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Michel-Nummer 279

Gotisches Hauptportal der St. Nikolaus-Kirche in Famagusta; um 1400

Freimarken 1966:
21. November 1966
Aus der Kulturgeschichte Zyperns

Nikolauskathedrale in Famagusta

"Wenige Jahre nach dem Fall von Akkon wurde 1298 der Grundstein gelegt. Schon 1326 konnte die Kirche geweiht werden, im selben Jahr wie die Sophienkathedrale in Nikosia, mit deren Bau man bereits 89 Jahre vorher, 1209, begonnen hatte. In der Nikolauskathedrale wurden die Könige von Zypern nach der Krönung in Nikosia zu Königen von Jerusalem gekrönt, zu Königen ohne Land. Hier liegt Jacques II. der Bastard begraben, der Ehegatte der Catarina Cornaro, der 'Adoptivtochter Venedigs', und ihr einziger Sohn Jacques II. <so im Text, nach historischer Übersicht S. 79: III.>, nach dessen wohl kaum zufälligem Tod im Alter von einem Jahr das Königreich der Lusignans 1489 an Venedig fiel. Gleich nach der Eroberung Famagustas verwandelten die Türken die Kathedrale in eine Moschee - wie auch bei der 'Schwesterkirche' St. Sophia in Nikosia geschehen. Der Nordturm bekam ein kleines Minarett, die Malereien und der Skulpturenschmuck wurden entfernt.

Mit 55x23 m ist der Bau etwas kleiner als die Sophienkathedrale mit ihren 66x38 m. Im Vergleich zu dieser ist die Westfassade der Nikolauskirche jedoch üppiger ausgeschmückt. Drei Portale mit hohen krabbenbesetzten Wimpergen, deren Giebelfelder mit Maßwerkkronen und Dreipässen ausgefüllt sind, führen direkt in den Kirchenraum. Über dem Hauptportal und über der schmalen Galerie des zweiten Geschosses ziert ein großes Maßwerkfenster mit Rosette (Fensterrose) die Fassade."
A. Schneider, Zypern, DuMont 1988, S. 294f.

Zur Nikolauskirche vgl. Mi-Nr.116: