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Michel-Nummer 909

Gips

9. März 1998: Mineralien

Hierzu die Brockhaus-Information:

Gips

(Selenit), monoklin-prismatisches Mineral, CaSO4 · 2 H2O, farblos oder weiß, bisweilen gefärbt; Härte 1,5 bis 2, Dichte 2,3 g/cm3; Kristalle oft sehr groß, plastisch biegsam, vollkommen spaltbar (Marienglas), dicktafelig, oft krummflächig, zuweilen rosettenartig verwachsen (Gipsrose, Wüstenrose), häufig Zwillingsbildung (Schwalbenschwanz- und Montmartrezwillinge); weiterhin treten feinfaserige (Fasergips, Atlasspat) und feinkörnige (Alabaster) Aggregate auf. Stinkgips ist durch Bitumen verunreinigt. Gips kommt vor als konkretionäre Ausscheidung in Tonen und Mergeln, als Verwitterungsprodukt sulfidischer Erze, als Verdunstungsrest sulfathaltiger Wasser in Wüsten (Wüstenrose) und v. a. als selbstständiges Gestein im Bildungsbereich von Salzlagerstätten neben Anhydrit (oder entsteht durch dessen Umwandlung). - Technisch nutzt man das Vermögen des Gipses, das durch Erhitzen (Brennen) teilweise oder ganz verlorene Kristallwasser beim Anrühren mit Wasser wieder aufzunehmen und dabei zu erhärten. Bei Erhitzen des Dihydrats auf etwa 110º C entsteht gebrannter Gips (Halbhydrat, CaSO4 · 1/2 H2O), bei 130 - 160º C Stuckgips (Gemisch aus viel Halbhydrat und wenig Anhydrit). Technisch wichtig ist v. a. grobkristalliner Gips (Gipsgestein), der in großem Umfang für die Baustoffindustrie abgebaut wird (Baugips). Zunehmend fällt heute Gips bei der Rauchgasentschwefelung der Verbrennungsgase von Kraftwerken an (Rauchgasgips, REA-Gips).

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001