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Bodenschätze: In Verbindung mit der untermeerischen Entstehung des Troodos-Massivs sind die Rohstofflagerstätten Zyperns zu sehen. Besonders gilt dies für dies für das Kupfersulfid, das im Ausbreitungsgebiet der Kissenlaven zu finden ist. Am Meeresboden der Tethys drang Wasser in Spalten und Klüfte ein, wurde aufgeheizt und konnte Metalle lösen. Diese drangen als kupfer-, eisen- und zinkhaltige Sulfide wieder auf und wurden abgelagert. Bis heute lohnt sich der Kupferabbau am Troodos-Massiv. <Information bei der eigenen Zypernfahrt 2002: Kupfer werde nicht mehr abgebaut!> Die anfänglich hohen und dann allmählich geringer werdenden Temperaturen in der Magmenkammer des Troodos-Gebirges und diverse chemische Reaktionen begünstigten auch die Entstehung von Pyrit, Serpentin, Asbest und Chrom.
Zitiert nach: Baedeker: Zypern, 6. Auflage 2001, S. 18

Wirtschaft, Verkehr: Im griechisch-zypriotischen Teil konnten die durch die Ereignisse von 1974 entstandenen wirtschaftlichen Verluste und Disproportionen schnell überwunden werden. Bei einer niedrigen Inflationsrate ist die ökonomische Leistungsfähigkeit höher als die der gesamten Insel vor 1974. Getreide- und Kartoffelanbau erfolgen in der zentralen Ebene, der Mesaoria, die aber künstlich bewässert werden muss. Zitruskulturen sind um Limassol, Rebflächen in den südlichen und östlichen Troodosvorbergen konzentriert. Die Industrie ist der Hauptwirtschaftszweig mit Textil-, Schuh-, Nahrungsmittel- und Getränkeherstellung sowie dem Bauwesen. Größter Betrieb ist die Erdölraffinerie in Larnaka. Der Bergbau auf Kupfer- und Chromerz wurde eingestellt, abgebaut werden u. a. noch Marmor, Bentonit, Gips. Zypern entwickelt sich zunehmend zu einem Offshorefinanzzentrum. Im internationalen Schiffsregister steht das Land an dritter Stelle. Größter Devisenbringer ist der sich ständig ausweitende Tourismus (Zentren Limassol, Larnaka, Pafos). Der türkisch-zypriotische Teil ist ohne Wirtschaftshilfe der Türkei kaum lebensfähig, obwohl die landwirtschaftlich wertvollsten Anbaugebiete und die wichtigsten Industrieschwerpunkte nach der faktischen Teilung des Landes zum Nordteil kamen. Bei einer hohen Inflationsrate liegt das Pro-Kopf-Einkommen nur bei einem Drittel des vergleichbaren Wertes im Süden. Hauptanbau- und Hauptexportprodukte sind Zitrusfrüchte; weiterhin Anbau von Tabak und Gemüse. Die vorhandene Kapazität der Industriestandorte Nikosia, Famagusta und Kythrea wird aus Mangel an Arbeits- und Fachkräften nur zu einem Teil ausgelastet. Der ehemals bedeutende Tourismus beginnt sich wieder zu entwickeln. Auf Zypern gibt es keine Eisenbahn. Durch die Demarkationslinie wurde das Straßennetz zerschnitten. Im griechisch-zypriotischen Teil ist das Straßennetz 9 800 km lang (davon 50 % asphaltiert), im türkisch-zypriotischen Teil 6 000 km (über 80 % asphaltiert). Der vor der Teilung als Haupthafen von Zypern geltende Hafen von Famagusta dient nur noch dem türkisch-zypriotischen Teil. Für den griechisch-zypriotischen Teil wurden Limassol und Larnaka (beide seit 1990/91 Freihäfen) als Tiefwasserhäfen ausgebaut. Da der internationale Flughafen von Nikosia auf der Demarkationslinie liegt, kann er derzeit nur von den UN benutzt werden. Im Süden wurde der Militärflughafen von Larnaka zum internationalen Flughafen ausgebaut, 1983 der von Pafos eröffnet. Im Norden wurde östlich von Nikosia der Flughafen Ercan und 1986 der von Geçitkala eingerichtet.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001