PAGINA CARIONIS
HERZOG ALBRECHT VON PREUSSEN AN JOHANNES
CARION,
20. Juni 1535
1,1 An Magistrum Carion, den zwenzigstenn Junij, Anno etc. jm xxxvten. |
1,1 An Magister Carion, den 20. Juni 1535. |
2,1 Vns sein nuhemher zwey schreiben, welche von Jres Jnhalts lesende eingenomen, von euch zukhommen, nemen solch ewer dinstlich erpiethlich gemuth, so Jhr zu vnser person tragen, deßgleichen das jhr vnser mit euerem schreiben nicht vergessen thut, zu hohem danck an. 2 Jn genaden hinwider zu erkennen, sonderlich sintemall Jhr vns ewer vorgehapten raiß eigentlich vnd genugsam verstendigt, vnd in dem nichts vorhalten hott. 3 Allain des befrembdt vns von euch, das Jhr vns von dem Jhenigen, welches wir ouch verlangt zu schreiben bevolen, auch in vnserm nechsten abschiedt mit einander verlassen, nichts weniger deßgleichen von k<oniglicher> w<ürde> zu dennemarcken etc., vnserm freuntlichen lieben herren, Ohmen, schwagern vnd brudern, euch zum besten zu erlangen, khein meldung gethan. 4 Demnach diweil Jhr nun bey egemelter k<oniglicher> w<ürde> zu dennemarcken etc. eigener person gewesen, so ist vnser genedigs ansiennen, Jhr wollett vns durch ewer schreiben, was es doch sey ader mitprengt, berichten. 5 Als dann wollen wir vns aller genaden dar Jn beweisen. 6 Donebenn wollet vns newe zeitung, vnd wie es sonst allenthalben daussen landes gelegen, mitzutheilen jngedenck sein. 7 Das vnd alles, so vns von euch zu guttem beschehen kan, geraicht vns zu sonderem dancknemenden gefallen, jn genaden widerumb zu erkennen, dann Euch mit genaden seint wir gewogen. 8 Datum vt supra. |
2,1 Wir haben nunmehr zwei Schreiben
von Euch erhalten und ihren Inhalt gelesen, und wir danken Euch sehr für Eure
dienstbare Gesinnung unserer Person gegenüber und dafür, dass Ihr nicht
vergesst, uns zu schreiben. 2 Wir zeigen uns wieder gnädig
erkenntlich, besonders da Ihr uns von Eurem Reiseplan genau und ausreichend
informiert und dabei nichts verschwiegen habt. 3 Nur darüber sind wir bei Euch befremdet, dass Ihr uns darüber, was wir auch geschrieben haben wollten, nichts gemeldet habt: Wir haben doch befohlen, auch beim letzten Abschied miteinander abgemacht, dass Ihr Euch über die königliche Würde zu Dänemark, unseren freundlichen, lieben Herrn, Oheim, Schwager und Bruder, bestens informiert. 4 Da Ihr nun persönlich bei der erwähnten königlichen Würde
zu Dänemark gewesen seid, ist unser gnädiges Ansinnen, Ihr wollet in Eurem
Schreiben, was immer es ist oder enthält, berichten. 5 Danach wollen
wir uns dafür ganz gnädig erweisen. 6 Denkt außerdem daran, uns die Neuigkeiten und was es sonst im Ausland Neues gibt, mitzuteilen. 7 Das und alles, was uns von Euch Gutes geschehen kann, wird uns gefallen und besonders dankbar stimmen, wofür wir uns wieder gnädig erkenntlich zeigen, da wir Euch in Gnaden gewogen sind. 8 Gegeben wie oben. |
Buchstaben- und zeilengerechte Transkription (Lesung: Reinhard Hirth) An Magistrûm Carion den zwenzigstenn Jûnij, Anno etc Jm xxxvt[en]
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