Die Marke zu 15 Centesimi, der kleinste Wert der Serie, zeigt eine
Abschiedsszene, die nicht genau dem Text entspricht. In der Vergilstelle
verabschiedet Helenus, ein Sohn des Priamos, den Anchises mit den
folgenden Worten (Aeneis III, 472-481; zitiert wird Vers 477; Übersetzung Johannes Götte,
Tusculum-Ausgabe: Heimeran 1980):
"Interea
classem velis aptare iubebat
Anchises, fieret vento mora ne qua ferenti.
Quem Phoebi interpres multo compellat honore:
'Coniugio, Anchise, Veneris dignate superbo,
cura deum, bis Pergameis erepte ruinis,
ecce
tibi Ausoniae tellus; hanc arripe velis.
Et tamen hanc pelago praeterlabare necesse est;
Ausoniae pars illa procul, quam pandit Apollo.
Vade' ait `O felix nati pietate. Quid
ultra
provehor,
et fando surgentis demoror austros?' "
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"Segelfertig
ließ unterdes Anchises die Flotte
machen, damit kein Verzug mehr sei beim Wehen des Windes.
Ihn sprach ehrenvoll an des Phoebus kundiger Mittler:
' Du, Anchises, gewürdigt des stolzen Bundes mit Venus,
Götterliebling, zweimal entrissen Pergamus' Sturze,
dir ist bestimmt Ausoniens Land; fahr eiligst hinüber!
Und doch musst du an ihm vorbei das Meer noch durchgleiten,
weit noch liegt Ausoniens Strand, den dir öffnet Apollo.
Geh denn, beglückt durch die Liebe des Sohns! Was rede ich weiter
noch und halte durch Reden hin den steigenden Südwind?' "
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Das Bild zeigt Helenus, der hier einen jungen Mann verabschiedet, also
wohl den Aeneas. Rechts von Helenus sind die im Text erwähnten Geschenke
gezeigt, darunter ein prächtiger Helm. Ausonien ist Italien, das vom
Fatum bestimmte Ziel.
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