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CARIONIS
PHILIPP
MELANCHTHON AN JOACHIM CAMERARIUS, 11. JUNI 1536
Viro optimo Ioachimo Camerario , Bambergensi
Tubingae optimas disciplinas profitenti, amico suo summo, S.
D. |
Dem
besten Mann, Joachim Camerarius , dem
Bamberger, der in Tübingen die besten Fächer lehrt, seinem besten Freund. Ich grüße Dich. |
1,1 Post Anglorum discessum misi Bernardum Ebreum ad Principem
Cattorum, certorum negotiorum caussa, quem adhuc expecto. 2 Et iussi ut ipse reddat litteras,
fuerunt enim deliberationes peri thV sunodou twn
hmeterwn. 3 Huic
rei, ut tibi coram dicam, erat opus gravissima deliberatione. 4 Post reditum Ebrei, cum primum potero, accurram ad te. 5 Milichium etiam
febris tenuit hactenus, sed nunc convaluit. 6 Noster hgemwn ekeleuse prosklhqhnai
se, et ea de re afferam ipse litteras. 7 Carionem
tibi commendo, qui me, properantem Lipsiam cum coniuge et familia, non
potuit alloqui, sed Sabinus eum
expectabat. 8 Etiam Eobanum, ut spero, Lipsiae videbo, qui
erit nostri itineris comes. 9 Bene et feliciter vale. 10 III. Id. Iunii. Philippus. |
1,1 Nach dem Abschied der Engländer
habe ich Bernhard, den Juden, zum Hessenfürsten bestimmter Geschäfte halber geschickt,
auf den ich derzeit warte. 2 Und
ich habe ihm aufgetragen, selbst brieflich zu antworten, es gab nämlich
Überlegungen über die Synode der Unsrigen. 3 Diese Sache musste man, um es dir offen zu gestehen, ganz
ernsthaft überlegen. 4 Wenn der Jude
zurück ist, werde ich baldmöglichst zu dir eilen. 5 Den Milichius hielt bis jetzt auch ein Fieber im Griff, aber
jetzt ist er wieder gesund. 6
Unser Fürst befahl, dich zu berufen, und darüber bringe ich persönlich das
Schreiben. 7 Den Carion empfehle
ich dir, er konnte mich, eilends unterwegs nach Leipzig mit Frau und Familie,
nicht sprechen, aber Sabinus erwartete ihn. 8 Auch Eobanus werde ich, wie ich hoffe, in Leipzig sehen, der
uns auf der Reise begleiten wird. 9
Lebe wohl und glücklich! 10 11.
Juni. Philipp <[1]
Nach Abreise der Engländer schickte M. den Juden Bernhard mit einem Brief
über [die Abendmahlskonkordie] zu Lgf. [Philipp] von Hessen. Sobald Bernhard
zurückgekehrt ist, wird M. zusammen mit Milichius, der sich gerade von einem
Fieber erholt, zu C. reisen. Kf. [Johann Friedrich von Sachsen] will C.
berufen; M. wird ein diesbezügliches Schreiben mitbringen. |
Corpus Reformatorum III, Sp. 91f., "No. 1440" <Dickdruck von mir.> |
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