VERGIL-SERIE: ITALIEN 1930

Im dritten Buch der Aeneis lässt Vergil den Aeneas von der Ankunft in Italien erzählen; in der Nacht noch ist man aufgebrochen, da:

Iamque rubescebat stellis Aurora fugatis,
cum procul obscuros collis humilemque videmus
Italiam. 'Italiam!' primus conclamat Achates,
Italiam laeto socii clamore salutant.
Tum pater Anchises magnum cratera corona
induit implevitque mero divosque vocavit
stans celsa in puppi.
Aeneis III, 521-527, zitiert 524
Schon stieg rosig der Morgen empor, verscheucht sind die Sterne;
dunkle Hänge sehen wir fern, wir sehen Italiens
niedrigen Strand. 'Italien!' ruft als erster Achates.
'O, Italien!' rufen mit jubelndem Gruß die Gefährten.
Da krönt Vater Anchises den prächtigen Krug mit dem Kranze,
füllt ihn mit lauterem Wein und ruft im Gebete die Götter,
stehend auf ragendem Heck.
(Übersetzung Johannes Götte, Tusculum-Ausgabe: Heimeran 1980)

Das Markenbild setzt genau diese Stelle um: Anchises steht im Schiff und grüßt mit seiner - man darf annehmen: vollen - Weinschale Italiens Küste. Und die Gefährten stimmen, teilweise mit erhobenen Armen, in den Jubel ein.
1,25 Lire war das Porto für einen Auslandsbrief: Touristen mögen kommen und das Land freudig begrüßen - nur, man muss Latein können und die Aeneis kennen, um all das richtig zu verstehen.