Zypern-Lösung rückt näher

 

NEW YORK (dpa).  Die griechischen und türkischen Zyprer haben am Freitag nach langwierigen Gesprächen einem UN-Fahrplan für Verhandlungen über die Wiedervereinigung ihres Landes noch vor der Aufnahme Zyperns in die EU am 1. Mai zugestimmt.  Am 19.  Februar wollen der Staatspräsident der Zypern-Republik im Südteil der Insel, Tassos Papadopoulos, und der Führer der Insel-Türken im Norden, Rauf Denktasch, bilaterale Verhandlungen zur Wiedervereinigung der seit 30 Jahren gespaltenen Mittelmeerinsel aufnehmen.  Ziel ist die Schaffung eines föderalen Staates, in dem der griechische und der türkische Teil weitgehende Autonomie haben.  Papadopoulos und Denktasch bekannten sich zu einem entsprechenden Plan der Vereinten Nationen, für den sich UN-Generalsekretär Annan nachdrücklich eingesetzt hatte.

Annan begrüßte den Durchbruch, der nach mehreren Verhandlungsrunden im UN-Hauptquartier bei einer Marathonsitzung erreicht wurde. Diplomaten werteten den Erfolg auch als Ergebnis von Annans unermüdlichem Einsatz.  Bei der entscheidenden Gesprächsrunde hatte Annans Sonderbeauftragter für Zypern, Alvaro de Soto, immer wieder zwischen den Verhandlungsdelegationen der beiden zyprischen Seiten sowie Griechenlands und der Türkei vermittelt.  Neben diesen beiden Ländern ist Großbritannien die dritte Garantiemacht für die Wiedervereinigung, die USA leisten Expertenhilfe.

 

Stuttgarter Zeitung, Samstag, der 14. Februar 2004, Seite 4