PAGINA CARIONIS

JOHANNES CARION AN HERZOG ALBRECHT VON PREUSSEN,
22. Januar 1536

1,1 Durchleuchtigster hochgeborner Furst, gnedigster her.

2 Mein arm unnderthonig vnd geflissen dienst zu allen zeytten seyhen eurer furstlichen gnade zuvoran bereydt etc.

1,1 Durchlauchtester, hochgeborener Fürst, gnädigster Herr! 

2 Mein armer, untertäniger und fleißiger Dienst sei Eurer fürstlichen Gnade allzeit ständig bereit.

2,1 Gnedigster her.

2 Jch hab nechstmals eurer furstlichen gnade gethon schreiben nach allen jnhalt gantz vndertheniglich verlesen. 3 Aber khurtz hernach kham ein geschrey von eynem diener des Kompters von mirow, das eure furstliche gnade solten thod sein, welchs erschall vast jn dem gantzen landt. 4 Vnd jhr vil nicht wenig darab erschracken. 5 Bald aber kham Hanß Krehendorff, der zeugt vns die recht mere an, dem wyr ouch globen gaben vnd goth hab lob noch weiter erfaren haben etc.

2,1 Gnädigster Herr!

2 Ich habe sogleich Euer fürstlichen Gnade Schreiben ganz genau, ganz untertänig gelesen. 3 Aber bald darauf kam ein Geschrei von einem Diener des Komturs von Mirow, Eure fürstliche Gnade sei tot, und das erscholl laut im ganzen Land. 4 Und darüber erschraken viele sehr. 5 Bald aber kam Hans Krähendorf, der teilte uns die Wahrheit mit; wir schenkten ihm Glauben und haben, Gott habe Lob, noch weiteres erfahren.

3,1 Das aber eure furstliche gnade gern hetten gesehen, das ich die selben hette angesprochen, als ich zeruck wider gen Krakow zug, verplib kheiner andern meynung, dann das jch die nicht vil vberlouffen mocht oder beschweren. 2 So waß ouch das geschenck vnd vereherung nicht der massen, das ich michs hoch berumen dorfft. 3 Mein gnediger her verbot ouch mir, solchs nachzusagen, vnd das ich solte sagen, ich wehr mit etlich guldin Seyden kleydern vnd der gleichen abgefertigt, 4 jch aber bekhame nichts dann 16 eln losen schwartzen Damastkot, was vber x fl nicht werdt. 5 Darzu schenckt mir den der kong nicht, sonder des Boners bruder zu Presslow gab mir an disen Boner vorschrifft, vnd des Boners diener schanckt mir den von wegen seins herrn. 6 Dann Ehr ließ mir sagen, Ehr hette khein befheel von Konglicher Majestat, mir etwas zu geben.

7 Wehr nochmals an eure furstliche gnade mein vnderthonig Bit, die selben wolten mir zu gut ein vergebens briefflin an Kongliche Majestat mit gegenwertigen botten mitheilen (dann der bott ist fromm vnd gewiß), mich gegen dem Kong in forma meliore Comendieren, wie dann eure furstliche gnade zu thun wol wissen, oder so es nicht wehr bey disem botten, bey einem von eurer furstlichen gnade. 8 Es wehr mir gewiß allzeit. 9 Was solt es schaden einem solchen gewaltigen Kong, so ich schon 1 hundert vngarische gulden von seiner konglichen Majestat kriegte, vnd ich weiß, so es mit vleiß würde angezeugt, jch vberkeme sie. 10 Khennen noch eure furstliche gnade etwas fruchtbars darinnen verschaffen, ich will es vmb eure furstliche gnade all mein lebenlang verdienen.

11 Die ochsen steen gar mit mir an dem berg. 12 Das macht das doctorat vnd mein pawen, so jch vergangen Jars schwerlich jn meinem Haus gethon. 13 So der guckes an gieng, wehr ich ein marter angst freyher gesell. 14 Bit, eure furstliche gnade wollen ein steinwurff thun. 15 So jch etwas kriegte, wurde es meinem gnedigen hern seer wolgefallen, auch der Kongin, dann jhr gnad sehr gut mit mir ist etc.

3,1 Dass aber Eure fürstliche Gnade gerne gesehen hätte, dass ich Sie gesprochen hätte, als ich auf dem Rückweg nach Krakau war, so unterblieb das nur, weil ich nicht aufdringlich sein oder zur Last fallen wollte. 2 Es war auch das Geschenk und die Verehrung nicht so, dass ich mich ihrer besonders rühmen dürfte. 3 Mein gnädiger Herr verbot mir auch, das zu behaupten, trug mir auf zu sagen, ich sei mit etlichen goldenen Seidenkleidern und dergleichen abgefertigt worden. 4 Ich hatte aber nichts als 16 Ellen losen schwarzen Damastdreck erhalten, der war weniger als 10 Gulden wert. 5 Außerdem hat mir den nicht der König geschenkt, sondern Bonners Bruder in Breslau gab mir an diesen Bonner die Anweisung mit, und des Bonners Diener schenkte mir den seines Herrn wegen. 6 Denn er ließ mir sagen, er habe keinen Befehl von der königlichen Majestät, mir etwas zu geben.

7 Deshalb möchte ich noch einmal Eure fürstliche Gnade untertänig bitten, Sie wollten zu meinem Vorteil ein Gratisbrieflein der königlichen Majestät mit dem anwesenden Boten übermitteln (denn der Bote ist fromm und verlässlich), mich dem König besonders empfehlen, wie Eure fürstliche Gnade wohl zu tun weiß - oder falls es mit diesem Boten nicht geht, mit einem eigenen Eurer fürstlichen Gnade. 8 Ich würde immer daran denken. 9 Was könnte es denn einem so gewaltigen König schaden, wenn ich 100 ungarische Gulden von seiner Majestät bekäme - und ich weiß, wenn es engagiert vorgebracht würde, bekäme ich sie. 10 Wenn Eure fürstliche Gnade dabei noch etwas bewirken könnte, wollte ich es Eurer fürstlichen Gnade mein Leben lang vergelten.

11 Die Ochsen stehen mit mir völlig am Berg. 12 Das ist die Folge meines Doktorats und meines Hausbaus, der mich vergangenes Jahr schwer beschäftigt hat. 13 Wenn das Geschäft gelänge, wäre ich ein Mann, von Marter und Angst frei. 14 Ich bitte, Eure fürstliche Gnade möge einen Finger rühren. 15 Bekäme ich etwas, würde es meinem gnädigen Herrn sehr gefallen, auch der Königin, denn sie ist mir sehr wohlgesonnen.

4,1 Bedanck mich auch gantz vnderthoniglich gegen eure furstliche gnade, das die nach der natiuitet des jungen Konges gestanden. 2 Wann die eure furstliche gnade bekhomen werden sie mir solchs wol zusenden. 3 Jch habe des kongs, meines gnedigen hern, her Cristians, kong jn Denmarck, natiuitet, jst nichts args darin zu vermuten. 4 Allein man muß der zeyt warten, das nimpt vor dem xij. tag Augustj schwerlich entschafft vberal. 5 Will bald eurer furstlichen gnade den rechten grundt schreiben, dan seiner konglichen majestat natiuitet noch nicht all fertig.

4,1 Ich bedanke mich auch ganz untertänig bei Eurer fürstlichen Gnade, dass Sie sich um die Nativität des jungen Königs bemühten. 2 Wenn Eure fürstliche Gnade diese erhalten, werden Sie sie mir sicher zusenden. 3 Ich habe die Nativität des Königs, meines gnädigen Herrn, Herrn Christians, des Königs in Dänemark; man muss darin nichts Schlimmes vermuten. 4 Man muss aber noch zuwarten, vor dem 12. August wird das kaum abgeschlossen sein. 5 Ich werde Eurer fürstlichen Gnade bald den richtigen Grund schreiben, denn die Nativität Ihrer königlichen Majestät ist noch nicht ganz fertig.

<Der 12. August ist Christians III. Geburtstag.>

5,1 Dhweil eure furstliche gnade auch gern wolten wissen, ob die danck hetten verdient oder nicht bey meinem gnedigen hern, sag ich auff guten glauben, das nicht ein besser Ehee jn der welt ist, also glob ich, da eins des ander so treffenlich lieb hat vnd dermassen, das ichs nimermehr schreiben khann. 2 Ich hab auch eurer furstlichen gnade brieff meinen gnedigen hern selb lassen lesen, dhweil nicht sonderlichs darin stunde. 3 Der mir all nachvolgendt artickel befolhen hat an eure furstliche gnade zu schreiben. 4 Der halben ist es ouch, wie ich ytz angezeugt weiter.

5,1 Da Eure fürstliche Gnade auch wissen wollte, ob Sie Dank verdient hätten oder nicht bei meinem gnädigen Herrn, so sage ich mit voller Überzeugung, dass es keine bessere Ehe gibt in der Welt, so denke ich, da eines das andere so innig liebt, dermaßen, dass ich's nimmermehr schreiben kann. 2 Ich habe auch meinen gnädigen Herrn den Brief Eurer fürstlichen Gnade selbst lesen lassen, da ja nichts Besonderes drin stand. 3 Er hat mir befohlen, Eurer fürstlichen Gnade alle folgenden Punkte zu schreiben. 4 Deshalb ist es auch so, wie ich im Weiteren anzeige.

6,1 Wie sich die bruder vertragen, solt ich wol anders schreiben, aber sie vertragen sich nur gantz vbel, vnd der fhell ist an meinem gnedigen hern, dem Churfursten, gantz nicht.

6,1 Wie sich die Brüder vertragen, sollte ich anders darstellen, aber sie vertragen sich ganz schlecht, und der Fehler liegt überhaupt nicht bei meinem gnädigen Herrn, dem Kurfürsten.

7,1 Marggraff Hanß last pawen, will zu Lantzberg an der wart hoff halten. 2 Seyne stett haben jme vast gehuldigt ytz, 3 der Churfurst wurt erst jn die ostern Huld nemen, an der pommerischen grenitz aber jn der vasten. 4 Die landtschafft jst mit der furstin aus den punden wol zufriden, vnd ist gewiß, das das gantz landt ein trost an jhr wurt haben. 5 Es ist ouch ein Eerliche weydliche heldin. 6 Das quartan fiebr hat sie verlaßen. 7 Aber gleichwol haben jr furstliche gnade am vierden tag ein schaucher oder ein horripilation, doch nicht sonderlichs.

7,1 Markgraf Johann lässt bauen, er will zu Landsberg an der Warte Hof halten. 2 Seine Städte haben ihm jetzt fest gehuldigt. 3 Der Kurfürst wird sich erst an Ostern huldigen lassen, an der pommerschen Grenze aber in der Fastenzeit. 4 Die Landschaft ist mit der Fürstin aus den Punden [1] wohl zufrieden und ist sich sicher, dass das ganze Land auf sie hoffen kann. 5 Sie ist auch eine ehrliche, starke Heldin. 6 Das Quartanfieber hat sie verlassen. 7 Aber trotzdem hat Ihre fürstliche Gnade am vierten Tag ein Schaudern oder eine Haarstarre, doch nicht besonders.

[1] Voigt liest: "aus dem Grunde".

8,1 Kong Hanß hat noch nie parschafft gehabt, aber man vermut sich, ehr werde sie haben, pald die weg besser vnd tag lenger werden. 2 Man trost noch wol.

8,1 König Johann hatte noch nie Bargeld, aber man vermutet, er werde es haben, sobald die Wege besser und die Tage länger werden. 2 Man hat noch Hoffnung.

9,1 Mit meinem gnedigen hern, dem kong Cristian, das geschrey ghet, der Kong jhn Schweden soll sein Gemahel so hart geschlagen haben, das sie kurtz darnach gestorben vnd Ehr nachmals von einem seiner redt erstochen. 2 Wehr nicht gut.

9,1 Über meinen gnädigen Herrn, den König Christian, geht das Gerücht, der König in Schweden soll seine Ehefrau so fest geschlagen haben, dass sie kurz darauf gestorben und er von einem seiner Räte daraufhin erstochen worden sei. 2 Das wäre nicht gut.

10,1 Dietherich flansen hab ich gegrust von wegen eurer furstlichen gnade, des gleichen Doctor Martinum vnd Philippum. 2 Es ist noch nichtz sonderlichs Newes ausgangen. 3 Wann es ausgehet, sollen eure furstliche gnade vnverhalten pleiben.

10,1 Dietrich Flans habe ich von Eurer fürstlichen Gnade gegrüßt, ebenso Doktor Martin und Philipp. 2 Es gab noch keine besonderen Neuigkeiten von ihnen. 3 Wenn etwas herausgeht, wird Eure fürstliche Gnade auf dem Laufenden gehalten.

11,1 Die vniuersitet ist vor dem sterben den gantzen winter zu Jhen gelegen.

11,1 Des Sterbens wegen ist die Universität den ganzen Winter über in Jena gewesen.

12,1 Es ist keins anreges von noten, das ich mein gnedigen hern anhalt, wie mir eure furstliche gnade geschriben, das seine churfurstliche gnade die furstin wol halt. 2 Ehr thut es mit gantzem vleyß. 3 Sie hat ouch bey jrem druchsesen, dem Spiegel, ytz dem Kong geschriben von eim tag, der zu der wilde hinein zeucht vnd kurtz darvor euch.

12,1 Ich bedarf keiner Aufforderung, meinen gnädigen Herrn darauf hinzuweisen - wie mir Eure fürstliche Gnade geschrieben hat -, dass seine kurfürstliche Gnade die Fürstin gut versorgt. 2 Er tut es voller Engagement. 3 Sie hat auch bei ihrem Truchseß, dem Spiegel, jetzt dem König geschrieben von einem Tag, der in die Wildnis zieht, und kurz davor Euch.

13,1 Seine furstliche gnade trachten ouch nach einem polnischen prediger, der zu wittemberg studiert hat, der fein hupschlich vnd allgemach mit der sach vmbgieng, dann man muß jhm anfang seuberlich daran.

13,1 Seine kurfürstliche Gnade trachtet auch nach einem polnischen Prediger, der zu Wittenberg studiert hat, der vorsichtig und behutsam mit der Sache umginge, denn man muss am Anfang sorgfältig dran.

14,1 Pfaltzgraff Friderich, ouch der Walther von Kronberg, sagt man, sollen waß vor haben vnd jn Denmarck sich etwas vnderston durch hillff des keisers. 2 Jch hab es schon meinem gnedigen hern dem Kong geschriben. 3 Ein zimlich auffsehen schadet nicht, welchs ich ouch eurer furstlichen gnade nicht bergen wolt. 4 Jch acht aber, mein gnediger her schreibt eurer furstlichen gnade auch etwas darvon.

14,1 Pfalzgraf Friedrich und Walther von Kronberg, so sagt man, sollen etwas planen und in Dänemark etwas mit Hilfe des Kaisers vorhaben. 2 Ich habe das schon meinem gnädigen Herrn, dem König, geschrieben. 3 Ein kleiner Skandal schadet nicht, den ich auch Eurer fürstlichen Gnade nicht verheimlichen wollte. 4 Ich vermute aber, mein gnädiger Herr schreibt Eurer fürstlichen Gnade auch davon.

15,1 Der Keyser ist jn welschlanden, das ist gewiß wahr. 2 Der hertzog von meylandt ist thod. 3 Der hat etlich tausent Khronen pfaltzgraff Friderichen, seinem schwager, zu hilff wider den Kong von Denmarck zugesagt, die seyhen ouch jn den prunn gefallen etc. 4 Weyter ist mir nichtz wissend.

15,1 Der Kaiser ist im Welschland, das ist sicher wahr. 2 Der Herzog von Mailand ist tot. 3 Der hatte einige tausend Kronen seinem Schwager, dem Pfalzgrafen Friedrich, als Hilfe gegen den König von Dänemark zugesagt, aber die sind auch in den Brunnen gefallen. 4 Sonst weiß ich nichts.

16,1 Bit nochmals, eure furstliche gnade wolle mir, wie im anfang gemelt, mit einem fledermeusle auffs best seiner gnedigen majestat zu poln hilfflich sein, dan hundert fl solten mir wol ersprieslich sein etc. 2 Will mich also eurer furstlichen gnade befolhen haben als jhren willigen diener.

16,1 Ich bitte noch einmal, Eure fürstliche Gnade wolle mir, wie ich am Anfang schon geschrieben habe, mit einem Fledermäuschen bei seiner gnädigen Majestät zu Polen bestens behilflich sein, denn hundert Gulden sollten wohl herauskommen. 2 Ich will mich also Eurer fürstlichen Gnade als Ihren willigen Diener empfohlen haben.

17,1 Bith auch dhweil mein vether Cristanne Hoffmann bey eurer furstlichen gnade gedenckt zu pleiben, eure furstliche gnade wolle jm helffen zu einer Eerlichen frey. 2 Ehr sagt von einer Junckfro, die habe Lehenguter, es stehe aber nur zu jrem leben, wann jm die eure furstliche gnade erblich geben. 3 Mit sampt der Junckfro würde ehr - halt ich - ein preuß pleiben. 4 Bit, waß eure furstliche gnade thun kunden, wollen das nicht lassen. 5 Verdien ich willig neben jhme etc.

17,1 Außerdem bitte ich, Eure fürstliche Gnade wolle meinem Vetter Christian Hoffmann zu einer standesgemäßen Werbung verhelfen, da er daran denkt, bei Eurer fürstlichen Gnade zu bleiben. 2 Er spricht von einer Jungfrau, die Lehengüter habe; die stünden ihr aber nur zur Verfügung, wenn Eure fürstliche Gnade diese ihm als Erbe gebe. 3 Zusammen mit der Jungfrau würde er, denke ich, ein Preuße bleiben. 4 Ich bitte Eure fürstliche Gnade, das nicht zu unterlassen, was Sie tun könnten. 5 Dann verdiene ich willig neben ihm usw.

18,1 Datum Berlin am tag Vincentij Anno 1536

2 Eurer Furstlichen Gnade williger vnd ganntz gehorsamer

Johann Carion

Doctor

18,1 Gegeben zu Berlin am Vinzentius-Tag im Jahre 1536.

2 Eurer fürstlichen Gnade williger und ganz gehorsamer

Johann Carion

Doktor

Zeilen- und buchstabengerechte Transkription auf der Grundlage der Lesung von Stefan Benning

  1. Dûrchleûchtigster Hochgeborner Fûrst gnedigster her Mein Arm
  2. vnderthonig vnd geflissenn dienst zû allenn zeÿtt[en] seÿh[en] e f g
  3. zuûorann bereÿdt etc Gnedigster her Jch hab nechstmals
  4. e f g gethonn schreibenn nach allen Jnhalt gantz vnderthoniglich
  5. verlesenn. Aber khûrtz hernach kham ein geschreÿ vo[n] eÿnem
  6. diener des Kompters [1] von mirow. das e f g solt[en] thod sein
  7. wolchs erschall vast Jn dem gantzen landt. vnd Jhr vil nicht
  8. wenig darab erschrack[en]. Bald aber kham Hanß Krehendorff
  9. der zeûgt vns die recht mere an dem wÿr oûch glob[en]
  10. gabenn. vnd goth hab lob noch weit[er] erfarnn habenn etc
  11. Das aber e f g gernn hett[en] gesehenn das ich die selben
  12. hette angesprochenn als ich zerûck wid[er] gen Krakow zûg
  13. verplib kheiner andernn meÿnûng. dan[n] das Jch die
  14. nicht vil vberloûff[en] mocht, oder beschwerenn. so waß
  15. oûch das geschennck vnd vereherûng nicht d[er] massenn.
  16. das Jch michs hoch berûmen dorfft, m g h. verbot

17.  oûch mir solchs nach zûsag[en] vnd [2] das ich solte sag[en] ich wehr mit etlich guldin

  1. Seÿdenn kleÿdernn vnd der gleich[en] abgefertigt, Jch
  2. Aber bekhame nichts dan[n] .16. eln losen schwartzenn
  3. Damastkot was vber .x. fl nicht werdt, Darzû schennckt
  4. mir den der kong nicht, sond[er] des Boners brûd[er] zû
  5. Presslow gab mir an disenn Boner vorschrifft. vnd des
  6. Boners diener schanckt mir den vo[n] weg[en] seins herrnn.
  7. dann Ehr ließ mir sag[en], Ehr [3] hette khein befheel vonn
  8. Kr Mat mir etwas zûgeb[en], Wehr nochmals an e f g
  9. mein vnd[er]thonig Bit die selb[en] wolt[en] mir zû gût ein verge=
  10. bens briefflin. an. K. Mat mit gegenwertig[en] bottenn
  11. mitheilenn. (.dann der bott ist from[m] vnd gewiß.) mich
  12. geg[en] dem Kong in forma meliore Comendiere[n] wie dann
  13. e f g zû thûn wol wissenn. od[er] so es nicht wehr beÿ
  14. disem bott[en]. beÿ eine[m] von e f g. Es wehr mir gewiß
  15. allzeit. Was solt es schadenn. einem solch[en] gewaltig[en]

33.  Konng, so ich schon j c [4] vng[e] fl vo[n] s. k mat[en] kriegte

34.  vnd Jch weiß so es mit vleiß würde angezeugt

35.  Jch vberkeme sie. khenne[n] noch e f g etwas frûchtbars

36.  darinne[n] verschaff[en] Jch will es vmb e f g all mein

37.  lebenlang v[er]dienenn. die ochsen steen gar mit mir an

38.  dem berg. das macht das doctorat vnd mein pawenn.

39.  so Jch v[er]ganng[en] Jars schwerlich Jn meine[m] Hauß gethon.

40.  so der gûckes an gieng wehr ich ein marter angst freÿher

41.  gesell. bit e f g woll[e]n ein stein wûrff thûn so Jch etwas kriegte

42.  wûrde es m g[en] h seer wolgefall[e]n. aûch d[er] Kongin. dan[n] Jhr gnad

43.  sehr gût mit mir ist. etc. bedanck mich aûch gantz vnd[er]thoniglich

44.  geg[en] e f g. das die nach d[er] natiuitet. des Jûng[en] Konges gestand[en].

45.  Wan[n] die e f g bekhome[n], werdenn sie mir solche wol zûsend[en].,

46.  Jch habe des kongs m g[n] h her Cristians kong Jn denmarck natiûitet

47.  Jst nichts args darin zûvermût[en]. allein ma[n] mûß d[er] zeÿt wart[en]

48.  das nimpt vor dem .xij. tag Aûgûstj schwerlich entschafft.

49.  vberal., will bald e f g den recht recht[en] grûndt schreib[en] dan s k m

50.  natiuitet noch nicht all fertig. Dhweil e f g aûch gern woltenn

51.  wissen ob die danck hett[en] v[er]dient od[er] nicht, beÿ m g h. sag ich

52.  aûff gût[en] gloub[en] das nicht ein besser Ehee Jn d[er] welt ist. also

53.  glob ich da eins des and[er] so treffennlich lieb hat. vnd der=

54.  massenn das Jchs Nimermehr schreibenn khan. ich hab aûch e f g

55.  brieff m g[n] h selb lassenn lesen. dhweil nicht sonnd[er]lichs darinn

56.  stûnde. Der mir all nachvolgendt artickel befolhen hat an er f g

57.  zûschreibenn. d[er] halb[e]n ist es oûch wie ich ÿtz angezeûgt weiter.

58.  Wie sich die brûder vertrag[en]. solt ich wol anders schreib[en] aber

59.  sie v[er]trag[en] sich nûr gantz vbel. vnd der fhell ist an m g[n] h

60.  dem Churfûrst[en] gantz nicht. Margg[ra]ff Hanß last pawe[n] will zû

61.  Lantzberg an d[er] wart hoff halt[en]. Seÿne stett hab[e]n Jme vast

62.  gehuldigt ÿtz, d[er] Chûrfûrst wûrt erst Jn die ostern Huld neme[n].

63.  An d[er] pom[m]erischen grenitz aber Jn der vaste[n]., Die landtschafft

64.  Jst mit der fûrstin aûs den pûnd[en] wol zûfrid[en]. vnd ist gewiß

65.  das das gantz landt ein trost an Jhr wûrt haben. Es ist oûch

66.  ein Eerliche weÿdliche heldin. das quarta[n] fiebr hat sie v[er]laßen.

67.  Aber gleichwol hab[en] Jr f g am vierden tag ein schaûcher od[er]

68.  ein horripilation doch nicht sonnd[er]lichs., Kong Hanß hat noch nie

69.  parschafft gehabt. aber ma[n] v[er]mût sich ehr werde sie habenn

70.  pald die weg bess[er] vnd tag leng[er] werd[en]. Man trost noch wol

71.  mit m g h dem kong Cristian. das geschreÿ ghet d[er] Konng Jhn

72.  Schwedenn soll sein Gemahel so hart geschlag[en] haben das sie

73.  kûrtz darnach gestorb[en]. vnd Ehr nachmals von eine[m] seiner

74.  redt erstochenn. wehr nicht gût, Dietherich flanse[n] hab ich gegrûst

75.  vo[n] weg[en] e f g. des gleich[en]. D Martinu[m] vnd philippu[m]

76.  Es ist noch nichtz sond[er]lichs Newes aûsgang[en] wan[n] es

77.  aûsgehet soll[e]n e f g vnûerhalt[en] pleibenn. Die vniuersitet ist vo[r] dem sterb[en] den gantze[n] winter zû Jhen geleg[en] [5] Es ist keins anreges

78.  von notenn. das ich m g h anhalt. wie mir e f g geschrib[en], das [6]

79.  s c f g die fûrstin wol halt. Ehr thût es mit gantze[m] vleÿß

80.  Sie hat oûch beÿ jrem drûchsesen dem spiegel ÿtz dem Kong geschrib[en].

81.  vo[n] eim tag d[er] zû der wilde hinein zeûcht, vnd kûrtz darûor eûch,

82.  s f g trachtenn oûch nach einem polnische[n] p[re]dig[er] d[er] zû wittemberg

  1. stûdiert hat. der fein hûpschlich vnd allgemach mit der sach vmbgienng,
  2. dann ma[n] mûß Jhm anfanng seûberlich daran., pfaltzgraff friderich
  3. oûch der walther vo[n] kronberg. sagtma[n] soll[e]n waß vor hab[en] vnd Jn
  4. denmarck sich etwas vnd[er]ston dûrch hillff des keisers. Jch hab es
  5. schon m g h dem Kong geschrib[en]. ein zimlich aûffsehen schadet
  6. nicht, wolchs ich oûch e f g nicht bergen wolt. Jch acht aber m g[r] h
  7. schreibt e f g aûch etwas darûon, Der Keÿser ist Jn welschlanden
  8. das ist gewiß wahr. d[er] hertzog von meÿlandt ist thod. der hat

91.  etlich taûsent Khrone[n] pfaltzgraff friderich[en] seine[m] schwag[er] [7] zû hilff wid[er] den Kong von

92.  Denmarck zûgesagt, die seÿh[en] oûch Jn den prûnn gefall[e]n, etc

93.  weÿt[er] Jst mir nichtz wissennd. bit nochmals e f g wolle mir

94.  wie im anfang gemelt. mit eine[m] fledermeûsle auffs best

95.  g[en]. k[en] mat zû poln hilfflich sein dan hûndert fl solt[en] mir

96.  wol ersprieslich sein. etc will mich also e f g befolhenn

97.  habenn als Jhrenn willig[en] diener. Bith aûch dhweil mein

98.  vether Cristanne Hoffma[nn] beÿ e f g gedenckt zû pleibenn.

99.  e f g wolle Jm helff[en] zû einer Eerlich[en] freÿ. Ehr sagt vo[n]

100.                     einer Jûnckfro, die habe Lehenngût[er] es stehe ab[er] Nûr zû Jrem

101.                     leb[en] wann Jm die e f g erblich geb[en] mit sampt d[er] Jûnckfro

102.                     würde ehr halt ich ein preûß pleibenn. bit waß e f g

103.                     thûn kûnd[en] wollenn das nicht lassen, verdien ich willig

104.                     [8] neben Jhme. etc Dat[um] Berlin am tag

105.                     Vincentij Anno 1536

106.                     E F G

107.                     willig[er] vnd ganntz

108.                     gehorsame[r]

109.                     Johan[n] Carion

110.                     Doctor.

Anmerkungen: 

1.) Kompturs?

2.) "solchs nach zusag[en] vnd" durch Weiser eingefügt.

3.) "Ehr" über gestrichen "Jch".

4.) "c" hochgestellt.

5.) "Die vniuersitet ist vo[n] dem sterb[en] den gantze winter zu Jhen geleg[en]" durch Weiser eingefügt.

6.) Auf "das" folgt gestrichen "Ehr".

7.) "seine[m] schwag[er]" übergesetzt.

8.) Vor "neben" gestrichen "vmb".

 

(Rot: Änderungen Hirth)

 

 

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