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Gips
(Selenit), monoklin-prismatisches Mineral, CaSO4 · 2 H2O,
farblos oder weiß, bisweilen gefärbt; Härte 1,5 bis 2, Dichte 2,3 g/cm3;
Kristalle oft sehr groß, plastisch biegsam, vollkommen spaltbar (Marienglas),
dicktafelig, oft krummflächig, zuweilen rosettenartig verwachsen (Gipsrose,
Wüstenrose), häufig Zwillingsbildung (Schwalbenschwanz- und
Montmartrezwillinge); weiterhin treten feinfaserige (Fasergips, Atlasspat)
und feinkörnige (Alabaster) Aggregate auf. Stinkgips ist durch
Bitumen verunreinigt. Gips kommt vor als konkretionäre Ausscheidung in
Tonen und Mergeln, als Verwitterungsprodukt sulfidischer Erze, als
Verdunstungsrest sulfathaltiger Wasser in Wüsten (Wüstenrose) und v. a.
als selbstständiges Gestein im Bildungsbereich von Salzlagerstätten neben
Anhydrit (oder entsteht durch dessen Umwandlung). -
Technisch nutzt man das Vermögen des Gipses, das durch Erhitzen (Brennen)
teilweise oder ganz verlorene Kristallwasser beim Anrühren mit Wasser
wieder aufzunehmen und dabei zu erhärten. Bei Erhitzen des Dihydrats auf
etwa 110º C entsteht gebrannter Gips
(Halbhydrat, CaSO4 · 1/2
H2O), bei 130 - 160º C
Stuckgips (Gemisch aus viel Halbhydrat und wenig Anhydrit). Technisch
wichtig ist v. a. grobkristalliner Gips (Gipsgestein),
der in großem Umfang für die Baustoffindustrie abgebaut wird (Baugips).
Zunehmend fällt heute Gips bei der Rauchgasentschwefelung der
Verbrennungsgase von Kraftwerken an (Rauchgasgips, REA-Gips).
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001