen gewaschen, rechts daneben verfolgt mit traurigem Blick Joseph das Geschehen. Ganz rechts im Eck melken Hirten ihre Schafe, eine Szene, die aus dem biblischen Text herausfällt. Hinter ihnen reiten die Drei Könige heran, die dann vom Pferd abgestiegen links der Krippe dem Kind huldigen. Oben erfolgt die Verkündigung an die Hirten.

Weitere Briefmarken mit Darstellungen der Kirche Hagios Stavros von Agiasmati:

             

          

 

Der Block zeigt das gesamte oben beschriebene Weihnachtsbild.

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Die Einzelmarken zeigen Details aus diesem Weihnachtsbild: Maria an der Krippe, die beiden Frauen bei Jesu erstem Bad und die Huldigung der Heiligen Drei Könige, die zwar gleiche Hautfarbe haben, aber verschiedene Kopfbedeckungen tragen. Der König mit dem roten Hut und dem Zeigegestus (zeigt er auf den Stern, der in der Verkündigung an die Hirten sichtbar ist?) wird als "Kaspar" benannt.

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Dieses Fresko stammt aus der Reihe der kleinen Bilder mit dem Leben Jesu und behandelt die Darstellung im Tempel. Zum Bildinhalt s. Asinou.
Im Vergleich mit Asinou fällt hier auf, dass sich Hanna zwischen Joseph und Maria befindet und dass die Tempelarchitektur im Hintergrund das Wichtigste im Bild zu sein scheint.

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Die beiden Marken sind unterschiedliche Ausschnitte der Mariendarstellung der Apsis aus dem Jahre 1494. Im "Welterbe" wird Maria hier als "Vlachernitissa" (S. 76) (= Blachernotissa) bezeichnet, ebenso in der Postinfo zur Marke. -  Jedenfalls befindet sich die betende Maria zwischen den Erzengeln Michael und Gabriel, wobei das Namensende von Michael auf der Beischrift der rechten Briefmarke gut zu erkennen ist. Auf der Brust trägt Maria ein Christusmedaillon, das seinerseits wieder den betenden Christus darstellt.

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Dass es sich hier um den Erzengel Michael handelt, ist an der Beischrift rechts des Heiligenscheins gut zu erkennen. Der Typ der Engelsdarstellung übernimmt die geflügelte Nike, die Siegesgöttin. In seiner Linken trägt Michael ein Christusmedaillon.
Zu diesem Bild führt die Postinfo aus: "Wie üblich, wird im Gesicht des Erzengels die weibliche Schönheit mit der männlichen Stärke verbunden, weil die geistigen Kräfte, die Gott umgeben, kein Geschlecht haben. Der Erzengel wird gekleidet mit herrschaftlicher Kleidung, Mantel und reichgeschmücktem Gürtel dargestellt. Mit seiner rechten Hand hält er das "Labarum", auf dem drei Mal das Wort "Ayios" (Heiliger) niedergeschrieben ist, die Hymne also, die die Engel Gott singen. Mit seiner linken Hand hält er eine Medaille mit Christus-Emmanuel in grisaille, sehr üblich in der byzantinischen und nachbyzantinischen Kunst. Die Flügel des Erzengels erinnern etwas an Pfauenfedern, so wie die Flügel der Erzengel auf dem Bogen der Kirche der Angeloktisti in Kiti aus dem 6. Jahrhundert."

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