Planetenkinder

Tübinger Handschrift Md 2 (nach Hauber)

MARS - GESAMT

"Mars (Blatt 268 v).

Mars steht allernest nach Jupiter und durchleuft die 12 zeichen in zweyn jaren und ist in eynem iglichen zeichen 2 monet und hat grossen gewalt in dem wieder und im scorpion, want die zwey zeichen sint sin huser, der steynbocke ist sine erhohunge, und hat unglucke und wenig glucks oder gewalts oder keynen in der woge in dem stiere und in dem krebes. Der planete ist böse und ist heißer und druckener naturen.

Syn kynt ist synnerich zornig eyns scharfen angesicht, eyner brünen farben oder eyner roten, als die an der sonnen verbrant sint mit roten sprunkelin an dem antlitz, eyn lange styrn, slechte brauwen, cleyn scharfe augen und diefe, ein langes antlitz und eyn lange nasen und hoch, eyn grossen münt das merteil offen, lange zende kleffig mager und eyn güder sins guts, gach zornig und lat nichts ungerochen, alzit wetig und ungestymme, geneiget zu unfrieden, eyn betrupsamer der friedlichen, giftig, eyn berümer siner bozheit und ander syner werke, eyns krommen libes und mag nit wol slafen, syn heupt dut ime gern wee. Er ist eyn harte unbarmherzig mensche und begert der mynne und mag doch nit also vil. Er ist gern da der lude vil by eynander sint und wirt gewonlich nit alt."

(Mars ist der nächste hinter Jupiter; er durchläuft die 12 Zodiakalzeichen in zwei Jahren und bleibt in jedem Zeichen 2 Monate. Er hat große Macht im Widder und im Skorpion, denn die beiden sind seine Häuser, der Steinbock ist seine Erhöhung. Er hat Unglück und wenig Glück und Macht oder keine in der Waage, im Stier und im Krebs. Der Planet ist böse und hat ein heißes und trockenes Wesen.
Sein Kind ist sinnreich, zornig, hat scharfe Gesichtszüge mit einer braunen oder roten Farbe, so, wie die, die an der Sonne verbrannt sind, mit roten Sommersprossen im Gesicht. Er hat eine lange Stirn, kurze Augenbrauen, kleine, scharfe und tiefsitzende Augen, ein längliches Gesicht und eine lange und hohe Nase, einen großen, meist offenen Mund, lange Zähne mit Lücken, er ist mager, verschwendet seinen Besitz, ist jähzornig, lässt nichts ungerächt, ist ständig voller Wut und Ungestüm, stiftet gerne Unfrieden, bekümmert die Friedfertigen, ist giftig, prahlt mit seiner Boshaftigkeit und anderen derartigen Werken. Er hat einen krummen Leib, schläft schlecht, leidet unter Kopfweh. Er ist ein harter, unbarmherziger Mensch, will Liebe haben, ist dort aber nicht leistungsfähig. Er ist gerne unter den Leuten und wird gewöhnlich nicht alt.)

(Hauber S. 24f.)

Auf den folgenden Seiten finden sich die Bilderklärungen Haubers (S. 97f.), 
die obere Hälfte (Himmelsphänomene und Metzgershandwerk) hier:

das weitere Geschehen auf der Erde hier:

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