Trotz seiner mythologischen Bedeutung, so G. Cornelius,
ist das Sternbild Widder nicht sehr auffällig, bis auf die drei Sterne
Hamal ("Lamm"), Sheratan und Mesarthim; "Sheratan" sei
früher der gemeinsame Name für ihn und Mesarthim gewesen; es bedeute
"Zeichen", da zwischen 400 und 300 vor Chr. der Frühlingspunkt
in der Nähe dieser beiden Sterne gelegen sei.
Nach der griechischen Mythologie verkörpere der Widder die Sage vom
Goldenen Vlies: Dem Phrixos, Sohn des Königs Athamas von Böotien, habe
seine Stiefmutter Ino ans Leben gewollt. Aufgrund einer Intrige der
Stiefmutter sei der junge Prinz zur Opferung vorbereitet worden, aber
Hermes, gerührt von den Bitten der Ino, habe einen Widder mit goldenem
Fell geschickt. Nach der Rettung des Phrixos habe der Widder ihn und seine
Schwester Helle in Sicherheit gebracht, nur sei Helle auf dem Flug ins
Meer gestürzt, was der Grund für den "Helles-Pont", das
"Helle-Meer", gewesen sei. Nach der Landung in Kolchis am
Schwarzen Meer habe Phrixos den Widder Zeus geopfert und das Fell, das
"Goldene Vlies", dem König Aietes von Kolchis übergeben. Der
habe es in der heiligen Höhle des Ares von einem Drachen bewachen lassen,
bis es von Iason mit den Argonauten gestohlen wurde.
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