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Michel-Nummer 247

John F. Kennedy (1917-1963), 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Zitat Kennedys

15. Februar 1965: 1. Todestag Kennedys

Die Marke zitiert wohl aus einer Rede, die Kennedy als Senator gehalten hat.
Erstaunlich ist die Terminierung der Marke, da sie ein Vierteljahr nach dem Todestag herauskam.

Kennedy

John F. (Fitzgerald), 35. Präsident der USA (1961 bis 63), * Brookline (Massachusetts) 29. 5. 1917, ermordet in Dallas (Texas) 22. 11. 1963, Sohn von Joseph Patrick, amerikanischer Politiker, * Boston, Bruder von Edward Moore, amerikanischer Politiker, * Brookline und Robert Francis, amerikanischer Politiker, * Brookline; absolvierte 1940 die Harvard-Universität, ging 1941 zur US-Marine und war während des Zweiten Weltkriegs Kommandant eines Torpedoschnellbootes im Pazifik; verheiratet seit 1953 mit Jacqueline Lee Bouvier (* 1929, gestorben 1994, 1968 bis 75 verheiratet mit dem griechischen Reeder A. Onassis). 1947 bis 53 Abgeordneter der Demokratischen Partei im Repräsentantenhaus, 1953 bis 61 Senator für Massachusetts. Im November 1960 wurde er mit knapper Mehrheit gegen R. Nixon zum (ersten katholischen) Präsidenten gewählt.

Mit seinem Aufruf zur NewFrontierÿþ zur Opferbereitschaft der Nation und zur politischen Neubesinnungÿþ sowie mit dem Entwurf eines neuen aktiven, mit zahlreichen wissenschaftlichen Beratern entwickelten Regierungsstils suchte Kennedy seiner Regierungsübernahme den Charakter eines Durchbruchs der jungen Generation zu geben. Kennedy verfolgte ein weit reichendes Programm zur Verbesserung der Sozialversicherung, der Krankenversorgung (»Medicare«) und des Bildungswesens, zur Rassenfrage, zur Steuersenkung, zur Sanierung der Städte und des Verkehrswesens. Die Verwirklichung dieses Programms scheiterte jedoch an dem von konservativen Kräften beherrschten Kongress. Kennedy war erfolgreich um die Bekämpfung der Inflation, die Ankurbelung der Wirtschaft und den Abbau der Arbeitslosigkeit bemüht. In der Rassenfrage sah er sich verstärkten Forderungen der Bürgerrechtsbewegung sowie anwachsendem Widerstand weißer Bevölkerungsteile gegen die Emanzipationsbestrebungen der Schwarzen gegenübergestellt.

Zur schwersten außenpolitischen Krise der Regierungszeit Kennedys wurde der Konflikt mit der UdSSR um Kuba (Kubakrise). 1963 kam es zum Abschluss eines Vertrages über die Einstellung von Kernwaffenversuchen (Teststoppabkommen). Kennedy versuchte, die Entwicklungshilfe für die Staaten der Dritten Welt auf die Basis einer gegenseitigen Partnerschaft zu stellen (Peace Corps, Allianz für den Fortschritt). In Südostasien konnte Kennedy auf eine Befriedung von Laos hinwirken. Seit 1961 unterstützte er durch Entsendung amerikanischer Spezialeinheiten die Regierung Südvietnams gegen den Vietcong (Vietnamkrieg). Ein Arrangement mit der VR China gelang Kennedy nicht. - Die Hintergründe für seine Ermordung wurden bisher nicht restlos aufgeklärt. Dem immer wieder angezweifelten Bericht der »Warren-Kommission« (1964), wonach Lee Harvey Oswald als politischer Einzelgänger der alleinige Attentäter gewesen sei, steht die Feststellung eines Sonderausschusses des Kongresses (1976 bis 79) gegenüber, dass an der Ermordung Kennedys wahrscheinlich zwei Schützen beteiligt waren und es sich wohl um eine Verschwörung handelte. Werke: A nation of immigrants (1959; deutsch Die Nation der vielen Völker); To turn the tide (1962; deutsch Dämme gegen die Flut); The burden and the glory, herausgegeben von A. Nevins (1964; deutsch Glanz und Bürde).

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001