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Ankara kritisiert Zypern-Türken
ANKARA (AP). Mit Kritik am türkisch-zyprischen Volksgruppenführer Rauf
Denktasch hat der Vorsitzende der türkischen Regierungspartei AKP, Recep
Tayyip Erdogan, Medienberichten zufolge einen Kurswechsel in der Zypernpolitik
der Türkei angedeutet. Er sei
nicht dafür, die Politik der vergangenen 30 bis 40 Jahre fortzusetzen, sagte
Erdogan laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anatolia.
Die Zypernpolitik sei "nicht die Privatangelegenheit von Herrn
Denktasch". Der
griechisch-zyprische Außenminister Yiannakis Kassoulides begrüßte die
Äußerungen Erdogans am Donnerstag. Der Führer der türkischen
Volksgruppe auf der geteilten Mittelmeerinsel ist in jüngster Zeit wegen
seiner hinhaltenden Haltung zu einem Vorschlag der Vereinten Nationen zur
Wiedervereinigung der Insel immer stärker in die Kritik geraten.
In der vergangenen Woche gab es auf Zypern die mit 30 000 Teilnehmern
bislang größte Kundgebung der türkischen Zyprer gegen Denktasch.
Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Denktasch, dem sie
vorwarfen, eine Einigung mit der griechischen Seite zu behindern.
Erdogan nannte die Demonstration eine Warnung für die Politiker.
"Das war kein gewöhnliches Ereignis", sagte Erdogan.
Man könne die Ansichten der Bevölkerung nicht beiseite schieben.
Und er warnte vor den Folgen, wenn es bis 28.
Februar keine Einigung gebe. Stuttgarter
Zeitung, Freitag, 3. Januar 2003, Seite 4
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