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CHRONIK
Zyperns Teilung
1960:
Die britische Kolonie Zypern wird unabhängig. Die Verfassung der
Inselrepublik garantiert der türkischen Minderheit (18 Prozent) umfassende
Rechte.
1963: Der griechisch-zyprische Präsident,
Erzbischof Makarios, kündigt den Zyperntürken viele Minderheitenrechte auf.
Es kommt zu blutigen Unruhen zwischen Extremisten beider Volksgruppen. Die
Zyperntürken verlassen das gemeinsame Parlament und ziehen sich in Enklaven
zurück. Die UN entsenden Friedenstruppen.
1974:
Die griechische Obristenjunta putscht gegen Makarios, um Zypern zu
annektieren. Die Türkei reagiert mit einer Invasion und besetzt 37 Prozent
der Insel.
1977:
In ersten Wiedervereinigungsgesprächen einigt man sich auf die Bildung
einer bizonalen Föderation. Die Gespräche verlaufen aber später im Sande.
1983:
Rauf Denktasch ruft die "Türkische Republik Nordzypern" aus, die
aber nur von Ankara anerkannt wird.
1999:
Die EU akzeptiert Zypern als Beitrittskandidaten, unabhängig von einer
vorherigen Lösung der Zypernfrage.
2002:
UN-Generalsekretär Kofi Annan legt den Entwurf eines Einigungsplans
vor.
2003:
Während auf Zypern noch über eine Vereinigung verhandelt wird,
beschließt die EU die Aufnahme der Insel.
März
2004: Die Führer der
beiden Volksgruppen sowie Griechenlands und der Türkei treffen zu einem
Gipfel in der Schweiz zusammen, erzielen aber keine Einigung über
Einzelheiten der Verfassungsordnung. Annan entscheidet daraufhin, wie zuvor
vereinbart, die noch offenen Streitfragen nach eigenem Ermessen und stellt den
Einigungsplan zu getrennten Volksabstimmungen.
Öhl
Stuttgarter
Zeitung, Samstag, 24. April 2004, S. 5
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