PAGINA CARIONIS
HERZOG ALBRECHT VON PREUSSEN AN MARGARETHE
REHM;
JOHANNES CARIONS WITWE,
17. APRIL 1537
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1,1 An margarethe
Rhemin, Johan Carion
seliger nachgelassener witbwen, |
1,1 An Margarethe Rehm, die hinterbliebene Witwe von Johann Carion
selig. 2 Am 17. April. |
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2,1 Wir haben eur schreiben mit sampt ezlichen vberschickten brieffen bey einem aigenen vff vnsern vncosten gemitten potthen empfangen. 2 Daraus wir den totlichen abgang euers lieben hern (welchem dem der almechtig gnedig zu seyn geruchen) volgents wes dem Bothenn fur sein reiß vorheischen etc verstanden, 3 vnd tragen vor das erst euers lieben hauswirts von dieser welt abschidts ein gnedigs mitleiden. |
2,1 Euer Schreiben haben wir zusammen
mit einigen zugeschickten Briefen von einem eigenen Boten, den wir auf unsere
Kosten gemietet hatten, erhalten. 2 Daraus
haben wir den Todesfall Eures lieben Herrn (dem der Allmächtige gnädig sein
wird), außerdem, was dem Boten für seine Reise angekündigt wurde, entnommen. 3 Zum ersten empfinden wir über den
Abschied Eures lieben Ehemanns von dieser Welt gnädiges Mitleid. |
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3,1 Aber dieweil wir alle nichts gewisers dann des todts gewertig sein mussen, so wollet got dis, der solchs vnd anders nach seinem gotlichen willen zu vnser selen heil wol zu machen weis, allein bevelhen vnd heymstellen. |
3,1 Aber weil wir alle nichts
Sichereres als den Tod erwarten müssen, so wollet Ihr dies
Gott allein, der solches und anderes nach seinem göttlichen Willen zu unserem
Seelenheil zu machen weiß, anbefehlen und anheimstellen! |
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4,1 Thun vns
auch nichts destweniger von wegen der vberschickten brieff mit allen gnaden bedancken, des wir jn sonderm gnedigem
willen abzunemen vrputtig,
2 vnd
haben dem Botten fur sein gethan
reiß hier jn land zu preussen sieben gulden vergnugen lassen, damit ehr zufriden gestielt vnd jr auch das euerig, so jr gutwillig ausgelegt lauts
eurem schreiben, widerumb von jme
bekommen mocht, 3 wollt[en] wir euch, der wir mit gnaden
gewogen, gnediger meynung
nit verhalten. 4 Dat[um] konigsperg
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4,1 Wir bedanken uns auch mit allen
Gnaden ebenso für die zugeschickten Briefe, die wir mit besonders gnädigem
Willen abnehmen wollen. 2 Wir
haben dem Boten für seine Reise hierher nach Preußen sieben Gulden vergüten
lassen, damit er zufrieden gestellt werde und Ihr das Eurige, das Ihr laut
Eurem Schreiben bereitwillig ausgelegt habt, wiederum bekommen mögt. 3 Das wollten wir Euch, der wir mit
Gnade gewogen sind, in gnädiger Meinung nicht versagen. 4 Gegeben zu Königsberg. |
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5,1 Comissio
Cancellarij hats
gelesen hoffman |
5,1 Kanzlei-Kommission hat's
gelesen. Hoffmann |
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Buchstaben- und zeilengerechte
Transkription (Lesung: Reinhard Hirth) An
margaretha Rhemin Johan
Carion seliger nach gelassener
witbwen den 17
Aprilis 1. Wir habenn
eûr schreibenn mit sampt ezlichenn 2. vberschickten brieffenn
beÿ einem aigenen vff vnsern 3. vncostenn gemittenn
potthenn empfangenn. Daraûs 4. wir den totlichen
abgang eûers lieben hern (welchem 5. dem der almechtig
gnedig zû seÿn gerûchen) volgents wes 6. dem Bothenn
fûr sein reiß vorheischen etc
verstandenn, vnd 7. Tragenn vor das erst eûers
lieben haûswirts von dieser 8. welt abschidts
ein gnedigs mitleidenn,
Aber dieweil wir 9. alle nichts gewisers
dann des todts gewertig
sein mûssen, 10. So wollet got
dis der solchs vnnd anders nach seinem got= 11. lichen willenn zû vnnser selenn
heil wol zûmachen weis, 12. allein bevelhenn
vnnd heÿmstellenn, Thûn vns aûch 13. nichts destweniger
von wegenn der vberschickten
brieff 14. mit allenn
gnadenn bedanckenn, des
wir Jn sonderm 15. gnedigem willenn abzûnemen vrpûttig, vnd haben 16. dem Bottenn
fûr sein gethan reiß hier
Jn land zû preûssen. 17. sieben gûldenn
vergnûgenn lassenn, damit
ehr zûfriden 18. gestielt, vnnd
Jr aûch das eûerig so Jr gûtwillig aûs= 19. gelegt laûts
eûrem schreibenn widerûmb von Jme bekom= 20. menn mocht, wolt[en] wir eûch der wir mit gnaden 21. gewogen gnediger
meÿnûng nit verhalten
Dat[um] 22. konigsperg xxx [1] 23. Comissio Cancellarij 24. hats gelesen hoffman Anmerkungen: |
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