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Prognosticatio und Erklärung der großen Wassernot 1524

Prognosticatio und erklerung der grossen wesserung/ Auch anderer erschrockenlichenn würckungen. So sich begeben nach Christi unseres lieben herrn geburt/Funfftzehen hundert und xxiiij. Jar. 
Durch mich Magistrum Johannem Carion von Buetikaym/ Churfürstlicher gnaden tzu Brandenburg Astronomum/ mit fleyssiger arbeit tzusamen gebracht. Gantz erbermlich tzu lesen/ in nutz und warnung aller Christglaubigen menschen etc.
Voraussage und Erklärung der großen Wassernot und anderer schrecklicher Auswirkungen, die sich im Jahre 1524 nach der Geburt Christi, unseres lieben Herrn, ereignen werden.
Von mir, Magister Johannes Carion aus Bietigheim, Astronom seiner Kurfürstlichen Gnade zu Brandenburg, in fleißiger Arbeit zusammengestellt. Erschütternd zu lesen, zum Nutzen und zur Warnung aller Christgläubigen usw.
1 <Eingangsgeschichte>

1,1 Ein grosser herr in wirdigkeyt
Czu schiessen in das geieg reyt/
Das beste wilbret wolt er schiessen
Mit welchem er sein lust wolt biessen/
1,2 Als nun der abent wurde spet
Und außgeschossen het/
Reyten tzu besehen das geschossen wildt
Do het er getroffen eynes Steinbockes bildt/
1,3 Welchs er mit grosser armut aß
Und in eynes armen mannes haus saß/
1,4 Welcher auch darin fant ein spor
Das ein reysiger kurtz darvor/
Mit grossem gewalt und prall
Het eingenummen haus und stall/
Und diß allenthalben thet brauchen
1,5 Des must der groß herr offt strauchen/
Gedacht offt an seyn grosses hauß
In welchem er vor lebt ym sauß/
Und allen gewalt thet
uben
Des er sich ietz offt thet betrüben/
1,6 Der reysig man sas/ sang/ und sprang
1,7 Herr lat euch die weyl nicht werden lang/
1,8 Ir seyt nun in meynem gewalt
1,9 Singt ein lied tenor/ baß oder alt
1,10 Doch das es laut nach dem willen mein
Reycher herr es muß nicht anders sein/
1,11 Nun hört tzu der wunderlichen abentheur
1,12 Als bald entzunt sich ein helles feur/
Im Haus gegen den nidergang der Sonnen
1,13 Nun hab ich das thun erkunnen
Und fleyssig arbeyt furgewent
1,14 Ward mir der wintermon bekent/
Der minder tzal ym ein und tzweintzigsten Jar
des sechsten und tzweintzigst tag das ist war/
1,15 Und angever ín disser tzeyt
Was der Köng von solchem nicht weyt/
1,16 Und nam mit ym den Cantzler sein
Giengen beid in des grossen hern haus ein/
Wolten dem gern tzu hülff raten
1,17 So wils der reysig man nicht gestaten/
Sonder er wil haben die oberhandt
Und macht sein furnemen nicht ehr bekant/
Dann biß vier und tzweintzig der minder Jar
1,18 Sag ich euch bey glauben tzwar/
1,19 Und lest sich also weyter mercken
1,20 Ob sich der groß herr wolt etwas stercken/
Wolt er seynen nachpaurn erman
der dann ser ist ein neydig man/
1,21 In welchem hauß der groß herr tzu herberg ist
So bederfft er furwar vil kluger list/
Wolt er sich solcher erweren
Die iren hauffen teglich meren/
1,22 Die schon fraw beleyb nicht weyter auß
Sie luff schnel auch in das hauß/
Und trug gifft vornen in dem mundt
Und den grossen hern hart verwundt/
1,23 Die fraw köngin kumbt mit yr ubereyn
Weren gern bey dem grossen herrn alleyn/
Und sehens gerne mit yme gut
1,24 Darumb ist der reysig wol gemut/
1,25 Dann mit irer hülff kummens vil tzu spat
1,26 Und sich in des reysigen hauß gelat/
Mher ym dann dem grossen hern tzuhülff
1,27 Der reych her sprach ich schrey und gülff/
1,28 Mein ehr/ würde und alle hab
Fleust als die Tiber hinab/
1,29 Doch wil ich mich eins vermessen
Und bereyten ein freuntlich essen/
Darin visch in allen gerichten seyn
1,30 Wil bitten köng/ köngin und den cantzler seyn/
den reysigen mit samt dem armen man
Die schön fraw sol auch nicht darvon/
1,31 Ob wir künten ein anschlag machen
Domit sich besserten die sachen/
1,32 Aber es ist tzu besorgen gentzlich/ das/
Sie gewinnen auff den wurt ein gehaß/
1,33 Land in die maltzeyt betzaln und rechen
1,34 Dieweyl thun sie herfur trechen/
Alle stück so er hat geübt
Do yme nach gut und gelt liebt/

1 <Eingangsgeschichte>

1,1 Ein großer Herr voller Würde
ritt zum Schießen in sein Revier; 
er wollte das beste Wildbret schießen,
um daran sein Vergnügen zu haben.
1,2 Als es nun später Abend wurde
und er mit dem Schießen fertig war
und er hinritt, um seine Jagdbeute zu besichtigen,
traf er auf das Bild eines Steinbocks.
1,3 Das aß er in großer Not
und saß dabei im Haus eines armen Mannes.
1,4 Dieser fand im Haus auch eine Spur davon,
dass kurz davor ein bewaffneter Mann
gewalttätig und mit großer Wucht
Haus und Stall besetzt hatte
und nun darüber verfügte.
1,5 Darüber musste sich der große Herr öfters erregen;
er dachte oft an sein großes Haus,
in dem er vorher prächtig lebte
und über das er die gesamte Macht hatte,
über deren Verlust er jetzt betrübt war.
1,6 Der bewaffnete Mann saß da, sang und sprang herum:
1,7 "Herr, langweilt euch nicht!
1,8 Ihr seid jetzt in meiner Gewalt.
1,9 Singt im Tenor, Bass oder Alt ein Lied!
1,10 Doch dass es nach meinem Willen klingt,
reicher Herr, das muss gegeben sein!"
1,11 Hört den weiteren Verlauf der seltsamen Geschichte:
1,12 Bald darauf flammte ein helles Feuer auf
im Westen des Hauses.
1,13 Jetzt habe ich die Handlung erkannt
und dafür fleißige Bemühung aufgewandt.
1,14 Mir wurde der Februar klar
vom Jahr 21,
und zwar wirklich der 26.
1,15 Und ungefähr zu dieser Zeit
war sein König nicht weit weg.
1,16 Der nahm seinen Kanzler zu sich,
und beide betraten das Haus des großen Herrn
und wollten ihm mit hilfreichem Rat zur Seite stehen.
1,17 Das will der bewaffnete Mann aber nicht gestatten,
sondern er will der Mächtigste sein
und gibt über seinen Plan erst Bescheid
im Jahr 24.
1,18 Das versichere ich euch als Wahrheit.
1,19 Und weiterhin kann man feststellen:
1,20 Falls der große Herr sich etwas stärken wollte,
so wollte er seinen Nachbarn ermahnen,
der ein sehr missgünstiger Mann ist.
1,21 In welchem Haus der große Herr auch Herberge fand,
so brauchte er wirklich viele gute Listen,
um die abzuwehren,
die ihre Anhängerschaft täglich vermehrten.
1,22 Die schöne Frau blieb nicht weiter fern,
auch sie lief schnell ins Haus,
und hatte vorne im Mund Gift bei sich,
womit sie den großen Herrn schwer verwundete.
1,23 Frau Königin wird mit ihr einig;
sie wären gerne allein bei dem großen Herrn
und sähen gerne, dass es ihm gut geht.
1,24 Der Bewaffnete freut sich darüber.
1,25 Denn mit ihrer Hilfe kommen sie viel zu spät.
1,26 Und sie werden beim Bewaffneten eingelassen,
und helfen mehr ihm als dem großen Herrn.
1,27 Der reiche Herr sprach: "Ich schreie und brülle!
1,28 Meine Ehre, meine Würde, mein ganzes Hab und Gut
fließt alles den Tiber hinab!
1,29 Doch eines will ich in Angriff nehmen
und ein freundschaftliches Essen vorbereiten,
bei dem in allen Speisen Fisch enthalten ist.
1,30 Dazu will ich König und Königin und seinen Kanzler,
den Bewaffneten zusammen mit dem armen Mann einladen,
und auch die schöne Frau soll sich nicht entfernen.
1,31 (Wir sollten überlegen,) ob wir eine Maßnahme ergreifen können, 
damit sich die Lage bessert."
1,32 Aber man muss ganz darum besorgt sein,
dass sie anfangen, den Gastgeber zu hassen.
1,33 Sie lassen ihn die Mahlzeit und Rechnung bezahlen.
1,34 Inzwischen tragen sie alles davon,
worum er sich bemüht hat,
da er sich um Gut und Geld bemüht hat.

2 Czu dem leser.

2,1 Du außerwelter leser mein
Hab die reymen nicht fur merleyn/
2,2 Brauch dich wol mit scharfen sinnen
Ob du yn etwas an künst gewinnen/
2,3 Dann ir eygen vorborgen krafft
Ist nicht als hiryn behafft/
2,4 Ein guten kopff menschlicher art
Wirt darin vil news offenbart/

2 An den Leser

2,1 Lieber, auserwählter Leser!
Halte das Gedicht nicht für eine belanglose Geschichte!
2,2 Setze deinen Scharfsinn ein,
falls du mit ihm etwas gewinnen kannst.
2,3 Denn seine eigentümliche, verborgene Kraft
ist nur hier vorhanden.
2,4 Ein tüchtiger menschlicher Kopf
erfährt in ihm viel Neues.

3,1 Hernach volgen etlich antzey-
gung und bedeutnuß ob angetzeygter verborgener wort/ so dem gemeynen man schwerlich tzu vorsten seyen.
3,1 Darauf folgen verschiedene
Hinweise und Auslegungen der oben genannten geheimen Worte, die einem Laien schwer verständlich sind.
4 Erklerung.

4,1 Erstlich in dem eingang der reymen/ wirt von eynem grossen und reychen hern gesagt/ wo dann der planet Jupiter soll vorstanden werden. 
4,2 Ein bedewter der geystlichen prelaten unnd wirt similitudinarie auff den bapst bedeudt/ 
4,3 Er reyt auff das geieg tzu schiessen/ wirt vorstanden das er in dem Schützen ist/ 
4,4 und als er außgeschossen het/ und nicht mehr ym Schützen was/ het er getroffen einen Steinbock/ das ist er gieng in den Steinbock ein. 
4,5 Darin er dann groß armut leid dann das tzeichen ist ym xv grad sein fal/ unnd hat darin hindernuß und in keynem guten bedeutnuß.
4,6 Was in eynes armen mans hauß/ Saturnus genant/ welcher dann in eines armen mannes gestalt wirt geacht und gemalt/ unnd ist hie innen des geringen und gemeinen volcks ein bedeuter. 
4,7 Und Jupiter spürt auch in dem selbigen hauß/ das kurtz darvor ein reyßiger hinein was kommen/ 
4,8 do dann Mars wirt vorstanden/ und ist ein bedeuter der reyßigen und gewapneten/ 
4,9 kam xix. minuten vor dem Jupiter in den Steinbock/ und nam do ein alle gerechtigkeyt/ dann ym xviij grad solches tzeychens hat er sein erhöhung und triplicitet. 
4,10 Darumb Mars auff Jupiter den grossen hern bocht/ von wegen seyner gerechtigkeyt 
4,11 und in solcher tzusamenfügung Jovis und Martis/ entzunte sich ein helles feur/ 
4,12 wo dann wirt vorstanden ein Comet oder pfawenschwantz/ welcher dann wurt gesehen in dissem gegenwertigen Jar/ als man tzalt von Christi unsers lieben hern geburt tausent funffhundert und xxi iar/ auff den xxvi tag des wintermondes/ welchs dann ist der tag Conradi oder Lini des bapstes/ kurtz nach nidergang der Sonnen/
4,13 welcher Comet von der wurglicheyt Jovis und Martis wirt geborn etc.

4 Erklärung

4,1 Ganz am Anfang des Gedichts ist von einem großen, reichen Herrn die Rede; darunter soll der Planet Jupiter verstanden werden.
4,2 Er steht für die kirchliche Führung und wird auf Grund der Ähnlichkeit auf den Papst bezogen.
4,3 Dass er zum Schießen in sein Revier ritt, bedeutet, dass er sich im Schützen befindet.
4,4 Und als er nach dem Schießen nicht mehr im Schützen war, traf er einen Steinbock, d. h. er wanderte in den Steinbock.
4,5 In ihm litt er große Not, denn der 15. Grad dieses Zeichens ist sein Fall und behindert ihn und hat schlechte Bedeutung für ihn.
4,6 Dann befand er sich im Haus eines armen Mannes namens Saturnus; diesen stellt man sich in Gestalt eines armen Mannes vor und malt ihn so; damit steht er für das niedrige und unbedeutende Volk.
4,7 Und Jupiter spürt in diesem Haus, dass kurz davor ein Bewaffneter hineingekommen war.
4,8 Darunter versteht man den Mars, der für die bewaffneten Soldaten steht.
4,9 Er kam 19 Minuten vor Jupiter in den Steinbock und übernahm dort alle seine Herrscherrechte, denn in 18 ° Steinbock hat er seine Erhöhung und Triplizität.
4,10 Deshalb widersteht Mars dem großen Herrn Jupiter wegen seiner Herrscherrechte.
4,11 Und bei dieser Konjunktion von Jupiter und Mars entflammte ein helles Feuer.
4,12 Das versteht man als Komet oder Pfauenschwanz, den man in diesem Jahr 1521 nach Christi, unseres lieben Herrn, Geburt sah am 26. November, dem Tage Konrads oder des Papstes Linus <26.11.> , kurz nach Sonnenuntergang.
4,13 Dieser Komet entstand aus der Wirkkraft von Jupiter und Mars usw.

5,1 Und als weyter wirt gesprochen/ der kong nam seynen cantzler/ giengen beyd in des reychen hern hauß ein. 
5,2 Sol verstanden werden die Son mit sampt Mercurio/ welche dann halten in der mitte des Schützen coniunction und rat. 
5,3 Aber nach einer geleychnuß bedeut die Son den Christlichen Köng und Keyser/ und Mercurius seyne red und anhang/ welche dem grossen hern wolten gern hülflich sein. 
5,4 Aber der reysig Mars wil diß nicht gestatten und ist tzu starck/ und wirdig in dem Steinbock/ 
5,5 und sein anschlag so er macht auff diß xxi. iar erfult er erst ym xxiiij. Jar der minder tzal auff den .v. tag des Hornungs/ 
5,6 und ob sich Jupiter ym wassermann oder visch wirt stercken. So ermant Mars seinen nachpaurn/ das ist Saturnus/ welcher dann heymliches tzornes und böses neydes ist/ und Martis nachpaur/ in dem Wassermon darinn er dann vil wurdin und bedeutnuß hat. 
5,7 Und Jupiter ist in Saturnus hauß/ in dem Steinbock/ der dann von Saturno betzwungen wirt gleych wie ein gast in eynes frembden wurtes hauß.
5,8 Aber als ich sag die schon fraw tregt gifft ym mundt/ dergleychen die fraw köngin verstand Venus und der Mon seyen ym Scorpion welchs dann ein gifftig thir ist/ 
5,9 wolten dem reychen hern gern ein beyfal thun im schützen 
5,10 so kummen sie tzu spat/ 
5,11 und seyen ym Scorpion/ in des Mars hauß und herschung/ welchen sie mer helfen dann dem Jupiter. 
5,12 Der groß herr Jupiter erschrack ser het nith mer hülff/ begert yr freuntschaft/ 
5,13 und macht eyn vischmaltzeyt auff das xxiiij iar ym anfang des Hornungs und bat tzu gast köng/ köngin/ cantzler reyßigen/ schönfrawen/ und den gemeynen armen man. 
5,14 Verstehe also ym tausent funffhundert und xxiiij Jar/ kumpt Jupiter in die visch/ in sein eygen hauß und herschung wohin dann alle planeten auch kummen von wegen ires naturlichen lauffs der sie dann dahin tregt. 
5,15 Als Son der köng/ Mon die köngin/ Mercurius der cantzler/ Mars der reysig/ Venus die schön fraw und Saturnus der gemeyn man/ werden alle Jupiters geste in den vischen. 
5,16 Aus welchen manchfaltig tzusamenfügungen und coniunctionibus der planeten oder irrenden stern sich graussame und erschrockenliche würckung begeben werden. 
5,17 Als dann clerlich nachvolgt etc.
5,1 Weiter heißt es im Text: Der König nahm seinen Kanzler, und sie gingen beide in das Haus des reichen Herrn.
5,2 Das soll so verstanden werden: Die Sonne hält zusammen mit Merkur in der Mitte des Schützen ihre Konjunktion und Ratsversammlung ab.
5,3 Aber im Gleichnis bedeutet die Sonne den christlichen König und Kaiser und Merkur seine Ratsherren und seinen Anhang, die dem großen Herren gerne helfen wollen.
5,4 Aber der bewaffnete Mars will das nicht gestatten, denn er ist im Steinbock zu stark und zu würdig; 
5,5 und seinen Anschlag, den er für 1521 plant, führt er erst am 5. Februar 1524 aus.
5,6 Und für den Fall, dass sich Jupiter im Wassermann oder in den Fischen erholen wird, ermahnt Mars seinen Nachbarn, den Saturn, der dann voll verborgenen Zorns und böser Missgunst ist, der außerdem Mars' Nachbar im Wassermann ist, in dem er große Würde und Bedeutung hat.
5,7 Und Jupiter ist in Saturns Haus, im Steinbock, und wird dann von Saturn überwältigt wie ein Gast im Haus eines fremden Wirts.
5,8 Aber wenn ich sage, dass die schöne Frau und ebenso die Frau Königin Gift im Mund trägt, so ist das so zu verstehen, dass sich Venus und der Mond im Skorpion, einem giftigen Tier, befinden.
5,9 Sie wollten dem reichen Herrn im Schützen gerne einen Dienst erweisen.
5,10 Sie kamen aber zu spät.
5,11 Sie sind im Skorpion, im Haus und Herrschaftsgebiet des Mars, dem sie mehr helfen als dem Jupiter.
5,12 Der große Herr Jupiter erschrak sehr; da er keine Hilfe mehr hatte, wollte er ihre Freundschaft haben.
5,13 Da richtet er für den Februaranfang von 1524 eine Fischmahlzeit und lädt dazu als Gast den König, die Königin, den Kanzler, den Bewaffneten, die schöne Frau und den einfachen armen Mann.
5,14 Das soll man so verstehen: Im Jahr 1524 kommt Jupiter in die Fische, in sein eigenes Haus und Herrschaftsgebiet, in das dann auch alle anderen Planeten kommen aufgrund ihres natürlichen Laufs, der sie dorthin führt.
5,15 Also die Sonne, der König, der Mond, die Königin, Merkur, der Kanzler, Mars, der Bewaffnete, Venus, die schöne Frau, und Saturn, der einfache Mann, werden Jupiters Gäste in den Fischen.
5,16 Aus diesen vielfältigen Konjunktionen der Planeten oder irrenden Sterne ergeben sich fürchterliche, schreckliche Auswirkungen.
5,17 Das wird im folgenden erklärt.
6 Weyssag.

6,1 In dem namen gottes des almechtigen seyner außerwelten liben muter Maria und allen gottes heylgen/ fahe ich an tzubedeuten und eröffnen/ die würckung und einneigung der vil Coniunction. So sich begeben werden ym Jar der minder tzal Christi xxiiij. mit sampt dissen einneygungen/ so uns hie tzwischen der tzeyt/ von hymlischer influenz verlaufen werden/ 
6,2 vleyslich bittende/ ob do solchs büchlin keme fur vorstendigen disser kunst/ ernstlich in liebe ubersehen/ und ob sich alle nachvolgende pronosticata oder weyßagungen begeben/ auff alle ob angetzeyte außgetzogner astrologey/ 
6,3 dann hoff ich nach gutem vorstand eynes ieden urteil (beforder gelarter) vil nutzparkeyt und warnung auß eyner rechten grundtfest dißer löblichen kunst gegeben und treulich gewarnet haben. 
6,4 Und protestier hirauff/ ob ich etwas redde wider etlich/ so do unvorstendig schreyben in disser kunst/ mir gütlich tzu vorgeben/ dann ich acht solche kunst mer von unwissenden irrer/ dann wissenden/ gehassigt/ und in vil minderung gefallen in kurzen iaren/ und etwan großfürsten und herren/ sich unterwunden solcher naturlicher kunst/ von wegen irer lustberkeyt tzu lernen. 
6,5 Aber nun thut eygner nutz so vil/ daz ich achte wol solche kunst unnd auch andre naturliche künsten tzuruck gestossen werden/ und sunderlichs der tzeyt nicht geacht.

6 Weissagung

6,1 Im Namen Gottes, des Allmächtigen, und seiner auserwählten lieben Mutter Maria und aller Heiligen Gottes fange ich an, die Auswirkung und Veränderung der vielen Konjunktionen darzulegen und zu erklären, die sich im Jahre 1524 ereignen werden, zusammen mit den Veränderungen, die uns in der Zwischenzeit durch den himmlischen Einfluss zustoßen werden.
6,2 Dabei bitte ich inständig, dass solch ein Buch zu den Kennern dieser Kunst gelangt, da ich es gründlich und sorgfältig durchgesehen habe, und dass auch die folgenden Vorhersagen oder Weissagungen eintreffen, vor allem die ausdrücklich astrologischen.
6,3 Des weiteren hoffe ich, mit verständnisvoller Zustimmung eines jeden, vor allem der Fachleute, viel Nützliches und hilfreiche Warnungen infolge einer guten Grundlage in dieser lobenswerten Kunst gegeben und zuverlässig gewarnt zu haben.
6,4 Danach bitte ich öffentlich, mir in Gutem zu vergeben, falls ich gegen einige spreche, die schreiben, ohne von dieser Kunst etwas zu verstehen, denn ich bin der Meinung, dass diese Kunst mehr von Unkundigen als von Wissenden gehasst wird und sie in wenigen Jahren an Anerkennung verloren hat und sich manchmal große Fürsten und Herren nur ihres Vergnügens wegen auf das Erlernen dieser natürlichen Kunst einließen.
6,5 Auch aus Eigeninteresse bemerke ich es wohl, dass diese Kunst und auch andere natürliche Künste abgelehnt und besonders derzeit missachtet werden.

7,1 Auß hymelischen einflus und würckung begibt sich in dissem gegenwertigen Jar xxi. ein Comet oder pfawenschwantz welchs tzeyt ob an in tag und stunden ertzelt ist. 
7,2 Bedeutende grosse tzwitracht der geystlichen und weltlichen/ also anfahende sich sacht tzu begeben: ie lenger ie mehr/ under inen etwan biß in des drey und tzweintzigst Jare. 
7,3 Auch wirt auffsteen und werden ein weltlich man/ von nidergang der Sonen/ nicht eines hohen standes/ und sich erheben als ein haupman des volckes/ durch welchen disser comet würgt ein tod eines grossen herren. 
7,4 Disser heuptman wirt gehalten in grosser ehr und würd von den so yme unterthenig sein/ welcher dann wirt schedlich allen Jovisten <Text: Jonisten>/ helt sich heymlich in allen seynen anschlegen/ legt sich wider grosse heupter der geistlickeyt. 
7,5 Sein anhang und hülff wirt groß/ und mechtig. 
7,6 Er wirt siglich und unuberwintlich/ sein sterck und macht wirt erfaren in der Christenheyt/ wirt in einigkeyt und stille leben gar nahe tzwey iar. 
7,7 In dem kumpt herbey die tzusamenfügung aller irrenden stern oder planeten in dem xxiiij Jar etc. 
7,8 Und in der hymlischen figur der revolution diß Jars xxi/ was Saturnus der sterckest und orientalis/ bedeudt der Christenheyt einen neidigen und behenden krieg von orient/ wo dann kein anderer wirt vorstanden dann der Türck/ welchen wir dann ietzunt mit gemeyner und wissentlicher sag und schrifften vernemen. 
7,9 O yr Christenlichen fürsten nembt auff euch die purd des creutz Christi unsers seligmachers/ seyent gedultig und fridlich miteynander/ und befleckent das erdreych nicht selb mit ewerm eygen blut/ dann furwar mit dem wir streyten sollen/ der ist uns ser nach/ und wollen uns eintrechtlich miteinander gegen yme widersetzen/ haltend fast das creutz Christi. 
7,10 Dann nach antzeygung hymlischer würckung und alter prophecia wirt die agrippinisch erd vertzeren den wuetenden leychnam des Türcken. 
7,11 Darumb lat uns dißem orientischen verkorten nicht stat geben/ uns tzu betzwingent/ dann wir wollen das ertrich besprengen mit blut dißer orientischen ungetrewen frucht. 
7,12 Dartzu helff Christus war got und mensch mit dem baner und wappen des heylgen Creutz etc.
7,1 Infolge des himmlischen Einflusses und ebensolcher Wirkkraft kommt es in diesem gegenwärtigen Jahr 1521 zu einem Kometen oder Pfauenschwanz, dessen Zeit oben in Tag und Stunde angegeben ist.
7,2 Er zeigt an, dass große Zwietracht zwischen Geistlichen und Weltlichen unmerklich beginnt, im Laufe der Zeit bei ihnen zunimmt bis zum Jahre 23.
7,3 Auch wird von Westen her ein weltlicher Mann sich erheben und entstehen, keines hohen Standes, er wird sich erheben als Führer des Volkes, durch den dieser Komet den Tod eines großen Herren bewirken wird.
7,4 Diesem Führer wird von seinen Untergebenen große Ehre und Würde entgegengebracht werden; er wird allen Jupiter-Menschen schaden; er führt seine Anschläge im Geheimen aus und kämpft gegen bedeutende geistliche Führer.
7,5 Seine Anhängerschaft und seine Unterstützung wird bedeutend und mächtig sein.
7,6 Er wird siegreich und unüberwindlich sein; die Christenheit wird seine Stärke und Macht erfahren; er wird in der Einsamkeit und Stille fast zwei Jahre leben.
7,7 Währenddessen nähert sich die Konjunktion aller irrenden Sterne oder Planeten im Jahre 24.
7,8 Und im Bild des himmlischen Umlaufs dieses Jahres war Saturn der stärkste und stand im Osten; das bedeutet für die Christenheit einen schlimmen und schnellen Krieg aus Osten, worunter man nur den Türken verstehen kann, von dem wir jetzt allgemein und bewusst in Wort und Schrift hören.
7,9 O ihr christliche Fürsten! Nehmt die Bürde des Kreuzes Christi, unseres Seligmachers, auf euch, seid zueinander geduldig und friedlich, und befleckt nicht selbst die Erde mit eurem eigenen Blut, denn tatsächlich: unser künftiger Gegner ist uns sehr nah, und wir wollen in Eintracht
ihm widerstehen und dabei das Kreuz Christi fest halten!
7,10 Denn wie himmlische Wirkkraft und alte Prophezeiung anzeigen, wird agrippinisches Land den wütenden Leichnam des Türken verzehren.
7,11 Lasst uns darum diesem Irrgläubigen aus dem Osten nicht gestatten, uns zu bezwingen, denn wir wollen die Erde mit dem Blut dieser ungläubigen Frucht des Osten besprengen.
7,12 Dazu verhelfe uns Christus, der wahre Gott und Mensch, mit der Fahne und dem Wappen des heiligen Kreuzes!
8,1 Als dann so man wirt tzelen Tausent funffhundert und xxiiij iar etc.
8,2 In dißem Jar wirt weder Son noch Mon befinstert 
8,3 Aber ym anfang des Hornungs werden vil Cometen gesehen von aller planeten geburt/ und werden bescheen geschichten der irrenden stern (welche billich tzu verwundern sein) 
8,4 dann in obgenantem monat werden tzweinzig tzusamenfügungen (furwar nicht gering) von welchen coniunctionibus ir xvi werden das wesserig tzeychen der visch besitzen/ welche gar nahe der gantzen umbkreysung der welt/ Climaten/ Köngreychen/ Provincien/ Stenden/ würden/ unvernünfftigen thiern/ merwundern/ und allen wachsenden dingen hie auff ertrich ein verkerung/ verwandlung/ und enderung bedeuten/ 
8,5 Welchs wir von vilen so da haben geschriben alte historien und geschichten nicht oder kaum vernummen haben und von alten leuten schwerlich erfarn und in wissen gebracht mag werden.
8,1 Im Jahre 1524
8,2 gibt es weder Sonnen- noch Mondfinsternis.
8,3 Aber am Februaranfang wird man viele Kometen sehen, die von allen Planeten herrühren, und es werden sich wunderbare Dinge bei den Planeten ereignen.
8,4 Denn im genannten Monat wird es zwanzig - wirklich: eine Menge! - Konjunktionen geben, von denen sechzehn das wässrige Zeichen der Fische besitzen werden; sie zeigen durch ihre große Nähe dem ganzen Weltkreis, allen Zonen, Königreichen, Provinzen, Ständen und wichtigen Menschen, den unvernünftigen Tieren, den seltsamen Meerwesen und allen Gewächsen der Erde eine Verwandlung und Veränderung an.
8,5 Derartiges haben wir von vielen alten Geschichtsschreibern gar nicht oder nur kaum vernommen; von den (lebenden) Alten kann das auch kaum erwähnt werden, da sie es nicht erfahren mussten.
9,1 Erstlich in dißem Jar begibt sich die groß coniunction Saturni und Jovis/ auff den ersten tag des Hornungs vor mittag als es schlecht ix. und lij. minut 
9,2 der wider in dem ascendenten/ und die coniunctiones mit sampt den planeten in xij. hauß/ bedeuten arbenzeligkeyt mühe und gefencknuß Christenlichen menschen. 
9,3 Die coniunction Saturni und Martis und Jovis und Martis begeben sich tzu gleych auff den .v. tag des Hornungs. 
9,4 Die coniunction Saturni und Veneris wirt auff den .x. tag des Hornungs. 
9,5 Die tzusamenfügung Jovis und Veneris auff den xi. tag des Hornungs. 
9,6 Auff den xvi. tag fügt sich Mars und Venus/ 
auff den xvij. tag die Son und Mercurius/ 
auf den xix. tag Saturnus mit Mercurio/ 
auff den xx. tag. Jupiter mit sampt Mercurio/ 
auff den xxi. tag Saturnus mit der Sonnen/ 
auff den xxv. tag Jupiter mit der Sonnen/ 
auff den xxviij. tag Mars mit sampt Mercurio/ 
9,7 und geet die Son in den ersten punckten der visch auff den ix. tag des Hornungs umb mittag so es xi. schlecht xxxvi minut 
9,8 der Krebs das wesserig tzeychen im ascendenten die coniunctiones in dem xi. hauß etc. Bedeutend mit sampt aller coniunction der irrenden stern/ erhebung unnd anfangs des wassers in greulicher ungestimmigkeyt/ auff den ersten tag des Hornungs mit getzeugnus der Venus welche dann den ersten punckten der visch eintritt
9,9 wiewol es angever xxx. tag sich vor neygt tzu wesserlicher und regenlicher gestalt/ wirt es doch langsam sich begeben/ unnd nicht als sagt Alexander Seytz von Marpach der löblichen Fürsten von Beyrn Phisicus in grossen gemalten brieffen/ welche er tzu vorkauffen auff dem reychstag gen Worms verordnet/ mit vil thiern und mülredleyn aber ich achte es seyen wintmuln. 
9,10 In welchen brieffen er meldet vil erschrockenliche und graussame ding auch antzeigende daz von der tzeyt Noe biß hieher keyn grösser wasser sich begeben hab/ dann diß tzukonfftig sich begeben wirt. 
9,1 Erstens: In diesem Jahr kommt es zur großen Konjunktion von Saturn und Jupiter am 1. Februar, vormittags, um 9.52 Uhr.
9,2 Der Widder im Aszendenten und die Konjunktionen in Verbindung mit den Planeten im 12. Haus bedeuten Not, Mühen und Gefängnis für die Christenmenschen.
9,3 Am 5. Februar ereignen sich zeitgleich die Konjunktionen von Saturn und Mars und Jupiter und Mars.
9,4 Am 10. Februar kommt es zur Konjunktion von Saturn und Venus,
9,5 am 11. Februar zu der von Jupiter und Venus.
9,6 Am 16. zu der von Mars und Venus,
am 17. von Sonne und Merkur,
am 19. von Saturn mit Merkur,
am 20. von Jupiter mit Merkur,
am 21. von Saturn und Sonne,
am 25. von Jupiter und Sonne,
am 28. von Mars mit Merkur.
9,7 Und die Sonne tritt am 9. Februar, mittags, um 11.36 Uhr in die Fische.
9,8 Der Krebs, das wässrige Zeichen im Aszendenten und die Konjunktionen im 11. Haus bedeuten zusammen mit allen Planetenkonjunktionen für den 1. Februar den Beginn der Wasserflut in fürchterlicher Bedrohlichkeit, die die Venus bezeugt, die dann in die Fische eintritt.
9,9 Obwohl es ungefähr 30 Tage lang nach Wasser und Regen aussieht, wird es doch langsam geschehen, anders, als Alexander Seitz von Marbach sagt, der Arzt der löblichen Fürsten von Bayern, in seinen großen illustrierten Flugblättern, die er auf dem Reichstag zu Worms verkaufen ließ; <er meint> mit vielen Tieren und Mühlrädern, die ich aber für Windmühlen halte.
9,10 Auf diesen Flugblättern kündigt er viele schreckliche und grausame Dinge an und meint auch, dass sich von der Zeit Noahs bis heute keine größere Flut ereignet habe als diese bevorstehende.
10,1 Ist wol ab tzunemen das er in den tafeln Alfontij/ oder ander gelarten diser kunst/ Rumpelt/ und die grösten/ grosen/ und mittlen coniunctiones nicht wol erforschet hat/ was odder wie die gewürcket haben in vorgangen iarn. 
10,2 Lat euch nichts anfechten liebes volck/ dann ich wil das beweysen und warmachen mit allen erfarnen disser kunst/ das er an allen grundt schreybet. 
10,3 Unnd nimbt mich wunder das ein artzt sich so hoch in die astronomy begibt ane grundt und fundament. 
10,4 Und sag also darwider das sich die würckung solcher coniunction/ mer begibt in würckung der planeten/ dann des tzeychens/ und seyen nach tzeyt Noe vil grösser wasser gewesen/ dann dises tzukunfftig wirt. 
10,1 Man kann wohl annehmen, dass er in die Alfonsinischen Tafeln oder in die anderer Gelehrter dieser Kunst eingedrungen ist und nicht recht erforscht hat, welche und wie große Wirkungen die größten, großen und mittleren Konjunktionen in früheren Jahren hatten.
10,2 Liebes Volk, lasst euch nicht bange machen, denn ich will mit allen Fachleuten dieser Kunst eindeutig beweisen, dass er völlig grundlos schreibt.
10,3 Es wundert mich auch, dass ein Arzt sich ohne jegliche Grundlage so in die Astronomie versteigt
10,4 Meine Gegenthesen lauten also: Die Auswirkungen solcher Konjunktionen rühren mehr von den Planeten als von dem Tierkreiszeichen, und seit Noahs Zeit gab es viel größere Fluten, als die kommende eine sein wird.
11,1 Und als man hat getzalt von Christi geburt/ sechs hundert und xviij. iar umb die tzeyt was die groß coniunction in der wesserlichen triplicitet/ 
11,2 welche coniunction sich von der geburt Christi .v. hundert und lxxxix. biß auff die tzal nach solcher gepurt .vij. hundert und lxxxviij. tzehen mal sich begaben und kein mal ausserhalb der wesserlichen triplicitet/ one aller anderer planeten würgklickeyt/ 
11,3 ßo sich antzweyfel do auch begeben habe/ welche dann würckten in obgenanten .vi. hundert und xviij. Jar in dem sechsten Jar der gubernierung Keysers Mauricij/ ein solche wassergus das man meint das die sintflus Noe ernewet were. 
11,4 Dann disse sintflus was in der Venediger foriaul/ oder andern gegenten welsch landes. 
11,5 Also das sich die weg und strassen verluren/ acker/ wisen/ dörffer/ und ander menschliche wonung tzu seegruben wurden/ und vil menschen und vichs verdurben und ertrancken. 
11,6 Der flus der etsch lieff diß mal also aus das in sant Zenonis deß merteres kirchen/ ausserhalb der mauern stadt Bern oder Verona gelegen/ das wasser bis tzu den öbernn fenstern reychet. 
11,7 Welchs beschach auff den .xvij. tag des monatz Octobris/ aber es warn solch hageln thonder und plitzen/ die kaum tzu Summerlichen tzeyten gescheen mügen 
11,8 So was auch die Tiber tzu Rom also groß/ das das wasser darvon uber die mauern eynflos und vil örter da inn beschwemmet. 
11,9 Do wart auch gesehen ein wunder grosser trach mit etlichen schlangen/ mitten in dem rechten wassergang welchen furt die flus der Tiber durch die stat auß biß in daz Mer hinab. 
11,10 Nach dissen dingen kam als bald ein schwere pestilentz/ also das von unerschetzlicher mengung gar wenig menschen verbliben.
11,11 Disse pestilentz berurt erstlich Pelagum den Bapst/ nach dem strecket sie sich auß in daz volck. 
11,12 In disser betrübnuß ward der heylig Gregorius tzu eynem Bapst erwelt/ der ordnet eyn letaney in sibnerley form/ mit menlichem und weyblichen geschlecht. 
11,13 Dieweyl man die eyne hielt do starben lxxx. menschen darunter etc.
11,14 Darumb ich obgemelten doctor Alexander Seytzen meynung widersprich 
11,1 Im Jahre 618 nach Christi Geburt fand die große Konjunktion in der wässrigen Triplizität statt.
11,2 Zwischen 589 und 788 ereignete sich diese Konjunktion zehnmal und immer in der wässrigen Triplizität, ohne Einwirkung  aller anderer Planeten.
11,3 Zweifelsohne ereignete sie sich auch da, im oben genannten Jahr 618, dem 6. Jahr der Regierung des Kaisers Mauritius, wobei sie <die Planeten> eine solche Flut hervorriefen, dass man meinte, es sei eine neue Noah-Sintflut.
11,4 Denn diese Sintflut fand im venezischen Friaul und anderswo im Welschland statt.
11,5 Sie war so schlimm, dass Wege und Straßen verloren gingen, Äcker, Wiesen, Dörfer und andere menschliche Wohnungen zu Seen wurden und viele Menschen und Tiere verdarben und ertranken.
11,6 Die Etsch hatte damals eine solche Überschwemmung, dass das Wasser bei St. Zeno, der Märtyrerkirche außerhalb von Bern bzw. Verona, bis zu den oberen Fenstern reichte.
11,7 Das geschah zwar am 17. Oktober, aber es gab solchen Hagel, Donner und Blitze, wie sie kaum im Sommer geschehen können.
11,8 Auch der Tiber in Rom war so hoch, dass sein Wasser über die Mauern floss und viele Plätze innerhalb überschwemmte.
11,9 Damals sah man auch einen riesengroßen Drachen mit einigen Schlangen mitten im rechten Seitenarm, der den Tiber durch die Stadt bis zum Meer begleitet.
11,10 Danach kam bald eine große Seuche, so dass von der unermesslich großen Menschenmenge nur wenige Menschen übrig blieben.
11,11 Diese Seuche trifft zuerst den Papst Pelagus, danach breitet sie sich im Volk aus.
11,12 In dieser traurigen Lage wurde der heilige Gregor zum Papst gewählt; der ordnete eine siebenfache Litanei für Männer und Frauen an.
11,13 Während man eine davon abhielt, starben an der Seuche 80 Menschen.
11,14 Deshalb widerspreche ich der oben angeführten Meinung des Dr. Alexander Seitz.
12,1 Aber ich wil glauben das von sölcher obgemelter wesserung biß hieher/ keyn grössere wesserung sich begeben hab/ dann sich ietzunt in dem xxiiij. iar begeben wirt. 
12,2 Welche dann nimbt iren volkummen anfang auff den ersten tag des Hornungs weret biß auff den dritten tag des Mertzens/ verzeucht sich tzu tzeyten ein wenig/ als ein tag oder halben und facht bald wider an. 
12,3 Hohen und eben landen ist es nicht schetlich allein das es ligende güter da verschleyffet. 
12,4 Aber etwan fleckenn so do tzu gering mit bergen umbgeben sein/ do dann wasser tzu allen orten kan eynlauffen/ seyen besorglich.
12,5 Dergleych flecken so do ligen nach an der See/ und landtart so do den tzeychen vischen und iunckfraw underworffen seyen/ mögen sich gentzlich fursehen. 
12,6 Dann die aller sorglichest influentz disser coniunction kumbt mit aller würglickeyt uber die selben. 
12,7 Unnd von sölcher uberflüssigkeyt des wassers/ werden verschleyfft ecker/ wisen/ und ligende güter/ und in nachvolgenden iarn nicht frucht bringen. 
12,8 Darauß groß hunger und not armen leuten entsteen wirt/ 
12,9 und von solcher uberflüssigkeyt der großen wesserung/ wirt das erdrich also mit bösen dunsten umbgeben/ das durch die Summerlichen würckligkeyt der Sonnen/ auff den herbst des selben Jars. Ein eylender tzufelliger/ und süchtiger sterben kummen wirt/ und der winter gar hefftig kalt. 
12,10 Das yr etlich sagenn das die vogel des luffts/ werden suchen die wonung der menschen/ von grosser kelten wegen.
12,1 Ich will aber akzeptieren, dass es von der oben erwähnten Wassernot bis heute keine größere Wassernot gegeben hat, als sich jetzt im Jahre 1524 ereignen wird.
12,2 Diese beginnt am 1. Februar und dauert bis zum 3. März, lässt manchmal etwas nach, etwa einen halben oder ganzen Tag, und fängt dann erneut an.
12,3 Für hochgelegenes oder ebenes Land ist sie nicht schädlich, da trägt sie nur herumliegende Dinge davon.
12,4 Aber Ortschaften, die von Bergen zu wenig geschützt sind, so dass das Wasser von allen Seiten eindringen kann, sind gefährdet.
12,5 Außerdem sollen sich Orte am Meer und Landstriche, die den Zeichen Fische und Jungfrau unterworfen sind, vorsehen.
12,6 Denn der allergefährlichste Einfluss dieser Konjunktion wirkt sich vollständig bei ihnen aus.
12,7 Und von dieser Überschwemmung werden Äcker, Wiesen und herumliegende Güter beschädigt, und sie werden in folgenden Jahren keine Frucht bringen.
12,8 Dadurch werden bei armen Menschen großer Hunger und Not entstehen.
12,9 Und infolge dieser Überschwemmung bei der großen Wassernot wird die Erde von schädlichen Dünsten umgeben, so dass es durch sommerliche Sonneneinstrahlung bis in den Herbst zu einem schnellen, unberechenbaren und krankheitsbedingten Sterben kommen und ein überaus kalter Winter folgen wird.
12,10 Deshalb werden manche behaupten, die Vögel der Luft würden die menschlichen Behausungen der großen Kälte wegen aufsuchen.
13,1 Auch ist leyder solcher tzusamenfügung wurckung und bedeutnuß nicht allein in wasser/ als gesagt ist. 
13,2 Sonder auch wie oben angetzeygt/ tzwitracht und uneinigkeyt der geystlichen und weltlichen. 
13,3 Auch dartzu ein gantze veranderung und reformation der Christlichen kirchen. In dem selben und nachvolgenden Jar/ und grosses bluvorgiessens Christenliches volckes/ und nidertruckung grosser heupt/ so do in wirden sitzen und auffgestigen seyen etc.
13,4 Und als hildegardis und der heylig apt Joachim/ vor vil iarn disse tzweyung und scisma der kirchen weysgesaget. 
13,5 Die Son neygt sich tzu Saturno in der revolution des selben iars.
13,6 Bedeut tzu vallen und tzerstört tzu werden/ die schwachen saul und enthalterin/ der Christlichen kirchen/ welche dann der Christenlichen kirchen ordnung und gesatz/ schwechlich getragen und getzirt hat. 
13,7 O dann wirt der groß herr betrübt und in grossem kummer sich von hinden wenden. 
13,8 O selig und gebenedeyet seyen dann die muttern welche so dann frucht geberen als man wirt tzelen Tausent funffhundert und .xxxij. Jar/ 
13,9 Dann werden die schwert beyderley öberkeyt in mildigkeit und grosser güte eynig. 
13,10 Dann werden die gesatz Christlicher ordnung in ein tafel des festen demantz geschriben/ und unbrüchlich gehalten. 
13,11 Dann werden blüen die Lilien der kirchen/ 
13,12 dann wirt sich außbreyten die Roß weltlicher öberkeyt. 
13,13 Dann wirt außfligen der Adler/ in willen tzu vertilgen kleyne und unnutz vogel. 
13,14 Und wirt gekrönet im Christlichen feld/ mit dreyen wolrichenden Lilien. 
13,15 Dann wirt der lust des Erdriches/ vorgleychet der tzirung des Paradises/ 
13,16 dann felt Jerusalem in gewalt und hant des Christenlichen Köngs/ mit sampt vil unbekarten landen/ und wirt an vil orten der welt gesehen das sighafft Banir mit dem Creutz Christi gewapnet: 
13,17 dann wirt villeycht erfult die Evangelisch ler Joannis decimo. 
13,18 Erit unus pastor et unum ovile etc.
13,1 Leider wirkt sich diese Konjunktion nicht nur aufs Wasser aus, wovon gerade gesprochen wurde.
13,2 Sondern, wie oben angezeigt, kommt es auch zu Zwietracht und Uneinigkeit bei religiösen und politischen (Führern).
13,3 Dazu entstehen auch völlige Veränderung und Reformation der christlichen Kirchen in diesem und dem folgenden Jahr, auch ein großes Blutvergießen im Christenvolk und Erniedrigung bedeutender Personen, die Würden bekleiden und hoch aufgestiegen sind.
13,4 So haben Hildegard und der heilige Abt Joachim vor vielen Jahren diese Kirchenspaltung, ein Schisma, vorhergesagt.
13,5 Im Umlauf desselben Jahrs neigt sich die Sonne Saturn zu.
13,6 Das bedeutet, dass die schwache Säule und Erhalterin der christlichen Kirchen, die die Ordnung und das Gesetz der christlichen Kirchenordnung mühsam getragen und geschmückt hat, fällt und zerstört wird.
13,7 O, dann wird der große Herr betrübt und in großem Kummer sich von hier abwenden.
13,8 Selig und gepriesen sollen dann die Mütter sein, die erst im Jahre 1532 gebären.
13,9 Dann werden die Schwerter beider Obrigkeiten in Milde und großer Güte einig werden.
13,10 Dann werden die Gesetze christlicher Ordnung auf eine Tafel aus festem Diamant geschrieben und gehalten, ohne gebrochen zu werden.
13,11 Dann werden die Lilien der Kirchen blühen.
13,12 Dann wird sich die Rose der weltlichen Obrigkeit verbreiten.
13,13 Dann wird der Adler ausfliegen, um kleine und nutzlose Vögel zu fressen.
13,14 Und er wird im christlichen Feld mit drei wohlduftenden Lilien gekrönt.
13,15 Dann wird man die Freude der Erde mit dem Schmuck des Paradieses vergleichen.
13,16 Dann fällt Jerusalem zusammen mit den unbekehrten Ländern in die Hand und Gewalt des christlichen Königs, und man wird an vielen Orten der Welt die Siegesfahne, ausgestattet mit dem Kreuz Christi, sehen.
13,17 Dann wird vielleicht die Lehre des Evangeliums aus Johannes 10 in Erfüllung gehen:
13,18 Es wird ein Hirte und einen Stall geben usw.
14 Geburt des Endchrist.

14,1 Als dann so wirt werden libe unnd grosse eynigkeit der Christenmenschen undereinander. 
14,2 Welches der teuffel und sein anhang seer hasset/ 
14,3 würckt er durch seynen teufelischen geyst (oder villeycht thut es got den außerwelten/ die in seyner huld tzu behalten) Die tzukunft und geburt des boßhaftigen Endchristes/ 
14,4 welches dann beschicht von anfang der welt .vij. M. und .xxxx. iar und von der sintflus Noe iiij. M vi C. und lxxxxix. Jar. Und von der geburt Christi unsers seligmachers .i. M. vi. C. und drey und neuntzig Jar. 
14,5 Wo sich dann wird begeben eyne von den grösten coniunctionibus/ und wirt ein gantze erfullung tzehen Saturnischer umweltzung.
14,6 Welchs nach Christi unsers liben hern geburt Tausent siben hundert und lxxxix. Jar/ gar geendet wirt. 
14,7 Und so dann die welt nach wurde weren (das nimant weyß dann got) O dann werden grosse wunderbarliche geschichten geschehen von enderungen/ wanderungen und tzerstörungen/ beforder in den gesatzen und seckten Christenlicher ordnung. 
14,8 Welches ich von langer erzelung wegen ganz außlaß/ 
14,9 und in obgenantem Jar Tausent sechßhundert und .xciij. nach christi unsers liben hern geburt (. Welcher iar dann gedenckt der houchwirdig Petrus de Aliaco Cardinalis cameracensis in dem buch der eynhelligkeyt der astronomy mit der Teology als er schreybt von der viij. grösten coniunction in dem lx capitel etc.) Wirt geborn der Endchrist ein son der verderblickeyt under dem tzeychen Steinbock in der tzweyen bösen Martis und Saturni würdin/ 
14,10 Welcher tzweyen influentz under den planeten die aller boßhafftigest ist 
14,11 wirt sich berümen in allen bübereyenn. 
14,12 Wirt in hoffart/ neyd/ haß tzwitrechtigkeyt/ unnd fast aller falscheyt leben/ 
14,13 von wegen Martis wird er auffsteygen unnd grosser ehr geacht.
14,14 Aber Saturnus geyt ime offenbares böß und in gantzer nidertrückung und abfal seyn leben enden.

14 Geburt des Antichrist

14,1 Dann wird Liebe und große Einigkeit der Christen untereinander beginnen.
14,2 Das hasst aber der Teufel und sein Anhang sehr.
14,3 Durch seinen teuflischen Geist (oder bewirkt das vielleicht Gott für seine Auserwählten, um sie in seiner Gunst zu behalten?) bewirkt er Zukunft und Geburt des bösartigen Antichrist.
14,4 Das geschieht im Jahre 7040 seit Anfang der Welt und seit der Sintflut Noahs 4699 Jahre,  im Jahre 1693 seit Geburt Christi, unseres Seligmachers.
14,5 In diesem Jahr wird sich eine der größten Konjunktionen ereignen und werden 10 Saturnumläufe vollständig zu Ende sein.
14,6 Diese sind im Jahre 1789 nach Christi, unsers lieben Herrn, Geburt zu Ende.
14,7 Falls die Welt da noch besteht (Das weiß niemand außer Gott!), o, dann werden große, wunderbare Ereignisse passieren: Änderungen, Wanderungen und Zerstörungen, vor allem bei den Gesetzen und Sekten christlicher Ordnung.
14,8 Weil die Erzählung davon zu lange dauern würde, lasse ich sie ganz aus.
14,9 Und in diesem genannten Jahr 1693 nach Christi, unseres lieben Herrn, Geburt (Diese Jahre erwähnt auch der hochwürdige Petrus von Ailly, der Kardinal von Cambrai, im Buch von der Übereinstimmung der Astronomie mit der Theologie, wenn er im 60. Kapitel von der achtgrößten Konjunktion schreibt.) wird der Antichrist geboren, ein Sohn des Verderbens im Zeichen des Steinbocks und der Dignität des Mars und des Saturn, der zwei Bösen.
14,10 Der Einfluss dieser beiden ist der schlechteste aller Planeten.
14,11 <Der Antichrist> wird sich großtun in allen Untaten.
14,12 Er wird in Hochmut, Neid, Hass, Zwietracht und fast jeglicher Falschheit leben.
14,13 Durch Mars' Unterstützung wird er Karriere machen und großer Ehren für würdig erachtet werden.
14,14 Aber Saturn gibt ihm offenkundig Böses und lässt sein Leben in Unterdrückung und Untreue enden.

15,1 Und disser Endchrist ein son der boßheyt/ wirt geborn tzu Corizon/ wirt ertzogen in Betsaida/ unnd in Capharnaum wirt er seyn herschung und regiment halten. 
15,2 Methodius eyn heylger marter/ welchs dann Jeronimus gedenckt in dem buch der durchlauchten menner welcher von got dem almechtigen hat antwort empfangenn. Ist mir mit sampt Joachim dem heylgen abt und Hildegardis/ obangetzeygter und nachvolgender wort ein warer tzeug. 
15,3 Der dann von der tzergencknuß der welt vill geschriben hat/ welchs ehr allein auß gotlichem mundt empfangen etc. 
15,4 unnd in den tagen als obgenanter son der verfluchung wirt geborn. Steygt auff der Römisch Köng an die stat do Christus fur uns den tod gelitten/ wirt nemen Köngliche cron von seynem heupt/ die legen auff eyn creutz/ apffel und tzepter darneben. 
15,5 Und wirt also das Christenlich reych got dem hymlischen vater ubergeben. 
15,6 Und so man dann hernach wirt auffheben das creutz wirt er als bald auffgeben seinen geist. 
15,7 Darnach wirt zerstört und tzerbrochen werden aller weltlicher gewalt Fürstlicher öberkeyt. 
15,8 So dann wird der son der boßheyt/ bas mögen sein boßhafftigkeyt tzu volbringen. 
15,9 (Jacob der patriarch hat weysgesagt/ das er von dem geschlecht/ Dan/ werd geborn. Auß welchem geschlecht auch was Judas der dargeber und verkauffer Christi unsers hern etc.) 
15,10 Und seine tzeychen und mirakel hie auff erdtrich werden unwarhafft. 
15,11 Er wirt verfuren dy gerechten mit den ungerechten/ wirt eyngon die stadt Jerusalem/ und sich setzen in den tempel wie got. 
15,12 Und so dann die anfechtung der selben tag wirt uberhantnemen/ so wirt dann göttlich crafft nicht gestatten/ den verfluchten son sehen lassen die verderbnuß des menschlichen geschlechts. 
15,13 Und wirt schicken seyne diener/ Enoch und Heliam tzu straffen den feindt/ unnd die werden yn tzu eynem lugner machen/ in angesicht aller völcker. 
15,14 Von welchen propheten der falsch son ertzurnet wirt und in grim und tzorn ein menge des Christenlichen volckes marteren und tödten lassen.
15,1 Und dieser Antichrist, ein Sohn der Bosheit, wird zu Corizon geboren, erzogen in Bethsaida, und in Kapharnaum wird er seine Herrschaft und Regierung haben.
15,2 Methodius, ein heiliger Märtyrer, den Hieronymus erwähnt in seinem Buch der besonderen Männer, der von Gott, dem Allmächtigen, Antwort erhalten hat, ist mir zusammen mit Joachim, dem heiligen Abt, und Hildegard ein wahrer Zeuge für die oben genannten und die folgenden Worte.
15,3 Er hat von der Vergänglichkeit der Welt viel geschrieben, was er allein aus göttlichem Mund empfangen hat.
15,4 Und in den Tagen, in denen der oben genannte Sohn der Verfluchung geboren wird, steigt der römische König hinauf an die Stelle, an der Christus für uns den Tod gelitten hat, er wird die Königskrone von seinem Haupt nehmen und auf ein Kreuz legen, den Apfel und das Zepter daneben.
15,5 Und auf diese Weise wird das christliche Reich Gott, dem himmlischen Vater, übergeben.
15,6 Und wenn man danach das Kreuz erheben wird, wird er bald seinen Geist aufgeben.
15,7 Danach wird alle weltliche Gewalt von fürstlicher Obrigkeit zerstört und gebrochen werden.
15,8 Danach wird der Sohn der Bosheit seine Boshaftigkeit besser ausleben können.
15,9 (Der Patriarch Jakob hat geweissagt, dass er aus dem Geschlecht Dan geboren wird; aus diesem Geschlecht stammte auch Judas, der Verräter und Verkäufer Christi, unseres Herrn, usw.)
15,10 Und seine Zeichen und Wunder hier auf Erden werden verlogen sein.
15,11 Er wird die Gerechten mit den Ungerechten verführen, wird hineingehen in die Stadt Jerusalem und sich wie Gott in den Tempel setzen.
15,12 Und wenn dann die Anfechtung dieser Tage zu groß werden wird, dann wird die göttliche Kraft es nicht zulassen, dass der verfluchte Sohn das Verderben des Menschengeschlechts sieht.
15,13 <Gott> wird seine Diener Enoch und Elias senden, um den Feind zu bestrafen, und die werden ihn als Lügner vor den Augen aller Völker entlarven.
15,14 Von diesen Propheten wird der falsche Sohn erzürnt werden und in Grimm und Zorn eine Menge des christlichen Volkes quälen und töten lassen.
16,1 Darnach wirt kummen die tzukunfft des waren son des menschen/ mit umbgebnen wolcken des hymels/ mit grosser er und glori. In form und gestalt wie die galileyschen menner yn tzu hymel haben sehen faren. 
16,2 Der wirt durch seyn tzukunfft tödten den feindt mit dem attem seynes mundes. 
16,3 Dann werden scheynen die gerechten wie die claren sternen/ unnd die unmilten werden geworffen in abgrundt der helle. 
16,4 Von welchem uns erlös der gesegnet got in welt der welt etc.
16,1 Danach wird die Zukunft des wahren Menschensohns kommen, von Wolken des Himmels umgeben, mit großer Ehre und Glorie, genau so, wie die Männer von Galiläa ihn zum Himmel haben auffahren sehen.
16,2 Dieser wird durch sein künftiges Wesen den Feind mit dem Atem seines Mundes töten.
16,3 Dann werden die Gerechten wie die hellen Sterne leuchten, und die Unbarmherzigen werden in den Abgrund der Hölle geworfen.
16,4 Davor bewahre uns der gesegnete Gott in Ewigkeit usw.
17 Gotlich anruffung.

17,1 Darumb ir Christenlichen menschen beyderley geschlechtes falt nider auf eure knie neigt eure heupter tzu got dem herren/ bittende das er uns seyn grundtlose gnad und barmhertzigkeyt hie in dissem iammerthal mitteyl/ und uns erkenn als die getzeychneten und außerwelten schefflen/ des grossen herdes und schar. 
17,2 Das helf uns got der vater/ got son und got heylig geyst mit irer gotlichen und wesenlichen eynigkeyt etc.

AMEN.

17 Anrufung Gottes

17,1 Ihr Christenmenschen beiderlei Geschlechts, fallt deshalb nieder auf eure Knie, neigt euer Haupt zu Gott, dem Herrn, und bittet, dass er uns seine grundlose Gnade und Barmherzigkeit hier in diesem Jammertal schenke und uns als die bezeichneten und auserwählten Schäflein des großen Hirten und seiner Herde erkenne.
17,2 Dazu helfe uns Gott, der Vater, Gott, der Sohn, und Gott, der Heilige Geist, mit ihrer göttlichen Einheit ihres Wesens usw.

AMEN

18 <Nachtrag>

18,1 Es seyen etliche gesicht gesehen worden als iij. Sonnen/ regenbogen/ prinnent balcken/ circkel und des dinges vill die hierinn keyn bedeutnuß haben. 
18,2 Wie nun die naturlich geborn werden wil ich kürtzlich ein tractat euch geben/ 
18,3 tzutzeyten seyen sie etzlicher würckligkeyt und bedeutnuß/ tzutzeyten auch gar keyner. 
18,4 Nach dem und dann würcken die wolken und andre corperliche ding des hymels/ von wegen ires entzwischensatz Son und erdrichs etc.

18 <Nachtrag>

18,1 Es seien etliche Erscheinungen gesehen worden, wie drei Sonnen, Regenbogen, brennende Balken, Kreise und viel Derartiges, was in unserem Zusammenhang bedeutungslos ist.
18,2 Wie diese Dinge natürlich entstehen, will ich demnächst in einem Traktat für euch darstellen.
18,3 Manchmal haben die Dinge einige Auswirkungen und Bedeutung, manchmal auch gar keine.
18,4 Wolken und andere materiellen Dinge des Himmels haben Wirkungen aufgrund ihrer Zwischenstellung zwischen Sonne und Erde usw.

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