Planetenkinder

Tübinger Handschrift Md 2 (nach Hauber)

SATURN - UNTEN

Nach der handwerklichen Tätigkeit kommt die landwirtschaftliche: dem Bauersmann, der anscheinend seine Waffe umgeschnallt hat, ziehen zwei Tiere, eines davon in der Farbe eine Apfelschimmels – man könnte nach dem Aussehen auf Esel oder Maultiere raten, sie sollen aber wohl Pferde vorstellen – den hölzernen, mit eisernem Scharboden beschlagenen Pflug durchs Ackerfeld; ein Mäner tut fluchend seine Pflicht. Die Furchen sind ähnlich gehalten wie ein schlechter Fußboden mit Dielenbelag. Links hackt ein nur mit dem Hemd Bekleideter das Feld um. Da auch der Bauer wahrscheinlich ohne Hose ist, haben demnach die männlichen Arbeiter dieses Bildes und einer auf dem nächsten die Bruch abgelegt, um ungehinderter zu sein. Ein Borstentier mit geringeltem Schwänzchen geht daneben frei seiner Nahrung nach; es schnüffelt, wie es scheint, gierig nach des Hackers Vesperbrot: zu sehen sind ein großer, irdener Krug und ein Säckelchen, das etwas zum Essen birgt; ein zweites, größeres Borstentier kommt schnuppernd vom Ackerfeld her. Hinter ihm humpelt ein alter Mann mit Stelzfuß an zwei Krücken einher, einen Quersack über die linke Schulter.

Endlich noch ein paar Bilder aus dem Leben der hohen Justiz: links am Pranger ein Weib unter einer kugelförmigen Bekrönung; am Rande des Ackers zwei Missetäter, Hände und Füße in den Block geschlossen. Rechts oben am Hochgericht hängen verschiedene Gerichtete; Raben halten dabei die Wacht.

Zurück zur Übersicht der Planetenkinder:     ... und hier geht's zu meiner Homepage: