PAGINA CARIONIS

HERZOG ALBRECHT VON PREUSSEN AN JOHANNES CARION,
15. Juli 1534

1,1 An herrn Johann Carion, den 15 Julij Jm xxxiiij.

2 Vnsern gunstigen grus vnd genedigen willen zuvor.

1,1 An Herrn Johann Carion, den 15. Juli 1534.

2 Unsern günstigen Gruß und gnädigen Willen zuvor.

2,1 Achtbar vnd wolgelerter lieber getreuer.

2 Wiewoll vns gegenwertiger zeiger Frantz schreck vff vnser begeren vnd iungst abfertigung, etlichen wein zugeprachtt, so dunckth vns doch derselbige ethwas hartt, vnd fur vnser Person vndienstlich sein. 3 Haben jnen derhalben vns andern vnd bessern wein vnd des neuen gutten mosts ein fuder ader vierzehen vngeuerlich zezepringen widerumb abgefertigt.

4 Jst demnach an Euch vnser genedigs begeren, Jhr wollet, wie Jhr dann woll zuthun wissett, bej vnserm Freuntlichen lieben vettern, dem Churfursten, vfs beste verfurdern helffen, das vns solcher wein, durch seiner lieb Churfurstenthumb vnnd Lande zoll vnd aller beschwerung frej, vnuorhindertt, durch obgenanten franntz schreck zugepracht moge werden. 5 Das seindt wir vmb euer Person in sondern genaden abzunemen vrputig.
6 Datum vt supra.

2,1 Achtbarer und wohlgelehrter, lieber Getreuer!

2 Zwar hat uns der anwesende Wegweiser Franz Schreck auf unseren Wunsch und kürzliche Beauftragung hin einigen Wein geliefert, aber er erscheint uns etwas herb und unserer Person unangemessen. 3 Wir haben ihn deshalb wieder beauftragt, uns anderen, besseren Wein und vom neuen guten Most ein Fuder oder ungefähr 14 <Eimer> zu bringen.

4 Deshalb wünschen wir von Euch gnädiglich, dass Ihr, wie Ihr das ja wohl zu tun wisst, Euch bei unserem freundlichen, lieben Vetter, dem Kurfürsten, aufs beste dafür einsetzt, dass uns solcher Wein durch seiner Liebe Kurfürstentum und Lande zollfrei und ohne weitere Belastungen, ohne Behinderung, durch den erwähnten Franz Schreck geliefert werde. 5 Wir erbieten uns, das um Eure Person willen in besonderen Gnaden anzunehmen.

6 Gegeben wie oben.

Buchstaben- und zeilengerechte Transkription (Lesung: Reinhard Hirth)

Ann herrnn Johann Carionn

denn 15 Jûlij Jm xxxiiij

  1. Vnnsernn gûnstigenn grûs vnnd genedigenn willenn
  2. zuûor Achtbar vnnd wolgelerter lieber getreûer,
  3. Wiewoll vnns gegennwertiger zeiger Franntz schreck
  4. vff vnnser begerenn vnd iûngst abfertigûng, etlichenn
  5. wein zûgeprachtt, So dûnckth vnns doch derselbige eth=
  6. was hartt, vnnd fûr vnnser Personn vndienstlich sein,
  7. Habenn Jnen derhalbenn vnns andern vnd bessernn
  8. wein vnd des neûen gûtten mosts ein fûder ader vier=
  9. zehenn vngeûerlich zezepringenn widerûmb abgefertigt,
  10. Jst demnach ann Eûch vnnser genedigs begerenn
  11. Jhr wollet wie Jhr dann woll zethûn wissett, bej vnserm
  12. Freûntlichenn liebenn vetternn, dem Chûrfûrsten
  13. vfs beste verfûrdernn, helffenn, das vnns solcher
  14. wein, dûrch seiner lieb Chûrfûrstenthûmb vnnd
  15. Lannde zoll vnnd aller beschwerûng frej vnûorhindertt,
  16. dûrch obgenantenn franntz schreck zûgepracht moge
  17. werdenn, Das seindt wir vmb eûer Personn
  18. in sondernn genadenn abzûnemenn vrpûtig Dat[um]
  19. vt sûp[ra].

 

 

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