PAGINA CARIONIS
HERZOG ALBRECHT VON PREUSSEN AN JOHANNES
CARION,
12. April 1534
1,1 An herrn Johann Carion, Astronomus, den xij Aprillis jm xxxiiij. 2 Vnsern grus vnd genedigen willen zuvor. |
1,1 An Herrn Johann Carion, Astronom, am 12. April 1534. 2 Unseren Gruß und gnädigen Willen zuvor! |
2,1 Achtbar vnd hochgelerter lieber getreuer. 2 Nach dem gegenwertiger both die tag von hochgebornen Fursten, vnserm Freuntlichen lieben vettern, herren Joachim Marggraven zu Brandenburgk vnd Churfursten, mit schriffth bej vns ankhommen, haben wir Seine Durchlaucht hiemith auch zu schreiben nicht vndterlasen mogen. 3 Vnd wollen nicht zweifeln, Jhr werdett aus vnserm schreiben, so wie ahn ietzgedachten vnsern vetern widerumb gethan, was vns ahn vnser zusamen kunffth dißmals geirtt vnd abgehalten, genugsam zu vernemen haben, vnd auch daneben nicht bergen, das wir von seiner Durchlaucht khein ander geleith, dann Jhr vormals eins gesehen, erlangen mogen. 4 Dann sein lieb zeigen ahn, das solch geleith nach gebrauch derselben Cantzley gestelt sej, 5 vnd wiewoll sein lieb jn jhrem schreiben vns sovil anzeigung des geleits halben thun, das wir vns desselbigen auch vmb sovil desmehr zufrieden geben vnd gescheen lassen mussen, begeren demnach von Seiner Durchlaucht genedigklich, Jhr wollett vns vnsers eilenden schreibens entschuldigt wiessen. 6 Nichts desteweniger auch gegen vnsern freuntlichen lieben vetern, dem Jungern Marggraff Joachim, dem Jhr auch vnser Freuntliche dienst vnd solchs wie oberurtt vermelden wollett, das wir seiner liep aus eilender abfertigung der bothen vnd andern vrsachen herfliesende, nicht geschrieben entschuldigen, vnd vns seiner lieb bevelhen. 7 Dann wir mit der Seiner Durchlaucht gelichen botschaffth vnd anderm mehr, dermassen beladen gewest, das wir seiner Lieb nichtt haben schreiben khoennen, wollen wir Seiner Durchlaucht als den wir mit allen genaden gewogen genediger meinung nicht vnangetzeigt lassen. 8 Datum konigspergk vt supra. |
2,1 Achtbarer und hochgelehrter, lieber Getreuer! 2 Nachdem der anwesende Bote dieser Tage vom hochgebornen Fürsten, unserem freundlichen, lieben Vetter, Herrn Joachim, dem Markgrafen zu Brandenburg und Kurfürsten, mit seinem Schreiben bei uns ankam, wollten auch wir seiner Durchlaucht zu antworten nicht unterlassen. 3 Wir wollen auch nicht zweifeln, dass Ihr aus unserem Antwortschreiben, das wir unserem eben erwähnten Vetter wiederum geschickt haben, ausführlich genug erfahren werdet, was uns bei unserer letzten Zusammenkunft misslungen ist, und wollen außerdem nicht verheimlichen, dass wir von seiner Durchlaucht dasselbe Geleit, wie Ihr vorher gesehen habt, erbitten. 4 Denn seine Liebe zeigt an, dass solches Geleit nach dem Brauch derselben Kanzlei gestellt ist. 5 Zwar teilt seine Liebe in ihrem Schreiben uns so viel über das Geleit mit, dass wir deshalb damit zufrieden sind und es so geschehen lassen müssen, wir wünschen aber von seiner Durchlaucht gnädiglich, Ihr wollet uns wegen unseres Eilschreibens entschuldigen. 6 Ebenso <bitten wir>, dass Ihr uns bei unserm freundlichen lieben Vetter, dem jüngeren Markgrafen Joachim, dem Ihr auch unsere freundlichen Dienste und das, was oben erwähnt wurde, melden wollt, entschuldigt, dass wir seiner Liebe wegen der eiligen Abfertigung der Boten und aus anderen Gründen nicht geschrieben haben, und uns seiner Liebe empfehlt. 7 Denn dass wir mit den Nachrichten seiner Durchlaucht und anderem dermaßen beschäftigt waren, dass wir seiner Liebe nicht schreiben konnten, das wollen wir seiner Durchlaucht, der wir mit allen Gnaden gewogen sind, gerne mitteilen. 8 Gegeben zu Königsberk, wie oben. |
Buchstaben- und zeilengerechte Transkription (Lesung: Reinhard Hirth) Ann
herrnn Johann Carion
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