PAGINA CARIONIS
HERZOG ALBRECHT VON PREUSSEN AN JOHANNES
CARION,
19. Februar 1536
1,1
An Doctor Johann
Charion, Astronomo, den 19 februarij 1536 |
1,1 An Doktor Johann Charion,
Astronom, am 19. Februar 1536. |
2,1
Euer Schreiben, des
datum steht Berlin, am tag Vincentj, haben wir empfangen vnd seines Jnhalts
lesende eingenommen. 2 So viel erstlich vnsern todtlichen abgangk, davon
man daußen gesagt, anlangt, vnd ob wir woll als ein christ nit so groß schew
ob dem tragen, so dancken wir doch gott, das er vns das leben noch gennth, vnd
vnsere abgunstige, wie sie es vieleicht gewunschen, mit vnserem todt nit
erfreut hatt. |
2,1 Euer Schreiben mit Datum: Berlin
am Vinzenz-Tag <22.1.>, haben wir empfangen und seinen
Inhalt zur Kenntnis genommen. 2 Zuerst zu unserem tödlichen Ende, von
dem man draußen gesprochen hat: Auch wenn wir als Christ keine so große Scheu
davor haben, so danken wir doch Gott, dass er uns das Leben noch gönnt und
unsere Neider nicht mit unserem Tod erfreut hat, wie sie es vielleicht gerne
gehabt hätten. |
3,1
Euch bey
Konig<liche>r Maj<este>t zu polan, Jnhalts euerem schreiben, zu furdern,
solt Jrs gewißlich darfur halten, das wir euch jn dem gantz gern wilfaren
wolten, wenn wir nur maß ader form, wie solchs fuglich gescheen kont, wusten.
2 Dann wir gar nit zweifeln, Jr habt auf der kostung das polnisch
wesen vnd Regiment woll gesehen vnd gehort, wie leuth genugk bej der handt,
die viel dings verhindern konnen, dovon dan nit vonnoten, mit der federn
weitern ausstrich zu machen, dann Jr solchs nu mehr erfaren vnd wist, es geht
auch am polnischen viel anders dann andern hofen zu. 3 Vns deucht aber
geraten sein, das Jr Jrgents etwas zu ehren Konig<liche>r
Maj<este>t zu polan ediren oder machen, vnd dasselbtige seiner
Konig<liche>n Maj<este>t Jrgents durch ein person am polnischen
hof vberantworten, vnd daneben anzeigen thet, das Jr dennocht der erst, der
solchen heirath weitleuftig auf die pan gebracht, vnd das Jr dasselb nit
dermassen tet vormelden, das Jr dardurch sehr wolt gerumbt sein, sonder viel
mher zu lob, ere vnd preiß seiner Konig<liche>n Maj<este>t. 4 Vnd
dyweil Jr dennocht sein Konig<liche>e Maj<este>t je vnd allewegen
het rhumen horen eines milten Konigklichen gemuts gegen armen gesellen, vnd
euch itzo ein not anstiesse, so beth Jr gantz vndertenigs dinstlichs vleiß,
sein Konig<liche>e Maj<este>t wolten euch mit solcher Summa
genediglich zu hulf kommen etc., wie Jr dann dem wolt weiter nach maß vnd
form werdet zu geben wiessen. 5 So wir als dan hieneben, wenn solch
thun vberantwort wurdt, darzu etwas furdern konten, wolten wir auch nit vndterlassen,
dann so ploß den handel bej seiner Konig<liche>n Maj<este>t
vortzustellen, hat viel bedenckens. 6 Es ist vns auch nit lieb, das Jr
jn solchen vnrat gewachsen. |
3,1 Euch bei der königlichen Majestät
von Polen entsprechend Eurem Schreiben zu fördern, sollt Ihr für sicher
halten, dass wir dabei gern Eurem Wunsch entsprechen würden, wenn wir nur Maß
und Form wüssten, wie es korrekt geschehen könnte. 2 Wir zweifeln
nämlich nicht, dass Ihr während Eurer Bewirtung das polnische Wesen und
Regierung gesehen und gehört habt, dass Leute genug bei der Hand sind, die
vieles verhindern können; ich muss davon nicht ausführlicher schreiben, denn
Ihr habt es erfahren und wisst, es geht auch am polnischen Hof ganz anders
als an anderen zu. 3 Wir halten es aber für geraten, dass Ihr irgend
etwas zu Ehren der königlichen Majestät herausgebt oder macht und dasselbe
seiner königlichen Majestät irgendwie durch eine Person am polnischen Hof
überreicht und dabei mitteilt, Ihr seiet doch der erste, der diese Heirat mit
großer Umsicht auf die Bahn gebracht habe, und dass Ihr die Sache nicht
deshalb verkünden würdet, um gerühmt zu werden, sondern vielmehr zum Lob, zur
Ehre und zum Preis seiner königlichen Majestät. 4 Und weil Ihr doch
immer wieder das freigebige Gemüt seiner königlichen Majestät gegenüber armen
Gesellen hättet rühmen hören und Ihr jetzt in Not seiet, so bätet Ihr mit
untertänigem dienstbarem Fleiß, seine königliche Majestät wolle Euch mit
einem solchen Betrag gnädiglich unterstützen - dem Weiteren werdet Ihr dann
Maß und Form geben können. 5 Wenn wir dann, nachdem Ihr so vorstellig
geworden seid, dazu etwas beitragen könnten, wollten wir das auch tun - aber
den Handel so offen bei der königlichen Majestät vorzutragen, stößt auf große
Bedenken. 6 Es ist auch für uns unerfreulich, dass Ihr in solche
Schwierigkeiten geraten seid. |
4,1 Das sich die Bruder so vbell miteinander vertragen, jst vns zu horen erschrecklich vnd hertzlich leidt. 2 Seint aber hinwider erfreuth, das vnser geliepter vetter, der Churfurst, als ein hochverstendiger sich in dem also erzeigt, das kein vrsach oder fhell bey seiner L. desshalben gespurt wurdt, 3 vnd demnach wer gut, das Jr vnd anndere, dennocht darauf acht gebe, ob Jrgents leuth vorhanden, die zwischen den Brudern gern zwitracht vnd vnfriden stifften wolten, das dem ein ziempliche mas gefunden, mit vndterweisung zu bedencken, wes in die leng daraus volgen mochte. |
4,1 Dass sich die Brüder so schlecht
miteinander vertragen, ist für uns schrecklich zu hören und tut uns herzlich
leid. 2 Wir sind andererseits aber erfreut, dass unser geliebter
Vetter, der Kurfürst, sich als überaus Verständiger darin zeigt, so dass man
keine Ursache und keinen Fehler deswegen bei ihm wahrnimmt. 3 Deshalb wäre es gut, wenn manchmal Ihr
und andere trotzdem darauf achteten, ob es irgendwelche Leute gibt, die
zwischen den Brüdern gerne Zwietracht und Unfrieden stiften wollten, dass man
dafür ein richtiges Verhalten fände, ihnen mit Rat zu bedenken zu geben, was
auf längere Sicht daraus entstehen könnte. |
5,1 Das auch die steth vnsern lieben vetter Marggraf hansen gehuldigt, horen wir gern, aber das der Adell, wie wir von andern bericht, nit, vnd doch die stet so pfandt, erbhuldigung getan, pringt vns allerlej bedenckens 2 vnd gefelt vns nit vbel, das der Churfurst mit seiner huldigung nit sehr eilt, damit die vndertan zu sehen, das sein .L. one das ein genedig vertreulich gemueth zu Jn setzen. |
5,1
Dass auch die Städte Markgraf Johann, unserem lieben Vetter, gehuldigt
haben, hören wir gern, dass es der Adel, wie uns von anderen berichtet wurde,
nicht tat und doch die Städte
so pfanndt <?> Erbhuldigung erwiesen, erscheint uns bedenklich. 2 Es gefällt uns nicht schlecht, dass
sich der Kurfürst mit seiner Huldigung Zeit lässt, damit die Untertanen zusehen,
dass seine Liebe ihnen sowieso ein gnädiges Vertrauen entgegenbringt. |
6,1 Es gelangt auch von andern an vns, als soll vnser vetter Marggraf hans alle seiner lieb Amptleut, damit sie auf den Ampt schlossern nichts ze tun sollen haben, Jn Jre heuser ein benennt dienst vnd Amptgelt geben, doch das sie gleichwoll die empter versehen vnd bereiten sollen. 2 Demnach ist an euch vnser begeren, Jr wollet dasselbtige, vnd wes seiner L. solche bestallung, mehr dan vnsers geliepten vetters des Churfursten stetligen vortels empörunge, so viel moglich erkundigen, vnd vns dasselbtige bey zufelliger post vermelden. |
6,1
Wir erfahren auch aus anderer Quelle, Markgraf Johann, unser Vetter,
gebe allen Amtleuten seiner Gnade, damit sie auf den Amtsschlössern nichts zu
tun haben, nach Hause einen besonderen Dienst und Belohnung, dass sie aber
trotzdem ihre Ämter versehen und ausüben sollen. 2 Deshalb ist es
unser Wunsch an Euch, Ihr wollet dasselbe und worin die Absicht seiner Gnade
liegt, mehr als unsres geliebten Vetters, des Kurfürsten, Empörung über beständigen Vorteil
<?> soweit möglich herausfinden und uns ebendies bei nächster Post
mitteilen. |
7,1 Das sich vnser geliepter vetter vnd
Mumhe, jn christlicher ehe vnd lieb, so woll miteinander halten, solt Jr vns
fur whar glauben, das vns nichts, dann dasselb zu erfaren, erfreuth. 2 Dann wir vns je vnd allewegen haben
duncken lassen, es werde got sein genad darzu verleihen. 3 Loben auch, das sein L. die sach mit geschickten predigern vnd
geschickter weis furnemen. |
7,1
Was das betrifft, dass unser geliebter Vetter und unsere Verwandte in
christlicher Ehe und Liebe so gut miteinander umgehen, so sollt Ihr uns
wirklich glauben, dass uns nichts erfreut, als das zu erfahren. 2 Denn
wir waren immer gerne der Meinung, Gott werde seine Gnade dazu verleihen. 3
Wir loben auch, dass seine Liebe die Angelegenheit mit geschickten Predigern
und auf geschickte Weise durchführt. |
8,1 Das aber vnsere geliepte Muhm des
feber quartans erlassen vnd doch noch ein schawr hat, gefelt vns nit woll, wollen
aber hofen, es sol nu mehr ein andere vrsach dann zuvor haben. 2 Jst demnach vnser genedigs siennen,
so Jr etwas vermercken wurdt, Jr wolt vns den ersten, der es wissens empfahe,
sein lassen. |
8,1
Dass aber unsere geliebte Verwandte das Quartanfieber überstanden und
doch noch Schauder hat, gefällt uns nicht gut, wir wollen aber hoffen, dass
dafür eine andere Ursache als vorher besteht. 2 Es ist deshalb unser
gnädiges Ansinnen, Ihr wollet uns als ersten wissen lassen, wenn Ihr etwas
bemerkt. |
9,1 Das bei euch das geschrej gehet,
als solt der Konig von schweden sein gemahell so hart geschlagen haben, das
sie gestorben, vnd er von einem seiner Rethe erstochen sein, hierauf wissen
wir euch auch nit zu bergen, das alhie auch, (wiewoll wir des noch kein
schrift bekommen) davon geredt wurdt. 2
Das sein k<onigliche> m<ajestet> derselben gemahell dermassen
soll geschlagen haben, konnen wir nit glauben. 3 Angesehen, das vnser geliepter Oheim, schwager vnd Bruder
k<oniglich>e maj<este>t zu dennemarcken, gleich zu der zeit do
Jre .L. kranck worden, jn schweden, vnd mit konig<liche>r
maj<este>t auch Jrer l. frolich gewest vnd gelangt, vnd jst Jr l. also
jm tantz aufstossig vnd schwach worden, 4
vnd mag woll sein, das solch geschrej von den, die seiner konig<liche>n
maj<este>t jm leben nit viel guts gegonnt vnd jme tode, wo er anders
gestorben, noch viel weniger guts nachsagen, ausgepreit sein. |
9,1
Dass bei Euch das Gerede umläuft, der König von Schweden habe seine
Gemahlin so schlimm geschlagen, dass sie daran gestorben und er von einem
seiner Räte erstochen worden sei, so können wir nicht verheimlichen, dass
auch hier – obwohl wir es noch nicht schriftlich haben – davon geredet wird. 2
Aber dass königliche Majestät ihre Gemahlin dermaßen geschlagen haben soll,
können wir nicht glauben. 3 Man sollte nämlich sehen, dass unser
geliebter Onkel, Schwager und Bruder, die königliche Majestät zu Dänemark,
gerade zu der Zeit, als ihre Liebe krank wurde, in Schweden und mit der königlichen
Majestät und auch ihrer Liebe fröhlich war und nach ihr verlangte – und da
bekam sie beim Tanz einen Schwächeanfall. 4 Und es ist durchaus
möglich, dass solch ein Gerücht von denen verbreitet wurde, die seiner
Majestät im Leben nicht viel Gutes gönnten und im Tode, falls er gestorben
wäre, noch weniger Gutes nachsagen. |
10,1 Pfaltzgrafs friderichs vnd des
Teutzschen meisters practicken halben jst nit on, es ist solchs vor der zeit vnd
auch schier vor einem Jar an vns gelangt. 2 Dyweil aber die sach jn gottes handt steht, so mussen wir vnd
andere thun, so viel got genade verleihet, 3 vnd das konig Cristians Nativitet
woll steht, aber doch vor außgang des Augsten das bose nit gar geendet wurdt,
muß auch got ergeben vnd vertraut sein, welcher dan ein herscher vnd Regirer
himels vnd der erden, ya auch der planeten vnd gestirns ist. 4 Derselbtige wolle sein
konig<lich>e ma<jeste>t vnd vns jn gnedigen schutz vnd schirm
erhalten. 5 Abermals begerende, so
sein Nativitet fertig, Jr wollet vns euer kunst auch
mitteilen. |
10,1 An den
Intrigen des Pfalzgrafen Friedrich und des Deutschen Meisters ist etwas dran;
davon haben wir früher und auch fast vor einem Jahr gehört. 2 Weil
aber die Angelegenheit in Gottes Hand liegt, müssen wir und andere tun, wozu
Gott Gnade verleiht. 3 Und dass die Nativität des
Königs Christian gut steht, aber dennoch vor Ende August das Böse nicht
beendet wird, muss man auch Gott übergeben und anvertrauen; er ist nämlich
ein Herrscher und Regent des Himmels und der Erde, ja auch der Planeten und
Sterne. 4 Derselbe möge seine königliche Majestät und uns in gnädigem
Schutz und Schirm erhalten. 5 Auch hier wünschen wir, Ihr wollet uns,
sobald seine Nativität fertig ist, an Eurer Kunst teilhaben lassen. |
11,1 Vnsers gnedigen hern, des Jungen
konigs, Nativitet haben wir bekommen, aber die vorlegt vnd in der eile nit
finden konnen, 2 doch so wir die
finden, wollen wir sie euch bej zufelliger post vberschicken. |
11,1
Die Nativität unseres gnädigen Herrn, des jungen Königs, haben wir
erhalten, aber verlegt und in der Eile nicht finden können. 2 Wenn wir
sie aber finden, wollen wir sie Euch mit nächster Post zuschicken. |
12,1 Cedula 2 Dyweil wir aus euerem schreiben
vorstehen, das konig<lich>e Maj<este>t zu polan d sein, vnd wir
bericht, das Ro<misch>e Kej<serlich>e Maj<este>t auch
hinein zu seiner Konig<liche>n Maj<este>t ziehen soll, so ist an
euch vnser begeren, Jr wollet vns, wes daran jst ader nit, bej zufelliger
post verstendigen. 3 Datum vts<upra>. |
12,1 Nachtrag 2 Da wir Eurem Schreiben entnehmen,
dass die königliche Majestät zu Polen ist, und wir berichtet worden sind,
auch die römische kaiserliche Majestät wolle hinein zu seiner königlichen Majestät
ziehen, so richtet sich an Euch unser Wunsch, Ihr wollet uns bei nächster
Post darüber verständigen, was daran ist oder nicht. 3 Datum wie oben. |
Buchstaben- und zeilengerechte Transkription (Lesung: Reinhard Hirth) An Doctor Johann Charion Astronomo denn 19 februarij 1.5.3.6. 1. Eûer schreiben des datûm steht Berlin, Am tag 2. tag Vincentj habenn wir empfangen, vnd seines 3. Jnnhalts lesennde eingenommen. So viel erstlich 4. vnsern todtlichenn abgangk, daûon man daû= 5. sßenn gesagt, anlanngt, vnd ob wir woll als ein 6. christ, nit so groß schew ob dem tragenn, So dan= 7. ckenn wir doch gott, das er vns das lebenn noch 8. gennth, vnd vnsere abgûnstige, wie sie es vie= 9. leicht gewunschen, mit vnserem todt nit erfreût 10. hatt. 11. Eûch bey Konigr Majt zû polan Jnnhalts eû= 12. erem schreibenn zûfûrdernn, Solt Jrs gewißlich 13. darfûr halten, das wir eûch Jn dem ganntz 14. gernn wilfarenn wolten, wenn wir nûr maß 15. ader form, wie solchs fûglich gescheenn kont, wûst[en], 16. dann wir gar nit zweifeln, Jr habt aûf der 17. kostûng das polnisch wesenn vnd Regimennt, 18. woll gesehenn, vnd gehort, wie leûth genûgk 19. bej der hanndt, die viel dings verhindern kon= 20. nenn, doûon dan nit vonnoten, mit der federn 21. weitern aûsstrich zûmachenn, dann Jr solchs nû 22. mehr erfaren, vnd wist, es geht aûch am pol= 23. nischen viel annders dann anndern hofen zû, 24. Vns deûcht aber geratenn sein, das Jr 25. Jrgennts etwas zû ehrenn Konig.r Maj.t zû polan 26. edirenn oder machenn, vnd dasselbtige seiner 27. konig.n Maj.t Jrgennts dûrch ein person am 28. polnischen hof vberantwortenn, vnd daneben an= 29. zeigenn thet, das Jr dennocht der erst der solchenn 30. heirath weitleûftig aûf die pan gebracht, vnd 31. das Jr dasselb nit dermassenn tet, vormelden, 32. das Jr dardûrch sehr wolt gerûmbt sein, Sonder 33. viel mher zû lob ere vnd preiß seiner konig.n Majt. 34. Vnd dyweil Jr dennocht sein konig.e Majt. Je 35. vnd allewegen, het rhûmen horen, eines milten Ko= 36. nigklichen gemûts gegenn armen gesellen, vnd 37. eûch Jtzo ein not annstiesse, So beth Jr ganntz vn= 38. dertenigs dinstlichs vleiß. sein konig.e Majt. wolt[en] 39. eûch mit solcher Sûmma genediglich zû hûlf kom= 40. men, etc wie Jr dann dem wolt weiter nach maß vnd 41. form werdet zûgebenn wiessen, So wir als dan 42. hieneben, wenn solch thûn vberanntwort wûrdt, 43. darzû etwas fûrdernn konten, wolten wir aûch 44. nit vndterlassen, dann so ploß den hanndel 45. bej seiner konig.n Majt. vortzûstellen, hot viel 46. bedennckenns, es ist vns aûch nit lieb, das Jr 47. Jn solchenn vnrat gewachsenn. 48. Das sich die Brûder so vbell miteinannder ver= 49. tragenn, Jst vns zû horenn erschrecklich, vnd hertzlich 50. leidt, Seint aber hinwider erfreûth, das vnser 51. geliepter vetter der Chûrfûrst, als ein hochûersten= 52. diger sich in dem also erzeigt, das kein vrsach 53. oder fhell bey seiner L. desshalbenn gespûrt, 54. wûrdt, Vnd demnach wer 55. gût das Jr vnd anndere, dennocht daraûf 56. acht gebe, ob Jrgennts leûth vorhandenn, die 57. zwischenn den Brûdernn gern zwitracht vnd 58. vnfriden stifftenn, woltenn, das dem ein 59. ziempliche maß gefûndenn, mit vndterweisûng 60. zûbedenncken, wes in die lenng daraûs volg[en] 61. mochte, 62. Das aûch die steth vnsernn lieben vetter Marg= 63. graf hansenn gehûldigt, horenn wir gernn, Aber 64. das der Adell, wie wir vonn andernn bericht, 65. nit, vnd doch die stet so pfanndt, erbhûldi= 66. gûng getan, pringt vns allerlej bedennckens 67. vnd gefelt vns nit vbel, das der Chûrfûrst 68. mit seiner hûldigûng nit sehr eilt, damit die 69. vndertan zû sehenn, das sein .L. one das ein 70. genedig vertreûlich gemûeth zû Jn setzenn. 71. Es gelanngt aûch vonn andern an vns, Als 72. soll vnser vetter Marggraf hanns Alle sei= 73. ner lieb Amptleût, damit sie aûf denn Ampt 74. schlossern nichts zetûn sollen habenn, Jn Jre 75. heûser ein benennt dienst vnd Amptgelt geb[en] 76. doch das sie gleichwoll die empter verseh[en] 77. vnd bereitenn sollenn, Demnach ist an eûch 78. vnser begerenn, Jr wollet dasselbtige, vnd wes 79. seiner L. solche bestallûng, mehr dan vnsers 80. gelieptenn vetters des Chûrfûrsten stetligen vor=
81.
tels
empörûnge, so viel moglich erkûndigen, vnd
82.
vns
dasselbtige bey zûfelliger post vermeldenn.
83.
Das
sich vnser geliepter vetter vnd Mûmhe, Jn
84.
christlicher
ehe vnd lieb, so woll miteinannder
85.
haltenn,
Solt Jr vns fûr whar glaûbenn, das
86.
vns
nichts, dann dasselb zûerfarenn, erfreûth,
87.
Dann
wir vns Je vnd allewegen, haben dûnck[en]
88.
lassenn,
es werde got sein genad darzû verleihen,
89.
Lobenn
aûch das sein L. die sach mit geschicktenn
90.
predigernn
vnd geschickter weiß fûrnemenn,
91.
Das
aber vnsere geliepte Mûhm, des feber
92.
qûartans
erlassenn, vnd doch noch ein schawr
93.
hat,
gefelt vns nit woll, Wollenn
94.
aber
hofenn, es sol nû mehr ein anndere vrsach
95.
dann
zûûor haben, Jst demnach vnser genedigs
96.
siennen,
so Jr etwas vermercken wûrdt, Jr
97.
wolt
vns denn erstenn, der es wissens emp=
98.
fahe,
sein lassenn.
99.
Das
bei eûch das geschrej gehet, Als solt der
100. Konig vonn schwedenn sein gemahell,
so hart geschlag[en]
101. habenn, das sie gestorbenn, vnd er
von einem
102. seiner Rethe erstochen sein,
Hieraûf wi=
103. ssen wir eûch aûch nit zûbergenn,
das alhie
104. aûch, (.wiewoll wir des noch kein
schrift be=
105. kommenn.) daûonn geredt wûrdt, das
sein
106. k. m. derselben gemahell dermassenn
107. soll geschlagenn habenn, konnen wir
nit glaûb[en]
108. Anngesehenn das vnser geliepter
Oheim
109. schwager vnd Brûder konig.e
m. zû denne=
110. marckenn, gleich zû der zeit do Jre
.L. krannck
111. wordenn, Jn schwedenn, vnd mit
konig[liche].r m.
112. aûch Jrer l. frolich gewest vnd
gelanngt,
113. vnd Jst Jr l. also Jm tanntz
aûfstossig vnd
114. schwach wordenn, vnd mag woll sein
das
115. solch geschrej, vonn den die seiner
konig[liche].n m.
116. Jm lebenn nit viel guts gegonnt vnd
Jme tode,
117. wo er annders gestorbenn, noch viel
weniger
118. gûts nachsagenn, aûsgepreit sein,
pfaltz=
119. grafs friderichs vnd des
Teûtzschenn mei=
120. sters practickenn, halben, Jst nit
on es ist solchs
121. vor der zeit vnd aûch schier vor
einem Jar
122. an vns gelanngt, Dyweil aber die
sach
123. Jn gottes hanndt steht, So mûssen
wir vnd
124. anndere thûn, so viel got genade
verleihet,
125. vnd das konig Cristians Natiûitet
woll
126. steht, Aber doch vor aûßgang des
Aûgstenn
127. das bose nit gar geenndet wûrdt,
Mûß aûch
128. got ergebenn vnd vertraût sein,
welcher dan
129. ein herscher vnd Regirer himels vnd
der erden
130. ya aûch der planetenn, vnd gestirns
ist,
131. Derselbtige wolle sein k. m. vnd vns
Jn g[nedigen]
132. schûtz vnd schirm erhaltenn,
Abermals
133. begerennde so sein Natiûitet
fertig, Jr wollet
134. vns eûer kûnst aûch mitteilenn.
135. Vnsers g[nedigen] h[ern] des
Jûngenn konigs Na=
136. tiûitet habenn wir bekommenn, Aber
die
137. vorlegt vnd in der eile nit finden
konnen, doch
138. so wir die findenn, wollen wir sie
eûch bej
139. zûfelliger post vberschickenn.
140. Cedûla
141. Dyweil wir aûs eûerem schreiben
vorstehenn,
142. das Konig[lich].e
Maj[este].t zû polann d sein vnd wir
143. bericht, das Ro[misch].e
Kej[serlich].e Maj[este].t aûch hinein zû
144. seiner Kon[igliche].n
Maj[este].t ziehenn soll, So ist an eûch
145. vnser begerenn, Jr wollet vns wes
daran
146. Jst ader nit, bej zûfelliger post vorstendig[en]
147. Datûm vts. |