Michel-Nummer 214
Festung St. Hilarion (11. Jh.)
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Freimarken von 1962:
17. September 1962
Fremdenverkehr |
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Die Festung St. Hilarion liegt in der Nähe des Passes an der
Straße von Nikosia nach Kyrenia.
Sie hat ihren Namen vom syrischen Einsiedler des 6. Jahrhunderts namens
Hilarion, dessen Kloster im 11. Jh. von den Byzantinern zu einer Burg
ausgebaut wurde.
Der fränkische Name der Burg war "Dieu d'amour", was eine
Fehldeutung oder "Volksetymologie" von griechisch "didymoi"
(Zwillinge, wegen den beiden Bergspitzen der Oberburg) ist.
Hilarion spielte im Kampf Friedrichs II. gegen die kaiserfeindlichen Barone
Zyperns eine Rolle, aber auch im 14. Jh. im innerzyprischen Machtkampf:
"Nachdem Peter I. durch eine Baronsverschwörung 1369 ums Leben gekommen
war, wollte die Adelspartei nicht den Sohn Peters, Peter II., zum Nachfolger,
sondern den Bruder Peters, Jean von Antiochia, der mit einer Angehörigen der
mächtigen Baronsfamilie Ibelin verheiratet war. Doch die Witwe Peters I.,
Eleonore von Aragon, die ihren (sic!) Sohn Peter II. zum Königtum verhelfen
wollte, bekämpfte mit ihren Getreuen Jean von Antiochia. Der musste sich
schließlich nach Hilarion zurückziehen. Hier beging er eine schreckliche
Tat: Weil er glaubte, seine eigene bulgarische Leibwache trachte ihm nach dem
Leben, stürzte er Mann für Mann von Hilarion in die Tiefe. Daher heißt der
Turm, wo es geschehen sein soll, noch heute Prinz-Jean-Turm."
(Quelle: Schneider, S. 309)
Eine kaum glaubliche Geschichte: Wie kann einer seine bewaffnete Leibwache in
die Tiefe stürzen!
Die Marke zeigt im Vordergrund die Toranlage, dahinter rechts die
Unterburg; links führt die lange byzantinische Mauer hinauf zur Oberburg.
Vergleiche Mi-Nr.
126 und Mi-Nr.
174
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