VARRO

M. TERENTIUS VARRO (116 - 27 v. Chr.)

Katalogangabe (Michel): <Ausgabedatum> 21. September 1974; <Anlass> 2000. Todestag von Marcus Terentius Varro; <Bildinformation> Schrifttafel mit Zitat des römischen Schriftstellers und Senators (116 - 27 v. Chr.)

"Procudere" bezeichnet eigentlich das schmiedende Hämmern, die Tätigkeit des Schmiedes; der Sinn des Zitats lässt sich etwa so wiedergeben: "Mit Lesen und Schreiben sollst du - wie ein Schmied sein Eisen - dein Leben in eine sinnvolle Form bringen." (Hirth)

Das Zitat taucht auf einer völlig unerwarteten Stelle auf: 
"Legendo autem scribendo vitam procudito
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Eine andere Quelle weist das Zitat folgendermaßen zu:

"LXXXIV. To epi Teii phakeii myron peri eukairias
552. 216, 4:

nec multunummus piscis ex salo captus
helops neque ostrea illi magna captata
quivit palatum suscitare

553. 71, 30:

ac tu quidem ut taceas censeo, quoniam tu quoque adhuc adulescentiaris

554. 156, 26:

legendo autem et scribendo vitam procudito"

 

Eine andere Briefmarkenseite nimmt auch auf diese Varro-Ausgabe Bezug:
"Nello stesso anno, con la celebrazione del XIX centenario dell’arrivo di S. Paolo a Roma [VEDI FOTO] (bellissima la miniatura della Bibbia di Borso d’Este che ne costituisce il soggetto) viene commemorato dalle Poste Italiane il primo personaggio cristiano, mentre il 21 settembre 1974 viene correttamente celebrato il bimillenario della morte di Varrone Reatino (avvenuta nel 27 a. C.); le parole che compongono l’immaginaria lapide Legendo autem scribendo vitam procudito (bellissimo precetto in cui Varrone sembra riassumere in maniera sintetica quella che fu la sua vita) sono tratte dalle "Satire Menippee" (554), per quanto ancora una volta il bozzettista non abbia ritenuto conveniente specificarlo, probabilmente per ragioni di spazio."
Angelo Luceri, der Verfasser der Seite, geht den Ungenauigkeiten der Briefmarkenausgaben, gemessen an philologischen Gesichtspunkten, nach und stellt viel Mängel fest.

Im "Lexikon der Antike" erfährt man über Varro:
Varro, M. Terentius, geb. 116 v. u. Z. Reate (Sabinerland), gest. 27 v. u. Z., der bedeutendste und fruchtbarste römische Gelehrte von universaler Bildung, aus dem Ritterstande stammend; bekleidete mehrere politische und militärische Ämter, Stand im Bürgerkrieg 49 gegen Cäsar, wurde 47 von diesem wegen seiner außerordentlicher Kenntnisse mit der Einrichtung und Leitung der Bibliothek in Rom betraut. Als Schüler des Stilo widmete er sein Leben als Philologe, Antiquar und Historiograph meist der Wissenschaft. Schon zu Lebzeiten galt er als unangefochtene Autorität. Sein Hauptwerk waren die »Antiquitates rerum humanarum et divinarum« (Altertümer von den menschlichen und göttlichen Dingen) in 41 Büchern (verloren), in denen er mit griechischen wissenschaftlichen Methoden Forschungsergebnisse über die Vergangenheit des römischen Volkes, seine Kultur, Religion und seine Kultgebräuche darlegte. Er suchte die Vergangenheit seines Volkes dem Vergessen zu entreißen und alte Sitten und Kultgebräuche zu neuem Leben zu erwecken. Darin wurde Varro einer der Wegbereiter der augusteischen Reformen. Von seinen zahlreichen anderen Werken (vielleicht über 600) über Recht, Kunst, Grammatik, Literaturgeschichte (seine »Imagines«, Bilder, vereinigten literarische Porträts von 700 Griechen und Römern) sind erhalten 3 Bücher über den Landbau (»Res rusticae«), die, in der Nachfolge Catos stehend, der praktischen Belehrung dienen sollten, und - teilweise - die »Lingua Latina« (Lateinische Sprache). Die Fragmente der »Saturae Menippeae« (Menippeische Satiren), die ihn in der Nachfolge des Menippos zeigen, lassen Varro als den entscheidenden Verfechter altrömischer Sitte gegen Fremdeinflüsse und Sittenverfall erkennen. Varros Einfluß auf die gesamte nachfolgende Wissenschaft ist bedeutend; über seine Ergebnisse kam die Wissenschaft des Altertums kaum hinaus. Be
[Lexikon der Antike: Varro, S. 1 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 5983 (vgl. LDA, S. 613 ff.)] <Abkürzungen zur besseren Lesbarkeit des Lexikonartikels aufgelöst, alte Rechtschreibung beibehalten.>