Weinrebe
(Rebe, Vitis), Gattung der Weinrebengewächse mit rund 60 Arten in der
nördlichen gemäßigten Zone, v. a. in
Nordamerika und Ostasien; meist sommergrüne, mit Ranken kletternde
Sträucher; Blüten fünfzählig, in Rispen stehend; Frucht eine
Beerenfrucht. Die wirtschaftlich bedeutendste, sehr formenreiche Art ist die Echte
Weinrebe (Weinstock, Rebstock, Vitis vinifera), aus deren beiden
wild vorkommenden Unterarten die zahlreichen Sorten der Kulturrebe (Edelrebe,
Vitis vinifera subspecies vinifera), z. B. durch
Einkreuzung von in Nordamerika heimischen Weinrebenarten (Amerikanerreben),
entstanden sind.
Die Kultivierung der Weinrebe und die Bereitung von Wein erfolgte wohl
bereits im 5. Jahrtausend v. Chr.
in Nordmesopotamien und Westiran, im späten 4. Jahrtausend
wurde in Ägypten und im späten 3. Jahrtausend
im ägäischen Raum Wein erzeugt und gehandelt. Im 2. und 1. Jahrtausend
gelangte die Weinkultur und Rebkultur von den Phönikern vermittelt auch in
den westlichen Mittelmeerraum, nach Nordafrika, Spanien, im 1. Jahrtausend
v. Chr. v. a. mit den
Griechen nach Italien und Frankreich, mit den Römern in die von ihnen
eroberten Gebiete, nach Burgund und Bordeaux, ins Elsass, an Rhein und Mosel
(Ausgrabungen in Piesport). Ab dem 1. Jahrhundert
n. Chr. verbreitete sich der Weinbau vom
Bodenseegebiet aus über ganz Südwestdeutschland. Durch Missionare gelangte
die in Europa angebaute Rebe im 16. Jahrhundert
nach Mexiko, Argentinien und Peru, Ende des 17. Jahrhunderts
nach Kalifornien.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001
Zum Wein auf Zypern vgl. Mi-Nr.
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