Mythos - ANTIKE GÖTTER |
APOLLON - APOLLO Apollon, lat. Apollo, auch Phoibos (lat. Phoebus), der schöne, junge
griechische Gott des Lichtes, auch mit dem Sonnengott Helios gleichgesetzt; Sohn des
Zeus und der Leto, Zwillingsbruder der
Artemis, auf Delos geboren. Die Bedeutung seines Namens ist ungeklärt; in seiner Gestalt sind
griechische Züge mit einer anatolisch-mediterranen (lykischen ?) Komponente verschmolzen. Als Gott der Weissagung verlieh er den Menschen, z.B. Kassandra, die gleiche Gabe. Er tötete den Drachen Python bei Delphi und richtete dort sein Heiligtum ein (daher
Pythischer Apollon). Seine dort von ihm inspirierte Priesterin, die Pythia, gab Weissagungen (Orakel). Als der bedeutendste Orakelgott besaß
Apollon viele Orakelstätten in Griechenland und Kleinasien. Von der Antike an wurde Apollon häufig in der Plastik dargestellt; zu den hervorragendsten aus der frühklassischen Zeit (2. Viertel des 5. Jh. v. u. Z.) gehören der Kasseler
Apollon, eine römische Marmorkopie in Kassel, nach einem Original vielleicht des Pheidias, und der
Omphalos-Apollon, ein in mehreren Repliken bezeugtes Apollonstandbild dorischer Prägung. Der
Apollon vom Belvedere, eine röm. Marmorkopie im Vatikan, gearbeitet nach einem
griechischen Bronzeoriginal der 2. Hälfte des 4. Jh. v. u. Z., spielte eine noch ungleich größere Rolle; in ihm sah Winckelmann »das höchste Ideal der Kunst des Altertums«, eine Sicht, die sich erst gegen Ende des 19. Jh. mit dem Auftauchen und der Kenntnis
klassischer und archaischer Originale wandelte. Der Apollon vom Belvedere stellt den Gott im Lauf dar, wie er den Bogen hält und dem abgeschossenen Pfeil nachblickt. - |