PAGINA CARIONIS

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Bedeutnis und Offenbarung wahrer himmlischer Influenz

1, 1 Bedeütnus vnd Offenbarung warer hymmlischer Influentz/ des hocherfarnen Magistri Johannis Carionis Bütickheimensis C. F. G. von Brandenburg Mathematici/ von jaren zuo jaren werend/ Biß man schreibt 1550. Jar/ alle Landschaft/Stände vnd einflüß/ klärlich beträffend.

1, 2 Figura coeli tempore principij mundi.

1, 1 Ausdeutung und Offenlegung des wahren himmlischen Einflusses durch den hocherfahrenen Magister Johannes Carion aus Bietigheim, Mathematiker der kurfürstlicher Gnaden von Brandenburg, der von Jahr zu Jahr fortdauert, bis man schreibt das Jahr 1550, alle Landschaften, Stände und Einflüsse deutlich betreffend.

1, 2 Himmelsfigur zur Zeit des Weltbeginns.

<Es folgt das  Horoskop des Weltbeginns im Rechteckschema:>

<Zur Horoskopgestalt s. Ficinus, Astrologische Grundlagen: Anordnung der 12 Plagae>

1, 3 Gebessert vnd verlengt mit anhang einer verborgnen Prophecey/ auch Johannis Carionis
M.D.XXXVIII.
1, 3 Verbessert und durch einen Anhang einer geheimen Prophezeiung, ebenfalls von Johannes Carion, erweitert.
1538
1, 4 Dem Durchleuchtigen hoch
gepornenn Fürstenn vnnd Herrn/ Herrn Joachim Margrauen zuo Brandenburg/ dem Jüngern/ zuo Stettin/ Pommern/ der Cassuben vnd Wenden Hertzogen/ Burggrauen zuo Nürnberg/ vnnd Fürsten zuo Rügen/ meynen gnedigen Herrn.
1, 4 Dem durchlauchten, hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Joachim dem Jüngeren, Markgrafen zu Brandenburg, Herzog zu Stettin, Pommern, der Kaschuben und Wenden, Burggrafen zu Nürnberg und Fürsten zu Rügen, meinem gnädigen Herrn.
2, 1 DUrchleüchtiger Hochgeporner Fürst vnnd Herr/
2 mitt erbietunng meyner gantz willigen vnderthenigenn gehorsamenn vnnd pflichtigenn dienstenn gegenn. E. F. G. zuo allenn zeytenn zuouorann/ 
3 Gnediger. Herr/ 4 nach dem vnnd ich/ inn betrachtunng des gemainenn sprüchworts.
Wellicher das sein verbringt/ der thuot kainem anderen abbruch/ Wer aber kunnst verhälett vnnd nitt mittailet (wie einem yedenn menschen/ besonder die auß ben <1540: den> öbersten einflüssen/ vnd zuoneigungen herkommen) der selb thuot vilen vnrecht. 5 Dieweil ich dann vast her spüre vnd syhe/ das yetz täglich hin vnd wider/ ja gar nahe allenthalben/ inn diser vnsern zeyten Propheceyen vnd Practicken auffgehn/ yetz von diesem dann vonn yenenn/ vnnd der merer thail (alls ich merck) auß aignem guott duncken der selben Warsager odder vermaintenn Astronomis/ Etlich auß einem grunnd der doch biß anher gantz wenig erfundenn seyenn. 6 Derhalbenn ich es darfür achte/ das etwa die Buochtrucker/ odder andere vnerfarne inn dieser kunst von jnen selbs erdichtenn (dieweyl kain rechte ordnunng odder Proces inn dem selbenn gehaltenn/ brauchenn auch der kunst terminos vnnd namen nitt recht) 7 vnd also vnnder das gemain volck für neuwe mär außgiessenn/ vnnd darzuo geben sy sollichenn Propheceyenn einen sollichenn waydlichen vnnd tapferen tittel/ das der Leser so er die ansychtig wirdt nicht wol vnderlassen kan/ müß eine kauffen/ 8 Vnnd so man dann inn die materi (der Mayster hemmerlin) kompt/ ist ehs (waiß nit wamitt) versyglet. 
9 Derwegenn gnediger Herr würde ich auff das newer bewegt zuo ehern E. F. G. vnd nutz sunst aller mennschen mein Prognostication/ so ich ongefar vor vier jaren gemacht/ die dannocht on meinen willen inn den truck kam/ vnnd yetz auff das new hinder meinem ruck getruckt/ mitt anhang etlicher loser fratzenn / Lolharts/ Brigite/ Methodij etc. denen ich all meyn leben lang gram gewesen/ 10 Vnd darzuo gehn sy auß keinem grund/ 11 hette derhalben wol mügenn leydenn/ so sie ye mein Practick trucken hetten wöllen/ das sie es bey meinen worten bleiben heten lassen 12 dörfften mir weder Münich/ Nolbrüder odder Nonnen treüm hynein schreiben.
13 Dyß alles zuo confutierenn würd ich geraytzt/ die zuo uerbessern vnnd verlengenn/ biß man schreibenn würde nach der Gepurt Christi Fünfftzehenhundert vnnd fünfftzig Jar/ 14 wer als dann leben wirdt/ mag die weyter erstrecken.
2, 1 Durchlauchter, hochgeborner Fürst und Herr!
2 Mit Erbietung meiner bisher stets ganz willigen, untertänigen, gehorsamen und pflichtgemäßen Dienste gegen Eure fürstliche Gnaden.
3 Gnädiger Herr! 
4 Ich betrachte das verbreitete Sprichwort und folge ihm: Wer sein Hab und Gut vertut, der schadet keinem anderen, wer aber seine Fähigkeiten verhehlt und <sie> anderen nicht mitteilt (sowohl jedem Menschen, als auch besonders denen, die ganz oben wirken und eingreifen können), der tut vielen Unrecht. 5 Weil ich das stark spüre und sehe, dass jetzt täglich ab und zu, ja fast beständig in unseren Zeiten Prophezeiungen und Praktiken entstehen, bald von diesem, bald von jenen, und zwar - wie ich es bemerke - zum Großteil aus eigenem Gutdünken der Wahrsager oder vermeintlichen Astronomen, einige aus einem Grund, den man bisher nur selten gefunden hat, 6 deute ich es deshalb so, dass etwa die Buchdrucker oder andere Unerfahrene in dieser Kunst von sich aus etwas erdichten (weil keine rechte Ordnung und kein richtiges Verfahren eingehalten wird, sie auch die Fachbegriffe und Namen nicht recht gebrauchen) 7 und sie es dann als Neuigkeiten unters Volk bringen und dazu solchen Prophezeiungen eine so starke und kräftige Überschrift geben, dass der Leser, wenn er sie sieht, sie unbedingt kaufen muss. 8 Und wenn man sich dann auf die Materie einlässt (das Hämmerchen der Herren), ist es irgendwie versiegelt.
9 Deshalb, gnädiger Herr, werde ich noch einmal dazu gebracht, zur Ehre Euer fürstlichen Gnaden und zum Nutzen aller anderen Menschen, meine Prognostikation, die ich vor etwa vier Jahren erstellt habe, <erneut drucken zu lassen>, die gegen meinen ausdrücklichen Willen in den Druck kam und jetzt neuerdings hinter meinem Rücken gedruckt wurde, mit einem Anhang einiger frecher Fratzen, von Lolhart, Birgitta, Methodius etc., die ich mein ganzes Leben lang nicht leiden konnte; 10 und das tun sie grundlos! 11 Ich hätte es ja noch ertragen, wenn sie meine Praktik hätten drucken wollen und sie bei meinen Worten geblieben wären; 12 sie hätten mir keine Träume von Mönchen, Langweilern oder Nonnen hineinschreiben dürfen.
13 Dies alles zu widerlegen, wurde ich aufgereizt, <auch> sie zu verbessern und zu erweitern bis zum Jahr 1550 nach Chr. Geburt. 14 Wer dann lebt, kann die folgenden  darstellen.
3, 1 Nicht aber gnediger Herr das Euwer F. G. odder andere was stanndes dye dann werenn/ mir wolten zuolegenn/ ich verfürte dye Christen/ vnd machete sy eim sollichen haydnischenn thand anhengig/ 2 so diß mein büchlein abermal (wie vor beschehenn) ein mal oder mer zuokünfftige warheyt anzeygen wurde/ so hatt doch macht vnnd willen zuo glaubenn wer da will/ 3 wiewol nicht weniger ist/ dann das man Gott vnnd sein heyliges wort (vnnser aller speys) allein für die höchste/ gewyseste vnd edleste warheyt erkenn vnnd halte/ vnnd sunst keyner anderen beylere (wie hüpsch sy jmmer geleyssenn oder scheinen mag) stat vnd glauben gebe/ 4 Es sey halt in den gesatzen des glaubens/ ordnunng der Kirchen/ Clöster/ oder ander stettischen polliceyenn/ noch vil weniger inn den Propheceyen oder warsagungen. 3, 1 Gnädiger Herr! Euere fürstliche Gnaden oder andere, von welchem Stand sie auch sind, sollten mir nicht vorwerfen, ich würde die Christen verführen und sie zu Anhängern solch heidnischer Belanglosigkeit machen. 2 Falls mein Büchlein wiederum, wie zuvor geschehen, einmal oder öfter zukünftige Wahrheit ankündigen würde, so hätte jeder, der es will, die Möglichkeit und den Willen, es zu glauben, 3 obwohl es ebenso wichtig ist, dass man nur Gott und sein heiliges Wort, unser aller Speise, als höchste, sicherste und edelste Wahrheit anerkennt und sie dafür hält und sonst keiner anderen Nebenlehre, wie hübsch sie auch gleißen oder scheinen mag, Raum und Glauben verleiht. 4 Halt soll sein in den Gesetzen des Glaubens, in der Ordnung der Kirche und Klöster oder anderen städtischen Verordnungen und noch viel weniger in den Prophezeiungen oder Wahrsagungen.
4, 1 Noch dannocht fynde ich eben die kunst Astronomiam/ vnnd volgennd Astrologiam yhe lennger vnnd mehr one ein sonderliche gründtlich geheymnus nicht seyn/ 2 dero dann sich nicht allayn von andbegynn der welt/ vnd bey vnd vonn Noe zeyten her (als der wol vil zum gegenwurff auß der Biblia vnnd Cronickenn eyn zuofüren) befoder Jonichus ein sun Noe/ ein rathgeber Nemroths (dem doch nit geuolget ward) vnd andere vil mer die vil künfftigs vorgesagt/ vnd auch also erfunden wordenn ist/ 3 besonder auch die weisen vnd frommen Arabier/ Egypter/ vnnd andere ettliche/ vnd vil Orientische völcker gebraucht habenn.
4 Auß wellicher zal auch gentzlich zuo glaubenn ist/ die drey Magi odder weysenn gewesenn seyenn/ so da an dem gestyrn gemerckt das ein Herr der gantzen welt/ ja hymmels vnd der erden/ Christus nemlich geporen sey/ vnd ein Künig aller Künige/ 5 demnach sye sein wonunng erforschet/ vnnd jme gehorsam vnnd ehr durch jhr opffer erzaigt haben/ 6 welches das heylig Euangelium/ vns gar nitt zuo uerwerfen ist/ 7 Dann es habenn vil der heiligenn Gottes weyßgesagt/ yha noch zuo vnsern zeiten sagen sy weys/ 8 aber vnsere orenn seynnd hert/ vnd vnsere gewissen verstockt das wir sy nit erkennen noch hören. 9 Vnd so wir sy schon erkenten vnd hörten/ verstünden wir doch jhr meinung nicht/ Gott öffnete dann mit seiner gnad vnsere oren.
10 Darumb noch heut diß tags/ Gottförchtige vnd verstendige menschen der geystlichen gaben Gottes/ wol künden weyssagen/ vnd propheceyen/ 11 nicht allein propheceyen/ sonder auch sprachen reden die sy nicht gelernet haben/ jha also one falschait/ 12 vnd von guots vnd arges den andern menschen eröfnen/ vnd anzaigen/ wie wir vonn vil hailigen Propheten/ inn warer erfarung haben/ 13 wellichen allen ich mich in kainem vergleich will haben/ waiß mich auch layder vil zuo boßhafft darzuo.
14 Deßhalben sollen E. F. G. vnd all ander mir sollich Prognostication in keinen trutz oder freuel zyehen/ noch vil weniger für ein widersträber götlicher vrtheyl halten/ 15 Dann ich ya (Got hab lob) des verstandes/ das ich dem der da ist/ vnser aller herr/ Gott vnd schöpffer/ sein vrtheil rain lasse/ 16 vnnd das seyn göttlich gnad/ alle ständ/ Künigreych vnd Lantschafften bessern ergern/ meren vnnd myndern mag/ nach der selben hohe götlichen willen vnd grundlose barmhertzigkait/ 17 wellichs alles sye mitt kainem menschen noch Engeln berathenn/ 18 alleyn blos in der selben götlichen hand ernstlich gestellet/ 19 deren ding aller ich mich yetz endschuldige/ 20 vnnd will allein anzaigenn die himmlische jnfluxion/ derenn sych die altenn weysen vil gebraucht durch jhr täglich experientz vnd erfarungenn.
4, 1 Dennoch finde ich je länger, desto mehr, dass die Kunst der Astronomie und in ihrem Gefolge der Astrologie ohne ein besonderes grundlegendes Geheimnis nicht existiert. 2 Seiner haben sich sowohl von Anbeginn der Welt als auch zu Zeiten Noahs und seitdem - ihn muss man häufig aus der Bibel und aus Chroniken als Zeugen anführen - besonders Jonichus, ein Sohn Noahs, ein Ratgeber Nimrods - dem man doch nicht folgte - und viele andere, die viel Künftiges vorhergesagt haben, was auch eingetroffen ist, 3 und besonders auch die weisen und frommen Araber, Ägypter und viele andere und viele orientalische Völker bedient.
4 Zu dieser Zahl gehörten, wie man sicher annehmen kann, die drei Magier oder Weisen, die damals am Stern erkannten, dass ein Herr der ganzen Welt, ja einer über Himmel und Erde, Christus nämlich, geboren worden ist, und ein König aller Könige. 5 Danach erkundeten sie seine Wohnung und erwiesen ihm Gehorsam und Ehre durch ihr Opfer; 6 so lautet das heilige Evangelium, das wir anerkennen müssen. 7 Denn viele der Heiligen Gottes haben geweissagt, ja noch in unseren Zeiten weissagen sie, 8 aber unsere Ohren sind verhärtet und unser Gewissen verstockt, so dass wir sie weder erkennen noch anhören. 9 Würden wir sie erkennen und sie anhören, verstünden wir doch ihre Aussage nicht, es sei denn, Gott würde uns mit seiner Gnade die Ohren öffnen.
10 Deshalb könnten noch heutzutage gottesfürchtige Menschen, solche, die die geistlichen Gaben Gottes verstehen, gut weissagen und prophezeien, 11 nicht nur prophezeien, sondern auch in Sprachen sprechen, die sie nicht erlernt haben, folglich ohne Fehler, 12 und sie könnten Gutes und Schlimmes den anderen Menschen eröffnen und mitteilen, wie wir es von vielen heiligen Propheten tatsächlich erfahren haben. 13 Mit allen diesen möchte ich mich nicht vergleichen, ich weiß ja, dass ich dazu viel zu schlecht bin.
14 Deshalb sollen Eure fürstliche Gnaden und alle anderen mir eine solche Prognostikation nicht als Feindseligkeit oder Untat anlasten, sollen sie mich noch viel weniger für einen Gegner göttlicher Urteile halten. 15 Denn ich habe ja - Gott Lob! - Verstand genug, um dem Schöpfer Gott, der unser aller Heil ist, sein Urteil unangetastet zu lassen. 16 Seine göttliche Gnade kann alle Stände, Königreiche und Länder verbessern oder schädigen, vermehren oder vermindern nach seinem hohen göttlichen Willen und seiner grundlosen Barmherzigkeit. 17 Diese berät sich mit keinem Menschen, keinem Engel; 18 sie liegt einzig in der göttlichen Hand. 19 An deren ganzem Wirken habe ich keine Schuld; 20 ich will ja nur den himmlischen Einfluss darlegen, dessen sich die alten Weisen in ihrer täglichen Erfahrung bedient haben.
5, 1 Wellichs angesehenn göttlicher gschrifft ein wancklischer vnd krummer weg ist/ den Gott wandlen/ ändern oder bestättigen kan. 2 Doch wil ich mich nach blöder menschlicher arbayt nach natürlicher vermügunng/ so vil an mir ist vnd ich jmmer kan/ sollich eynfluß anzaygenn vnndt auff vns vnser Künigreich/ vnd Landtschafften bedeuten. 3 Vnd so dann disen alles dermassen zuotreffen wurde/ so sycht man der natur groß gehaimnus inn dieser kunst.
4 Ist es aber das gegenspil/ oder das es Gott sonderlich inn guots oder pöß/ nach buoßwürckung oder verruochung der selben menschen/ in einer yeden Landtschafft nach seinem göttlichen willen ändern wurde/ ist doch allweg seyn vrthail recht/ vnd sein namn in ewigkait gebenedeyet.
5 Vnd damit niemant achten möcht/ ich fürte solliche Prognostication on einen grund/ so weyset doch eines yeden jars anfang das selbig anders aus/ 6 vnd seyen dis die fundament/ darauß ich allerlay stende bedeütnus/ vnd jnfluxion geschöpffet/ 7 Nemlich einem yedenn jar hab ich sein Reuolution gemacht/ 

mit sampt dem eingang der sonnen inn dye vier beweglichen zaichen/ verstehe so da signum mobile in dem ascendentem war. 8 War es aber signum commune/ nam ich nur die zwey Equinoctialisch oder ebennächtige zeychen/ 9 Wer es dann fixum/ so bleyb es bey dem selbenn das jar auß.
10 Auch hab ich auffmerckenn gehabt auff die figurenn so man Coniunctionales oder preuentionales haist/ vor dem eingang der Sonnen dye nechsten/ 11 deßgleichen profectiones der jarenn vnd zaichen gerechnet/ vnd die directiones significatorem <significatorum> mitt sampt eines yetwedern athazir/ 

<Anstelle der eingerückten Passage heißt es 1540:
"(wie in voriger Practica zuo finden vnd zuo sehen/ hierinn aber außgelassen/ beyde/ darumb das es zuo lang/ vnd den einfeltigen Layen vnbegreyfflich ist.)">

12 Auch darzuo alle finsternus/ Sonn vnnd Mons erkundet/ inn wellichenn zaichenn/ Grad/ Tag vnnd Stundenn die weren.
13 Deßgleychen widerumb verlauffne vnnd zuokünfftige mitel/ grossen vnd grösten der Planeten Coniunction vnd jrer aller proprietet auff das fleyssigest erforschet/ 14 dardurch man die Türckischenn/ Machometischenn/ Arabischen vnnd Sarracenischen secten mitt jrem wesenn erkennet/ 15 vnd sunst mitt all ander nottürfftigenn vrsachenn so hierzuo dienenn/ 16 die all zuo erzelenn den Leser beschwerenn wurdenn.

5, 1 Im Hinblick auf die göttliche Schrift ist das ein unsicherer und krummer Weg, den Gott verwandeln, ändern oder bestätigen kann. 2 Ich will ja nur entsprechend bescheidener menschlicher Bemühung und nach natürlichem Vermögen, soviel an mir liegt und soweit ich es kann, derartige Einflüsse darstellen und sie für unser Königreich und unsere Länder ausdeuten. 3 Und trifft dann alles ein, erkennt man das große Naturgeheimnis in dieser Kunst.
4 Trifft aber das Gegenteil zu oder falls Gott die Dinge in einem jeden Land nach seinem göttlichen Willen zum Guten oder Bösen, zur Bestrafung oder wegen der Verachtung der Menschen verändert, so ist sein Urteil stets gerecht und sein Name in Ewigkeit gepriesen.
5 Und damit niemand meint, ich hätte keinen Grund für meine Prognostikation, so beweist der Anfang eines jeden Jahrs das Gegenteil. 6 Folgendes sind die Grundlagen, auf denen meine Aussagen über die Einflüsse auf verschiedene Stände beruhen: 7 Für jedes Jahr habe ich den Sternenumlauf festgestellt, 

samt dem Eintritt der Sonne in die vier beweglichen Zeichen, falls ein solches im Aszendenten war. 8 War es ein Gemeinzeichen, habe ich nur die zwei äquinoktialen Zeichen genommen; 9 war es ein festes Zeichen, so blieb es bei diesem das ganze Jahr hindurch.
10 Mein Augenmerk galt auch den "konjunktionalen" oder "präventionalen" Figuren, die nächsten vor Eintritt der Sonne; 11 ebenso habe ich die Präzession der Jahre und Zeichen berechnet  und die Längen der Zeiger einschließlich des jeweiligen Athazir.

<Anstelle der eingerückten Passage heißt es 1540:
"(wie man in der vorausgegangenen Practica finden und sehen kann, es hier aber ausgelassen ist, sowohl, weil es zu lang ist, als auch, weil es die einfältigen Laien nicht verstehen können.)">

12 Außerdem habe ich bei allen Sonnen- und Mondfinsternissen berechnet, in welchen Zeichen, in welchem Grad, an welchem Tag und zu welcher Stunde sie stattfinden.
13 Möglichst gründlich habe ich auch frühere und künftige mittlere, große und sehr große Planetenkonjunktionen und ihre jeweilige Besonderheit erforscht. 14 Daran kann man das Wesen der türkischen, islamischen, arabischen und sarazenischen Schulen erkennen. 15 Außerdem habe ich die notwendigen, hier dienlichen Ursachen herangezogen; 16 diese alle zu behandeln würde den Leser nur beschweren.

6, 1 Damit ich yhe etwas gewysers dann von andern bißher beschehenn (doch nitt allenn) mit der hilff Gots schreyben vnnd anzaygen wolte. 2 Achte ehs derhalbenn nicht von nötten/ das ich auff ein yedes bedeuttenn der alte ehrfarnen lerer sprüch brauch/ wiewol so es die not erfordern wurde/ der selben einen gantzen hauffen/ mit sampt jhren sprüchen herfür rucken kündt/ 3 Aber deß gibt oder nimpt hieher nichts. 4 Es sicht doch ein yeder halb erfarner inn Astronomia/ das diß büchlin on ein sonderlichen grund nicht geschryben ist/ vnd das mein außlegen/ vnd bedeütnus eynen ordenlichen proceß auß rechten fundamenten halten/ 5 Wil aber einen yeden der mich fragen wirt allen beschayd vnd vrsach gern mittaylen vnd sagen.
6 Vnd wiewol ich doch inn diser Prognostication fast vberall die maynung inn warhayt getroffen/ 7 beforder inn dem/ was schaden vnd erschrecken Italia vnnd Rhom imm 1527. Jar haben werden/ 8 wie im 1528. Jar der falschen vnd erdichten bündtnus halben inn Hessen/ gar nahe ein mörderische auffruor worden wer/ who man jhm nicht durch frommer leüt rat fürkommen were. 9 Auch imm vergangenen 1529. Jar/ mit des Türcken zuokunfft/ vnd mit der grewlichen weeklagung Wien/ ofen/ vnnd anderen vmbligenden Vngerischen vnd Osterreichischen Stetten/ Schlössern vnd Flecken/ 10 Auch das Mayland imm selben Jar erst widerumb dem Römischen Reich gegeben wurde/ vnd inn sein rechte hand kommen/ 11 vnd zwischen Kay. May. vnd dem Künig inn Franckreich friden gemacht/ 12 vnd das Kay. May. inn Italia eere vnd wyrden erzayget werden/ vnd Florentz mit sampt andern stetten beschwerung haben etc. 
13 Noch dannocht hab ich vnangefochten nit bleybenn künden/ sonder einer der sich nennet Andreas Perlachius von Wien/ hat wider mich geschriben/ vnd mich nit mit geringen scheltworten gegen Küniglicher Maye. von Hungern vnnd Behem geschmehet/ 14 wöllicher mir entgegen/ vnd den von Wien/ freüd/ frid vnd glückliche zeyt verkündet/ Eben da sie leyder Gott erbarm es/ mit allen engsten vnd nöten vmbfangen waren.
15 Doch wie dem allen/ wöllichem vnder vnns bayden die warhayt haymfellet/ laß ich Ewr. F. G. vnnd alle Ständ erkennenn/ 16 wolt aber dannocht das ich gelogen/ vnnd er war gesagt hette/ 17 were Kün. Maye. von Hungern etc. Vnd der selben armen vnderthan vil leidlicher/ 18 Achte aber derhalben gedachter Perlach/ habe sich mehr geschendet/ vnd verachtet dann ich jme jmmer auflegen möchte/ 19 will das also jm zuo lon vnd newen Jar geschenckt/ vnd hiemit verantwort haben/ gegen E. F. G. vnd sonst aller mäniglich etc.
6, 1 Damit wollte ich jeweils etwas Verlässlicheres, als es von anderen - mit Ausnahmen - geschah, mit Gottes Hilfe schreiben und darstellen. 2 Ich halte es deshalb für unnötig, auf jede Auslegung von alten Sprüchen erfahrener Lehrer einzugehen, auch wenn ich, wenn es notwendig wäre, viele von ihnen mitsamt ihren Sprüchen anführen könnte; 3 aber das ist hier unerheblich. 4 Es sieht doch ein jeder, der halbwegs in Astronomie erfahren ist, dass mein Büchlein aus triftigem Grund geschrieben ist und dass meine Ausdeutung methodisch fundiert erfolgt. 5 Auf Anfrage werde ich jedem gerne Auskunft über meine Grundlage geben.
6 Zwar habe ich fast überall in dieser Prognostikation die Wirklichkeit vorhergesagt: 7 Vor allem, welchen Schaden und Schrecken Italien und Rom im Jahre 1527 haben werden, 8 außerdem dass in Hessen im Jahr 1528 falscher und fingierter Bündnisse wegen fast ein mörderischer Aufruhr entstanden wäre, wenn man diesem nicht durch den Rat frommer Leute zuvorgekommen wäre. 9 <Richtig lag ich auch> im vergangenen Jahr 1529 mit der Ankunft des Türken und der fürchterlicher Wehklage von Wien, Ofen und anderen ungarischen und österreichischen Städten, Schlössern und Dörfern dieser Gegend. 10 <Gestimmt hat> auch, dass Mailand im selben Jahr von neuem dem Römischen Reich gegeben wurde und in dessen Gewalt kam 11 und dass zwischen seiner kaiserlichen Majestät und dem König von Frankreich Frieden geschlossen wurde, 12 dass dieser Majestät in Italien Ehre und Würde erwiesen wurde und dass Florenz samt anderen Städten Schwierigkeiten haben werde. 
13 Dennoch wurde ich Opfer von Anfeindungen, da einer namens Andreas Perlach von Wien gegen mich geschrieben und mich mit gewaltigen Beschimpfungen bei der königlichen Majestät von Ungarn und Böhmen geschmäht hat. 14 Der hat im Gegensatz zu mir den Leuten von Wien Freude, Friede und glückliche Zeit verkündet, als sie leider - Gott habe Erbarmen! - tief in Angst und Not steckten.
15 Doch sei es, wie ihm wolle: Wem von uns beiden die Wahrheit zufällt, lasse ich Eure fürstliche Gnaden und alle Stände erkennen. 16 Es wäre mir aber lieber, ich hätte gelogen und er die Wahrheit gesagt, 17 dann ginge es jetzt der königlichen Majestät von Ungarn etc. und ihren armen Untertanen viel besser. 18 Ich denke aber, dass sich oben erwähnter Perlach damit mehr Schande und Verachtung erworben hat, als ich ihm je zufügen möchte. 19 Ich will also, dass es ihm zum Lohn fürs neue Jahr geschenkt wird und will hiermit die Verantwortung gegen Eure fürstliche Gnaden und viele weitere übernehmen.
7, 1 Aber eins wolt ich dannocht/ 2 vnd gebe mein rock darumb/ das die Fürsten Teütscher Nation mein waynung zuo oren genommen/ vnnd zuo hertzen gezogen hetten/ inn dem/ das ich die so trewlich/ vnd hertzlich vor vier Jaren zuo jhnen allen schrib/ vnnd sie so trewlich ermanet dem Türcken bey zeyt durch jr aller lieb vnd aynigkayt fürzuokommen/ 3 Aber es war vmbsonst/ wiewol ich den Türcken mit allem seinem wesen abmalet/ vnd jnen  dem Babylonischen Künig vergleychte/ als er Jerusalem zerstört/ vnd die Juden hinweg füret/ 4 Es half aber jr aller kayns/ so nemen sie nun dz daran/ vnd nachmals noch ein ergers/ wo sie nicht klüger werden/ dann biß hieher beschehen. 5 Seyen nicht Ofen vnnd Wien Jerusalem gewesen des vergangen Jars/ so buck man sich herwider/ dann die Juden vnd kinder von Israel imm alten Testament die rechtglaubigen vnnd außerwölten Gottes warenn/ wie yetz imm neüwen Christlichen Testament wir Christen glaubhafftig die selben seyen.
6 Dort imm altenn gesetz plaget Gott die Juden (von wegen jrer vbertrettung) mit dem Babylonischen Künig/ hie von wegen vnsers vberschwencklichen grossen vngehorsams/ strafft er vns mit der blütigen scharpffen ruoten/ dem Christenfeind dem Türcken/ 7 Dann sollenn wir durch die vnruow die ewigen ruow erlangen/ so müssen wir vnsers hayligenn glaubens embsige anfechtung haben/ 8 Dann der recht glaub vonn anfang an/ ye vnd ye vom teüfel dem ewigen feind/ vnnd seinem anhang veruolgung leydenn muoß etc.
9 Befilhe damit E. F. G. sampt jren herrschafften vnd verwandten dem höchsten inn ewigkayt/ 10 vnd mich derselben/ als meinem gnädigen Landsfürsten vnd Herrn. 
11 Datum Berlyn am tag Innocentum der mindern zal 29.

12 Ewer F. G.
Williger vnd gantz gehorsamer/
Johann Carion Magister.

7, 1 Aber eines wollte ich dennoch, 2 und ich gäbe meinen Rock dafür, dass die Fürsten der deutschen Nation meine Warnung vernommen und zu Herzen genommen hätten, die ich ihnen so treu und von Herzen vor vier Jahren geschrieben habe und mit der ich sie so treulich ermahnt habe, dem Türken beizeiten durch ihrer aller Liebe und Einigkeit zuvorzukommen. 3 Aber es war vergebens, obwohl ich ein vollständiges Bild des Wesens des Türken entwarf und obwohl ich ihn mit dem Babylonischen König verglich, als der Jerusalem zerstörte und die Juden fortführte. 4 Nichts davon half, und so haben sie jetzt das davon und später noch Schlimmeres, falls sie nicht klüger werden als bisher. 5 Man könnte sich dagegen wehren, dass Ofen und Wien das Jerusalem des vergangenen Jahres waren, aber die Juden und Kinder Israel waren im Alten Testament die Rechtgläubigen und Auserwählten Gottes, wie jetzt wir Christen im Neuen christlichen Testament glaubhaft eben diese sind.
6 Dort im Alten Gesetz plagt Gott die Juden (wegen ihrer Übertretung) mit dem Babylonischen König, hier straft er uns wegen unseres überschwänglichen großen Ungehorsams mit der blutigen scharfen Rute, dem Christenfeind, dem Türken. 7 Denn wenn wir durch Unruhe die ewige Ruhe erlangen sollen, müssen wir starke Anfechtung unsers heiligen Glaubens haben. 8 Denn der rechte Glauben muss von Anfang an immer wieder vom Teufel, dem ewigen Feind, und seinem Anhang Verfolgung erleiden etc.
9 Damit empfehle ich Eure fürstliche Gnaden mitsamt ihrer Regierung und Verwandten dem Höchsten in Ewigkeit, 10 und mich empfehle ich Euer Gnaden als meinem gnädigen Landesfürsten und Herrn.
11 Gegeben zu Berlin am Fest der Unschuldigen Kinder <28.12.> 1529.

12 Euer fürstlichen Gnaden
williger und ganz gehorsamer
Magister Johann Carion

8, 1 Ein Christliche ermanung an
Kay. Maye. Künig/ Churfürsten/ Fürstenn/
Graffen/ Herren/ Rittern/ Edelleüten/ vnd allen stän-
den Christlicher versamlung/Johan-
nis Carionis.
8, 1 Johannes Carions
Christliche Ermahnung an
die Kaiserliche Majestät, Könige, Kurfürsten und Fürsten,
an Grafen, Herren, Ritter Edelleute und an alle Stände
der Christlichen Kirche.
8, 2 WAnn Gott imm alten Testament einen Prophetenn erwecket hat/ ist ehs gemainigklich nicht dann on eyn groß mercklich vrsach der straff/ vnnd wunderzaychen Gottes geschehen/ 3 derhalbenn auch yhre Propheceyenn/ befoder die Christum vnnd die figuren des Newen Testaments/ vnseres hailigenn Christenlichen Glaubens bedeuten/ erfült vnnd volbracht seyen/ 4 vnnd jr etlich inn vnsern zeitenn yetz jmmerdar eyne nach der andern volbracht werdenn/ 5 vnnd one zweyffel yhr etlich auch noch zuokünfftig 6 wie dann Christus der öberst Prophet durch sein Göttlichenn mund verkündet/ 7 auch sunst an vilen andern orten der heyligen Prophetenn/ befoder inn Isaia/Amos/ Daniel/ vnd Abacuc/ vermeldet ist. 8 Dann wo die sprüch der Propheten von trübsal/ mühe/ sorg/ angst/ vnnd arbait sagenn/ werdenn sie gemainklich mehr dann eyn mal/ sonder zum offteremal erfüllet/ 9 vnnd auch wir der aller grausamesten vnnd pyttersten straff nicht einmal/ yha zuo hundert tausent vnnd noch vyl mehr malen wol wirdig vnd werdt seyen/ 10 Darumb auch eben dye Propheceye Abacuc nicht allein den Babylonischenn Künig bedeüt/ sonder zaigt auch ebenn an zuo vnsern zeytenn den Türckischen Keyser/ 11 dann yhe der Prophet anfechtunng der rechtglaubigen anzeücht/ wie obenn vermeldet/ 12 Derhalbenn ich geursacht wirde/ vnsern Fürsten des Propheten eygne wort anzuozeygen/ vnd lauten also. 8, 2 Wenn Gott im Alten Testament einen Propheten erweckt hat, geschah es üblicherweise mit einer bedeutenden, spürbaren Ursache der Bestrafung oder eines Wunderzeichens Gottes. 3 Deshalb gingen auch ihre Prophezeiungen, besonders die, die Christus oder Personen des Neuen Testaments unseres heiligen christlichen Glaubens betrafen, in Erfüllung. 4 Und von ihnen gehen jetzt in unseren Zeiten ständig welche nacheinander in Erfüllung. 5 Und viele werden zweifelsohne auch künftig in Erfüllung gehen. 6 So verkündete es Christus, der höchste Prophet, durch seinen göttlichen Mund. 7 Das wird auch an vielen anderen Stellen der heiligen Propheten gesagt, besonders bei Jesaia, Amos, Daniel und Habakuk. 8 Denn wo die Prophetensprüche Trübsal, Mühe, Sorge, Angst und Not ankündigen, gehen sie normalerweise mehr als einmal, nämlich öfters in Erfüllung. 9 Und auch wir werden alle grausamsten und bittersten Strafen nicht nur einmal, sondern hunderttausend Mal und noch öfter verdienen. 10 Deshalb bedeutet die Prophezeiung Habakuks nicht nur den Babylonischen König, sondern verweist auch in unserer Zeit auf den türkischen Kaiser. 11 Denn der Prophet zeigt immer die Anfechtung der Rechtgläubigen an, wie ich oben gesagt habe. 12 Deshalb werde ich veranlasst, unseren Fürsten des Propheten eigene Worte zu verkünden, und die lauten so:
9, 1 Herr wie lang soll ich ruoffenn/ vnnd du wilt nicht hörenn? 2 wye lang soll ich zuo dir schreyenn vber freuel/ vnnd du wilt nit helffen? 3 Warumb lassest du mich sehen mühe vnd arbait? 4 warumb zaigest du mir raub vnnd freuel? 5 Ehs gehett gewalt vber recht/ darumb muoß das gesatz wanckenn/ vnnd kan kain recht zum ende kommen/ 6 dann der Gotloß vberuortaylt den gerechten/ darumb gehen auch verkerte vrtheyl. 7 Sehent vnder die Hayden/ vnnd verwundert euch/ dann ich will ettwas thon zuo eweren zeytten/ wöllichs yhr nicht glauben werdt/ wann man dauon sagenn wyrdt/ 8 Dann ich will erweckenn die Kaldeyer (da mügenn wir wol sagen die Türcken) ein pytter vnnd schnell volck/ 9 wölliches ziehenn wirdt als weyt das land ist/ wonungen einzuonemenn/ die nicht sein seynd/ vnnd wyrdt grausam vnd erschrecklich/ 10 wölchs volck wirdt richten nach seiner arth/ 11 Seyne pferd seindt schneller dann die Parden/ 12 vnd seine reütter kommen von ferne/ vnnd werdenn daher fliegen wie ein Adler zuo dem Aß/ 13 Sie werden kommen nur zuo fräueln/ vnnd her faren wie ein schneller wynd/ vnnd die gefangnen zuosamensamlen wie den sand.
14 Sollichs volck wirdt der Künig spotten/ vnd der Fürsten lachen/ 15 alle Festungen werdenn jm ein scherz sein/ 16 dann es wirdt schütt machenn/ vnnd die doch gewynnen/ 17 Als dann wirdt es ein newen muot nemenn/ wyrdt fordtfaren/ vnnd sich versündigen/ 18 aber dieweil ehs gewynnt/ muoß seyn sig seines Gotts sein.
19 Aber du Herr/ der du bist vonn ewigkait her/ laß vns nicht sterben/ sonder O herr laß jhnen nur ein straff seyn/ vnnd laß jnen O herr vns nur züchtigen/ 20 dann deine augen seynd rayn/ das du vbels nicht sehen magst/ 21 vnnd dem jamer kanst du nicht zuosehen.
22 Warumb sihest du dann zuo den verächtern/ vnd schweygest das der gottloss verschlynnget den der frümmer ist/ dann er/ vnnd lassest die menschenn gehen wie Visch im Meer/ wie gewürm das kainen herren hat? 23 Er zeucht es alles mit seynem hammen/ vnd fachts mit seinem netze/ vnd sammlet mit seinem garn/ 24 des frewet er sich vnnd ist frölich/ 25 Darumb opfferet er seynem netze/ vnd reüchert seinem garn/ weyl durch die selbigenn sein thayl so fayßt/ vnnd sein speyß so völlig worden ist/ 26 derhalben würfft er sein netz noch jmmer auß/ vnnd will nicht auffhörenn leut zuo erwürgen.
9, 1 Herr, wie lange soll ich rufen, und du willst mich nicht hören? 2 Wie lange soll ich zu dir wegen der Frevel schreien, und du willst nicht helfen? 3 Warum lässt du mich Mühe und Not sehen? 4 Warum zeigst du mir Raub und Frevel? 5 Gewalt geht über Recht, darum muss das Gesetz wanken und kann kein Recht vollendet werden. 6 Denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten, darum gibt es auch falsche Urteile. 7 Schaut auf die Heiden und wundert euch, denn ich will zu eurer Zeit etwas tun, was ihr nicht glauben werdet, wenn man davon spricht. 8 Denn ich werde die Chaldäer erwecken - da könnten wir sagen: die Türken -, ein bitteres und streitbares Volk. 9 Dieses wird kommen, soweit das Land reicht, um Wohnungen zu beziehen, die ihm nicht gehören, und wird grausam und schrecklich sein. 10 Dieses Volk wird nach seiner Weise richten. 11 Seine Pferde sind schneller als die Leoparden, 12 und seine Reiter kommen aus der Ferne und werden daherfliegen wie Adler zum Aas. 13 Nur zum Freveln werden sie kommen und herfahren wie ein schneller Wind, und sie werden die Gefangenen aufsammeln wie Sand.
14 Solch ein Volk wird über Könige spotten und die Fürsten verlachen. 15 Alle Festungen werden für es ein Scherz sein. 16 Denn es wird sie erschüttern und sie doch einnehmen. 17 Danach wird es neuen Mut schöpfen, weitermachen und sich versündigen. 18 Aber solange es siegt, wird sein Sieg der seines Gottes sein. 
19 Aber du, o Herr, der du von Ewigkeit her existierst, lass uns nicht sterben, sondern, o Herr, lass sie uns nur zur Strafe sein und lass sie uns, o Herr, nur züchtigen. 20 Denn deine Augen sind rein, so dass du nichts Böses sehen kannst; 21 und dem Jammer kannst du nicht zusehen.
22 Warum schaust du zu den Verächtern hin und schweigst darüber, dass der Gottlose den verschlingt, der frömmer ist als er, und warum lässest du die Menschen gehen wie Fische im Meer, wie Gewürm, das keinen Herren hat? 23 Er zieht alles mit seinem Angelhaken und fängt es mit seinem Netz und sammelt es mit seinem Garn ein. 24 Darüber freut er sich und ist fröhlich. 25 Darum opfert er seinem Netz und bringt Rauchopfer seinem Garn, weil durch sie sein Anteil so reichlich und seine Speise so üppig geworden ist. 26 Deshalb wirft er sein Netz immer noch aus und will nicht aufhören, die Leute zu erwürgen.
10, 1 Der Herr antwort aber mir vnnd spricht/ 2 Schreybe das gesicht vnnd male es auff ein tafel/ das ehs lese wer für vber gehet/ 3 Nemlich allso/ das gesichte stehet noch biß zuo seyner zeyt/ vnnd wirt endtlich frey an tag kommen/ vnd nicht aussen bleybenn/ 4 ob es aber verzuge/ so harre sein/ es wirdt gewißlich kommenn vnnd nit verziehen. 5 Wer aber darwider strebt/ des seele wirdt nicht gelingen. 10, 1 Der Herr antwortet mir aber und spricht: 2 Schreibe die Vision auf und male sie auf eine Tafel, damit sie jeder lese, der vorübergeht. 3 Denn die Vision wird Bestand haben bis zu ihrer Zeit, und sie wird endlich offenbar werden und nicht fern bleiben. 4 Wenn sie aber ausbleibt, so warte auf sie, denn sie wird gewiss kommen und nicht verschwinden. 5 Wer aber gegen sie ankämpft, dessen Seele wird nicht zum guten Ende kommen.
11, 1 O wie plützlich werden aufwachen die dich beyssenn/ vnd erwachenn die dich wegstossen werden/ vnnd du muost ynen zuo theyl werden/ 2 dann du hast vil Hayden geraubet/ 3 vnnd so werdenn sie dich wider raubenn/ mitt dem vberigenn jhrer völcker/ vmb der menschen pluot willen/ vnnd vonn wegenn des freuels auff dem land vnd inn der statt/ vnd allen die darinnen wonen. 4 Welliche weytter lesen wöllen suchen den Propheten inn der Bibel/ so finden sie den Text im außgang noch vil erschrocklicher. 11, 1 O, wie plötzlich werden die aufwachen, die dich beißen, und die erwachen, die dich wegstoßen werden, und du musst ihnen zufallen. 2 Denn du hast viele Heiden geraubt. 3 Und deshalb werden sie dich mit dem Rest ihrer Völker wieder rauben, wegen des Blutes der Menschen und wegen ihres Frevels auf dem Land und in der Stadt und allen ihren Bewohnern. 4 Welche weiter lesen wollen, mögen den Propheten in der Bibel aufsuchen; sie werden das Ende des Textes noch viel schrecklicher finden.
12, 1 Darumb/ O du Christenlicher Keyser/ vnnd jhr Christenliche Künig/ Churfürsten/ Fürsten/ Grauen vnd Herren/ auch yr gewalthabende menschen/ Geystlichs vnnd Weltlichs standes gemeyner armen Christenheyt/ lassent euch des heyligenn Propheten so trewlich weheklagen vnd warnung/ ein witzigunng vnnd fürsichtigkait sein/ 2 brauchenn ewer radtschleg inn aller Christenlichen vorsorg/ 3 Dann die heyligenn Propheceyen seyenn der mehrer theyl alle herbey/ 4 derhalben/ was wir nur der zeyt lebenn/ ist vbermaß/ vns zuo gebenn odder oben dreyn geschenckt (wie man sagt) 5 seyent gewertig all stunnd vnnd augenplick des Haußuatters/ damit er vns nicht schlaffenn finde. 6 Dann eben sag ich euch das die wochenn Daniels des heyligen Propheten/ nun zum andern mal fürüber seyenn nach der zerstörunng Jherusalem/ 7 derhalbenn die Künigreich so er vnns durch die vier horen verzeychnet sich stossen werden. 8 Dann haben die zal der wochen den Juden (die dazuomal das volck Gottes hiessen) vbels gedrewet/ dye doch frümmer/ dann wir waren/ werdenn sie fürwar vns (so wir nicht widerkeren) etwas ergers bringen.
9 So seyen auch grausame zaichen des hymels an Sonn/ Mon/ Sternen vnd jmpressionenn zuo der vbermaß gnuogsam erfüllet/ 10 nun ettlich vergangen jar her (nit mit wenigem schrecken) beschehen/ 11 auch treffliche vnnd schnelle verendrung/ großmechtiger Kunig/ Fürstenn vnd Herrn (vnd das noch vil mer ist) verduncklung Götlicher wort durch falsche häupter vnnd Propheten/ 12 Ja recht hatt auch Christus weysgesagt/ das erkalten werde die lieb der menschen/ 13 Amos verhayßt vns auch inn den lersten zeyten ein hunger/ aber nit des brots oder wassers/ sonder des worts Gottes. 14 Wölliche widerwertigkayten vns allen eben die letste zeyt vermelden. 15 Derhalben abzunemen/ das wir yetzunder von der nayge zören/ vnnd dem faß der boden bald vber sich gestürtzt würde. 
16
Darumb du güttigister Kayser/ vnd jr andere mein gnädigste Künige/ Churfürsten/ Fürsten vnd Herren/ bayde Gaystlich vnd Weltlich/ Christenlicher versammlung/ ist mein jnniglich begeren/ vnd gantz treüwe ermanung/ 17 das jr allenthalben vnser jetz so gar sorgklichen stand betrachten wöllend/ vnd vnser vngewiß mißlich leben behertzigen vnd yetzund meiner warnung/ ja trewen rathes/ mit dem ich (als mir Gott soll helfen) euch allen verwandt/ stat vnd glauben geben/ 
18
Nicht das ich mein maynung vber ewer so hohe verstendige vernünfften vnd weißhayten preyse/ den selben ewer hohen verstenden zuo radten/ 19 der ich doch dem wenigsten vnder euch zuo kaynem fuoßtuoch wyrdig/ muoß geschweygen einen radtgeber/ 20 Allayn das mich eins grewlichen wetters anet/ wölliches vbergang euch alle netzen würdt.
12, 1 Lasst deshalb, du christlicher Kaiser und ihr christlichen Könige, Kurfürsten, Fürsten, Grafen und Herren, auch ihr, die ihr im geistlichen oder weltlichen Stand Macht ausübt über die allgemeine, arme Christenheit, das besorgte Wehklagen und die Warnung des heiligen Propheten euch Belehrung zur Vorsicht sein. 2 Gebraucht dessen Ratschläge an euch ganz als sorgende Christen. 3 Denn die heiligen Prophezeiungen sind zumeist noch gültig. 4 Unser gegenwärtiges Leben ist uns überreich gegeben oder dazu noch, wie man sagt, geschenkt. 5 Rechnet zur jeder Stunde, zu jedem Augenblick mit dem Hausherrn, damit er uns wach vorfindet. 6 Denn soeben habe ich euch gesagt, dass die Wochen Daniels, des heiligen Propheten, jetzt zum zweiten Mal nach der Zerstörung Jerusalems vorbei sind. 7 Deshalb werden die Königreiche, die er uns in seinen vier Horen nennt, aneinander stoßen. 8 Denn wenn die Zahl der Wochen den Juden, die damals das Volk Gottes hießen, Schlimmes angedroht hat,  - und die Juden waren doch frömmer als wir! - dann werden sie uns, falls wir nicht umkehren, wirklich etwas Schlimmeres bringen.
9 So sind auch grausame Himmelszeichen an Sonne, Mond und Sternen und Eindrücke genug, ja im Übermaß in Erfüllung gegangen. 10 Sie trafen vor einigen Jahren, mit nicht geringem Schrecken, ein. 11 Es kam auch zu deutlicher, schneller Veränderung bei großmächtigen Königen, Fürsten und Herren und - was noch viel bedeutender ist - zur Verdunkelung göttlicher Worte durch falsche Köpfe und Propheten. 12 Ja, Christus hatte auch zurecht vorhergesagt, dass die Menschenliebe erkalten werde. 13 Amos verheißt uns auch in den leersten Zeiten einen Hunger, aber nicht nach Brot oder Wasser, sondern nach dem Wort Gottes. 14 Solche Widrigkeiten kündigen uns allen eben die letzte Zeit an. 15 Deshalb kann man annehmen, dass wir derzeit vom Rest zehren und dass das Fass bald umgestürzt wird.
16 Deshalb, du gütigster Kaiser und ihr anderen, meine gnädigsten Könige, Kurfürsten, Fürsten und Herren, sowohl geistliche als auch weltliche der christlichen Kirche, ist es mein dringendster Wunsch und ganz ernste Ermahnung, 17 dass ihr überall unseren besorgniserregenden Zustand betrachten wollt, dass ihr euch unser unsicheres, ungutes Leben zu Herzen nehmt und dass ihr jetzt meiner Warnung, meinem treuen Rat, durch den ich, so wahr mir Gott helfe, mit euch allen verbunden bis, Raum gebt und Glauben schenkt.
18 Ich will meine Meinung nicht höher preisen als eure verständige Vernunft und Weisheit und eurem hohen Verstand keine Ratschläge geben. 19 Ich bin ja kaum wert, für einen von euch als Fußabstreifer zu dienen, geschweige denn als Ratgeber. 20 Aber ich habe die Vorahnung eines fürchterlichen Unwetters, von dem ihr alle nass werdet.
13, 1 Derhalben jr Christenliche häupter/ jr Edlen Fürsten/ nempt an euch inn disem jamer/ ein milten vnd einträchtlichen friden/ damit creütz gegen creütz nicht fechte/ ein Christ wider den anderenn. 2 Lernet/ dieweil vns die zeyt so grewlich ansicht/ milt/ gütig/ vnd barmhertzig zuo sein/ 3 Nempt/ behaltend vnnd schützet was eüwwer ist/ vnnd was euch Gott zuo eüwern eheren vergundt/ 4 vnnd was nicht eüwer/ so helffend doch das selbig zuo handhaben/ zuo beschützen vnd zuo beschyrmen/ dem es von rechte zuo erhalten gehört/ 5 Arbayt vnnd sorg nicht ein yeglicher (durch geytz) inn seinen sack/ 6 dann der geyst begert nicht vil weltlicher eer vnnd güter/ aber der leib das widerspil. 7 Stelle ein yeder sein Termin heut zuo sterbenn/ verhoffe nicht vberige tag/ 8 so lauffen on allen zweyfel sein sach zuo gnädigem ende/ 9 Dann die axt ist yetz an die wurtzel gesetzt/ vnnd dem holtzhawer befolhen den baum zuo fellen/ 10 Darumb geb kayner dem andern vrsach zuo kämpffen/ 11 Dann so jr auffrürisch gegen einander länenn werdet/ so sicht es etwann ein frembder/ der tregt darob gefallen/ vnd lacht jm sein hertz/ sucht zeyt/ vrsach vnd gelegenhayt vber euch alle zuo kommen/ 12 Des muoß ich euch ein exempel oder beyspil sagen. 13, 1 Deshalb, ihr Häupter der Christenheit, ihr edlen Fürsten, nehmt in diesem Jammer eine milde und einträchtige Friedensgesinnung an, damit nicht Kreuz gegen Kreuz kämpft, nicht ein Christ gegen den anderen. 2 Lernt, weil uns die Zeit so grimmig anschaut, mild, gütig und barmherzig zu sein. 3 Nehmt, behaltet und schützt, was euch gehört und was euch Gott zu eurer Ehre schenkt. 4 Und helft doch das, was euch nicht gehört, recht zu gebrauchen, zu beschützen und beschirmen für den, dem es zurecht gehört. 5 Es soll nicht jeder aus Habgier in seinen Sack arbeiten und für ihn sorgen. 6 Denn der Geist begehrt im Unterschied zum Leib, seinem Gegenspieler, nicht viel an weltlichen Ehren und Gütern. 7 Jeder soll sein Lebensende am heutigen Tag annehmen und auf keine weiteren Tage hoffen. 8 Dann nehmen zweifelsohne alle Dinge ein gutes Ende. 9 Denn die Axt ist jetzt an die Wurzel gesetzt und dem Holzhauer befohlen, den Baum zu fällen. 10 Darum soll keiner dem anderen Grund zum Kämpfen geben. 11 Denn wenn ihr euch rebellisch gegeneinander stellt, sieht es vielleicht ein Fremder, es gefällt ihm und er freut sich von Herzen, er sucht Zeit, Ursache und Gelegenheit, um euch alle anzugreifen. 12 Davon möchte ich euch ein Beispiel oder Exempel erzählen.
14, 1 Es begab sich auff ein zeyt bey einem bach odder fluß/ das ein Frosch vnd ein Mauß mit einander zancketen vnd kriegten/ 2 yhe eins das ander zwingen/ das es mit jhm inn sein wonung solt/ die Mauß inns wasser/ vnd der frosch auffs land/ wöllichs doch jrer bayder natur entgegen was/ 3 Wurden entlich der sach also eins/ bunden sich mit einem faden zuosamen/ vnnd solt yegklichs ziehen vnd strecken/ wöllichs das ander inn sein wonung zug oder schlöpt/ da solten sie bey einander wonen. 4 Inn dem als sie kämpfftenn/ ersahe das ein Storck vnd nam sie bayd hinweg/ 5 der fraß sie vnnd ersettigt damit seine jungenn/ 6 also müßten dise bayde krieger yegklicher sein wonung verlassen.
7 Darumb jr Christenlichen häupter betrachtend vnd behertzigt diser zeyt so groß anfechtung vnd trübsal/ 8 bedencket jha das jhr alle glider eins cörpers seyend/ wöllichs haupt Christus ist/ Vnnd als wenig ein glid des leibs das ander verseeren oder verletzen mag/ 9 dermassen spiegelt euch vndereinander auch/ damit nicht ein frembder komm/ neme euch bayde/ odder all mit einander/ gebe euch auß der freyhayt in die dienstbarkeit/ ja wol gar inn den tod/ 10 vnd dann erst ewer hader entschayden/ vnd ewer zanck ein ende nem (so ist es euch vnnd ewern armen leütten zuo lang geharret) 11 Dann so jr kinder der gnaden vnd frides seyet müsset ye yr auch der selben werck thon/ wöllet yr anders den namen behalten. 12 Werdent yr aber die werck lassenn/ vnnd doch jmmerdar des namens gebrauchen/ wirdt für war Gott vber euch alle einen Storcken sendenn/ vnnd der grewel der verwüstunng euch vnnd die eweren vberfallen/ also das auch die ausserwelten möchten betrübt werden vnnd schaden leyden. 
13 Darumb lasent vnns Gott eintrechtigklich mit rüwigenn hertzenn bitten/ das er vns seiner gruntlosenn gnad vnnd barmhertzigkait nit beraub/ auch die augenn seiner mylte gütigkait yetz inn disem betrübtenn ellend nicht vonn vns wende/ 14 darzuo helff vns Gott vatter/ Sun/ vnnd heyliger Geyste Amen.
14, 1 Es war einmal, dass sich an einem Bach oder Fluss ein Frosch und eine Maus zankten und bekriegten. 2 Beide wollten einander zwingen, in die jeweils eigene Wohnung zu kommen: die Maus sollte ins Wasser, der Frosch aufs Land, obwohl das beider Natur widersprach. 3 Sie einigten sich darauf, sich mit einem Faden zu verbinden und dann zu ziehen und zu zerren; wer den anderen in seine Wohnung ziehen oder schleifen könne, da sollten dann beide beieinander wohnen. 4 Während sie kämpften, sah das ein Storch und holte beide weg. 5 Der fraß sie und fütterte damit seine Jungen. 6 Damit hatten beide Streiter ihre Wohnung verloren. 
7 Deshalb, ihr Häupter der Christenheit, betrachtet und beherzigt die große Gefahr und Trübsal dieser Zeit. 8 Bedenkt ja, dass ihr alle Glieder eines Leibes seid, dessen Haupt Christus ist, und wie wenig ein Glied eines Leibes das andere schädigen oder verletzen soll. 9 Nehmt euch deshalb gegenseitig in den Blick, damit nicht ein Fremder kommt und euch beide oder alle zusammen wegnimmt, euch von Freien zu Sklaven macht oder gar umbringt. 10 Wenn eure Streitigkeiten da erst entschieden oder euer Zank ein Ende nehmen würde, dann hättet ihr für euch und eure armen Untertanen zu lange gewartet. 11 Denn seid ihr Kinder der Gnade und des Friedens, müsst ihr auch deren Werk tun, wenn ihr deren Namen behalten wollt. 12 Tut ihr diese Werke aber nicht, beansprucht aber ständig den guten Namen, dann wird Gott über euch alle einen Storchen senden, und die Greuel der Verwüstung werden euch und eure Leute überfallen, so dass auch die Auserwählten betrübt werden und Schaden leiden.
13 Lasst uns deshalb Gott einträchtig mit reuigem Herzen bitten, dass er uns seine grundlose Gnade und Barmherzigkeit nicht entziehe und die Augen seiner Milde und Güte in diesem traurigen Elend nicht von uns wende. 14 Dazu verhelfe uns Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
 
15, 1 Hernach volgen XXI. Jar. 
ein yegklichs mit seiner sonderlichen vnd wircklichen bedeutnus himlischer jnfluxionn/ All Landtschafft vnd Ständ mit jrem glück betreffent.
15, 1 Hierauf folgen 21 Jahre,
ein jedes mit der besonderen und tatsächlichen Deutung des himmlischen Einflusses, der das Schicksal aller Landschaften und Stände betrifft.

16, 1 Erstlich von dem XXX. Jar

<Es folgen die Symbole einer Sonnen- und einer Mondfinsternis jeweils im Widder, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. B  
Guldin zal 11  
Zwischen Weyhenacht vnd Faßnacht 9. wochen 1 tag.

Figura reuolutionis anni.

Ascendens Sag 17 Septima Gem 17
Secunda Cap 20 Octaua Can 20
Tertia Pis 15 Nona Vir 25
Quarta Aries 22 Decima Lib 22
Quinta Tau 12 Vndecima Sco 12
Sexta Tau 27 Duodecima Sco 27
Planete.
Saturnus Tau 26    
Juppiter Aqu 18 Retrogradus  
Mars Tau 21    
Sol Aries 00    
Venus Pis 11    
Mercurius Aries 11    
Luna Sco 8    
16, 1 Zuerst vom Jahr 1530

<Es folgen die Symbole einer Sonnen- und einer Mondfinsternis jeweils im Widder, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe B  
Goldene Zahl 11  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 9 Wochen, 1 Tag

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Sag 17 Siebtes Gem 17
Zweites Haus Cap 20 Achtes Can 20
Drittes Pis 15 Neuntes Vir 25
Viertes Aries 22 Zehntes Lib 22
Fünftes Tau 12 Elftes Sco 12
Sechstes Tau 27 Zwölftes Sco 27
Planeten
Saturn Tau 26    
Jupiter Aqu 18 rückläufig  
Mars Tau 21    
Sonne Aries 00    
Venus Pis 11    
Merkur Aries 11    
Mond Sco 8    
16, 2 ERstlich ist zuo mercken/ das man das gantz förder thayl dises büchleins/ zuo einem jeden jar lesen muoß/ 3 so gibet ehs dem Leser einen verstand/ was ich damit mayne etc. 
4
Dye Sonn wirt inn disem jar auff acht punct groß von oben herab befinstert/ 5 auff den Dinstag nach Letare/ des morgens umm 6. vnd 2. minuten im 18. grad des Widers. 6 Dergleichen verleurt der Mon seinen schein 5. puncten grösser dann sein cörper ist/ auff den Dornstag nach Francisci in der nacht vmb 11 vnd 51. minut/ im 22. grad des Widers. 7 Allhie ist zuo merckenn/ das alle finsternus des Mons/ in dem vollen müssen geschehen/ vnnd in der nacht/ dargegen alle der Sonnen beschatigung (vns sichtlich) bey dem tag 8 vnd man taylt die alle in zwelff teyl/ 9 wöllicher teyl eins ein punct heyßt/ 10 vnd deren 12. bedecken eine yeden liechten cörper gantz/ 11 Darumb so ein finsternus vnder 12. punctenn ist/ bedeut sie das selbig liecht auff so vil puncten groß befinstert. 12 Ist sie aber vber 12. ecclipsiert/ so bedeut sie so vil puncten vber den gantzenn cörper/ 13 das ist das die schwertz so vil praytter ist/ dann sein cörper.
14 Vnd ist der Sonnen eingang in den erstenn puncten des Wyders/ auff den Freytag nach Inuocauit/ morgenns vmb 1. vnnd 20. minut/ ist der Schütz im 17. grad inn dem ascendenten/ 15 Wölliche Considerationes vnns allen scheinbarlich (nicht mit geryngem schaden) beschedigen werden/ mit manichem vnserem vnglück/ der wachssenden früchten/ vnd anderen zuofelligen sachenn/ 16 Wöllichs Schwabenn vnd Bayern den mereren tail empfinden werden. 17 Derhalben auch ye vil in Schweytz/ Sundgaw vnnd Elsaß trawren werden 18 Auch Franckreich/ Engeland/ vnd zum thayl Hispania/ werden vmbgebenn mit auffruorenn/ vnnd auch sonst andern zuofelligen dingen. 19 Wirdt auch inn etlichen orten des Welschlands sterbliche sucht/ vnnd pestilenntzische vergyfftunng sich erhebenn/ 20 dardurch nicht wenig hertiglich betrübet vnnd beschwert werden. 
21
Es wirt auch inn disem gegenwertigenn jar etlich empörung vnnd auffruor sich inn Hyspania/ vnnd zum thayl inn Engelland begebenn/ 22 auch an etlichenn ortenn/ Franckreichs/ als zuo besorgen wirdt vber yhre öbern allain 23 wöllichs dann wirdt Kirchenn/ Clöster/ vnnd andere Gaistliche sachenn betreffen/ 24 wellichs fürwar mit mühe vnnd arbayt geschehenn wirdt/ wo yhme durch sonder witz der Stände des Römischenn Reichs nicht wurde durch guotte ordnunng vorkommenn 25 (wellichs ich doch gentzlich glawb/ das ehs geschehen werd) 26 Das aber in disem jar Düringenn/ Sachsenn vnnd Hessenn/ auch Schweytz vnnd Wirtennberg nicht einen strauß erleydenn soll/ wirt vnmüglich. 27 Dieweil dann der Schütz inn dem zwölfftenn hymelischen ort begriffen wirt/ will er eben Vngern/ Dalmatienn vnd Croatienn wol plagenn/ mit feindschafft/ angst/ mühe vnd sorgfeltigkayt/ 28 besorge darzuo mich gentzlich/ das Meyssenn eyn vnuermuot vnglück vbergehenn werde ynn disem jar/ des sie sich nit vermuoten werdenn/ 29 derhalbenn vmbligende ort sich auch wol eben in huot sollen haben. 30 Die Marck zuo Brandenburg vnd ander vnser gegend/ werden mitt kranckheyt vnnd mancher wyderwertigkeyt der straff vnd plagen Gottes angefochten. 31 Mechelnburg/ Praunschweygk/ Premen/ Lübeck/ vnd vmblygende Fürstenthumb/ werden mit vnrüwigen sachen vmbfangen/ inn wyderwertigkeyt vnd zanck schwebenn/ 32 Schotland/ Franckreych/ vnnd dort herumb Apulia/ werden tödtliche gefar vonn kranckheyten von jren feynden erlangen/ 33 des wirt Brabant/ Burgund vnnd auch Mayland/ gantz nit gesichert/ 34 Aber vil feyndtschafft zanck vnd hader/ werden sich zwyschen den brüderen vnnd nechsten freünden begeben. 35 Ehs ist ein gemain sprichwort/ wie man sagt/ 36 Ists sach so einer lang lebt/ so wirt er alt. 37 So sage ich auch/ 38 ist es sach/ das vnsere Fürsten ainig werden/ wurd vns der Türck gantz kain schadenn thon/ 39 sonst waiß ich nicht wie es gerathenn wirt. 40 Darumb helffen ein ander Got bitten (dyeweyl sollich eynigkeyt ist ein sonderliche gab Gottes) das damit vnsere Fürsten erleucht werden.
16, 2 Zuerst muss man darauf achten, dass man den ganzen Vorderteil dieses Büchleins zu einem jeden Jahr lesen muss. 3 Damit kann der Leser verstehen, was ich meine. 
4 Die Sonne verfinstert sich in diesem Jahr von oben auf acht Punkte, 5 am Dienstag nach Laetare morgens um 6.02 Uhr im 18. Grad des Widders. 6 Ebenso verliert der Mond seine Helligkeit fünf Punkte mehr, als er groß ist, am Donnerstag nach Franziskus um 23.51 Uhr im 22. Grad des Widders. 7 Hier muss man anmerken, dass sich alle Mondfinsternisse bei Vollmond und nachts, dagegen alle für uns sichtbaren Sonnenfinsternisse bei Tag ereignen müssen. 8 Und man teilt diese alle in zwölf Teile, 9 von denen ein Teil ein "Punkt" heißt. 10 Zwölf von ihnen bedecken einen hellen Körper völlig. 11 Wenn also eine Finsternis weniger als zwölf Punkte hat, heißt das, dass sie den hellen Körper nur auf so viele Punkte verfinstert. 12 Beträgt die Finsternis aber mehr als 12 Punkte, dann reicht sie um so viele Punkte über den ganzen Körper, 13 d. h. dass die Schwärze um so viel breiter ist als der Körper.
14 Und beim Eintritt der Sonne in den ersten Punkt des Widders am Freitag nach Invocabit um 1.20 Uhr ist der Schütze im 17. Grad im Aszendenten. 15 Diese Konstellation wird uns offensichtlich sehr schädigen mit einigem Unglück für uns bei den wachsenden Früchten und anderen unvorhergesehenen Dingen, 16 was man vor allem in Schwaben und Bayern spüren wird. 17 Gleich viel wird man auch in der Schweiz, im Sundgau und im Elsaß darüber betrübt sein. 18 Auch Frankreich, England und zum Teil Spanien werden erfüllt sein von Aufruhr und anderem Unvorhergesehenen. 19 Es wird auch an einigen Orten des Welschlands tödliche Krankheit und giftige Seuche entstehen; 20 davon werden nicht wenige heftig betrübt und beschwert werden.
21 In diesem Jahr 1530 wird es auch einige Aufstände und Aufruhr in Spanien und teilweise in England geben, 22 auch an einigen Orten von Frankreich, was nur der Obrigkeit Sorge machen wird. 23 Es wird nämlich Kirchen, Klöster und andere Dinge der Geistlichkeit betreffen. 24 Das wird wirklich Mühe und Not bereiten, wenn man ihm nicht durch besondere Klugheit der Stände des Römischen Reichs durch gute Ordnung zuvorkommen wird. 25 (Ich bin überzeugt, dass das geschehen wird.) 26 Es wird aber nicht zu verhindern sein, dass in diesem Jahr Thüringen, Sachsen und Hessen, auch die Schweiz und Württemberg, eine Niederlage erfahren. 27 Solange sich der Schütze im 12. Haus aufhält, will er Ungarn, Dalmatien und Kroatien mit Feindseligkeit, Angst, Mühe und Sorgen plagen. 28 Außerdem mache ich mir große Sorgen, dass ein unvermutetes Unglück in diesem Jahr über Meißen hereinbrechen wird, mit dem sie dort nicht rechnen. 29 Auch die Nachbarorte sollen sich diesbezüglich in Acht nehmen. 30 Die Mark Brandenburg und andere (Orte) unserer Gegend werden von Gottes Strafe und Plagen durch Krankheit und anderes Unheil betroffen. 31 Mecklenburg, Braunschweig, Bremen, Lübeck und benachbarte Fürstentümer werden von Unruhe betroffen und in Unheil und Streit sich befinden. 32 Schottland, Frankreich und dort herum Apulien werden durch ihre Feinde in die Gefahr tödlicher Krankheiten geraten. 33 Davor ist auch Brabant, Burgund und Mailand nicht ganz sicher. 34 Es werden aber zwischen Brüdern und nächsten Freunden viel Feindschaft, Streit und Feindseligkeit entstehen. 35 Ein gebräuchliches Sprichwort besagt: 36 Falls einer lange lebt, wird er alt. 37 Ebenso sage ich: 38 Falls unsere Fürsten einig werden, wird uns der Türke überhaupt keinen Schaden antun. 39 Andernfalls weiß ich nicht, wohin es führt. 40 Helft deshalb einander, Gott zu bitten - denn solche Einigkeit ist eine besondere Gabe Gottes -, dass von ihr unsere Fürsten erleuchtet werden.
17, 1 Nachuolgend von Stenden der menschen.

2 Der Römisch Kayser wirdt verursachet/ hin vnnd wider vyl kurtze raysen zuo thon/ vnnd seiner nechstenn freunde zum tayl vndergang vnd schaden sehen. 3 Andere Churfürstenn vnnd Fürstenn des Reychs/ werden mit etlichen beschwerden vnd anfechtunng verletzt/ vnnd auch mit vil raysen bekümmert/ in denen sie weder nutz/ fruchtbarkeyt oder besserung erlangen werdenn. 4 Auch etliche der gaistlichenn Fürstenn/ sich wider weltliche erhebenn/ wye vnns der Reimstrom mit sampt vmbligenden örteren/ inn diesem jare wol anzeigenn wirdt. 5 Rittermässige leüt/ Raysige/ vnnd menschenn/ wölche jr arbait imm feür habend/ werdenn mit vil vnglück vnnd beschwerung beladen. 6 Solcher maß werdenn auch alte leüt/ Münch vnd Nonnen/ mit sampt etlichen dem gemaynen handtwercksvolck beladen.

17,1 Im Folgenden (spreche ich) von den Ständen der Menschen:

2 Der Römische Kaiser wird veranlasst, immer wieder viele kurze Reisen zu unternehmen, und er wird teilweise den Untergang und Schaden seiner besten Freunde sehen. 3 Andere Kurfürsten und Reichsfürsten werden mit einigen Beschwerden und Angriffen verletzt und auch unter vielen Reisen leiden, die ihnen weder Nutzen noch Ertrag noch eine Verbesserung bringen werden. 4 Auch einige geistliche Fürsten werden sich gegen weltliche erheben, wie uns der Rhein mitsamt anliegenden Ortschaften in diesem Jahr zeigen wird. 5 Leute vom Ritterstand, Soldaten und Menschen, die mit Feuer arbeiten, werden mit vielem Unglück und Beschwerden beladen. 6 Ebenso werden auch alte Leute, Mönche und Nonnen zusammen mit einigen aus der normalen Handwerkerschaft beladen.

18, 1 Kauffleüt/ Schreyber/ Rechenmayster/ vnnd subtile handtwerck/ werden jren gewin wol schaffenn/ inn weniger sorge vnnd mühe/ 2 wiewol vilen sollicher leut in diesem jare mitt feüwer beschediget werden/ 3 Derhalben sie der güter vnd wonungenn schadenn nemen werden. 18, 1 Kaufleute, Schreiber, Buchhalter und höhere Handwerker werden ihren Gewinn mit weniger Sorge und Mühe erreichen. 2 Aber viele aus dieser Gruppe werden in diesem Jahre Feuerschaden haben. 3 Davon werden ihre Besitztümer und Wohnungen geschädigt werden.
19, 1 Frawen/ Junckfrawenn/ vnnd dergleichenn/ werdenn einen guoten stand haben/ inn gesundtheyt/ frewde/ liebe/ vnnd frewntschafft etc. 19,1 Frauen, Jungfrauen und Leuten dieser Art wird es gut gehen in Gesundheit, Freude, Liebe und Freundschaft usw.
 
20, 1 Von dem XXXI. Jar.
Sontag Buochstab. A  
Guldin zal 12  
Zwischen Weyhenecht vnnd der herrenn Faßnacht/ 8. wochenn vnd 0. tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Tau 12 Septima Sco 12
Secunda Gem 19 Octaua Sag 19
Tertia Can 4 Nona Cap 4
Quarta Vir 16 Decima Cap 16
Quinta Leo 1 Vndecima Aqu 1
Sexta Vir 2 Duodecima Pis 2
Planete.
Saturnus Gem 9    
Juppiter Lib 22 Retrogradus  
Mars Cap 22    
Sol Aries 00    
Venus Aries 3 Retrogradus  
Mercurius Aries 18    
Luna Cap 2    
20, 1 Vom Jahr 1531
Sonntagsbuchstabe A  
Goldene Zahl 12  
Zwischen Weihnachten und der Herren Fastnacht 8 Wochen und 0  Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Tau 12 Siebtes Sco 12
Zweites Haus Gem 19 Achtes Sag 19
Drittes Can 4 Neuntes Cap 4
Viertes Vir 16 Zehntes Cap 16
Fünftes Leo 1 Elftes Aqu 1
Sechstes Lib 2 Zwölftes Pis 2
Planeten
Saturn Gem 9    
Jupiter Lib 22 rückläufig  
Mars Cap 22    
Sonne Aries 00    
Venus Aries 3 rückläufig  
Merkur Aries 18    
Mond Cap 2    
20, 2 DIses jars einganng wirdt auff den Sonnabent nach Reminiscere morgens vmb 7. vnnd 9. minutenn/ wo dann der zwelfft grad des Stiers/ den ascendenten occupiert/ 3 vnnd weder Sonn noch Mon des jars befinstert/ 4 Aber vil kummer/ mühe vnnd angst/ wirdt die leut besitzenn/ vnnd zuovorauß die Regenten vnnd Fürnemsten/ 5 vnnd die örter der Christenheyt/ nahent an dem Meere/ werden mit trübsal vmbfanngen/ vnnd in manchem geferlichen stande schwebenn. 6 Schweytz vnnd Eydgnoschafft/ mit sampt etlichen vmbligenden örteren/ werden inn frölichem stand guot glück haben.
7 Desgleichenn auch Burgund vnd Engelland/ 8 Aber inn Meychssen/ Schlesia zum thayl die Marck zuo Brandenburg/ mit vil sterblichenn seuchen vnd kranckheyten betrübt.
9 Dargegen aber Dennmarck Schweden vnnd Norwegen/ guot glück vnd frid haben werden/ inn allen jren sachen/ wiewol sie zum teyl mit kranckheyten vnnd vergifften lüfften betruobt werden.
20, 2 Dieses Jahr beginnt am Samstag nach Reminiscere um 7.09 Uhr; zu der Zeit besetzt der 12. Grad des Stiers den Aszendenten. 3 Es gibt dies Jahr weder Sonnen- noch Mondfinsternis. 4 Aber viel Kummer, Mühe und Angst wird von den Menschen Besitz ergreifen, besonders von Regierenden und Vornehmsten. 5 Und die nahe am Meer liegenden Orte der Christenheit werden von Trübsal umgeben und in mancher Gefahr schweben. 6 Die Schweiz und die Eidgenossenschaft werden samt Umgebung in fröhlichem Zustand gutes Glück haben.
7 Ebenso Burgund und England. 8 Aber Meißen, Schlesien und teilweise die Mark Brandenburg leiden an tödlichen Seuchen und Krankheiten. 
9 Dagegen werden aber Dänemark, Schweden und Norwegen gutes Glück und Frieden haben in allen ihren Angelegenheiten, auch wenn sie teilweise unter Krankheiten und Luftvergiftung leiden werden.
21, 1 Jnn disem jar wirdt der Römisch Keyser etliche vngefelll seynes leybs halben/ inn kranckheyten vnnd anderenn anfechtunngen haben. 2 Sollicher maß werden auch andere Fürsten des Römischen Reichs betrübt/ vnnd vil mitt beschwerdenn belästiget/ von jhren dienern vnd vnderthanenn/ 3 wöllicher vngehorsam sich imm Sommer gegen jnen erzeygen wirdt.
4 Rittermässige menschen/ Kriegsuolck vnnd dergleichenn/ werdenn inn hohem gelück vnnd eeren leben/ vnnd all yhr anschleg mit guottem fuog zum ende füren.
5 Aber alle andere stende werdenn hoch beschweret mitt kranckheyten vnd andern geferlichen zuofällen. 6 Vnnd ist diß jar meins bedunckens/ ein süchtig jar/ wöllichs manchen gesundenn man daheym wirdt suochen/ vnnd solliches alles beforder inn dem Herbst vnd seiner endung.
21, 1 In diesem Jahr wird der Römische Kaiser mit Krankheiten und anderen Schwierigkeiten einige Körperprobleme haben. 2 Am gleichen werden auch andere Fürsten des Römischen Reichs leiden; und viele Belästigungen seitens der Diener und Untertanen werden ihnen zusetzen. 3 Dieser Ungehorsam ihnen gegenüber wird im Sommer zu Tage treten. 
4 Leute aus dem Ritterstand, Soldaten und dergleichen werden in hohem Glück und hohen Ehren leben; sie werden alle ihre Vorhaben geschickt zu Ende führen.
5 Aber alle anderen Stände werden von Krankheiten und anderen unvorhergesehenen Gefahren stark betroffen. 6 Und nach meiner Meinung ist dieses Jahr ein krankes, das manchen gesunden Mann daheim aufsuchen wird, und zwar besonders im Herbst, an seinem Ende.
 
22, 1 Von dem XXXII. jar.

<Es folgt das Symbol einer Sonnenfinsternis in der Jungfrau, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. G. vnd F. Jst ein schalt jar.
Guldin zal 13  
Zwischen Weyhennacht vnnd Faßnacht 6. wochen 2 tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Leo 8 Septima Aqu 8
Secunda Leo 24 Octaua Aqu 24
Tertia Vir 16 Nona Pis 16
Quarta Lib 16 Decima Aries 16
Quinta Sag 1 Vndecima Gem 1
Sexta Cap 13 Duodecima Can 13
Planete.
Saturnus Lib 22    
Juppiter Sco 25 Retrogradus  
Mars Pis 7    
Sol Aries 00    
Venus Aries 13    
Mercurius Aries 7 Retrogradus  
Luna Tau 9    
22, 1 Vom Jahr 1532

<Es folgt das Symbol einer Sonnenfinsternis in der Jungfrau, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe G und F Schaltjahr
Goldene Zahl 13  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 6 Wochen, 2 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Leo 8 Siebtes Aqu 8
Zweites Haus Leo 24 Achtes Aqu 24
Drittes Vir 16 Neuntes Pis 16
Viertes Lib 16 Zehntes Aries 16
Fünftes Sag 1 Elftes Gem 1
Sechstes Cap 13 Zwölftes Can 13
Planeten
Saturn Lib 22    
Jupiter Sco 25 rückläufig  
Mars Pis 7    
Sonne Aries 00    
Venus Aries 13    
Merkur Aries 7 rückläufig  
Mond Tau 9    
22, 2 HJe wirdt die sonn verlierenn yren scheyn vier puncten groß/ freytags nach Bartolomei nach mittag vmb 1. vnnd dreyzehen minuten in dem sechzehendenn grad der junckfrawen/ 3 vnd ist der sonnen eingang in den ersten puncten des Widers/ auff den zehenden tag des Mertzen nach mittag lviij. mi. 4 vnnd wirt der viij. grad des Lewen den ascendentenn betreffen/ 5 Anzaigent groß pluotuergiessenn dyses Jars mitt vylenn vnerhörtenn kriegenn/ 6 wellichs zum theyl Osterreich/ Bayrenn wol empfindenn wirdt/ mit sampt andern vmbligendenn ortenn. 7 Aber die vrsach wirdt vonn wegenn beschützung Christlicher ordnung vnd des glaubens halbenn/ wie denn wol von nöten wirdt sein/ inn gelegenheyt des jars. 22, 2 Hier wird die Sonne ihren Schein vier Punkt groß am Freitag nach Bartholomäus <24.8.> um 13.13 Uhr im 16. Grad der Jungfrau verlieren. 3 Und die Sonne tritt in den Frühlingspunkt am 10. März um 12.58 Uhr. 4 Dabei steht der 6. Grad des Löwen im Aszendenten. 5 Das zeigt großes Blutvergießen in diesem Jahr mit noch unbekannten Kriegen an. 6 Das wird teilweise Österreich und Bayern zusammen mit der Umgebung sicher spüren. 7 Entstehen werden sie, um die christliche Ordnung und den Glauben zu schützen, wie es wohl in diesem Jahr erforderlich sein wird.
23, 1 Derhalben auch Concilia vnd versamlunng beschehenn werden/ vnnd die statuta Christlicher ordnung/ wol vnnd gnuogsamlich zuo machen/ 2 vnnd sollichs alles mit grosser mühsamkayt auff ein ende zuo bringenn/ 3 als denn werdenn bayde regierende schwerdt inn guoter eynig/ vnnd inn aller myltigkayt regieren. 4 Vnd von wegen der Constitutionn Jouis vnnd Scorpione in fouca planetarum/ hoc est in quarta domo/ wirdt zuo besorgenn/ das alls dann das Geystlich schwert nicht mer also lang/ braytt vnnd scharpff sein werde/ wie denn bißher gewesen. 5 Vnnd wirt inn Schwaben/ Sweytz vnnd Wyrtenberg groß einigkait/ 6 dergleychenn Franncken/ Hessen/ Düringen/ mitt sampt andern vmbligenden orten vnd landen/ werden statuten vnd ordnungen machen. 23, 1 Deshalb wird es auch zu Konzilien und Versammlungen kommen, um die Grundsätze christlicher Ordnung gut und ausreichend festzustellen. 2 All das soll mit großer Bemühung zu Ende gebracht werden. 3 Danach werden beide regierende Schwerter in guter Einigkeit und in aller Milde regieren. 4 Und wegen der Stellung Jupiters und des Skorpions in der "fouca" der Planeten, d. h. im 4. Haus, muss man sich darüber Sorgen machen, dass das geistliche Schwert dann nicht mehr lange so breit und scharf sein wird wie bisher. 5 Es wird in Schwaben, der Schweiz und Württemberg große Einigkeit herrschen; 6 ebenso in Franken, Hessen und Thüringen samt umliegender Orte und Länder; und sie werden Statuten und Ordnungen erstellen.
24, 1 Aber inn disem jar werden sich die Engellender mit sampt jren beywonenden/ sollichen ordnungen vnnd statutenn entgegenn setzen/ andere ordnung vnder jnen machen/ 2 die Venediger vnnd Maylender werden gleicher maß gemachten satzungenn wydder strebenn/ 3 Aber Schweytz wirdt inn aller gepür sich gegenn Keyser vnd Künigen halten. 24, 1 Aber in diesem Jahr werden sich die Engländer samt ihren Inselnachbarn gegen solche Ordnungen und Statuten wehren und für sich eine andere Ordnung aufstellen. 2 Ebenso werden sich die Venezianer und Mailänder den beschlossenen Satzungen entgegenstellen. 3 Die Schweiz aber wird sich gegen Kaiser und Könige ganz gebührlich verhalten.
25, 1 Es wirdt auch inn disem gegenwertigen jar ein wehe klagenn vber die vnordenlichen statuten gehn/ 2 vnd werdenn die natürlichen künsten beklagt werdenn/ 3 Aber derer lerer werdenn thewer vnnd hoch geacht/ 4 vnnd die Philosophi/ an örten/ dahin man sy nicht gelegt hat/ gesucht werden. 5 Sollichenn einfluß hat auch dz nachuolgende jar. 25, 1 Man wird in diesem gegenwärtigen Jahr jammern über die unordentlichen Statuten. 2 Klagen wird man auch über die natürlichen Künste. 3 Aber deren Lehrer sind kostbar und werden hoch geachtet. 4 Man wird auch Philosophen an Orten, wohin man sie nicht gebracht hat, suchen. 5 Das nächste Jahr 1533 zeigt die gleiche Tendenz.
26, 1 Der Römisch Keyser wirdt inn disem jar mit allem gelück gezieret/ mitt schleummigenn <schleunnigenn?> fürganng seiner anschleg/ 2 wiewol des jars anfanng sich trawrig erzaigenn wirdt/ 3 vnd vil raysens hin vnnd wyder vrsach geben/ 4 Wirdt aber in der endung in ein gantz frölich wesen bekert/ mit einem rühigem stand. 26, 1 Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr alles Glück erfahren, weil seine Planungen schnell vorankommen. 2 Es wird zwar der Jahresanfang traurig sein; 3 es wird dort immer wieder eine rege Reisetätigkeit stattfinden; 4 am Ende aber wird das Jahr sich zu ganz fröhlichem Wesen wandeln mit einem ruhigen Zustand.
27, 1 Aber gegen andern Fürsten vnnd Herrn wirdt sich das ganntz jar mit mühe vnnd arbayt erzaygen/ mit vil raysenn vnnd wenig ruowe.
2 Wiewol sie nitt kriegisch angefochten/ sonderlich inn des jars außgang/ so werden sy doch mitt manichenn beschwerdenn belästiget/ sonderlich die Churfürsten vnd fürnempsten des Römischen Reichs.
27, 1 Aber den anderen Fürsten und Herrn wird sich das ganze Jahr als Zeit von Mühe und Arbeit erweisen, mit vielen Reisen und wenig Ruhe.
2 Es gibt zwar keine Kriegsgefahr, besonders gegen Jahresende, ihnen werden aber, besonders den Kurfürsten und Vornehmsten des Römischen Reichs, einige Belästigungen zusetzen.
28, 1 Reyttermessige leut/ Kriegsuolck/ vnnd alle die arbayt jhm fewer haben/ werden etwas vnglücks spürenn/ vnnd mühe yrer handlung. 28, 1 Leute aus dem Ritterstand, Soldaten und alle, die mit Feuer arbeiten, werden Unglück verspüren und Mühsal ihrer Tätigkeit.
29, 1 Vnnd inn summa/ werden gemainigklich alle stände etwas betrübt/ vnnd mit wyderwertiger influxionn vmbgebenn/ 2 Derhalben vnder jnen manche räth vnd anschlege gesucht werden. 29, 1 Alles in allem werden allgemein alle Stände etwas betrübt und unangenehmem Einfluss ausgesetzt. 2 Deshalb werden unter ihnen Ratschläge und praktische Maßnahmen gesucht.
 
30, 1 Von dem XXXIII. jar.

<Es folgt das Symbol einer Mondfinsternis im Wassermann, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. E  
Guldin zal 14  
Zwischen Weyhenacht vnnd Esto mihi 8. wochen 4 tag.

Figura reuol.

Ascendens Lib 8 Septima Aries 8
Secunda Lib 30 Octaua Aries 30
Tertia Sco 30 Nona Tau 30
Quarta Cap 11 Decima Can 11
Quinta Aqu 20 Vndecima Leo 20
Sexta Pis 17 Duodecima Vir 17
Planete.
Saturnus Gem 21    
Juppiter Sag 16    
Mars Aqu 12    
Sol Aries 00    
Venus Aqu 20    
Mercurius Pis 6 Retrogradus  
Luna Vir 18    
30, 1 Vom Jahr 1533

<Es folgt das Symbol einer Mondfinsternis im Wassermann, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe E  
Goldene Zahl 14  
Zwischen Weihnachten und Esto mihi <Sonntag vor Aschermittwoch>  8 Wochen, 4 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Lib 8 Siebtes Aries 8
Zweites Haus Lib 30 Achtes Aries 30
Drittes Sco 30 Neuntes Tau 30
Viertes Cap 11 Zehntes Can 11
Fünftes Aqu 20 Elftes Leo 20
Sechstes Pis 17 Zwölftes Vir 17
Planeten
Saturn Gem 21    
Jupiter Sag 16    
Mars Aqu 12    
Sonne Aries 00    
Venus Aqu 20    
Merkur Pis 6 rückläufig  
Mond Vir 18    
30, 2 JNn disem Jar wirdt der Mon auff dreyzehenn puncten groß gantz befinstert/ auff den Montag nach Vincula Petri inn der nacht/ nach zwölff vnd dreyzehen minut/ inn dem zweintzigsten grad des wassermans. 3 Vnn ist dises jars anfang auff den zehenden tag Martij/ nachmittag vmb sechs vnnd achtundviertzig minut/ 4 der achzehen <Tabelle: 8!> grad der Wag in ascendenten/ 5 wellichs anzaygen mit sampt der finsternis/ fürwar vil gemacht ordnung vnnd statuten/ zertrennen vnnd brechen wirdt/ 6 Denn der teuffel vnd sein anhang Christliche eynigkait nicht gerne sicht vnnd allwegen wo er lieb vnd eynigkait empfindet/ seinenn samen einseet. 30, 2 In diesem Jahr gibt es eine Totalfinsternis des Mondes von 13 Punkt Größe am Montag nach Petri Kettenfeier <1. 8.> um 0.13 Uhr im 20. Grad des Wassermanns. 3 Das Jahr beginnt am 10. März um 18.48 Uhr. 4 Aszendent ist der 18. Grad der Waage. 5 Das zeigt zusammen mit der Finsternis wirklich an, dass viele entstandene Ordnungen und Statuten aufgelöst und zerbrochen werden. 6 Denn der Teufel und sein Anhang sieht christliche Einigkeit ungern und sät deshalb überall, wo er Liebe und Einigkeit spürt, seinen Samen ein.
31, 1 Derhalben inn diesem gegenwertigenn jar ein falscher Prophet auffstehn wirdt/ 2 vnnd alle sach des Euangelions vnd des glaubens/ mit einem scheyn des guottenn abthon/ 3 Derhalbenn vil geergert werden/ 4 Vnd sonderlich wirdt diser ler anhangen Braband Engeland/ vnd zum tail Flandern/ 5 Auch in etlichen örten hoch Teutschlandes erschallenn/ durch die Discipel des selbigen Lerers/ 6 vnd werden vil puncten vnd statutenn/ welliche denn zum tail vergangen jars gemacht/ zuo scheytter gehn/ vnnd jn verachtt geschlagenn. 7 Franckreych wirt in disem jar in einem guotten stand schwebenn/ 8 Jtalia/ Neapolis vnnd Apulia/ werden zum thayl widerwertigkait erlangen/ ynn zenckischem stand. 31, 1 Deshalb wird in diesem Jahr 1533 ein falscher Prophet aufstehen. 2 Er wird alle Inhalte des Evangeliums und des Glaubens mit dem Anschein des Guten verwerfen. 3 Darüber werden sich viele ärgern. 4 Dieser Lehre wird besonders Braband, England und teilweise Flandern anhängen. 5 Auch in einigen Orten Oberdeutschlands wird man von Schülern eben dieses Lehrers die Lehre hören. 6 Viele Punkte und Statuten, die teilweise im vergangenen Jahr beschlossen wurden, werden zugrunde gehen und vergessen. 7 Frankreich wird in diesem Jahr sich in einem guten Zustand befinden. 8 Italien, Neapel und Apulien werden teilweise Schlechtes in Unfrieden erhalten.
32, 1 Ein sterbliche sucht wirdt in Schweytz vnd an dem Bodensee entstehn. 2 Jn Lifland/ Preüssen vnnd Polenn guote einigkayt/ 3 Aber Dennmarckt vnd Norwegen/ wirdt ettlicher maß mitt feyndschafften angetastet/ 4 Guote vnd glückhaffttige zeyt besytzet das land zuo Schwaben/ mit frewden vnd einigkait. 32, 1 Eine tödliche Krankheit wird in der Schweiz und am Bodensee ausbrechen. 2 In Livland, Preußen und Polen herrscht gute Einigkeit. 3 Aber Dänemark und Norwegen werden deutlich von Feindseligkeiten betroffen. 4 Eine gute und glückliche Zeit erlebt das Land Schwaben mit Freude und Einigkeit.
33, 1 Der Römisch Kayser/ wirt in diesem jar von seinenn vnderthanen betrübt werden/ vnnd villeicht inn etlich kranckheyt gesetzet/ 2 Vnnd andere Fürsten inn einer gemain/ werdenn inn disem jar inn guoter ruow vnnd ainigkayt sitzenn/ vnnd wenig sich mitt frembden geschäfften beladen.
3 Aber die gaistlichenn Fürstenn werden das gegentheyl sehen.
4 Rittermässige/ vnd kriegsuolck werdenn höchlich mit vnsige vmbfangen/ vnd in wenigem glück stehen.
5 Kauffleüt vnd handler werden mit embsigem schaden inn disem jar jrer narung abfal spüren.
6 Aber frawen vnd junckfrawen/ vnnd deren gleychenn / werdenn mit glückseligem stand erleücht/ vnd die frawen inn jren gepurten gantz glücklich.
7 Ordensleüt/ Münch vnnd Nonnen/ werden inn disem jar in eynem wancklischen stand erhalten/ 8 Vnnd vnnder dem gemainen volck werden sich inn diesem jar/ mord/ diebstal/ betrug/ scheltwort vnnd gefencknus/ mancher weise begeben.
33, 1 Den Römischen Kaiser werden in diesem Jahr seine Untertanen betrüben; vielleicht wird er öfters erkranken. 2 Und andere Fürsten werden gemeinsam in diesem Jahr sich in guter Ruhe und Eintracht befinden und sich wenig mit fremden Angelegenheiten beladen.
3 Aber die geistlichen Fürsten werden das Gegenteil sehen.
4 Leute des Ritterstands und Soldaten werden häufige Niederlagen erfahren und kaum glücklich sein.
5 Kaufleute und Händler werden durch beständigen Schaden in diesem Jahr spüren, dass ihre Nahrung weniger wird.
6 Aber Frauen, Jungfrauen und dergleichen werden durch glücklichen Zustand hoch erfreut, und die Frauen werden in ihren Geburten ganz glücklich.
7 Ordensleute, Mönche und Nonnen, werden in diesem Jahr einen unsicheren Stand haben. 8 Und im gemeinen Volk wird es in diesem Jahr zu mancherlei Mord, Diebstahl, Betrug, Beschimpfung und Gefängnis kommen.
 
34, 1 Von dem XXXIIII. jar.

<Es folgen die Symbole einer Sonnenfinsternis im Wassermann und einer Mondfinsternis im Löwen, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. D  
Guldin zal 15  
Zwischen Weyhenecht vnnd Faßnacht 7. wochen 3. tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Sag 8 Septima Gem 8
Secunda Cap 8 Octaua Can 8
Tertia Aqu 29 Nona Leo 29
Quarta Aries 10 Decima Lib 10
Quinta Tau 3 Vndecima Sco 3
Sexta Tau 20 Duodecima Sco 20
Planete.
Saturnus Can 5    
Juppiter Cap 25    
Mars Gem 14    
Sol Aries 00    
Venus Tau 12    
Mercurius Pis 6    
Luna Aqu 16    
34, 1 Vom Jahr 1534

<Es folgen die Symbole einer Sonnenfinsternis im Wassermann und einer Mondfinsternis im Löwen, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe D  
Goldene Zahl 15  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 7 Wochen, 3 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Sag 8 Siebtes Gem 8
Zweites Haus Cap 8 Achtes Can 8
Drittes Aqu 29 Neuntes Leo 29
Viertes Aries 10 Zehntes Lib 10
Fünftes Tau 3 Elftes Sco 3
Sechstes Tau 20 Zwölftes Sco 20
Planeten
Saturn Can 5    
Jupiter Cap 25    
Mars Gem 14    
Sonne Aries 00    
Venus Tau 12    
Merkur Pis 6    
Mond Aqu 16    
34, 2 DIe Sonn wirdt inn disem gegenwertigen jare schier auff 6. puncten groß obenn herab befinsteret. Mittwoch nach octauas Epiphanie/ nach mittag vmb 2 vnnd vier minuten in dem dritten grad des Wasser.
3 Vnnd wyderumb inn disem jar wirdt der Mon gantz seinenn schein verlieren/ auff den Freytag nach Conuersionis Pauli/ vor mittag vmb 2. vnd 25. minut inn dem 19 grad des Löwen/ 4 Vnd facht das jar an auff den 11. tag des Mertzens vormittag 37. minut. vnd 20. secunden.
5 Wöllichs jars würckung sich inn mancherley bedeutnus erstreckenn wirdt/ Nemlich mit vneynigkeyt vnnd wyderwertigkeyten etlicher Fürstenthumb/ vnnd sonderlich derenn so da nahent an der See ligenn/ 6 Derhalbenn Dennmarck/ Norwegen vnnd Schweden/ jr sach in acht mögen haben/ damit sy nit ein geschwinde schappenn nemenn/ vor der sie sich nicht besorgen.
7 Vnnd sollen auch in diesem jar/ Mechelnburg/ Lünenburg vnnd Lawenburg/ wol fürsichtig sein/ damit vnder jhn nicht eyn vnuermuothes feüwer außkomm/ wöllichs lange jor in der äschen gelegen sey.
8 Aber inn disem jar wirt die Marck zuo Brandenburg inn guottem frid sitzen/ vnd inn etlichen würden auffsteygen/ mitt mehrung glücks vnd guoter. 9 Jn Schweytz/ Lutring/ auch zum tayl inn Franckreich/ wirdt ein schnelle vergifftunnge des lufftes zuofallen/ vilen menschen schaden/ tödtliche febres vnnd geschwere verursachen.
10 Der Reinstrom wirdt gesichert mit einem fridlichen stand/ 11 wiewol Gülch/ Cleff/ vnnd vmbligende ort/ grosse kranckheyt vnnd tödtliche gefar anstossen werdenn/ 12 Auch wirdt inn diesem gegennwertigenn jar ein grewlicher des Türckischenn Keysers fal gesehen werden/ das er forthin Christenn vnnd andere Nation wenig anfechte.
13 Aber andere Künigreiche/ Fürstenthumb vnnd Landtschafften/ werden inn mittelm glück on schaden schwebenn.
14 Der Römisch Kayser wirdt inn diesem jar einen gantz guoten vnnd sichern stand habenn/ mitt keynerlay anfechtung/ mit genuogsamen frölichem gemüt/ 15 Vnnd andere Fürsten vnnd herren werden haben gewin vnd glück/ vnnd inn einem glückseligen regiment lebenn/ außgenommen die Regentenn vorberürter landtschafften.
16 Rittermässige menner werdenn inn vngnaden/ trübsal vnd schaden gesetzet werden. 17 Kauffleut werden mit glück vnd nutz jrer handlung fortgang sehen.
18 Frawen/ Musici/ vnnd dergleychen/ werden inn disem jare mit manchenn freuden vmbgeben/ vnd jr glück mit frölichem zuogang sehenn.
19 Auch wirdt das gemain volck zuo guotem gewin jhrer narung fortgang befinden.
34, 2 Die Sonne verfinstert sich bald in diesem Jahr 1534 von oben auf sechs Punkt Größe am Mittwoch nach der Oktav von Epiphanie <6.1.> um 14.04 Uhr im 3. Grad des Wassermanns.
3 Und als Zweites in diesem Jahr wird es eine totale Mondfinsternis geben am Freitag nach Pauli Bekehrung <25. 1.> um 2.25 Uhr im 19. Grad des Löwen. 4 Und das Jahr beginnt am 11. März um 0.37 Uhr und 20 Sekunden.
5 Für die Auswirkungen auf dieses Jahr gibt es manche Hinweise: nämlich auf Uneinigkeit und Widerstände einiger Fürstentümer, besonders deren, die nahe am Meer liegen. 6 Deshalb sollen Dänemark, Norwegen und Schweden auf ihre Angelegenheiten achten, damit sie keine schnellen Misserfolge erleiden, mit denen sie nicht rechnen.
7 Und Mecklenburg, Lüneburg und Lauenburg sollen in diesem Jahr Vorsicht walten lassen, damit unter ihnen kein unvermutetes Feuer ausbreche, das lange Jahre in der Asche glühte.
8 In diesem Jahr aber wird die Mark Brandenburg guten Frieden genießen und in einigen Würden aufsteigen, wobei Glück und Habe zunehmen. 9 In der Schweiz, in Lothringen und zum Teil in Frankreich wird sich eine schnelle Luftvergiftung ereignen, sie wird vielen Menschen schaden und tödliche Fieber und Geschwüre verursachen.
10 Der Rhein wird durch friedlichen Zustand gesichert. 11 Dagegen werden Jülich, Kleve und den Orten der Umgebung schwere Krankheiten und tödliche Gefahren zustoßen. 12 Man wird in diesem Jahr 1534 einen greulichen Unfall des türkischen Kaisers sehen, so dass er in Zukunft Christen und andere Völker wenig angreifen wird.
13 Aber andere Königreiche, Fürstentümer und Landschaften werden mittleres, schadloses Glück genießen.
14 Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr einen ganz guten und sicheren Stand haben, ohne angegriffen zu werden, dafür mit ausreichend fröhlichem Mut. 15 Und andere Fürsten und Herren werden Gewinn und Glück verzeichnen und in einer glücklichen Herrschaft leben, mit Ausnahme der Herrscher der oben genannten Landschaften.
16 Leute des Ritterstandes werden Ungnade, Trübsal und Schaden erfahren. 17 Kaufleute werden den Fortschritt ihrer Handelstätigkeit mit Glück und Ertrag sehen.
18 Frauen, Musiker und dergleichen werden in diesem Jahr manche Freude erfahren und fröhlichen Zuwachs ihres Glücks bemerken.
19 Auch das gemeine Volk wird feststellen, dass die Lebensmittel noch guten Ertrag bringen werden.
 
35, 1 Von dem XXXV. jar.
Sontag Buochstab. C  
Guldin zal 16  
Zwischenn Weyhenacht vnnd der herren Faßnacht 6. wochenn vnd 2.  tag.

Figura reuolutionis anni.

Ascendens Aries 18 Septima Lib 18
Secunda Gem 6 Octaua Sag 6
Tertia Gem 24 Nona Sag 24
Quarta Can 6 Decima Cap 6
Quinta Can 19 Vndecima Cap 19
Sexta Leo 13 Duodecima Aqu 18
Planete.
Saturnus Can 9    
Juppiter Aqu 18    
Mars Aqu 24    
Sol Aries 00    
Venus Pis 25    
Mercurius Pis 18    
Luna Gem 21    
35, 1 Vom Jahr 1535
Sonntagsbuchstabe C  
Goldene Zahl 16  
Zwischen Weihnachten und der Herren Fastnacht 6 Wochen und 2 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Aries 18 Siebtes Lib 18
Zweites Haus Gem 6 Achtes Sag 6
Drittes Gem 24 Neuntes Sag 24
Viertes Can 6 Zehntes Cap 6
Fünftes Can 19 Elftes Cap 19
Sechstes Leo 13 Zwölftes Aqu 18
Planeten
Saturn Can 9    
Jupiter Aqu 18    
Mars Aqu 24    
Sonne Aries 00    
Venus Pis 25    
Merkur Pis 18    
Mond Gem 21    
35, 2 DIses jares anfang wirdt auff den 11. tag Martij/ vor mittag vmb 6. vnnd 26. minut/ 3 wirdt der 18. grade des Widers/ inn dem ascendenten gefunden/ 4 Aber weder die Sonn noch Mon werden befinsteret/ 5 Geleich wol zaygen vnns andere Constellationes an/ krieg vnnd bluotuergiessen/ wölliches alles zuo besorgenn/ 6 Denn marck wirt betreffen/ mitt sampt den vmbligenden Künigreichenn/ 7 Aber in des jares endung wirt das glück mit gnuogsamen freuden widerkommen/ 8 vnd wirt Preussen frolocken/ 9 Aber Hyspania wirt trauren/ vnd in grossen kranckheyten vergyfftung leyden. 10 Aber andere Fürstenthumb Teutscher nation/ werden mit gnuogsamenn glück begabet/ 11 Wiewol Jtalia das gegenspyl sehen wirt/ mit manichem kummer beladen/ vnnd groß anfechtung von jren nachpauren bekommen. 35, 2 Dieses Jahr beginnt am 11. März um 6.26 Uhr. 3 Dabei ist der 18. Grad des Widders im Aszendenten. 4 Es gibt weder eine Sonnen- noch eine Mondfinsternis. 5 Dennoch zeigen uns andere Konstellationen Krieg und Blutvergießen an; um all das muss man sich Sorgen machen. 6 Das wird Dänemark zusammen mit den umliegenden Königreichen betreffen. 7 Am Jahresende aber wird das Glück mit ausreichenden Freuden wiederkehren. 8 Dann wird Preußen frohlocken. 9 Spanien aber wird trauern und Vergiftung durch schwere Krankheiten erleiden. 10 Aber andere Fürstentümer der deutschen Nation werden ausreichend Glück erfahren. 11 Italien aber wird das Gegenteil erleiden, wird mit einigem Kummer beladen und unter schweren Angriffen der Nachbarn leiden.
36, 1 Der Römisch Kayser wirdt inn disem jare angefochten vonn etlichen seinen nachpauren/ 2 derhalben ohn zweyfel jhm zum theyl schaden erwachsen wirt. 3 Es wirdt auch inn disem jar/ neyd/ haß vnnd verräterey mancherley hand gesehen vnnd vernommen werden. 4 Sollichs wirt vnder anderen fürsten auch nicht vermittenn/ 5 vnd mancher betrug zwischen jhnenn erstehenn durch böse mittel personen. 6 Andere stend werden dergleychenn wenig glück sehenn/ 7 vnd wirt diß jar mit etlichen widerwertigkayten vergyfftet. 36, 1 Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr von einigen seiner Nachbarn angegriffen. 2 Daraus wird ihm zweifellos teilweise Schaden erwachsen. 3 Man wird in diesem Jahr auch mancherlei Neid, Hass und Verrat sehen und davon hören. 4 Davon werden auch andere Fürsten betroffen. 5 Und mancher Betrug wird durch böse Mittelspersonen entstehen. 6 Andere Stände werden ebenso wenig Glück erfahren. 7 Dieses Jahr wird mit einigen Unannehmlichkeiten vergiftet.
 
37, 1 Von dem XXXVI. jar.

<Es folgen die Symbole einer Sonnenfinsternis im Krebs und einer Mondfinsternis in den Zwillingen, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. B vnd A Jst ein schalt Jar.
Guldin zal 17  
Zwischen Weyhenacht vnnd Faßnacht 9. wochen vnnd 1. tag.

Figura reuolutionis anni.

Ascendens Leo 1 Septima Aqu 2
Secunda Leo 20 Octaua Aqu 20
Tertia Vir 8 Nona Pis 8
Quarta Lib 4 Decima Aries 4
Quinta Sco 18 Vndecima Tau 18
Sexta Cap 4 Duodecima Can 4
Planete.
Saturnus Leo 3    
Juppiter Pis 22    
Mars Can 15    
Sol Aries 00    
Venus Aqu 9    
Mercurius Tau 5    
Luna Sco 0    
37, 1 Vom Jahr 1536

<Es folgen die Symbole einer Sonnenfinsternis im Krebs und einer Mondfinsternis in den Zwillingen, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe B und A Schaltjahr
Goldene Zahl 17  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 9 Wochen, 1 Tag

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Leo 1 Siebtes Aqu 2
Zweites Haus Leo 20 Achtes Aqu 20
Drittes Vir 8 Neuntes Pis 8
Viertes Lib 4 Zehntes Aries 4
Fünftes Sco 18 Elftes Tau 18
Sechstes Cap 4 Zwölftes Can 4
Planeten
Saturn Leo 3    
Jupiter Pis 22    
Mars Can 15    
Sonne Aries 00    
Venus Aqu 9    
Merkur Tau 5    
Mond Sco 0    
37, 2 JNn disem gegenwertigenn Jar/ wirdt die Sonn auff acht punct groß befinstert/ obenn herab/ sonntag nach Viti nach mittag vmb zwey vnd vierundzweintzig min. inn dem sechstenn grad des Krebs. 3 Desgleichen wirdt der Mon seines scheyns beraubet gar nahe auff 10. punctenn groß/ vonn obenn herab/ Montag nach Katherine nach mittag. vmb. 6. vnnd 43 minut/ in dem 15. grad des Zwillings/ 4 vnnd geschicht der eynganng der sonnen auff den 10. tag des Mertzenn nach mittag 15. minut. 5 Wo denn der erst grad des Löwenn inn dem Ascendentenn ist/ 6 bedeut mitt sampt der finsternussenn/ gefencknuß vnd trawrigkait.
7 Aber in disem jar wirdt genuogsam einigkait des glawbens/ vnd wenig betrug der falschen lerern/ odder gesunderten predigern.
8 Jtalia/ Rom vnnd Florentz/ werdenn mit grossen sorgen vmbgebenn/ vnnd in einem gantz forchtsamen stand sich erhalten/ 9 Auch vnnder jhn ein frembd kranckhayt entstehn/ welliche von dem gemainen volck vil vmbringenn wirdt.
10 Vngern vnd Behem werden ein groß beschwerunng vonn jhrenn öbern leyden. 11 Dennmarck vnd Schwedenn etlicher maß vnnglück auch mit Kranckhaiten. 12 Die Marck zuo Brandenburg/ Meyssen vnd etliche Sechssische ort werden guot glück haben/ 13 vnnd groß vngehorsam wirdt Braband vnd etlich Niderlendische ort besitzen.
14 Der Römisch Keyser/ wirdt inn disem jar eins rechten vnd Christlichen lebens/ weyßhait vnd vernunfft/ inn ordnungen vnd satzungen brauchen. 15 Dergleichen werden auch gemeynigklich alle andere Fürstenn des Reychs/ 16 wirdt auch vnder jhn ein gnuogsame eintracht/ vnnd fridliche anstende.
17 Aber Jtalia/ Florentz/ Rom/ vnnd zum thayl Neapolis/ werdenn fürwar mit jren öbersten das wyderspyl haben.
37, 2 In diesem Jahr 1536 wird sich die Sonne auf acht Punkt Größe von oben herab verfinstern am Sonntag nach Veit <15.6.> um 14.24 Uhr im 6. Grad des Krebs. 3 Ebenso wird der Mond seines Scheins beraubt fast auf die Größe von 10 Punkten, von oben herab, am Montag nach Katharina <25.11.> um 18.43 im 15. Grad der Zwillinge. 4  Der Eingang der Sonne ereignet sich am 10. März um 12.15 Uhr. 5 Da ist der 1. Grad des Löwen im Aszendenten. 6 Zusammen mit den Finsternissen bedeutet das Gefängnis und Trauer.
7 Aber es herrscht in diesem Jahr ausreichende Einigkeit im Glauben und wenig Betrug durch falsche Lehrer oder sektiererische Prediger.
8 Italien, Rom und Florenz müssen sich sehr sorgen und in großer Furcht leben. 9 Es wird bei ihnen eine fremde Krankheit ausbrechen, die viele aus dem gemeinen Volk umbringen wird.
10 Ungarn und Böhmen werden von ihrer Obrigkeit schwer bedrängt. 11 Dänemark und Schweden werden einiges Unglück, auch von Krankheiten erfahren. 12 Die Mark Brandenburg, Meißen und einige sächsische Orte werden gutes Glück erleben. 13 Braband und einige niederländische Orte werden von schwerem Ungehorsam erfüllt.
14 Der Römische Kaiser wird sich in diesem Jahr der Weisheit und Vernunft eines rechten christlichen Lebens in seinen Verordnungen und Satzungen bedienen. 15 Dasselbe gilt auch allgemein für alle anderen Fürsten des Reichs. 16 Es kommt unter ihnen auch zu ausreichender Eintracht und zu friedlichen Vereinbarungen.
17 Aber Italien, Florenz, Rom und zum Teil Neapel werden wirklich mit ihrer Obrigkeit das Gegenteil erleben.
38, 1 Ryttermessige leut werden in disem jar inn kummer vnnd angst sein/ mitt wenig besserung yres fürnemens/ 2 Deßgleichenn auch andern ständen wyderfaren wirt/ 3 Außgenommen der Kauffman der wirt etwas inn gewyn schwebenn/ vnnd sych auß seinenn handlungen bessern. 38, 1 Leute des Ritterstands werden sich in diesem Jahr in Kummer und Angst befinden, mit wenig Verbesserung bei ihren Plänen. 2 Dasselbe wird auch anderen Ständen widerfahren. 3 Ausnahme ist der Kaufmann: der schwebt ein wenig in seinem Profit und kann sich durch seine Geschäfte verbessern.
 
39, 1 Von dem XXXVII. Jar.

<Es folgen die Symbole zweier Mondfinsternisse im Schützen und in den Zwillingen, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. G  
Guldin zal 18  
Zwischen Weyhenacht vnnd Faßnacht 6. wochen vnnd 6 tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Lib 1 Septima Aries 1
Secunda Lib 22 Octaua Aries 22
Tertia Sco 21 Nona Tau 22
Quarta Cap 1 Decima Can 1
Quinta Aqu 11 Vndecima Leo 12
Sexta Pis 10 Duodecima Vir 10
Planete.
Saturnus Leo 17 Retrogradus  
Juppiter Tau 20    
Mars Pis 15    
Sol Aries 00    
Venus Tau 0    
Mercurius Aries 17    
Luna Pis 19    
39, 1 Vom Jahr 1537

<Es folgen die Symbole zweier Mondfinsternisse im Schützen und in den Zwillingen, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe G  
Goldene Zahl 18  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 6 Wochen und  6 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Lib 1 Siebtes Aries 1
Zweites Haus Lib 22 Achtes Aries 22
Drittes Sco 21 Neuntes Tau 22
Viertes Cap 1 Zehntes Can 1
Fünftes Aqu 11 Elftes Leo 12
Sechstes Pis 10 Zwölftes Vir 10
Planeten
Saturn Leo 17 rückläufig  
Jupiter Tau 20    
Mars Pis 15    
Sonne Aries 00    
Venus Tau 0    
Merkur Aries 17    
Mond Pis 19    
39, 2 JNn disem gegenwertigenn jar wirdt der Mon zwey mal gar grausamlich seinnes scheyns beraubt/ 3 zum erstenn mehr denn auff 20. puncten groß/ auff den Donnerstag in den Pfingst feyrtagen/ nach mittag vmb .8. vnd 23. minut/ inn dem 12 grad des schützenn. 4 Die ander finsternus wirdt auff den sonabend nach Martini vor mittag vmb 3. vnnd 15. minut/ auff 18. punct groß in dem 5. grad des Zwillings/ 5 Vnnd wirdt des Jars anfang auf den 10. tag des Mertzen/ nach mittag vmb 6. vnnd 5. minut. wo denn der erst grad der Wag den Ascendenten besitzt.
6 Wellich bayde finsternus abermals dem glauben ein grewlichen stoß geben/ 7 derhalbenn vil werdenn wancken/ 8 vnnd yha der zaychen vnnd wunders so vil/ das es auff dye letst ein mal brechen muoß.
9 Darumb jhr lieben Christenn/ wachet/ denn jr wisset nichtt wenn der Haußuatter kommenn wirdt/ damit er euch nicht schlaffen find.
39, 2 In diesem Jahr 1537 wird der Mond zweimal gar grausam seines Scheins beraubt. 3 Zuerst über eine Größe von 20 Punkten am Donnerstag nach Pfingsten um 20.23 Uhr im 12. Grad des Schützen. 4 Die zweite Finsternis ereignet sich am Samstag nach Martin <11.11.> um 3.15 Uhr in einer Größe von 18 Punkten im 5. Grad der Zwillinge. 5 Und das Jahr beginnt am 10. März um 18.05 Uhr, wenn der 1. Grad der Waage den Aszendenten besetzt.
6 Diese beiden Finsternissen geben dem Glauben abermals einen greulichen Stoß. 7 Deswegen werden viele ins Wanken geraten. 8 Und es gibt ja so viele Zeichen und Wunder, dass es
zuletzt einmal zum Bruch kommen muss.
9 Deshalb, ihr lieben Christen, wacht, denn ihr wisst nicht, wann der Hausvater kommen wird: damit er euch nicht schlafend antrifft!
40, 1 Vnnd yhn summa/ alls weyt Christenlich zyrckel vnnd vmbkrayß begryffen ist/ wirdt jhn dysem jar anfechtung vnnd trübsal grewlichenn an allen orten vberhand nemen/ 2 Derhalbenn ich auff diß mal von kainem stannde schreyb/ denn ich keynen zuo sichern wayß. 40, 1 Und kurz und gut: soweit der Umkreis der Christenheit reicht, wird in diesem Jahr die Bedrohung und die Trübsal überall greulich überhand nehmen. 2 Deshalb schreibe ich diesmal von keinem Stand, denn ich kann keinem Sicherheit zusprechen.
 
41, 1 Von dem XXXVIII. Jar.

<Es folgen die Symbole zweier Mondfinsternisse im Schützen und im Stier, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. F  
Guldin zal 10  
Zwischen Weyhennacht vnnd Faßnacht 9. wochen vnnd 5 tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Sag 1 Septima Gem 1
Secunda Sag 28 Octaua Gem 18
Tertia Aqu 15 Nona Leo 15
Quarta Pis 29 Decima Vir 29
Quinta Aries 24 Vndecima Lib 24
Sexta Tau 12 Duodecima Cap 12
Planete.
Saturnus Vir 1 Retrogradus  
Juppiter Tau 19    
Mars Leo 13    
Sol Aries 00    
Venus Pis 7    
Mercurius Aries 18    
Luna Leo 7    
41, 1 Vom Jahr 1538

<Es folgen die Symbole zweier Mondfinsternisse im Schützen und im Stier, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe F  
Goldene Zahl 10  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 9 Wochen und 5 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Sag 1 Siebtes Gem 1
Zweites Haus Sag 28 Achtes Gem 18
Drittes Aqu 15 Neuntes Leo 15
Viertes Pis 29 Zehntes Vir 29
Fünftes Aries 24 Elftes Lib 24
Sechstes Tau 12 Zwölftes Cap 12
Planeten
Saturn Vir 1 rückläufig  
Jupiter Tau 19    
Mars Leo 13    
Sonne Aries 00    
Venus Pis 7    
Merkur Aries 18    
Mond Leo 7    
41, 2 ALhie wirt der Mon auff drey püncten groß befinsteret vonn obenn herab/ auff den Dinstag nach Jubilate/ vor mitag vmb zwey vnnd 46 minut/ inn dem anderen grad des Schützen.
3 Vnd widerumb wirdt ehr beschatdigt vonn vndenn auff vierdthalben puncten groß/ auff Mitwoch nach Omnium sanctorum/ nach mittag vmb fünffenn/ vnd liij minuten/ in dem xxiij. grad des Stiers. 4 Vnnd fahet das jar an/ auff den zehenden tag Martij nach mittag vmb ailffenn vnd liiij. minut/ vnnd betrifft der erst grad des schützenn den Ascendenten.
41, 2 Hier verfinstert sich der Mond auf eine Größe von drei Punkten von oben herab am Dienstag nach Jubilate <3. Sonntag nach Ostern> um 2.46 Uhr im 2. Grad des Schützen. 3 Seine zweite Finsternis ereignet sich von unten in einer Größe von dreieinhalb Punkten am Mittwoch nach Allerheiligen <1.11.> um 17.58 Uhr im 10. Grad des Stiers. 4 Das Jahr beginnt am 10. März um 23.59 Uhr; da steht der 1. Grad des Schützen im Aszendenten.
42, 1 Jn disem jar wirdt Hispania mitt sonderlichem glück vnnd frewden begabet/ vnd all vergangne schäden leichtlich gemiltert. 42,1 In diesem Jahr erfährt Spanien besonderes Glück und Freude, dadurch werden die früheren Schäden etwas gemildert.
43, 1 Die Schweytzer aber werden ein grossenn schadenn leydn/ darzuo inn grossen gefaren stehn. 2 Jn Bayren vnd etlichen orttenn in Schwaben/ werden grosse vnd schnelle krannckhait in eim eylenden zuofal haben/ 3 derhalbenn vil betrüglich betrübt werden. 43, 1 Die Schweizer aber werden großen Schaden erleiden und sich in großen Gefahren befinden. 2 In Bayern und etlichen Orten in Schwaben werden schwere und rasche Krankheiten rasch um sich greifen. 3 Dadurch werden viele durch Betrug betrübt werden.
44, 1 Der gantz Reinstrom wirt inn irrung schwebenn/ vnnd vnde jhn nicht ains sein/ 2 vnd wirt dises jars bedeutnus/ mitt vergangnem 27. jar vil vber ein kommen. 44, 1 Der ganze Rhein wird von Irrtum betroffen, und sie werden untereinander nicht einig sein. 2 Und die Aussagen über dieses Jahr werden mit denen über das Jahr 1527 weitgehend übereinstimmen.
45, 1 Der Römisch Kayser/ wirt inn disem jar etlich Landschafften vnnd Herrschafften erobern/ vnd auch die selben besitzen/ 2 von wöllicher wegen er auch ehr vnd lob erlangen wirdt. 3 Andere Künig/ Fürsten vnd Herren/ werden ein gantz glückhafftigen stand haben/ mit gehorsam jrer vnderthan. 4 Martialische menschenn werden mit grausamen tödtlichen süchtenn beladen werden/ vnd des tods gefärligkeyt zum offtermal sehen. 45, 1 Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr einige Landschaften und Herrschaften erobern und sie in Besitz nehmen. 2 Deswegen wird er auch Ehre und Lob erhalten. 3 Andere Könige, Fürsten und Herren werden in völligem Glück leben, weil ihre Untertanen gehorchen. 4 Martialische Menschen werden von grausamen tödlichen Krankheiten erfüllt werden und öfters Todesgefahr erleben.
46, 1 Die Gaistlichen werden auch mit kranckheyten mancherley beladen werden/ vnnd vnder sich zwytracht machen vonn wegenn der Kirchen oder derselben güter/ wie dann der Reinstrom vnns wol anzaigen wirdt.
2 Frawen vnd Junckfrawen werden frölich vnd glückhafftig/ vnd on mißlingen die frawen yhre gepurt verpringen.
3 Aber das gemain Handtwercks volck/ wirdt etwas inn vnglück vnd schwachheyt jres leybs sein.
46,1 Die Geistlichen werden auch von verschiedenen Krankheiten betroffen; sie werden untereinander Zwietracht stiften wegen der Kirche oder ihren Gütern, wie es der Rhein uns wohl zeigen wird.
2 Frauen und Jungfrauen werden froh und glücklich, und die Frauen werden erfolgreich ihre Geburten bestehen.
3 Aber das gemeine Handwerker-Volk wird ein wenig Unglück erfahren und an Körperschwäche leiden.
 
47, 1 Von dem XXXIX. Jar.

<Es folgt das Symbol einer Sonnenfinsternis im Stier, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. E  
Guldin zal 1  
Zwischenn Weyhenacht vnnd Faßnacht 7. wochen vnd 4 tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Pis 21 Septima Vir 21
Secunda Aries 23 Octaua Sco 23
Tertia Gem 14 Nona Sag 14
Quarta Gem 27 Decima Sag 29
Quinta Can 9 Vndecima Cap 9
Sexta Can 28 Duodecima Cap 28
Planete.
Saturnus Vir 15 Retrogradus  
Juppiter Gem 18    
Mars Tau 1    
Sol Aries 00    
Venus Pis 29 Retrogradus  
Mercurius Pis 20 Retrogradus  
Luna Sag 10    
47, 1 Vom Jahr 1539

<Es folgt das Symbol einer Sonnenfinsternis im Stier, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe E  
Goldene Zahl 1  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 7 Wochen und 4 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Pis 21 Siebtes Vir 21
Zweites Haus Aries 23 Achtes Sco 23
Drittes Gem 14 Neuntes Sag 14
Viertes Gem 27 Zehntes Sag 29
Fünftes Can 9 Elftes Cap 9
Sechstes Can 28 Zwölftes Cap 28
Planeten
Saturn Vir 15 rückläufig  
Jupiter Gem 18    
Mars Tau 1    
Sonne Aries 00    
Venus Pis 29 rückläufig  
Merkur Pis 20 rückläufig  
Mond Sag 10    
47, 2 DIe Sonn wirdt inn disem gegenwertigen jar 9 punctenn. groß befinstert von vnden auff/ auff den Freytag nach Quasimodo geniti nachmittag vmb 4. vnd 40. minu. imm 7. grad des stiers/ 3 wirt des jars anfang auff den 11. tag Martij vormittag/ vmb 5. vnnd 45. minut. vnnd der 21 grade der visch inn dem Ascendenten vns erscheynen/ 4 Wölliche Constellation mit sampt der finsternus vns anzaygenn/ ein abgange großmächtiger Fürsten vnd herren/ sonderlich wöllicher wonung gegen dem nidergang ist. 5 Jnn disem jar wirdt Osterreych traurenn vnd klagen/ 6 vnd Burgundia sampt etlichen Frantzösischen örteren/ wirdt jrer herren verendrung sehen/ 7 wöllichs vnglück zum tayl Hyspania auch rüren wirdt.
8 Vnd inn der endung dises jars wirt inn Behem vnd Vngern groß vngehorsam vnd widerwertikayt von den vnderthonen geschehen/ 9 dann sie sich wider jre öberen werden auffbewmen/ 10 Vnd steet darauff nach himmlischer influxion/ das als dann die kron zuo Behem ein zeytlang müssig ligen wirt. 11 Jnn Vngern werden grausame Kranckhayten ersteen/ wölliche langwyrig sein werden/ vnd doch wenig tötlich. 12 Es werden sich auch hin vnnd wider inn den landen manche vnerhörte kranckhayten erzaygen/ die da leychtlich erblich werdenn/ 13 vnnd dardurch eynes von dem andern verunraynet. 14 Vnd inn disem jar wirt Schwaben Wirtenberg/ vnnd etliche vmb den Bodenseer/ das gröst gelück haben/ guoten zuofall jrer narung/ vnd anders glücks.
47, 2 In diesem Jahr 1539 gibt es eine Sonnenfinsternis von neun Punkt Größe von unten am Freitag nach Quasimodo Geniti <Sonntag nach Ostern> um 16.40 Uhr im 7. Grad des Stiers. 3 Das Jahr beginnt am 11. März um 5.45 Uhr, wenn der 21. Grad der Fische im Aszendenten erscheint. 4 Diese Konstellation zeigt uns zusammen mit der Finsternis das Abtreten großmächtiger Fürsten und Herren an, besonders von denen, die gegen Westen wohnen. 5 In diesem Jahr wird Österreich trauern und klagen. 6 Und Burgund wird zusammen mit einigen französischen Orten Herrschaftswechsel sehen. 7 Dieses Unglück wird zum Teil auch Spanien betreffen.
8 Am Jahresende wird es in Ungarn und Böhmen zu deutlichem Ungehorsam und Widerständen der Untertanen kommen. 9 Denn sie werden sich gegen ihre Obrigkeit aufbäumen. 10 Und der himmlische Einfluss besagt, dass die böhmische Krone eine Zeitlang verwaist bleibt. 11 In Ungarn werden grausame Krankheiten ausbrechen, die langwierig, aber nur wenig tödlich sein werden. 12 Hin und wieder werden in den Ländern einige unbekannte Krankheiten sich zeigen, die leicht vererbt werden. 13 Dadurch werden die Leute voneinander angesteckt. 14 Und in diesem Jahr werden Schwaben, Württemberg und einige Orte um den Bodensee das größte Glück erfahren: gute Umstände bei der Nahrungsbeschaffung und anderes Glück.
48, 1 Dargegen wirt hoch Schweytz vnnd Vchtland ein schnellenn vndergang haben/ 2 vnd jre öbern werden erbärmlich vnderligen. 3 Auch wirdt in disem jar die Marck von Brandenburg etc. in schwere vnd tödtliche kranckheyt gesetzet/ vnd doch mit schnellen verenderung glücks vnd vnglücks.
4 Dennmarck wirdt disem eynfluß gar nahe etwas gemeß leyden/ 5 Lifland vnd Preussen/ entrinnen allem vnglück in disem jar.
48, 1 Dagegen erfahren die Schweiz und das Üechtland einen schnellen Abstieg. 2 Und deren Obrigkeit wird erbärmlich unterliegen. 3 In diesem Jahr wird auch die Mark Brandenburg schwere, tödliche Krankheit erfahren und dabei schnellen Wechsel von Glück und Unglück.
4 Dänemark wird etwas diesem Einfluss ganz Nahes erleiden. 5 Livland und Preußen bleiben dieses Jahr vom Unglück verschont.
49, 1 Der Römisch Kayser wirdt inn diesem gegenwertigen jar/ mitt genuogsam glück/ sig vnnd stercke begabet werden/ mitt gelücklichen anfengen seiner sachenn.
2 Was aber das nachuolgend jare jm vnd andern Künigen vnd Fürsten bringen/ wirt sich inn seyner würckligkeyt wol finden.
3 Marcialische menschenn werden genuogsam glückhafft inn allen jren anschlegen vnd sachen bekommen. 4 Der Kauffman aber wirdt groß vnsicherheyt seiner rayse haben/ 5 Dergleychen wirt vil vnrechts vnder dem gemainen volck geschehen.
49, 1 Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr 1539 ausreichend Glück, Sieg und Stärke erhalten, wobei seine Unternehmungen glücklich beginnen.
2 Was aber das nächste Jahr ihm und anderen Königen und Fürsten bringen wird, wird sich erweisen.
3 Martialische Menschen werden ausreichend Glück erfahren bei allen ihren Plänen und Unternehmungen. 4 Der Kaufmann wird auf seiner Reise große Unsicherheit erfahren. 5 Ebenso wird unter dem gemeinen Volk viel Unrecht geschehen.
 
50, 1 Von dem XL. jar.

<Es folgt das Symbol einer Sonnenfinsternis im Widder, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. D C Jst ein schaltjar
Guldin zal 2  
Zwischen Weyhenacht vnd Faßnacht. 6. wochen vnd 3 tag.

Figura reuolutionis anni.

Ascendens Can 14 Septima Cap 24
Secunda Leo 12 Octaua Lib 12
Tertia Leo 16 Nona Aqu 26
Quarta Vir 22 Decima Pis 22
Quinta Sco 3 Vndecima Aries 3
Sexta Sag 19 Duodecima Gem 29
Planete.
Saturnus Vir 29    
Juppiter Can 19    
Mars Vir 21    
Sol Aries 00    
Venus Aries 10    
Mercurius Pis 3 Retrogradus  
Luna Tau 25    
50, 1 Vom Jahr 1540

<Es folgt das Symbol einer Sonnenfinsternis im Widder, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe D C Schaltjahr
Goldene Zahl 2  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 6 Wochen und 3 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Can 14 Siebtes Cap 24
Zweites Haus Leo 12 Achtes Lib 12
Drittes Leo 16 Neuntes Aqu 26
Viertes Vir 22 Zehntes Pis 22
Fünftes Sco 3 Elftes Aries 3
Sechstes Sag 19 Zwölftes Gem 29
Planeten
Saturn Vir 29    
Jupiter Can 19    
Mars Vir 21    
Sonne Aries 00    
Venus Aries 10    
Merkur Pis 3 rückläufig  
Mond Tau 25    
50, 2 JN disem jare wirt die groß vnnd grausam Finsternus der Sonnenn sich außprayten zwelff puncten groß/ 3 vnd wirt der gantz cörper der Sonnen bedeckt/ Mitwochs nach Quasimodo geniti/ vor mittag vmb .5. vnnd 37. minutenn/ inn dem 27. grad des Widers/ 4 wölche jnnerthalb etlich hundert jar sollicher gestalt nicht geschehenn ist/ vnnd vermerckt ist wordenn/ 5 was aber die vns guots bringen will/ wayßt Gott der allmechtig am besten. 50, 2 In diesem Jahr wird sich die große, grausame Sonnenfinsternis auf zwölf Punkte Größe ausdehnen. 3 Und es wird der ganze Sonnenkörper bedeckt am Mittwoch nach Quasimodo Geniti <Sonntag nach Ostern> um 5.37 Uhr im 27. Grad des Widders. 4 Seit etlichen hundert Jahren hat sich eine so gestaltige Sonnenfinsternis nicht ereignet noch wurde sie vermerkt. 5 Was aber diese uns Gutes bringen wird, weiß der allmächtige Gott allein.
51, 1 Auch gehet als dann die Sonn inn den erstenn punctenn des Widers/ wölliches vnns des jars anfang zeygt auff den 10. tage des Mertzen/ vormittag vmb 11. vnd 32. minutenn/ 2 wölche jnfluxiones vnns samptlich anzaygen wunderlich verenderung/ vnn das in disem jar vil Künig vnd Fürsten zuo gleich ein Künigreych regieren werden.
3 Nach dem aber vnnd ein alt sprichwort ist/ Vil köch saltzenn seltenn recht/ ist zuo besorgenn/ das darauß groß zwitracht vnd vnainigkayt volgenn werde vnder Künigenn vnd fürsten.
4 Auch werdenn inn disem jar sich manch gefencknus vnd kummer begeben/ mit manchenn anfechtungen in Teütschen landen/ 5 vnd sonderlich werden vil der erbern geistlichen betrübt/ in gefencknussen vnd ander widerwertigkeyten/ 6 derhalbenn etlich fürsten vnder ligen werden.
7 Vnd von wegenn der constitution Jovis inn duodecima inn Saturni quadrato/ werdenn vylleycht Thuomb unn Stifftkirchen schaden leyden. 8 Derhalbenn der Reynstromm inn disem jar sein sach inn guoter achtung trag. 9 Vnd inn disem jar wirdt Venedig/ Mayland/ vnd vmbligende Stet in Jtalia mit hefftigem kummer vnnd engsten betrübet werden/ 10 Lutering/ Burgundia/ vnd zum theyl Hyspania/ werden mit grossen vnd schweren kranckhaitten beschwert. 11 Dennmarck/ Norwegen vnd Schweden/ auch Preyssen vnnd Lyfland/ werden on pluotvergiessen nit sein/ 12 vnd greulich verwundung dises jars nicht enden. 13 Es werden auch die Fürsten vnnd Regenten dyß jars vnder jnen ordnung wöllen machen/ aber von wegen der menge der anfechtung zuo keinem ende gedeyhen. 14 Vnd wirdt sich vnnder jn manche handlung hyn vnnd wider begeben/ vnd fürwar nicht inn geringen widerwertigkaiten.
15 Vnnd inn summa/ wirdt bey der warheyt meins bedunckens dis jars wirckung manicherlay hand/ 16 Gott geb vns sein Göttlich gnad vnd barmhertzigkeyt.
51, 1 Es geht auch die Sonne in den ersten Punkt des Widders, was uns den Jahresanfang anzeigt, am 10. März um 11.32 Uhr. 2 Diese Einflüsse zeigen uns alle zusammen eine seltsame Veränderung an und dass in diesem Jahr viele Könige und Fürsten zugleich ein Königreich regieren werden.
3 Da es ein altes Sprichwort gibt: "Viele Köche salzen selten recht", ist damit zu rechnen, dass daraus große Zwietracht und Uneinigkeit folgt unter Königen und Fürsten.
4 Es wird in diesem Jahr in deutschen Landen auch viele Gefangenschaften und viel Kummer geben mit einigen Problemen. 5 Besonders werden viele ehrbare Geistliche betrübt in Gefängnissen und anderen Unannehmlichkeiten. 6 Deshalb werden etliche Fürsten unterliegen.
7 Und wegen der Stellung des Jupiters im 12. Haus im Quadratschein des Saturn werden vielleicht Dome und Stiftskirchen Schaden erleiden. 8 Deshalb soll der Rhein in diesem Jahr seine Sachen voller Hochachtung tragen. 9 Und in diesem Jahr wird Venedig, Mailand und Nachbarstädte in Italien von heftigem Kummer und Ängsten betrübt werden. 10 Lothringen, Burgund und zum Teil Spanien werden von großen, schweren Krankheiten betroffen. 11 Dänemark, Norwegen und Schweden, auch Preußen und Livland werden nicht ohne Blutvergießen bleiben. 12 Und die schlimme Verwundung dieses Jahrs wird nicht aufhören. 13 Die Fürsten und Regenten werden in diesem Jahr untereinander Ordnung stiften wollen, aber wegen der Menge der Problem kommen sie zu keinem guten Ende. 14 Bei einigen Handlungen unter ihnen wird es zu einem Hin und her kommen, und das wirklich mit gewaltigen Schwierigkeiten.
15 Insgesamt wird es, wenn meine Meinung stimmt, in diesem Jahr unterschiedliche Auswirkungen geben. 16 Gott schenke uns seine göttliche Gnade und Barmherzigkeit!
 
52, 1 Von dem XLI. jar.

<Es folgen die Symbole einer Mond- und einer Sonnenfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. B  
Guldin zal 3  
Zwischen Weyhennacht vnnd Faßnacht 9. wochen vnnd 1. tag

Figura reuol. anni.

Ascendens Vir 22 Septima Pis 23
Secunda Lib 18 Octaua Aries 18
Tertia Sco 18 Nona Tau 18
Quarta Sag 21 Decima Gem 21
Quinta Cap 29 Vndecima Can 29
Sexta Aqu 29 Duodecima Leo 29
Planete.
Saturnus Lib 11 Retrogradus  
Juppiter Leo 20 Retrogradus  
Mars Tau 16    
Sol Aries 00    
Venus Aqu 23    
Mercurius Pis 11    
Luna Vir 9    
52, 1 Vom Jahr 1541

<Es folgen die Symbole einer Mond- und einer Sonnenfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe B  
Goldene Zahl 3  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 9 Wochen und 1 Tag

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Vir 22 Siebtes Pis 23
Zweites Haus Lib 18 Achtes Aries 18
Drittes Sco 18 Neuntes Tau 18
Viertes Sag 21 Zehntes Gem 21
Fünftes Cap 29 Elftes Can 29
Sechstes Aqu 29 Zwölftes Leo 29
Planeten
Saturn Lib 11 rückläufig  
Jupiter Leo 20 rückläufig  
Mars Tau 16    
Sonne Aries 00    
Venus Aqu 23    
Merkur Pis 11    
Mond Vir 9    
52, 2 DEr mon wirt in disem Jar auff den tag Gregorij morgens vmb vieren vnd xiiij. minut/ xvj punct. groß befinstert in dem ersten grad der Wag/ 3 vnn gehet die sonn in den ersten puncten des Wyders auff den x. tag Martij nach mittag vmb 5. vnd xxiiij. minut/ 4 ist der xxiij. grad der Junckfrawen in dem ascendenten/ 5 Es wirt auch die sonn befinstert auff den xx. tag Augusti/ xxxiij minut/ nach einem <1540: mittag> drey punct groß oben herab/ in den funfften grad der Junckfrawen. 6 Welche Constellationes samptlich vns anzaigenn rumor vnnd widerwertigkait zwischenn Fürsten vnd dem gemainen Böfel/ 7 Vnd wa als dann die Fürstenn nitt sonderlich geschicklichheyt brauchen/ ist zuo besorgen/ das yre vnderthon die oberhand wider sy haltenn.
8 Vil widerwertigkayt wirdt sych bey Römischen <1540: Reinischen> Fürsten begebenn.
9 Jn Schweytz/ Wirtenberg/ Osterreych/ auch zum thail Düringen vnd Hessenn werden vnerhörte kranckheyt vnnder dem gemainenn volck entstehn 10 Aber guot einigkayt wirdt dann in Engelland/ dergleychen Braband/ Burgund vnnd Mayland/ 11 Alle stett die inn odder nahe an dem mör lygenn/ alls Venedig/ Hamburg/ vnnd ander dergleichen/ werden herte kranckheyt vnnd pestilentzische vergyfftung haben/ 12 Rom vnd Florentz/ mit sampt anderen Jtalischenn stetten werden gnuogsam glück habenn/ 13 Aber jre Geystliche werden trawren vnd klagen/ 14 vor diser vnnd nach diser zeyt werdenn die inn Welschland vil sytten der Teutschenn gebrauchenn/ 15 auch Reformation yhrer Geystlichen machenn/ 16 Aber guot glück wirdt inn Dennmarck/ Schweden/ Norwegenn vnd Litaw sycher der krieg vnd kranckheyt. 17 Preüssen aber wirt ein sterbliche sucht erleyden mit etlichen seinen vmbligenden orten.
52, 2 In diesem Jahr findet eine Mondfinsternis an Gregor <12. 3.> um 4.14 Uhr in einer Größe von 16 Punkten statt im 1. Grad der Waage. 3 Die Sonne geht am 10. März um 17.24 Uhr in den ersten Punkt des Widders. 4 Da ist der 23. Grad der Jungfrau im Aszendenten. 5 Es findet auch eine Sonnenfinsternis statt am 20. August um 12.33 Uhr in einer Größe von drei Punkten von oben herab im 5. Grad der Jungfrau. 6 Alle diese Konstellationen zeigen uns Unruhe und Feindseligkeiten zwischen Fürsten und dem einfachen Volk. 7 Und wenn sich dann die Fürsten ungeschickt verhalten, muss man damit rechnen, dass ihre Untertanen über sie die Oberhand erhalten.
8 Viele Widerstände wird es bei den rheinischen Fürsten geben.
9 In der Schweiz, in Württemberg und Österreich, auch zum Teil in Thüringen und Hessen werden unbekannte Krankheiten beim gemeinen Volk ausbrechen. 10 Gute Einigkeit wird aber herrschen in England, ebenso in Brabant, Burgund und Mailand. 11 Alle Städte, die in oder nahe am Meer liegen, wie z. B. Venedig, Hamburg und andere dergleichen, werden schwere Krankheiten und Pestvergiftung erleiden. 12 Rom und Florenz werden zusammen mit anderen Städten Italiens ausreichend Glück besitzen. 13 Aber ihre Geistlichen werden trauern und klagen. 14 Davor und danach werden die Leute im Welschland viele Sitten der Deutschen gebrauchen. 15 Sie werden auch ihre Geistlichen reformieren. 16 Aber gutes Glück werden Dänemark, Schweden und Norwegen haben und Litauen sicher Krieg und Krankheit. 17 Preußen aber wird eine tödliche Krankheit erleiden mit einigen Orten in seiner Nachbarschaft.
53, 1 Keyserlich Mayestat wirdt in disem jar vil anfechtunng haben von seinen vnderthon/ vnnd villeicht seiner sün vnglück odder vndergang sehen. 2 Andere Churfürsten vnd Fürstenn des Reychs werden auch mit vil vnmüssigkait beladen/ 3 Geystlich personenn hohen vnd nyder standes werdenn inn vnglück stehn/ bis inn das xlv jar/ 4 darnach wirdt yr waynen inn lachen/ vnnd yr arbayt inn ruow gewendt. 53, 1 Die Kaiserliche Majestät wird in diesem Jahr vielen Angriffen ihrer Untertanen ausgesetzt sein und vielleicht Unglück oder Untergang ihrer Söhne sehen. 2 Andere Kurfürsten und Fürsten des Reichs werden auch an großer Ruhelosigkeit leiden. 3 Geistliche Personen hohen und niederen Standes werden sich im Unglück befinden bis ins Jahr 1545. 4 Danach wird sich ihr Weinen in Lachen und ihre Arbeit in Ruhe verwandeln.
54, 1 Kriegßleut werden guot glück habenn/ vnnd kriegß gnuog/ beforder in Schwaben/ Wirtemberg vnd Lutring/ 2 Kaufleut vnnd hendler/ werden gefencknus vnn verlust haben. 3 Weyber/ Kynder vnd spylleut erlangen guot zeyt/ 4 dergleichen wirt in glück stehenn das gemain Handwerckßuolck/ in frewden/ vnd guoter honung <1540: hoffnung>. 54, 1 Soldaten werden gutes Glück haben und Krieg genug vor allem in Schwaben, Württemberg und Lothringen. 2 Kaufleute und Händler werden Gefangenschaft und Verlust erleiden. 3 Frauen, Kinder und Spielleute bekommen eine gute Zeit. 4 Ebenso wird sich das gemeine Handwerksvolk im Glück befinden, in Freude und guter Hoffnung.
 

55, 1 Von dem XLII. jar.

<Es folgt das Symbol einer Mondfinsternis in den Fischen, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab A  
Guldin zal 4  
Zwischen Weyhenecht vnnd Faßnacht/ 8. wochen vnd 0 tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Sco 25 Septima Tau 25
Secunda Sag 24 Octaua Gem 24
Tertia Aqu 5 Nona Leo 5
Quarta Pis 17 Decima Vir 17
Quinta Aries 19 Vndecima Lib 19
Sexta Tau 12 Duodecima Sco 12
Planete.
Saturnus Lib 22 Retrogradus  
Juppiter Vir 23 Retrogradus  
Mars Sco 17    
Sol Aries 00    
Venus Tau 15    
Mercurius Pis 25    
Luna Cap 20    
55, 1 Vom Jahr 1542

<Es folgt das Symbol einer Mondfinsternis in den Fischen, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe A  
Goldene Zahl 4  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 8 Wochen und kein Tag

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Sco 25 Siebtes Tau 25
Zweites Haus Sag 24 Achtes Gem 24
Drittes Aqu 5 Neuntes Leo 5
Viertes Pis 17 Zehntes Vir 17
Fünftes Aries 19 Elftes Lib 19
Sechstes Tau 12 Zwölftes Sco 12
Planeten
Saturn Lib 22 rückläufig  
Jupiter Vir 23 rückläufig  
Mars Sco 17    
Sonne Aries 00    
Venus Tau 15    
Merkur Pis 25    
Mond Cap 20    
55, 2 JN disem jar wirdt der Mon vngefar anderhalb puncten groß obenn herab befinstert/ auff den erstenn tag Martij nach mittag vmb achtenn vnnd xxv. minut/ inn dem xx. grad des Visch/ 3 vnd gehet die sonn in den ersten punctenn des Wyders/ wellichs des jars annfanng ist auff den zehendenn tag Martij nach mittag vmb aylffen vnnd xiij minuten/ 4 ist der xxv. grad des Scorpions inn dem Ascendenten/ 5 Bedeut zimlich ruow inn allen Landtschafften/ 6 dann aber wirdt ein Pseudoprophet leren vnnd predigen/ vnd sein ler wirdt vilen gefallen/ 7 aber endtlich wirdt er nachuolger zeyt öffentlich zuo schanden/ 8 An jm wirt hangen / Wirtemberg vnd der Reyn/ mit sampt vmbligenden orten/ 9 Vnd inn disem jar wirt Vngern ein newen tugenthafftenn Künig haben/ der Croatien/ Dalmatien vnd Behem wol regieren wirt/ 10 aber vber Osterreych wirdt er kain Herr seyn/ 11 Dann wirdt man des Türcken nicht mer dencken/ 12 doch werden zuo dem Christenlichen reych verlorne Land langsam wider gebracht/ wiewol der Constantinopolitanisch Keyser wirdt ein freund der Christen vnnd gütig inn seiner regierung.
14 Aber die Reychstet werdenn inn disem jar einen grossen muot nemen/ 15 aber sye sollen sych fürsehenn damit jnen die zwey volgende jar nitt yhre alten tödt/ vnd jre starcken gefangen nem.
16 Hie steckt mer/ das muoß man nit sagen. 17 Jn Schweden vnd Dennmarckt werden grosse kranckheyt die leut beschweren vnd vil vmbringen.
55, 2 Die Mondfinsternis in diesem Jahr, etwa anderthalb Punkt groß und von oben herab, findet am 1. März um 20.25 Uhr im 20. Grad der Fische statt. 3 Und es geht die Sonne in den ersten Punkt des Widders, was der Jahresanfang ist, am 10. März um 23.13 Uhr. 4 Da ist der 25. Grad des Skorpions im Aszendenten. 5 Das weist auf ziemliche Ruhe in allen Landschaften hin. 6 Dann aber wird ein falscher Prophet lehren und predigen, und seine Lehre wird vielen gefallen. 7 Aber er wird danach schließlich zugrunde gehen. 8 Seine Anhänger sind Württemberg und der Rhein samt Nachbarorten. 9 Und in diesem Jahr wird Ungarn einen neuen tugendhaften König haben, der Kroatien, Dalmatien und Böhmen gut regieren wird. 10 Er wird aber nicht über Österreich herrschen. 11 Dann wird man nicht mehr an den Türken denken. 12 Verlorenes Territorium wird langsam zum Christenreich zurückgebracht, obwohl der Kaiser von Konstantinopel ein Freund der Christen und gütig in seiner Herrschaft sein wird.
14 Aber die Reichsstädte werden in diesem Jahr übermütig werden. 15 Sie sollen sich aber vorsehen, dass in den folgenden zwei Jahren nicht ihre Alten getötet und ihre Starken gefangen genommen werden.
16 Hier ist mehr enthalten; das muss man nicht sagen. 17 In Schweden und in Dänemark werden schwere Krankheiten den Leuten zusetzen und viele umbringen.
56, 1 Der Römisch Keyser/ wirdt in disem jar schlaffen/ vnd gleych sein als so man kein Keyser het. 2 Es wirdt vnder den Fürsten auch styll seyn/ 3 vnd die Martialischen werdenn schadenn leydenn/ 4 Die Hendler Seewartz habenn glück/ aber die andern nicht/ 5 Das gemain volck wirt in mitlem wesen seinen stand füren. 56, 1 Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr schlafen, und es wird so aussehen, als ob man keinen Kaiser hätte. 2 Auch unter den Fürsten wird es still sein. 3 Und die Soldaten werden Schaden erleiden. 4 Die Seehändler haben Glück, aber die anderen nicht. 5 Das gemeine Volk wird im mittleren Zustand leben.
 
57, 1 Von dem XLIII. Jar.
Sontag Buochstab G  
Guldin zal 5  
Zwischen Weyhenacht vnnd der Herrenn Faßnacht 5. wochenn vnnd 6. tag

Figura reuolutionis anni.

Ascendens Aqu 19 Septima Leo 19
Secunda Aries 29 Octaua Lib 29
Tertia Tau 18 Nona Sco 28
Quarta Gem 16 Decima Sag 16
Quinta Can 2 Vndecima Cap 2
Sexta Can 22 Duodecima Cap22
Planete.
Saturnus Sco 6    
Juppiter Sag 27    
Mars Tau 1    
Sol Aries 00    
Venus Aries 0    
Mercurius Aries 10    
Luna Gem 4    
57, 1 Vom Jahr 1543
Sonntagsbuchstabe G  
Goldene Zahl 5  
Zwischen Weihnachten und der Herren Fastnacht 5 Wochen und 6 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Aqu 19 Siebtes Leo 19
Zweites Haus Aries 29 Achtes Lib 29
Drittes Tau 18 Neuntes Sco 28
Viertes Gem 16 Zehntes Sag 16
Fünftes Can 2 Elftes Cap 2
Sechstes Can 22 Zwölftes Cap22
Planeten
Saturn Sco 6    
Jupiter Sag 27    
Mars Tau 1    
Sonne Aries 00    
Venus Aries 0    
Merkur Aries 10    
Mond Gem 4    
57, 2 JN dem gegenwertigen jar wirt weder Sonn noch Mon befinsteret/ 3 vnnd gehet die Sonne ein inn den Wydder/ auff den ailfften tag des Mertzens/ morgens vmb 5. vnd 2. minutenn ist der 19. grad des Wassermans imm ascendentenn/ 4 Wo abermals vnns ein gantz ruowiger stannde angezaygt wirdt/ mit volwachssenn/ aller früchtenn/ 5 aber ich besorge es werden der frücht hie nicht so vil wachssenn/ wir werdenns nachuolgennts jars wol bedörffenn.
6 Aber ehs schreyenn alle narrenn/ 7 lieber Astronome/ wann wils ein mal guott werden? 8 Den antwortte ich nymmer/. 9 Dann wie sich die welt bessert/ also besserenn auch sich jhre einfluß/ 10 Ja es schryen die leüt zuo Salomonis zeyttenn vmb besserung/ da doch fryd/ wolfel/ vnnd gesunde zeyt war/ 11 mainten eins tayls so der Künig sturb/ es wurd besser werden/ 12 Do er starb was geschah? 13 Ehs ward krieg/ pestilentz/ hunnger/ vnd regieret sein son Roboam vbel vor Gott vnnd der welt/ 14 Derhalben wöllen wir in dem mittel dises jars einfluß beschriben haben.
57, 2 1543 findet weder Sonnen- noch Mondfinsternis statt. 3 Die Sonne geht in den Widder am 11. März um 5.02 Uhr; da ist der 19. Grad des Wassermanns im Aszendenten. 4 Damit wird uns wieder ein ganz ruhiger Zustand angezeigt mit Vollreife aller Früchte. 5 Aber ich mache mir Sorgen, dass jetzt nicht so viele Früchte wachsen, wie wir sie nächstes Jahr bräuchten.
6 Aber alle Narren schreien: 7 "Lieber Astronom, wann wird es einmal gut werden?" 8 Denen antworte ich: "Niemals!" 9 Denn so wie die Welt besser wird, werden auch ihre Auswirkungen besser. 10 Ja, es schrien die Leute zu Salomons Zeiten nach Besserung, als doch Friede, Wohlfeilheit und gesunde Zeit herrschte. 11 Ein Teil meinte, es würde besser werden, wenn der König sterben würde. 12 Was geschah aber, als er starb? 13 Da kam es zu Krieg, Seuche und Hunger, und sein Sohn Roboam regierte übel vor Gott und der Welt. 14 Deshalb wollen wir den Einfluss dieses Jahres als einen mittleren beschrieben haben.
 

58, 1 Von dem XLIIII. Jar.

<Es folgen die Symbole einer Sonnen- und dreier Mondfinsternisse, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. F E Jst ein schalt jar.
Guldin zal 6.  
Zwischen Weyhenacht vnnd der Herren Faßnacht .8. wochen vnd 5. tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Can 14 Septima Aqu 14
Secunda Can 30 Octaua Cap 30
Tertia Leo 14 Nona Aqu 14
Quarta Vir 8 Decima Pis 8
Quinta Lib 18 Vndecima Aries 18
Sexta Aqu 8 Duodecima Gem 8
Planete.
Saturnus Sco 14 Retrogradus  
Juppiter Sco 29 Retrogradus  
Mars Sag 22    
Sol Aries 00    
Venus Aqu 14    
Mercurius Tau 20    
Luna Lib 23    
58, 1 Vom Jahr 1544

<Es folgen die Symbole einer Sonnen- und dreier Mondfinsternisse, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe F E  
Goldene Zahl 6  
Zwischen Weihnachten und der Herren Fastnacht 8 Wochen und 5 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Can 14 Siebtes Aqu 14
Zweites Haus Can 30 Achtes Cap 30
Drittes Leo 14 Neuntes Aqu 14
Viertes Vir 8 Zehntes Pis 8
Fünftes Lib 18 Elftes Aries 18
Sechstes Aqu 8 Zwölftes Gem 8
Planeten
Saturn Sco 14 rückläufig  
Jupiter Sco 29 rückläufig  
Mars Sag 22    
Sonne Aries 00    
Venus Aqu 14    
Merkur Tau 20    
Mond Lib 23    
58, 2 DEr Mon wirdt inn disem jar 4. <1540: drey> mal ganntz befinsteret vnd die Sonn ain mal/ auch gar nahe gantz/ 3 vnd wirt die erst finsternus des Mons/ dreyzehenthalb punctenn groß/ auff Donnerstag nach trium Regum/ morgenns vmb 5. vnd 53. minut. im 30. grad des Kreps. 4 Die sonn verleuret jhrenn schein 11. punct/ vnd 17 minu. groß/ von oben herab des donnerstag nach Agnetis/ morgens vmb 8. vnnd 26. minut inn dem 14 grad des Wassermans. 5 Der Mon verplicht widerumb auff Freytag nach Visitationis Marie nach mittag vmb 8. vnd 28. min. auff achtzehennthalb punct groß im 21. grad des Stainbocks. 6 Vnn zum letsten wirt er abermals befinstert auff 14. punct. groß auff Montag in den Weyhenachten/ morgens vmb 6. vnd 7. minut in dem 18 grad des Kreps/ 7 Vnnd gehet die Sonn inn den ersten punct des Widers/ auff den 10. tag des Mertzenn/ vor mittag vmb 10. vnd 52. minut.
8 Was man auß disen allen influxionen erkennen mag/ volgt hernach.
9 Ehs hat aber mich maister Fixfax von Wien/ Andreas Perlach/ schier erschreckt in dem als er sagt/ 10 Die finsternus bedeuten nichts arges/ 11 aber wann sie jhr bedeütnus öffnenn/ findet fürwar inn seiner vernunnffte nicht.
12 Also wolte ich auch sagenn/ coniunctio maxima bedeut nichts/ darumb das sie nicht ebenn auff den tag da sie erscheynt etwas treffenlichs würckte.
13 Er wayßt aber nit das jr jegklichs sein aigne direction hat. 14 Jch hab es darfür vnd gelaub ehs gentzlich/ das des Stöflers vnnd Plaumenn <1540: Pflaumen> Almanach mitt seyner kunst werde auff fliegen/ 15 Es seind der hümpler mehr/ die da Almanach machen/ vnnd ander ding/ 16 wann aber die Ephemerides end nemen/ als yetz inn dem 31. Jar geschicht/ werden sie bestehenn wie butter inn der sonnen.
17 Nun wie dem allem/ 18 ehs werden inn gegenwertigem jar vier finsternus/ wölliche das ganntz jar so finster vnnd dunckel machenn werdenn/ das ein yeder seinen aygnen freünd kaum kennen wirdt/ Ja sich auch vor seinem feind nicht genuogsam hüten kan/ 19 Derhalbenn mag Bayrenn sein sach inn huot tragenn/ darmit nicht ein schnell vnglück komme/ vnnd sie vber tast. 20 Aber vil vngemach wirdt sich inn Neapolis erheben/ 21 vnd Portugal wirt mangel tragen ab jhrem Künig.
22 Desgleichen wirt inn Schweden/ Norwegen/ auch Dennmarckt/ mörderische vnd zenckische auffruor/ von wegen jhrer Herren vnd Häupter. 23 Lytaw/ Eyfland/ vnd dise gegend werden Herren erwölenn/ 24 aber inn disem jar werden sie wider zuo grund gehen. 25 Ehs wirt der Soldanus Egypti wyderumb erwecket/ vnnd ein mechtiger Herr viler völcker an sein statt erwölt.
26 Vnd inn disem jar wirdt Schweytz sein horen blasen/ vnnd einem das anhencken/ der ohndas ein horen hat/ 27 vnd wirdt dann vnderthenig dem/ den sie ehrwölet haben/ 28 Vnnd sie werden dardurch preiß erlangen/ vnd gelobt werden.
58, 2 In diesem Jahr finden drei totale Mondfinsternisse und eine fast totale Sonnenfinsternis statt. 3 Die erste Mondfinsternis, in der Größe von zwölfeinhalb Punkten, findet am Donnerstag nach Drei König <6.1.> um 5.53 Uhr im 30. Grad des Krebses statt. 4 Die Sonne verliert ihren Schein in einer Größe von elf Punkten und 17 Minuten von oben herab am Donnerstag nach Agnes <21.1.> um 8.26 Uhr im 14. Grad des Wassermanns. 5 Der Mond erbleicht wiederum am Freitag nach Mariae Heimsuchung <2.7.> um 20.28 in einer Größe von 17 1/2 Punkten im 21. Grad des Steinbocks. 6 Und die letzte Finsternis, auf 14 Punkte, findet am Montag nach Weihnachten um 6.07 Uhr im 18. Grad des Krebses statt. 7 Und die Sonne geht am 10. März um 10.52 Uhr in den ersten Punkt des Widders.
8 Was man aus diesen Einflüssen erkennen kann, folgt später.
9 Es hat mich aber Meister Fixfax von Wien, Andreas Perlach, fast erschreckt, wenn er sagt, 10 die Finsternisse hätten keine schlimme Bedeutung. 11 Aber wann sie ihre Bedeutung verraten, findet man tatsächlich in seiner Rechnung nicht.
12 Dann könnte ich auch behaupten, die größte Konjunktion habe aus dem Grund keine Bedeutung, da sie an dem Tag, da sie erscheint, nichts Wichtiges bewirkt.
13 Er weiß aber nicht, dass jede dieser Erscheinungen ihren eigenen Ort hat. 14 Ich halte dafür und glaube es ganz fest, dass der Almanach von Stöffler und Pflaum wegen seiner Qualität anerkannt wird. 15 Es gibt andere Pfuscher, die Almanache und andere Werke herstellen. 18 Wenn aber die Ephemeriden aufhören, was ja jetzt 1531 geschieht, wird es ihnen gehen wie Butter in der Sonne.
17 Sei es, wie es will. 18 Es kommt in diesem Jahr 1544 zu vier Finsternissen, die das ganze Jahr so dunkel und finster machen werden, dass jeder seinen eigenen Freund kaum kennen wird, ja sich auch vor seinem Feind nicht ausreichend in Acht nehmen kann. 19 Deshalb soll Bayern seine Dinge in Sicherheit bringen, damit nicht ein schnelles Unglück kommt und sie zertritt. 20 Aber großes Ungemach wird in Neapel entstehen. 21 Und Portugal wird Mangel leiden vom König an.
22 Ebenso wird es in Schweden, Norwegen, auch Dänemark mörderische und streitbare Unruhen geben wegen ihren Herren und Oberhäuptern. 23 Litauen, Livland <?> und diese Gegend werden Herren erwählen. 24 Sie werden aber in diesem Jahr wieder zugrunde gehen. 25 Der Sultan von Ägypten wird wieder erweckt und an seiner Stelle ein mächtiger Herr über viele Völker erwählt.
26 Und in diesem Jahr wird die Schweiz ihr Horn blasen und es einem anhängen, der schon ein Horn hat. 27 Und sie wird dann dem untertänig, den sie erwählt haben. 28 Und dafür werden sie gepriesen und gelobt werden.
59, 1 Der Römisch Keyser wirdt inn disem jar ohn hilffe gefunden vnnd als ein verlaßner von den seinen sitzenn/ 2 Dann die anderenn Fürsten werden das yr wartenn/ vrsach/ das sie frembder geste/ alle tag warten seynd/ 3 sonst werden alle andere gemaine völcker inn vnmuot vnnd sorg gefunden werden. 59, 1 Den Römischen Kaiser findet man in diesem Jahr ohne Hilfe; er wird als von den Seinen Verlassener dasitzen. 2 Denn die anderen Fürsten werden auf das Eigene warten, was bewirkt, dass sie alle Tage auf fremde Gäste warten. 3 Ansonsten wird man alle anderen gemeinen Völker in Mutlosigkeit und Sorge vorfinden.
 
60, 1 Von dem XLV. Jar.

<Es folgt ein Symbol einer partiellen Sonnenfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. D  
Guldin zal 7.  
Zwischen Weyhennacht vnnd Faßnacht 7. wochen vnnd 3.  tag

Figura reuol. anni.

Ascendens Lib 28 Septima Aries 28
Secunda Sco 25 Octaua Tau 25
Tertia Sag 27 Nona Gem 27
Quarta Aqu 5 Decima Leo 5
Quinta Pis 10 Vndecima Vir 16
Sexta Aries 8 Duodecima Lib 8
Planete.
Saturnus Sco 30 Retrogradus  
Juppiter Cap 0    
Mars Tau 16    
Sol Aries 00    
Venus Tau 6    
Mercurius Pis 17    
Luna Pis 2    
60, 1 Vom Jahr 1545

<Es folgt ein Symbol einer partiellen Sonnenfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe D  
Goldene Zahl 7  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 7 Wochen und 3 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Lib 28 Siebtes Aries 28
Zweites Haus Sco 25 Achtes Tau 25
Drittes Sag 27 Neuntes Gem 27
Viertes Aqu 5 Zehntes Leo 5
Fünftes Pis 10 Elftes Vir 16
Sechstes Aries 8 Zwölftes Lib 8
Planeten
Saturn Sco 30 rückläufig  
Jupiter Cap 0    
Mars Tau 16    
Sonne Aries 00    
Venus Tau 6    
Merkur Pis 17    
Mond Pis 2    
60, 2 ES wirdt die sonn inn disem jar jres scheins auff vierdthalb punctenn beraubet auff den Dinstag nach Bonifacij morgens vmb acht vnd achtundzweintzig minut. inn dem 27. grad des Zwillings/ 3 vnnd facht das jar an auff den 10. tag Marcij nach mittag vmb 8. 41. minuten. 4 Jst dann der 28. Libre in dem ascendenten/ 5 wellichs vnns samptlich vast inn allen Landtschafften vngesunden vnnd sterbliche zeyt anzayget/ 6 welliches das Sundgaw/ Elsaß/ Straßburg/ auch Nürnberg vnnd Lübeck mitt sampt jren vmbligenden gegenden am besten mercken vnd erfarenn werden.
7 Schweytz/ Schwaben Wirtemberg/ Düringenn vnnd Hessen/ werden gedachtem vnglück nicht wol entgeen mügen.
8 Vnd inn disem jar wirdt sich abermals ein new fewer in Osterreych vnd Beyren entzündenn/ 9 Feündschafft vnnd widerwertigkayt halbenn wirdt das Churfürstenthumb die Marck zuo Brandenburg angefochtenn. 10 Jnn Sophoy vnd in dem Delphinat/ auch an andern ortten Franckreychs werdenn sich zwispeltigkeyt mancherley hannd erhebenn/ vnder Edlen vnd den vnedlen.
60, 2 Die Sonne wird in diesem Jahr auf dreieinhalb Punkte ihres Scheins beraubt am Dienstag nach Bonifatius <14.5.> um 8.28 Uhr im 27. Grad der Zwillinge. 3 Und das Jahr beginnt am 10. März um 20.41 Uhr. 4 Dann ist der 28. Grad der Waage im Aszendenten. 5 All das zeigt uns in fast allen Landschaften eine ungesunde, todbringende Zeit an. 6 Das werden der Sundgau, das Elsaß, Straßburg, auch Nürnberg und Lübeck zusammen mit ihrer Nachbarschaft am deutlichsten merken und erfahren.
7 Die Schweiz, Schwaben, Württemberg, Thüringen und Hessen werden dem genannten Unglück wohl nicht entgehen können.
8 Und in diesem Jahr wird abermals ein neues Feuer in Österreich und Bayern ausbrechen. 9 Wegen Feindschaft und Feindseligkeiten wird das Kurfürstentum, die Mark Brandenburg, angegriffen. 10 In Savoyen und der Dauphiné, auch an anderen Orten von Frankreich, werden verschiedene Kontroversen entstehen unter den Edlen und den Unedlen.
61, 1 Der Römisch Keyser wirdt ersuocht mitt ettlichenn krannckheyten vnnd vngefell seines leybs/ 2 wirdt aber doch in disem jar erhöhung sehenn seiner kinder/ vnnd dieselben in wirden vnnd herrschafften sehen auffsteygen.
3 Ander Fürsten des Römischen Reichs werdenn mitt einem mittlem glück begabet. 4 Rittermessige leut werden guot glück haben. 5 Vnd inn disem jar vnnd darnach werden die gaistlichenn widerumb erfrewet/ vnnd ein zeyt lang einen besserenn stand habenn.
6 Die Kaufleut werdenn guott glück habenn inn jren sachen 7 Frawen vnd Juckfrawen werden mit lieb vnnd frewd vmbfangen mer dann ander jar. 8 Das gemein Handwerckßuolck aber wirdt inn gewin jrer narunng stehn/ 9 auch die/ so do jren gewynn auß dem erdtrich haben/ die werdenn inn gnuogsam finden.
61,1 Der Römische Kaiser wird von einigen Krankheiten und Unbilden seines Leibes heimgesucht. 2 Er wird aber in diesem Jahr doch den Aufstieg seiner Kinder sehen, er wird sie nämlich zu neuen Würden und Herrschaften aufsteigen sehen.
3 Andere Fürsten des Römischen Reichs werden nur mittelmäßiges Glück erfahren. 4 Leute vom Ritterstand werden gutes Glück haben. 5 Und in diesem Jahr werden die Geistlichen wieder erfreut und eine Zeitlang einen besseren Stand haben.
6 Die Kaufleute werden in ihren Angelegenheiten gutes Glück haben. 7 Frauen und Jungfrauen werden mit mehr Liebe und Freude umfangen als in anderen Jahren. 8 Das einfache Handwerksvolk aber wird seine Nahrung gewinnen können. 9 Auch die, die ihren Profit im Erdreich erwirtschaften, werden ihn ausreichend erhalten.
 
62, 1 Von dem XLVI. Jar.
Sontag Buochstab. C  
Guldin zal 8  
Zwischen Weyhenecht vnd Faßnacht/ 10. wochen vnd 2. tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Cap 1 Septima Can 1
Secunda Aqu 20 Octaua Leo 20
Tertia Aries 12 Nona Lib 12
Quarta Tau 14 Decima Sco 14
Quinta Gem 2 Vndecima Sag 2
Sexta Gem 18 Duodecima Sag 18
Planete.
Saturnus Sag 11 Retrogradus  
Juppiter Cap 29 Retrogradus  
Mars Cap 15    
Sol Aries 00    
Venus Pis 12    
Mercurius Pis 9    
Luna Sco 10    
62, 1 Vom Jahr 1546
Sonntagsbuchstabe C  
Goldene Zahl 8  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 10 Wochen und 2 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Cap 1 Siebtes Can 1
Zweites Haus Aqu 20 Achtes Leo 20
Drittes Aries 12 Neuntes Lib 12
Viertes Tau 14 Zehntes Sco 14
Fünftes Gem 2 Elftes Sag 2
Sechstes Gem 18 Zwölftes Sag 18
Planeten
Saturn Sag 11 rückläufig  
Jupiter Cap 29 rückläufig  
Mars Cap 15    
Sonne Aries 00    
Venus Pis 12    
Merkur Pis 9    
Mond Sco 10    
62, 2 DJe direction der grossenn Coniunction findet sich yetz inn dem sibendenn himelischenn ortt inn Capricorno/ 3 ist dises jars anfang auff den aylfftenn tag des Mertzen morgens vmb zway vnd dreyßig minutenn zwayunddreyssig secundenn/ 4 welchs der wachsenden frucht guotte wolfayle anzaigt/ 5 Vnd wiewol inn disem jar die Gaistliche personen werden in zimlichem glück erhalten/ wirt dannocht in vilenn gaystlichen guotter mord/ vnnd prennen beschehen/ vnnd der pluotigenn Martialischen schwert erschreckung sehen. 6 Nicht ein geringenn schaden werden die Portugaleser vnnd Neopolitaner inn disem jar leyden.
7 Jn  Engeland Braband vnd Flandern werdenn sie mit vil vngesundtheyt vnd kranckheyt empsig beladen.
8 Westphalen/ Premen/ auch Minster mit sampt vmbligenden orttenn werden in gefar sein/ vnnd mit vil vnruow bekümmert/ vnnd yhrer Herrschafften tod vnd schaden sehen.
62, 2 Den Ort der großen Konjunktion findet man jetzt im siebten himmlischen Haus im Steinbock. 3 Dies Jahr fängt an am 11. März um 2.30 Uhr und 32 Sekunden. 4 Das zeigt eine gute Verkäuflichkeit der wachsenden Frucht an. 5 Und obwohl sich in diesem Jahr die geistlichen Personen in ziemlich gutem Glück befinden, wird es dennoch auf vielen Gütern von Geistlichen zu Mord und Brand kommen und sie werden erschrecken über das blutige, martialische Schwert. 6 Nicht geringen Schaden werden in diesem Jahr Portugiesen und Neapolitaner erleiden.
7 In England, Brabant und Flandern werden sie mit viel Ungesundheit und Krankheit heftig beladen.
8 Westfalen, Bremen, auch Münster samt der Nachbarschaft werden sich in Gefahr befinden, von großer Ruhelosigkeit betroffen sein und Tod und Schaden ihrer Herrschaften sehen.
63, 1 Kayserlich Mayestatt wirdt inn keynem gewynn dises jars sein/ auch nicht sonderlich schadenn nemenn/ sonder inn gleycher wag erhaltenn.
2 Dergleychen ander Künig/ Churfürsten vnd Fürsten des Reichs/ sig auch haben werdenn/ 3 Aber Kriegsuolck wirt guot glück habenn. 4 Kaufleut werden inn guotem gewyn ehrhalten/ on geferliche reyß vnd sorgen/ 5 Aber inn widerwertigkayt wirdt sich das gemain volck vnder einander halten.
63, 1 Die kaiserliche Majestät wird in diesem Jahr keinen Gewinn machen, aber auch keinen besonderen Schaden nehmen, sondern es wird ausgewogen sein.
2 Auch andere Könige, Kurfürsten und Fürsten des Reichs werden ebenso siegreich sein. 3 Soldaten aber werden gutes Glück genießen. 4 Kaufleute werden anhaltend guten Gewinn machen ohne gefährliche Reisen und Sorgen. 5 Aber die Leute des gemeinen Volks werden gegeneinander arbeiten.
 
64, 1 Von dem XLVII. Jar.

<Es folgen die Symbole zweier Sonnen- und einer Mondfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. B  
Guldin zal 9  
Zwischen Weyhenacht vnd Faßnacht. 6. wochen vnd 1 tag.

Figura reuolutionis anni.

Ascendens Gem 22 Septima Sag 22
Secunda Can 0 Octaua Cap 1
Tertia Can 16 Nona Cap 16
Quarta Leo 2 Decima Aqu 2
Quinta Leo 26 Vndecima Aqu 26
Sexta Lib 16 Duodecima Aries 16
Planete.
Saturnus Sag 22    
Juppiter Aqu 28    
Mars Gem 1    
Sol Aries 00    
Venus Aries 27    
Mercurius Tau 4    
Luna Aqu 27    
64, 1 Vom Jahr 1547

<Es folgen die Symbole zweier Sonnen- und einer Mondfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe B  
Goldene Zahl 9  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 6 Wochen und 1 Tag

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Gem 22 Siebtes Sag 22
Zweites Haus Can 0 Achtes Cap 1
Drittes Can 16 Neuntes Cap 16
Viertes Leo 2 Zehntes Aqu 2
Fünftes Leo 26 Elftes Aqu 26
Sechstes Lib 16 Zwölftes Aries 16
Planeten
Saturn Sag 22    
Jupiter Aqu 28    
Mars Gem 1    
Sonne Aries 00    
Venus Aries 27    
Merkur Tau 4    
Mond Aqu 27    
64, 2 JNn disem jar werdenn drey Finsternus/ 3 Nemlich der Mon wirdt befinstert acht punct vonn obenn her/ auff den Mittwoch nach Jnuentionis sanct. Crucis nach mittag vmb zehenn vnnd syben minut/ imm xxiij. grad des Scorpions/ 4 Widerumb verleurt er seinenn scheyn auff den tag Symonis vnd Jude zwölffthalb punctenn groß vonn vnden auff inn dem xv. grad des Styers. 5 Vnd die Sonn wirdt yhres scheines auff zehenthalb punct vonn oben herab beraupt/ auff sonabent nach Martini nach mittag vmb eins vnd lviij. minut/ im xxx grad des Scorpions/ 6 vnd gehet die sonn in den erstenn punctenn des Wydders auff den xj. tag Martij vormittag vmb acht vnnd xxix. minut/ 7 ist der xij. grad des Zwillings in dem Ascendentenn/ 8 welliche Constellationes vns samptlich bedeutenn/ das da werde kommen ein grosser feynd der Christen/ welchen man kain vntrew vertrauwen werde. 9 Aber er wirt der vil brauchenn vnd vbenn vnder dem scheyn des guoten/ wie vns dann die Collation <1540: Collocation> Saturni scheynbarlich anzaygt.
10 Jnn Dennmarckt/ Norwegenn/ vnnd Schweden/ wirt krieg vnnd pluotuergiessen/ 11 vnnd werdenn gemainklich all septentrionalische Seestet hart betrübt werdenn. 12 Solcher maß soll sych Preyssen ebenn fürsehen. 13 Schweytz auch Düringen Hessen vnnd Sachssen werden grossen zwytracht habenn/ 14 vnnd wirdt sye der Ochs stossenn werdenn/ darüber das newe wappen des Ochssen hauptes schaden leyden wirdt/ 15 Vnd der junge Hertzog inn Schweytz wirt schaden nemen/ aber sein Herrschafft darumb nicht zertrennet/ 16 Darumb wirdt das volck ohn ein haupt/ ein Haupt erwölen/ 17 ein guldin Ochssen haupt mit silberenn hörnern/ inn einem rotten vnnd pluottigen schilt wirdt jr feld zaichen werden/ 18 Vnd ob es inn disem jar ein schaden empfacht/ wirdt ehs doch widerumb statlich auffgericht. 19 Jn Hungern vnnd Osterreich wirt pluotuergiessen/ 20 vnnd ein schwartzer Adler wirdt Osterreych nit besitzen/ noch vber sie herschenn. 21 Nürennberg/ Straßburg/ Sundgaw vnnd Elsaß/ auch zum theyl Lübeck werdenn mit tödtlichen süchten vmbfangen werdenn/ vnnd schnelle vergyfftung des lufftes.
64, 2 In diesem Jahr gibt es drei Finsternisse. 3 Der Mond verfinstert sich nämlich acht Punkte von oben herab am Mittwoch nach Auffindung des Heiligen Kreuzes <3.5.> um 22.07 Uhr im 23. Grad des Skorpions. 4 Zum zweiten Mal verliert er seinen Schein am Tag Simon und Judas <28.10.> von unten hinauf um 11 1/2 Punkte im 15. Grad des Stiers. 5 Und die Sonne wird ihres Scheins auf 9 1/2 Punkte von oben herab beraubt am Samstag nach Martin <11.11.> um 13.58 Uhr im 30. Grad des Skorpions. 6 Und es geht die Sonne in den ersten Punkt des Widders am 11. März um 8.29 Uhr. 7 Da ist der 12. Grad der Zwillinge im Aszendenten. 8 Diese Konstellationen zeigen uns allesamt an, dass da ein großer Feind der Christen kommen wird, dem man jede Untreue zutrauen wird. 9 Er wird aber von ihr großen Gebrauch machen und sie ausüben, wobei er Gutes vortäuscht, was uns die Stellung des Saturn offensichtlich anzeigt.
10 In Dänemark, Norwegen und Schweden kommt es zu Krieg und Blutvergießen. 11 Und allgemein wird allen nördlichen Seestädten großes Leid zugefügt werden. 12 Davor soll sich auch Preußen vorsehen. 13 Die Schweiz, auch Thüringen, Hessen und Sachsen werden große Zwietracht haben. 14 Und wenn sie der Ochs stoßen wird, wird deswegen das neue Wappen des Ochsenkopfes Schaden erleiden. 15 Und der junge Herzog in der Schweiz wird Schaden erleiden, aber seine Herrschaft dennoch nicht zerteilt. 16 Deshalb wird das hauptlose Volk ein Oberhaupt erwählen. 17 Ein goldener Ochsenkopf mit silbernen Hörnern in einem roten und blutigen Schild wird ihr Feldzeichen werden. 18 Und obwohl es in diesem Jahr einen Schaden erleidet, wird es doch von neuem stattlich aufgerichtet. 19 In Ungarn und Österreich wird Blut vergossen. 20 Und ein schwarzer Adler wird Österreich nicht besitzen noch über es herrschen. 21 Nürnberg, Straßburg, Sundgau und Elsaß, teilweise auch Lübeck, werden von tödlichen Krankheiten eingeschlossen werden und schnelle Luftvergiftung erleiden.
65, 1 Der Römisch Keyser wirt haben ein glücklichenn vnnd frydlichen stand/ desgleychen zum thayl ander Fürsten des Reychs. 2 Martialische menschen werden vnglücklich inn jrem fürnemen/ 3 Kaufleut aber werden yhr sach mit glück hinauß fürenn/ vnnd inn jren handlungen gewin haben. 4 Aber vil vnfals wirdt das gemain volck/ Handtwercker vnd andere haben. 65, 1 Der Römische Kaiser wird einen glücklichen und friedlichen Stand haben, ebenso zum Teil andere Fürsten des Reichs. 2 Martialische Menschen werden bei ihren Plänen unglücklich. 3 Kaufleute werden ihre Geschäfte glücklich ausführen und bei ihrem Handel Gewinn machen. 4 Aber das gemeine Volk, Handwerker und andere, werden viele Unfälle erleiden.
 
66, 1 Von dem XLVIII. jar.

<Es folgt ein Symbol einer Mondfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. A G Jst ein schalt Jar.
Guldin zal 11  
Zwischenn Weyhenacht vnnd Faßnacht 7. wochen vnd 0 tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Leo 18 Septima Aqu 18
Secunda Vir 8 Octaua Pis 8
Tertia Lib 4 Nona Aries 4
Quarta Vir 10 Decima Tau 10
Quinta Sag 19 Vndecima Gem 19
Sexta Cap 25 Duodecima Can 25
Planete.
Saturnus Cap 3 Retrogradus  
Juppiter Pis 10    
Mars Aqu 4    
Sol Aries 00    
Venus Aries 20    
Mercurius Pis 17    
Luna Tau 4    
66, 1 Vom Jahr 1548

<Es folgt ein Symbol einer Mondfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe A G Schaltjahr
Goldene Zahl 11  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 7 Wochen und kein Tag

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Leo 18 Siebtes Aqu 18
Zweites Haus Vir 8 Achtes Pis 8
Drittes Lib 4 Neuntes Aries 4
Viertes Vir 10 Zehntes Tau 10
Fünftes Sag 19 Elftes Gem 19
Sechstes Cap 25 Zwölftes Can 25
Planeten
Saturn Cap 3 rückläufig  
Jupiter Pis 10    
Mars Aqu 4    
Sonne Aries 00    
Venus Aries 20    
Merkur Pis 17    
Mond Tau 4    
66, 2 DEr Mon wirt inn disem jar 18. pünctenn groß befinsteret/ auff den abent Georgij martyris/ nach mittag vmb 11. vnnd vier minutenn/ inn dem aylfftenn grade des Scorpions/ 3 Vnd wirt des jars anfang auff den zehenden tag Martij/ nach mittag vmb 2. vnnd 19. minuten/ 4 ist der 18. grade des Löwen/ in dem Ascendenten. 5 Jn disem jar werden die kirchen widerumb inn ruowe gesetzt/ 6 aber ein morde wirdt fallenn vber die zway häupter/ Gaystlich vnnd Weltlich/ 7 vnd an jre stett andere erwölt/ die mit geringerem dann biß hyeher beschehenn/ ersettiget werden. 8 Hungern wirt in vnglück schweben/ vnnd vonn seynenn nachpauren schaden empfahen.
9 Jnn Schweden/ Norwegen/ werden vngehorsam der Edlen gesehen/ vnnd werdenn außtreyben wöllen jhre Häupter 10 dardurch andere Fürstenthumb dar neben auch betrübt werden. 11 Theürung vnd hunger wirt in Venedig werden/ vnnd inn anderen vmbligenden orttenn Welsches lands. 12 Die Etsch vnnd Tyrolische Graffschafft wirdt bekümmert vnnd angefochten mit vneynigkayt/ vnnd darzuo sterbliche kranckheyt bekommen. 13 Jn Hyspanien wirdt ein klag/ vnnd seyne Fürsten werden trauren zway gantze jar/ 14 vnd sie werden freyheyten verlyeren/ die jnen nimmermer widergeben. 15 Aber der Hertzog in Schweytz wirt in ehren schweben mit all den seinen.
66, 2 Der Mond wird sich in diesem Jahr 18 Punkte groß verfinstern am Abend des Märtyrers Georg <23.4.> um 23.04 Uhr im 11. Grad des Skorpions. 3 Das Jahr beginnt am 10. März um 14.19 Uhr. 4 Da ist der 18. Grad des Löwen im Aszendenten. 5 In diesem Jahr werden die Kirchen wieder zur Ruhe kommen. 6 Es wird sich aber ein Mord ereignen bei den zwei Häuptern, dem geistlichen und dem weltlichen. 7 Und an ihrer Stelle werden andere erwählt, die sich mit weniger, als bisher geschehen, zufrieden geben. 8 Ungarn wird im Unglück schweben und von seinen Nachbarn Schaden erleiden.
9 In Schweden und Norwegen wird man Ungehorsam der Edlen sehen und die werden ihre Häupter vertreiben wollen. 10 Darüber werden auch benachbarte Fürstentümer betrübt werden. 11 In Venedig und in anderen Nachbarorten des Welschlandes wird es zu Teuerung und Hunger kommen. 12 Die Etsch und die Grafschaft Tirol wird Kummer erfahren und unter Uneinigkeit leiden und außerdem eine tödliche Krankheit bekommen. 13 Spanien wird klagen und seine Fürsten werden zwei ganze Jahre lang trauern. 14 Und sie werden Freiheiten verlieren, die sie nie wiedererhalten. 15 Aber der Herzog in der Schweiz wird mit allen Seinen in Ehren schweben.
67, 1 Der Römisch Keyser wirdt inn disem jare vnderligenn/ vnnd seines leybs grosse schwachheyt bekommen/ vnd als zuo besorgenn den tod. 2 Andere Fürsten vnn herren werden auch nicht inn sonderlichem glück erhalten.
3 Rittermässige menner vnnd kriegsvolck werden grossen vnfal vnnd schaden habenn. 4 Kauffleut/ dergleichen frawenn vnnd junckfrawen werdenn inn zimlichem gelücke erhalten.
5 Aber das gemain volck/ wirdt abermals mit manchem kummer beladen/ vnnd inn zenckischen auffruoren vndereinander sich vneins erhalten.
67,1  Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr unterliegen und einen Schwächeanfall seines Leibes erfahren, bei dem man sich um seinen Tod Sorgen machen muss. 2 Andere Fürsten und Herren werden auch nicht in besonderem Glück bleiben.
3 Männer des Ritterstandes und Soldaten werden schwere Unfälle und Schäden erleiden. 4 Ebenso Kaufleute; Frauen und Jungfrauen werden in ziemlichem Glück bleiben.
5 Aber das gemeine Volk wird wieder mit manchem Kummer beladen und sich in streitbarem Aufruhr untereinander in Zwietracht befinden.
 
68, 1 Von dem XLIX. Jar.

<Es folgt das Symbol einer partiellen Mondfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sontag Buochstab. F  
Guldin zal 11  
Zwischen Weyhenacht vnnd Faßnacht 9. wochen vnnd 5. tag

Figura reuolutionis anni.

Ascendens Lib 23 Septima Aries 25
Secunda Sco 19 Octaua Tau 19
Tertia Sag 21 Nona Gem 21
Quarta Cap 28 Decima Can 22
Quinta Pis 4 Vndecima Lib 4
Sexta Aries 1 Duodecima Lib 1
Planete.
Saturnus Cap 14    
Juppiter Aries 24    
Mars Gem 17    
Sol Aries 00    
Venus Aqu 26    
Mercurius Pis 2    
Luna Leo 23    
68, 1 Vom Jahr 1549

<Es folgt das Symbol einer partiellen Mondfinsternis, dann die Jahrestabelle:>

Sonntagsbuchstabe F  
Goldene Zahl 11  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 9 Wochen und 5 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Lib 23 Siebtes Aries 25
Zweites Haus Sco 19 Achtes Tau 19
Drittes Sag 21 Neuntes Gem 21
Viertes Cap 28 Zehntes Can 22
Fünftes Pis 4 Elftes Lib 4
Sechstes Aries 1 Zwölftes Lib 1
Planeten
Saturn Cap 14    
Jupiter Aries 24    
Mars Gem 17    
Sonne Aries 00    
Venus Aqu 26    
Merkur Pis 2    
Mond Leo 23    
68, 2 JN gegenwertigem jar wirdt der Mon .2. puncten groß/ von vnden auff befinsteret/ auff den freytag nach Judica/ nach mittag vmb 2. vnnd 51. minuten/ imm erstenn grad des Scorpions/ 3 Vnnd facht das jare an auff den Sontag Jnuocauit/ nach mittag vmb achte/ vnnd acht minutenn/ 4 ist der 23. grade der Wag inn dem ascendentenn/ 5 Jnn wöllichem jar sich zwischen gefreundten vnnd verwandten vil haders vnd vneynigkait erheben wirdt. 6 Sophoy/ Delphinat/ vnnd vmbligende Franckreychische stett/ werdenn mit vil mühe/ sorg vnnd angst vmbgeben/ 7 auch nicht geringe beschedigung von jhren feindenn empfahen.
8 Westphalen/ Praunschweyg/ Münster/ Premenn/ vnnd andere Landtschafften in diser gegent/ werden mitt Marcialischen geschäfften beladen/ vnnd inn grossenn vnruowigen sachenn sich enthaltenn/ wie dann der Herbste bey jhne wol anzeygen wirdt.
68, 2 In diesem Jahr 1549 verfinstert sich der Mond 2 Punkte groß von unten am Freitag nach Judica <5. Sonntag der Passionszeit> um 14.51 Uhr im 1. Grad des Skorpions. 3 Und das Jahr beginnt am Sonntag Invocavit <1. Sonntag der Passionszeit> um 20.08 Uhr. 4 Da ist der 23. Grad der Waage im Aszendenten. 5 In diesem Jahr wird zwischen Freunden und Verwandten viel Streit und Uneinigkeit entstehen. 6 Savoyen, die Dauphiné und benachbarte französische Städte werden von großer Mühe, Sorge und Angst erfüllt. 7 Sie werden auch nicht geringen Schaden von ihren Feinden erhalten.
8 Westfalen, Braunschweig, Münster, Bremen und andere Landschaften in dieser Gegend werden unter martialischen Geschäften leiden und sich in großer Unruhe befinden, wie der Herbst bei ihnen wohl anzeigen wird.
69, 1 Der Römisch Keyser wirdt inn disem jar mit vil frewden vnnd glücklichen fortgang inn allen seinen geschäfften begabet/ 2 andere Fürsten vnd herren werden im gleichen glück erhalten/ wie jetzt gemelt.
3 Kriegsleut werden nicht gelückhafft/ Frawenn vnnd Junckfrawen dergleichen.
4 Kauffleut werden inn jrem raisenn vnnd handlungen vnglücklich/ 5 Vnnd das gemain handtwercks volck wirdt in diesem jar genuogsam fridlich vnnd glückhafft inn jrem fürnemen.
69, 1 Der Römische Kaiser wird in diesem Jahr viel Freude und glücklichen Fortgang aller seiner Geschäfte erfahren. 2 Andere Fürsten und Herren werden ebenso Glück bekommen, wie jetzt angekündigt wurde.
3 Soldaten werden nicht glücklich, ebenso Frauen und Jungfrauen. 4 Kaufleute werden bei ihrem Reisen und ihren Handelsgeschäften unglücklich. 5 Und das gemeine Handwerksvolk wird in diesem Jahr ausreichend friedlich und glücklich bei seinen Unternehmungen.
 
70, 1 Von dem L. Jar.
Sontag Buochstab. E  
Guldin zal 12  
Zwischen Weyhenecht vnnd der Herrenn Faßnacht/ 7. wochen vnd 4. tag.

Figura reuol. anni.

Ascendens Sag 23 Septima Gem 23
Secunda Aqu 8 Octaua Sco 8
Tertia Gem 28 Nona Vir 28
Quarta Tau 4 Decima Sco 4
Quinta Tau 25 Vndecima Sco 25
Sexta Gem 21 Duodecima Sag 21
Planete.
Saturnus Cap 25    
Juppiter Aries 23    
Mars Aqu 12    
Sol Aries 00    
Venus Tau 16    
Mercurius Aries 15    
Luna Sag 29    
70, 1 Vom Jahr 1550
Sonntagsbuchstabe E  
Goldene Zahl 12  
Zwischen Weihnachten und Fastnacht 7 Wochen und 4 Tage

Bild des Jahresumlaufs

Aszendent Sag 23 Siebtes Gem 23
Zweites Haus Aqu 8 Achtes Sco 8
Drittes Gem 28 Neuntes Vir 28
Viertes Tau 4 Zehntes Sco 4
Fünftes Tau 25 Elftes Sco 25
Sechstes Gem 21 Zwölftes Sag 21
Planeten
Saturn Cap 25    
Jupiter Aries 23    
Mars Aqu 12    
Sonne Aries 00    
Venus Tau 16    
Merkur Aries 15    
Mond Sag 29    
70, 2 DAmitt ich dem Leser nicht verdruß mache/ muoß ich zum thail mir selbs absprechen/ 3 derhalbenn ich ehs bey disem Fünfftzigen Jare bleiben will lassenn.
4 Vnd facht dises jar an am Dornstag nach Oculi vormittag vmb eins vnd dreyzehen minut/ 5 ist der xxiij. grad des Schützenn inn dem ascendentenn/ 6 Wellichs allenthalbenn nach meinem beduncken ein gnuogsam glückhafft vnnd frydlich jar wirdt/ inn wachsung der frücht/ auch anderen vnsern nutzungenn/ 7 Wiewol in Welschlanden/ Rom vnd Florentz/ ettlich auffrür inn kriegischen hendlen sych begeben werden/ 8 Werden doch dargegen andere Landschafft inn gnuogsam fryd einig/ als lang es abermal werenn wil/ 9 Vnd auß disem zeytlichen vnfryd/ in den ewigen fryd/ helff vnns die höchste ewige weyßheyt/ Amen.
70, 2 Um beim Leser keinen Überdruss hervorzurufen, muss ich mich zum Teil selbst zum Ende aufrufen. 3 Deshalb will ich es bei diesem Jahr 1550 belassen.
4 Dieses Jahr fängt an am Donnerstag nach Oculi <3. Sonntag der Passionszeit> um 1.13 Uhr. 5 Da ist der 23. Grad des Schützen im Aszendenten. 6 Dieses Jahr wird meines Erachtens allenthalben ein ausreichend glückliches und friedliches Jahr beim Wachstum der Früchte, aber auch bei unseren anderen Erträgen. 7 Es werden sich aber im Welschland, in Rom und Florenz, einige Aufruhre bei Kriegshändeln ergeben. 8 Andere Landschaften aber einigen sich in einem ausreichenden Frieden, so lange es wieder dauern wird. 9 Und aus diesem zeitlichen Unfrieden helfe uns die höchste ewige Weisheit in den ewigen Frieden. Amen.
 
71, 1 Hernach volgt ein Prophe/
cey oder Weyssagunng Magistri Johannis Carionis Bütickeymensis/ auß warhaffter gestirns zuoneygung/ den Weysen unn verstendigen zuo einem spiegel/ vnnd den Thoren zuo einer verachtung.
71,1 Darauf folgt eine Prophezeiung
oder Weissagung des Magisters Johannes Carion aus Bietigheim aus der tatsächlichen Zuneigung der Gestirne zu uns, den Weisen und Verständigen zu einem Spiegel und den Toren zur Verachtung.
72, 1 JCh bin lange zeyt willens gewesen dem gemainenn nutz zuo guot etwas zuo schreyben/ damit die frommen möchten gewarnet werden/ vnd die schalckhafftigen erschreckt/ 2 so kan ichs nit zum synn bringen 3 Aber ein wenig will ich anhencken/ 4 so lang biß ich mitlerzeit müssiger werd will ichs in einen sonderlichem büchlin deutlicher anzaigen. 5 Dann es ist nicht einem jeden gegeben die bedeutnus des gestyrns einflus auff gewysse jar anzuzaygenn 6 der arbayt ich auch der erst/ 7 derwegen mir ehs mer inn vermessenhait dann auff ander weg außgelegt wirdt werden/ 8 Vnnd sagen/ das nach uolgende wort sich nit lenger erstreckennn/ dann vngefar biß in das 1560. Jar. 9 Darumb wer oren hab der hör etc. 72,1 Lange Zeit war ich willens, zu Gunsten des Allgemeinwohls etwas zu schreiben, damit die Frommen gewarnt, die Boshaften aber erschreckt werden. 2 Ich kann es aber nicht richtig ausdrücken. 3 Ich will aber einen kleinen Anhang liefern. 4 Wenn ich in der Zwischenzeit mehr Muße erhalte, werde ich es in einem besonderen Büchlein deutlicher darstellen. 5 Denn nicht jeder hat die Gabe, die  Bedeutung des Gestirnseinflusses für bestimmte Jahre vorherzusagen. 6 In dieser Tätigkeit bin ich Spitze. 7 Deswegen wird sie mir eher als Vermessenheit als anders ausgelegt. 8 Und ich möchte sagen, dass die folgende Rede sich nicht länger erstrecken wird als ungefähr bis ins Jahr 1560. 9 Deshalb: Wer Ohren hat, der höre usw.
73 Weyssagung

73, 1 EIn trawriger Adler flog inn vil müh vnnd arbayt lange zeyt/ setzet seiner jungenn nest auff ein guldin thuren 2 Aber sein angeporne klaidunng war mitt drey thaylenn weys nach der zwerch inn rot.
3 Der Adler pflegt <1540: pflicte> dye Lilien/ vnd verderbt jrer bletter/ vnd verwüstet sein aigne federn die da geleyssenden vor schwertzen/ 4 vnd vil thier mitt jme erlittenn schaden. 5 Er biß die schlangen/ vnd warde von jr wyderumb gebyssen/ 6 vnd nach vilem vnglück gab ehr sich zuo ruow 7 Seyne jungen auff dem guldin thurn lebtenn nicht lanng/ 8 doch verliessenn sy andere jungen/ 9 Die weyplichen flugen in die ende der Christen/ 10 eyne zuo dem plawen Löwen inn einenn guldin stal/ die die nessel bleter vbel verprantenn/ 11 Die ander vnnder den schutz des zwifachen Christlichen creützes/ 12 welliche die vngezampte hunnd hart betrübten/ 13 ermordeten jhren liebsten Wyndenn mit einem guldin halßband. 14 Vnnd die zwen jungen Adler wardenn in senffter ruow inn der jugent erzogen/ 15 Aber sie warden/ so sy kommen zuo yhrenn jarenn/ yre flügel müd machen.
16 Der eltest Adler empfächt ein kron/ wirt sych legen in die Lilien vnd die verwüsten/ vnnd wirdt mit einer jungen Lilien sein haupt schmucken. 17 Er wirt gehn durch zehen guldin portenn/ vnd da frewd empfahen/ wirt stercken den guldin thurn/ vnd das creütz des schlahenden fewreysens/ 18 wirdt auch zam machen den gelen Löwen in dem plawenn wald.
19 Er wirdt der schlangen yre zän außprechenn/ das sy nicht beyssenn wirdt/ 20 vnd dem haupt aller Stet/ wirdt er die augen außstechenn vnd wirdt die zum raub seinenn thieren geben/ 21 Aber der Adler wirt wayche federn haben/ vnd wirt tugenthafft vnd milt/ vnd vonn andern vögelen leycht beweget/ wirdt geren volgen vnnd endtlich auch betrogenn. 22 Er wirdt sich vnderstehen den Christenn zuo helffen/ 23 aber er wirt wendig gemacht. 24 Er wirdt haben ein trewenn vogel vnder jm/ ein roten Adler mitt einem weyssenn rad/ der jm arges nicht radten wirdt. 25 Jm wirdt ab und zuo fallen der guldin Löw inn dem rotten stall/ vnnd ein wanckelisch wesenn mitt jm haben/ 26 aber nicht groß vnrecht wirdt der guldin Löw habenn.

73 Weissagung

73,1 Ein trauriger Adler flog mit großer Mühe und Arbeit lange Zeit und setzte das Nest seiner Jungen auf einen goldenen Turm. 2 Seine angeborene Kleidung aber war dreigeteilt, weiß, quergestreift und innen rot.
3 Der Adler hegte die Lilien, verdarb ihre Blätter und verwüstete seine eigenen Federn, die vor Schwärze strahlten. 4 Und viele Tiere erlitten mit ihm Schaden. 5 Er biss die Schlangen und wurde von ihnen wiederum gebissen. 6 Und nach vielem Unglück begab er sich zur Ruhe. 7 Seine Jungen auf dem goldenen Turm lebten nicht lange. 8 Doch sie ließen andere Junge zurück. 9 Die weiblichen flogen ans Ende der Christenheit; 10 eine zu dem blauen Löwen in einen goldenen Stall, die die Brennnesselblätter schlimm verbrannten. 11 Die andere in den Schutz des doppelten christlichen Kreuzes. 12 Dieser setzten die ungezähmten Hunde stark zu. 13 Sie ermordeten ihren liebsten Windhund mit einem goldenen Halsband. 14 Und die zwei jungen Adler wurden in ihrer Jugend in sanfter Ruhe erzogen. 15 Sie machten aber, als sie in ihre Jahren kamen, ihre Flügel müde.
16 Der älteste Adler empfängt eine Krone, wird sich in die Lilien legen und diese verwüsten und wird mit einer jungen Lilie sein Haupt schmücken. 17 Er wird durch zehn goldene Tore gehen und da Freude erhalten, er wird den goldenen Turm verstärken und das Kreuz des schlagenden Feuereisens. 18 Er wird auch den gelben Löwen im blauen Wald zähmen.
19 Er wird der Schlange ihre Zähne ausbrechen, damit sie nicht beißt. 20 Und dem Haupt aller Städte wird er die Augen ausstechen und wird die seinen Tieren zum Raub geben. 21 Aber der Adler wird weiche Federn haben, er wird tugendhaft und mild, wird von anderen Vögeln leicht beeinflusst, wird gern folgen und schließlich auch betrogen. 22 Er wird es unternehmen, den Christen zu helfen. 23 Aber er wird zur Umkehr veranlasst. 24 Er wird unter sich einen treuen Vogel haben, einen roten Adler mit einem weisen Rat, der ihm nichts Schlimmes raten wird. 25 Ab und zu wird ihm der goldene Löwe in den roten Stall einfallen und er wird mit ihm eine wechselhafte Beziehung haben. 26 Aber der goldene Löwe wird kein großes Unrecht erleiden.

74, 1 Ein rotter Löw neben dem guldin schylt vnd rotten Lilienn wirdt den Adler auff dem guldin thurn anfeyndenn/ 2 aber der Adler wirdt jme zuo hoch gesessenn. 3 Der adler wirdt ein nest machenn in des Jägers hauß/ vnd den frommen Waydman mit vilen thieren veruolgen/ das er wirt wonenn bey den dreyenn weissen flyegenden Adleren/ vnd bey dem guldin/ vnd auch bunden Löwen/ 4 aber dem Jäger ist plawe vnnd weysse farb entgegenn/ 5 Er wirdt sych aber dareyn kleyden/ vnd die farb wirdt jm wol stehn/ vnnd wirdt mit yme sein. 6 Die hund werden dem zwifachenn Christlichen creutz schaden thon/ 7 Sie werdenn dem Adler sein angeporne klaydung mit drey thail weyß nach der zwerch <1540: + jn rot> zerreyssen.
8 Dye hund wolten gern beyssen den weissen Löwen mit dem doppelten schwantz/ 9 aber es wirt jn nicht gestattet/ 10 Böß dick werdenn die thier (so dem weyssen adler im rottenn vogelhauß vnnderworffen) an jnen haben. 11 Sie werden des weyssen adlers verlaugnenn/ vnd wolten hund vnd andere thier an seine statt setzenn/ 12 Aber das geschlecht der Adler verlast einander nitt/ 13 sonder ein rotter adler erhelt den jungen weissen adler inn seinem nest. 14 Aber nach disenn dingen allen will sych auch nähern das ende der welt/ 15 darumm werden schwer zeyt mit vil kriegen vnnd andern verenderungenn der welt/ 16 Dann der schwartz adler wirdt vngemach leydenn/ vnnd des andern jungen adlers (der doch nicht adler heyst) schaden sehenn/ 17 dann jme wirdt das zwyfach creütz empfolhenn/ 18 vnnd dann wirdt das volck ohn ein haupt ein Herrenn wölen/ 19 Vnd der guldin stierpock mit den zway sylberenn hörnern inn dem rottenn feld wirdt einen grossen namen haben/ 20 vnnd wirdt sich das guldin feld mit der rotten strassen vber ort müssen brauchen lassenn/ 21 aber ehs wirdt yhm vergolttenn vylfach/ 22 Vnnd dann wirdt der schwartz Löw vnd die acht guldin zepter vonn einander getrennt/ vnd zwo Herrschafften geheyssen.
23 Das hauß mitt den fünff schwartzen balcken in dem guldin feld wirdt beschedigt werdenn von seynen aygen seulen/ 24 vnd niemandt wirdt jm schaden denn sein aigen dach. 25 Jn dem entspringt das klar wort/ 26 aber ehs wirdt wider von jnen genommen/ 27 dann sy vergreyffen sych vnwyssendt in der ordnung jhrer Kirchennknecht/ 28 so das wurde recht geordnet/ wer es Got ein ehr/ vnnd der welt ein nutz.
29 Jch maine es guot/ 30 verstehe mich recht/ 31 Der rot adler wirt steigenn in ehren/ vnd wyrdt mit hilff zwayer guldin Löwen ehr erlangen.
32 Ein schwartzer Büffelskopff/ ein rotter Greyff wirdt jhme anhangen.
33 Ein rot vnd schwartzer adler wyrdt inn anfechtenn mit sampt halb weyß vnd roten klaydern/ 34 sy werdenn aber nichts an jm vermügen/ 35 Dann der Weyße man mit dem schwartzenn Adler will sein hilff nicht dargebenn. 36 Ehs wirdt der plaw Löw inn den roten Rosenpletern schwach werden/ 37 vnnd seine klaine thyer werden von jme essen/ 38 vnnd inn disen letstenn zeytenn wirdt der schwartz Adler nyderlegenn zepter vnd kron/ 39 Vnd einer inn plaw vnd weyssen klaydern wirdt sy auff setzenn/ 40 Soll aber sie jme bleyben/ so hat er glück/ 41 dann der rot Adler/ die zwen guldin Löwen vnd die fünff schwartzen balckenn werden darumb kriegenn/ 42 Darumb ist geschriben/ 43 Jr vil werden ein Künigreich regieren.
74, 1 Ein roter Löwe neben dem goldenen Schild und den roten Lilien wird den Adler auf dem goldenen Turm anfeinden. 2 Aber der Adler sitzt ihm zu hoch. 3 Der Adler wird im Haus des Jägers ein Nest bauen und den frommen Waidmann mit vielen Tieren verfolgen, so dass er bei den drei weißen fliegenden Adlern und bei dem goldenen, auch bunten Löwen wohnen wird. 4 Aber dem Jäger stehen blaue und weiße Farbe entgegen. 5 Er wird sich aber in ihnen kleiden, und die Farbe wird ihm gut stehen und ihn begleiten. 6 Die Hunde werden dem zweifachen christlichen Kreuz schaden. 7 Sie werden die dem Adler angeborene Kleidung -  dreigeteilt, weiß, quergestreift, innen rot - zerreißen.
8 Die Hunde hätten gerne den weißen Löwen mit dem doppelten Schwanz gebissen. 9 Es wird ihnen aber nicht gestattet. 10 Üble Tücke werden die Tiere (die dem weißen Adler im roten Vogelkäfig unterworfen sind) von ihnen erleiden. 11 Sie werden den weißen Adler verleugnen und hätten den Hund und andere Tiere an seine Stelle setzen wollen. 12 Aber das Adlergeschlecht lässt sich gegenseitig nicht im Stich. 13 Sondern ein roter Adler behält den jungen weißen in seinem Nest. 14 Aber nach all diesen Dingen wird auch das Ende der Welt herannahen. 15 Deshalb beginnen schwere Zeiten mit vielen Kriegen und anderen Veränderungen der Welt. 16 Denn der schwarze Adler wird Schlimmes erleiden und Schaden des anderen jungen Adlers (der aber nicht "Adler" heißt) sehen. 17 Denn ihm wird das zweifache Kreuz ans Herz gelegt. 18 Und dann wird das hauptlose Volk einen Herrn wählen. 19 Und der goldene Stierbock mit den zwei silbernen Hörnern im roten Feld wird einen großen Namen führen. 20 Und es wird sich das goldene Feld mit der roten Straße über das Ende hinaus benutzen lassen müssen. 21 Das wird ihm aber vielfach vergolten. 22 Und dann wird der schwarze Löwe und die acht goldenen Zepter von einander getrennt und "zwei Herrschaften" genannt werden.
23 Das Haus mit den fünf schwarzen Balken im goldenen Feld wird von seinen eigenen Säulen beschädigt werden. 24 Und es wird ihm nur sein eigenes Dach schaden. 25 In ihm entspringt das klare Wort. 26 Aber es wird wieder von ihnen genommen. 27 Denn sie vergreifen sich unwissentlich an der Ordnung ihrer Kirchendiener. 28 Brächte man das Recht in Ordnung, wäre es eine Ehre für Gott und ein Nutzen für die Welt.
29 Ich meine es gut; 30 verstehe mich recht! 31 Der rote Adler wird in Ehren aufsteigen und wird mit Hilfe zweier goldener Löwen Ehre erhalten.
32 Ein schwarzer Büffelkopf und ein roter Greif werden seine Anhänger sein.
33 Ein roter und schwarzer Adler wird ihn angreifen mit halb weißen und halb roten Kleidern 34 Sie haben aber gegen ihn keine Macht. 35 Denn der weiße Mann mit dem schwarzen Adler will keine Hilfe leisten. 36 Der blaue Löwe wird in den roten Rosenblättern schwach werden. 37 Und seine kleinen Tiere werden von ihm essen. 38 Und in diesen letzten Zeiten wird der schwarze Adler sein Zepter und seine Krone niederlegen. 39 Und einer in blauen und weißen Kleidern wird sie aufsetzen. 40 Sollte sie ihm bleiben, hätte er Glück. 41 Denn der rote Adler, die zwei goldenen Löwen und die fünf schwarzen Balken werden dafür Krieg führen. 42 Deshalb steht geschrieben: 43 "Viele von ihnen werden ein Königreich regieren."
75, 1 Das Rauttenkrentzelin das lanng verduncklet ist gewesenn/ wirdt auff das new gewundenn/ aber mitt Nesseln vermenget 2 doch werden die Nesselen dorrenn/ 3 vnnd die Rautt bleybt vber Wynter grün.
4 Ein guldin Löwin in einem plawen stal/ wirdt das weyß rad auffheben/ 5 vnnd dann wirdt vnfryd/ 6 vnnd wirdt das rot creütz einem menschenn verlyhen/ der eines argenn lebens ist/ 7 vnd wirdt wenig trew halten/ 8 darumb wirt er von dem ampt des schwartzen Adlers mit dem Apffel gezüchtigt/ 9 Dann wirdt der weyß vnnd rotpund Löw etwas aus den seynenn verlierenn/ 10 vnnd dann ist der schwartz Adler nicht beklaidet mitt drey strich weyß inn rot. 11 Der weysse Löw mit dem doppel schwantz wirdt auch gedachte klaydung nicht mehr füren.
12 Wöllenn also beschliessen/ vnd ein ander mal klerlicher dauon schreyben.
75, 1 Das Rautenkränzchen, das lange im Dunkeln war, wird noch einmal geflochten, aber mit Nesseln vermischt. 2 Doch die Nesseln werden verdorren. 3 Und die Raute bleibt im Winter grün.
4 Ein goldener Löwe in einem blauen Käfig wird das weiße Rad hochheben. 5 Und dann entsteht Unfriede. 6 Und man wird das rote Kreuz einem Menschen verleihen, der keinen guten Lebenswandel hat. 7 Er wird treulos sein. 8 Deshalb wird er vom Amt des schwarzen Adlers mit dem Apfel gezüchtigt. 9 Dann wird der weiße und rotbunte Löwe etwas von seinem Hab und Gut verlieren. 10 Und dann ist der schwarze Adler nicht mit drei Streifen, weiß, innen rot, bekleidet. 11 Der weiße Löwe mit dem Doppelschwanz wird auch die erwähnte Kleidung nicht mehr tragen.
12 Wir wollen also aufhören und ein andermal deutlicher davon schreiben.
76 Beschluß.

76, 1 DArumb genediger herr will ich auff diß mal E. F. G. vnnd andere Leser nicht weytter mer auffhaltenn/ 2 vnderthenigs fleys bittende/ die selben wöllen mir (ob ich etwan zuo tieff hinein gegriffen) das in gnaden auffnemen/ 3 Dann solch ding will vnderweylen mer mit warheyt dann mitt glimpff gesagt sein.
4 Vnnd ob sichs etwa vnderweylen verzuge/ das dye einfluß mit den jaren nicht vberein kommenn/ vnnd vmb ein jare auff vnnd ab/ fälen wurde (das ich doch nicht achte) ist es mir wol zuo vbersehen/ 5 Dann es ein schwer thuon ist die bedeutnus auff ein jar zuo rechnen.
6 So begibt es sich auch zum offtermal/ das in vier oder fünff meyl wegs/ neher oder weitter inn einem Fürstenthumb sich die einflüß veränderenn/ 7 wie dann geschicht/ das wir ein statt oder flecken sehenn mitt pestilentzischem luffte vergifft/ vnnd ein andere ein meyl oder zwuo daruon/ gesichert vnnd vnuergifft/ 8 So ist keinem Astronomo oder gstirns erfarnen nimmer mehr müglich/ das er die ankunfft/ vrsprunng vnnd anfenge aller lande/ stett/ schlösser vnnd dörffer/ wissen müge/ odder vnder wölchem zaychenn sie angfangen haben/ oder (wie man sagt) wann der erste stain gelegt sey/ 9 wie man dann inn eines jeden menschen gepurt thuon kan/ so man der jar/ monaten vnd tagen mitt jhren fractionen gewiß ist/ 10 wölchs ich selbs fürwar zum offteren mal mit wunderbarlichen heymligkeyten erfarenn habe/ 11 wiewol ich inn dem keinem stern (ohn sonderlich Gottes verhengknus) krafft gib/ 12 allein das man vor augenn der natur so groß geheymnus sicht/ inn wöllicher die wunderwerck Göttlicher mayestet/ so mit einer sonderlichen warnung dem verstendigen erzeygt vnd offenbart werden.
13 Darumb G. F. vnnd herr/ hab ich inn dyser Prognostication etlich Künigreych/ Landtschafftenn Fürstenthumb vnnd stett/ inn ein summa geschlagen/ 14 wölliche dann die örter der welt betreffenn/ die inn jren complexioniertenn naturen/ den selben jren zuo geeygten hymelischen zeychenn vnderworfen/ vnd mittaylig sein etc.
15 Datum ut supra.

76 Schluss

76, 1 Deshalb, gnädiger Herr, will ich diesmal Euer fürstliche Gnaden und andere Leser nicht mehr länger aufhalten. 2 Ich bitte mit untertänigstem Fleiß, dieselbe möge mir das (falls ich zu weit gegangen bin) in Gnade nachsehen. 3 Denn so etwas muss man manchmal mehr mit Wahrheit als durch die Blume sagen. 
4 Und wenn es manchmal geschähe, dass die Einflüsse mit den Jahren nicht im Einklang stünden und sie ein Jahr früher oder später zuträfen (was mir egal ist), so müsste man es mir wohl nachsehen. 5 Denn es ist eine schwere Arbeit, die Ausdeutung für ein bestimmtes Jahr auszurechen.
6 So geschieht es auch öfters, dass, wenn man vier oder fünf Meilen näher oder weiter in ein Fürstentum kommt, sich die Einflüsse ändern. 7 Es ist dann möglich, dass wir eine Stadt oder einen Flecken sehen, die mit Seuchenluft vergiftet ist, und eine andere, eine oder zwei Meilen davon entfernt, in Sicherheit und nicht vergiftet. 8 So ist kein Astronom oder Gestirnserfahrener in der Lage, die Ankunft, die Ursprünge und Anfänge aller Länder, Städte, Schlösser und Dörfer zu kennen oder unter welchem Zeichen sie angefangen haben oder (wie man sagt) wann der erste Stein gelegt wurde. 9 So kann man es bei der Geburt eines jeden Menschen tun, falls man die Jahre, Monate und Tage mit ihren Unterteilungen kennt. 10 Eben das habe ich selbst öfters mit wunderbarer Freude erfahren. 11 Ohne dass Gott es besonders bestimmt, gebe ich keinem Stern dabei Wirkungskraft. 12 Man sieht aber mit eigenen Augen das so große Geheimnis der Natur, in der die Wunderwerke der göttlichen Majestät so mit einer besonderen Warnung dem Verständigen gezeigt und offenbart werden.
13 Darum, gnädiger Fürst und Herr, habe ich in dieser Prognostikation einige Königreiche, Landschaften, Fürstentümer und Städte zusammengefasst. 14 Das betrifft die Orte der Welt, die infolge der Entsprechungen in ihrem Wesen denselben ihnen bestimmten himmlischen Zeichen unterworfen sind und deshalb aussagekräftig sind usw.
15 Datum s. o.

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