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Michel-Nummer 165

Weintrauben (Vitis vinifera)

Freimarken

Geschichte und Gegenwart

Weinrebe

(Rebe, Vitis), Gattung der Weinrebengewächse mit rund 60 Arten in der nördlichen gemäßigten Zone, v. a. in Nordamerika und Ostasien; meist sommergrüne, mit Ranken kletternde Sträucher; Blüten fünfzählig, in Rispen stehend; Frucht eine Beerenfrucht. Die wirtschaftlich bedeutendste, sehr formenreiche Art ist die Echte Weinrebe (Weinstock, Rebstock, Vitis vinifera), aus deren beiden wild vorkommenden Unterarten die zahlreichen Sorten der Kulturrebe (Edelrebe, Vitis vinifera subspecies vinifera), z. B. durch Einkreuzung von in Nordamerika heimischen Weinrebenarten (Amerikanerreben), entstanden sind.

Die Kultivierung der Weinrebe und die Bereitung von Wein erfolgte wohl bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. in Nordmesopotamien und Westiran, im späten 4. Jahrtausend wurde in Ägypten und im späten 3. Jahrtausend im ägäischen Raum Wein erzeugt und gehandelt. Im 2. und 1. Jahrtausend gelangte die Weinkultur und Rebkultur von den Phönikern vermittelt auch in den westlichen Mittelmeerraum, nach Nordafrika, Spanien, im 1. Jahrtausend v. Chr. v. a. mit den Griechen nach Italien und Frankreich, mit den Römern in die von ihnen eroberten Gebiete, nach Burgund und Bordeaux, ins Elsass, an Rhein und Mosel (Ausgrabungen in Piesport). Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. verbreitete sich der Weinbau vom Bodenseegebiet aus über ganz Südwestdeutschland. Durch Missionare gelangte die in Europa angebaute Rebe im 16. Jahrhundert nach Mexiko, Argentinien und Peru, Ende des 17. Jahrhunderts nach Kalifornien.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

Zum Wein auf Zypern vgl. Mi-Nr. 244: